1871 / 115 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

angekommen seien, kann die »Agence Havas« aus guter Quelle

Anerkennung der Kommune als kriegführenden Theil fordere: Die Delegation der auswärtigen Angelegenheiten findet etwas Anstößiges darin, Europa zum Richter in einem Bürgerkriege Man müsse um jeden Preis die Intervention des Auslandes vermeiden; es würde kindisch sein, die Anerkennung der Kommune als kriegführenden Theil zu fordern. Grousset fährt fort, Niemand könne der Kommune und deren Vertheidigern eine einzige Handlung vorwerfen, welche gegen den Kriegs⸗ ebrauch civilisirter Völker verstoße. Derselbe schließt: Wir ühren den Krieg auf loyale Weise, wir wenden keine un⸗ berechtigten Mittel an, wir schießen nicht Frauen und Kinder nieder, wir laden nicht die Geschütze mit Zündbomben und die Gewehre mit Spitzkugeln, und verurtheilen nicht die Gefangenen summarisch. Die Kommune billigte die Entschließung Groussets. Ein großer Zug von Freimaurern und Mitgliedern der Kom⸗ mune, mit Musikchören an der Spitze, begab sich diesen Morgen nach dem Stadthause. Der Zug war eine halbe Meile lang. Alle Freimaurerlogen waren in dem Zuge vertreten. Der Zug bewegt sich jetzt nach den Wällen, um daselbst die Banner auf⸗ zupflanzen.

Abends 10 Uhr. »Agence Havas« meldet: Das Ge⸗ schützfeuer ließ heute nach; stellenweise war es jedoch noch von großer Heftigkeit. Der Kampf wurde bei Asnidres und Neuilly ohne entscheidendes Resultat fortgesetzt. Es wird authentisch berichtet, daß ein Corps der Versailler Truppen in Stärke von 12,000 Mann die Position der Föderirten bei Asnières um⸗ gangen und die Linie Gennevilliers bis St. Ouen besetzt habe. Es kursirten heute Abend Gerüchte, welche der Sache der

Föderirten ungünstig lauteten. In verschiedenen Gruppen der Nationalgarden auf den Boulevards wollte man wissen, daß der nächste Kampf auf den Wällen stattfinden werde; es erscheint als gewiß, daß alle Vorbereitungen getroffen sind, um die Südforts aufgeben zu können, und daß man die Wälle als zweite Vertheidigungs⸗ linie eingerichtet hat. Es sind Batterien von je 24 Kanonen an den Thoren von Orleans und Vaugirard errichtet. In den Vierteln von Montrouge, Plaisance und Vaugirard wird das Bombardement erwartet. Die Einwohner beginnen bereits auszuziehen. Die militärischen Behörden auf dem Montmartre haben die Bewohner dieses Viertels benachrichtigt, daß sie aus⸗ ziehen möchten. Das Fort Issy ist bis jetzt von den Föderirten noch nicht verlassen. Von dem Platze vor dem Stadthause wurde heute ein Luftballon, mit einer Proklamation der Frei⸗ maurerlogen von Paris an die Freimaurer in den Provinzen gerichtet, dacelaffen, 1

30. April, Morgens 8 Uhr. Eine Ordre Cluseret's befiehlt die Errichtung von Sappeur⸗ und Genie⸗Abtheilungen, zuülc auf einzelnen Punkten der Enceinte vertheilt werden

ollen.

Versailles, 29. April, Morgens 8 Uhr. Die »Agence Havas« meldet: Gestern war das Feuer gegen die Südforts den ganzen Tag über äußerst heftig. Vergangene Nacht wur⸗ den nur einige Kanonenschüsse gewechselt und hat sich nirgend etwas von Bedeutung ereignet. Nachrichten aus Paris be⸗ stätigen, daß das unaufhörliche Geschützfeuer die National⸗ garden bedeutend entmuthige, und deren Effektivstärke sich von Tag zu Tag vermindere. Journal „Français« ist der An⸗ sicht, daß die Totalsumme der der Kommune noch zu Gebote stehenden Truppen gegenwärtig nicht viel über 25,000 Mann betragen würde.

