Italien. Florenz, 2. April. (W. T. B.) Die S gen der Deputirtenkammer sind bis zum 12. d. vertagt. Die auf die auswärtige Politik bezügliche Interpellation wird das Ministerium beim Wiederbeginn der Sitzungen beantworten, falls es dieselbe überhaupt annimmt.
Wie aus Neapel vom 1. April gemeldet wird, ist im Be⸗ finden des ehemaligen Herzogs Adolph von Nassau eine ent⸗ schiedene Besserung eingetreten.
Mumänien. Bukarest, 2. April. (W. T. B.) Den Bemühungen des deutschen Generalkonsuls, welchen sich der österreichische Generalkonsul angeschlossen hatte, ist es gelungen, den bei den jüngsten Excessen beschädigten Deutschen volle Ent⸗ schädigung zu verschaffen. An Stelle des General Ghika ist der ehemalige Minister Carp zum Agenten Rumäniens an den Höfen in Wien, Berlin und St. Petersburg ernannt worden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. April⸗ Der »Reg.⸗Anz.“« veröffentlicht den Wortlaut des am 30. März 1871 ratifizirten, am 13. März 1871 zu London abgeschlosse⸗ nen Vertrag, die Revision des Pariser Vertrags vom 30. März 1856 enthaltend.
Hiernächst veröffentlicht der »Reg.⸗Anz.« folgende Aller⸗ höchste Reskripte: 8
1) An den Reichskanzler Fürsten Gortschakow.
Fürst Alexander Michailowitsch! Es sind 15 Jahre seit dem Tage verflossen, an welchem der Pariser Vertrag unterzeichnet wurde, welchen Rußland durch die Gewalt der Umstände anzunehmen ge⸗ zwungen war. Seitdem hatte der Gang der Ereignisse, welche sich im westlichen Europa vollzogen haben, die Grundlagen dieses inter⸗ nationalen Vertrages so erschüttert, daß Rußland allein die Beobach⸗
tung der für seine Würde drückenden Bedingungen verblieb,
die seine ihm von Alters her zustehenden Rechte auf dem Schwar⸗
zen Meere beschränkten. Diese Ereignisse, die in so Vielem die Lage
der Dinge in Europa änderten und dadurch die bindende Kraft des Pariser Traktats schwächten, ließen den Gedanken in Mir entstehen, den Mächten die ganze Ungleichmäßigkeit der auf Rußland lastenden Bedingungen darzuthun — Bedingungen, welche nicht nur seinen materiellen Interessen schadeten, sondern zugleich auch seine staatliche und nationale Wüͤrde beleidigten. Die Ausführung dieses Meines Gedankens gehörte Ihnen. Sie eröffneten die Unterhandlungen durch Ihre Cirkularnote vom 19. (31.) Oktober. Die leeren Befürchtun⸗ gen, welche durch diese erste Mittheilung bei einigen Kabineten erweckt wurden, versetzten Sie in die Nothwendigkeit, durch eine nähere Erklärung des wahren Sinnes Ihrer reinen Absichten, die auf dem Gefühle des Rechtes und auf Meinem beständigen Be⸗ streben, die Ehre und die Würde Rußlands zu wahren, beruhten, alle Mißverständnisse zu beseitigen. Dank Ihren eifrigen und erleuchteten Bemühungen, wurde die Frage, die eine Zeit lang streitig schien, so weit aufgeklärt, daß sie bei der zu diesem Z ecke veranlaßten inter⸗ nalionalen Berathung in ihrer wahren Gestalt und Bedeutung be⸗ trachtet werden konnte. Die ruhige Erwägung der Sache führte zu dem günstigen Ausgange der Berathungen der Londoner Konferenz. Durch die Verdienste, welche Sie sich bei dieser Gelegenheit erworben, und die für das Vaterland eine historische Be⸗ deutung haben, ist die glänzende Folge Ihrer ganzen ver⸗ gangenen Thätigkeit ausgezeichnet worden. Die Dienste, welche Sie Thron und Vaterland während des polnischen Aufstandes von 1863 erwiesen haben, wo Sie den anspruchsvollen Versuchen fremder Einmischung in die inneren Angelegenheiten Rußlands mit dem pollsten Erfolge entgegentraten, endlich die jetzt mit einem gleichen Erfolge gekrönten Arbeiten in der Pontusfrage werden durch die all⸗ gemeine Erkenntlichkeit aller unserer Vaterlandsgenossen, denen die Ehre und Selbständigkeit Rußlands theuer ist, nach Verdienst geschätzt.
