1871 / 76 p. 7 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

welchen das Verbot für die Ausfuhr und Durchfuhr von Waf⸗ fen aufgehoben wird.

Schweiz. Bern, 15. März. (W. T. B.) Der eid⸗ genössische Kommissär Dr. Heer ist von Zürich wieder abgereist. Auf seinen Bericht hat der Bundesrath beschlossen, die eid⸗ genössische Besetzung in der Stadt Zürich aufzuheben. Zugleich hat der Bundesrath der Kantonalregierung in Zürich notifizirt, er erwarte, daß die Regierung für den ungestörten Fortgang der Untersuchung und für die Sicherheit der Rechtsprechung

sorgen werde.

Großbritannien und Irland. London, 14 März. Die Pontuskonferenz trat heute nochmals zu einer letzten for⸗ mellen Sitzung zusammen, bei welcher die sämmtlichen Vertreter zugegen waren. k.

Feankreich. aris, 13. März. Die neue Aufregung, die in Paris herrscht, wurde zunächst durch das Gesetz über die Verfallzeit der Wechsel hervorgerufen, welches denen, welche die ihrigen während der Belagerung nicht bezahlen konnten, nur noch eine kurze Frist bewilligt, die bereits heut abläuft. Ge⸗ steigert wird die Geldnoth no dadurch, daß man aus dieser Maßregel darauf schließt, daß man auch die drei fälligen Miethzinse am 8. und 15. April einfordern wird. Der Arbeiter⸗ stand wird davon ebenfalls hart betroffen.

14. März. (W. T. B.) Die Frage, welche Maßregeln gegenüber der Haltung der Nationalgarde am Montmartre zu ergreifen seien, soll, dem Vernehmen nach, heute im Minister⸗ rathe zur Berathung gelangen. Die Lage am Montmartre ist noch unverändert dieselbe. 1 1

15. März. Das »Journal officiel« erklärt gegenüber den Mittheilungen mehrerer Journale, daß der Gesundheits⸗ zustand in Versailles ein vortrefflicher sei. Mittheilungen der Blätter zufolge soll Thiers gestern nach seiner Ankunft einem Ministerrathe präsidirt haben. Das »Journal des Döbats⸗ giebt seinem Erstaunen darüber Ausdruck, daß die Behörden den lächerlichen (burlesques) und mitunter odiösen Scenen, deren Schauplatz der Montmartre und der Bastilleplatz seit mehr als 14 Tagen sind, noch immer kein Ende machen, und fordert Thiers auf, einen thätigen, intelligenten und energischen Mann zum Polizeipräfekten zu ernennen. Wie das⸗»Journal des Débats« weiter versichert, soll im Insurrektionskomite eine Spaltung ausgebrochen sein, indem die Einen die Auslieferung

er Kanonen befürworten, die Andern dieselbe ablehnen. Die aldige friedliche Lösung des Konfliktes scheint unzweifelhaft.

Thiers ist gestern in Versailles eingetroffen. Aus Rücksicht auf die Nationalversammlung hat Thiers bestimmt, daß alle Versammlungen der Minister von nun ab in Ver· sailles abgehalten werden sollen, nur der offizielle Empfang soll in Paris stattfinden. Fast alle Journale sprechen sich sehr befriedigt über den würdigen Ton einer von 18 Deputirten von Paris erlassenen Adresse aus, und geben insbesondere jener Stelle dieser Adresse ihre Zustimmung, in welcher die Noth⸗ wendigkeit betont wird, Alles zu vermeiden, was der herrschen⸗ den Aufregung Nahrung geben könnte. Alle zur Entlassung bestimmten Soldaten der Pariser Armee verlassen heute Paris. Von nun ab geht täglich wieder, wie früher, Morgens und Abends ein Courierzug nach England. 1

Marseille, 14. März. Die Arbeiter in den Oelmühlen

nd die Gassenkehrer haben die Arbeit eingestellt. Die Volks⸗ versammlungen dauern fort, ohne daß dabei Störungen der Ordnung vorkommen.

