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ein schützendes Glacis zu schaffen, das unsere Vertheidigung er⸗ leichtert, dem kriegslustigen Nachbarn den Besitz der Ausfalls⸗ thore nimmt und die Konzentrationspunkte für etwaige zu⸗ künftige Angriffe um mehrere Tagemärsche zurückverlegt. Die Herstellung eines neutralen Staates, aus Elsaß und Lothrin⸗ gen bestehend, würde nur Frankreich nützen und die Küsten Deutschlands, so lange seine Flotte der fran⸗ zösischen nicht ebenbürtig ist, dem Angriffe Frankreichs nach wie vor aussetzen. Auch setze die Bildung eines solchen neutralen Staates den Willen der Bevölkerung voraus, seine Neutralität mit den Waffen nach allen Seiten hin zu ver⸗ theidigen, wie Belgien und die Schweiz ihn während dieses Krieges bewiesen haben. Von einem elsäßisch⸗lothringischen neu⸗ tralen Staate wäre dieser Wille nicht vorauszusetzen. Ein der⸗ artiger Vorschlag Seitens anderer Kabinette mußte daher ebenso zurüͤckgewiesen werden, wie der damit verbundene, sich mit der Schleifung der Festungen zu begnügen.
Die Erwerbung, die Deutschland macht und zu seiner Sicherheit machen muß, möge schwierig sein, aber die Schwie⸗ rigkeiten werden durch deutsches Wohlwollen, das der eigentliche Kern und Charakter der deutschen Verwaltung in neu erwor⸗ benen Landestheilen sei, und durch die Wohlthaten der Selbst⸗ verwaltung vielleicht sich rascher überwinden lassen, als man es sich heute vorstellte. Deutschland sei im Stande, Elsaß und Lothringen ein hohes Maß kommunaler Selbstständigkeit und derjenigen wahren Freiheit zu bieten, welche Individuen und kleine Kreise bis zu dem Grade verlangen duüͤrfen, als mit der Ordnung des Ganzen verträglich sei, und zur Erfüllung dieses Anspruches, welche die ideale Aufgabe des Staates bilde, sei Deutschland in hohem Grade befähigt. Die Geschichte biete kaum einen ähnlichen Fall, daß ein Bund von Für⸗ sten und freien Städten eine gemeinsame Erwerbung von Land mache und die Regierung für diese gemein⸗ samen Besitz organisiren müsse. Möͤge daher das Haus den Weg der Empirie nicht verlassen, den die Regierun⸗
en gegangen, und sich nicht die jede menschliche Kraft über⸗
eigende Aufgabe stellen, Einrichtungen für die Ewigkeit treffen zu wollen, da Niemand sich getrauen dürfe, den Stand der in Elsaß⸗Lothringen auch nur nach drei Jahren voraus⸗ zusehen.
Nach einigen Worten der Abgg. v. Kardorff, v. Bernuth und Reichensperger (Olpe) ward die Vorlage an eine Kommission von 28 Mitgliedern verwiesen.
Ueber eine Petition des Kaufmanns Müller in Mainz, betreffend die Verp gang der Armee in Frankreich, wurde dem Antrage der Petitionskommission gemäß zur Tagesordnung übergegangen, nachdem der Abg. Graf Moltke erklärt hatte, daß die Verpflegung während des Krieges ohne Gleichen in der Kriegsgeschichte gewesen, nach dem Friedensschlusse zwar schwie⸗ riger geworden, aber doch im Wesentlichen eine genügende sei.
Beim Schluß des Blattes wurde der Antrag des Abg. Wilmanns, betreffend die Einführung der Börsensteuer, nach⸗ dem die Abgg. Richter und Braun gegen, Wilmanns und Graf Kleist für denselben gesprochen hatten, durch einfache Tagesordnung beseitigt.
— Ueber diemilitärischen Entlassungen schreibt die „Prov.⸗Korr.«: Es ist jüngst angedeutet worden, wie die Re⸗ gierung fortgesetzt darauf bedacht ist, die Landwehrmann⸗ schaften sobald als möglich der Heimath und ihrem bürgerlichen Berufe zurückzugeben.
Inzwischen kann jedoch die Ausführung auch der in dieser Bezichung bereits früher getroffenen Anordnungen mit. Rück⸗ sicht auf die obwaltenden Verhältnisse nicht durchweg mit der Beschleunigung und mit der absoluten Gleichmäßigkeit statt⸗ sinden, wie es den Wünschen der Betheiligten entsprechen wuͤrde.
