1871 / 74 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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und Siehr, dem Seconde⸗Lieutenant von Humbert, dem Ober⸗Gefreiten Sarrach und dem Kanonier Am⸗ brosius, sämmtlich vom Brandenburgischen Festungs⸗ Artillerie⸗Regiment Nr. 3 (General⸗Feldzeugmeister), dem Pre⸗ mier⸗Lieutenant Grandke von der Artillerie des 1. Bataillons (Crossen) 2. Brandenburgischen Landwehr⸗Regiments Nr. 12 und dem Seconde⸗Lieutenant Bandke, ReserveOfftzier der 3. Artillerie⸗Brigade, beide zur Zeit bei dem Brandenburgischen Festungs⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 3 (General⸗Feldzeugmeister), dem Obersten von Beckedorff, Commandeur des 6. Thü⸗ ringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 95, dem Oberst⸗Lieutenant Marschall von Sulicki, Commandeur des 5. Thüringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 94 (Großherzog von Sachsen), dem Premier⸗Lieutenant Fleck, Commandeur der Telegraphen⸗Ab⸗ theilung Nr. VI., dem Hornisten Walther vom 6. Thürin⸗ gischen Infanterie⸗Regiment Nr. 95, dem General⸗Major von Krosigk, Commandeur der 10. Kavallerie⸗Brigade, dem General⸗Major von Hontheim, Commandeur der 8. Ka⸗ vallerie⸗Brigade, dem Obersten von Schauroth, Comman⸗ deur der 12. Kavallerie⸗Brigade, dem Obersten Freiherrn von Barnekow, Commandeur des Posenschen Ulanen⸗Regiments Nr. 10, dem Obersten von Reckow, Commandeur des West⸗ preußischen Ulanen⸗Regiments Nr. 1, dem Oberst⸗Lieutenant von Arentschildt, Commandeur des Westpreußischen Kürassier⸗Regiments Nr. 5, dem Oberst⸗Lieutenant von Knobloch, Commandeur des Thüringischen Ulanen⸗Regiments Nr. 6, dem Hauptmann von Bülow vom Generalstabe der 4. Kavallerie⸗Division, dem Rittmeister von Treskow vom Königs⸗Husaren⸗Regiment (1. Rheinischen) Nr. 7 und Adjutanten der 4. Kavallerie⸗Division, dem Premier⸗Lieutenant von Bachmayr vom 2. Hessischen Husaren⸗Regiment Nr. 14 und Adjutanten der 4. Kavallerie⸗Division, dem Rittmeister von Schmeling vom Westpreußischen Ulanen⸗ Regiment Nr. l, dem Rittmeister von Pelet⸗Narbonne vom Thüringischen Ulanen⸗Regiment Nr. 6, dem Rittmeister Ludendorff vom 2. Leib⸗Husaren⸗Regiment Nr. 2, dem Seconde⸗Lieutenant Wuthe von demselben Regiment, dem Major Freiherrn von Schlotheim von der 11. Artillerie⸗ Brigade, dem Hauptmann von Manteuffel von der 5. Ar⸗ tillerie⸗Brigade, dem Seconde⸗Lieutenant Grafen von Pück⸗ ler I. vom 1. Schlesischen Husaren⸗Regiment Nr. 4, dem Fürsten von Pleß, Königlichem Kommissar und Militär⸗In⸗ specteur der freiwilligen Krankenpflege bei der Armee im Felde, dem Obersten Minameyer, Commandeur des Westfälischen Feld⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 7, den Hauptleuten Wettstein, Reichert, Goßler, Freiherrn von Gillern, Kühne II., den Premier⸗Lieutenants Barchewitz, von Heppe vom Hes⸗ sischen Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 11, derselben Decora⸗ tion für Nichtkombattanten: dem General⸗Arzt Dr. Schilling, dem Corps⸗Auditeur, Justiz⸗Rath Michaelis, dem Postmeister Köhne; der Großherzoglich mecklenbur⸗ gischen Verdienst⸗Medaille: dem Trainsoldaten Maleck vom Stabe des General⸗Kommandos XIII. Armee⸗Corps; des Ritterkreuzes erster Klasse des Großherzoglich sächsischen Falken⸗Ordens: dem Hauptmann Kaempf vom 1. Westpreußischen Grenadier⸗Regiment Nr. 6, des Ehren⸗Ritterkreuzes erster Klasse mit Schwer⸗ tern des Großherzoglich oldenburgischen Haus⸗ und Verdienst⸗Ordens: dem Corps⸗General⸗Arzt Dr. Berthold vom X. Armee⸗Corps; des Ritterkreuzes zweiter Klasse mit Schwertern desselben Ordens: dem Hauptmann Meinardus von der 2. Hessischen Festungs⸗Artillerie⸗Abthei⸗ lung Nr. 11; des mit demselben Orden verbun⸗ denen Allgemeinen Ehrenzeichens dritter Klasse mit Schwertern: dem Musketier Haas vom 4. Rheinischen Infanterie⸗Regiment Nr. 30; der Schwer⸗ ter zum Fürstlich Ehrenkreuz erster Klasse: dem General⸗Lieutenant von Schö⸗ ler, Commandeur der 8. Infanterie ⸗Division; des ööö“ schwarzburgischen Ehrenkreuzes erster