In der Nationalversammlung legte der Justiz⸗Minister Dufauͤre einen Gesetzentwurf vor, welcher alles in Paris mit Beschlag belegte Eigenthum für unveräußerlich erklärt; es solle dieses Eigenthum beständig zurückgefordert werden können. Diejenigen Individuen, welche sich bei der Beschlagnahme be⸗ theiligen oder öffentliche Aktenstücke vernichten, sollen den gesetz⸗ lichen Strafen unterworfen werden. Die Dringlichkeit für diese Vorlage wird angenommen. Ein Abgeordneter, Marine⸗Offi⸗ zier, protestirt gegen die durch den Feind verbreiteten Beschul⸗ digungen gegen die Ehre der Armee, welche behaupten, daß Verpflichtungen eingegangen und nicht gehalten worden seien. Der Kriegs⸗Minister, General Leflô, hält diese Frage für inopportun und fügt hinzu, daß nach dem Kampfe eine Ehren⸗ Jury in der Sache entscheiden werde. Nach Berichten aus Paris zog die von den Freimaurern gestern Nachmittag ver⸗ anlaßte Prozession mit grünen Zweigen und weißen Fahnen vom Stadthause durch die Elyssischen Felder der Porte Maillot

zu. Als dieselbe dort ankam, schwieg das Feuer, der Zug wurde aber benachrichtigt, daß er sich nicht nähern solle und daß man nur 2 Parlamentäre empfangen werde. Es zeigten sich darauf 2 Parlamentäre, die Abends in Versailles ein⸗ treffen werden. Der von der Kommune verbreiteten Nachricht gegenüber, daß 200 Deserteure der Versailler Armee in Paris

Die »Age

versendet folgende Depesche: Zwei Brigaden der Ser h .

truppen haben vergangene Nacht den Park, das Schloß und den Kirchhof von Issy erobert, wobei sie 8 Kanonen, eine Menge Munition erbeuteten und etwa 100 Gefangene machten. Föderirten hatten bedeutende Verluste an Todten und Verwun⸗ deten; die Versailler Truppen dagegen nur etwa 20 Todte und Verwundete. Der Kirchbof von Issy ist ungefähr 200 Metres innahme jetzt

von dem Fort gleichen Namens entfernt, dessen unmittelbar bevorstehend erscheint.

30. Avpril. sandte der französischen Freimaurer, welche vor Allem be⸗ sie kein Mandat seitens der Kommune besäßen. Die Antwort Thiers' an dieselbe ist ähnlich gehalten, wie seine bereits bekannten Erwiderungen an die Delegirten der republi⸗ kanischen Liga. Thiers wies in derselben darauf hin, daß Nie⸗ mand sehnlicher als er das Ende des Bürgerkrieges wünsche, aber Frankreich könne sich unmöglich vor einigen Aufrührern Sie müßten sich deshalb an die Kommune wenden, um nen herbeizuführen, da derselbe durch dies worden sei.

empfing 2 Abge⸗

tonten, daß

beugen. e gestört

Abends 6 Uhr 30 Minuten. Die »Agence Havas« meldet: Vergangene Nacht fand ein Gefecht um die Position bei Moulineaux statt; die Vers zurückgeworfen und verloren rückte jedoch ein weiteres Corps der Versailler Truppen gegen den Bahnhof von Clamart vor und besetzte verschiedene einer Entfernung gaufgräben des Forts Issy. einem traurigen den Kugeln stört und von 60 Geschuͤtzen ie Mitrailleusen

ailler Truppen wurden hierbei

29 Gefangene. Mittlerweile

200 Metern Letztgenanntes Fort befindet Die Kasematten sind die Schießscharten sind 30 demontirt. e 1t 1 mehr vorhanden. Die Garnison ist auf 300 Mann nebst 30 Artilleristen zu⸗ Uhr Morgens entstand im Fort Die Artilleristen gehorchten dem Befehle des Kommandanten Megy nicht mehr und erklärten, daß sie sich nicht länger behaupten könnten. die andere Hälfte anze Garnison das Fort. 8 und stellte welchem er Rechenschaft über die Sachlage aufgegeben. kam gegen Mittag,

Häuser von den Zustande. durchschlagen, ist keine Munition sammengeschmolzen. Gegen 5 eine unbeschreibliche Panik.

