1871 / 32 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Vize⸗-Feldw. vom 2. Bat. (Freistadt) 1. Niederschl. Ldw. Rgts. Nr. 46, Göschen, Friedländer, Haber, Vize⸗Feldw. vom Res. Landw. Bat. Berlin Nr. 35, zu Sec. Lts. der Res. 1. Niederschl. Znf. Regts. Nr. 46, Kubiczek, Vize⸗Feldw. vom Res. Landw. Bat. Berlin Nr. 35, zum Sec. Lt. der Landw. Inf, Jacobi⸗Schervening, char. Port. Fähnr. vom Westfäl. Füs. Regt. Nr. 37, zum Port. Fähnr., befördert. Seitz, Pr. Lt von der Inf. des 1. Bats. (Brandenburg a. H) 4. Brandenb. Landw. Regts Nr. 24, Schulz, Alisch, Pr. Lts. von der Inf. des 1. Bats. (Ruppin) 8. Brandenb. Landw. Regts. Nr. 64, Ursinus, Hentsch, Pr. Lts. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Berlin Nr. 35, zu Hauptl., Haeuseler, Pinzger, Sec. Lts. von der Inf des 1. Bats. (Brandenburg a. H.) 4. Brandenb. Landw. Regts. Nr. 24, Hammer, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Ha⸗ velberg) desselben Regiments, Brühl, Sec Lieut. von der Infanterie des 1. Bataillons (Ruppin) 8. Brandenburgischen Landwehr⸗Regts. Nr 64, Tancré, Sec Lieut. von der Infant. des 2. Bats. (Prenz⸗ lau) dess. Regmts, Uterwedde, Michels, Sec. Lis. von der Inf. des Res. Landw. Bats Berlin Nr. 35, Woytasch, Sec. Lieut. von der Inf. des 2. Bats (Schweidnitz) 2. Schles. Landw. Regts. Nr. 11, zu Pr. Lts, Raymond, Harnisch, Vize⸗Feldw. von der Res., zu Sec Lts. der Res. des 3. Garde⸗Gren. Regts. Koͤnigin Elisabeth, be⸗ fördert. Graf zu Dohna, Unteroff. vom 3. Garde⸗Gren. Regmt. Königin Elisabeth, zum Port. Fähnr., Hoffmann, Port. Fähnr. von der 4. Art. Brig., zum außeretatsm. Sec Lt., befördert Wil⸗ helmi, Hauptm. von der 8 Art. Brig., zum Batterie⸗ resp. Comp. Chef ernannt. Hoecken, Pr. Lieut. von ders Brig, zum Hauptm., Kaufmann I, Groos, Sec. Lieuts. von ders. Brig., zu Prem. Lieuts., Zierold, char. Portepee⸗Fähnr. von ders. Brig., v. Krae⸗ wel, Unteroff. von derselben Brig., zu Port. Fähnrichs, befördert. Einbeck, Hauptm. von der 10. Art. Brig., zum Battr. resp. Comp. Chef ernannt Schweling, Pr. Lt. von ders. Brig, zum Hauptm, Rückheim, Sec. Lt. von ders. Brig, zum Pr. Lt., v. Breithaupt, char. Port. Fähnr. von der 11. Art. Brig., zum Port. Fähnr., beför⸗ dert. Gablenz, Pr. Lt. mit dem Char. als Hauptm. von d. Art. des 1 Bats. (Berlin) 2. Garde⸗Landw. Regts. und Vorstand der Handwerksstätte des Garde⸗Feld⸗Art. Regts., zum Hauptm, Dat⸗ schewsky, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Graudenz) 4. Ostpreuß. Land⸗ wehr⸗Regts. Nr. 5. Bize⸗Feldw. vom 2 Bat. (Thorn) dess. Regts., zu Sec Lts. der Landw. Art., Schneider, Reintrock Vize⸗Feldw. vom Res. Landw. Bat. Stettin Nr. 34, Kray, Kell, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Anklam) 1 Pomm. Landw. Regiments Nr. 2 Doehn, Brünzlow, Hingst, Wernicke, Holsten I., Vize Feldwebel vom 2 Bataillon (Stralsund) desselben Regiments, Litten, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Schivelbein) 2. Pomm. Landw. Regts. Nr. 9, Brauer, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Gnesen) 3. Pomm. Landw. Regts. Nr. 14, Scheunemann, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Schlawe) 6. Pomm. Landw. Regts. Nr. 49, zu Sec. Lts. der