Obwohl bereits unterm 9. März cr. dahin Anordnung
etroffen war, daß nach Maßgabe der eintretenden Entbehrlich⸗ keit in erster Linie die Garnison⸗Truppentheile (Garnison⸗ Bataillone und unberittene Landwehr⸗Depot⸗Escadrons) auf⸗ zulösen seien, haben die bezüglich des Rücktransports der Kriegs⸗ gefangenen zeitweise eingetretenen Stockungen dennoch die un⸗
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vermeidliche Folge gehabt, daß einzelne Garnison⸗Truppentheile sich noch im Dienst besinden, während innerhalb desselben Corpsbereichs an anderen Orten Besatzungs⸗Bataillone bereits zur Auflösung gelangt oder erheblich reduzirt sind.
0ꝙ Diese Sachlage hat an einzelnen Stellen zu der Annahme Veranlassung gegeben, daß die ursprüngliche Anordnung in⸗ zwischen eine Abänderung erlitten habe. Dem gegenüber darf versichert werden, daß nach wie vor grundsätzlich die baldige Auflösung sämmtlicher Garnisontruppen erstrebt wird. An einzelnen Orten werden jedoch durch die in Betracht kommen⸗ den Verhältnisse mit Nothwendigkeit Abweichungen hiervon be⸗ dingt, da aus gewichtigen Gründen Truppen⸗Dislokationen nach Moöglichkeit vermieden werden müssen.
Les ind ferner von den Ersaßiruppenthellen der Infanterie
Wehrmänner entlassen worden, während ältere Jahrgänge sich zur Zeit noch bei Besatzungs⸗Bataillonen im Dienst befinden. Derartige vorübergehende Ungleichheiten lassen sich in dem gegen⸗ wärtigen Stadium der Demobilmachung nicht vermeiden, da Versetzungen von einem Truppentheil zum andern, welche allein eine entsprechende Ausgleichung bieten können, den Dienst aufs Ernstlichste gefährden würden.
Was endlich die aus dem Beurlaubtenstand eingezogenen Oekonomie⸗Handwerker anbetrifft, so liegt es der Militär⸗ Verwaltung fern, die betreffenden Mannschaften anders zu be⸗ handeln, als die zum Dienst mit der Waffe berufenen. Es ist vielmehr dahin Bestimmung getroffen worden, daß mit Ent⸗ lassung der Oekonomie⸗Handwerker nach Maßgabe der in den einzelnen Corpsbezirken zur Entlassung gelangenden Jahrgänge der Infanterie vorgegangen werde.
Die betheiligten Wehrmänner sowohl wie deren Familien dürfen sich versichert halten, daß Seitens der Militärverwaltung bei der freilich den zeitigen Verhältnissen entsprechend, nur all⸗ mählich und gleichsam Schritt vor Schritt zu bewirkenden Ueber⸗ führung der Armee auf den Friedensfuß, so weit als irgend thunlich neben den dienstlichen Interessen auch denen des bür⸗ gerlichen Lebens die gebührende Rechnung getragen wird.
Bei der Beurtheilung aller dieser Verhältnisse ist nicht zu übersehen, daß durch den Abschluß des Präliminar⸗Friedens⸗ vertrages noch nicht der wirkliche Friede und zumal für die Armee noch nicht der Friedenszustand eingetreten ist, und daß demgemäß bei allen Maßnahmen der Gesichtspunkt festgehalte werden muß, die stete Schlagfertigkeit der Armee nirgends au nur vorübergehend in Frage zu stellen.
Es ist ferner zu beachten, daß bei der Organisation und Eintheilung unserer Armee, so sehr dieselbe im Großen und Ganzen auf der Berücksichtigung der bürgerlichen Interessen beruht, doch eine absolute Gleichmäßigkeit in der Heranziehung der Einzelnen in jedem Augenblicke nicht möglich ist.
Die Opfer, welche in dieser Beziehung hier und da noch gebracht werden müssen, sind aber jedenfalls gering im Ver⸗
leich mit dem, was unser Volk in allen Schichten und Klassen either mit so großer Hingebung geleistet hat.