Mit Rücksicht auf so rühmliche Verdienste habe Ich es für ge⸗
recht erkannt, Ihre und Ihrer absteigenden Nachkommenschaft Fürsten⸗
würde mit dem Titel »Durchlaucht« zu schmücken. Indem Ich Ihnen diese höchste Auszeichnung verleihe, wünsche Ich, daß dieser Beweis Meiner Erkenntlichkeit Ihre Nachkommen an den nnumittelbaren Antheil erinnere, den Sie seit Uebernahme der Le tung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten an der Ausführung Meiner Gedanken und Vorschriften, die beständig nur auf die Sicherstellung der Selbst⸗ ständigkeit und Befestigung des Ruhms Rußlands gerichtet waren, genommen haben.
Mit besonderer Erkenntlichkeit und besonderem Wohlwollen bleibe
ch für immer Ihr Ihnen wohlgewogener b Dem Original war Allerhöchsteigenhändig hinzugefügt: „Sie aufrichtig liebender und Ihnen dankbarer 1 Alexander.⸗
2) An den Wirklichen Geheimrath von Brunnow. “ Graf Philip Iwanowitsch! Seit mehr als einem halben Jahr⸗ hundert widmen Sie Ihre eifrigen Dienste dem Throne und dem Vaterland im diplomatischen Fache. Auf dieser Laufbahn haben Sie in verschiedenen Stellungen an wichtigen Unterhandlungen und inter⸗ nationalen Akten theilgenommen. Mit Meinem Vertrauen bekleidet, haben Sie gegenwärtig neue Beweise von der Sie stets beseelenden Ergebenheit und Vbrer besonderen Begabung gegeben.
Um Ihnen Meine Erkenntlichkeit für Ihre langjährigen Dienste zu beweisen, habe Ich Sie durch das Edikt an den dirigirenden xg1e vom heutigen Tage in den Grafenstand des russischen Reiches erhoben. ch bleibe Ihnen für immer wohlgewogen.
Ulerhöchsteigenhändig unterzeichnet
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Dänemark. Kopenhagen, den 30. März. (H. N.) Die ceremonielle * Schlußsitzung des Reichstags dauerte dies Mal kaum 5 Minuten. Als dieselbe, welche sich unmittelbar an die letzte Arbeitssitzung anschlos, nach Placirung der Landsthingsmänner im Folkethingssaale eröff⸗ net wurde, traten die Minister in ihrer Amtstracht aus dem Ministerzimmer in den Saal und stellten sich vor dem König⸗ lichen Throne auf. Der Conseilspräsident Graf Holstein zu Holsteinborg trat vor und las mit vernehmlicher Stimme die
wervige Zeilen betragenden Königlichen Schriftstücke vor. Dar⸗ auf riefen mehrere Abgg.: »Es lebe der König!« worauf der Reichstag mit neunmaligem Hurrah antwortete.
— Das Ober⸗Hofmarschallamt macht bekannt, daß am diesjährigen Geburtstage des Königs, am 8 April, die ge⸗ wöhnliche Gratulationscour nicht stattfinden wird, weil das Fest auf den Sonnabend in der stillen Woche fällt. — Die zur heute festgestellten Königlichen Tafel bereits erlassenen Ein⸗ ladungen wurden selbstverständlich sofort zurückgenommen, als die Nachricht von dem Tode der Königin von Schweden⸗Nor⸗ wegen hier heute Vormittag eintraf. — Die Königliche Familie besuchte vorgestern, am Todestage der Landgräfin von Hessen, Mutter der Königin von Dänemark, die Domkirche in Roes⸗ kilde und kehrte mit dem Nachmittagszuge an demselben Tage hierher zurück. — Aus Stockholm wurde heute telegraphirt,
daß Sonnabend in allen Kirchen der Hauptstadt ein Gebet
verrichtet und Gottesdienst abgehalten werden soll. Der Kron⸗ prinz und die Kronprinzessin von Dänemark reisen jetzt ab, sie kehren aber zu dem am Schlusse des nächsten Monats statt⸗
findenden Begräbnisse nach Stockholm zurück.
