1871 / 108 p. 12 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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flächeni nit einem Gesammtreinertrage von 189,16 Thlr. EEEEE für den Morgen von 75 ö Wiesen 3777,65 ö inertrage von 3420,13 Thlr. un 2 8 1““ Jae- 27 Sgr; an Weiden 1318,70 Moroen Gesammtflächeninhalt mit dem 8 on 320,64 Thlr. und dem Reinertrage für den Morgen von 4 gr. an Holzungen 729,59 I eö“ 8 itreinertrage von 137,6s Thlr. und ö“ Morgen 6 Sgr.; an Wasserstücken 1,52 ö Die steuerpflichtigen Liegenschaften der Stadt haben 10, 2 Morgen Gesammtflächeninhalt mit dem IEö von 7517,96 Thlr.; der Jahresbetrag der Grundsteuer beträg 719 Thlr. 23 Sgr. 7 Pf. Der Reinertrag für den der steuerpflichtigen Liegenschaften beläuft sich auf 22 Sgr., de Grundsteuer für den Morgen auf 2 Sgr. 1 Pf. 8rö Liegenschaften sind 1 90edercan 1“ mel Genehnent Gesammtreinertrag von 702,47 gewähren. Die Anzah 8 ee pa qct 601, mit 1115 verschiedenen u““ Steuerpflichtige Wohngebäude hat die Stadt im Ganzen 453, nebst 75 steuerpflichtigen gewerblichen Gebäuden, xäöö Ganzen eine jährliche Gebäudesteuer von 955 Thlr. 7 gr. gewähren. Steuerfreie Gebäude sind 673 vorhanden. Zu er Stadt gehören 6 T tragende Wohnplätze, welche elle namentlich aufführt. s u Tabelle Mittheilungen über das Gesammt⸗ ergebniß der Einschätzung der Liegenschaften in dem Kreise, das Gesammtergebniß der Einschätzung der Gebäu 4 sowie die Vertheilung der Einwohner, des Flächeninhalts un des Reinertrages der Liegenschaften, der Grund⸗ und 8b. steuer auf die städtischen und ländlichen ieeinbe⸗(E und. steuer⸗Erhebungs⸗) Bezirke und resp. die selbständigen zirke. Schließlich wird der Viehstand des Kreises in Zahlen angegeben. 8 8 Eu“ Eine Hauptübersicht über die Ergebnisse der Grun v1“ in dem Regierungsbezirk faßt 19. Resultate der bei den einzelnen Grundsteuererhebungsbezir 8g gemachten Erhebungen für die Kreise und den Regierungsbezir selbst asen vhab.isches Verzeichniß sämmtlicher Wohnplätze in dem Regierungsbezirk nebst Angabe des Kreises, zu welchem dieselben gehören, und der laufenden Nummer im Kreisverzeich⸗ nisse sowie die Nummer der Spalte, in welcher der Name vor⸗ kommt, macht den Beschluß eines jeden Bandes. Wie aus dem Vorstehenden hervorgeht, enthält das Wer ein vollständiges topographisches Verzeichniß der einzelnen b und resp. Regierungsbezirke mit erschöpfenden Angaben über die verschiedenartigen statistischen Verhältnisse des thums. Es bildet somit die Grundlage einer allgemeinen Sta⸗ tistik dieser Verhältnisse und kann durch Ergänzung nesen. mäßig weniger eingehenden Ortschafts⸗ 8 Staates erweitert werden. 1 Werk hiernach ein hervorragendes wissenschaft⸗ liches Interesse dar, so ist sein praktischer Werth nicht geringer, indem es dem Käufer und Beleiher von Gütern die Möglich⸗ keit gewährt, sich über den Werth der betreffenden Gäsest. stücke zu informiren, und hierdurch dem Güterverkehr in dieser Beziehung eine sichere Grundlage giebt. 8

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1 Aus den Berliner Bildhauer⸗Werkstätten. II