— Die badische Zeitung »Warte« theilt den Wortlaut der Proklamation mit, mit der sich der General von Werder von seinem Armeecorps verabschiedete. Sie ist aus Dole vom 7. März datirt und lautet:
„Soldaten des XIV. Corps! Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs ist das XIV. Armee⸗Corps aufgelöst. Mit dem schönen lohnenden Bewußtsein treu erfüllter Pflicht könnt ihr zurück⸗ blicken auf eure Theilnahme an diesen gewichtigen, welthistorischen Kämpfen, auf eure Leistungen, die unter Gottes gnädigem Beistande von reichem Erfolge gekrönt wurden und die allerhöchsten Anerken⸗ nungen fanden. Zieht nun in die Heimath und arbeitet mit eben s viel Hingebung an dem friedlichen Ausbau des deutschen Vater⸗ andes, wie ihr zur Gründung seiner Größe kriegerisch thätig gewesen seid. Mein Dank begleitet euch in eure Heimath. Gedenket zuweilen eures tiefbewegten Führers, wie er euer nie vergessen wird. Gott schütze euch, wie er das XIV. Corps geschützt hat!⸗
— Der Regierungs⸗Präsident von Schaumburg⸗Lippe, Freiherr von Lauer⸗Münchhofen, welcher während des Krieges
Präfekt in Besoul war, ist auf der Durchreise in Frank-
furt a. M. am 1. Mai gestorben. 2
Kiel, 1. Mai. (K. Korr.) S. M. Panzerfregatte »Kron⸗ prinz« ist gestern Nachmittag von Wilhelmshaven nach Kiel in See gegangen. Später soll dieselbe nach Danzig gehen, um von dort S. M. S. »Thetis⸗« nach Kiel überzuführen.
Die Außerdienststellung S. M. Panzerfregatte »Friedrich Carl« ist angeordnet und hat das Kommando bereits Befehl erhalten, mit der Abrüstung zu beginnen.
Flensburg, 27. April. Das Düppeldenkmal, welches bekanntlich aus Sandstein, 70 Fuß hoch, auf den Düppler Höhen errichtet werden soll, woselbst schon der Grundbau fertig steht, ist in diesen Tagen per Bahn hier eingetroffen. In vier großen Kisten à 10,000 Pfd. wird es hier in ein Kanonen⸗
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e verladen und nach seinem Bestimmungsorte gebracht
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Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Straßburg, Dienstag, 2. Mai. Der »Straßburger
Zeitung« zufolge hat sich der Gesundheitszustand des Civil⸗
kommissars v. Kühlwetter soweit wieder gebessert, daß derselbe
noch im Laufe dieser Woche die Leitung der Geschäfte wieder
übernehmen wird.
London, 2. Mai. Im Unterhause griff im weiteren Ver⸗ laufe der Sitzung Warde Hunt die Finanzpolitik der Regierung an. Der Kanzler der Schatzkammer, Lowe, vertheidigte dieselbe unter Hinweisung auf die Nothwendigkeit, das Land in Ver⸗ theidigungszustand zu setzen. Gegen weitere Angriffe rechtfer⸗
tigte Gladstone die Ansätze des Budgets und hob hervor, daß
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49 ⅞ Thlr. bez., Mai- Juni 49 ½ — ½ Thlr. bez., Juli-Au st 49 ½ Thlr. bez.
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die liberalen Regierungen die Steuern um 6 und die Staats⸗ schuld um 10 Millionen herabgemindert haben. Disraeli sprach sich gegen die vorgeschlagene Erhöhung der Einkommen⸗ steuer aus, durch welche das Land beunruhigt werde. Schließ⸗ lich wurde der Antrag Smiths, die Erhöhung der Einkommen⸗ steuer für ungerecht zu erklären, mit 335 gegen 250 Stimmen verworfen und die neue Einkommensteuer vom Hause ange⸗
nommen.
— An dem gestrigen von den Deutschen veranstalteten Friedensfeste nahmen ungefähr 2000 Personen Theil. Der deutsche Botschafter Graf Bernstorff, der bayersche Gesandte Graf Hompesch, sowie der Herzog von Manchester, Thomas Carlyle und Professor Max Müller wohnten der Feier bei. Professor Müller gedachte in seiner Ansprache der engen Bande, welche das englische und deutsche Volk mit einander verknüpfen und hob hervor, daß fortan diesen beiden Völkern die politische Führung Europas zufallen würde. Die auf den Deutschen Kaiser, den König von Bayern und die deutschen Fürsten aus⸗ gebrachten Hochs fanden enthusiastische Aufnahme.