— 1. April. Ehe der Reichstag geschlossen wurde, schick⸗
ten sämmtliche Parteien eine Deputation an die Regierung mit einer Anfrage über die politische Situation. Der Conseils⸗
Präsident und der Minister des Aeußern antworteten, in der
letzten Zeit sei keine Veränderung in den Beziehungen Däne⸗ marks zum Auslande eingetreten. Eine Veränderung stehe
auch nicht bevor. Alle zirkulirenden gegentheiligen Gerüchte
seien unbegründet. Amerika. Washington, 30. März. (Kabeltelegramm).
Der Senat hat mit 38 gegen 16 Stimmen Sumners Resolution, in welcher die kriegerische Einmischung der Regie⸗ rung in die Angelegenheiten von San Domingo verworfen
wurde, beseitigt. Die republikanische Parteiversammlung hatte
sich vorher geeinigt, für den Rest der Session sich darauf zu beschränken, die Unterdrückung der Anarchie im Süden zu sichern. Schurz unterstützte in einer kraftvollen Rede die
Aussagen Sumners gegen den Präsidenten.
— 1. April. (W. T. W.) Dem monatlichen Finanzberichte zufolge verminderte sich die Staatsschuld der Vereinigten Staaten im Monat März um 11 Millionen Dollars. Im Staats⸗ schatze befanden sich am 1. April 105 ¾ Millionen Dollars an baarer Münze und 18 ¾ Millionen Dollars Papiergeld. Die Zeichnungen auf die neue Anleihe betrugen bisher 50 Millionen
Dollars. 8 1
Reichstags⸗Angelegenheiten.
Berlin, 3. April. In der Sitzung des Reichstags am 1. d. M. motivirte der General⸗Postdirektor Stephan die Bewilligung von 161,375 Thlr. als erster Rate zur Herstellung
eines Dienstgebäudes für das General⸗Postamt, wie folgt: Meine Herren! Bei der ausführlichen Darlegung, die in den
Motiven gegeben ist, darf ich annehmen, daß es Ihren Wünschen entsprechen wird, wenn ich mich möglichst kurz fasse. Ich glaube, ein Zweifel darüber, daß hier ein wirkliches dienstliches Bedürfniß drin⸗
gend vorhanden ist, wird nach dieser Darlegung auch für denjenigen nicht bestehen, der keine Gelegenheit hat, oder sie sich nicht v88 18 nehmen sollte — ich stelle es ganz anheim — sich durch den Augen⸗ schein die Ueberzeugung zu verschaffen, daß ein solches Bedürfniß, ja
ein Nothstand vorliegt. Hervorgetreten ist es seit einer langen Reihe von Jahren, und wenn bisher eine Abhülfe nicht hat stattfinden können, so liegt das daran, daß einerseits die großen Er-
eignisse seit 1864 dazwischen getreten sind und zweitens, daß die Rcksichtmahme auf die Finanzlage der Postverwaltung, die durch
die wiederholten Porto⸗Ermäßigungen und Gebühren⸗Abschaffungen außerordentlich geschwächt worden worden war, die äußerste Zurück⸗ haltung gebot. Inzwischen ist dies Bedürfniß nicht ein geringeres geworden, im Gegentheil, es hat in sehr bedeutenden Proportionen zugenommen. Wir haben das schleswig⸗holsteinische Postwesen, das hannoverische seit 1866, das von Kurhessen, Nassau und das übrige
gesammte Thurn und Taxissche Postgebiet übernommen; bei Grün⸗ dung des Norddeutschen Bundes ist dann das Postwesen von Sachsen,
Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig und der Hansestädte hinzuge⸗
kommen. Wir sind jetzt, vom Standpunkte 8. geschaelan der Centralstelle aus, in der zweifelhaft glücklichen Lage, auch noch die Posten von Elsaß und Lothringen zu übernehmen. Endlich wird vom hum Baden hinzutreten. Wir
1. Januar 1872 an das Großherzogt
8 “
werden dann 5275 Postanstalten und ein Gesammtpersonal von etwa 50,000 Köpfen haben. . “ Das General⸗Postamt, die oberste Verwaltungsbehörde für diese ausgedehnte Reichsanstalt, zerfällt augenblicklich in 10 Departements: nämlich, außer den beiden Justiziariaten in ein Departement für das Kassen⸗ und Rechnungswesen, welches eine Einnahme von etwa 24 Millionen Thaler und eine Ausgabe von 22 Millionen zu ver⸗ walten hat, wozu noch außeretatsmäßige Summen von weit über 100,000 Thalern kommen; ferner das sehr bedeutende Departement für das Postkurswesen, in welchem die Post⸗Anstalten und Postver⸗ bindungen, das ganze Netz der Fäden, mit denen wir operiren, behan⸗ delt werden; das Departement der für die Personalverhältnisse, dessen Wichtigkeit und großen Umfang schon die obigen Zahlen ergeben; das Departement für den technischen Betrieb, den Postanweisungsverkehr und das Zeitungswesen; das Departement für das gesammte Trans⸗