Auch in den weiten Räumen der Werkstatt des Prof. G. in welchen ehedem Prof. Kiß seine Königsdenk⸗ male für Breslau und Königsberg und die ganze reiche Folge seiner Werke seit der Amazonengruppe ausgeführt hatte, wächst gegenwärtig das Modell eines kolossalen Königs⸗ monuments seiner Vollendung entgegen, andere künstlerische Arbeiten zunächst in den Hintergrund drängend. Es ist das von den preußischen Rheinlanden dem ersten Fürsten derselben aus dem Hohenzollernschen Königshause, Friedrich Wilhelm III., geweihte, welches auf dem Heumarkt in Cöln seine Aufstellung ll. M 2 9 2 G“ der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre bereits wurde der Gedanke, diesem Monarchen und damit der großen Zeit der Befreiungskriege ein großartiges Erin⸗ nerungsdenkmal in der ehrwürdigen Metropole des Rhein⸗ landes zu errichten, dort angeregt. Dem Aufruf entsprach eine außerordentlich lebhafte Betheiligung. Die nothwendigen Geld⸗ mittel waren in kurzer Zeit durch Sammlungen und frei⸗ willige Beisteuern zusammengebracht, Penagend, um das Werk gleich im größten und würdigsten Maßstab zu projektiren. Darauf wurde eine Konkurrenz angesetzt, an welcher auch

eingeladen waren. Das Resultat dieser Bewerbung war,

lossalen Reiterstatue des Monarchen, Prof. Hermann Slosabenib bin ebendaselbst mit der des Postaments für die⸗

5 tragt wurde. 1“ im Mai 1867 von der Arbeit an seinen de⸗

illi n Entwürfen und Hülfsmodellen durch den Tod ab⸗ 88 Bläser ging in Folge dessen der Gesammt⸗ auftrag für das ganze Denkmal. Eine völlige Umgestaltung der ursprünglichen und besonders der Schievelbeinschen 8 position konnte nicht ausbleiben. Nachdem die neuerdings dem Ganzen durch Bläser gegebene Gestalt die Billigung der Auf⸗ traggeber erhalten hat, ist der Künstler an der Ausarbeitung seines Werkes im großen Maßstab thätig. Die einzelnen Theile, welche sein Atelier zeigen sehr verschiedene Grade der

isher erreichten Vollendung. b 16 Denkmal eine Höhe von 43 Fuß, die viereckige Grundfläche des Sockels eine Breite von 17, eine Länge von 33 Fuß erhalten. Von jener Gesammthöhe kommen 21 Fuß auf die Reiterstatue mit Plinthe, 22 auf das reich mit runden und Hochrelief⸗Figuren geschmückte Piedestal. n Der König ist auf ruhig ausschreitendem Roß mit den Zügen und in der feierlichen Haltung der Herrschermajestät dargestellt. Das Haupt ist unbedeckt. Von den Schultern waͤllt unter dem Hermelinkragen der reich besetzte, mit Adlern gestickte Krönungsmantel abwärts. Die rechte Hand hält das Scepter leicht gegen den rechten Schenkel gestützt. Unter dem Mantel erscheint die Gestalt in die Generals⸗Uniform der da⸗ maligen preußischen Armee gekleidet. 8 Das Piedestal gliedert sich in ein ob Theil, der, wie die Reiterstatue selbst, mit allen seinen Figuren in 1 bergestellt werden soll, und einen untern granitnen Sockel.

ra i die Vorder⸗ und Seitenflächen an jeder Ecke eine lha th be tem Pfeiler hervor, von einem niedern Giebel gekrönt. Vor jedem dieser Pfeiler wird sich die Statue eines der Haupt⸗Heerführer und Schlachtensieger der Befreiungskriege, in Fuß Höhe) erheben. An der Vorderseite links vom Be⸗ Blücher, rechts: York; an der Rückseite links: Kleist von Nollendorf, rechts: Bülow. Die beiden Schmalseiten dieses oberen Postamenttheiles werden durch eines großen da⸗ maligen preußischen Staatsmannes Statue geschmückt: Sen Steins; an der Rückseite Hardenbergs. An den Langseiten blieb der Raum für figurenreiche Gruppen von hervorragenden Männern aus jener großen Zeit 1 linken Seite gruppiren sich um Gneisenau salt doher Mitte: von Humboldt, Niebuhr, Arndt und Motz, auf der Rechten um die Scharnhorsts: Schön, Solms, Beuth und W. v. Humboldt. Der granitne Sockel von etwa 10 Fuß Höhe ladet an jeder der vier Ecken mit eylindrischen thurmartigen Vorsprüngen in kräftiger Profilirung aus, auf welchen jene Eckstatuen als auf ihren Postamenten ruhen. In der Mitte seiner Höhe wird sich ein 3 Fuß breiter Reliefstreifen um alle Flächen des Sockels ziehen; noch ist nicht bestimmte Entscheidung getroffen worden, ob auch um diese Eckvorsprünge selbst. An der Vorderseite wird dieser Reliefbildstreifen die Widmung: »Die Rheinlande Friedrich Wilhelm III.« zeigen. Im Uebrigen ist er den zusammenfassenden Darstellungen, symbolischen Schilderungen in annähernd realistischer Form, der unter jenem Monarchen erwachsenen Blüthe der Rheinlande auf den Gebieten des geistigen und materiellen Lebens vorbehalten. Für diese Bildwerke sollen, so weit das bei der Veränderung der Grundform des ganzen Piedestals in dieser neuen Bearbeitung möglich ist, Schievelbeins dafür entworfene, geistreich erfundene Zeichnungen maßgebend bleiben. Diese vergegenwärtigen in sprechenden Zügen und mit zahlreichen lebensvollen Porträtgestalten die Wiederbelebung der vaterländischen Künste, speziell in den Rhein⸗ landen (Wallraf, Schlegel, Boissere),; den Beginn des Dom⸗ Ausbaus, die Blüthe der Musik mit Beethoven, dem Rhein⸗ landsohn, die Gründung und Thätigkeit der Düsseldorfer Aka⸗ demie und der Universität Bonn, die Weinkultur, den Handel, den verbesserten Straßegbau, den Maschinenbau und die Weberei in diesen Provinzen. Höchst wahrscheinlich werden die Bildwerke dieses egehes sn Bronze gegossen in die Granit⸗ 1 des Sockels eingelassen. 8 . b diesem me sgen und komplizirten Ganzen giebt uns in Bläsers Werkstatt zunächst eine kleine Skizze die allgemeine Anschauung. 11““ 8 as größere Hülfsmodell zeigt die Reiterstatue selbst fertig durchoühgt 2S Günhnn vollendet. Des Piedestales Lang. wände aber sind noch leer; von den Eckfiguren un denen der Schmalseiten sind einzelne bereits an ihren

