1871 / 63 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8 1“ 1“ 8 folgenden Tage aber erforderten militärischen Ereig⸗ nisse die weitere Vorrückung des Großen Hauptquartiers nach Pont⸗Aà⸗Mousson, wo dasselbe einen siebentägigen

Aufenthalt nahm. In diese bedeutungsvolle Woche vom 16. bpis 23. August fällt die Schlacht bei Vionville oder Mars⸗la⸗ Tour am 16. und die Schlacht bei Gravelotte oder Rezonville am 18. August. In letzterer wurde unter des Königlichen Hberfeldherrn Allerhöchster Führung die feindliche Armee völlig geschlagen, von ihren Verbindungen mit Paris abge⸗ schnitten und gegen Metz zurückgeworfen. Seine Majestät der König hatten am 17. bereils das Schlachtfeld von Mars⸗ la⸗Tour besichtigt, waren am Abende dieses Tages nach Pont⸗à⸗ Mousson zurückgekehrt und verließen Allerhöchstihr Quartier in diesem Orte am 18. August Morgens gegen 4 Uhr. Seine Majestät begaben Sich zunächst zu Wagen über die Dörfer Vandières, Pagny und Novéant, an dem hochgelegenen Prény vorbei, nach dem Bergstädtchen Gorce und von hier aus zu Pferde auf die Höhe von Flavigny, welcher die Dörfer Vionville und Rezonville unmittelbar vorliegen. Die Nacht nach der Schlacht, in welcher Seine Majestät zu bivouakiren bereits beschlossen hatten, brachten Allerhöchstdieselben schließlich in einem kleinen Hause im Dorfe Rezonville zu, von wo aus am folgenden Tage der Courier mit dem von dort aus an Ihre Majestät die Königin gerichteten Briefe abgesendet wurde. Abends um z6 Uhr des 19. August trafen Seine Majestät wiederum in Pont⸗à⸗Mousson ein.

In den letzten Tagen des Monat August wurde das Koͤnigliche Hauptquartier, entsprechend den militärischen Ereig⸗ nissen, fast täglich verlegt; dasselbe schlug zunächft die westliche Richtung ein, verließ Pont⸗à⸗Mousson am 23. und wurde an diesem Tage nach Commercy, am 24. nach Bar⸗le⸗Duc und am 9. nach Clermont ([en Argonne) vorgeschoben, als in Folge der Bewegungen des Marschalls Mac Mahon eine Abweichung von der Linie Metz⸗Paris nach Norden und die Verlegung des Großen Hauptquartiers nach Grand⸗Pré im Departement der Ardennen nothwendig wurde; Se. Majestät nahmen Allerhöchstihr Quartier am 29. August Nachmittags 3 Uhr in der Apotheke des schön ge⸗ legenen Ortes, nachdem Allerhöchstdieselben, Varennes passi⸗ rend, die von Norden eingegangenen Rapporte entgegengenom⸗ men hatten. Am 30. August unternahmen Se. Majestät einen Ritt auf das Schlachtfeld von Beaumont; das Königliche Hauptquartier sollte an diesem Tage nach Buzancy verlegt werden, wurde jedoch in Folge anderweiter Dispositionen nach dem, Sedan näher gelegenen Vendresse dislocirt.

Se. Majestät verließen Vendresse am Morgen des 1. Sep⸗ tember bereits früh um 7 Uhr, um Sich über Malmy, Ché⸗ mery, Chöhery und Cheveuze auf die Höhen südlich Sedan zu begeben. Während der Schlacht hatte der Königliche Oberfeld⸗ herr zumeist rechts vorwärts des Dorfes Frénois, oberhalb Pont Torcy, Stellung; in Vendresse langten Se. Majestät erst Abends 11 Uhr wieder an, um jedoch schon am nächsten Morgen nach dem Schlaächtfelde zurückzukehren.

In der zweiten Nachmittagsstunde des 2. September trafen Se. Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Kron⸗ prinz in der Nähe des Schrosses Bellevue bei Frénois süd⸗ lich Sedan »zu dem ergreifenden Augenblicke der Begegnung mit Napoleon« ein.

Se. Majestät beritten nach der gehabten Zusammenkunft in einem fünfstündigen Ritte bis gegen 8 Uhr die vor Sedan Fsenden Truppen, von denselben mit nicht endendem Jubel

egrüßt.