Sie vernagelten der Kanonen und verließ hierau Der Kommandant Megy begab Centralkomite als Gefangener, abgelegt Momentan ist das

Cluseret, von dem Vorgange benachrichtigt, um der Panik Einhalt zu thun, was ihm aber nicht gelang. Er beschloß jedoch, frische Streitkräfte zu entsenden, um das Fort wieder zu besetzen, das Corps der Rächer rückte demzu⸗ Paris aus. Der zuerst begonnene Kampf wurde Heute herrscht vollkommene Ruhe

Asnières. In diesem Augenblicke

olge aus bei Moulineaux fortgesetzt. von der Porte Maillot bis vernimmt man wieder einzelne Kanonenschüsse. Delegirten der Freimaurer sind bis eingegangen. Wie versichert wird, soll d Paris heute in Freiheit gesetzt worden sein. Eine aus Versailles datirte Depesche, des Var⸗Departements dem Marine⸗ mittelt hat, wird in der »Indépendance⸗«

»Vertrauliche Mittheilung. Versailles, den 28. März 1871. Garibaldi und sein Sohn dürfen Frankreich nicht betreten. Sollte so wollen Sie dieselben verhaften lassen; Sie werden sich zu diesem Zweck mit den richterlichen Einvernehmen setzen, um die Ausführung dieser O General La 29. April. Ein weiterer Convoi von französischen 1 chland ist heute auf dem Seewege in Cherbourg eingetroffen. Die Zufuhr von Lebensmitteln nach Paris von der Seine aus ist auf Anordnung der Ver⸗ sailler Regierung vollständig ab Anläßlich der morgen st

G Von den jetzt noch keine Nachrichten Erzbischof von

p die der Präfekt Präfekten zu Toulon über⸗

lautet:

es bereits geschehen sein, Beboörden i

orterie.⸗«⸗ Havre, Kriegsgefangenen aus Deuts

geschnitten.

attfindenden Munizipalwahlen haben die zur Pariser Kommune hinneigenden Arbeiter ein sehr radikales Wahlprogramm veröffentlicht. gestört worden.

Die algerischen Bl

Die Ruhe ist nicht

ätter bringen ungünstige Berichte über die dortigen Zustände. Die Araber sind in vollem Auf⸗ stande, und trotz einer Reihe von Niederlagen Truppen beigebracht haben, drohendsten Verhältnisse vom 18. April meldet, Anstrengungen macht, stande zu b Tunis geschi man einen Aufstan

„welche ihnen die Insurrektion Der »Moniteur de ‚PAlgerie«

daß der Scheik El Hadded die größten um das ganze Mittel⸗Kabylien zum Auf⸗ hat seine Emissäre bis an die Grenzen von chrieben, daß

nimmt die

ringen; er ckt. Aus dem Fort Napoleon wird ges d der Illonlas, der Beni⸗Itturar und der

versichern, daß seit der ersten Woche des April keine Desertion bei den Versailler Truppen vorgekommen ist. 1“

Beni⸗Uliten zu befürchten hat.

Von Tizi⸗Uzu wird gemeldet, daß am 15. eine

Truppenabtheilung von 120 Mann einen

Kampf zu bestehen hatte gegen die Leute v

zur Ehre der Soldaten ausfiel. General Saussier, welcher die Truppen in der Medjana befehligt, hat um den 11. April verschiedene Gefechte mit den Uled⸗Khelif gehabt, die er bis nach Bagnit in Kabylien verfolgte. Bei seinem Rück⸗

zuge hatte er einen Anfall der vereinigten aufständischen Kabylen abzuwehren. Der Bezirk von Biskra ist ebenfalls in hellem Aufstande. Zu Biskra hat die Civilbevölkerung beschlossen, die offene Stadt zu verbarrikadiren und zur Vertheidigung der

oberen Stadt alle dortigen muselmännischen Hauseigenthümer aufzufordern. Am 14. oder 15. sollten Truppen von Batna ausrücken, um zu Biskra die Ordnung herzustellen.