lasse mit Schwertern: dem General⸗Major von Scheff⸗ ler, Commandeur der 16. Infanterie⸗Brigade, dem Obersten von Redern, Commandeur des 7. Thüringischen Infanterie⸗ Regiments Nr. 96, dem Oberst⸗Lieutenant von Bangels von demselben Regiment, dem Major von Gilsa vom Magde⸗ burgischen Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 4; der zweiten Klasse mit Schwertern desselben Ordens: den Hauptleuten Hencke, von Beulwitz vom 7. Thüringischen Infanterie⸗Regiment Nr. 96, dem Haupt⸗ mann von Alten vom Generalstabe der 8. Infanterie⸗Di⸗ vision, dem Hauptmann Freiherrn von Gleichen⸗Rußwurm vom 2. Garde⸗Regiment zu Fuß, dem Rittmeister Schenk vom 2. Pommerschen Ulanen⸗Regiment Nr. 9 und kommandirt als Adjutant der 8. Infanterie⸗Division; der Schwerter zur zweiten Klasse desselben Ordens:

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I. und von Tschudi

dem Hauptmann

Fehlherrn von Humbracht, à la suite des 7. Thüringischen nfanterie⸗Regiments Nr. 96 und persönlichen Adjutanten Sr. Durchlaucht des Fürsten von Schwarzburg⸗Rudolstadt; der zweiten Klasse desselben Ordens: dem Justiz⸗Rath Hootz, Divisions⸗Auditeur der 8. Infanterie⸗Division; der dritten Klasse mit Schwertern desselben Ordens: den Premier⸗Lieutenants von Hagen und Grothe, den Seconde⸗Lieutenants Freiherrn von Ketelhodt II. und Lincke vom 7. Thüringischen Infanterie⸗Regiment Nr. 96, dem Se⸗ conde⸗Lieutenant Kempe vom Schleswig⸗Holsteinschen Füsilier⸗ Regiment Nr. 86 und kommandirt als Adjutant bei der 8. In⸗ fanterie⸗Division, dem Seconde⸗Lieutenant Friecke vom Magdeburgischen Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 4, dem Seconde⸗ Lieutenant von Borcke von der Reserve des Thüringischen Husaren⸗Regiments Nr. 12; der dritten Klasse desselben Hrdens: dem als Ordonnanz⸗Offizier zum Stabe der 8. Infanterie⸗Division kommandirten Seconde⸗Lieu⸗ tenant Lucius von der Kavallerie des 2. Bataillons (Sondershausen) 3. Thüringischen Landwehr⸗Regiments Nr. 71; des Fürstlich schwarzburgischen Ehrenzeichens: dem Gefreiten Hennige von der Kavallerie⸗Stabswache der 8. In⸗ fanterie⸗Division, dem Gefreiten Klemm vom Thüringischen Husaren⸗Regiment Nr. 12; der Fürstlich schaumburg⸗ lippischen Militär⸗Verdienst⸗Medaille: dem General der Infanterie von Kirchbach, kommandirenden General des V. Armee⸗Corps, dem Obersten von der Esch, Chef des Generalstabes V. Armee⸗Corps, dem Hauptmann von Hugo vom Königs⸗Grenadier⸗Regiment (2. Westpreußischen) Nr. 7, kommandirt als Adjutant zum General⸗Kommando des V. Armee⸗Corps, dem Hauptmann Freiherrn von Reibnitz vom Westfälischen Füsilier⸗Regiment Nr. 37, kommandirt als General⸗ stabs⸗Offizier zum General⸗Kommando des V. Armee⸗Corps, dem General à la suite, General⸗Major Prinzen Kraft zu Hohenlohe⸗Ingelfingen, Commandeur