Fortsetzung des Nichtamtlichen in der 1. Beilage.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch den 3. Mai, keine Vorstellungen. 8 Abends 7 Uhr findet jedoch im Königlichen Opernhause, ls Gedächtnißfeier für die im Kriege Gefallenen, ein großes Concert, zum Besten des König⸗Wilhelm⸗Vereins, veranstaltet Königlichen Kapelle unter Direktion des Ober⸗ b W. Taubert und unter gütiger Mit⸗ wirkung der Frau A. Joachim, des Herrn Professors Joachim, des Königlichen Schauspielers Herrn Berndal und von 14 Männergesang⸗Vereinen statt. Programm: I. Choral »Ei « „»Prolog« von Emil Taubert. Sinfonie 1 II. Arie aus dem »Messias«, von Händel. »Adagio« für Violine, von Spohr. »Arie« mit Vio · Üne, von Seb. Bach. III. »Requiem« von Cherubini, Männer⸗ Stimmen und Orchester (erste Aufführung in Berlin). Die Billets zum Parquet, ersten, zweiten und dritten Rang sind bereits vergriffen. Donnerstag, 4. Mai. Im Opernhause. (100. Vorstellung.) Fantasca. Großes Zauber⸗Ballet in 4 Akten und 1 Vorspiel (12 Bildern) von Paul Taglioni. Musik von Hertel. Fantasca: Frl. Kitzing. Serosch: Frl. Selling. Eine Wassernymphe: Frr David. Floramour: Hr. Guillemin. Espéron: Hr. Ehrich. Romero: Hr. C. Müller. Meschaschef: Hr. Ebel. Anf. 7 Uhr.
.⸗Pr.
Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Graf Essex. Trauerspiel in 5 Akten von H. Laube. Elisabeth: Frl. Ziegler, vom Königlichen Hoftheater in München, als Gast. Den Abonnenten werden die Billets bis 11 Uhr reservirt. Anfang halb 7 Uhr. Extra⸗Preise.
Freitag, 5. Mai. Im Opernhause. Keine Vorstellung. (Concert von R. Wagner.) 1 Im Schauspielhause. (118. Abonnem.⸗Vorstellung.) Timon von Athen, Trauerspiel in 4 Akten Lindner. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.
ntcte. thy ag. pf. thr ag. pf. tar eg. pf. 21170 6 317 61 3 2 6 / Bohnen Mts. 1 11 2 ,11 3 2 6/11 Kartoffeln. 12 6 2 7 6 1 25 — Rindfl. Pfd. — — 1011 11] 11 6 — Schweine- 1710 15 — 1/ 12 6 feisch Heu Centn. — 25 1— — 28 — Hammeln. Stroh Schcek. 10,— — — 10/15, — Kalbfleisch 5,— 8 — — 6 6 Butter Pfd. 4 G 8 —— 10 — =— 8 7 Eier Mandel 111 Berlin, 2 Mai. (Nichtamtlicher Getreidebe-
richt.) Weizen loco 61 — 82 Thlr. pr. 1000 Kilogr. nach Qual., pr. Mai 78 ½ — 79 Thlr. bez., Mai-Juni 76 ¾ Thlr. bez., Juni-
S0d ☛
Juli 76 Thlr. bez., Juli-August 75 ¼ — ½ Thlr. bez., September- Oktober 73 — 72 ½ — 73 Thlr. bez.
8 Roggen loco 51 — 53 ½ Thlr. gefordert, poln. 51 — 51 ¾ Thlr. ab Bahn bez., pr. Mai und Mai- Juni 51 ⅓ — ¼ Thlr. bez., Juni- Juli 52 ½ —-52 ¾⅞ Thlr. bez., Juli-Aug. 52 ¾ — 52 Thlr. bez., Septem-
per-Oktober 52 ¼ Thlr. bez.
Gerste, grosse und kleine à 39 —62 Thlr. per 1000 Kilogr. Hafer loco 43 — 55 Thlr pr. 1000 Kilogr., märk. 47 3 — 48 ¾
Thlr. ab Bahn bez., pommerscher. “ S dg- Fr; 49
Erbsen, Kochwaare 51 — 61 Thlr., Futterwaare 44 — 50 Thlr.