Res. der 2, Art. Brig, Hartmann, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Star⸗ ard) 5 Pomm. Landw. Regts. Nr 42, zum Sec. Lieut. der Landw. rt, Krüger, Sec. Lt von der Kav. des 2. Bats. (Cöslin) 2. Pomm. Landw. Regts. Nr. 9, Kutscher, Sec. Lt. von der Kav. des 2 Bats. (Stolp) 6. Pomm. Landw. Regts. Nr. 49, zu Pr. Lts., Busch, Port. Fähnr. vom 2. Bat. (Naumburg) 4. Thür. Landwehr⸗Regts. Nr. 72, früher in der 4. Art. Brig.,, Weber, Funck, Marschal, Sag; Wodick, Vize⸗Feldw. vom Res. Landw. Bat. (Magdeburg) Nr. 36, Mangold, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Hamburg) 2 Hans. Landw. Regts. Nr. 76, Kampe, Vize⸗Feldw. vom 2. Bat. (Bernburg) Anh. Landw. Regts Nr. 93, zu Sec. Lts. der Res. der 4. Art. Brig., Reimer, Vize⸗Feldw. vom 1 Bat. (Stendal) 1. Magdeb. Landw. Regts. Nr. 26, Dreyer, Vize⸗Feldw. vom Res. Ldw. Bat. Magde⸗ burg Nr. 36, Busse, Vize⸗- 831 vom 1. Bat. (Dessau) Anhalt. Landw. Regmts. Nr. 93, zu Sec. Lts. der Landw. Art., Grabau, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat (Lüneburg) 2 Hannov. Landw. Regmts. Nr. 77, Kämper, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Osnabrück) 1. Hannov. Landw. Regts. Nr. 74, Wirtz, Vize⸗Feldw. vom Res. Landw. Bat. Cöln Nr. 40, zu Sec. Lieuts. der Res. der 10. Art. Brig., Pippig, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Cassel) 1. Hess. Landw. Regmts. Nr. 81, zum Sec. Lt. der Res. der 11. Art Brig, v. Schultzendorff, Sec. Lieut. von der Kav. des 1. Bats. (Weimar) 5. Thür. Landw. Regts. Nr. 94, Stephan I., Sec. Lt. von der Kav. des 1. Bats. (Münster⸗ berg) 4. Niederschl. Landw. Regts. Nr. 51, zu Pr. Lts., befoͤrdert. Den 20. Januar. v. Vosse, Major a. D. zuletzt Commdr. des 2 Bats. 31. Landw Regts., v. Wietersheim, Major a. D, zuletzt Hauptm. und Comp. Chef im 13. Inf. Regt., in die Kategorie der zur Disp. gestellten Off. versetzt. Frhr. v. Normann, Major 3. Diep, zuletzt im 3. Magdeb. Inf. Regt. Nr. 66, als Commdr. des Ers. Bats. des 4. Magdeb. Inf. Regts. Nr. 67 bestätigt. Köhne, Sec. Li. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Magdeburg Nr. 36, zum Pr Lt befördert. Eyber, Pr. Lt. a. D., zuletzt im früheren 3. Bat. (Neuhaldensleben) 1. Magdeb. Landw. Reagts. Nr. 26, zur Zeit Comp. Führer bei dem Ers, Bat. des 3. Magdeb Inf. Regts. Nr. 66, der Char. als Hauptm, verliehen. Hoffmann, Vize Feldw. von der Res., zum Sec. Lieut. der Res. des 4. Magdeb. Inf Regts. Nr. 67, Sickel, Sec. Lt. von der Infanterie des 1. Bats. (Weißen⸗ fels) 4. Tbüringischen Landwehr⸗Regiments Nr. 72, zum Prem. Lt,, Olberg, Vize⸗Feldw. von der Res, zum Sec. Lt. der Res. des Anhalt. Inf. Regts. Nr. 93, Betzing, Vize⸗Feldw. von der Res. zum Sec. Lt. der Res. des 7 Thür. Inf. Regts Nr. 96, Fayner, Vize⸗Feldw. vom 1. Bat. (Weißenfels) 4. Thür. Landw. Regts. Nr. 72, zum Sec. Lt. der Landw Inf., Schicke, Vize⸗Felbw. vom Res. Landw. Bat. (Magdeburg) Nr. 36, zum Sec. Lt. der Res. des 1 Magdeb. Inf. Regts. Nr. 26, befördert. Frhr. v. Marschall, Sec. Lt. g. D., früher im Kaiser Franz Gren Regt., zur Zeit Adjut. bei dem Bezirks⸗Kommando des 2. Bats. (Mühlhausen) 1. Tbüring. Landw Regts. Nr. 31, der Char als Lt liehen. Pilarit, .“ 88 LEE11“ 89 89 18