der Garde⸗Artille⸗ rie⸗Brigade und beauftragt mit der oberen Leitung des Ar⸗ tillerie⸗Angriffs auf Paris, dem Obersten von Helden⸗Sar⸗ nowski, Commandeur des Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiments, dem Major Sallbach vom Kriegs⸗Ministerium, kommandirt als Adjutant zum Kommando der Belagerungs⸗Artillerie der Südfront von Paris, dem Major Wilhelmi vom Westfäli⸗ schen Feld⸗Artillerie⸗Regiment Nr. 7; so wie des Militär⸗ Ritterkreuzes des Königlich belgischen Leopold⸗ Ordens: dem Premier⸗Lieutenant Grafen Krockow von Wickerode, à la suite des Regiments der Gardes du Corps.

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Preußen. Berlin, 14. März. Se. Majestät der Kaiser und König sind, nach telegraphischer Meldung, in Begleitung Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Carl und des Grafen von Moltke, am 13. d. Mts., Mittags 12 ½ Uhr, in Epernay eingetroffen und daselbst festlich empfangen worden.

Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin war gestern im Deutschen Central⸗Komite und im Verkauf zum Besten des Frauen⸗Groschen⸗Vereins anwesend. Im Königlichen Palais fand ein größeres Diner statt. Ihre Majestät erschien in

der Vorlesung des Evangelischen Vereins für kirchliche Zweck

Der Ausschuß des Bunde hielt heute eine Sitzing aub.

Das Staats⸗Ministerium Sitzung zusammen.

Der Kriegs⸗ und Marine⸗Minister, General der In⸗ fanterie von Roon, ist am vergangenen Sonnabend, den

11. d. Mts., aus Frankreich hierher zurückgekehrt

ptquartier Sr Maj und Königs.

Ferrières, 11. März. Se. Kaiserliche und Königlich Hoheit der Kronprinz hat heute früh 9 Uhr Ferridres ver⸗ lassen, um Sich zu Wagen nach Gonesse und von dort auf der Eisenbahn über Amiens nach Rouen zu begeben, bei wel⸗ chen beiden letzteren Orten morgen und übermorgen Besichti⸗

gungen des I. Armee⸗Corps, wahrscheinlich zusammen mit der

17. Division, und des VIII. Armee⸗Corps stattfinden werden. Auch

das Detachement des Prinzen Albrecht Sohn, bei welchem sich

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Miajestät dann eine Spazierfahrt machen.

einige Garde⸗Kavallerie⸗Regimente befinden, ammt voraussicht⸗ lich an dieser Besichtigung Theil. In Begleitung Sr. Kaiserlichen

und Königlichen Hoheit begab sis auch der General⸗Lieute⸗ naut von Tresckow nach Rouen, um der Besichtigung der 17. Division beizuwohnen, welche derselbe mit so großer Aus⸗

zeichnung in den Kämpfen gegen die Versuche der französischen

West⸗Armee, Paris zu entsetzen, von Dreux an bis zu dem Erfolge von Le Mans geführt hat. Se. Kaiserliche und König⸗ liche Majestät wollten sowehl der Division als ihrem verdienst⸗ vollen Führer die Freude des letzten Wiedersehens vor der Rück⸗ kehr in die Heimath bereiten.