Schon am folgenden Tage wurde die Wiederaufnahme des Marsches auf die französische Hauptstadt begonnen: Seine Majestät Allerhöchstselbst blieben die Nacht vom 2. zum 3. September noch in Vendresse, am folgenden Tage jedoch trat auch das Große Hauptquartier den Vormarsch an. Am 4. wurde Ste. Ménéhould erreicht, und bereits am 5. Sep⸗ tember hielten Se. Majestät der König Allerhöchstihren Einzug in Rheims.

Nach elftägigem Aufenthalte in der alten Krönungsstadt der französischen Könige, in welcher Se. Majestät den erzbischöf⸗ lichen Palast bewohnten, wurde das Große Hauptquartier am 14. nach Chateau⸗Thierry, am 15. nach Meaux und am 18. September nach Ferrières, einem Schlosse des Baron Rothschild, verlegt; dort weilten Se. Majestät nur mit der enge⸗

ren Umgebung, dem Bundeskanzler und dem Generalstabe, e; die Kanzleien und das übrige Personal in Lagny Plieben.

Am 5. Oktober erfolgte die Verlegung des Kö⸗ niglichen Hauptquartiers nach Versailles. In dieser langjährigen Residenz der Herrscher von Frankreich bewohnten Se. Majestät das Gebäude der Präfektur: von Versailles aus wurden fast fünf Monate hindurch die Operationen der deut⸗ schen Heere im freien Felde, sowie die Cernirung und seit dem . I“ 11

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25. Dezember die Beschießung von Paris, ferner die Regierung des Königreichs Preußen, des Norddeutschen Bundes geleitet; dort fanden die Vorberathungen statt, auf Grund deren das Deutsche Reich wiedererstanden ist.

Am 18. Dezember empfingen Se. Majestät der König in Versailles die Deputation des Reichstages des Norddeutschen Bundes, welche Allerhöchstdemselben die auf die Kaiserwürde bezügliche Adresse des Reichstages überbrachte, am 18. Ja⸗ nuar fand im Spiegelsaale des Schlosses zu Ver⸗ sailles die feierliche Inauguration des Deutschen Kaiserreiches statt.

Zehn Tage später wurde die Kapitulation von Paris und der Waffenstillstand, am 26. Februar die Friedenspräli⸗ minarien zwischen dem Grafen Bismarck und Herrn Thiers in Versailles unterzeichnet.

Bereits am Abende vor diesem letzten hochwichtigen Ereigniß war Seine Majestät der König von Württemberg über Nogent !'Ar⸗

taud und Lagny in Versailles zum Besuche des Kaiserlichen Hof⸗

lagers eingetroffen, wo am 26. Febr. zu Ehren des Hohen Gastes ein festliches Diner im Präfekturgebäude stattfand, bei Beginn dessen Seine Majestät der Kaiser und König von der eine Stunde zuvor erfolgten Unterzeichnung der Friedens⸗ Präliminarien den versammelten Fürstlichkeiten, Staats⸗ männern und Generalen Mittheilung machte.

Am 1. März fand, nach einer Parade vor Sr. Majestät auf dem Hippodröm de Longchamp im Bois de Boulogne, der erste Einzug der deutschen Truppen in der französischen Haupt⸗ stadt, vom herrlichsten Wetter begünstigt, ohne alle und jede Störung statt. 1

ffizielle militärische Nach

über die Operationen gegen Le Mans vom 6. Januar

ab und die Schlacht vor Le Mans am 10., 11. und 12. Januar 1871. 8

Am 6. Januar sollten, (entsprechend der am 2. Januar für den Vormarsch ausgegebenen Disposttion) von der II. Armee erreichen:

das XIII. Armeec⸗Corps und die

4. Kavallerie⸗Division die Gegend von Brou, ein rechtes Seiten⸗Detachement Nogent⸗le⸗Rotrou;

das III. Armee⸗Corps Vendôme, mit Abschnitt von Azay,

das X. Armee⸗Corps und ide

1. und 6. Kavallerie⸗Division Montoire; deas IX. Armee Corps d. h. 18. Infanterie⸗Division und Corps⸗Artillerie sowie die

2. Kavallerie⸗Division Morée.

Vom X. Armee⸗Corps befand sich seit 16. Dezember, dem Tage des Rückzuges der Armee Chanzy über den Loir, die 20. Infanterie⸗Division (General⸗Major v. Kraatz) bei Ven⸗ döme. Sie war durch wiederholte Rekognoszirungen ihrerseits und Seitens des Feindes mit diesem in Fühlung geblieben und hatte am 31. Dezember die Angriffe erheblicher feindlicher Kräfte vom XVI. und XVII. Corps zurückgewiesen.

