Thiers, Dufaure, Vitalis, Provisson, Dupin, De Grasser, Vienner,
De Rhodez⸗Benavent. Gard: Thiers, F
erdinand Boyer, L.⸗N. Ba⸗
ragnon, De Larey, Duc de Crussol, De Valfous, De Chabaud La⸗
tour, Benoist⸗d'Azy, De Tarteron. Lozôre: Colombat, De Pineton de Chambrun, Théophile Roussel.
Trochu, Grévy, Casimir Périer, Lanfrey, Charette, Esquiros, Amat,
Dauphiné. Drôme: Thiers, Berenger, Colonel Veye, dit hareton, Malens, Chevandier, Lamorte. Provence. Bouches du Rhöne: Pelletan, Gambetta, Thiers,
Ledru⸗Rollin.
Nizza ꝛc. Var: Brun, Gambetta, Ledru⸗Rollin, Barbaroux,
Laurier, Amiral Jauréguiberry. Vaucluse: Elzéar Pin, Alphonse Gent, Taxile Delord, Cyprien Poujade, Alfred Naquet.
Corsica. Corse: Gavini, Severin Abbatucci, Conti, Galloni,
Giacomo Limperani.
Nicht bekannt geworden sind die Wahlen aus den Departements
Oise, Meuse, Isore und Loire, Jura, Haute⸗Sabône, Ile et Vilaine 1
Hautes⸗Alpes. Wege.) Die Anzahl der Präfekten, welche ihre Entlassung ge⸗
Bordeaug, 22. Februar. (W. T. B.) (Auf indirektem
geben haben, beträgt bis jetzt 42.
— Gegenüber den Gerüchten, welche über die deutschen
Forderungen kursiren, bemerkt der »Moniteur«, daß die unter⸗
andelnden Personen bisher absolutes Stillschweigen über den
Gegenstand der Verhandlungen bewahren und die Gerüchte so⸗ mit jeder Unterlage entbehren. — Gutem Vernehmen nach soll
eon Say zum Präfekten des Seine⸗Departements designirt sein. — 23. Februar. General Ducrot, Segris, Forcade und
Picard sind in Bordeaux angekommen. Menotti Und Ricciotti
aribaldi, Cancio und der größte Theil der Garibaldischen
Offiziere haben ihre Entlassung genommen. — Es bestätigt sich,
daß Vize⸗Admiral Penhoat zum Kommandirenden der Vogesen⸗
Armee ernannt worden ist. — Wie die »Agence Havas« mel⸗
5 ““ sich das Hauptquartier des General Chanzy in oitiers.
— Der »Courier de la Gironde« veröffentlicht einen Brief
des Prinzen Joinville an den Präsidenten Grévy vom 20. d., — jedoch ohne Angahe des Aufgabeorts, — in welchem derselbe erklärt, daß er bereits abgereist sei, um die durch das ihm ertheilte Mandat auferlegten Pflichten zu erfüllen: da er jedoch erfahren, daß die Prüfung seiner Wahl noch hinausge⸗ schoben, wolle er vorab die Entscheidung der Nationalver⸗ sammlung hierüber abwarten. Von dem Herzog von Aumale soll ein gleichlautender Brief eingetroffen sein.
— Die Regierung der nationalen Vertheidigung hat ein
Schreiben an Garibaldi gerichtet, um ihn für die große Gleich⸗ gültigkeit zu entschädigen, welche die Kammer an den Tag legte. Es lautet:
General! Der Kriegs⸗Minister übergiebt uns den Brief, worin
Sie Ihre Entlassung als Oberkommandant der Vogesen⸗Armee geben. Indem die Regierung diese Demission annimmt, hat sie die Pflicht, im Namen des Landes Danksagungen und den Ausdruck ihres Be⸗ dauerns an Sie zu richten. Frankreich wird nie vergessen, daß Sie, General, mit seinen Kindern glorreich für die Vertheidigung seines Gebietes und für die republikanische Sache gekämpft haben.