Architekten und Maler sich mit ihren Vorschlägen zu betheiligen

Blücher, Stein), aber nur skizzenhaft. Bülows Gestalt bestimmten Größe von 8 F. für sich bereits

Prof. Gustav Bläser in Berlin mit der Ausführung der

8 Reiterstatue selbst fertig bis in die letzten Details der Aus⸗ führung in dem zweiten der beiden hier vereinigten Werkstatt⸗

G. B. zwei Beine des Pferdes, das eine des Reiters) und in

Die Hauptform ist oblong. Aber an jenem obern Aufsatz tritt

mühl betraut und wurde in gleicher Eigenschaft 1837 nach

als Gipsmodell in der Werkstatt stehen. Um die umfangreichen

langdauernden Arbeiten an dem Monument zu beschleunigen, hat der Meister sich mit andern tüchtigen, bewährten Berliner Bildhauern verbunden, welche nach seinen Entwürfen diese sechs Statuen ausführen. So ist die Bülow⸗Statue wie die Blüchers von Dondorf, die Kleist v. Nollendorfs von Büch⸗ ting, die Yorks von Calandrelli, die Steins und Hardenbergs von Ludwig Drake modellirt worden. Von den 8 großen Gruppen historischer Porträtgestalten an den beiden Langseiten sind gegenwärtig erst die kleinen Hülfsmodelle und auch deren Figuren erst unbekleidet aufgebaut. Bis zu deren Vollendung im kolossalen Maßstab ist noch ein weiter Schritt.

Dagegen steht das riesige Thonmodell der Königlichen

räume. Große Theile dieses Modells sind bereits abgeschnitten

Gips abgeformt, an welchen Abgüssen fleißig reparirt und nachgearbeitet wird, um sie zum Bronzeguß bereit zu machen. Es ist eben ein langer Weg von der Skizze eines Monu⸗ ments bis zu der ehernen oder marmornen Gestalt, in welcher es den ihm bestimmten öffentlichen Platz schmückt, und schwer st es, sich eine deutliche Vorstellung zu machen von der er⸗ orderlichen Arbeitskraft und Rüstigkeit, der zähen Ausdauer und technischen Mühsal, deren es neben dem künstlerischen bei dem Bildhauer bedarf, um zu solchem Ziel zu elangen.

Karl Ludwig Hencke. * 8

Um Hencke's Verdienst, den man den Vater der so erfolg⸗ eichen Planetorden⸗Entdeckungen der letzten 25 Jahre nennen ann, recht zu würdigen, wollen wir aus der Geschichte der stronomie einige Zeilen vorausschicken.

