1871 / 41 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

bekannte Graf d'Haussonvill Um für die Interessen Heinrichs V., (des Grafen Chambord), zu wirken, ist vorgestern in Paris in großen Massen ein fliegendes Blatt vertheilt worden, das die Aufschrift trägt »La Vörité.«“ Es ist in nur auf einer Seite bedrucktes Folioblatt. Unter dem Titel sieht man das alte Königswappen Frank⸗ eichs, gehalten von Löwe und Einhorn. Das Blatt ist in Jersey gedruckt worden; seinen ganzen Inhalt nimmt eine Proklamation an das französische Volk ein, die von Hippolyte Rogore Berthelot unterzeichnet ist. In weihevoller und reli⸗ iöser Sprache plaidirt das Aktenstück für das Königthum, welches allein Frankreich vom Fortgang des Verderbens retten önne. »Leider nur zu lange«, heißt es unter Anderem, »hat E111““ geherrscht, es ist hohe Zeit, daß wir ihm ein Ziel setzen.« 5. Februar. Der Kaiser und König empfing gestern en Herzog von Sachsen⸗Meiningen und den Großherzog von Mecklenburg, der sich zur Reise nach Deutschland beurlaubte. Später meldeten sich der Herzog von Ratibor und der Oberst⸗ Lieutenant von Falkenhayn vom Garde⸗Husaren⸗Regiment, der zum Etappenkommandanten von Versailles ernannt ist. Seine Majestät fuhren dann über Soͤpres nach den Forts Issy und Vanves und nahmen daselbst, trotz der Hindernisse, welche die schlechten, vom Bombardement aufgewühlten Wege bereitet, die sämmtlichen Theile der Befestigungen genau in Augenschein. Das Diner fand bei dem Großherzog von Baden statt.

7. Februar. (Telegr.) Der Protest, den Gambetta gegen die Regierung von Paris veröffentlicht, hat in der Hauptstadt große Aufregung hervorgerufen. Während die gemäßigten Organe ihn verwerfen, nehmen die Klubs die Aufforderung zur Fortsetzung des Kampfes, die in ihm liegt, mit Begeisterung auf. Der eigentliche Vertheidiger Gambetta's ist Henri Rochefort in seiner neu gegründeten Zeitung »Le mot d'ordre. Im pré aux clercs beschloß eine Versammlung, daß die Nation eher sich selbst zerfleischen, als sich ergeben müsse. Im Departement Seine und Oise sind folgende Kandidaturen aufgestellt: Jules Favre, Barthe⸗ lemy Saint⸗Hilaire, der schon Vertreter des Departements in den Versammlungen der Republik von 48 war; Remeau, Maire von Versailles; Edmond Scherer, Redacteur des »Tempsa«, lange Zeit Vertreter des Liberalismus und Orleanismus, jetzt Anhänger der Republik; Leon Journault, Maire von Sevres, der trotz der Kriegsgefahr seine Kommune nicht verließ; Labe⸗ lonye, Munizipalbeamter aus der Zeit der Republik von 1848, Lefevre⸗Pontalis, gemäßigter Republikaner; Camet, Oppositionsmann, in der Kammer seit 1839, unter Louis Philipp, Minister des Unterrichts in der Februar⸗Regierung von 1848, Gegner der Napoleonischen Politik in den späteren Versammlungen; Jules Marquis, Munizipalbeamter; Ernst Picard, Finanz⸗Minister, liberaler Abgeordneter seit 1858, be⸗ kannt besonders durch seine Angriffe auf das Budget von Paris und die Unternehmungen Haußmanns; endlich Gam⸗ betta, Advokat beim Tribunal von Paris seit 1859.

Weiter liegt vom Kriegsschauplatze folgende Nach⸗

richt vor: 8 Bern, 7. Februar. 1 8 Die Gesammtzahl der in die Schweiz übergetretenen Fran⸗ zosen beträgt bereits mehr als 50,000 Mann. Bern hat das An⸗ sehen eines Waffenplatzes. Außer Infanterie verschiedener Armee⸗ sich noch Chasseurs, Kürassieren d Gensd'arm

Vom Kriegsschauplatz ist französischerseits folgende Nachricht eingegangen:

Aus Lyon vom 4. d. wird der »Indépendance« ge⸗ meldet. Gex zurückzog, war gezwungen, wegen der Terrainschwierig⸗ keiten 40 Kanonen vernagelt zurückzulas„feten.

