1871 / 87 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Bundesrath zu wählenden Mitgliedern verstärkt werden soll. Im Schoße des Norddeutschen Reichstages selbst war auf eine solche Verstärkung hingewiesen, man hat sich darüber in Berlin noch im Laufe des vorigen Jahres verständigt; die Verständigung erfolgte zu spät, um noch den dem Norddeutschen Reichstage vorgelegten Doku⸗ mente einverleibt zu werden. 1

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—..— 2 4 .

Im 10. Frankfurter Wahlbezirk (Calau⸗Luckau) ist an Stelle des Staats⸗Ministers a. D. Freiherrn von Patow, welcher die Wahl für den 2. Stettiner Wahlbezirk angenommen hat, der Legations⸗ Rath von Lindenau in Berlin mit 6137 gegen 3643 Stimmen, welche der Minister⸗Präsident a. D. Freiherr von Manteuffel erhalten hat, zum Reichstags⸗Abgeordneten gewählt worden.

Im Ansbacher Wahlkreise ist, wie die »Korresp. Hoffm.« meldet, bei der Nachwahl Thomas mit 6414 Stimmen gegen 3453 Stimmen, welche Frankenburger, und 126 Stimmen, welche Fockerer erhielt, zum Reichstags⸗Abgeordneten gewählt worden. 8

EIEEssmal Fellkerte zum Besten der Verwundeten, 1“ und der Hinterbliebenen der Gefallenen. Unter dem Protektorate Ihrer Majestät .“ . der Kaiserin und Königin. Die öffentliche Ausstellung der in großer Zahl eingegan⸗ genen und noch täalich eingehenden Verloosungsgegenstände wird vom Donnerstag, den 30. d. M., bis zum Montag, den 3. April, in dem Palais Ihrer Koͤniglichen Hoheiten der Prinzen Alexander und Georg (Wilhelmstraße Nr. 72) in den Stunden von 11 bis 3 Uhr statt⸗ finden. Der Eintrittspreis ist 10 Silbergroschen. Im Ausstellungs⸗ lokal sind sowohl Loose für die National⸗Lotterie, à 1 Thaler, als kleinere und größere Photographien des Silberbarren zu haben. Der Tag der Verloosung wird demnächst bekannt gemacht und für die Veröffentlichung der Gewinnliste Sorge getragen werden. Berlin, den 27. März 1871. Das Centralkomite der Deutschen Der Vorstand des Vereine zur Pflege im Felde ver. Vaterländischen Frauen⸗Vereins. wundeter und erkrankter Krieger. Charlotte Gräfin äev Syodom von Itzenplitz. 84

Das Central⸗Komite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hatte bis zum 22. c. eine Einnahme von 3,888,289 Thlr., wozu auch die sehr bedeutenden Summen gehören, welche zum Besten der Invaliden und der Hinterbliebenen der Gefallenen nach dem Wunsche der Geber verwendet werden sollen, so daß die für die freiwillige Krankenpflege verfügbaren Summen sich sehr vermindern. Die Aus⸗ gaben beliefen sich bis zu dem bezeichneten Tage auf 2,896,509 Thlr. Dieser Betrag steigt aber nicht unerheblich durch die Rechnungen, welche noch zu berichtigen sind. Das Central⸗Komite hat das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers und Königs dadurch auf eine würdiae Weise begangen, daß es die Berrohner der hiesigen La⸗ zarethe mit außerordentlichen Gaben erfreute, die in einer umfang⸗ reichen Menge von Erfrischungen bestehen, welche nicht allein für den Tag des Geburtsfestes allein, sondern auch au längere Zeit berechnet sind. Es wurden den Lazarethen uͤberwiesen: 4000 Fl. Rothwein, 300 St. Schinken, 80,000 Cigarren, 3000 Pfd. Kaffee, 3000 Pfd. Zucker, 20 Kisten Apfelsinen, 10 Kisten Citronen, 600 Pfd. Chokolade, 150 Pfd. Thee ꝛc. In diesen Tagen hat das Centralkomite seine 150. Sitzung abgehalten. Früher wurde täglich eine Sitzung ab⸗ gehalten, später wöchentlich drei. Jede derselben währte 1—2 Stun⸗ den. Ihre Majestät die Kaiserin und Königin wohnte den meisten derselben bei und nahm an den Verhandlungen einen Antheil, welcher den Beweis liefert, wie sehr Allerhöchstdieselbe für die Heilung der durch den Krieg geschlagenen Wunden bestrebt ist. Ihrer Anregung sind manche für die freiwillige Krankenpflege wohlthätigen Beschlüsse und wichtigen Maßnahmen zu verdanken. Aber nicht allein an den Bestrebungen des Centralkomites nahm Ihre Majestät das tiefste In⸗ teresse, sondern wendete dasselbe auch allen Kreisen zu, welche sich zur

