—
—— Aus Marseille wird demselben Blatte nach Genf tele⸗ Ein Theil der Nationalgarde hat am 23. d. unter eitung eines Delegirten des Pariser Central⸗Komites die Prä⸗ fektur besetzt. Der Präfekt und die Behörden sind gefangen. Bis jetzt ist den Aufrührern in keiner Weise Widerstand geleistet. — Aus Algier wird über Marseille unterm 24. d. M. nach Brüssel berichtet, daß eine Erhebung der Araber in Algerien stattgefunden habe. Aga Mokrani von Mediana stehe an der Spitze des Aufstandes im Süden und suche ganz Kabylien in denselben hineinzuziehen. Privatbriefen zufolge soll Mokrani mit 40,000 Arabern 25 Meilen von Algier stehen und sich des ganzen Südens der Provinz Algerien bemächtigt haben. Fran⸗ eallchn “ wurden nach Setif und gegen die Kabylen entsendet.
Portugal. Lissabon, 23. März. Der Kapitän der Garden, Herzog von Palmella, hat sich nach Madrid begeben, um den König und die Königin Namens des Königs von
Portugal zu beglückwünschen.
8 Mumänien. Bukarest, 24. März. (W. T. B.) Der Minister⸗Präsident Fürst Johann Ghika hat beiden Häusern des Landtages den Rücktritt des Kabinets angezeigt. Die Kammer hat diese Nachricht mit geringer Theilnahme, der Senat mit Befriedigung aufgenommen. — Der Agent der österreichischen Regierung, General⸗Konsul Ritter Zulauf von Pottenburg, hat seine Bereitwilligkeit erklärt, sich dem deutschen General⸗Konsul von Radowitz für etwa nothwendige Schritte zum Schutze der hier lebenden Deutschen anzuschließen. Dem »Telegraphen⸗Korrespondenz⸗Bureau« in Wien wird weiter gemeldet: Auf Intervention des preußischen General⸗Konsuls wegen der vorgestern gegen die Deutschen stattgefundenen Gewalt⸗ thätigkeiten wurde der Polizeipräfekt entlassen. Unter den vom Pöbel mittelst Steinwürfen verwundeten auch General⸗Konsul von Radowitz befinden. Für heute Abend werden vom deutschen General⸗Konsulate Unruhen befürchtet, da der Pöbel beabsichtigen soll, die bei dem Tumulte verhaf⸗ teten Personen zu befreien.
Amerika. Washington, 10. März. Baron Gerolt, der norddeutsche Bundesgesandte in Washington, überreichte heute dem Präsidenten ein Schreiben des Königs von Preußen, welches die Mittheilung enthielt, daß auf einstimmiges Ersuchen der Souveräne der deutschen Staaten und der freien Städte Deutschlands derselbe den Titel »Kaiser⸗ angenommen habe. In seiner Erwiderung sagte Präsident Grant: Die Mittheilnng, welche Sie mir überreichten, betrifft einen Gegenstand von hoher historischer Bedeutung. Die Staaten dieser Union, welche zu einander in einem ähnlichen Verhältniß stehen, wie Preußen zu den übrigen Staaten Deutschlands, haben vor kurzer Zeit solche Opfer gebracht und Anstrengungen gemacht, um die Integrität der Union für allgemeine Kriegs⸗ und Friedenszwecke aufrecht zu halten, daß dieselben ähnlichen Vorgängen für ein gleiches Ziel anderwärts ihre Sympathien nicht versagen können. Der neue, Titel, welcher von Ihrem Souverän angenommen wurde, mag angesehen werden als Symbol und Erfüllung dieses hohen Zweckes Seitens Deutschlands. Der Wunsch, welchen Sie im Namen des Kaisers des einigen Deutschlands aussprechen, freundliche Beziehungen mit der Regierung und dem Volke der Vereinigten Saaten aufrecht zu halten, wird herzlichst erwidert.
Reichstags⸗Angelegenheiten.