Spanien. Madrid, 28. April. (W. T. B.) Die von

hiesigen Blättern gebrachte Mittheilung, der Finanz⸗Minister Moret beabsichtige eine Reduktion der Zinsen der Staatsschuld um 33 pCt., wird von unterrichteter Seite für unbegründet erklärt.

Italien. Florenz, 29. April. (W. T. B.) Der Senat

setzte in seiner heutigen Sitzung die Diskussion des Garantie⸗

gesetzes fort. Ribotti kündigte in Anbetracht der politischen Verhältnisse Europas, eine Interpellation über den Zustand der

Flotte an. b

Schweden und Norwegen. Stockholm, 29. April. (W. T. B.) Der Reichstag verwarf, nach den Vorgängen im

Norwegischen E11““ Unionsakte fast ohne Diskussion.

Der Finanzausschuß des Reichstages empfahl die Annahme des von der Stadt Stettin gestellten Antrages bezüglich der Ausgleichung der alten mit der schwedischen Regierung schwe⸗ benden Geldforderung.

Amerika. Washington, 28. April. (per Kabel.) Der frühere conföderirte Gesandte in England, Mr. Mason, ist gestorben.

Aus Mexiko liegen via Havana folgende bis zum 25. März reichende Nachrichten vor. Ein neues Ministerium, bestehend aus Lavedra, Castillo, Velasco, Mejia und Valcarcel für die Portefeuilles der auswärtigen Angelegenheiten, Justiz, des Krieges, der Marine und des Innern war gebildet worden. Romero wurde zum Finanz⸗Minister ernannt, wird aber, wie

es heißt, ehe er sein Portefeuille übernimmt, in einer diploma⸗

tischen und kommerziellen Mission nach Washington gehen.

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NRNeichstags⸗Angelegenheiten. Berlin, 1. Mai. Die Erklärung, welche der Präsident Bundeskanzler⸗Amts, Staats⸗Minister Delbrück in der Sitzung des Deutschen Reichstags am 29. v. M. über die Petition der Mitglieder des Elberfelder Konsum⸗ und Spar⸗ vereins C. G. Börner und Gen. um Erlaß einer Deklaration zu §. 1 des Genossenschaftsgesetzes vom 4. Juli 1868 abgab, lautet wörtlich: 1

Meine Herren! Ich kann mich nach dem ausführlichen Vortrage des Herrn Referenten Ihrer Kommission und nach Lage der Sache sehr kurz fassen; ich kann mich für meinen Theil mit dem Antrage

Ihrer Kommission nur vollkommen einverstanden erklären, und ich

kann hinzufügen, daß im Bundeskanzler⸗Amt aus Veranlassung einer an dasselbe gerichteten Petition des erwähnten Elberfelder Vereins der Entwurf einer solchen Deklaration des §. 1 des Genossenschaftsgesetzes bereits ausgearbeitet ist, welcher dahin geht, daß Genossenschaften die Eigenschaft, die ihnen das bekannte Gesetz beilegt, auch dann nicht verlieren, wenn ihnen durch ihr Statut gestattet ist, auch Geschäfte mit solchen Personen zu treiben, die nicht ihre Mitglieder sind. hoffe, daß ich in der Lage sein werde, in der allernächsten Zeit diesen Gesetzentwurf dem Bundesrathe vorzulegen, und ich zweifle nicht, daß er im Laufe der gegenwärtigen Session noch zur Berathung und schließlichen Erledigung kommt. 8 Meine Herren! Ich will zu der hier angeregten Frage erläuternd Folgendes bemerken: Es ist gegen den hier in Rede stehenden Beschluß des Appellationshofes in Cöln allerdings die Kassation im Interesse des Gesetzes zulässig. Diese Kassation, wenn sie auch von dem Ober⸗ Tribunal für begründet erachtet werden sollte, würde zunächst nur theoretisch eine Ansicht aussprechen und den Beschluß als solchen nicht aufheben; sie würde außerdem nach der Natur der Sache und der Ansicht des Königlich preußischen Herrn Justiz⸗Ministers in keiner Weise verhindern können, daß namentlich die altländischen Gerichte bei er Auslegung, um die es sich hier handelt, und die einige von Ihnen bereits angenommen haben, verharren. 11““

Kunst und Wissenschaft.