ülfe der Verwundeten, der Invaliden, der Hinterbliebenen der Ge⸗

fallenen, zur Pflege der marschirenden Truppen gebildet hatten.

Statistische Nachrichten.

Nach dem kürzlich verössentlichten Jahresberichte der Handelskammer in Gera für 1870 fand während der ersten Hälfte dieses Jahres fast in allen Geschäftsbranchen ein reges Leben statt. Rohprodukte und Fabrikate erfreuten sich eines lebhaften Ab⸗ satzes und die Bestellungen auf letztere gingen in den Monaten nach Ostern so zahlreich ein, daß Fabrikanten und Zwischenhändler darauf bedacht waren, das nöthige Material für starken Begehr zu kontrahi⸗ ren und sich zu sichern, in Folge dessen die Preise der meisten Artikel wesentlich in die Höhe gingen. Diese günstigen Aussichten für ein

lebhaftes Geschäftsjahr schwanden aber, als der Krieg ausbrach; doch besserte sich im letzten Viertel des Jahres das Geschäft wieder in vielen Branchen. Was die Hauptzweige der Geraer Industrie betrifft, so hatten die Wollkämmereien und Spinnereien in Folge der Steigerung

des Rohmaterials und bei lebhafte Jahres vollauf zu thun, und es blieb auch, mit Ausnahme der 6 Wochen nach dem Friedensbruche, das Geschäft immer lebhaft. We⸗-

niger günstig gestaltete sich dasselbe für die Kammwollstoff⸗Fa⸗ brikation, da nach Ausbruch des Krieges die schon in voller Aus⸗