Die Zeitungen melden aus Madrid vom 14. März, daß Gambetta am 11. d. in St. Sebastian gewesen ist und 8 gleichzeitig der Prinz von Joinville sich daselbst befunden abe. 8

Spanien. Madrid, 14. März. (W. T. B.) Soweit as Resultat der Wahlen bisher bekannt ist, wurden 8 Republikaner (darunter 9 Doppelwahlen), 62 Carlisten (darunter 6 doppelt gewählt), 10 Anhänger Montpensiers, 16 Mitglieder des Centrums, 6 Moderirte, 8 Independenten und 237 Ministerielle.

Italien. Florenz, 15. März. (W. T. B.) In der Deputirtenkammer erklärte Finanz⸗Minister Sella, er sei in Folge von Schwierigkeiten, die sich aus dem neuen Gesetz über das Finanzabrechnungswesen ergeben hätten, nicht im Stande, jetzt schon den Bericht über die Lage des Staatsschatzes, das definitive Budget für 1871 und das Präliminarbudget für 1872 dem Hause vorzulegen; er sprach jedoch die Hoffnung aus, daß die Vorlage bis Ende April erfolgen werde. Der Minister theilte ferner mit, die Regierung beabsichtige, das Parlament im Juli nach Rom eeinzuberufen. Schließlich machte er darauf aufmerksam, daß es, da das Budget

gegenwärtig noch nicht vorgelegt werden konnte, noth⸗

vendig erschiene, für die laufenden Auslagen des Staatsschatzes Vorsorge zu treffen. Die Regierung halte es in Folge der Lage der Finanzplätze nicht für angemessen, von der ihr ge⸗ setzlich zustehenden Befugniß des Rentenverkaufes Gebrauch zu machen, um sich die nothwendige Summe von 186 Millionen zu verschaffen. Statt dessen beantrage dieselbe aber, die um⸗ laufenden Bankbillets um 150 Millionen zu vermehren, vorausge⸗ setzt, daß die Kammer gleichzeitig die vorgeschlagene Erhöhung der Steuern bewillige. Der Finanz⸗Minister betonte die durch die Ver⸗ hältnisse gebotene Nothwendigkeit, die Auslagen für die Armee um 24 Millionen zu erhöhen. Hierdurch sowie durch das Defizit des Bud⸗ gets für Rom sei das Defizit auf 37 Millionen erhöht worden, worin

jedoch die Ausgaben für Schuldentilgung, Eisenbahnbauten und

für die Verlegung der Hauptstadt nicht miteinbegriffen sind. Das Defizit stelle sich im Ganzen auf 270 Millionen. Zur Deckung desselben beantragte die Regierung eine Erhöhung der direkten Steuern um 10 Prozent. Schließlich legte der Finanz⸗ Minister das Uebereinkommen mit der Nationalbank und einen Gesetzentwurf wegen Abschaffung der Differenzialzölle vor. Der Minister des Innern brachte einen Gesetzentwurf, betreffend die Aufrechthaltung der öffentlichen Sicherheit ein. Die Kammer setzte hierauf die Berathung über das Garantiegesetz fort. MNußland und Polen. St. Petersburg, 15. März. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser hat dem Vernehmen nach bestimmt, daß eine militärische Deputation unter Führung des russischen Generals v. Wrangel sich nach Berlin begiebt, um den Deutschen Kaiser bei seiner Ankunft daselbst zu begrüßen.

Vereinsthätigkeit für die Armer.

Das Central⸗Komite der deutschen Vereine zur

Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krie⸗

gerhat nunmehr idie Statuten für die Deutsche Wilhelm⸗ Stiftung zur Unterstützung der Invaliden berathen, welche von den zu diesem Zwecke gewählten Ausschüssen des Central⸗Komites und der National⸗Victoria⸗Invaliden⸗Stiftung vereinbart worden sind. Mit nur geringen und unwesentlichen Aenderungen ist der Statuten⸗Ent⸗ wurf der Ausschüsse von dem Central⸗Komite acceptirt worden. Die auf diese Weise festgestellten Statuten sind Sr. Majestät dem Kaiser und Koͤnige zur Allerhöchsten Genehmigung übersendet worden.