Pr. Lt. von der Inf. des 1. Bats (Sangerhausen) 1. Thür. Landw. Regt. Nr. 31, zum Hauptm. befördert. Frhr. v. Werther, Pr. Lt. a. D., zuletzt bei der Inf. des 1. Bats. (Sangerhausen), 1. Thüring. Landw. Regts. Nr. 31, zur Zeit Adjutant bei dem Bezirks⸗Kommando

des 1. Bats. (Weißenfels) 4. Thüring. Landw. Regts. Nr. 72, in die

Landw., und zwar als Pr. Lt. bei der Inf. des 1. Bats. (Weißen⸗ fels) 4. Thüringischen Landwehr⸗Regiments Nr. 72 wieder ein⸗ rangirt. Wolff, Premier⸗-Lieut. a. D., zuletzt im 4. Oberschles. Inf.

Regt. Nr. 63, zur Zeit Adjut. bei dem Bezirkz⸗Kommdo. des 2. Bats.

(Naumburg) 4. Thüring. Landw. Regts. Nr. 72, der Char. als Hptm.

verliehen. v. Hirschfeldt, Major von der 10. Art. Brig., zur Zeit 8

Commdr. der immobilen Art. des X. Armee⸗Corps, zum Art. Off.

vom Platz in Peronne, Noack, Oberst z. Disp., früher Abtheilgs. Commdr. in der 1. Art. Brig., f. d. D. d. m. V. zum Commdr. der immobilen Art. des X. Armee⸗Eorps, ernannt. Frhr. v. Schau⸗ roth, Major a. D., zuletzt Hauptm., aggr. dem Hann. Füs. Regt.

Nr. 73, zur Zeit milit. Inspecteur der Lazarethe zu Bingen a. R., in die Kategorte der zur Disp. gestellten Offiziere versetzt. v. Bod⸗

dien, v. Heyden⸗Linden, Frhr. v. Seckendorff, Port. Fähnrs. Regrnt. Nr. 9 zu Seconde⸗Lieutenants,

vom 2. Pommerschen Ulanen v. Heyden, Gefreiter von demselben Regiment, zum Port. Fähnrich, von Heyden, von Oertzen, Evers, Vize⸗Wachtmeister von der Res., zu Sec. Lts. der Res des 2. Pomm. Ulanen⸗Regts., Nr. 9, Graf, Smalian, Jervis, Kaupisch, Ohme, Kür itz, Vize⸗ von der Res., zu Sec Lieuts. der Res. des 4 Thüring. Inf. egts. Nr. 72, befördert. v. Fabeck, Gen. Maj. u. stellvertr. Com⸗ mandeur der 37 Inf. Brig., 87 d D. d. m. V. zum Kommandanten von Orleans ernannt. B. Abschiedsbewilligungen ꝛc.

Den 17. Januar. Dr. H

Den 19. Januar. Richter, Sec. Lt. von der Kav. des 1. Bts. (2. Breslau) 3. Niederschl. Landw. Regts Nr. 50, unter Entbindung be 1188 Dienstleist. bei einer Munitions⸗Kolonne, in seine Heimath entlassen. Den 20. Januar. Bothe, Sec. Lt. von der Reserve des 1. Brandenburg. Ulanen-Regts. (Kaiser von Rußland) Nr. 3, unter III. Armee⸗Corps, in seine Heimath entlassen. V 8 8 Beamte der Militär⸗Verwaltuung. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. 8 Den 20. Januar Weyher, Zahlmeister⸗Aspirant und Feld⸗ Zahlmeister beim Füs. Bat. 6. Ostpr. Inf Regt. Nr. 43, zum Zahl⸗ meister bei diesem Truppentheil ernannt. Lunow, Assistent im

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Bureau der Fortifikation zu Stettin, zum Fortiftkations⸗Sekretär im

Bureau der 6. Fest. Inspektion befoͤrdert.

Bekanntmachung.

