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Begleitung des Großherzogs von Frankfurt a. NM. 8 — Friedensfeier in Hannover und Linz. 16. März. Der Kaiser und König begiebt sich von Frank⸗ furt a. M., auf der Durchreise in Gotha festlich begrüßt, nach Weimar, wo die Behörden demselben einen seierlichen Empfang bereitet haben. “
— Has 6. bayerische Infanterie⸗Regiment, König Wilhelm von Preußen, nimmt fortan auf Befehl des Königs von Bayern die Bezeichnung »Kaiser Wilhelm, König von Preußen« an.
— Die Stadtverordneten⸗Versammlung von Berlin beschließt, den Grafen von Bismarck und von Moltke das Ehrenbürgerrecht von Berlin zu verleihen und deren Büsten im Rathhause auf⸗ ustellen. 8 17. März. Festlicher Empfang des Kaisers und in Halle, Magdeburg und Potsdam. Nachmittags bewill⸗ kommnete die Bevölkerung Berlins den in Begleitung des
Kronprinzen und des Prinzen Carl und Adalbert, sowie des
Generals Grafen von Moltke heimkehrenden Kaiser und König
mit Begeisterung. Die Stadt ist Abends glänzend erleuchtet. EE“
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essen, feierlichen Einzug
in 18
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“ D as Große H a upt q uartier. “ 4“ Se. Majestät der Kaiser und König übernahmen durch Armeebefehl vom 2. August 1870 in Mainz den Ober⸗ befehl über die gesammten gegen Frankreich ins Feld ge⸗ stellten Armeen. Bereits vor Sr. Majestät Abreise nach dem
Kriegsschauplatze und zugleich mit der Mobilmachung des
Norddeutschen Bundesheeres fand in Berlin die Bildung des
Königlichen Hauptquartiers in derselben Weise statt, wie es
bereits vier Jahre zuvor bei Gelegenheit des Feldzuges von 1866
der Fall gewesen war.
Die Zusammensetzung des Hauptquartiers für eine Armee oder mehrere bezweckt die einheitliche Oberleitung der Gesammt⸗ operationen, so wie die möglichste Centralisirung sämmtlicher Kommandobehörden und Verwaltungszweige. Dieser Bestim⸗ mung entsprechend, sind in jedem Großen Hauptquartier alle Waffengattungen und alle Zweige der Heeresverwaltung ver⸗ treten, daher dasselbe aus einer großen Zahl von Personen zu⸗ sammengesetzt zu sein pflegt. Die Organisation des Haupt⸗ quartiers und seine Personenzahl wird aber noch um⸗ fangreicher, wenn der Ober⸗ Kommandirende Regent ist und von jenem aus nicht nur die Operationen au den verschiedenen Kriegstheatern, sondern auch die Regierungs⸗ angelegenheiten des Landes geleitet werden.
Das Große Hauptquartier Sr. Majestät des Kaisers und Königs bestand bei seiner Abfahrt von Berlin am 31. Juli 1870 aus 981 Personen, 782 Pferden und 84 Fahrzeugen,
welche sämmtlich in sechs getrennten Eisenbahnzügen an den
Rhein befördert wurden.
Die wesentlichen Bestandtheile des Großen Hauptquartiers
aren das unmittelbare Gefolge Sr. Majestät, das Militär⸗
Kabinet, die General⸗ und Flügel⸗Adjutantur, die Chefs des
Generalstabes der Armee, der General⸗Inspektionen der Artil⸗
lerie und des Ingenieur⸗Corps mit ihren Stäben; ferner der
Kriegs⸗Minister mit seinem Stabe, das Bundeskanzleramt, die
General⸗Intendantur, das Felb⸗Ober⸗Proviantamt, der Chef
der Militär⸗Telegraphie, das Feld⸗Ober⸗Postamt, der Chef der
Millitär⸗Justiz, der Kommissar für die freiwillige Krankenpflege,
die Kommandos der Feld⸗Polizei und der Feld⸗Gensd'armerie, sowie die Infanterie⸗ und Kavallerie⸗Stabswache nebst dem der etzteren zugetheilten Kommando der Leib⸗Gensd'armerie.