Der Bildhauer Emil Wolff in Rom hat dem Central⸗Komite

der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger für die Deutsche National⸗Lotterie eine kunstvolle Marmorstatue zum Geschenk gemacht. Desgleichen ist dem Central⸗Komite von dem Pianino⸗Fabrikanten Bärensprung in Berlin, Alexandrinenstraße 49, ein werthvolles Pianino überwiesen worden. Von New⸗York aus war zur Zeit, ols der Bazar zum Besten der deutschen Verwundeten, der Invaliden und der Hinterbliebenen der Gefallenen veranstaltet wurde, der Wunsch hier ausgesprochen worden, Autogramme hochgestellter Persönlichkeiten für die Zwecke des Unternehmens übermittelt zu erhalten. Jetzt sind vier Autogramme Sr. Majestät des Kaisers, sechs Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kron⸗ prinzen, zwri vom General von Moltke und eins vom Kriegs⸗Minister von Roon dem Deutschen Patriotischen Vereine daselbst übersendet worden. Um eine wünschenswerthe Konzentration zu erlangen, wird jetzt wegen Beschaffung eines gemeinsamen Lokals für das Central⸗Komite, den Vaterländischen Frauenverein und die Deutsche Wilhelm⸗Stiftüͤng verhandelt.

Kunst und Wissenschaf.

Berlin, 16. Maͤrz. Der Bildhauer Proffssor Hugo Hagfn,

Mitglied der Königlichen Akademie der Künste, ist am Dienstag, 14. d. M., Abenês 10 Uhr, nach längeren Leiden gestorben. Landwirthschaft.

Berlin, 16. März. Der bleibende Ausschuß des Landes⸗ Oekonomie⸗Kollegiums unterzog in seiner Sitzung am 12. d. M. die Vorlage des Ministers der landwirthschaftlichen Angelegenheiten, betreffend die Abänderung der Bestimmung der Subhastations⸗Ord⸗ nung vom 15. März 1869, daß sämmtliche Real⸗, namentlich sämmt⸗ liche Hypothekenforderungen von der „othwendigen Subhastation er⸗ griffen, beziehungsweise in derselben zahlbar werden, der Berathung. Der Minister der landwirthschafelichen Angelegenheiten hat die Vor⸗ laäge in folgender Cirkular⸗Verfügung an die landwirthschaftlichen Vereine gemacht:

»Die vielfach, insbesondere auch im Hause der Abgeordneten und von Mitgliedern des Kongresses Norddeutscher Landwirthe angeregte Abänderung des Grundsatzes der Subhastations⸗Ordnung vom 15. März 1869, daß sämmtliche Real⸗, namentlich sämmtliche Hypo⸗ thekenforderungen von der nothwendigen Subhastation ergriffen, be⸗ ziehungsweise in derselben zahlbar werden, hat den Herrn Justiz⸗ Minister in Rücksicht der Wichtigkeit, welche die Entscheidung über die gedachte Frage für die Interessen des Grundbesitzes hat, zu dem Wunsche geführt, innerhalb des Geltungsbereiches der Subhastations⸗ Ordnung die Ansichten der landwirthschaftlichen Vereine über jene Angelegenheit möglichst umfänglich kennen zu lernen, soweit dieselben nicht bereits Seitens einzelner Vereine zur Kenntniß der Staatsregie⸗ rung Faftgt sind. Indem ich bemerke, daß es bei der hervorragend praktischen Bedeutung der Frage auf deren Beleuchtung nicht sowohl von theoretischen Gesichtspunkten, als vielmehr vom Standpuankie der Erfahrung aus ankommt, wird es mir angenehm sein, eine Erwä⸗

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ung des Gegenstandes möglichst beschleunigt zu sehen und eine Mei⸗ nungsäußerung über denselben binnen längstens 8 Wochen zu erhal⸗

ten. Berlin, 19. Juli 1870 .

8 Der Minister hat den Wunsch ausgesprochen, daß sich der Ausschuß ebenfalls uͤber diese Angelegenheit äußern möge. Der Referent General⸗Landschaftsrath Richter recapitulirt sein Referat und befürwortet den am Schlusse desselben gestellten Antrag, welcher lautet: »Der Ausschuß des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums wolle seine Ansicht über den Rechtsgrundsatz der neuen Subhastations⸗Ordnung vom 15. März 1869, daß saͤmmtliche Real⸗, namentlich sämmtliche Hypothekenforderungen von der nothwendigen Subhastation ergriffen, beziehungsweise in derselben zahlbar werden dahin kundzugeben, daß nach Beleuchtung desselben vom Standpunkte der Erfahrung ihm die Gründe zu prävaliren scheinen, welche für fernere Beibehaltung