führung befindlichen Aufträge auf Modestoffe vielfach zurückgezogen

wurden; gleichwohl konnten die Fabriken ihre Arbeiter ohne Unter⸗ brechung fort beschäftigen, da unerwartete Bestellungen auf Kamm⸗ garnstoffe aus Gegenden eingingen, die ihren Bedarf darin sonst nur von Frankreich bezogen. Die vor 2 Jahren auf 654 in der Stadt bezifferten mechanischen Webestühle sind auf ca. 1000 gestiegen. Die Fabrikation von halbseidenen Waaren für die Levante hatte anfänglich ein recht gutes Geschäft, das indeß durch den Krieg ganz lahm gelegt wurde. Die Lederfabrikation erfreute sich bis zum Beginn des Krieges des gewohnten Absatzes; mit diesem begann eine allmähliche Steigerung aller zu Militärzwecken gebrauchten Ledersorten, welche ein lebhaftes Geschäft in dieser Branche hervorrief. Ebenso hatten die Roßhaar⸗ spinnereien einen lebhaften Geschäftsbetrieb, und waren nament⸗ lich gesponnene Haare zu Matratzen für Lazarethe ein sehr gesuchter Artikel. Dagegen ist der Absatz der Pechsiedereien ungünstiger als im Vorjahre gewesen; auch litten die Harmonika⸗ und Aecor⸗ dionfabriken an Geschäftslosigkeit, da die Aufträge der französi⸗ schen Haͤuser, die sowohl für das Binnen⸗, als auch für das Export⸗ geschäft bedeutende Partien brauchen, ausblieben, und der Absatz nach Belgien, Italien, Spanien und der Schweiz kaum in Betracht zu ziehen war. Die Schnupf⸗ und Rauchtabakfabriken erfreuten sich keiner günstigen Resultate, da die Preise des Rohprodukts hoch standen und der durch den Krieg hervorgerufene bedeutende Bedarf an Tabaksfabrikaten größtentheils den süddeutschen und rheinischen Tabakfabriken zu Gute kam. Die Maschinenfabriken und Eisengießereien berichten von großen, kaum zu bewältigenden Aufträgen vor dem Kriege, die aber bei Ausbrech des letzteren theils ganz zurückgezogen, theils verschoben wurden; päter belebte sich das Geschäft wieder, so daß im Ganzen das Jah⸗ gegen andere Jahre nicht zurückstand. Die chemische Fabrik Heinrichshall erwei⸗ terte ihre Produktion namentlich auch durch die Fabrikation von raffinirtem Schwefel und künstlichem Dünger; sie litt im 2. Semester aber durch den gestörten Eisenbahntransport und Kohlennoth, wäh⸗ rend die Nachfrage nach allen Fabrikaten fortwährend eine äußerst lebhafte war.

Die im Bau bezriffene Bahn Gera⸗Saalfeld⸗Eichicht geht ihrer Vollendung entgegen. Die neugegründete Fachwebeschule erfreute sich eines so guten Fortgangs, daß im Herbst v. J. noch eine weitere Klasse zur Fortbildung angereiht werden konnte. Im Laufe des vo⸗ rigen Jahres bildete sich auch ein Gewerbeverein, welcher guten Fort⸗ gang zu haben scheint. 6

Die sächsisch⸗thüringische Aktiengesellschaft Braunkohlenverwerthung zu Halle g. S. Fessnce haf Jüden 1870 aus 5 Gruben 1,329,708 Tonnen Braunkohlen, von denen 1,347,248 Tonnen abgesetzt wurden, gegen 1,125,578 T. resp. 1,110,121 T. in 1869, 1,073,206 T. resp. 1,083,175 T. in 1868. Gepreßt und ge⸗ formt wurden im Jahre 1870 13,623,000 Kohlensteine (abgesetzt 1v 8 1öö’ 1- 181 G in 1889 14,483,200

309,772) in 1868. Die Fabrik zu Geestewitz produzirte 75,825 Ctr. Theer, gegen 58,429 Ctr. im Vorjahre.

Nach den »Allg. Marinebefehlen« Nr. 185 ist der Bestand der fremden Flotten zur Zeit folgender: Großbritannien 630 Schiffe mit 7982 Kanonen, 105,898 Pferdekraft; Frankreich 362 Dampfer, 100 Segelschiffe, zus. 462 Schiffe, 4834 Kan., 91,338 Pf., Niederlande 67 D., 64 S. zus. 131 Schiffe, 1303 Kan.; Portugal 5 D., 25 S., zus. 30 Schiffe, 366 Kan.; Spanien 74 D., 48 S., zus. 122 Schiffe, 1000 Kan.; Italien 88 D, 8 S., zus 96 Schiffe, 948 Kan., 26,716 Pferdekraft; Oesterreich 53 D., 164 S, zus. 217 Schiffe, 12,474 Pf.; Türkei 91 D., 94 S, zus. 185 Schiffe, 2370 Kan.; Rußland 237 D., 37 S.] zus. 274 Schiffe, 2900 Kan.; Schweden und Norwegen 33 D., 256 S., zus. 289 Schiffe, 1323 Kan.; Dänemark 31 D., 58 S., zus. 89 Schiffe, 455 Kan., 3890 Pf.