Die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, aturn und Uranus zeigen nach der bekannten Titiusschen

oder Bode’'schen Regel eine Lücke zwischen Mars und Jupiter. Deshalb hegte man die Hoffnung, einen wenn auch nur teleskopischen Planeten zu entdecken, welcher die unterbrochene Reihe vervollständigte. Da entdeckte am 1. Januar 1801, also gerade mit dem Beginn des jetzigen Jahrhunderts, Piazzi in Palermo die Ceres, welche ihre Bahn zwischen Mars und Jupiter beschreibt. Bei dieser Entdeckung blieb es nicht lange, denn es folgte 1802 durch Olbers die Entdeckung der Pallas, 1804 durch Harding in Lilienthal die der Juno und 1807 wiederum durch Olbers die der Vesta, alle mit der Ceres in nahe gleichem Abstande um die Sonne kreisend, so daß die Zahl der Planeten auf 11 gestiegen war.

Statt eines Planeten zwischen Mars und Jupiter hatte man vier kleinere, deshalb Planetorden genannt, gefunden. Man vermuthete nun der Planetorden noch mehrere in dem⸗ selben Zwischenraume; aber vergeblich war alles Bemühen. Da erscholl in den Zeitungen des Dezember 1845 die Kunde, ein früherer Postbeamter Hencke in Driesen an der Netze in der Neumark habe einen neuen Planetorden entdeckt, und noch nicht zwei Jahre vergingen, da wurde von ebendemselben noch⸗ mals ein solcher angemeldet. Der erstere hat den Namen Asträag, der andere Hebe erhalten.

Hätte man auch die erste Hencke'sche Entdeckung für eine zufällige ansehen können, so stand doch die Sache anders, als die zweite erfolgte, die seinen astronomischen Ruf entschied.

Karl Ludwig Hencke war am 8. April 1793 zu Driesen geboren, wo sein Vater, der früher in der Artillerie gedient, aber in Folge einer Verwundung seinen Abschied genommen hatte, zuerst als Senator, dann als städtischer Kämmerer an⸗ gestellt war. Mit den Kenntnissen, welche die Stadtschule bieten konnte, ausgerüstet, trat der vierzehnjährige Knabe bei dem dortigen Postamte als Schreiber ein, fand aber dann Ver⸗ wendung als Amts⸗Aktuarius in Reetz bei Arenswalde. In dieser Stellung befand sich Hencke, als der Aufruf des Königs Friedrich Wilhelm III. an sein Volk erging. Hencke trat als freiwilliger Jäger in die Reihen der Krieger, aber zwei in der Schlacht bei Lützen erhaltene Wunden zwangen ihn, den Kriegs⸗ dienst zu verlassen. Nach erhaltenem Abschiede kehrte er zu dem Postdienste zurück, wurde Postschreiber zu Hohenziatz bei Magde⸗ burg, dann in Goslar, darauf 1814 Postsekretär in Driesen, 1830 Administrator und Kassirer des dortigen Postamtes, war 1834 bis 1837 mit der Verwaltung des Postamtes in Schneide⸗

Friedeberg versetzt. Aus Gesundheitsrücksichten bat er jedoch

*) Nach dem gleichnamigen Artikel in den »Ergänzungsblättern zur Kenntniß der Gegenwart«. Bd. VII, Heft 7. Verlag des

bald darauf um seine Dienstentlassung, die ihm auch auf ehren⸗ volle Weise mit einer Pension bewilligt wurde. Von da an lebte er in seiner Vaterstadt, wo er sich der allge⸗ meinen Achtung seiner Mitbürger erfreute, die ihn nicht nur zum Rathmann wählten, sondern unter denen er auch mehrere Jahre als Schiedsmann gewirkt hat.

Schon früh war in Hencke durch Bode's Anleitung zur Kenntniß des gestirnten Himmels Interesse für Astronomie an⸗ geregt worden und ein unwiderstehlicher Trieb, sich unter den Sternen heimisch zu machen, erwacht. Obgleich ihm nur ge⸗ ringe Mittel zu Gebote standen, machte er es dennoch schon 1822 möglich, sich für 105 Thaler aus der Utzschneider⸗Fraun⸗ hoferschen Anstalt zu München ein Fernrohr von 42 Zoll Brennweite mit einer Objektivlinse von 32 ½¼ Pariser Linien Durchmesser anzuschaffen, dessen Gesichtsfeld er später durch ein Kellnersches orthoskopisches Okular noch erweiterte. Bei einer Reise nach Berlin wußte er sich bei Bode Zutritt zu verschaffen und erhielt dadurch Gelegenheit, die dortige Sternwarte zu sehen. Die Beobachtungsmittel, welche sich hier seinen Augen boten, über⸗ stiegen seine Vorstellungen, aber sein Eifer wurde dadurch keines⸗ wegs abgekühlt, er verfolgte trotzdem seinen Weg und suchte mit den einfachen Mitteln, die ihm zu Gebote standen, eine möglichst große Genauigkeit bei seinen Beobachtungen zu erzielen. Außer seinem Fernrohre besaß er noch einen Proportionalzirkel und eine Uhr, welche Stern⸗, sowie mittlere Zeit angab, und welche er sich von einem Uhrmacher in Driesen unter seiner eigenen Leitung hatte anfertigen lassen.