Ein Zug Königlich Württembergischer Feldjäger traf schon früh Morgens hier ein, um die Eskorte Sr. Kaiserlichen und

Königlichen Hoheit durch den Rayon der Kantonnements⸗

quartiere für die Königlich Württembergische Feld⸗Division zu bilden. Seine Majestät der Kaiser und König, Allerhöchst⸗

welche gestern erneut an rheumatischen Schmerzen litten, heute

aber wieder vollständig davon befreit sind, werden Sich nach den neuesten Bestimmungen am 13, direkt von hier nach Nancy begeben, und das ganze Große Hauptquartier wird gleichzeitig errières verlassen. Die Einschiffung des Personals, der

ferde und Fahrzeuge erfolgt mit wenigstens 6 Extrazügen auf der Station Lagny. Die Fahrt geht über Chalons Bar⸗le⸗Duc und Commercy. Von Nancy aus ist für die Fahrt über Saarbrücken nach Frankfurt a. M. ein kurzer

Aufenthalt in Metz in Aussicht genommen.

Bei der gestrigen Kaiserlichen Tafel spielte das Musikchor des Schlesischen Füsilier⸗Regiments Nr. 38.

Heute folgten sich im Laufe des Vormittags die gewöhn⸗ lichen Vorträge der Generale und Kabinette und wird Seine Heute ist Herr Jules Favre, französischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten, hier eingetroffen, um wegen des Modus der Heipstcheveeg ür die in Frankreich zurückbleibenden Truppen mit dem General von Stosch zu unterhandeln, da die bestim⸗ menden Festsetzungen darüber nicht bis zu dem in Brüssel be⸗ absichtigten Friedensabschluß aufgeschoben werden können und alle Verhältnisse für beide Theile klar übersichtlich geordnet werden müssen. Das Wetter ist wieder kalt und trübe gewor⸗ den. Die Nachrichten aus Paris lauten ruhiger, und scheint die Aufregung der letzten Woche einer resignirten Stimmung ge⸗

Seit dem 11. März ab werden die Eisenbahn⸗P. bureaus Nr. 12 Metz⸗Mitry auf die Route Metz⸗Mohon⸗Rheims⸗ Crespy⸗Senlis⸗St. Denis verlegt und erhalten die Bezeichnung: »Eisenbahn⸗Postbureaus Metz⸗St. Denis.⸗

Zwischen Crespy und Mitry (Dammartin) coursiren von demselben Tage ab Eisenbahn⸗Posttransporte unter Con⸗ ducteurbegleitung.

Die Eisenbahn⸗Posttransporte zwischen Nuits⸗sous⸗Ravieres und Corbeil werden während der stattfindenden Truppen⸗Dis⸗ locirungen durch Beamte begleitet.

In La Ferté⸗sous⸗Jouarre, Departement Seine⸗et⸗Marne, ist ein Feldpostrelais in Wirksamkeit getreten.