Von der großbritannischen Flotte können in kurzer Zeit seebereit sein: 36 Breitseitenschiffe mit 555 Geschützen schweren Kallbers (»Her⸗ kules⸗ und »Sultan« I. Klasse, 6 Sch. II. Kl., 9 III., 8 IV., 4 V., 2 VI., 2 VII. Kl., 3 Kanonenboote). An Thurmschiffen sind in der englischen Marine 11 vorhanden; endgültig wird die I. Kl. aus 20 bestehen, die II. bis IV. aus je 1, die V. und VI. aus je 2. In Bau und Ausrüstung sind begriffen 6 Thurm⸗ und 6 Breitseitschiffe. Mit Holz bekleidete eiserne Schiffe ohne Panzer sind die Fregatte »Inconstant« und die Korvetten »Active« und »Volage«. Holz⸗ schraubenschiffe sind 12 Linienschiffe, 12 Korvetten mit 6 und 2 à 10 Kanonen, 12 Fahrzeuge mit 5 Kanonen, 8 schwere Korvetten alter Art und 10 tkleinere Fahrzeuge.

Die spanische Flotte besteht aus 7 Panzerschiffen I Klasse, 10 hölzernen Schraubfregatten I. Kl., 3 hölzernen Raddampfern I. Kl., 1 Schraubenschiff und 10 Raddampfern II. Kl., 25 Schrauben⸗ avisos, 10 Raddampfern, 9 Segelkorvetten, Brigantinen und Goletten, 1 Dampf⸗ und 8 Segeltransportschiffen, 52 Monitors oder Kanonen⸗ booten, 2 Linien⸗Segelschiffen zu 84 Kan., 1 Segelfregatte, 2 Kadetten⸗ schiffen (Korpetten), 3 nicht klassifizirten Dampfern und 99 speziell für Küstenbewachung bestimmten verschiedenen Fahrzeugen.

Die Bundesschuld der Vereinigten Staaten von

Nordamerika betrug am 1. März 1871: Schuld in Goldwäh⸗ rung zu verzinsen 1,922,343,700 Doll., in Pap erwährung verzinslich 55,238,000 Doll., deren Verzinsung erloschen 3,261,112 Doll., unver⸗ zinsliche Schuld abzüglich Kassenbestand 302,302,619 Doll., 6 prozent.

6 2

in Papier verzinsliche Obligationen zu Gunsten der Pacific⸗Bahn

M64,618,832 Doll., zusammen 2,347,764,264 Doll., gegen 2,463,027,856

Dollars am 1. März 1870, 2,545,336,904 Doll. am 1. März 1869. Den hoͤchsten Stand 2,757,689,571 Doll, hatte die Bundesschuld am 1. September 1865 erreicht, seitdem ist sie um 409,925,307 Doll. oder 15 pCt. vermindert worden. .

In Bundes⸗Papiergeld waren am 28. Februar 1871 398,891,466 Dollars in Umlauf. Der Kassenbestand im Schatze am 1. März 103,174,209 Doll. Gold und 20,854,605 Doll. Papiergeld, zusammen 124,028,814 Doll. v“

Knunst und Wissenschaft.

Das Februarheft der von Prof. Dr. Dav. Müller heraus⸗ gegebenen »Zeitschrift für Preußische Geschichte und Lan⸗ deskunde« (Berlin, Mittler u. Sohn) enthält zwei Abhandlungen“ »Friedrichs des Großen politische Stellung im Anfang des schlesischen Krieges«, von Prof. Dr. J. Gust. Droysen, und »Die Besitzergretfung Erfurts durch Kurmainz (1664) , von Alfr. Kirchhoff. Auf diese bei⸗ den Abhandlungen folgt zunächst ein kürzerer Artikel über die fran⸗ zösische Grenzregulirung durch die Präliminarien von Versailles⸗, von R. Daran schließen sich genealogische Untersuchungen über »Elr⸗ sabeth (von Pilcia), Herzogin von Oppeln«, von Prof. Dr. Grün⸗ hagen und zwei Rezensionen. Den Schluß dieses Hrftes bildet die An⸗ gabe des Inhalts mehrerer hiscorischer Zeitschriften.