Als 1825 von Seiten der Verliner Akabemie eine Auf⸗ forderung zur Bearbeitung genauer Sternkarten erging, begann Hencke ganz im Stillen mit dem Entwurfe solcher Karten in dem Maßstabe einer Kugel von 14 Durchmesser. Von den Sternen, welche er in Driesen mit seinem Fernrohre bemerken konnte, sollte keiner fehlen. Im Netze dieser Kugel trug er zuerst die Sterne höherer Größen ein und fügte dann die kleineren hinzu, indem er die Abstände derselben von den bereits einge⸗ tragenen genau festzustellen suchte. Die fertige Karte revidirte er fortwährend, und gerade aus diesem Umstande sind seine Entdeckungen hervorgegangen.

Seine Methode glich der des Botanikers, welcher die beste Flora seiner Gegend anschafft und sich nun durch fleißiges Bo⸗ tanisiren überzeugen will, ob Zuch alle in dieser Gegend vor⸗ kommenden Pflanzen wirklich Aufnahme gefunden haben. Wird hierbei eine Pflanze gefunden, welche nicht verzeichnet ist, so ist n entweder ein Fehler in der Flora oder eine neue Ent⸗

eckung.

Diese Entdeckungsmethode haben auch Hencke's Nachfolger befolgt, nur daß die Entdeckung neuer Planetorden immer schwieriger wird, weil die jezeitige Stellung der bereits ent⸗ deckten berücksichtigt werden muß. Seit 1847 ist kein Jahr ohne Planetordenentdeckung vergangen, so daß deren Zahl im März dieses Jahres auf 113 gestiegen ist und wir jetzt mit Einschluß des Neptun 121 Planeten zählen. Hencke erlebte noch die Entdeckung des 89. Planetorden, die am 6. August 1866 ge⸗ macht wurde.

Die Entdeckung der Asträa geschah am 8. Dezember 1845. Hencke bemerkte einen Stern an einer Stelle, an welcher er auf seiner Karte noch keinen verzeichnet hatte, am 9. Dezember wurde der Stern wieder beobachtet, aber sein Abstand von den benachbarten Sternen hatte sich geändert. Die hiervon gemachte Mittheilung an Encke in Berlin bestätigte den neuen Fund und Encke taufte den Neuling Asträa. Der König Friedrich Wilhelm 1V. verlieh Hencke den Rothen Adlerorden 4. Klasse, die französische Akademie sprach ihm die von Lalande gestiftete goldene Medaille für 1845 zu, der König von Dänemark, Christian VIII, ertheilte ihm die Medaille ingenio et arti; auch das Doktordiplom erhielt er.

Die Hebe wurde von ihm am 1. Juli 1847 bei einer Ver⸗ gleichung der Berliner Sternkarte mit dem Himmel in gleicher Weise entdeckt. Gauß in Göttingen gab dem Sterne den Namen. Friedrich Wilhelm IV. erhöhte jetzt die Pension des im Stillen arbeitenden Astronomen durch eine jährliche Zulage von 300 Thlrn. und verlieh ihm den Rothen Adlerorden 3. Klasse mit der Schleife; die große Medaille für Kunst und Wissen⸗ schaft folgte, ebenso von der französischen Akademie der La⸗ lande'sche Preis für 1847.

Henckes astronomisches Ansehen stand nun so fest, daß selbst Anträge an ihn gerichtet wurden, eine feste Stelle an emner ordentlichen Sternwarte anzunehmen so schlug ih Encke vor, die Leitung der Sternwarte bei Leipzig zu übe nehmen —,; aber er lehnte alle diese Anträge, so ehrenvoll sie auch waren, ab, um ungestört seinen Studien zu leben. Seine Sternkarten lagen ihm am Herzen und auf diese verwendete er alle seine Peit. Er hinterließ 349 Sternkarten in dem obe angegebenen Maßstabe; 12 von ihnen bezogen sich auf die

Bibliographischen Instituts in Hildburghausen.

Gegend des Aequators, 241 betrafen die nördliche und 96 die