1 Die große Zahl der hier angegebenen Behörden, die durch⸗ us nothwendige Theile des Großen Hauptquartieres bilden, rklärt zur Genüge die oben angegebene Ziffer von 981 Per⸗
sonen, welche durch Abrechnung der 188 Kavalleristen und 248
Infanteristen der Stabswachen sich auf 545 Personen einschließ⸗ ich der Dienerschaft reduzirt.
. Das unmittelbare Gefolge Sr. Majestät bestand
aus 7 höheren Offizieren und oberen Hofchargen, 3 oberen und 9 unteren Hofbeamten und 27 Trainsoldaten, zusammen 126
Personen, 135 Pferden und 28 Wagen. An der Spitze dieses nmittelbaren Gefolges standen der General⸗Lieutenant à la suite er Armee, Ober⸗Hof⸗ und Haus⸗Marschall und Ober⸗Stall⸗ neister Graf Pückler, sowie der Oberst von der Kavallerie des 1. Bataillons (Berlin) 2. Garde⸗Landwehr⸗Regiments und Hofmarschall Graf von Perponcher⸗Sedlnitzki. Erste⸗ em lag die obere Leitung aller Angelegenheiten des Königlichen Hofhaltes ob, letzterem die besondere Leitung
derartiger Angelegenheiten. Ferner gehörten zu dem unmittel⸗
baren Gefolge der Hof⸗Stallmeister von Rauch, dem mit dem
Rittmeister von Hill und dem Stallmeister Premier⸗Lieutenant
Nieck die Sorge für 95 Ober⸗Marstall⸗, 40 Trainpferde und
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*) Nach dem „Feldsoldatenfreund⸗ bearbeite
2 28 a 31 2 1* d 8 8 11““ —
28 Wagen oblag. Endlich zählen hierher der Leibarzt Sr. Majestät, Geh. Sanitäts⸗Rath Dr. von Lauer, dem der Stabs⸗ Arzt Dr. Starke zugetheilt war, der Major a. D. und Geh. Hof⸗ Rath Borck, der Korrespondenz⸗Sekretär Sr. Majestät, ein Rechnungs⸗Rath, zwei Kammerdiener und das übrige Unter⸗ personal des Kaiserlichen Hofhaltes im Felde.
Dem Militär⸗Kabinet stand der General⸗Adjutant General⸗Lieutenant von Tresckow und unter demselben der Oberst von Albedyll vor. Von den General⸗ und Flügel⸗ Adjutanten haben während des jüngsten Krieges acht Seine Majestät dauerndasbegleitet, zwei General⸗Adjutanten, die Generale der Infanterie von Boyen und von Tresckow, und sechs Flügel⸗Adjutanten, Oberst von Albedyll, die Oberst⸗ Lieutenants Graf Lehndorff, von Lucadou, Anton Prinz Radziwill, Graf Waldersee und Major von Alten. Das Militär⸗Kabinet bestand im Ganzen aus 4 Offizieren, 6 Ober-⸗, 1 Unterbeamten, 23 Mann, 31 Pferden und 6 Fahrzeugen; die Thätigkeit desselben umfaßte alle Beförderungen, Versetzungen, Verabschiedungen und Ordens⸗ verleihungen innerhalb der Armer. Alle Befehle Sr. Majestät an letztere, alle Verlustlisten, Berichte und Gesuche militärischer Natur gingen durch das Militar⸗Kabinet, während
das Civil⸗Kabinet unter dem Geheimen Kabinets⸗Rath von
Wilmowski und 4 Beamten alle Bitten, Beschwerden, Gesuche, Wünsche, Klagen nicht militärischer Natur bearbeitete und zum Vortrag brachte.
Die in Kriegszeiten wohl wichtigste Behörde in der Um⸗ gebung Sr. Majestät und der Mittelpunkt der Heeresleitung ist der Große Generalstab, an dessen Spitze der Chef des Ge⸗ neralstabes der Armee, General der Infanterie Graf Moltke, steht. Der Große Generalstab ist mit der Bearbeitung aller im Vortrage der Generale zur Sprache kommenden Gegenstände beauftragt und besteht aus drei getrennten Abtheilungen, denen die drei Oberst⸗Lieutenants Bronsart von Schellendorff, von Verdy du Vernois und von Brandenstein vorstehen, und der Felddruckerei
des Generalstabes, im Ganzen aus 87 Personen, 93 Pferden.
und 12 Fahrzeugen.