gesenarmee gerichtet:
Garibaldi selbst hatte folgenden Abschiedsruf an die Vo⸗
Bordeaux, 13. Februar 1871. An die Tapfern der Vogesenarmee. b Ich verlasse Euch mit großem Bedauern, meine Tapfern, und zu
dieser Trennung durch unbesitegbare Umstände gezwungen. Wenn Ihr an Euren heimathlichen Heerd zurückkehrt, so erzählt Euren Familien von den Arbeiten, den Anstrengungen und den Kämpfen, die wir zu⸗ sammen durchgemacht haben für die heilige Sache der Republik. Er⸗
Wiedersehen unter besseren Umständen.
ählt ihnen vor allem, daß Ihr einen Führer hattet, der Euch wie eine eigenen Kinder liebte und auf Eure Tapferkeit stolz war. Auf
Garibaldi. — Die Rede, welche Thiers in der Nationalversammlung
am 19. d. M. gehalten hat, lautet vollständig:
Meine Herren! Ich muß Ihnen vor Allem danken, nicht für die
niederschmetternde Last, die Sie mir qufgeladen, sondern für den Be⸗ weis des Vertrauens, welchen Sie mir in der vorgestrigen Sitzung gegeben haben. Obgleich erschreckt durch die schwierige, gefährliche und besonders schmerzhafte Aufgabe, die mir auferlegt ist, empfand ich nur ein Gefühl, ein einziges, das der sofortigen, absoluien Unterwer⸗ fung unter den Willen des Landes, dem man um so mehr gehorchen, das man um so besser bedienen, um so mehr lieben muß, je unglücklicher es ist. Ach! es ist unglücklich, unglücklicher als zu irgend einer Zeit seiner so ungeheueren, so glorreichen Ge⸗ schichte, in der man es so oft in den Abgrund des Unglücks gestürzt sah, um plötzlich wieder auf den Gipfel der Macht und des Ruhmes
emporzusteigen, indem es beständig die Hand in Allem hatte, was groß, schön und der Menschheit nützlich war! Es ist allerdings im Mißgeschicke; aber es bleibt eines der größten, der mächtigsten Länder der Erde, immer jung, stolz, unerschöpflich in seinen Hülfsquellen, besonders immer heroisch, wie diefer lange Widerstand von Paris beweist, der eines der Monumente der menschlichen Beständigkeit und Energie bleiben wird. Voll Vertrauen in die mächtigen Fakultäten unseres theuren Vaterlandes gebe ich mich ohne Zaudern, ohne Be⸗ rechnung dem von Ihnen ausgedrückten nationalen Willen hin, und ich bin hier zu Ihrer Verfügung, zu Ihren Befehlen, wenn ich so
sagen kann, bereit, Ihnen zu gehorchen, jedoch mit einem Vorbehalt/ nämlich dem, Ihnen zu widerstehen, wenn Sie, hingerissen durch ein edelmüthiges, aber unüberlegtes Gefühl, von mir das verlangen, was die politische Klugheit verdammen würde, wie ich es that, als ich vor acht Monaten mich plötzlich erhob, um den bedauernswerthen Ueber⸗ raschungen zu widerstehen, welche uns zu einem unglückseligen Kriege führen sollten. Im Interesse der Einheit der Aktion haben Sie mir die Wahl meiner Kollegen anheimgestellt; ich habe sie gewählt ohne andere Bevorzugung, als die aligemein ihrem Charakter, ihrer Capacität anerkannte öffentliche Achtung; und ich wählte sie nicht in einer der Parteien, die uns trennen, sondern in allen Parteien, wie das Land es selbst gethan hat, als es Ihnen seine Stimmen gab, indem es die verschiedensten, dem