Für zwei neu errichtete Garnison⸗Bataillone sind 2 ordinirende und 2 Hülfsärzte anzustellen. Es wird gewünscht, die ärztlichen Stel⸗ len auf dem Wege der Konkurrenz unter Kontraktschließung zu be⸗ setzen. Die Errichtung dieser Garnison⸗Bataillone erfolgt in den Stabsquartieren der Infanterie⸗Brigaden III. Armee⸗Corps, und zwar in Brandenburg und in Frankfurt a. O. Diejenigen Herren Aerzte, welche geneigt sind, in vorerwähnte ärztliche Stellungen kontraktlich einzutreten, erfahren alles Nähere in Brandenburg a. H. beim König⸗ lichen Kommaͤndo der 12 und in Frankfurt a. O. beim Königlichen Kommando der 9. Infanterie⸗Brigade. Wünschenswerth ist es, wenn

sich die betreffenden Herren Aerzte dort persönlich vorstellen und außer

em Lebenslaufe die Atteste über ihre ärztliche Approbation mitbringen. Berlin, den 28. Januar 1871. Auf Befehl: 5. Dr. Berger, General⸗Arzt.

Nichtamtliches. Preußen. Berlin, 29. Januar. Se. Majestät der

Kaiser und König empfingen, wie uns aus Versailles

telegraphisch gemeldet wird, am Freitag, 27. d. Mts., die beiden ersten Präsidenten des Hauses der Abgeordneten, von Forckenbeck und von Koeller, um aus den Händen derselben die Adresse

des Abgeordnetenhauses in Gegenwart der Hofmarschälle ent.

gegenzunehmen.

. 8

Offizielle militärische Nachrichten An die Kaiserin und Königin.

Versailles, 29. Januar. e.

Gestern Abend ist ein dreiwöchentlicher Waffenstillstand unterzeichnet worden. Linie und Mobile werden kriegsgefangen und in Paris internirt.

Garde nationale sédentaire übernimmt die Aufrecht⸗ haltung der Ordnung. Wir besetzen alle Forts, Paris bleibt cernirt und darf sich verpflegen, wenn die Waffen ausge⸗ liefert sind. 8

Eine Constituante wird nach Bordeaux in 14 Tagen be⸗ rufen. Die Armeen im freien Felde behalten ihre respektiven

Landstrecken besetzt mit Neutralitats⸗Zonen . 1— 11“

n 2

irsch, Dr. Stryck, Stabs⸗Aerzte vom Res. Landw. Bat. Berlin Nr. 35, Dr. Boas, Dr Sander I, Dr. Meilitz, Assistenz⸗Aerzte von dems. Bat., der Abschied bewilligt.

Entbindung von der Djenstleistung bei der 4. Munitions⸗Kolonne

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Verzweiflung vor sich gegangen; bis kurz vor dem Einmarsch

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der erste segensvolle Lohn für den Patriotismus,

,

Dies ist

den Heldenmuth und die schweren Opfer. Ich danke Gott für

diese neue Gnade; möge der Friede bald folgen. 88

Vgon der II. Armee. Die Stadt Le Mans ist die Haupt⸗ stadt des Departements der Sarthe, liegt an deren linkem Ufer und zählt gegen 50,000 Einwohner. Scharfe Thalränder be⸗ grenzen den Fluß und geben der Umgegend eine Mannigfaltig⸗ keit und einen Reiz, der nach der landwirthschaftlichen Monotonie der Perche unendlich wohlthuend wirkt. Auf dem linken Hügel⸗ Ufer des Flusses liegt die Stadt, terrassenartig steigt sie auf und breitet sich in einer Weise aus, die sie größer erschei⸗ nen läßt, als sie in der That ist. Von keiner der Städte, die wir bisher durchzogen sind, empfing man beim ersten An⸗ blick so deutlich den Eindruck des normanischen Charakters, als bei dieser; es bedarf nicht der Ueberbleibsel von rötnischen Wasser⸗ Leitungs⸗Bogen, von der alten römischen Umwallung der Stadt, nicht der noch sehr deutlichen Spuren eines römischen Amphitheaters, um sich bewußt zu werden, daß man hier auf einer Kulturstätte von Jahrtausenden sich befindet. Die Lage der Stadt auf der Höhe, die Vertheilung der Häuser, der Zug der Straßen, die Gruppirung von Baum und Haus, alles das deutet auf Kulturkeime, die von Süden heraufgetragen worden sind. Steigt man aber tiefer die abschüssigen, an diesen Tagen von Schnee und Eis bedeckten engen Wege und Steige hinab,

dann kommt man in das mittelalterliche Le Mans, in enge Straßen, zu denen Licht und Luft nur wenig Zugang finden,

dessen niedrige, von Fachwerk erbaute Häuser, von denen die

meisten noch ihren mittelalterlichen Charakter freilich nicht

in schönster Ausprägung behalten haben, dann ist man in dem Le Mans der Königin Bérengöre, deren Haus man noch zeigt, in der Stadt der Grafen von Maine, deren Schloß auf der Stelle der heutigen Mairie die spitzen Giebeln der Bürgerhäuser, die sich am Fuß und unter dem Schutze des mächtigen Dynasten⸗ schlosses angesiedelt hatten, beherrscht und bedroht. Schloß und Kirche sind die Gebäude, die im Mittelalter über die