Bei den Postanstalten des Norddeutschen Postgebietes werden jetzt auch wieder Feldpostpäckereien für die süddeutschen Truppen in dem für die norddeutschen Truppen vorgeschriebenen Umfange angenommen. Rücksichtlich der badischen Truppen ist gegen früher die Aenderung eingetreten, daß für die an die⸗ selben bestimmten Päckereien nur 5 Sgr. Francogebühr (durch Aufkleben von Marken) zu entrichten sind.

1n Dole (Dep. Jura) ist ein Feldpostrelais eingerichtet worden. 3

8 8

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Saarbrücken, Mittwoch, 8. Februar. Aus Versailles vom 5. wird geschrieben: Pariser Zeitungen fehlen noch immer fast gänzlich. Es finden sich hier so viele Pariser ein, daß voraussichtlich eine größere Beschränkung in der Zulassung der⸗ lben wird eintreten müss is sind die Vorräth

Das Corps des Generals Kremer, welches sich auf

an Lebensmitteln aufs Aeußerste beschränkt. Der vorhandene Vorrath an Mehl würde nur bis zum 8. d. M. reichen. Der Oberst⸗Lieutenant v. Falkenhayn ist zum Etappenkommandan⸗ ten der von hier nach Paris führenden Eisenbahn ernannt.

Prinz Albrecht (Vaͤter), dessen Gesundheitszustand sich in der Besserung befindet, wird heute hier aus Maintenon er⸗ wartet. Der Herzog und der Erbprinz von Sachsen⸗Meinin⸗ gen, sowie Prinz Friedrich von Augustenburg, sind abgereist. Die 17. und 22. Infanterie⸗Division und die 4. Kavallerie⸗ Division, welche bisher eine besondere Armee⸗Abtheilung bildeten, treten nach Auflösung dieser Abtheilung in ihre früheren Ver⸗ bände zurück.

Wien, Mittwoch, 8. Februar. Die »Wiener Zeitung« veröffentlicht in ihrem amtlichen Theile ein kaiserliches Hand⸗ schreiben an den Justiz⸗Minister, wodurch für alle bis ein⸗ schließlich 7. Februar begangenen politischen Vergehen, sowie für alle Preßvergehen vollständige Amnestie ertheilt wird. Die Prinzessin Leopoldine von Coburg ist gestern gestorben.

Bern, Mittwoch, 8. französischen Truppen sind zugleich einige deutsche Gefangene hier eingetroffen. Dieselben werden von der Schweiz an Deutsch⸗ land ausgeliefert, wogegen sie eine gleiche Anzahl französischer Gefangenen nach Frankreich entläßt.

London, Mittwoch, 8. Februar. Die Königin ist in Windsor eingetroffen. Die gestern stattgehabte Sitzung der Konferenz dauerte von 1 bis 6 Uhr; die nächste Sitzung ist unbestimmt; wie die »Times« erfährt, könnte dieselbe mög⸗ licher Weise schon heute stattfinden. »Morning Post« bestätigt, daß innerhalb der Konferenz volle Einhelligkeit herrscht, und eine friedliche Verständigung zweifellos werde erreicht werden. Sämmtliche Morgenblätter drücken lebhafte Befriedigung über den Rücktritt Gambetta's aus und knüpfen daran die Hoffnung eines baldigen Friedens.

Vereinsthätigkeit für die Armee. Das Central⸗Komite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krie⸗ ger hat an die Vorstände aller dieser Vereine einen Cirkular⸗ Erlaß gesendet, in welchem ausgeführt wird, daß die Größe der Er⸗ folge, welche die in einheitlicher Organisation gemeinsam arbeitenden deutschen Vereine in dem gegenwärtigen Kriege haben erzielen können, es als eine zweifellose Pflicht erscheinen lasse, am Schlusse der gegen⸗ wärtigen Aufgabe in umfassender Weise von dem Geschehenen den Mitarbeitern und den Gebern in einem Gesammtbilde öͤffent⸗ lich Rechenschaft abzulegen. Das Central⸗Komite glaubt diese Arbeit den Vereinen und sich wesentlich zu erleichtern, wenn sie schon jetzt in der Zeit vom 1. Juli bis ult. Dezember 1870 geschieht. In⸗ dem es sich die Zusammenstellung über die weitere Thätigkeit der freiwilligen Krankenpflege bis zum Abschluß derselben vorbehält, übersendrt es den Vereinen zwei Schemata.