Augenschein nach sich schroff gegenüber stehenden, aber durch den Patriotismus, die Klarheit und die Gemeinschaft der guten Absichten vereinten Personen auf ein und dieselbe Liste setzte. Erlauben Sie, Ihnen die Namen der Kollegen zu nennen, welche mir ihre Unterstützung haben leihen wollen. Dufaure, Justiz⸗Minister; Jules Favre, Minister des Aeußern; Picard, Minister des Innern; Jules Simon, Minister des öffentlichen Unterrichts; de Larcy, Minister der öffentlichen Bauten; Lambrecht, Handels⸗ Minister; General Le Floô, Kriegs⸗Minister; Admiral Pothuau, Ma⸗ rine⸗Minister. In dieser Aufzählung fehlt der Finanz⸗Minister. Diese Ernennung ist in den Ideen des Conseils schon eine abgemachte Sache; da das ehrenwerthe Mitglied, welches fuüͤr dieses Departement be⸗ stimmt ist, noch nicht in Bordeaux angekommen ist, so habe ich geglaubt, seinen Namen der Oeffentlichkeit nicht überliefern zu können. Sie haben ohne Zweifel bemerkt, daß ich mich mit keinem mini⸗ steriellen Departement betraut habe, um mehr Zeit zu haben, auf einen und denselben Gedanken alle Theile der Regierung hinzuführen und sie mit der nämlichen Wachsamkeit zu umgeben. Ohne Ihnen hbeute ein Regierungsprogramm vorzulegen, was immer etwas Unbe⸗ stimmtes hat, werde ich mir erlauben, Ihnen einige Bemerkungen über die Einheitsidee zu unterbreiten, welche mich leitet und aus der ich die gegenwärtige R⸗konstitution unseres Landes hervorgehen sehen möchte. In einer im Wohlstand lebenden, regelmäßig konstituirten Gesellschaft, die friedlich, ohne Erschütterung dem Fortschritt sich hingiebt, repräsentirt jede Partei ein politisches System und vereinigt alle Parteien in einer naͤmlichen Verwaltung; wenn m
sich entgegenstehende Tendenzen, die sich gegenseifig annulliren oder be⸗ kämpfen würden, gegenüberstellt, würde man zur Machtlosigkeit und in Konflikte gelangen. Aber, ach! ist diese unsere gegenwärtige Lage eine regelmäßig konstituirte Gesellschaft, welche sich dem Fortschritt der Geister hingiebt? Frankreich, ohne ernsthaften Beweggrund, ohne hinreichende Vorbereitung in den Krieg gestürzt, sah seinen Boden überfallen, seine Armee vernichtet, seine schöͤne Organisation zerstört, seine alte und mächtige Einheit in Gefahr gebracht, seine Finanzen zerrüttet, den größten Theil seiner Kinder der Arbeit entrissen, um auf dem Schlachtfelde zu sterben, die Ordnung durch ein plötzliches Er⸗ scheinen der Anarchie gestört und nach der erzwungenen Uebergabe von Paris den Krieg nur für einige Tage suspendirt und bereit, wieder zu beginnen, wenn nicht eine von Europa geachtete Regierung, mit Much die Gewalt in die Hand nehmend und auf sich die Ver⸗ antwortlichkeit schmerzhafter Unterhandlung ladend, schrecklichen Un⸗ glücksfällen ein Ziel setzen werde. Giebt es, kann es Angesichts einer solchen Sachlage zwei Arten von Politik geben? Und giebt es im Ge⸗ gentheil nicht eine einzige, gezwungene, nothwendige, dringliche Politik, darin bestehend, schnellmöglichst den Uebeln ein Ziel zu setzen, welche uns niederschmettern? Wird