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Rüböl loco 26 ⅓˖ Thlr., pr. Mai u. Mai-Iuni 26 ¼ — Thlr. bez’, Juni-Juli 25 ¼ Thlr., September-Oktober 26 ¼ — 26 ⅛ Thlr. bez.
Petroleum loco 14 Thlr., pr. Mai 12 Thlr., September- Oktober 14 ⁄½2 Thlr. bez. “ 8““ 1“
Leinöl loco 24 Thlr. “ “
Sspiritus loco ohne Fass 16 Thlr. 20 Sgr. bez., pr. Mai vu. Mai-Juni 16 Thlr. 17 — 15 — 18 Sgr. bez., Juni-Juli 16 Thlr. 26 Sgr. bis 17 Thlr. bis 16 Thlr. 2) Sgr. bez., Juli- August 17 Thlr. 11 — 9 — 11 Sgr. bez., August-September 17 Thlr. 18 —19. Sgr. bez., September-Oktober 17 Thlr. 15— 17 Sgr. bez.
Weizenmehl No. 0 10 1¾1 — 9 ½ Thlr., No. C v. 1. 9 ½ —9 ½ Thlr. Roggenmehl No. 0 8 ½ — 7 ⅔ Thlr., No. 0 u. 1 7 ⁄½ — ½ Thlr. bez., pr. Mai 7 Thlr. 24 ½ — 25 Sgr. bez., Mai-Juni und Juni-Juli 7 Thlr. 22 — ½¼ Sgr. bez.
Weizen Termine und auf nahe Lieferung fest. Gekündigt 2000 Ctr. Roggen zur Stelle war heute reichlicher angeboten und machte sich der Verkauf etwas schwieriger. Im Termin- handel war cine matte Tondenz vorherrschend und haben die Preise für alle Sichten ca. ¾ Thlr. pr. Wspl. eingebüsst. Gek. 13,000 Ctr. Hafer loco und Termine gedrückt. Gek. 8400 Ctr. Rüböl war auch heute überwiegend gefragt und hatte dies eine Steigung von ca. ¼ Thlr. im Gefolge. Gekünd 800 Ctr. Spiritus unterlag stärkeren Realisationsverkäufen, welche durch eine umfangreiche Kündigung hervorgerufen wurden. Gek. 520,000 Liter.
Beriin, 1. Mai. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiritus auf Grund des H. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der ver- eideten Waaren- und Produktenmakler.)
Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 61 — 82 Thlr. nach Qualität, weissbunt poln. 75 ¾ bez., pr. diesen Monat 78 — 78 ¼ bez., Mai- Juni 76 à 76 ⅛ bez., Juni-Junli 76 bez., Juli-August 75 à 75 ¾ à 75 ½ bez., August-September 73 ⅞ à 74 bez., September-Ok- tober 73 à 73 ⅛ bez., Oktober-November 73 bez. Gek. 2000 Centner. Kündigungspr. 78 Thlr. pr. 1000 Kilogr.
Roggen pr. 1000 Kilogr. loco 51 ½⅞ — 53 ⅜ Thlr. nach Qualität bez., pr. diesen Monat 51 ¼ à 51 à 51 ⅜⅞ bez., Mai-Juni 50 ¼ à 51 à 51 ¾ bez., Juni- Juli 52 ¼ à 52 ½ à 51 ⅞ à 52 ¾⅞ à 52 ½ hez., Juli- August 52 ½ à 52 ⅛ à 52 ¼ à 52 ¼ bez., September-Oktober 52 ¾ à 52 ⅛ à 52 bez. Gekündigt 17,000 Ctr. Kündigungspreis 51 ⅜ Thlr. pr. 1000 Kilogr.
Gerste pr. 1000 Kilogr. grosse 37 — 62 Thlr. nach Qual, kleine 37 — 62 Thlr. nach Qual.
Hafer pr. 1000 Kilogr. loco 43 — 54 Thlr. nach Qualität, pr. diesen Monat 49 ⅛ à 49 ¾ bez., Mai-Juni 49 ¼ bez., Juni-Juli 49 ⅞ bez., Juli-August 49 bez. Gek. 2400 Ctr. Kündigungspreis 49 ⅞ Thlr. pr. 1000 Kilogr.
Erbseh pr. 1000 Kilogr. Kochwaare 41 — 61 Thlr. nach Qual., Futterwaare 44 — 50 Thlr. nach Qualität.