Nachdem am 1. Januar in Folge dieses Gefechts der Feind bis zum Abschnitte von Azay zurückgegangen war, hatte die Division ihre Vorposten wiederum rechts des Loir und zwar auf den Höhen von Bel⸗Air⸗Chateau und la Valböe bis westlich der Straße nach Epuisay etablirt.

Am 5. Januar hatte der Feind sich vor der Front des Generalmajors v. Kraatz verstärkt und den Wald von Ven⸗ dôme besetzt. .

Am 6. Januar trat die 20. Infanterie⸗Division aus ihrer Aufstellung bei Vendöme den Abmarsch auf Montoire an, wo die Vereinigung des X. Corps, dessen anderen Theile am 5. St. Amand erreicht hatten, stattfinden sollte.

Die bis zum Eintreffen des III. Corps stehen gebliebenen Vorposten der 20. Division waren von Tagesbeginn an durch leichte Angriffe des Feindes beschäftigt worden, hatten indessen ihre Aufstellung behaupten können.

Gegen Mittag trafen die Teten des III. Armee⸗Corps, als sie auf dem Vormarsche von Villermain und resp. Villetrun her bei Vendöme den Loir überschritten und das Plateau er⸗ stiegen hatten, besonders in der Forêt de Vendôme und bei Villiers, auf stärkeren Widerstand, der den größten Theil des Corps in ernste Gefechte engagirte.

Mit Eintritt der Dunkelheit war der Feind über den Azay⸗Abschnitt geworfen und dieser von Theilen des Corps überschritten.

Das X. Armee⸗Corps hatte, im Vormarsche von St. Amand und Vendõme aus, bei les Roches und Lavardin nur geringen Widerstand gefunden und Nachmittags Montoire erreicht.

Die Regimenter der 38. Infanterie

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der Avantgarde den

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1. Kavallerie⸗Division und die 6. Kavallerie⸗Division Ge⸗ neral⸗Lieutenant Herzog Wilhelm von Mecklenburg, Hoheit, welche die Bestimmung hatten, in einer Aufstellung bei St. Amand

den Abmarsch des Corps zu decken, waren gegen Mittag aus

Direktion Chateau⸗Renault von überlegenen Kräften angegriffen worden und über Ambloy (Direktion Montoire) sowie bis Huisseau⸗en⸗Beauce (Direktion Vendõme) zurückgegangen.

Das IX. Armee⸗Corps erreichte die Gegend von Morée.

8 Vom XIII. Armee⸗Corps war das rechte Seiten⸗Detachement

bei la Fourche (Gabelpunkt der Straßen La Loupe⸗Nogent le

Rotrou und Courville⸗Nogent⸗le Rotrou) auf stärkeren Wider⸗

stand gestoßen, der erst mit Eintritt der Dunkelheit überwunden

werden konnte, und hatte somit an diesem Tage noch nicht

Nogent⸗le Rotrou erreicht. Im Uebrigen war das Corps in Linie e Beaumont⸗les⸗Autels Combres (westlich Brou) eingerückt.

Die 12. Kavallerie⸗Brigade (General⸗Major von Bredow), bestimmt die rechte Flanke des XIII. Corps zu decken, traf bei Longni ein.

III. Armee⸗Corps gegenüber hatten Divisionen des XVI. und XVII. Corps gefochten, bei St. Amand eine Division (3.)

des XVI. Corps, bei la Fourche, gegen das XIII. Corps, Theile

von der 1. Division des XXI. Corps.

Seine Königliche Hoheit der General⸗Feldmarschall nahm sein Hauptquartier in Vendoöme, und wurden von hier aus nachstehende Befehle für den 7. Januar erlassen:

1) an den Großherzog von Mecklenburg, Königliche Hoheit, zum Vormarsch mit XIII. Corps und 4. Kavallerie⸗Division auf Montmirail und mit rechtem Flügel nach Fortnahme von Nogent, im Huisne⸗Thal abwärts;

2) an den General der Infanterie von Manstein zum frühzeitigen Vormarsch mit IX. Corps über Danzé und Epui⸗ say. Die 2. Kavallerie⸗Division sollte die Verbindung mit dem

XIII. Corps aufnehmen;

. 3) an General der Infanterie von Voigts⸗Rhetz zur Zu⸗

rückweisung der auf St. Amand vorgegangenen feindlichen

Kräfte, unter möglichster Vermeidung einer Verzögerung im

Vormarsche der Hauptkräfte des Armee⸗Corps auf la

Chartre;

8 4) dem General⸗Lieutenant von Alvensleben ertheilte Seine Königliche Hoheit der General⸗Feldmarschall mündlich Befehl zur Fortsetzung der Offensive mit dem III. Armee⸗Corps.