portwesen, wo die Transportverhältnisse auf den Landstraßen — unsere
Post⸗Kavallerie beläuft sich jetzt auf etwa 18,000 Pferde — und auf den Eisenbahnen nebst den zahlreichen Verträgen mit den Eisenbahn⸗
verwaltungen und den Beziehungen zu den europäischen und außer⸗
europaͤischen Dampfschiffahrts⸗Gesellschaften in Betracht kommen; ferner das auswärtige Departement, in welchem sämmtliche Post⸗ verträge mit den fremden Staaten und die darauf bezüglichen Ange⸗ legenheiten behandelt werden und das in den letzten Jahren eine sehr erheb⸗ liche Ausdehnung gewonnen hat; dann das Depart ment für das Instruktions⸗ und Reglementswesen; und endlich das Departement für Postbau⸗Angelegenheiten, und für die Materialienverwaltung. In unmittelbarer Verbindung mit diesen Departements fungiren im General⸗Postamte folgende Bureau's: das geheime Sekretariat, vier große Registraturen, die geheime Kanzlei, das Bureau für das Kalkulaturwesen, das Postabrechnungsbureau mit dem Auslande, das statistische Bureau, das Bureau für das Posttaxwesen und die Entfernungsmessungen, die Verwaltung des Archives, der Bibliothek und Kartensammlung, und endlich das Direktorialbureau. Es um⸗
faßt diese Behörde jetzt ein Personal von 136 Beamten. Meine
Herren, das ist ein Personal, wie es in höherer Anzahl nur in sehr wenigen Ministerien beschäftigt ist. .
Wie beschränkt das Personal nun augenblicklich placirt, wie der Zu⸗ sammenhang der Bureaus durchbrochen ist, will ich hier, der Kürze halber, nicht näher ausführen, es steht in den Motiven hinlänglich angegeben, und wenn wir auch allerdings nicht bereits wie der Vogel auf dem Dache sitzen, so sitzen wir doch theilweise schon unmittelbar unter dem Dache, und das Bedürfniß ist so dringend geworden, daß wir die erste Gelegenheit ergreifen mußten, um Abhuͤlfe zu verschaffen. Die Konjunkturen, welche während des Krieges eintraten, erschienen uns gerade als besonders günstig für diesen Zweck.
Es ist nun möglich gewesen, das Arrangement, welches wir Ihnen heute vorlegen, in vorläufiger Weise zu treffen. Es kam dabei wesentlich darauf an, daß man die günstige Konjunktur, die sich darbot, möglichst schnell benutzte, andrerseits aber auch alle Schritte vermied, welche irgendwie als solche angesehen werden konnten, die dem Bewilligungsrecht des hohen Hauses prajudiziren könnten. Um beide Zwecke zu erreichen, ist nun die Kombination
aufgestellt und ausgefuührt worden, die Sie in den Motven näher
dargelegt finden. Wir haben so operirt, daß durch eine Mittelsperson unter strengster Wahrung des Geheimnisses, so lange die Verhandlun⸗ gen schwebten, ein Kaufvertrag geschlossen ist; die Rechte aus diesem Vertrage hat der Vertrauensmann an die Postverwaltung cedirt. Der Vertrag ist so gemacht, daß der Besitzer bis zum 15. April an diesen Vertrag gebunden ist, während der andere Kontrahent jederzeit von dem Vertrage zurücktreten kann, gegen Zahlung eines Reugeldes von 150 Thaler für jede abgelaufene Woche. Die Perfektion des Vertrages tritt somit erst nach der Bewilligung durch den Reichstag ein. Hierin liegt auch eben der Grund, meine Herren, weehalb diese Angelegenheit Ihnen besonders und nicht zugleich mit den anderen Nachtragsetats vorgelegt wird; denn, wenn die Osterferien dazwischen kommen, so war zu besorgen, daß der Termin des 15. April eintrat, ohne daß der Vertrag perfekt geworden wäre, in welchem Falle dann mit Sic⸗her⸗ heit in Aussicht stand, daß weit höhere Forderungen gestellt worden wären, als sie jetzt gestellt sind.