Roggenmehl No. 0 u. 1 pr. 100 Kilogr. Brutto unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 7 Thlr. 24 2½ SEr. bez., Mai- Juni 7 Thlr. 22 ½ Sgr. bez., Juni-Juli 7 Thlr. 22 ½ Sgr. bez., Juli- August 7 Thlr. 22 ⅞ Sgr. bez. Gek. 2000 Ctr. Kündigungspr. 7 Thlr. 24 ½ Sgr. pr. 100 Kilogr.
Rüböl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 26 ½ Thlr., pr. diesen
Monat 25 ½2 à 26 ⁄2 bez., Mai-Juni 26 à 26 ¼2 bez., Juni-Juli 25 ⅞
à 26 bez., September-Oktober 26 à 26 4⁄2 bez, Oktober-Novbr. 26 Br., November- Dezember 26 Br. Gek. 1200 Ctr. Kündi- gungspreis 26 ⁄¾⁄2 Thlr. pr. 100 Kilogr. Leinöl pr. 100 Kilogr. chne Fass loco 24 ½ Thlr. 8 Petroleum, raffinirtes (Standard white) pr. 100 Kilogr. mit Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr.) loco 13 ⅔ Thlr., pr. diesen Monat 13 bez., Mai-Juni 13 Gd., September-Oktober 1 Gekünd. 500 Ctr. Kündigungspreis 13 ⅔6 Thlr. pr. 100. ogr. 1 Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. = 10,000 pCt. mit Fass r. diesen Monat 16 Thlr. 17 Sgr. à 19 Sgr. à 18 Sgr. bez, sai-Juni 16 Thlr. 17 Sgr. à 19 Sgr. à 18 Sgr. bez., Juni- Juli 16 Thlr. 29 Sgr. à 17 Thlr. bez., Juli-August 17 Thlr. 11 Sgr. à 12 Sgr. bez., Au st-September 17 Thlr. 19 Sgr. à 20 Sgr. bez., September- Oktober 17 Thlr. 19 Sgr. bez. Gekündigt 1,080,000 Liter. Kündigungspr. 16 Thlr. 18 Sgr. Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. = 10,000 pCt. ohne Fass loco 16 Thlr. 25 Sgr. à 24 Sgr. bez.
Weizenmehl No. 0 10 ⁄. à 9 ⁄, No. 0 u. 1 97 3 9v. Roggen- mehl No. 0 8 ¼ à 7 ¼, No. 0 u. 1 7 ⅞ à 7½ pr. 100 Kilogramm Brutto unversteuert inkl. Sack.
Breslau, 1. Mai, Nachm. 1 Uhr 50 Minuten. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Spiritus pr. 100 Qrt. bei 80 Tralles 15710 Thlr. Br., 15 ¼1% Thlr. G. Welzen, weisser (pro preuss. Schfil.) 77 — 93 Sgr., gelber 78 — 91 Sgr. Roggen 57 — 63 Sgr. Gerste 43 — 55 Sgr. Hafer 33 — 36 Sgr.
Cölin, 1. Mai, Nachmittags I Uhr. (Wolff's Tel. Bur. Getreidemarkt. Weizen matt, hiesiger loco 8.15, fremder loco 7,27 ½¾, pr. Mai 7.21, pr. Juni 7.22 ½, pr. Juli 726 ¾8, pr. No- vember 7.19 ½. Roggen behauptet, loco 6.15, pr. Mai 5.24 ⅛, pr. Juni 5.26, pr. November 5.22. Rüböl fest, loco 14 ⁄1%, pr. Mai 14 %0, pr. Oktober 14 ¼%. Leinöl loco 11 ½. Spiritus loco —.
Sambüurg, 1. Mai, Nachm. (Wolff's Tel. Bur.) Ge- treidemarkt. Weizen loco flau, Roggen loco still, beide auf Termine fest. Weizen pr. Mai- Juni 127pfd. 2000 Pfd. in Mark Banco 161 Br., 160 Gd., pr. Juni-Juli 127pfd. 2000 Pfd. in Mark Banco 161 Br., 160 G., pr. Juli-August 127pfd. 2000 Pfd. in Mark Banco 161 Br., 160 G., pr. August-Sept. 127pfd. 2000 Pfd. in Mark Bco. 159 Br., 158 Gd. Roggen pr. Mai-Juni 110 ¾ Br. 109 ½ Gd., pr. Juni-Juli 110 ¾ Br., 109 ⅞ G0 i-August