irgend Jemand behaupten können, daß man nicht so schnell und so vollständig als nur möglich, der fremden Okkupation vermittelst eines Friedens ein Ende machen muß, über den man auch unnoöͤthiger Weise debattirt und der nur angenommen werden kann, wenn er ehrenhaft ist; — daß es nicht nöthig ist, unsere Landbevölkerungen vom Feinde zu befreien, der sie niedertritt und aussaugt; aus den fremden Gefängnissen unsere Soldaten, Offi⸗ ziere und Generale zurückzuberufen; mit ihnen eine disziplinirte und tapfere Armee zu rekonstituiren; die gestörte Ordnung wieder herzu⸗ stellen; alsdann und sofort die Administratoren, die unwürdig sind oder ihre Entlassung gegeben haben, zu ersetzen, unsere aufgelösten General⸗ und Gemeinderäthe durch die Wahl zu reformiren, so unsere desorganisirte Verwaltung wieder herzustellen; die uns zu Grunde richtenden Ausgaben einzustellen, wenn auch nicht unsere Finanzen, was nicht das Werk eines Tages sein kann, doch unseren Kredit wie⸗ der zu erheben, was das enzige Mittel ist, dringlichen Verpflichtun⸗ gen die Spitze zu bieten; nach dem Lande, in die Werkstätten unsere Mobilen und Mobilisirten zurück zu senden; die unterbrochenen Landstraen wieder zu öffnen, so die überall unterbrochene Arbeit wieder in’'s Leben zu rufen, welche allein unseren Arbeitern und Bauern wieder ihre Thätigkeit verschaffen kann? Giebt es irgend Jemand, der uns sagen könnte, daß es irgend etwas Dringlicheres gebe, als alles dieses? Und würde es zum Beispiele Jemanden hier geben, der wagen würde, auf gelehrte Weise Artikel der Verfassung zu diskutiren, während unsere Gefangenen elendiglich in fernen Gegenden umkommen oder während unsere vor Hunger sterbenden Bevölkerungen genöthigt sind, den fremden Soldaten das letzte Stück Brot zu verabreichen, welches ihnen übrig bleibt? Nein! Nein! Meine Herren! Frieden machen, reorganisiren, den Kredit er⸗ heben, die Arbeit beseelen — dies ist die einzig mögliche, in diesem Augenblicke allein begreifliche Politik. An dieser kann jeder vernünf⸗ tige, ehrenhafte, erleuchtete Mann, wie er auch über die Republik oder die Monarchie denken mag, auf nützliche Weise arbeiten; und würde er daran nur ein Jahr, nur sechs Monate gearbeitet haben, so wird er in den Schooß des Vaterlandes mit hochgetragener Stirn und be⸗ friedigtem Gewissen zurückkehren können. Wenn wir unserem Lande die dringenden Dienste geleistet, die ich angeführt, wenn wir diefe
edlen Verwundeten, den man Frankreich nennt, vom Boden,
bheit würdig zeigen; wir die Achtung Europas und mit seiner Ach⸗
auf den er hingestreckt liegt, aufgehoben haben, wenn wir seine Wunden geheilt, seine Kräfte neu belebt haben, so werden wir ihn auf seine eigne Füße stellen und er, dann hergestellt und wieder im vollen Besitze seiner Freiheit des Geistes, wird sagen, wie er leben will. Wenn dieses Werk der Reparation beendet sein wird — und es wird nicht lange währen koͤnnen —, wird die Zeit zur Diskussion, zur Abwägung der Regierungstheorien gekommen sein, und dies wird nicht eine dem Wohle