Es steht nun ganz bei dem Hohen Hause, ob dasselbe die Bewilli⸗ gung ertheilt oder nicht. Geschieht das Letztere, so tritt eben nichts Andres ein, als daß wir von dem Vertrage zurücktreten und das Reugeld von circa 1000 Thlr. zahlen, welches auf den etatsmäßigen Fonds der Postverwaltung »zur Erwerbung von Grundstücken« uüͤber⸗ nommen werden würde; allerdings sind wir dann aber in dem schlimmen Falle, neue Verhandlungen eröffnen zu müssen, da dem Bedürfniß schlechterdings abgeholfen werden muß. Es könnte daraus für den Bund unter Umständen eine Mehrausgabe von mindestens 100,000 Thalern entstehen, nachdem die Sache jetzt zur Publizität gekommen ist.
Die Bundesregierungen, welche einstimmig beschlossen haben, der Vorlage, im Hinblick auf die Vortheile, welche sie bietet, ihre Zustim⸗ mung zu ertheilen, hegen jedoch die Erwartung, daß der Reichstag in Würdigung der ganzen sachlichen Lage und der erschöpfenden Be⸗ gründung der Angelegenheit, sowie der finanziellen Vortheile, welche sie gewährt, auch seinerseits die Genehmigung ertheilen und die Be⸗ willigung eintreten lassen werde. 114“ b“
— Im 2 Berliner Wahlbezirk ist an Stelle des Freiherrn von Hoverbeck, welcher die Wahl im 7. Gumbinner Wahlbezirk angenom⸗ men hat, der Kreisgerichts⸗Rath Klotz in Berlin mit 3743 von 5027
abgegebenen gültigen Stimmen zum Reichstags⸗Abgeordneten gewählt
worden. Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. 2. Wahlkreis. (Domanium.) Bei der engeren Wahl wurde Bürgermeister Westphal
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in Schwerin mit 7940 Stimmen gewählt. Sein Gegenkandidat, von Langen, erhielt 3267 St. 8
München, 2. April. Im Wahlkreise Dillingen siegte der Oekonom Josef Wagner, fruͤberer Landtagsabgeordneter, über den patriotischen Gegenkandidaten Grafen Schönborn⸗Hoffmann.
— Im Großherzogthum Baden, Wahlkreis Constanz, wurden ge⸗ wählt: Kreis⸗Schulrath Seiz in Heidelberg, Dr. Blum in Eppingen und Bürgermeister Paravicini. 1
— Die Nr. 13 des »Justiz⸗Ministerial⸗Blattes« publizirt u. A. ein Erkenntniß des Königlichen Ober⸗Abppellationsgerichts vom 15. März 1871: Die im Bundes⸗Strafgesetzbuch mehrfach vorkom⸗ mende Bestimmung, daß die Verfolgung nur auf Antrag eintrete, ist prozessualischer Natur. Die während der Geltung des preußischen Strafgesetzbuchs erfolgte Einleitung einer Untersuchung ist auch nach dem Inkrafttreten des Bundes⸗Strafgesetzbuchs als eine rechtsgül ig vollendete Thatsache zu betrachten, und der Mangel eines nur nach letzterem Gesetzbuche erforderlichen Antrages kann die Einstellung des rechtsgültig eingeleiteten Verfahrens nicht begründen.
Telegraphische Witterungsberichte v. 1. April.