Unter Annahme der Möglichkeit, daß der Feind den Braye⸗ Abschmtt vertheidigen werde, wurden die kommandirenden Ge⸗ nerale des III. und IX. Corps auf die Nothwendigkeit hin⸗ gewiesen, mit mehreren Teten vorzugehen, wodurch bei der Ausdehnung des Abschnittes ein Debouchee über diesen am ehesten gewonnen werden könne.

Am 7. Januar früh traten das III. und IX. Corps den

Vormarsch gegen den Braye⸗Abschnitt an.

8 Vom III. Armee⸗Corps wurde General⸗Lieutenant von Stülpnagel mit der 9. Infanterie⸗Brigade und 6 Batterien von Mazange gegen Savigny dirigirt, die übrigen Theile des Corps gingen 8 Epuisay vor.

Das IX. Armee⸗Corps war eben dahin im Vormarsch. Ein dichter Nebel, der über dem Plateau lag, beschränkte den Gesichtskreis auf wenige Hundert Schritt und schloß die Wirkung der Artillerie aus.

Seine Königliche Hoheit der General⸗Feldmarschall hatte sich nach Crilaines (zwischen Azay⸗Abschnitt und Epuisay) be⸗

geben und erwartete dort die Meldungen über den Vormarsch.

General⸗Lieutenant von Stülpnagel stieß bei Savigny auf

schwachen Widerstand des Feindes.

b General von Manstein traf im Vormarsch über Danzé Mittags 12 Uhr an den Fermen östlich Epuisay auf feindliche Infanterie⸗Abtheilungen, die nach Epuisay hinein⸗ geworfen wurden, und Epuisay wurde durch gleichzeitigen An⸗ griff von den Teten III. und IX. Corps genommen.

Im weiteren Vorrücken von Epuisay ab stieß die Tete des

III. Armee⸗Corps in dem mit Hecken und Fermen bedeckten

Terrain auf zähen Widerstand, der weil die Artillerie nicht

verwendet werden konnte ausschließlich von der Infanterie überwunden werden mußte. Das Corps erreichte am Abend den linken Thalrand des Braye Abschnittes bei Sargé und

Farigng, während das IX. Armee⸗Corps um Epuisay dislocirt wurde.

Der Ausgang des Gefechts bei St. Amand am 6. Januar veranlaßte, daß General von Voigts⸗Rhetz am 7. Januar 4 Bataillone der 37. Infanterie⸗Brigade (Oberst Lehmann) mit 2 Batterien auf Ambloy abrücken ließ, und diese wie die anderen in der Gegend von St. Amand vereinigten Truppen dem General⸗Lieutenant von Hartmann unterstellte.

Indessen setzte der Feind die am 6. begonnene Offensive nicht fort, er räumte vor Tagesanbruch St. Amand und, nach

hinhaltendem Gefecht, am Nachmittage die Linie Villechauve

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Fiac⸗ und nahm den Rückzug auf Chateau Renault und uthon.

Die Verwendung stärkerer Kräfte nach jener Richtung hin hatte das X. Armee⸗Corps in seinem Vormarsche aufgehalten, so daß das Corps an diesem Tage noch nicht den Braye⸗ Abschnitt erreichte, vielmehr mit den Hauptkräften um Mon⸗

1 toire verblieb.

Die 14. Kavallerie⸗Brigade (von der 6. Kavallerie⸗Division)

General⸗Major v. Schmidt wurde zum X. Corps heran⸗

gezogen.

Das XIII. Armee⸗Corps hatte Rogent⸗le⸗Rotrou in leich⸗ tem Gefecht genommen und die Linie Le Theil Authon, östlich Montmirail, erreicht.

Der General⸗Feldmarschall, Königliche Hoheit, nahm sein Hauptquartier in Vendõme.

Die Befehle für den 8. Januar lauteten auf allgemeine Fortsetzung der Offensive

Dem III. und IX. Armee⸗Corps mußte, wenn der Feind am Braye Stand hielt, der direkte Angriff zufallen, dem III. Corps längs und südlich der Straße Epuisay St. Calais, dem IX. Corps nördlich dieser Straße.