des Landes geraubte Zeit sein. Schon ein wenig entfernt von den Leiden einer Revolution, werden wir unsere Kallblütigkeit wiedergefunden haben; indem wir unter der Regierung der Republik unsere Rekonstitution bewerkstelligt haben, können wir uns mit Sachkenntniß über unsere Ge⸗ schicke aussprechen, und dieses Urtheil wird ausgesprochen werden nicht von einer Minorität, sondern von der Majorität der Bürger, d. h. von dem nationalen Willen selbst. So ist die einzig mögliche, nothwen⸗ dige, den schmerzlichen Umständen, in welchen wir uns befinden, an⸗ gepaßte Politik. Diese ist es, welcher meine ehrenwerthen Kollegen ihre erprobten Fähigkeiten widmen wollen; sie ist es, der ich meiner⸗ seits, ungrachtet des Alters und der Ermüdungen eines langen Le⸗ bens, bereit bin, die Kräfte zu widmen, welche mir übrig bleiben, ohne Berechnung, ohne anderen Ehrgeiz, ich schwöre es Ihnen, als den, auf meine letzten Tage das Bedauern meiner Mitbürger hinzuziehen und, gestatten Sie mir, hinzuzufügen, nach meiner voll⸗ ändigsten Aufopferung, ohne jedoch dessen versichert zu sein, Gerech⸗ igkeit für meine Bemüͤhungen zu erhalten. Aber was liegt daran:
Angesichts des Landes, welches leidet, untergeht, würde jede persön⸗ liche Rücksicht unverzeihlich sein. Vereinigen wir uns, meine Herren, und sagen wir uns, daß, indem wir uns der Eintracht und der Weis⸗
tung seine Unterstützung und dann die Achtung des Feindes selbst er⸗ langen werden, und dies wird die größte Kraft sein, welche Sie Ihren Unterhändlern geben können, um die Interessen Frankreichs in den ernsten Unterhandlungen zu vertheidigen, welche beginnen werden. Verschieben Sie also bis zu einer Zeit, die übrigens nicht mehr fern sein kann, die Verschiedenheit der Prinzipien, welche uns gespalten haben, die uns vielleicht noch spalten, aber kommen wir darauf nicht eher zurück, als bis die Streitigkeiten, das Resultat aufrichtiger Mei⸗ nungen, ich weiß dies, nicht mehr ein Attentat gegen die Existenz und das Wohl des Landes sein werden. — Der Präfekt von Nizza hat folgende Verfügung er⸗ lassen: 1- 1) Die Garibaldi'schen Freiwilligen, welche vom Kriegsschauplatz zurückkehren, haben auf dem Bahnhof von Antibes ihre Gewehre und sonstigen Waffen abzulegen; 2) Der Aufenthalt in Nizza ist ihnen untersagt. Sie müssen sich unmittelbar durch das Departe⸗ ent nach der Grenze begeben.
Spanien. Madrid, 22. Februar. Der „Moniteur⸗ von Bordeaux meldet: Der spanische Minister⸗Präsident Mar⸗ schall Serrano ist aus bisher noch unbekannten Gründen verhaftet worden. b
Aus dem Wolff' schen Telegraphen⸗Bureau.
Bremen, Freitag, 24. Februar. Die in hiefiger Stadt befindlichen französischen Geißeln sind zufolge telegraphischen Befehls aus Versailles heute sämmtlich in Freiheit gesetzt worden.
Stuttgart, 23. Februar, Abends. Dem Vernehmen nach dürfte der König Morgen nach Versailles zum Besuche des Deutschen Kaisers abreisen. Der König wird sich auch in das Hauptquartier der württembergischen Felddivision begeben, und die württembergischen Truppen besichtigen.