Das neueste Heft der Schlesischen Provinzialblätter⸗ enthält außer einer Menge der verschiedenartigsten Artikel vom Pro⸗ rektor Schmidt eine Biographie des Schul⸗ und Konsistsrial⸗Rathes Karl Adolf Menzel in Breslau, des bekannten Verfassers einer deut⸗ schen Geschichte, einer Neueren Geschichte Deutschlands seit der Refor⸗ mation in 6 Bänden, des Werkes »Zwanzig Jahre Preuß. Geschichte von 1786 1806¼, einer Geschichte Schlesiens, einer topographischen Chronik von Breslan, einer Geschichte von Breslau, einer Geschichte der Belagerung von Sreslau u. s. w. Außerdem bringt das Heft einen Artikel über die Mundart um Frankenstein mit Wörtersamm⸗ lung, vom Oberl. Knötel; mehrere Kapitel aus des bekannten Mu⸗ sikers Freudenberg in Breslau Autobieographie; Aufsätze über Guts⸗ sparkassen, über die Einquartierungsfrage u. s. w.

Der 27. Jahresbericht der »Schlesischen Gesellschaft für pater⸗ ländische Kultur« enthält, außer dem Generalberichte über die Arbei⸗ ten und Veränderungen der Gesellschaft im Jahre 1869 folgende Ab⸗ handlungen: 1) Abtheilung für EEE11“ und Medizin: Ueber die öffentliche Armen⸗Krankenpflege in Breslau 1868 und 1869 von Dr. Grätzer, und vergleichende Bemerkungen über die Bäder Schlesiens und die Taunusbäder, von R. Biefel; 2) philosop.⸗histor. Abth. 1870: Korrespondenz zwischen Zerboni, Heid und Nieter mit dem Heraus⸗ geber des »Genius der Zeit«, von Prof. Dr. Wattenbach; Aufsatz von J. Hodann »Noch zwei berühmte Aerzte Breslaus zur Zeit Friedrichs des Großen, Dr. Jagwitz und Dr. Morgenbesser«; Ueber die Gebirgsgruppe des Schneeberges in der Grafschaft Glatz, besonders über diesen selbst, von Prof. Dr Kutzen; die Cistercienser⸗Klosterkirche zu Leubus, von A. Schultz.

In Brüssel starb am 26. März der Direktor des dortigen Königlichen Konservatoriums der Musik F. Fötis.

Gewerbe und Handel.

In dem Zeitraum vom 16— 28. Februar 1871 wurden in Berlin a) eingeführt: zu Wasser 810 Tonnen Steinkohlen, Braunkohlen und Koks, auf den Eisenbahnen 143,258 Tonnen Steinkohlen, Braun⸗ kohlen und Koks, 339 ½ Klafter Brennholz, zusammen 144,068 Tonnen Steinkohlen, Braunkohlen und Koks, b) ausgeführt: auf den Eisen⸗ bahnen 19,613 Tonnen St inkohl Braunkohlen und Koks, zu