des fraglichen Rechtsgrundsatzes sprechen.⸗

Dieser Antrag, so wie die von verschiedenen Seiten beantragten Modifikationen desselben und ein Antrag auf Aufhebung der frag⸗ lichen Bestimmung wurden abgelehnt, dagegen nachstehender Antrag angenommen: »Der Ausschuß ist der Ansicht, daß die seit Einführung der Subhastations⸗Ordnung vom 15. März 1869 verflossene Frist zu kurz ist, um vom Standpunkte der Erfahrung aus die von Srt.

Excellenz gestellte Frage beantworten zu köͤnnen. Es folgte bierauf die Berathung über den Antrag des Grafen

v. Borries: »das Königliche Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium wolle be⸗

schließen, in nähere Erwägung zu ziehen, ob in denjenigen Landes⸗ theilen der preußischen Monarchie, in welchen die Privat⸗Pferdezucht

erweislich in quantitativer Hinsicht zurückgegangen ist, sich Maßregeln, und welche a) vom landwirthschaftlichen, b) vom staatlichen Stand⸗

punkte empfehlen, um einem ferneren Zuruͤckgehen entgegen zu wirken « Der Referent v. Nathusius⸗Köͤnigsborn bezog sich auf sein gedruckt vorliegendes Referat und rechtfertigte den daselbst gestellten Antrag, welcher in folgender Fassung angenommen wurde: 8 »Auszusprechen, daß Maßregeln zur Förderung der Pferdezucht

wünschenswerth seien und daß neben den jetzt bestehenden Prämii⸗ rungen die Prämiirung solcher Privat⸗Beschäler, wie sie den eigenen Wünschen und Bedürfnissen der Züchter entsprechen, wenn dieselben unter angemessenen Bedingungen öffentlich decken, eine solche Maßregel sei; daß aber dazu wesentlich groͤßere Summen als die jetzigen Fonds erforderlich erscheinen.⸗

Der Antrag des Rittergutsbesitzers Lebmann: »Se. Excellenz der Herr Minister möge bei Feststellung des naͤchsten Etats eine hoöͤhere Summe zur Beschaffung von Landbeschälern und zur Prämiirung von Privat⸗Beschälern und Mutterstaten beantragen« wurde dagegen abgelehnt. Herr Bockelmann verlas den Schlußbericht über den Antrag des Herrn Knauer in Betreff der Musterwirthschaften und Herr von Hagen über die Vorlage wegen der Kartoffel⸗Dämpf⸗Apparate. Der Ausschuß acceptirte beide Schlußberichte.

Verkehrs⸗Anstalten.

Graudenz, 14. März. (Westpr. Btg) Einem Berichte aus Warschau zufolge ist das Weichselwasser dort seit gestern. von 7 Fuß 6 Zoll auf 7 Fuß 8 Zoll gestiegen. Auch hier bei Graudenz markirt der Pegel ein Steigen des Wassers. Gestern haͤtten wir 12 Fuß

10 Zoll, heute Nachmittag 13 Fuß 6 Zoll. Die fliegen

be de Fähre k noch nicht in Betrieb gesetzt werden. 1““

Steckbriefe und Untersuchungs Sachen. 8

Bekanntmachung. Der bhinter den Müllergesellen August Konjetzky aus Rosenhain, Kreis Ohlau, von dem Königlichen Kreis⸗ gericht zu Berlin unterm 8. März 1870 erlassene Steckbrief ist er⸗ ledigt. Brieg, den 13. März 1871. Der Köͤnigliche Staatsanwalt.