Ferner befand sich in der Hüigexmn . Majestät der Bundeskanzler, Minister⸗Präsident, General⸗Lieutenant Graf von Bismarck⸗Schönhausen, mit mehreren Räthen und Beamten, um die diplomatischen Verhandlungen zu führen und von dort die Bundes⸗ und Staats⸗Angelegenheiten, dem Allerhöchsten Willen gemäß, zu leiten.
Außer den bis hier genannten Behörden befanden sich im Großen Hauptquartiere die General⸗Inspecteure der Ar⸗ tillerie und des Ingenieurcorps und der Pioniere mit ihren Stäben; ersterer steht der General der Infanterie von
indersin vor, letzterer anfangs stellvertretend Gencral von
leist, dann General von Kameke; die Stäbe der beiden Ge⸗ nerale, denen die obere Leitung aller technischen Angelegenheiten der von ihnen befehligten Waffen obliegt, umfassen 6 Offtziere, 4 Unteroffiziere, 21 Trainsoldaten, 32 Pferde und 3 Wagen.
Einen selbständigen Theil des Großen Hauptquartiers bildete das mobile Kriegs⸗Ministerium, das unter dem General⸗ der Infanterie von Roon mit ausgerückt war; dasselbe bestand aus 7 Offizieren, 7 Oberbeamten, 1 Unterbeamten, 1 Unter⸗ offizier, 34 Mann, 55 Pferden, 5 Fahrzeugen und hielt den direkten Verkehr aufrecht zwischen dem Kriegs⸗Ministe⸗ rium in Berlin und den Armeen im Felde. Neben demselben wirkte die General⸗Intendantur der Armee unter dem General von Stosch und dem
Geheimen Kriegs⸗Rath von Goldenberg mit 2 Offtzieren, 1t
9 Beamten, 21 Trainsoldaten, 38 Pferden und 5 Wagen. Die
General⸗Intendantur sorgte für den rechtzeitigen Ersatz ämmt⸗- licher Ausrüstungs⸗, Bekleidungs⸗ und Verpflegungs⸗Gegenstände der gesammten Heere, während unter ihr das Feld⸗Ober⸗ Proviantamt der Armee mit 4 Ober⸗Beamten, 6 Trainsol- daten, 10 Pferden und 2 Wagen die Verpflegung (Speisen, Ge⸗- ehörden im Großen Hauptquartier war noch das Feld⸗Ober⸗Postamt des Feld⸗Ober⸗Postmeisters Zschüschner mit 4 Ober⸗, 3 Unterbeamten, 8 Postillonen, 6 Trainsoldaten, 220 Pferden, 5 Wagen zu erwähnen; demselben lag die Leitung
tränke, Tabak) leitete. An weiteren selbständigen unter Leitung aller postalischen Angelegenheiten von der Armee und für die
Armee ob. Der Umfang ihrer Thätigkeit läßt sich daraus ermessen, daß vom 16. Juli bis 1. Januar 67,600,000 Stück
Briefe und Karten, 1,536,000 Zeitungen und 13,000,000 Thlr.
Geld durch die Feldpost befördert worden sind.
Zur Aufrechthaltung der Ordnung wie der Sicherheit des Großen Hauptquartiers dient die Stabswache desselben, die aus allen Regimentern der Armee zusammengesetzt ist und 6 Offiziere, 1 Arzt, 1 Zahlmeister, 16 Unteroffiziere, 4 Trompeter, 150 Gefreite, 1 Roßarzt von der Kavalle-- rie und 4 Offiziere, 20 Unteroffiziere, 160 Gefreite,
e nebst den zugehörigen Wagen
66 Mann von der Infanter
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und Pferden umfaßt. Befehligt wurde dieselbe von dem Kom⸗
mandanten des Großen Hauptquartiers, Major Freiherrn von Locquenghien. Ihr zur Seite stand die Feldpolizei unter der Direktion des Geh. Reg.⸗Rath Dr. Stieber; sie verbindet die Thätigkeit der Feld⸗Gensd'armerie der Armee⸗Corps mit der der Ortspolizeibehörden und bildete demnach einen ebenso wichtigen wie weitreichenden Dienstzweig.