Cöln, 3. Februar. Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin hat durch ein an die Appellationsgerichts⸗Räthin Dr August Reichen⸗ sperger gerichtetes Handschreiben dem Damenkomite des Hülfsvereins der Johanniter⸗Malteser⸗Genossenschaft Ihre hohe Anerkennung aus⸗ gesprochen. Das Schreiben lautet nach der »Köln. Z⸗:

»Ich habe mit besonderer Theilnahme erfahren, mit welcher Treue und Opferwilligkeit Sie und die übrigen Damen, welche das Komit des von der Johanniter⸗Malteser⸗Genossenschaft ins Leben gerufenen Hülfsvereins bilden, sich der Pflege und Sorge für die verwundeten und erkrankten Krieger gewidmet haben und noch widmen, und Ich kann nicht umhin, Ihnen und Ihren Genossinnen Meine vollste An⸗ erkennung für die edie, christliche Hingebung auszusprechen, die Sie in dieser ernsten Zeit bewährt haben. Moͤge unsere Anstrengungen bald ein ehrenvoller Friede kroͤnen. Berlin, 24. Januar 1871.

(gez.) Augusta.«

6 Statistische Nachrichten.

In Köͤnigsberg liefen, nach der amtlichen Nachweisung über die Handelsbewegung daselbst, im Jahre 1870 987 beladene Schiffe von 78,257 Last ein, darunter 199 Dampfer von 40,364 Last, und 393 Ballastschiffe von 30,440 Last, einschließlich 99 Dampfer von 19,308 Last. Von den einlaufenden beladenen Schiffen waren 462 von 25,990 Last (33 pCt.) norddeutsche, 149 von 24,643 L. (27 pCt.) englische, 92 von 12,030 L (16 pCt.) dänische, 94 von 9205 L. (12 pCt.) niederländische, 155 von 6764 L. (8 pCt.) norwegische, 29 schwedische, 3 französische, 2 russische, 1 nordamerikanisches. Die Zahl der aus⸗ laufenden Schiffe betrug 1323 von 105,593 Last; in Ballast liefen 13 Schiffe von 973 Last aus; leer gingen binnen durch: nach Danzig 8, Memel 17, Elbing 3, Ruß 1, zusammen 29 Schiffe,

Der Waareneingang seewärts, mit Begleitzettel von Ham⸗ burg, von Rußland land⸗ und stromwärts, und mit Begleitschein von Pillau und anderen Orten war im Jahre 1870 geringer als in 1869. Von 83 Waarenkategorien sind 51 in geringeren, 32 in größeren Quantitäten als im Vorjahr eingeführt worden. Wir heben aus der Einfuhrliste hervor: Eisenbahnschienen 245,657 Ctr. (gegen 1869 + 50,564 Ctr.); Eisen⸗ und Stahlwaaren 188,735 Ctr. (— 36,817 Ctr.); Heringe 130,165 Tonnen (— 6221 To); Kohlen und Koks 655 285 Ctr. (+ 272,773 Ctr.); Salz 183,145 Ctr. (— 31,700 Ctr.); Thee 199,365 Ctr. (s— 66,056 Ctr.); Thonerde ꝛc. 228,019 Ctr. (— 4751 Ctr.).

Auch der Waarenausgang war zwar im Allgemeinen geringer

im J. 1869, denn von 72 Klassen der Ausgangslien weisen 45

Februar. Mit den übergetretenen 8

einen Ausfall und nur 27 eine Zunahme gegen das Vorjahr auf, jedoch war die Getreide⸗Ausfuhr ungleich lebhafter als im J. 1869. Es wurden ausgeführt seewärts, auf Begleitschein nach andern Län⸗ dern und nach Rußland zu Wasser und zu Lande u. A: Eisen und Stahlwaaren 127,597 Ctr. (— 30,362 Ctr.), davon 92,753 Ctr. nach

Rußland; Flachs ꝛc. 140,028 Ctr. (+ 53,156 Ctr.); Weizen 602,421 Schffl. (+ 256,608 Schffl.), Roggen 2,169,116 Schffl. (+† 1,291,532

Schffl); Gerste 489,725 Schffl. + 132,550 Schffl.); Hafer 1,556,468 Schffl. (+ 702,780 Schffl.); Erbsen 407,979 Schfft. (+£ 99,052 Schffl.); Bohnen 59,830 Schffl. (— 2876 Schffl.; Wicken 227,774 Schffl.