Edictal⸗Citation. Die nachbenannten 74 Heerespflichtigen:

1) Theodor Gustao Dahms aus Exin, geb. am 10. Dezember 1848, evangelisch, 2) Andreas Paszkiel aus Schubin, geb. am 27. November 1848, katholisch, 3) Stanislaus Stowinski aus Bonk, geb. am 25. Ok⸗

tober 1848, katholisch, 4) Josepd Barteckt aus Dobieszewo, geb. am

4. Februar 1848, katholisch, 5) Stanislaus Nowak aus Dobieszewo,

geb. am 30. April 1848, katholtsch, 6) Jacob Projanowski von dort,

geb. am 10. Juni 1848, katholisch, 7) Johann Schendel aus Grocho⸗

lin, geb. am 17. März 1848, katholisch, 8) Michael Damaszyn aus dort, geb. am 25. August 1848, katholisch, 9) Ferdinand Sell aus Gromaden, geb. am 2. Februar 1848, evangelisch, 10) Gustav Frie⸗

drich Steinke aus Herzberg, geb. am 26. Februar 1848, evangelisch, 11) Wosjciech Bagatowicz aus Josephkowo, geb. den 1. März 1848, katholisch, 12) Martin Swinkowski aus Kazmierzewo, geb am 23. Ok⸗ tober 1848, katholisch, 13) Johann Poznowski aus Kowalewko Dom.,

geb. am 11. August 1848, katholisch, 14) Franz Tomaszewski aus

Krzepiszyn, geb am 26. September 1848, katholisch, 28 August Leu

aus Laskowniza, geb. am 30. August 1848, evangelisch, 16) Ma⸗ Tupajkowski aus Ludwikowo, geb. am 1. März 1848, katholisch, 17 Krajewski aus Miaskowo, geb. am 12. Maärz 1848, kalho⸗ isch, 18) Friedrich August Lueck aus Miaskowo, geb. am 9. Oktober 1848, altlutherisch, 19) Johann Rosplechowski aus Mycielewo, geb.

am 2. März 1848, katholisch, 20) Arnold Richter aus Pietrowo, geb.

am 6. Dezember 1848, evangelisch, 21) Friedrich Wilhbelm Marks aus

Sipiory, geb. am 14. März 1848, evangelisch, 22) August Emil Mathes von dort, geb. am 31. Mai 1848, evangelisch, 23) Emil Johann Hedtke

von dort, geb. am 2. Dezember 1848, evangelisch, 24) Friedrich Wilhelm Riesnig von dost, geb. am 2. September 1848, altlutherisch, 25) Ignatz Zobok von dort, geb. am 29. Dezember 1848, katholisch, 26) Friedrich Wilhelm Prill aus Skoczkamuühle, geb. am 27. Sep⸗ ember 1848, evangelisch, 27) Stanislaus Siedleski zu Slupowo Dom, geb. am 1. März 1848, katholisch, 28) Franz Strzelecki von dort, geb.

am 16. August 1848, katholisch, 29) Anton Busakowski aus Smo⸗

gulsdorf Abbau, geb. am 5. Januar 848, evangelisch, 30) August

Krieger aus Studzieniek, geb. am 17. Januar 1848, evangelisch, 31) Ernst Draheim aus Szezepiek, gev. am 26. Februar 1848, evangelisch,

32) Friedrich Wollen zu Zurawia, geb. am 2. Mai 1848, evangelisch, 33) Anton Zielinski aus Wilkowo, geb. am 10. Januar 1848, katho⸗

lisch, 34) Carl Tafelski von dort, geb. am 15. Oktober 1848, . lisch, 35) Julius Manthay zu Antoniewo, geb. am 11. September 1848, evangelisch, 36) Reinhold Eduard Erdmann aus Dombrowke,

eb. am 27. April 1848, evangelisch, 37) Carl Michaelis Radtke zu

edezyce, geb. am 23. Oktober 1848, evangelisch, 38) Ernst Johann Milbradt zu Smolnik, geb. am 22. März 1848, evangelisch, 39) Mi⸗ chael Szurkowzli zu Szubskawies, geb. amn 1. September 1848, ka⸗

tholisch, 40) Michael Robokowski aus Bozejewice, geb. am 13. Sep⸗

tember 1848, katholisch, 41) Martin Kowalewski zu Turzynek, geb. am

16. Oktober 1848, katholisch, 42) Friedrich Wilbelm Lemke zu Bonk, geb. 5. Oktober 1849, evangelisch, 43) Johann Eduard Müller zu Chwa⸗ liszewo, geb. am 12. August 1849, evangelisch, 44) Ernst Julius Krü⸗

ger zu Dembogora, geb. am 18. Oktober 1849, evangelisch, 45) August!