Hieran reihen sich endlich noch die Militär⸗Telegraphie, die Leib⸗Gensd'armerie, die reitenden Feldjäger und die obere Leitung der freiwilligen Krankenpflege. 6 1
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Die preußischen Eisenbahnen Ende 1869.*)
Ende 1869 waren in Preußen (inkl. des Herzogthums Lauenburg) im Betriebe: 9 Staatsbahnen von 447,9s Meilen Länge mit 201,95 Meilen Derpelgeee, 4 unter Staatsverwaltung stehende Privat⸗ bahnen, 225,34 Meilen lang, 69,ss Meilen doppelgeleisig; 28 von Privatdirektionen verwaltete Privatbahnen, 696,96 Meilen lang, 252,16 Meilen doppelgeleisig, zusammen 1370,25 Meilen, 503/99 doppelgeleisig. Außerdem waren am Schlusse des Jahres die Bahnen Nordhausen⸗Erfurt und Cöslin⸗Danzig mit 9,10 resv. 8, 94 Meilen theilweis im Betriebe, so daß sich die Gesammtlänge der im Betriebe stehenden Eisenbahnen auf 1388,29 Meilen (im mittleren Jahresdurch⸗ schnitt 1356,42 Meilen) mit 503,99 Meilen Seen stellt. Ueberdies liegen noch 19,07 Meilen nicht preußischer Bahnen in preußi⸗ schem Gebiete, wogegen 89,33 Meilen preußischer Bahnen außerhalb Preußens belesgen sind. Die Länge der wirklich in Preußen vorhan⸗ denen Eisenbahnen berechnet sich daher nur auf 1318,03 Meilen.
Diese vertheilen sich auf die Regierungsbezirke und Provinzen wie folgt: Königsberg 42%4 Ml. (3,19 pCt. der Gesammtlänge), Gum⸗ binnen 29,26 Ml. (2,22 pCt.), Danzig 18,27 Ml. (1,39 pCt., Marien⸗ werder 13,01 Ml. (0,99 pCt.), Provinz Preußen 102,68 Ml. (7,79 pCt.). Potsdam 87,09 Ml. (6/61 pCt.), Frankfurt a. O. 62,726 Ml. 4,76 pCt), Prov. Brandenburg 149,85 Ml. (11,37 pCt.) Stettin
4,22 Ml. (2,60 pCt.), Cöͤslin 2286 Ml. (1,78 pyCt.), Stralsund 11/53 Ml. (0,8s pCt.), Prov. Pommern 68,62 Ml. (5,21 pCt.). Posen 26,16 Ml. (1,99 pCt.), Bromberg 29,97 I. (2,27 pCi.), Prov. Posen 56,13 Ml. (4/26 pCt.). Breslau 52 16 Ml. (3,96 pCt.), Oppeln 76,60 Ml. (5,81 pCt.), Liegnitz 69,64 Ml. (5/,28 pCt.), Prov. Schlesien 198/40 Ml. (15,0s pCt). Magdeburg 54,35 Ml. (4,12 pCt.), Merse⸗ burg 60 34 Ml. (4 58 pCt.), Erfurt 17,092 Ml. (1,36 pCt.), Provinz Sachsen 132 61 Ml. (10,06 pCt.). Prov Schleswig⸗Holstein 74,34 Ml. (5,64 pCt.). Prov. Hannover 11886 Ml. (9,02 pCt,.). Münster 19,46 Ml. (1,48 pCt.), Minden 29,12 Ml. (2,21 pCt), Arnsberg 64,05 Ml. (4,86 pCt), Prov. Westfalen 112,63 Ml. (8,55 pCt). Cassel 60,47 Ml. (4,59 pCt.), Wiesbaden 38,64 Ml. (2,93 pCt.), Prov. Hessen⸗Nassau 99,11 Ml. (7,52 pCt.). Coblenz 34,67 Ml. (2,63 pCt.), Coln 29,35 Ml. (2,23 pCt.), Düsseldorf 83 73 Ml. (6,35 pCt), Aachen 21 85 Ml. (1,68 pCt.), Trier 23/13 Ml. (1/75 †Ct., Rheinprovinz 192,73 Ml. (14,62 pCt.) Hohen⸗ zollernsche Lande 1,60 Ml. (0,12 pCt). Jadegebiet 0,05 Ml. (0,°0 pCt.) [Herzogthum Lauenburg 0,42 Ml. (0,79 pCt.)]