Berlin, 1. Mai. Am Sonnabend Abend gelangte auf der esigen Königlichen Bühne im Schauspielhause Shakespeares Tragödie »Timon von Athen«, neu⸗ übersetzt und in 4 Akten bearbeitet von Dr. A. Lindner, zum ersten Male zur Auffuͤhrung. Die kritischen Akten über den Um⸗ fang der Autorschaft Shakespeares an diesem Werk sind noch

nicht geschlossen; in ihrer überlieferten Form war die Tragödie für die moderne deutsche Bühne unmöglich und es bedurfte einer gründlichen und zum Theil ganz Neues schaffenden Umarbeitung, um das Stück dem heutigen Geschmack auch nur annähernd anzupassen. Dr. A. Lindner, der Dichter der mit dem Schillerpreis gekrönten Tragödie »Brutus und Collatinus⸗, der »Pariser Bluthochzeit« und anderer Dramen, hat sich der schwierigen Aufgabe mit theatralischem Geschick und poetischer Kraft unterzogen; mit aller Pietät vor dem großen britischen Dichter verband er den Muth selbständig zu schaffen, zu ändern, umzuwerfen und zu feilen, wo es ihm nöthig erschien. Manches ist dadurch etwas modern aus⸗ gefallen, so namentlich die zweite Hälfte des Stückes, die Darstellung der Menschenfeindlichkeit Timons wo Lindner versöhnend und aus⸗ gleichend die grellen Farben des Originals zu mildern bestrebt war. Unterstützt durch eine sorgfältige, in historischem Sinne geleitete Insce⸗ nirung und durch eine in Einzelheiten hervorragende Darstellung erwarb sich dieser Versuch, eines der dem modernen Gefühl ziemlich fern liegenden Shakespeareschen Dramen dem Verständniß näher zu bringen, lebhafte Anerkennung Seitens des Publikums, welches die erste Vorstellung mit wiederholtem Beifall begleitete. 8

Auf den preußischen Universitäten sind für das Sommer⸗ Semester 1871 folgende Vorlesungen über deutsche und preußische Geschichte, Landes⸗ und Staatskunde, über deutsches und preußisches Reenhh Kulturgeschichte, so wie über deutsches Verfassungsrecht angekündigt:

8 Greifswald: Deutsche Reichs⸗ und Rechtsgeschichte, Prof. Dr. Franklin. Deutsches Staatsrecht, Prof. Dr. Häberlin. Preußisches Landrecht, Prof. Dr. Franklin. Deutsche Geschichte vom Interregnum bis zum westfälischen Frieden, Prof. Dr. Erdmannsdörffer. Preußische Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts, Prof. Dr. Hirsch. Ueber die

Heschichts quellen des deutschen Mittelalters, Prof. Dr. Pertz. Konver⸗ satorium über pommersche Alterthümer mit Vergleichung der betreffen⸗ den und Urkunden, Dr. Pyl. Hartmanns von Aue, Gregor, Derselbe.

Halle Wittenberg. Deutsche Rechtsgeschichte, Pref. Dr. Meier. Erklärung des Sachsenspiegels, Dr. Phillips. Gemeines deutsches und preußisches Staatsrecht, Prof. Dr. Meier. Erklärung der preußischen Verfassungsurkunde, Derselbe. Verfassungsrecht des neuen Deutschen Reichs, Prof. Dr. Anschütz. Preußisches Landrecht, G. J⸗R. Prof. Dr. Witte. Preußisches Familien⸗ und Erbrecht, Prof. Dr. Deruburg. Naturgeschichte der Vögel Deutschlands, Prof. Dr. Giebel. Geschichte der preußischen Verfassung und Verwaltung von 1410 bis zur Gegen vart, Prof. Dr. Schmoller. Geschichte Friedrich Wilhelms des Großen Kurfürsten, Dr. Ewald. Fortsetzung der Vor⸗ lesungen über Deutschlands Geographie im Mittelalter, G. R.⸗R. Prof. Dr. Leo. Vergleichung des Gothischen und Althochdeutschen mit dem Griechischen und Lateinischen, Prof. Dr. Pott. Ausgewählte Kapitel der deutschen Grammatik, Prof. Dr. Zacher. Deutsche Mythologie, Derselbe. Geschichte der neueren deuischen Literatur seit Gottsched, Prof. Dr. Haym.