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Ferdinand Krüger aus Dembogora Haul., geb. am 15. Juni 1849, evangelisch, 46) Emil Gustav Lell aus Gromaden, geb am 18 Novem⸗ ber 1849, evangelisch, 47) Gottlieb Albert Quade, dort geb. am 22. Juni 1849, evangelisch, 48) Johann Friedrich Müller zu Jankowo, geb. am 2. Februar 1849, evangelisch, 49) Johann Ludwig Bigalke zu Ludwikowo, geb. am 9. Januar 1849, evangelisch, 50) Franz Tro⸗ janowski zu Mieczkowo, geb. am 18. Dezember 1849, katholisch, 51) August Henke zu Rospentek, geb. am 21. November 1849, evan⸗ gelisch, 52) Johann Ochota, dort geb. am 25. November 1849, katho⸗ lisch, 53) Johann Christoph Schramm aus Sipiory, geb. am 1. Juni 1849, ecvangelisch, 54) Gustav Luedtke, dort geb. am 15. September 1849, exangelisch, 55) Zienkiewicz aus Ujast, geb. am 16. Mai 1849, katholisch, 56) Johann Friedrich Majewski aus Veronika, geb. am 9. Februar 1849, evangelisch, 57) Friedrich Wilhelm Buerger, dert geb. am 22. Februar 1849, evangelisch, 58) Gustav Theodor Luedtke, dort geb. am 18. März 1849, evangelisch, 59) Michel Röczewicz aus

urawia, geb. am 19. September 1849, katholisch, 60) Ignatz Wa⸗ aus Slupowo, geb. den 13. August 1849, katholisch, 61)

ichael Szomski aus Jablowko, geb. am 8. November 1849, katho⸗ lisch, 62) Simon Jaruzel aus Jultanowo, gev. am 7. Dezember 1849, katholisch, 63) Alexius Julian Joseph Plaskowski aus Lubostron, geb. am 17. Juli 1849, katholisch, 64) August Gustav Timm aus Ostrow, geb. am 20. Juli 1849, evangelisch, 65) Wilhelm Christoph Butt aus Groß⸗Smerzyn, geb. am 24. November 1849, evangelisch, 66) Franz Orlowski aus Bärenbruch, geb. am 2. Januar 1849, katholisch, 67) Ernst August Jeschte aus Friedenthal, geb. am 6. November 1849, evangelisch, 68) Michael Reminsko aus Koraczewko, geb. am 8 September 1849, katholisch, 69) August Ferdi⸗ nand Bursch aus Schoͤnmädel, geb. am 3. August 1849, evan⸗ gelisch, 70) Emil August Fischer aus Groß⸗Slonawy, geb. am 12. Februar 1849, evangelisch, 71) Carl Augzust Schilling von dort, geb. am 21. Mai 1849, evpangelisch, 72, Martin Korubowski aus Chomiaza, geb. am 30. Oktober 1849, katholisch, 73) Andreas Ry⸗ barski aus Pniewy, geb. am 18. November 1849, katholisch, 74) Otto Ludwig Eduard Domke aus Wieszfi, geb. am 30. September 1849, evangelisch, haben sich nach der Bescheinigung der Königlichen Regie⸗ rung zu Bromberg vom 28. Januar 1871 zu den von den Verwal⸗ tungsbehörden angeordneten Revisionen nicht gestellt, ihr Aufenthalt im Inlande ist nicht zu ermitteln, die angestellten Erkundigungen danach haben auch keine Umstände ergeben, welche die Annahme aus⸗ schließen, daß die Heerespflichtigen die Königlichen Lande ohne Er⸗ laubniß verlassen und sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen gesucht haben. Auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuchs hat deshalb die Königliche Staatsanwaltschaft unterm 2. Februar 1871 gegen die obenbenannten 74 militärpflich⸗ tigen Personen die Anklage erhoben, und es ist in Folge dessen gegen dieselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage wegen des gedachten Vergehens die Untersuchung eröffnet und zur öͤffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache ein Termin auf den 16. Juni 1871, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichts-⸗ stelle anberaumt worden, zu welchem die obenbenannten 74 Militär- pflichtigen mit der Aufforderung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Be⸗ weismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können und unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß gegen die Ausbleibenden mit der AUnter⸗ suchung und Entscheidung der Sache in contumaciam v rfe

werden wird. Schubin, den 4. Februar 1871.

FKonigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.