Auf die Quadratmeile entfallen somit in Preußen 0,21 Meile Eisenbahnen oder auf 1 Ml. Eisenbahn 4/;85 Qu.⸗Ml. In den ein⸗ zelnen Regierungsbezirken und Provinzen ist das Verhältniß der Eisen⸗ bahnmeile zur Quadratmeile (und der Quadratmeile zur Eisenbahn⸗ meile) wie folgt: Königsberg auf 1 Qu.⸗Ml. 0,10 Eisenb.⸗Ml. (auf 1 Ml. Eisenbahn 9 27 Qu. Ml.), Gumbinnen 0,10 (10,14), Danzig 0,12 (8,14), Marienwerder 0,04 (24,47), Prov. Preußen 0,09 (11,49) Potsdam 0,23 (4,32), Frankfurt a O. 0,18 (5,55), Prov. Branden⸗ burg 0,21 4/s 2) Stettin 0,15 (6,88), Cöslin 0,09 (11,15), Stralsund 0,14 (7,21), Provinz Pommern 0,12 (8,38). Posen 0,08 (12,15), Bromberg 0,14 (6,94), Prov. Posen 0,11 (9,37) Breslau 0,21 (4,70), Oppeln 0,32 (3,13), Liegnitz 0,28 (3,55), Prov. Schlesien 0,27 (3,69). Magdeburg 0,26 (3,84)) Merseburg 0,23 (3 07), Erfurt 0,28 (3,88), Prov. Sachsen 0,20 (3,46). Prov. Schleswig⸗ Holstein 0,23 (4 32)7. Prov. Hannover 0,17 (5,88). Münster 0,15 (6,77), Minden 0,31 (3,28), Arnsberg 0,46 (2,18)) Prov. Westfalen 0,31 (3,26). Cassel 0,33 (3,05), Wiesbaden 0,39 (2,56, Prov Hessen⸗
Nassau 0,35 (2/86). Coblenz 0,31 G2999 Cöln 0,41 (2,46), Düssel⸗
dorf 0,84 (1,19), Aachen 0 29 (3,45), Trier 018 (5,64), Rhein⸗ Seen ,39 (2,54). Hohenzollernsche Lande 0,0s (12,96). adegebiet 0,20 (5,0). [Lauenburg 0,49 (2,°⁶.]]
Auf je 100,000 Einwohner fallen in Preußen 5,47 Meil Eisen⸗ bahnen (auf 1 Ml Eisenbahn 18,277 Einw.). Dieses Verhältniß stellt
sich in den Regierungsbezirken und Provinzen wie folgt: Königsberg
Eisenbahn), Gumbinnen 3,92 (25,487), Danzig 3,56 (28,066, Marien⸗ werder 1,69 (59,125), Provinz Preußen 3,32 (30,142). Pots⸗ dam 5,14 (19,463), Frankfurt a. O. 6,/14 (16,298), Provinz Bran⸗ denburg 5,51 (18,138). Stettin 5,06 (19,779), Cöslin 4,10 (24,381), Stralsund 5,29 (18,916), Provinz ommern 4,72 (21,167). Posen 2,63 (37,973), Bromberg 5,44 (18,398), Prov. Posen 3,63 (27,521). Breslau 3/81 (26,2 17), Oppeln. 6,15 (16,256), Liegnitz 7,10 (14,092), Prov. Schlesien 5,52 (18,115). Magdeburg 6,52 (15,327), Merseburg 6,97 (14,350), Erfurt 4,73 (21,131), Prov.
