1871 / 33 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

Motive. Der lette welcher Deutschland seine Einheit wiedergegeben und das geeinigte Vaterland auf eine kaum in einer früheren Epoche seiner Geschichte erreichte Stufe der Macht gehoben hat⸗ steht, wie in seinen Erfolgen, so auch in dem Glanze seiner

ämpfe und Siege, unübertroffen da.

Die verbündeten deutschen Heere haben in diesem Kriege, wett⸗ eifernd in Tapferkeit und edler Mannszucht, durch eine Reihe glor⸗ reicher Stege die Einigung Deutschlands mit ihrem Blute besiegelt; ihnen voranleuchtend in allen kriegerischen Tugenden heldenmüthige

eerführer, welche die nationale Wehrkraft für den vorliegenden Ent⸗ scheidungskampf gefestigt und unter deren umsichtiger und erfolgreicher Leitung, gleich stark und unüberwindlich in Angriff wie in Abwehr, alle Theile der deutschen Heeresmacht auf feindlichem Boden sich un⸗ verwelkliche Lorbeeren errungen haben.

Dieser Männer Andenken wird die Nachwelt in treuer Verehrung

bewahren. Das dankbare Vaterland aber will Verdienste, welche der Keen angehören, auch auf eine der Gegenwart würdige Weise ehren. Der beigefügte Gesetzentwurf bietet der Vertretung des deutschen Volks die Gelegenheit, den Heerführern, welche zu dem glücklichen Ausgange des Krieges in hervorragender Weise beigetragen haben, den Dank des Vaterlandes abzustatten.

Verwaltungs⸗Uebersicht über das Vermögen der Kronprinz⸗ Stiftung und der Elberfelder⸗Stiftung zur Unterstützung der Inva⸗ liden aus dem Feldzuge von 1864 und den Hinterbliebenen der in jenem Kriege Gefallenen für den Zeitraum vom 1. März 1870 bis Ende Februar 1871. A. Einnahmen: Laut Verwaltungs⸗Uebersicht vom 1. Juni 1870. Bestand ultimo Februar 1870. I. Das Vermögen der Kronprinz⸗Stiftung in 3134 Thlr. 19 Sgr. 4 Pf. in Vorschüssen und 350,200 Thlr. in Dokumenten. Dazu Einnahmen bis Ende Februar 1871 a) patriotische Gaben 9233 Thlr. 15 Sgr. b) Zinsen von Dokumenten 16,846 Thlr. 4 Sgr. 5 Pf. c) Prämie bei Konvertirung von 170,800 Thlr. Staatsanleihen de 67 A und B. und 68 C. in konsolidirte Staatsanleihe von gleich hohem Be⸗ trage 1681 Thlr. d) Rückzahlungen auf ein ausgeliehenes Kapital 1000 Thlr. e) Erworbene Hypothek durch Hergabe eines Darlehns 16,500 Thlr. in Dokumenten. f) Ankauf von Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn⸗Stammaktien 300 Thlr. in Dokumenten. g) Aus der Elberfelder⸗Stiftung bhierher übertragene, zur Verwendung als Unterstützungen bestimmte Zinsen inkl. 10 Thaler Konvertirungs⸗ prämie 705 Thaler. Summa der Einnahmen ultimo Februar 1871 29,465 Thlr. 19 Sgr. 5 Pf., 367,000 Thlr. in Dokumenten. II. Das Vermoͤgen der Elberfelder⸗Stiftung in 14,000 Thlr. in Dokumenten. Dazu die Einnahmen bis Ende Februar 1871: a) Zinsen 695 Thlr. b) Prämie von 1000 Thlr. Staatsanleihe de 1864 bei der Konvertirung in konsolidirte Staatsanleihe von gleich hohem Betrage 10 Thlr. Summa der Einnahme bis Ende Februar 1871: 705 Thlr. in baar, 14,000 Thlr. in Dokumenten. B. Aus⸗ aben. I. Bei der Kronprinz⸗Stiftung bis incl. Ende ebruar 1871: a) der Ende Februar 1870 verbliebene Vorschuß von 3134 Thlr. 19 Sgr. 4 Pf. b) Zur Disposition Sr. Kaiserlichen und Koͤniglichen Hoheit des Kronprinzen, Zinsen pro 1870 von dem reservirten Kapital von 25,000 Thlr. 1125 Thlr. c) Die sub d der Einnahmen aufgeführte Rückzahlnng auf ein Kapital von 1000 Thlr. in Dokumenten. d) Für die sub e der Einnahmen erworbene Hypothek einschließlich der Cours⸗Differenz für die zum Nennwerth verausgabten konsolidirten Staatsanleihen 2906 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. in baar, 14,500 Thlr. in Dokumenten. e) Für die Erwerbung der sub f der Einnahmen aufgefuͤhrten iederschlesisch⸗Maͤrkischen Eisenbahn⸗Stammaktien 261 Thlr. f) An Renten und einmaligen Unterstützungen aa) an Renten 14,928 Thlr., bb) an einmaligen Unterstützungen 1546 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf, cc) an Bade⸗Unterstützungen 1115 Thlr., zusammen 17,589 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. Summa der Ausgaben bis ultimo Februar 1871 25,016 Thlr. 24 Sgr. 4 Pf. II. Bei der Elberffelder⸗Stiftung bis Ende Februar 1871. Die Zinsen inkl. der Konvertirungs⸗Prämie von 10 Thlr. sind zur Verwendung als Unterstützungen bei der Kronprinz⸗Stiftung verein⸗ nahmt mit 705 Thlr. in baar. Summa per se. Nekapitula⸗ tion. A. Kronprinz⸗Stiftung. Einnahmen 29,465 Thlr. 19 Sgr. 5 Pf. in bagr, 367,000 Thlr. in Dokumenten. Ausgaben 25,016 Thlr. 24 Sgr. 4 Pf. in baar, 15,500 Thlr. in Dokumenten. Mithin Ende ebruar 1871 ein Bestand von 4,448 Thlr. 25 Sgr. 1 Pf. in baar, 51,500 Thlr. in Dokumenten. B. Elberfelder⸗Stiftung. Ein⸗ ahmen 705 Thlr. in baar, 14,000 Thlr. in Dokumenten. Ausgaben 05 Thlr. in baar. Mithin Ende Februar 1871 ein Bestand von 14,000 Thlr. in Dokumenten. Von der Kapitals⸗Verwendung der Kronprinz⸗Stiftung zur Gewährung von Renten sind ausgeschlossen außer den im §. 5 des Statuts erwähnten 25,000 Thlr. nach spe⸗ hence Bestimmung der Geber resp. 11,844 Thlr. und 4000 Thlr. erner ist von der statutenmäßigen Auflösung die Elberfelder⸗Stif⸗ tung ausgeschli ssen. Berlin, den 5. Juni 1871. Kriegs⸗Ministerium. Abtheilung für das Invaliden⸗Wesen. Quedenfeldt. von Kirchbach.