Zu Reichstags⸗Abgeordneten sind bei der engeren Wahl gewählt
worden:
. im 3. Breslauer Wahlbezirk (Wartenberg⸗Oels) Rittergutsbesitzer von Kardorff auf Wabnitz mit 6364 Stimmen; sein Gegenkandidat Prinz Biron von Curland erhielt 5927 Stimmen;
im 4. Breslauer Wahlbezirk (Namslau⸗Brieg) Erbscholz Allnoch zu Beigwitz mit 4374 Stimmen; sein Gegenkandidat Graf von Pfeil auf Kreisewitz erhielt 4303 Stimmen;
im 8. Breslauer Wahlbezirk (Kreis Breslau⸗Neumarkt) der Re⸗ gierungs⸗Präsident Frhr. von Ende zu Schleswig mit 6637 Stim men; sein Gegenkandidat, Kreisgerichts⸗Direktor Wachler erhielt 6262 Stimmen;
8 im 2. Liegnitzer Wahlbezirk (Sagan⸗Sprottau) Landrath Frhr. von in Sagan mit 5065 Stimmenz; sein Gegenkandidat, Gutsbe⸗ sitzer Kiepert in Marienfelde erhielt 4780 Stimmen;
im 7. Merseburger Wahlbezirk (Querfurt⸗Merseburg): der Rechts⸗ anwalt Wölfel zu Merseburg mit 7566 Stimmen; sein Gegen⸗ kandidat, Rittmeister von Helldorf, erhielt nur 5691 Stimmen;
— im 4 Schleswig⸗Holsteinschen Wahlbezirk (Tondern⸗Husum⸗ Eiderstedt): Pfennigmeister Petersen in Garding mit 7854 Stimmen; sein Gegenkandidat, Hofbesitzer Krüger⸗Beftoft, erhielt nur 446 Stimmen;
8 im 1. hannoverschen Wahlbezirk (Emden, Leer ꝛc.) Direktor W. van Freeden zu Hamburg mit 6956 Stimmen; sein Gegenkandidat,
Graf zu Inn⸗ und Knyphausen⸗Luetzburg, erhielt 5643 Stimmen;
Personen soll sich
im 1. Trierschen Wahlbezirk (Daun⸗Prüm⸗Bitburg) Domprobst 1 8
Holzer zu Trier mit 6309 Stimmen; 1 geꝛ Förster, erhielt 5605 Stimmen.
Kunst und Wissenschaft.
Berlin, 25. März. In der Sitzung der Archäologischen
Gesellschaft sprach Herr Mommsen zuerst über die in Oxford auf⸗ bewahrte Handschrift eines Theiles von dem großen Werk des Fälschers Pirro Ligorio aus Neapel über römische Alter⸗ thümer Derselbe legte sodann eine durch Herrn Wood in Ephesus neuerdings zu Tage geförderte, lateinische Inschrift vor. Hr. Bötticher hatte einen Abguß der vierseitigen Stele aus Sparta aufgestellt, um auf seine Auslegung des Bildwerklichen zurückzukom⸗ men, welche in der Märzsitzung vor. Js. mitgetheilt war. In dieser
hatte er die Scene an der Vorderseite auf Polyneikes gedeutet, welcher
eben mit dem Geschenke der Harmonia die Eriphyle zum Verrath an ihrem Gatten Amphiaraos verleite; auf diesen Vexrrath bezöge sich die aufgerichtete Schlange an jeder Nebenseite, welche Blick und Bewegung ausschließlich nach dieser Scene hinwende und die lauernde Erinys andeute, von der zuletzt die Strafe jenes Verraths herbeigeführt werde. Die Scene auf der Rückseite endlich zeige die Vollstreckung dieser Strafe an der Eriphyle durch Alkmaion. Hr. Adler sprach sodann über einige der architektonisch besonders merkwürdigen, neuentdeckten Grabdenkmäler von dem Friedhof bei der Hagiatrias in Atheg, unter Vorlage von Zeichnungen, welche auf seinen eigenen Aufahmnen und Messungen beruhen. — Hr. Curtius
nüpfte an den Vortrag des Hrn. Adler noch einige Bemerkungen über neuerdings aufgefundene Inschriften desselben Fundorts, welche sich auf die Gräber zweier in Athen verstorbener Gesandten der Ker⸗
kyräer beziehen. — Der Architekt Hr. Schwechten legte eine Anzahl von Aquarellaufnahmen der in den Kaiserpalästen auf dem Palatin in den letzten Jahren durch Hrn. Rosa aufgedeckten Wanddekoratio⸗ nen, Hr. Curtius die Zeichnung eines merkerürdigen Mosaikfußbodens von Lillebonne bei Havre vor. Das Mosaik enthält in vier Fel⸗ dern die figurenreiche und wohlerhaltene Darstellung einer Hirschjagd, die mit einem Dankfeste an Diana schließt.