111“ ““ S “ .“ s *) Nach den von dem technischen Bureau des Ministeriums für Handel bearbeiteten Statistischen Nachrichten von den preuß Eisenbahnen, Band XVII, Berlin 1870, 2 (Gropiussche Buch⸗ und Kunsthandlung)
1,6 pCt, der Züge vor. Die Verspätung betrug i
Sachsen 6/38 (15,667). Prov. Schleswig⸗Holstein 7,85 (13,247) Prov. Hannover 6,12 (16,353) Müaster 8— 22,627), e128⸗- 6,09 (16,424), Arnsberg 8,07 (12,387), Prov. Westfalen 658 (15,200) Cassel 7,83 (12,773), Wiesbaden 6,21 (15,854), Prov Hessen⸗Nassau 7,16 (13,974). Coblenz 6,21 (16,112), Cöln 4,91 (20,352), Düsseldorf 6,72 (14,877), Aachen 4,53 (22,074), Trier 3,98 (25,127), Rhein⸗ provinz 5,56 (17,979) Hobenzollernsche Lande 2,45 (40,788) Jadegebiet 2,94 (34,020) [Lauenburg 20,85 (4796.). 8 Außer den voraufgeführten 1318,03 Ml. sind in Preußen no 78, %;6 Ml. Gruben⸗ und Industriebahnen im Betriebe, vo denen 47,4s Ml. Lokomotiv⸗, 31,51 Ml. Pferdebahnen sind. „Für diejenigen 1370 25 Ml Eisenbahnen, welche Ende 1869 voll⸗ ständig in Betrieb waren, beträgt das vom Staute konzessionirte Anlagekapital 564,404,591 Thlr., davon 268,470,808 Thlr. Stamm. resp. Prioritäts⸗Stamm⸗Aktien. Verwendet sind im Gan jen “ Meile 552,072 Thlr. (be er Neisse⸗Brieger Bahn 251,501 Thlr., bei der Rhein⸗? Ba UWiree1 “ An Transportmitteln waren vorhanden: 3249 Lokomotive (2186 pro Mi.), 5184 Personenwagen (3,77 pro Ml.), 70,248 Last 17gen 2198 bre ml. “ durchliefen im J. 186 7773, utzmeilen und verbrauchten pro mei s P BOLEA1“ Koks. “ „Befördert wurden 61,949,816 Personen und 1025,052,464 Ctr Güter; jede Person durchfuhr durchschnittlich 4,9 Ml., jeder Centne Gut 9 Ml. Für die Person kamen pro Ml. 33 Pfennige, für den Centner Gut 23 Pf. ein. Auf die Länge einer Meile berechnet, wur den 301,261,210 Personen und 10,026,804,540 Ctr. Güter befördert; 285 ganze Bahnlänge berechnet, 221,169 Pers. und 7,361,122 Ctr Die Einnahmen betrugen: aus dem Personenverkehr und de Gepäcküberfracht 28,540,083 Thlr. (20,879 Thlr. pro Perch aus dem Güterverkehr dem Vieh⸗ und Equipagen⸗Transport 67,407,425 Thlr (49,313 Thlr. pr. Ml.), aus sonstigen Quellen 7,347,680 Thlr., zu sammen 103,295,188 Thlr., 75,568 Thlr. pro Ml. Die Ausgaben beliefen sich auf 13,899,253 Thlr. für die Babnverwaltung, 27,740,595 Thlr. für die Transportverwaltung und 3,767,438 Thle. für di allgemeine Verwaltung, zusammen auf 45,422,387 Thlr. oder 33,287 Thlr pro Ml. Außerdem sind 8,402,739 Thlr zur Vermehrung und Verbesserung der Betriebsmittel, so wie zur Melivration der Bahnanlagen, insbesondere aber zu Frweiterungen verwendet, wodurch sich die Gesammtausgaben auf 53,825,126 Thir. oder 39,457 Thlr. pro Meile erhöhen. Von den Ausgaben (45,422,387 Thlr.) kommen auf die Bahnverwaltung 30,6 pCt., auf die Transporiverwaltung 61,1 pCt., auf die allgemeine Verwaltung 8,3 ½Ct. Die Ausgaber betrugen 44 pCt, der Brutto⸗Einnahme; sie beliefen sich auf 12,956 Thaler pro Meile für die Bahn⸗ und allgemeine Verwaltung, au 3/2 Thlr. pro Nutzmeile