St. Bar. Abw Temp. Abw v... qAllgemeine Mg. Ort. P. 1. 7. M. R. v. M. Wind. 8 ““ 8 Constantin. 334,7 — 4,8 — N., z. Stark. bed., gest. Reg. “ 2. Kpril. Memel.. .328,1 —8,8 W., mässig. trübe, gst. Schn. Königsbrg. 329,1 — 7,2 W., stark. trübe. Danzig.. . 29,6 — 7,3 WNW., mässig. zieml. heiter. Cöslin 329,7 — 6,0 W., schwach. trübe. Stettin 331,0 — 5,5 — 1,s8 W., mässig. wolkig. Putbus 328,3 — 6,5 — 1,4 NW., stark. bedeckt. ¹) Berlin 331,9 — 3,6 — 1,8 N., mässig. bewölkt. ²) 328,9 - 4,4 —- 1,s NW., mässig. heiter. ²) Ratibor 324,0 - 4, 9 — 1,1NW., mässig. wolkig. Breslau 327,3 - 4,2 — 3,5 NW., mässig. wolkig. * Torgau 330,2 —3,23 — 2,3 NW., stark. heiter.*²è ) Münster 333,2 - 1, s8 — 1,9 W., schwach. heiter.5) Cöln 334,9 — 0,8 — 3,4 N. bezogen.) Trier 329,3 — 2,4 — 1,s W., mässig. trübe. ³) Flensburg. 331,2 NW., stark. bewölkt. ) Wiesbaden 331,8 W., mässig. bedeckt. Kieler Haf. 331,5 WNW., mässig. schön. Wilhelmsh. 333,6 NW., mässig. bewölkt. Bremen. 335,9 NW., mässig. bew., etw. Schn. Weserleuchtth. 332,7 NW., heftig. helle. Brüssel 335,8 SW., schwach. sehr bewölkt. Riga 327,58 — S., schwach. bedeckt. Gröningen 334,6 SW. bedeckt. Helder 335,4 WNW., stark. — Constantin. 337,4 S., schwach. bedeckt.
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¹) Gest. u. Nachts Regen mit Schnee und Graupeln. ²) Gest. Nachmitt. Regen und Nachts Schnee. ³) Gest. Regen und Schnee. ¹) Gest. Abend Nordlicht. ³) Nachts Schnee, Gest. Reg., Schnee. ⁶) Hagel, Nachts Schnee. *) Oben N. W. unten N. ⁹) Gest. Nachm. stürmisch, Regen u. Schnee, Abends Nordlicht. ²⁹) Schnee u. Grau- 1s feiner Schnee, gestern öfter Regen mit feinem Hagel, Nachts Schnee. 8 .““
CC1,. St. Bar. Abw. 3 Allgemeine Ort. p. L. v. M. Wind. “ [Meme, 329,8 — 6,9 W., stark. wolkig. Königsbrg. 330,8 — 5,5 SW., s. stark. strübe, Hagel. Cöslin 331, 0 V W., mässig. heiter. Stettin. 332, 0 W., mässig. heiter. ¹) Puttbus. 329,5 W., mässig. wolkig. 8 Berlin 332,7 -1,5 W., mässig. ganz bedeckt. *) Posen 8329,9 WNW., schw. bed., Schnee. Ratibor 325,2 NoO., lebhaft. halb heiter. Breslau 327,9 — NW., mässig. bedeckt. ²) Torgau 329,8 — W., stürm. bedeckt. *) Münster 332,1 SW., schwach. srübe. Cöln 332,9 — WSW. bewölkt, Regen. Trier 328,1 — 4 W., mässig. trübe. Flensburg. 331,9 NW., mässig. bewölkt. Wiesbaden 330,9 SW., mässig. bewölkt. ¹) Kieler Haf. 324,8 WNW., schw. schön. ⁴) 9 Wilhelmsh. 333,5 W., schwach. strübe. ⁷¹) Keitum 332,7 NW., stark. zieml. heiter. ³) Bremen 332,9 NW., schwach. bedeckt. ²) Woserleuchta. 332,6 NNW., mässig. bedeckt. Brüssel 334, 8 WSW., schw. sehr bewölkt. Riga. 329,3 S0., mässig. 5 Gröningen. 334,2 WNW. Helder. 334,0 NO., mässig. Constantin. 336,9 N., schwach.
¹) Gest. Hagel u. Schnee. ²³) Gest. u. Nachts Schnee in Inter- vallen. ³) Schnee. Gest. Schnee in Intervallen. ⁴) Gest. Regen Schnee u. Hagel. ⁴) Trübe, gest. öfter Regen. ³) Etwas dunstig 1) Nachts Schnee mit Regen. ³⁸) Gest. Abend Schnee. Schnee.