Das Randbild in der Mitte des Ganzen hat einen durchaus griechischen Charakter. — Herr Hübner machte endlich noch einige Mittheilungen aus einem jüngst eingetroffenen Brief des Dr. Gustav
irschfeld, welcher auf seiner Reise nach Athen eine Anzahl italienischer tädte, wie Verona, Bologna, Pesaro, Ancona, Bari und Brindisi besucht und daselbst mancherlei interessante Alterihümer zu sehen Ge⸗ legenheit gehabt hat. Insbesondere berichtet er genauer über einen neuen jüngst durch den Ingenieur Antonio Zamonie in der Certosa bei Bologna aufgedeckten etruskischen Begräbnißplatz, von welchem
schon etwa 200 Gräber, theilweis von hohem Alter, untersucht wor⸗
den sind.
Im Laufe des Februar erschien im Verloge der Fr. Lintzschen Buchhandlung zu Trier der III. (Schluß⸗) Vand der »Beschrei⸗ bung des Regierungsbezirks Trier. Zur Erinnerung an die 50jährige Judelfeier der Königlichen Regierung zu Trier am 22. April 1866. Mit Benutzung amtlichen Materials bearbeitet von Otto Beck, Königl. Regierungs⸗ und Departements⸗Rath für die Landeskultur.« Das ganze Werk ist 115 Bogen stark und behandelt die physische Beschaffenheit des Bezirks, die Verhältnisse der Bepölke⸗ rung, die öffentliche Verwaltung und alle Zweige des Erwerbs und Verkehrs. Der I. Band enthält in 5 Abtheilungen 1) die Landes⸗ geschichte, 2) eine physiographische Beschreibung, 3) die Behörden, 4) die Bevpölkerung, 5) die Resultate der 50jährigen preußischen Ver⸗ waltung. Der II. Band umfaßt die Kapitel: Waldungen, Mine⸗ ralien, Land und Leute, Kultus, Unterricht, landwirthschaftliche Fort⸗
bildung. Der III. Band: Verkehrsverhältnisse, Kreditverhältnisse und
Genossenschaften, Handel und Industrie, Ergänzungen. — Am 18. März starb in London der Mathematiker Augustus de Morgan. 8 3 Verkehrs⸗Anstalten. München, 22. März. (Hoffm. Korresp.) Die Eisenbahnverbin dung zwischen Belfort und Mühlhausen ist wegen schwerer Beschädi⸗ gung noch nicht im Gange. Dagegen ist die Linie Belfort⸗Vesoul
bereits wieder im regelmäßigen Betrieb. b Auf dem an Deutschland abgetretenen Gebiet von Elsaß⸗Deutsch⸗ Lothringen liegen folgende bis jert der französischen Ostbahngesellschaft
gehörigen, resp von derselben bisher verwalteten Eisenbahnlinien: 1) Forbach⸗Metz 70 Kilometer, 2) Saargemünde⸗preußische Grenze 1 Kil., 3) Metz, Thionville⸗luxemburgische Grenze 46/1 Kll, 4) Thion⸗ ville⸗Hayange (französische Grenze gegen Sedan) 8 Kil, 5) Metz⸗fran⸗ zösische Grenze gegen Pont⸗à⸗Mousson 4 Kil., 6) Benning⸗ Niederbronn⸗Hagenau 106/2 Kil, 7) bayerische Grenze⸗Weißenburg⸗ Vendenheim 57 Kil, 8) Straßburg⸗Badische⸗Rhein⸗Grenze 8 Kil, 9) Straßburg⸗Avricourt 93 Kil., 10) Zweigbahn Avricourt⸗Dieuze 22 Kil., 11) Avricourt⸗Cirey (Lokalbahn) 18 Kil, 12) Straßburg⸗ Molsheim⸗Mutzig 19,3 Kil. und 13) Molsheim⸗Wasselonne und Molsheim⸗Barr (Lokalbahnen) 30 Kil., 14) Straßburg⸗Mühlhausen⸗ Basel resp. Schweizer Grenze 138,4 Kil., 15) Zweigbahn Schlettstadt⸗ St. Marie aux Mines 21 Kil., 16) Mühlhausen resp. Lutterbach⸗ Thann⸗Wesserling 27 Kil, 17) Cernay⸗Sontheim 14 Kil. und Boll⸗ weiler⸗Guebwiller 6 Kil. = 20 Kil., 18) Mühlhausen⸗Dammerkirch 26 Kil, 19) Colmar⸗Münster (Lokalbahn) 19 Kil. In Summa 733 Kil. = 97,7 neue deutsche Meilen. * V „Triest, 24. März. (W. T. B.) Der Lloyddampfer »Ceres« ist mit der ostindischen Ueberlandpost heute aus Alexandrien hier ein⸗
getroffen
werden hiermit aufgefordert, zu dem am 14. Juli 1871, Vor⸗
DSteckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Dienstknecht Hein⸗ rich August Franz Grundmann aus Giesensdorf ist durch Er⸗ kenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 18. Dezember 1869 wegen Betruges und wiederholten Diebstahls, so wie wegen unbefugten Tragens eines Ehrenzeichens, rechte kräftig zu sechs Monat Gefängniß, 50 Thlr. Geldbuße eventuell ein Monat Gefängniß und Untersagung der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte auf ein Jahr verurtheilt worden. Derselbe ist nach Verbüßung der sechsmonatlichen Gefängniß⸗ strafe am 16. Juni v. J. aus den biesigen Gefängnissen entlassen worden. Seine Verhaftung behufs Verbüßung der einmonatlichen Gefängnißstrafe hat nicht ausgeführt werden können, weil derselbe in seinem früheren Wohnorte Giesensdorf nicht aufzufinden, auch sonst sein Aufenthalt diesstits nicht bekannt ist Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des ꝛc. Grundmann Kenntniß hat, wird aufge⸗ fordert, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militärbehörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Grundmann zu achten, im Betretungsfalle ihn festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die nächste Gerichtsbehörde abzuliefern, welche um vorläufige Annahme und Strafvollstreckung mit der Bitte ersucht wird, von der erfolgten Einlieferung dem unterzeichneten Gericht sofort Mittheilung zugehen zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstan⸗ denen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 11. März 1871. Königliches Kreisgericht. I. (Kriminal⸗) Abtheilung. Signalement. Der Dienstknecht Heinrich August Franz Grundmann ist 28 Jahr alt, am 10. Januar 1843 zu Landsberg a. W. geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 2 Strich groß, hat dunkelblonde Haare, graue Augen, dunkelblonde Augenbrauen, ovales Kinn, lange Nase, ovale Gesichtsbildung, ist mittlerer Gestalt und spricht die deutsche Sprache. Steckbriefs⸗Erledigung. Der hinter die unverehelichte Auguste 8u wegen wiederholten Diebstahls im Rückfalle in den Akten K. 685. 65. jetzt 327., resp. unter dem 6. Oktober 1865 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 20. März 1871. Königliches Stadtgericht Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.