für die Transportverraltung und auf 5,2 Thlr. pro Nutzmeile für die ganze Verwaltung. Di Gesammtausgaben (53,825,125 Thaler) betrugen 52,1 pCt der Gesammteinnahmen. Der AUeberschuß stellt sich au 57,872,801 Thlr. oder 42,281 Thlr. pro Meile, 7,76 pCt. des verwen⸗ deten Anlagekapitals. Die hoöͤchsten Ueberschüsse, 18,/28 pCt., erzielte die Oberschlesische Hauptbahn, die geringsten, 0.89 pCt, die Tilsit⸗ Insterburger Bahn. Auf die Aktien der Privatbahnen (40,580,945 Thlr.) sind im Durchschnitt 7,89 pCt. an Dividende (inkl. Zinsen gezahlt worden; mit Hinzurechnung von 101,250 Tolr., welche de Staat auf Grund der übernommenen Zinsgarantie für die Rhein Nahe⸗Bahn gezahlt hat, 7,91 pCt. Die zu Zinsen und Dividenden verwendeten Beträge ergeben für das gesammte Anlagekapital, ein⸗ schließlich der Staatsbahnen, eine Durchschnittsrente von 5,67 pCt. v des Zinszuschusses für die Rhein⸗Nahe⸗Bahn von 81 1 Die Reserve⸗ und Erneuerungsfonds der Privatbahnen hatten am Jabresschluß einen Bestand 1. 19,130,467 Feie Wie sich der Eisenbahnverkehr in Preußen seit 25 Jahren ent wickelt hat, ergiebt sich mit den statistischen Erhebungen aus den 1844 Damals waren in Preußen nur 114,32 Ml. Eisen bahnen in Betrieb (1859. 1370,25 Ml.) mit einem konzesionirten Anlagekapital von 37,727,800 Thlr. (1869: 564,404,591 Thlr.) und einen verwendeten Anlagekapital von 33,866,067 Thlr. = 296,190 Thlr pro Meile (1869: 759,032,723 Thlr. = 552,072 Thlr. pro Ml.). Ar
Transportmitteln waren vo handen 142 Lokomotiven = 1,2 pro Ml (1869: 3249 = 2/816 pro Ml.), 683 Personenwagen = 6 pro Ml
1869: 5184 = 3,77 pro Ml.), 1351 Lastwagen = 11,8 pro Mh 1869: 70,248 = 51 pro Ml.) Die Lokomotiven verbrauchten da mals nur 175,6 Pfd. Koks oder Steinkohlen pro Nutzmeile (1869 200,s8 Pfd.). Im Jahre 1844 wurden 3,940,904 Personen (1869
3 9s Ml. Eisenbahnen auf 100,000 Einw. (25,319 Einw. auf 1 Ml. 61,949,816) und 7,845,026 Ctr. Güter (1025,052,464) befördert ode
auf die Länge einer Meile 16,837,114 Personen und 52,053,297 Ctr Güter (1869: 301,261,210 Personen, 10,026,804,540 Ctr. Füter) Die Einnahmen beliefen sich pro Ml. auf 30,914 Thlr. (1869: 75,568 Thlr.), die Ausgaben auf 16 076 Thlr. (1869: 39,457 Thlr.). 8. Von den im Jahre 1869 beförderten Personen (mit Ausschlu
des Militärs 60,123,923) benutzten 991,503 ceder 1/6 pCt die 1 Klasse
9,672,105 oder 16,1 pCt. die 2. Klasse, 30,764,188 oder 51,2 pCt die 3., 18,696,127 oder 31,1 pCt. die 4. Von der Einnahme aus dem Personenverkehr kamen 7,3 pCt. auf die 1., 34,8 pCt. auf die 2
41,6 pCt. auf die 3. 16,2 pCt, auf die 4. Klasse.
Die durchschnittliche Zuggeschwindigkeit btrug inkl. des Auf⸗
eanthalts auf den Zwischenstationen (und exkl desselben) pro Stunde:
Schnell⸗ und Courierzüge 5,9 Ml. (6,7 Ml.), Personenzüge 4,4 Ml.
(5/3 Ml.), gemischte Züge 3,1 Ml. (4 Ml), Güterzüge 2 Ml. (3,1 Ml.)
Zugverspätungen kamen im Jahre 1869 bei 12,179 Zügen oder m Ganzen 15 413
888 8 SS 1.
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