London, Freitag, 24. Februar. Oberhaus. Lord Car⸗ narvon bespricht die englischen Vertheidigungseinrichtungen und bezeichnet die von Cardwell eingebrachte Vorlage als theils übertrieben, theils unzureichend. Es sei in derselben keine Ga⸗ rantie für die Dauer der zu treffenden Einrichtungen gegeben, da dem Parlamente in der nächsten Session die Möglichkeit offen stehe, Abstriche am Budget vorzunehmen. Carnarvon tadelt die früher erfolgte Verminderung der Artillerie, beklagt den Mangel an Torpedos und an Pulvervorräthen. Die Regierung müsse die
Fortifikationen vervollständigen und den strategischen Unterricht der Offiziere verbessern. England sei für den Fall eines möglichen Krieges ungenügend vorbereitet. Lord Northbrook widerlegt die von Carnarvon gegen die frühere Militaärverwaltung er⸗ hobenen Anklagen. Der Versuch, die britische Armee auf gleichen Fuß mit den kontinentalen Heeren zu stellen, erheische die Einführung des zwangsweisen Militärdienstes, welcher dem englischen Volke in hohem Grade widerstrebe. Der Redner vertheidigt die Vorlage Cardwell's. Der Herzog von Cambridge erklärt, die von der Regierung beabsich⸗ tigte Modifikation der bestehenden Heereseinrichtungen der Ein⸗ führung eines vollständig neuen Systems vorzuziehen. Zweck der Vorlage sei, die Vertheidigungskraft der Armee zu heben, insbesondere die Artillerie und Kavallerie bedeutend zu ver⸗ mehren. Lord Richmond und Lord Grey sprechen sich gegen die Abschaffung des Stellenkaufes aus. — 1 Im Unterhause passirte die Bill, betreffend die Abschaffung der kirchlichen Titel, die zweite Lesung. — Das auswärtige Amt veröffentlicht die in der römischen Frage geführte diplo⸗ matische Korrespondenz. In einer an den britischen Geschäfts⸗
erklärt Lord Granville, die Regierung wünsche nicht, daß der Papst Zuflucht auf britischem Gebiet suche, und sie werde ihm nicht freiwillig ein Asyl anbieten, allein die Regierung würde nicht verweigern, daß der Papst Zuflucht auf einem britischen Schiffe nehme, und in diesem Falle erwägen, ob es zweckmäßig sei, ihm die Uebersiedlung auf britisches Gebiet zu gestatten. — efeichten aus Liverpool zufolge nimmt die Blatternseuche aselbst zu. London, Freitag 24. Februar. »Daily News« wird aus Paris vom 23. d. gemeldet: Thiers und seine Kollegen verlassen Paris heute, um sich nach Bordeaux zu begeben. Morgen soll eine Sitzung der Nationalversammlung statt⸗ finden, worauf die Regierungsmitglieder wieder nach Paris zurückkehren werden. Sonnabend würde alsdann die entschei⸗ dende Konferenz mit Graf Bismarck stattfinden. „Das ⸗»Journal de Macon« meldet, daß Penhoat die Auf⸗ lösung der Garibaldischen Truppen und die Entlassung der Freicorps anordnete.
Washington, Donnerstag 23. Februar. Präsident Grant empfing gestern Rossa und neun andere flüchtige Fenier.
Königliche Schauspiele. Sonnabend, 25. Februar. Im Opernhause. stellung. Siebente Sinfonie⸗Soire.
Im Schauspielhause. (55. Ab.⸗Vorst.) Christoph und Renata, oder: Die Verwaisten. Lustspiel in 2 Abth. nach Aupray von C. Blum. Hierauf: Die Hochzeitsreise. Lustspiel in 2 Akten von R. Benedix. Anfang halb 7 Uhr. M.⸗Pr.
eine Vor⸗
Produkten- und Waaren-Börse. Berlin, 24. Februar. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Poliz. Präs.)
Von Bis Mittel G 2 Bis Mitt. an sg. pf. libz ag. pr. tbr sg. pf. .I“g. [pf. Ilg. pf. Weiz. Schü.] 2/12 3/12 Bohnen Mitz.] 7 —8 7 Roggen 3 10 Kartoffeln 8 gr. “ 13 7 2
W. — 28 11
Rindü. Pfd. 2 22. Hafer zu L.]1 3 8
Schweine- Heisch
Heu Centn. 22 4
Stroh Schck. 10/15 15
Hammelf. Kalbfleisch Erbsen Mtz. 6 8 Linsen 7* 10
Butter Pfd. EKier Mondel Berlim, 20. Februar. An Schlachtvieh war aufgetrieben: Rindvieh 1759 Stück, Schweine 5470 Stiick, Schafvieh 3327 Stück, Kälber 1004 Stück.
Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus „ per 10,000 pCt nach Tralles, frei hier in'’s Haus geliefert, waren auf hiesi- gem Platze am
17. Februar 1870 Thlr. 16. 17. à Thlr. 16. 18. . „ 16. 18. à —. 20. 8 16. 20. 2 16. 7. 16. 20. 22. 8 16. 24. 23. 8 »„ 16. 25. Berlin, den 23. Februar 1871. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von
Gerkans, 24. Februar. (Nichtamtlicher Getreide- bericht.) weizen loco 60 — 78 Thir. pr. 1000 Kilogr. nach Qual., weissbunt. poln. 77 Thlr., fein. weiss. poln. 79 ⅞ Thlr. ab Bahn bez., pr. April-Mai 77 ¾. — 78 Thlr. bez., Mai-Juni 78 4 — 79 Thlr. bez., Juni-Juli 79 ¾ — 80 Thlr. bez.
Roggen loco poln. 53 — 53 ¾ Thlr., besserer 54 — 55 Thlr., galiz. 52 ½ — 52 ⅞ Thfr., exquisiter 55 ¼ — 56 Thlr., defekt. poln. 49 Thlr. ab Bahn bez., pr. Februar 54 ½ — 5 — ¼ Thlr. bez., Februar- März 54 ⅛ — 54 ½ Thlr. bez., April-Mai 54 — 55 Thlr. bez., Mai- Juni 55 ½ — 55 ½ Thlr. bez., Juni-Juli 56 — 56 ¾ Thlr. bez.
Gerste, grosse und kleme à 39 — 62 Thlr. per 1000 Kilogr.
Hafer loco 40 — 53 Thlr. pr. 1000 Kilogr, ord. poln. 42 ½ bis 43 ⅛ Thlr., fein. poln. 47 3 — 48 ¾ Thlr., fein. ostpreuss. 49 ½ Thlr., pomm. 48 — 49 Thlr., fein. pomm. 50 Thlr. ab Bahn bez., pr. April-Mai 49 ½ — 49 ½ Thlr., Mai-Juni 49 ¼ — 50 Thlr.
Erbsen, Kochwaare 53 — 62 Thlr., Futterwaare 48—52 Thlr.
Rüböl loco 29 Thlr. Br., pr. Februar 28 ¾ — ½ Thlr. bez., Februar- März 28 ⅔8 Thlr. bez., April- Mai 28 % Thlr. bez., Mai- Juni 29 Thlr.
Petroleum loco 15 ¼ Thlr. Br., pr. Februar 15 — 14 1⁄ Thlr. bez., Febr.-März 14 ¾ — ½ Thlr. bez., April-Mai 14 ⁄⸗2 Thlr., Septbr.- Oktbr. 14 ⅞ Thlr. bez.
Leinöl loco 24 Thlr. pr. 100 Kilogr.
Spiritus loco ohne Fass 16 Thlr. 1 Sgr. bez., pr. Febr. und Februar-März 17 Thlr. 18 Sgr. bez. 3 April-Mai 17 Thlr. 27 bis 29 — 28 Sgr. bez., Mai-Juni 17 Thlr. 28 Sgr. bis 18 Thlr. 1 Sgr. bis 18 Thlr. bez., Juni-Juli 18 Thlr. 7— 10 Sgr. bez., Juli-August 18 Thlr. 17 Sgr. bez., August-Septbr. 18 Thlr. 24 Sgr. bez.
Weizenmehl No. 0 10 ⁄ — 10 Thlr., No. 0 u. I. 9¾ 9 ½ Thlr. Roggenmehl No. 0 8 7⁄½ — 8 Thlr., No. 0 u. I. 8½ — 7 ⁄¶ Thlr., pr.
ÅS
11
— 0œ Sben
träger in Rom, J. Severn, gerichteten Note vom 21. August
8
Februar 8 Thlr. 6 — 10 Sgr., Februar-März 8 Thlr. 5 Sgr. bez., April-Mai 8 Thlr. bis 8 Thlr. 1 ½ S r. bez. Gek. 500 Ctr. .“ I“ 8 8 8 8
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