Wohnungen der Schutz⸗ und Pflegebefohlenen sich zu erheben pflegten; hoch und hehr, ernst und dunkel ragt aus ihrer dürf⸗ tigen Umgebung die Kathedrale von Mans empor, häßlich ist

der Thurm, aber prachtvoll und im reinsten romanischen Styl

das dreigetheilte Schiff derselben. Dann giebt es noch einen naeueren Theil der Stadt mit hübschen komfortablen Häusern

aus dem vorigen Jahrhundert sowohl als wie aus der neuesten

Zeit, mit eleganten Läden, mit Parks, mit Plätzen und Boule⸗

vards, und in diese Stadt, in der sich die Loire⸗Armee festgesetzt

hatte, um von da aus immer wieder ihren Vormarsch gegen

uns zu versuchen, in diese zogen unsere Truppen gegen Abend des 12. Januar ein.

1 In den Straßen kam es zu einem Kampfe zwischen unsern Truppen und Nachzüglern und Versprengten der Armee des General Chanzy Unsere Truppen bekamen Feuer aus den Häu⸗ sern und Hinterhalten jeder Art und nicht allein von französischen Soldaten, mehr noch von Gruppen von Blousenmännern, die an den Ecken der Straßen standen, mit Gewehren bewaffnet, durch deren Kugeln sie unsern Bataillonen den Eingang zu verwehren uchten. Der Rückzug der französischen Armee war mit der Eile der

unserer Truppen war vom Bahnhof Zug um Zug abgelassen

worden, um nur die Mannschaften fortzubringen, nicht aber

den Train, die Munitions⸗ und Proviantwagen, die Offiziers⸗ Equipage. Dieselbe war beim Einrücken der Unseren noch in den Straßen der Stadt aufgefahren, und eben zum Abgange fertig, als die Schüsse in der Vorstadt. die Ankunft der Deutschen verkündeten. Nun brach unter dieser Kolonne eine Panique aus, welche dieselbe vollständig uns in die Hände lieferte. Jeder Wagen wollte in rasender Eile vorwärts, dadurch verfuhren und verwickelten sie sich zu einem unentwirrbaren Knäuel, die Fahrer hieben auf die Pferde los, die Gäule bäumten sich, ein Wagen wollte den andern in Grund und Boden fahren, wüstes Ge⸗ schrei erfüllte die Straßen, so suchte sich die Kolonne fort⸗ zuwälzen, bis die Ankunft der Unseren ihr Halt! gebot, und als dieses in dem tobenden Lärm der verzweifelten Ueber⸗ stürzung nicht beachtet wurde, einige Kugeln Stillstand in diese Masse brachten und so den ganzen Train aufhielten und als Beute uns überlieferten. Am Tage des Ein⸗ zuges unserer Truppen und noch in den folgenden bedeckten die Wagen des Trains die Straßen in und zumeist außerhalb der Stadt, die Pferde hatten sich von den Wagen losgemacht und irrten herrenlos umher, auf dem Schnee lagen Bürsten, Briefschaften, Dienstpapiere, Stiefeln, Uniformstücke, Mitrail⸗ leusen, Cartouchen, ganze Kisten und Fässer mit Zwieback in

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buntestem Durcheinander umher, die Munitionswagen waren geöffnet und die Granaten Jedem, der da kam preis gegeben. Noch größer und für unsere augenblicklichen Zwecke dienlicher stellten sich die Vorräthe auf dem Bahnhofe heraus. Dieselben waren auf Güterwagen verpackt und schienen eben im Abgange begriffen zu sein, als unsere Soldaten die schützende Hand darauf legten. Da waren ganze Wagenladungen mit Stroh und Heu, Hafer, Mehl, Kaffee, Zucker, Reis, Cognac, Wein, mit Schuhen und Uniformen. Damit nicht genug, auch noch 200 Eisenbahnwagen und sechs Lokomotiven waren unser. Le Mans war in dieser Beziehung ein zweites Saargemünd. Auch im Lager von Conlie hatte man bedeutende Vorräthe vorgefunden, namentlich an Waffen und Munition. Dasselbe war am 14. genommen worden, ohne Kampf, die 48—50,000 Mann, welche die Besatzung dessel⸗ ben bildeten, waren bereits zurückgezogen worden und zwar in Folge einer ausgebrochenen Pocken⸗Epidemie.