Das Maiheft des: »Centralblattes für die gesammte Unter⸗ richts⸗Verwaltung in Preußen« hat folgenden Inhalt: Berechnung von Gehältern ꝛc. für Theile eines Monats Zahlung von Pensionen an Empfänger innerhalb des Gebietes des Deutschen Reichs Ver⸗ setzung dienstunfähig gewordener mittelbarer Staatsdiener in den

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Schulwesen im Elsaß Das

u Ruhestand Verordnun christlich⸗archäologische Museum der Universität zu Berlin Kontrole wegen Abzahlung gestundeter Kollegienhonorare Verwendung des Einnahme⸗Ueberschusses bei der akademischen Kunstausstellung Aus⸗ schluß der Eintragung von künstlichem Holz in das Journal für Kunstgegenstände Versicherung des beweglichen Eigenthums von Gymnasien gegen Feuersgefahr Fortbestand der die Ausübung des Gewerbebetriebes regelnden Polizei⸗Verordnungen Sorge für die Gesundheit der Schüler in den höheren Unterrichts⸗Anstalten Kurze Mittheilungen: Wissenschaftliche Prüfungs⸗Kommission in Münster Anordnung wegen Erstattung von Verwaltungsberichten über die Schullehrer⸗Seminarien in den neuen Provinzen Erhöhte Anforderungen an die Präparandenbildung im Interesse der Schule und des Lebens Wiederholungsprüfung für Schullehrer in der Provinz Hannover Kursus für Civileleven in der Königlichen Central⸗ Turnanstalt Disziplinarbehörden über Elementarlehrer in der Provinz Hannover Lektüre der Volksschullehrer Pensionszahlung an Lehrer Aufhebung der Singumgänge im Regierungsbezirk Frankfurt Revidirtes Statut der Penstonskasse für die Wittwen und Waisen der Lehrer im Regierungsbezirk Trier Turnunterricht in Elementarschulen Ventilation in den Schulzimmern Per⸗ sonalchronik. 8

IAAA .

8 2

Sttatistische Nachrichten.