Breslau. Deutsche Staats⸗ und Rechtsgeschichte, Professor Dr. Stobbe. Geschichte des römischen Rechts in Deutschland, Derselbe. Geschichte des deutschen Staatsrechts vom westfälischen Frieden bis zur Gegenwart, Prof. Dr. Schulze. Geschichte Deutschlands im Mittelalter, Dr. Lindner. Encyclopädie und Methodologie der deut⸗ schen Alterthumskunde und Philologie, Prof. Dr. Rückert.

Königsberg. Deutsche Staats⸗ und Rechtsgeschichte Prof. Dr. Laband. Deutsche Rechtsgeschichte, Dr. Steffenhagen. Deutsches Reichs⸗ und preußisches Landes⸗Staatsrecht, Derselbe. Deutsches Strafrecht, Prof. Dr. Güterbock. Deutscher und preußischer Civil⸗ prozeß, Derselbe. Einleitung in die Geschichte der indogermanischen Sprachen und Literaturen, Prof. Dr. Schade. Erklärung altdeutscher Sprachdenkmäler des 12. und 13. Jahrhunderts, Derselbe. Lehrgang der deutschen Stenographie nach Gabelsbergers System, Lehrer Heinrich.

Berlin. Deutsche Staats⸗ und Rechtsgeschichte, Prof. Dr. Be⸗ seler. Deutsche Rechts⸗ und Verfassungsgeschichte von 1806 bis auf die Gegenwart, Prof. Dr. Behrend. Sachsenspiegel, Prof. Dr. Ho⸗ meytr. Deutsches Privpatrecht mit Einschluß des Lehen⸗ und Handels⸗ rechts, Prof. Dr. Lewis. Deutsches Privatrecht mit Einschluß des Lehen⸗, Wechsel⸗, Handels⸗ und Seerechts, Dr. Gierke. Ueber das Recht der Handelsgesellschaften, Aktienvereine und Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften, Dr. Gierke. Deutsches Reichs⸗ und Territorial⸗Staatsrecht, mit besonderer Berücksichtigung des preußischen Staatsrechts, Prof. Dr. Beseler. Deutsches Reichs⸗ und Landes⸗ Staatsrecht, Prof. Dr. von Holtzendorff. Die preußische Verfassungs⸗ urkunde, Prof. Dr. Boretius. Gemeiner und preußischer Civilprozeß, Prof. Dr. Bruns. Preußisches Landrecht, Prof. Dr. Heydemann, Prof. Dr. Baron, Prof. Dr. Behrend. Preußisches Erbrecht, Prof. Dr. Baron. Vergleichende SSe auserlesener Lehren und Streitfragen des preußischen und französischen Rechts Prof. Dr. Heydemann. Deutsches Strafrecht, Prof. Dr. Gneist, Dr. Rubo. Die TCarolina, Prof. Dr. Verner. Deutsche Grammatik nebst Er⸗ klärung altdeutscher Sprachproben, Prof. Dr. Müllenhoff. Alt⸗ deutsche Metrik, Derselbe; daneben »des Minnesangs Frühling«

Dresden, 27. April. Am gestrigen Tage, Vormittags 11 Uhr, fand die Grundsteinlegung zum Bau des neuen oftheaters in ein⸗ facher Weise statt. Von einer größeren Feierlichkeit hierbei ist abgesehen worden, weil dem Vernehmen nach das Königliche Finanz⸗Ministerium als die hier maßgebende Behörde die Weglassung derselben den gegen⸗ wärtigen Zeitverhältnissen entsprechender gehalten und deshalb Ein⸗ ladungen zur Betheiligung weder an das Ministerium. des König⸗ lichen Hauses, noch an die General⸗Direktion des Königlichen Ho theaters oder sonstige hiesige Behörden erlassen hat. 1

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