Mit einem großen Theile der Equipage der retirirenden Armee wurden wichtige offizielle Papiere des Generals Chanzy aufgefangen, welche über die Operationen der französischen Armee interessante Aufschlüsse gaben und Dispositionen ent⸗ halten, die in die Organisation der Armee erschöpfen de Einblicke gewähren. Aus diesen Papieren soll auch, wie man erfährt, deutlich hervorgehen, daß der Rückzug schon nach dem 10. Januar beschlossen war, nach jenem Kampftage, an welchem das III. Corps die ersten beiden Mitrailleusen über Ardenay aus genommen hatte; dann war man von diesem Gedanken zurückgekommen und hatte noch für den nächsten Tag einen Versuch zum Widerstand à toute force gemacht. Die ersten französischen Truppen, welche diesen aufgaben und zurückgingen, waren die Mobilisirten der Bretagner. Ueberhaupt soll aus diesen Papieren zwischen den Zeilen heraus keine sehr große Siegeshoffnung zu lesen sein; der General be⸗ klagt sich häufig über den Mangel an Eifer und Unterstützung, den seine Absichten von Seiten der übrigen Generale fänden. Er selbst und sein Generalstabs⸗Chef und ein englischer Oberst Fielding, der in Eigenschaft eines Freundes und militärischen Beirathes an seiner Seite war, erscheinen als Männer von rechtem, energischem Willen und unermüdlicher Arbeitskraft.

Der General⸗ Feldmarschall Prinz Friedrich Carl langte am 13. Mittags 1 ½ Uhr in Le Mans an und gleichzeitig wurde in der Stadt das Hauptquartier aufgeschlagen; Se. Kö⸗ nigliche Hoheit nahm in den weiten und prachtvollen Räumen der Präfektur Wohnung und dort wurden auch die Bureaus eingerichtet. Am 13. und den folgenden Tagen dauerten die Truppendurchzüge fort, von Stunde zu Stunde zeigten neue Bataillone ihre Ankunft durch die Tambours und Spielleute an, bis in die äußersten Enden ist die Stadt mit Truppen be⸗ legt, man glaubte sich in eine preußische große Garnisonstadt versetzt, wenn nicht zwischen den Soldaten die französischen Militär⸗Krankenträger hindurch huschten, wenn man nicht Blauhemden sähe und mitunter französische Laute hörte. Mit Angst und Schrecken erwarteten die Einwohner den Einmarsch der Preußen; jetzt, da sie die Gefürch⸗ teten aus der Nähe gesehen, hat sich die Panique ge⸗ legt und einem wirklich freundlichen Entgegenkommen Platz gemacht. Als das beste Mittel, sich Sicherheit zu verschaffen, haben sich die Kontributionen erwiesen; seit ein Schuß der Stadt Orleans 600,000 Francs gekostet hat, war dort nichts mehr gegen die Sicherheit der Unseren versucht worden. Der Stadt Le Mans wurde dafür, daß von Civilisten in der Stadt auf preußisches Militär geschossen wurde, als die Stadt von demselben bereits besetzt war, 4 Mill. Francs als Kontri⸗ bution auferlegt. Als an einem der letzten Nachmitkage eine Explo⸗ sion eines kleinen Pulverdepots erfolgte, waren es die Einwohner, die den größten Schrecken empfanden, in der Meinung, es sei ein Attentat auf die preußische Besatzung ausgeübt worden. Schon am nächsten Morgen rückten die Truppen zur Ver⸗ folgung des Feindes wieder aus, aber so frisch, so straff, kampfesmuthig und unverdrossen, als zögen sie zum ersten Male gegen die Franzosen, als ob sechs Monate unablässiger Anforderungen an ihre Körper⸗ und Spannkraft spurlos an ihnen vorübergegangen wären.

an n

iter liegen vom Kriegsschauplatze folgende Nachrich⸗

ten vor: Nach einem Telegramm des Bundeskanzlers vom

28. Januar hat derselbe mit Herrn Jules Favre die Kapitulation

aller Pariser Forts und dreiwöchentlichen Waffenstillstand zu

Lande und zu Wasser unterzeichnet. Die Pariser Armee bleibt

kriegsgefangen in der Stadt.

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