So eben ist die neue Folge des im Auftrage des Königlich preußischen Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Ar⸗ beiten von Professor Br. Karl herausgegebenen Repertoriums der technischen Literatur in erster Lieferung erschienen. Das vorstehende Werk, die Jahre 1854 bis einschließlich 1868 betreffend, bildet eine Fortsetzung des im Jahre 1856 vom Geh. Reg. Rath Schubarth herausgegebenen, die Jahre 1823 1853 umfassenden Re⸗ pertoriums der technischen Literatur, und schließt sich nach Inhalt, Form und Umfang dem letzteren im Wesentlichen an. Dasselbe ge⸗ währt, auf Grund des bei der Königlich technischen Deputation für Gewerbe vorhandenen handschriftlichen Materials, eine Uebersicht der in den Jahren 1854—1868 erschienenen wichtigeren technischen Literatur. Es enthält die Literatur der gesammten Technologie, er⸗ streckt sich auch auf Mechanik, Baukunst, Schiff⸗, Acker⸗ und Bergbau, Hüttenwesen, auf die für die Technologie wichtigsten Zweige der Natur⸗ wissenschaft, auf Physik und Chemie, ohne jedoch die zuletzt aufge⸗ führten Disziplinen in ihrem ganzen Umfange zu berücksichtigen. Es jebt den wesentlichen Inhalt einer bedeutenden Anzahl von Zeit⸗ schriften, deutschen, englischen, französischen, amerikanischen, sowohl technischen, ais naturwissenschaftlichen, auch offizieller Werke, nach einzelnen Zweigen industrieller Thätigkeit geordnet. Die 1. Lieferung, die bis jetzt vorliegt, reicht (auf 320 S. in gr 8) von A bis E (Ab⸗ dampfen bis Eisen). Unter den hier behandelten Artikeln heben wir

besonders folgende hervor: Ackerbaugeräthe, Baumwolle, Beleuchtung,

Bergbau, Bier, Branntwein, Brennmaterialien, Brückenbau, Dampf, Eisen.

Telegraphische Witterungsberichte v. 27. März.

St. 0 2 Bar. Abw Temp. Abw Wins Allgemeine Mg I1* Himmelsansicht

8 Constantin. 338,4 3,8 NO., mässig. bewölkt. [Memel. 332,1 0,4 †l, 7W., still. bed, Schnee. 8 Königsbrg. 32,4 3,5 + 0,5 W., s. schw. bed., Schnee.

3 Danzig.. 333,3 2,9 +0, WNW., stark. bedeckt. ¹)

Cöslin 333,7 - 1, 0,7 N., schwach. sbedeckt.

Stettin 335,4 0, 7 0,6 NW., mässig. trübe, gest. Re

Putbus 333,7 0,0 2,6 NW., stark. wolkig. ²)

Berlin 335,7 + 0, 7 —- 1,1 NW., mässig. heiter. *)

332,4 2,0 0,4 NW., stark. zieml. heiter. ⁴)

Ratibor 324, 6 - 4, 2 +1,7 N., lebhaft. trübe.

Breslau 329,5 —- 1, 8 —- 1,2 NW., schwach. bedeckt. ⁵)

Torgau 333,4 +0, 1 1,2 N, lebhaft. halb heiter. ⁶)

Münster 3387,5 + 3,3 2 - 1,s NW., schwach. zieml. heiter.

338,8 +4,2 2,4 NO., schwach. sehr heiter.

Trier 331,5 —0,1 1,5 - 0,7 NO., stark. heiter.

vlensburg. 337, 8 NW., lebh. heiter.

Wiesbaden 334,4 NW., lebhaft. heiter. ²) 8

Kieler Haf. 338,0 N., s. stark. klar, Ncht. Frost.

Wilhelmsh. 339,3 N., lebhaft. zieml. heiter. ³)

Keitum.. .339,) 1,2 N., stark. zieml. heit. ²2))

Bremen. 338,2 4 NW., heftig. belle.

Wenserleuchtth. 338, 2 4 N., heftig. heiter. ¹⁹)

Brüssel 340,5 NO., schwach. schön.

Riga 332,4 0,9 NO., mässig. bed., Schnee.

Gröningen 340,2 N. bewölkt.

Helder 340,9 —-— NNW., s. stark.

) Nachts Regen. ²) Gest. Abend Regen u. Schnee. ³) Abend Gewitter u. Regen. ¹⁴) Nachts Regen. 5) Nachts Schnee. ⁵6) Reif. Nachts wenig Regen. *²) Nachts Sturm. ⁶) Nachts etw. Schnee. ³²) Gest. wenig Regen. ¹ã) Nachts periodische heftige Schneeschauer.