Für das X. Armee⸗Corps blieb die Direktion la Chartre Grand⸗Lucé bestimmend, für das XIII. Armee⸗Corps die all⸗ gemeine Direktion le Mans. Dieses Corps beabsichtigte am 8. la Férte⸗Bernard zu erreichen, ein Seiten⸗Detachement über Vibraye auf Berfay, die 4. Kavallerie⸗Division auf Bellème zu dirigiren.

Der 8. Januar war ein klarer Winterag.

Früh 7 Uhr trat das III. Armee⸗Corps an, die Teten fan⸗ den den Braye⸗Abschnitt geräumt und der Vormarsch wurde mit der Tete bis Ecorpain fortgesetzt.

Das IX. Armee⸗Corps folgte bis St. Calais, wohin auch das Hauptquartier des General⸗Feldmarschalls, Königliche Hoheit ging.

Das X. Armee⸗Corps stieß auf seinem Vormarsch bei Poncé auf nicht erheblichen Widerstand, erreichte la Chartre sürele Loir und mit der zum Corps wieder herangezogenen Brigade Lehmann Sougé. Das Corps fand die Straßen durchstochen, was den Vormarsch erschwerte.

Zur Unterhaltung der Verbindung zwischen X. und III. Armee⸗Corps war die 14. Kavallerie⸗Brigade (General⸗Major v. Schmidt) auf Vancé dirigirt worden, wo die Brigade auf feindliche Infanterie stieß.

General⸗Lieutenant v. Hartmann hatte an diesem Tage den Feind noch in Villeporcher angetroffen und am Nach⸗ mittage aus diesem Ort geworfen. Er trat mit seinem De⸗ tachement demnächst, unter weiterer Beobachtung des Feindes, den Abmarsch auf Montoire an und stand am Abend in Prunay, Ambloy und St. Amand.

Das XIII. Armee⸗Corps erreichte wie in der Absicht lag la Ferté⸗Bernard und schob Avantgarden darüber hinaus auf bei⸗ den Ufern des Huisne. Das linke Seitendetachement hatte nach un- bedeutendem Gefecht Vibraye erreicht und auf Berfay detachirt, wohin Seitens der Kavallerie⸗Division Stolberg die Verbindung aufgenommen wurde. Die 4. Kavallerie⸗Division war bei Bellome auf Widerstand gestoßen und hatte den Feind nicht delogiren können. .

Die Befehle für den 9. Januar, welche am Abend des 8. im Hauptquartier St. Calais ausgegeben wurden, bestimmten:

Das XIII. Armee⸗Corps soll die Höhe von Montfort, mit der Avantgarde St. Mars⸗la⸗Bruyôre erreichen und. einen Uebergang über den Huisne gewinnen.

Das III. Armee⸗Corps soll Ardenay erreichen und gegen die Straße la Ferté⸗Bernard—le Mans detachiren, auf welcher

voraussichtlich feindliche Kräfte im Rückzuge begriffen.

Das IX. Armee⸗Corps soll bis Bouloire folgen;, das X. Armee⸗Corps Parigné⸗L'Evéque zu erreichen suchen. Außerdem wurde bestimmt, daß Seitens der Flügel⸗Corps,

durch Detachirung, die Bahnverbindungen le Mans-Alencon

und resp. le Mans —Tours zu unterbrechen seien.

Durch die Gefechte bei St. Amand war das Detachement Hartmann festgehalten worden, und war vorauszusehen, daß auf dasselbe wenn es dem X. Corps folgen würde zur Entscheidung vor oder bei le Mans nicht werde gerechnet wer⸗

General von Voigts⸗Rhetz hatte deshalb den General Lieutenant von Hartmann angewiesen, das Zurückwerfen des ihm gegenüberstehenden Feindes (wodurch zugleich die Deckung der Verbindungen über Vendôme erreicht wurde) als nächste Aufgabe anzusehen. Hierfür blieb dem General⸗Lieutenant von Hartmann, außer der 1. Kavallerie⸗Division, die 38. In⸗ fanterie⸗Brigade (Oberst von Cranach) unterstellt, während die 15. Kavallerie⸗Brigade (6. Kavallerie⸗Division) dem X. Armee⸗ Corps folgen und auf Grand⸗Lucé in Marsch gesetzt werden

.