Ediktalvorladung. Die Landwehrmänner: 1) Carl Kraker aus Schweinitz, I. Antheils Kreis Grünberg, geboren den 14. Januar 1829; 2) Johann Heinrich Carl Köller aus Schweinitz, I. Antheils Kreis Gründerg, geboren den 5. Januar 1831 3) August Hennig aus Grünberg, geboren den 23 Juni 1831; 4) Heinrich Winter aus Grünberg, geboren den 10. März 1829; 5) Louis Neumann aus Grünberg, geboren den 1. Oktober 1835; 6) Adolph Neumann aus Grünberg, geboren den 6. Oktober 1830; 7) Paul Neumann aus Grünberg, geboren den 7. Januar 1831; 8) Friedrich Hampicke aus Boyadel, Kreis Grünberg, geboren den 30. Dezember 1831; 9) August Kiiem aus Kolzig, Kreis Grünberg, geboren den 4. März 1831; 10) Christian Woith aus Plothow, Kreis Grünberg, geboren den 26. April 1830; 11) Julius Salatowsky aus Groß⸗Lessen, Kreis Grünberg, geboren den 13 Februar 1831; 12) Friedrich Wilbelm Schmidt aus Läsgen, Kreis Grünberg, geboren den 1. März 1830; 13) Wilhelm Brettschneider aus Schweinitz I. Antheils Kreis Grün⸗ berg, geboren den 17. Juni 1832; 14) Johann Wilhelm Hieronymus aus Polnisch⸗Neitkow, Kreis Grünberg, geboren den 21. Juni 1833; 15) Johann Friedrich Wilhelm Scheibner aus Polnisch⸗Kessel, Kreis Grünberg, geboren 20. August 1833; 16) Wilhelm Schulz aus Kon⸗ topp, Kreis Grünberg, geboren den 27. September 1828; 17) Johann Herrmann Schulz aus Deutsch⸗Kessel, Kreis Grünberg, geboren den 6. Januar 1831; 18) Johann Ignatz Handke aus Friedersdorf, Kreis Grünberg, geboren den 9. Juni 1830; 19) Johann August Herrmann Gäbel aus Kolzig, Kreis Grünberg, geboren den 14 August 1831; 20) Johann August Rösler aus Grünwald, Kreis Grünberg, geboren den 3. Februar 1830; sind angetlagt, ohne Erlaubniß die Königlichen Lande resp das Gebiet des Norddeutschen Bundes verlassen zu haben und ist deshalb gegen dieselben von unterzeichnetem Gericht wegen un⸗ erlaubten Auswanderns die Untersuchung eröffnet worden. Dieselben
mittags 11 Uhr, im hiesigen Gerichtsgebäude, Zimmer Nr. 32, an⸗ Seee Termine zur mündlichen Verhandlung pünktlich zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dergestalt zeitig vor dem Termine zu den Akten anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entschei⸗ dung in contumaciam verfahren werden. Grünberg, den 10. März 1871. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Polizeirichter.
1 Handels⸗Register. Handels⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin.
Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: “ Siegheim & Co. 11e“ am 1. Dezember 1870 begründeten Handelsgesellschaft ljetziges Ge⸗ schäftslokal Leipziger Straße 72) sind:
Dies ist unter Nr. 3112 in das Gesellschaftsregister heute einge⸗
tragen worden. Berlin, den 23. März 1871. 1 3 3 Kosnigliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.
Die masefsgen zandelsgesellschaft
4 gesells 1 Ladewig & Badt ist am 16. d. Mts. aufgelöst und im Gesellschaftsregister zufolge Ver⸗ fügung vom heutigen Tage heut geloͤscht.