(+ 40,168 Schffl.); Oelsämereien 677,050 Ctr. (— 58,696 Ttr.),

Lumpen 115,607 Ctr. (+ 4019 Ctr.); Maschinen von Eisen (nach Rußland) 224 Waggon (— 723 Waggon); Salz 143,852 Ctr. (+ 33,802 Ctr.); Thee 142,421 Ctr., fast ausschließlich (142,119 Ctr.)

nach Rußland (— 53,626 Ctr).

Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Beilage.

Telegraphische Witterungsberichte v. 7. Februar.

Bar. Abw Temp. Abw 8 Ort. e.r. v. M. R. ödr. Wind.

Versases. Constantin. 338, 6

Allgemeine Himmelsansiebt

4,6 W., schwach. strübe.

6,2 SW., schwach. wenig bewölkt. b 8. Februar. 8 Memel.. ,5†8,5 g. Königsbrg. 344,1 †₰ 7,7— 18,2 -146 NO., schwach. Danzig.. 344,0 +7,1 15,3 -137 SO., mässig. Cöslin 343,0 + 7,1 13,2-117 O., schwach. trübe. Stettin. 343,6 †6,8 10, 6 9,7 0., schwach. heit., gest. Reg. Putbus 340,4 + 5,3 7,6 - 6,3 S0., mässig. bewölkt. Berlin 2 462— 5,9 5,5 S0., mässig. ganz bedeckt. ²) 6,4 16,9 -149 NO.; stark. heiter. 3+ 2,2 12, s —9,s8 N., lebhaft. bedeckt. Breslau... 16,1 -143 N., schwach. heit., gst. Schn. Torgau.. 6,7 —6, 1 NO, mässig. bed., gst. Schn. Münster.. 1,2 —-1,s NW., schwach.- strübe. Cöln. 1,4 3,4 S., mässig. trübe. ³2) Trier 0 0,0 - 1,0NO., schw. ttrübe. ¹) Flensburg. 341, 3,5 S0. lebhaft. fast heiter. Wiesbaden O., schwach. bedeckt. ³⁵) Kieler Haf.“ SW., z. stark. leicht bewö Wilhelmsh. S0., Sturm. wolkig. Keitum . SSW., stürm. Schnee. Bremen... SO., heftig. bedeckt. Weserleuchtth. 80., heftig. bedeckt. . SSW., schw. Regen.

NôO., schwach. heiter.

080., schwach. Schnee. Helder 338,0 S0O., mässig.

¹) Gest. u. Nachts Schnee. ²) Gest. Schnee. ³) Nachts 2 1 110 Schnee. ⁴) Regen. Nachts Schnee. ) Feiner Schnee. Nachts leichter Schnee.

6. 10.,20.

Ratibor.

„5

v ½ ½ ² œ s * S.21 2 6 1ss

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 9. Februar. Im Opernhause. (33. Vorst.) antasca. Großes Zauber⸗Ballet in 4 Akten nebst einem orspiel (12 Bildern) von Paul Taglioni. Musik von

Hertel. Fantasca: Frl. Kitzing. Serosch: Frl. Selling.

Eine Wassernymphe: Frl. David. Romero: Hr. Müller.

Floramour: Hr. Guillemin. Espéron: Hr. Ehrich. Meschaschef:

Hr. Ebel. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.

Ellerbrunn.

Im Schauspielhause. (30. Abonn.⸗Vorst.) Der Ball zu Lustspiel in 3 Abtheilungen von C. Blum. Ein

Ständchen. Dramatischer Scherz in 1 Akt von G. zu Putlitz.

Zum ersten Male: Die Gräfin.

mann.

Anfang halb 7 Uhr. M.⸗Pr.

Freitag, 10. Februar. Im Opernhause. (34. Vorstellung.) Jessonda. Oper in 3 Abtheilungen von E. Gehe, mit Tanz. Musik von L. Spohr. Jessonda: Fr. Mallinger. Amazill: Frl. Lehmann. Tristan: Hr. Betz. Dandau: Hr. Fricke. Nadory: Hr. Gudehus. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.