Dagegen sind die Feldpostrelais in Blois, Brie⸗Comte⸗ eh. Chartres, Rambouillet und Versailles aufgehoben

Danzig, 13. März. (Westpr. Ztg.) Aus Yokohama wird unterm 22. Januar gemeldet: Sr. Majestät Kriegsschiffe Hertha⸗ und »Medüsa« liegen noch auf hiesiger Rhede. Von den fran⸗ zösischen Kriegsschiffen sind nur noch die Korvetten »Alma« und »Dupleix« hier. In unserm Hafenort herrscht die Pockenkrankheit, an Bord der norddeutschen Bundesschiffe ist Alles wohl. Von Deutschen in China und Japan wird beabsichtigt, zu patriotischen Zwecken einen Bazar von japanesischen und chine⸗ sischen Sachen zu veranstalten und hofft man einen sehr be⸗ deutenden Ertrag zu erzielen. Hannover, 13. März. (N. H. Z.) Dem Kaufmann und Bürgervorsteher L. Dollberg hier ist folgendes Schreiben zugegangen: 1

HKannover), den 10. März 1871. Ew. Wohlgeboren haben in Gemeinschaft mit anderen Einwoh⸗

¹ 7 nern hiesiger Stadt im vorigen Monat eine mit zahlreichen Unter⸗

schriften versehene Adresse an Seine Majestät den Kaiser und König gerichtet, welche durch Vermittelung des Herrn Bundeskanzlers Aller⸗ höchsten Orts vorgelegt worden ist.

Se. Majestät haben den Ausdruck loyaler und patriotischer Ge⸗ fühle, zu dem sich, nach den stattgehabten Vorgängen, ein großer Theil der Bewohner Hannovers aus Anlaß der Neubegründung des Deut⸗ schen Reiches vereinigt hat, mit besonderer Freude entgegengenommen, und haben zu befehlen geruht, daß den Unterzeichnern der Adresse die ausgesprochen werde

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Es gereicht mir zur be⸗ F eude, diesem

höchsten Befehle hierdurch nachzukommen, indem ich Ew. Wohlgeboren

ersuche, dieses Schreiben zu bringen.

der Unterzeichner der Adresse 1— Deer Ober⸗Präsirent: . 8 Otto Graf zu Stolberg. Coöln, 13. März. Der Ober⸗Bürgermeister Bachem be⸗ nachrichtigt die Deputationen der Gemeinden, daß die Ueber-⸗ reichung einer Adresse an des Kaisers und Königs Majestät zum 15. März auf dem Bahnhofe in Saarbrücken gestattet worden ist. Straßburg, 9. März. Nach dem bereits erwähnten, in der heutigen »Straßb. Ztg.“« veröffentlichten Regulativ für die Volksschullehrer⸗Seminarien im Elsaß und Deutsch⸗ Lothringen werden fuͤr Elsaß und Deutsch⸗Lothringen vorläufig zwei Seminarien, ein katholisches zu Straßburg und ein evan⸗ gelisches Seminar zu Colmar errichtet. Dieselben sind der Be⸗ aufsichtigung der Centralbehörde im Elsaß unterstellt.

12. Marz. (W. T. B.) Die zur künftigen Besetzung des Elsasses und Deutsch⸗Lothringens bestimmten Regimenter scheiden aus ihren bisherigen Armeecorps⸗Verbänden aus und bilden den Stamm des für die neuen Provinzen zu errichten⸗ den Armee⸗Corps.

Sachsen. Dresden, 13. März. In Betreff des Em⸗ pfangs Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen auf hiesigem Bahnhofe, theilt das »Dresdn. Journ.“ die Anrede mit, welche der Ober⸗Bürgermeister Pfotenhauer an Höchstdenselben ge⸗ richtet hat; dieselbe lautet:

Durchlauchtigster Fürst! I11“ Gnädiger, geliebter Prinz und Herr!