Sorau, 21. März 1871. “ Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
8 In das Firmenregister des unterzeichn eichts ist Nr. 410 die Firma 8 »Isidor Badt⸗
—. 888
und als deren Inhaber “ der Kaufmann Isidor Badt zu Sorau zufolge Verfügung vom heutigen Tage heute eingetragen
Sorau, 21. März 1871. h. 1*Asnigliches Kreisgericht. I. Abtheilung
Im Firmenregister des unterzeichneten Gerichts ist nachstehende Eintragung zufolge Verfügung vom 14. März 1871 erfolgt: Bezeichnung des Firmeninhabers: Kaufmann Julius Huhn, Niederlassung: Ruß, 8 Bezeichnung der Firma: Julius Huhn. 8 Heydekrug, den 14. März 1871.. 8 8 1“ Königliches Kreisgericht. 8 In das hiesige Handelsregister ist heute zur Firma George Lierau eingetragen: . — 18g »Die Firma ist erloschen. Marienburg, den 21. März 1871. uX 8 Königliches Kreisgericht I. Abtheilung.
In unser Firmenregister ist unter Nr. 272 8 als Firmeninhaber: 8 ddeer Färbereibesitzer und Manufakturwgarenhändler Franz Hermann Müller zu Freienwalde i. Pomm,, als Ort der Niederlassung: Freienwalde i. Pomm., aals Bezeichnung der Firma: F. Müller, 1 — 8 “ zufolge Verfügung vom 16. März 1871 am 20. März 1871 ein⸗ etragen. 4 1“ 1 Stargard i. Pomm, den 20. März 1871. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. .
In unser Gesellschaftsregister ist bei Nr. 254, die Handelsgesellschaft “ zu Groß⸗Mochbere.“ betreffend, folgendes eingetragen worden: bX““ f Das Direktions⸗Mitglied Justizrath Guhrauer ist gest rben. In die Direktion sind als Mitglieder die bis dahin stellvertretenden Mitglieder Kaufmann Johannes Promnitz und Kaufmann Gott⸗ lieb Gruettner und als stellvertretende Mitglieder der Kaufmann und Kommissionsrath Dr. J. Cohn, der Dr. med. Herrmann Cohn und der Kommerzienrath Johann Georg Philippi, sämmtlich zu Breslau, neu eingetreten. Breslau, den 17. März 1871. Koönigliches Stadtgericht. Abtheilung I.
In unser Firmenregister ist heute das Erlöschen der unter Nr. 21 eingetragenen Firma .“ “ B. Becker Nachfolger
zu Canth vermerkt worden. Breslau, den 21. März 1871. “ Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
In unser Prokurenregister sind Nr. 550: 1) Richard Herrmann, 2) Wilhelm Riemann, 3) Heinrich Weintraub, als Prokuristen der hier bestehenden, in unserem Gesellschaftsregister Nr. 750 eingetragenen Kommanditgesellschaft: »Breslauer Diskonto⸗Bank, Friedenthal & Co.«, heute eingetragen worden. Die Prokura ist in Gemäßheit des Gesell⸗ schaftsvertrages vom 17. Mai 1870 den genannten 3 Prokuristen derart ertheilt, daß jeder derselben nur in Gemeinschaft mit einem der beiden persönlich haftenden Gesellschafter, dem Banquier und Ge⸗ richts⸗Assessor a. D. Paul Gaspard Friedenthal und dem Stadtrath und Kämmerer a. D. Julius Plaeschke die Firma der Gesellschaft zu zeichnen befugt ist.
Breslau, den 21. März 1871.
Konigliches Stadtgericht. Abtheilung I.
8 8 H11“ Auf Fol. 13 des hiesigen Genossenschaftsregisters ist zufolge Ver⸗ fügung vom 18 März 1871 eingetragen: Datum des Vertrages: 5. mesn 1871, Firma und Sitz der Genossenschaft: Vorschuß⸗Verein zu Fried⸗ land O.⸗S. (eingetragene Genossenschaft), b Gegenstand des Unternehmens: Betrieb eines Bankgeschäfts behufs
8 0 —
1) der Kaufmann Julius Siegheim, 2) der Kaufmann Eduard Avellis, beide zu Berlin. 8 18
gegenseitiger Beschaffung der in Gewerbe und Wirthschaft nͤthigen Geldmittel auf gemeinschaftlichen Kredit