Im Schauspielhause. (40. Abonnements⸗Vorstellung.) Trauerspiel in 5 Aufzügen von Heinrich Kruse. In Scene gesetzt vom Direktor Hein. Besetzung: Theda, Gräfin von Ostfriesland, Fr. Jach⸗ Enno, Edzard, ihre Söhne, Hr. Dehnicke, Hr. v. Hoxar. Gela, Almuth, ihre Töchter, Frl. Keßler, Fr. Erhartt. Engel⸗ mann von Horst, Hr. Robert. Hero Mauritz von Dornum,

Hero Omken von Esens, Edo Wimken von Jever, Iko von

Knyphausen, Folef von Inhausen, Gerd zur Heide, Häupt⸗

linge der Friesen, Hr. Höring, Hr. Wünzer, Hr. Schwing,

8

8

8

W11

8 8

Fr. Siegrist, Hr.

Dahn, Hr. Friedmann. Adolph, raf von Oldenburg, Hr⸗ Liedtcke. Kanzler, Hr. Lichter⸗ eld. Kerkermeister, Hr. Mickler, Hr. Thomas. Soldat, Herr andwehr. Diener, Hr. Hildebrandt. Erster zweiter Lands⸗ knecht, Hr. Krause. Erster zweiter Hauptmann, Hr. Lieder, vr. Bost. Kaplan. Erste zweite Dienerin, Frl. Heuser, Frl. udwig. Erster zweiter dritter Wächter, Hr. Löhmann, Herr Meinhardt.

Der Schauplatz ist Ostfriesland am Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. Anf. halb 7 Uhr. M.⸗Pr.

Produkten- und Waaren-Börse-

Berlin, 8 Februar. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Poliz. Präs.) Von Bis Mittel Bis Mitt.

ez. prf. Lr*g.] pf. Itkr [sg. pf. 2 e.I2. pf. ug. „1. Weiz. Schüll.] 216, ,37⁄ 312 6⁄ 2 29 5/Bohnen Mtz.] 8 1121 Roggen 2 ,„1/111 210 2. 6 2 Kartoffoln 8 gr. Gerste 1 13 9 20,7 6 7Rindfl. Pfd. Hatfer F. 110— 9 Schweine- dater en 1. 1/111 3 1 8 2 KHeisch

Heu Cenrn. 1 1 Hammelfi. 9

Stroh Schck. Kalbfleisch Erbsen MEz.— 8 Butter Pfd. 2 Linsen 7— 8 LEier Mandel] 9 6/1

Kerlin, 8 Februar. Nichvramtlicher Getrolde- vericht.) Weizen loco 60 78 Thlr. pr. 1000 Kilogr. nach Qual, pr. April-Mai 77 ¼ Thlr. Br., 77 G., Mai-Juni 78 ¾ Thlr. bez.

toggen loco poln. 51 52 ¾ Thlr. ab Bahn bez., pr. Februar u. Februar-März 52 ½ Thlr. bez., April- Mai 52 ¼ ¼ Thlr. bez. u. G., 4 Eg. Mai-Juni 54 —- 54 Thlr. bez. u. G., Juni-Juli55 Thlr. bez. u. G. -

Gerste grosse und kleine à 39 62 Thlr. per 10 00 Kilogr.

Bafer 10 % 37 52 Thlr. pr. 1000 Kilogr., märkischer 44 ¼ bis 45 Thlr., pomm. 45 ¼ 47 ¾ Thlr. ab Bahn bez., pr. April- Mai 48 Thlr., Mai-Juni 49 Thlr. G

Erbsen, Kochwaare 53 62 Thlr., Futterwaare 47 52 Thlr.

Rüböl loco 29 Thlr. Br., pr. Februar und Februar-März 28 ¾ Thlr. bez, April-Mai 28 ⁄1⁄ Thlr. bez., Mai-Juni 29 ⁄32 Thlr.

Petroleum loco 16 ¼ Thlr., pr. Februar 15 ¼ Thlr. bez., Febr.- März 14 ½2 Thlr., April-Mai 14 Thlr. bez.

Leinol loco 24 Thlr. pr. 100 Kilogr.

Spiritus loco ohne Fass 16 Thlr. 12 Sgr. bez., pr. Februar 17 Thlr. 6 Sgr. bez., Febr.-März 17 Thlr. 4 —5 Sgr. bez., April- Mai 17 Thlr. 18 20 Sgr. bez., Mai- Juni 17 Thlir. 23—24 Sgr. bez., Juni-Juli 18 Thlr. 2 Sgr. bez., Juli-August 18 Thlr. 11 Sgr. bez. 3

Weizenmehl No. 0 10 ⁄¾2)— 9 Thlr., No. 0 u. I. 9 ¼ 9 ⁄¾2 TI Roggenmehl No. 0 8 ½ -7 Thlr., No. 0 u. I. 7 ½ 7 ½ Thlr., pr. Februar 7 Thlr. 29 ½ Sgr. bez, Februar-März 7 Thlr. 27 Sgr. Br., April-Mai 7 Thlr. 26 Sgr. bez.