1½☚

1*

Oeffentlicher Anzeiger.

2

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

1 Steckbriefs⸗Erneucrung. Der hinter den Post⸗Expedienten⸗ Anwärter Carl Hermann Wilhelm Mau wegen Unterschlagung amtlich anvertrauter Gelder in den Akten M. 163 de 1870 Komm. II. unter dem 20. April 1870 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Berlin, den 23. März 1871. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Signalement: Alter: 25 Jahr, Geburtsort: Sagard auf Rügen, Größe: 5 Fuß 7 Zoll, Haare: blond, Augen: blau und wüssevig, Schnurr⸗ und Backenbart röthlich.

Edictal⸗Citation. Die nachbenannten 74 Heerespflichtigen:

1) Theodor Gustav Dahms aus Exin, geb. am 10. Dezember 1848,

tvangelisch, 2) Andreas Paszkiel aus Schubin, geb. am 27. November 1848, katholisch, 3) Stanislaus Stowinski aus Bonk, geb. am 25. Ok⸗ tober 1848, katholisch, 4) Joseph Barteckt aus Dobieszewo, geb. am 4. Februar 1848, katholisch, 5) Stanislaus Nowak aus Dobieszewo, geb. am 30. April 1848, katholisch, 6) Jacob Projanowski von dort, geb. am 10 Juni 1848, katholisch, 7) Johann Schendel aus Grocho⸗ lin, geb. am 17. März 1848, katholisch, 8) Michael Damaszyn aus dort, geb. am 25. Angust 1848, katholisch, 9) Ferdinand Sell aus Gromaden, geb. am 2. Februar 1848, epangelisch, 10) Gustav Frie⸗ drich Steinke aus Herzberg, geb. am 26. Februar 1848, epangelisch,

88

163 °

11) Wojciech Bagatowicz aus Josephkowo, geb. den 1. März 1848, katholisch, 12) Martin Swinkowski aus Kasmierzewo, geb. am 23. Ok⸗ tober 1848, katholisch, 13) Johann Poznowski aus Kowalewko Dom., geb. am 11. August 1848, katholisch, 14) Franz Tomaszewski aus Krzepiszyn, geb am 26. September 1848, katholisch, 88 August Leu aus Laskowniza, geb: am 30. August 1848, evangelisch, 16) Ma

Tupajkowski aus Ludwikowo, geb. am 1. März 1848, katholisch, 17.

Johann Krajewski aus Miaskowo, geb. am 12. März 1848, katho⸗ lisch, 18) Friedrich August Lueck aus Miaskowo, geb. am 9. Oktober 1848, altlutherisch, 19) Johann Rosplochowski aus Mycielewo, geb. am 2. März 1848, katholisch, 20) Arnold Richter aus Pietrowo, geb. am 6. Dezember 1848, evangelisch, 21) Friedrich Wilhelm Marks aus Sipiory, geb. am 14. März 1848, evangelisch, 22) August Emil Mathes von dort, geb. am 31. Mai 1848, evangelisch, 23) Emil Johann Hedtke von dort, geb. am 2. Dezember 1848, evangelisch, 24) Friedrich Wilhelm Riesnig von dort, geb. am 2. September 1848, altlutherisch, 25) Ignatz Zobok von dort, geb. am 29. Dezember 1848, katholisch, 26) Friedrich Wilhelm Prill aus Skoczkamühle, geb. am 27. Sep⸗ tember 1848, evangelisch, 27) Stanislaus Siedleski zu Slupowo Dom.,, geb. am 1. März 1848, katholisch, 28) Franz Strzelecki von dort, geb. am 16. August 1848, katholisch, 29) Anton Busakowski aus Smo⸗ gulsdorf Abbau, geb. am 5. Januar )848, evangelisch, 30) August Krieger aus Studzieniek, geb. am 17. Januar 1848, evangelisch, 31)