Mit Dank gegen Gott, der seine schützende, schirmende Hand übe

Eure Königliche Hoheit breitete und Sie jetzt glücklich heim ins Va⸗

terland und Vaterhaus geleitete, mit innigem Danke gegen Gott be⸗

grüßen wir Sie mit von Wonnegefühlen durchströmter Brust hier auf derselben Sielle, von welcher aus wir Ihnen vor noch nicht ganz acht Monaten scheidend unsre Segenswünsche nachriefen. Durchdrun⸗ en von gläubigem Vertrauen zu Gott und Deutschlands gerechter ache, überzeugt von der Riesenkraft und Stärke des deutschen Volkes und der deutschen Heere sprachen Ew. Köͤnigliche Hoheit damals die frohe Hoffnung aus, dereinst als Sieger zu Ihren Sachsen zurück⸗ zukehren. Wie groß, wie herrlich, wie wunderbar hat sich das Alles erfüllt! Mit Stolz und Freude umstehen wir jetzt den sieg⸗ und ruhmreichen Feldherrn und flechten in den Lorbeerkranz, der Seine Heldenstirn ziert, mit dankbarem Herzen einen neuen lebendigen Zweig (hierbei übergab der Sprecher einen mit Bändern in deutschen und sächsischen Farben geschmückten Lorbeerkranz), zugleich uns die Gunst erbittend, alsbald ein bleibendes Zeichen der dankbaren Vater⸗ stadt, unverwelklicher und unvergänglicher als diese Blätter es vergoldeten, jetzt noch in Künstlers Hand befindlichen Lorbeerkranz) Ew. Königl. Hoheit widmen zu dürfen. Fürwahr in der Welt⸗ geschichte wird für alle Zeiten der Name des erlauchten Herzogs der Sachsen unvergeßlich fortleben, wir aber rufen in Erweisungen der Liebe und Dankbarkeit mit dem ganzen Volke wetteifernd: »Hoch lebe der deutsche Feldherr Albert der Siegreiche und Seine tapfern SI Se. Königliche Hohei: Kron rinz Albert von Sachsen ochl« Als der Jubel, mit dem die Versammlung in dieses Hoch einstimmte, geendet, ergriff Se. Königliche Hoheit der Kronprinz das Wort, um seinen Dank für diese Huldigung auszusprechen. Höchstderselbe äußerte sich hierbei ungefähr in folgender Weise: Die Gefühle, welche ihn (den Kronprinzen) bei diesem Empfange an dieser Stelle bewegten, vermöge er nicht in Worte zu fassen; er halte es aber auch nicht für nöthig, diesel⸗ ben noch besonders auszusprechen, da er überzeugt sei, daß er auch ohne weitere Worte verstanden werde. Man erweise ihm aber heute zu viel Ehre; diese gebühre vielmehr der bewunderns⸗ werthen Tapferkeit, Hingebung und Ausdauer unsrer wackern Armee. Er habe seine Sachsen gekannt; man brauche eben nur voranzugehen und könne dann sicher sein, daß sie alle nachfolgten. Auch der Opferfreudigkeit der Sachsen in der Heimath gedachte Se. Königliche Hoheit dabei in der aner⸗ kennendsten Weise. 1 Das genannte⸗Blatt meldet ferner: Der Kronprinz wird am Donnerstag zu der Armee nach Frankreich zurückkehren und seinen Sitz in Compiègne nehmen. Die Kronprinzessin wird ihn dahin begleiten.

Weimar, 11. März. Die gestrige Nummer des »Re⸗ gierungsblattes« enthält folgendes »landesfürstliche Patent«:

»Indem Wir nach Beendigung des Krieges an der Seite Unsere vielgellebten Sohnes, des Erbgroßherzogs, in Unser Land zurückkehren, entbieten Wir allen Unseren Unterthanen Unseren landesvpäterlichen Gruß und übernehmen wieder die während Unserer Abwesenheit von vns vielgeliebten Frau Gemahlin, der Großherzogin, geführte

egierung.

Der schwere Kampf, den das deutsche Volk siegreich bestanden, hat auch Unserem Lande große Opfer auferlegt, die willig getragen wurden, und viele seiner tapfern Söhne gefordert, die es in gerechtem Schmerze betrauert und deren Namen es in ehrendem Gedächtniß bewahrt. Nun, da ein glorreicher Friede errungen und das Deutsche

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