Weizen zur Stelle nur in den besseren Qualitäten beliebt. Termine ohne Geschäft, Roggen in disponibler Waare ging zu behaupteten Preisen mässig um. Im Terminverkehr herrschte heute wiederum eine grosse Geschäftsstille und sind kaum Abschlüisse zu Stande gekommen, wobei Preise keine Aenderung erfuhren. Hafer konnte sich loco gut im Werthe behaupten. Termine still. Rüböl fest und etwas höher bezahlt bei sehr stillem Geschäft. Spiritus war im Gegensatz zu Roggen gefragter, und konnte man auf alle Ter- mine, sowie für Locowaare etwas bessere Preise durchsetzen. Gek. 20,000 Liter.

Berlin, 7. Februar. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiri- tus auf Grund des S. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler.)

Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 60 78 Thlr. nach Qual., pr. April-Mai 77 bez., Mai-Juni 78 bez. 1

Roggen pr. 1000 Kilogr. loco 51 52 ½ bez., pr. April-Mai 53 bez., Mai-Juni 53 ½ à 54 bez., Juni-Juli 55 bez.

Gerste pr. 1000 Kilogr. grosse 39 62 Thlr. nach Qual, kleine 39 62 Thlr. nach Qual. 1.““

Hafer pr. 1000 Kilogr. loco 38 52 Thlr. nach Qualität,

r. März-April 47 Br, April- Mai 48 Br., Mai-Juni 49 Br., Juni-

uli 50 bez, Juli-August 50 bez.

Erbsen pr. 1000 Kilogr. Kochwaare 52 62 Thlr. nach Qual., Futterwaare 47 52 Thlr. nach Qualität.

Roggenmehl No. 0 u. 1 pr. 100 Kilogr. Brutto unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 7 Thlr. 28 ½ Sgr. G., April-Mai 7 Thlr. 25 Sgr. bez., Mai-Juni 7 Thlr. 25 ¾ Sgr. Gd., Juni-Juli 7 Thlr. 26 Sgr. à 26 ½ Sgr. bez.

Rüböl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 29 Thlr., flüssiges 29 ½ bez., pr. diesen Monat 28 ¾8 bez., Februar-März 28 ¼ bez., März-April 28 ¾ bez., April-Mai 28 ¾ à Thlr., September-Oktober 26 ¾ G.

Leinöl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 24 Thlr.

Petroleum raffinirtes (Standard white) pr. 100 K.

Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr.) loco 16 Thlr., pr. diesen Monat 15 bez., Februar-März 14 ¼ à 14 ¾ bez., April- Mai 14 G., September-Oktober 15 Br. Gek. 500 Ctr. Kündigungspr. 15 ¼ Thr. pr. 100 Kilogramm. 1

Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. = 10,000 pCt. mit Fass pr. diesen Monat 17 Thlr. 2 Sgr. à 1 Sgr. bez., Februar März 17 Thlr. 2 Sgr. à 1 Sgr. bez., April-Mai 17 Thlr. 19 Sgr. à. 17 Sgr. à 18 Sgr. bez., Mai-Juni 17 Thlr. 22 Sgr. à 21 Sgr. bez, Juni-Juli 18 Thlr. bez., Juli-August 18 TPhlr. 10 Sgr. bez., August- September 18 Thlr. 16 Sgr. bez. Gekünd. 30,000 Liter. Kündi- gungspr. 17 Thlr. 2 Sgr. 8 8

Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. = 10,000 pCt. ohne Fass loco 16 Thlr. 15 Sgr. à 16 Sgr. bez. 8

Weizenmehl No. 0 10 ⁄23 à 9 ¼, No. 0 u. 1 9 ¾8 9 7⁄12. Roggen- mehl No. 0 8 ½ à 7 ½ No. 0 u. 1 7 ½ à 7 ½ pr. 100 Kilogramm Brutto unversteuert inkl. Sack.

Königsberg, 7. Februar, Nachmitt. (Wolff's Tel. Bur.) 8

Wetter: Stürmisch. Weizen matter. Roggen ermattend, loco 122pfd. pr. 2000 Pfd. Zollgew. 45 ¾, pr. Februar 45 ⅝, pr.