In saͤmmtlichen Häfen des Preußischen Staates sind im Jahre 1870 40,317 Seeschiffe mit einer Tragfähigkeit von 1,674,709 Last eingelaufen, von welchen 29,061 von 1,338,229 Last beladen, alle übrigen mit Ballast oder leer waren. Gegen das Jahr 1869 hat sich die Gesammtzahl der Schiffe um 8465 oder 17,2 pCt., die Gesammt⸗ lastenzahl um 25,378 oder 1/5 pCt. vermindert und in fast gleichem Verhältniß sind auch die Zahlen der beladenen Schiffe um 5913 und deren Tragfähigkeit um 20,608 Last zuruͤckgegangen. Von den ein.⸗ gelaufenen Schiffen kamen aus Häfen 21,700 von 487,512 Last, sodann von: Mecklenburg 207 von 7910 L., Oldenburg 633 von 10,511 L, Lübeck 651 von 14,723 L., Bremen 943 von 30,637 L,, Hamburg 3321 von 39,053 L., Rußland 463 von 42,365 L., Schweden 891 von 48,144 L., Norwegen 1055 von 50,882 L., Dänemark 4970 von 117,555 L., den Niederlanden 692 von 34,455 L., Belgien 92 von 13,940 L., Großbritannien 4244 von 679,913 L., Frankreich 99 von 12,649 L., Spanien 35 von 7763 L., Portugal 18 von 1851 L., Italien 23 von 2487 L., Griechenland 1 von 75 L., der Nordküste von Afrika einschl. Aegypten 35 von 511 L., dem sonstigen Afrika 13 von 2141 L., Nordamerika 134 von 46,659 L., der Ostküste Südamerikas 40 von 5866 L., der Westküste Südamerikas 21 von 5962 L., Westindien 13 von 2179 L., Honolulu 2 von 662 L., Ostindien 15 von 7387 L.) Grönland 5 von 863 L., Jsland 1 von 54 L. Nach der Nationalität der Schiffe waren bei diesem Verkehr betheiligt: Preußen mit 29,276 Schiffe und 806,940 L., Mecklenburg mit 160 Sch. und 21,339 L, Oldenburg mit 437 Sch. und 7945 L., Lübeck mit 83 Sch. und 7773 L., Bremen und Hamburg mit 286 Sch. und 43,475 L., Rußland mit 183 Sch. und 20,556 L., Schweden mit 724 Sch. und 46,844 L,) Norwegen mit 877 Sch. und 59,913 L., Dänemark mit 5011 Sch. und 150,679 L., die Niederlande mit 1065 Sch. und 63,398 L., Bel⸗ gien mit 7 Sch. und 1255 L., Großbritannien mit 2141 Sch. und 426,301 L, Frankreich mit 26 Sch. und 2327 L., Portugal mit 1 Sch. 58 2 8 8 mif 2 85 309 L., E mit 2 Sch. n ., Nordamerika m . und 14,525 L. ii 8 28 bnb ais 8 ch L., Hawaii mit

nter den oben angegebenen Gesammtzahlen sind einbegriffen 2905 Dampfschiffe von 487,906 L., von welchen 2336 von ee gvife L. beladen waren. Die Daͤmpfschiffahrt partizipirte sonach an der Schiffszaht überhaupt mit 7,2 resp. 8,0 pCt, an der Lastenzahl mit resp. 29,1 und 2 ¾ pCt. Von den eingelaufenen Dampfern kamen 1076 von 135,958 L. aus preußischen Häfen, nächstdem: aus Groß⸗ britannien 722 von 222,009 L., Dänemark 448 von 47,375 L., den Niederlanden 210 von 18,116 L, Rußland 86 von 15,131 L., Schweden 115, von 12,966 L., Nordamerika 8 von 8735 L., Norwegen 55 von

8117 L., Belgien 27 von 6963 L., Hamburg 62 von 5280 L., Lübeck.

77 von 3180 L, Bremen 8 von 1549 L., Frankreich 4 von 1169 L Die Zahl der im Jahre 1870 aus den reußischen Häfen ausge⸗ laufenen Schiffe betrug 38,796 von 1,422,663 Last (darunter 2891 Dampfschiffe von 446,165 Last), von welchen 24,140 von 956,484 Last beladen gewesen sind. Gegen das Vorjahr hat sich die Gesammtzahl der Schiffe um 11,325 (22/5 pCt.) und 276,198 Last (16/8 pCt.), die Zahl der mit Ladung ausgelaufenen um 8652 (26,/4 pCt.) und 206,436 Last (17,7 pCt.) verringert. Es sind ausgelaufen nach: preußischen Häfen 21,142 Sch. von 402,657 L., Mecklenburg 174 von 4576 L., A 630 von 12,521 L., Lübeck 658 von 14,115 L., Bremen 955 von 28,449 L., Hamburg 2725 von 41,411 C., Rußland 733 von 88,740 9., Schweden 998 von 81,825 L., Norwegen 1149 von 57,016 L., Dänemark 5195 von 111,427 ., den Niederlanden 893 von 69,951 L., Belgien 252 von 38,498 L., Großbritannien 2863 von 393,095 L., Frankreich 279 von 45,691 L, Spanien 8 von 1168 L., Portugal 1 von 151 L., Italien 1 von 255 L., Oesterreich 1 von 85 L., Ruma⸗ nien 1 von 866 L., Afrika 59 von 2085 L., Nordamerika 47 von 23,219 L., Südamerika 15 von 2098 L., Westindien 8 von 1216 L,,

Honolulu 2 von 662 L., Ostindien 1 von 456 L., Grönland 5 von

876 L., Island 1 von 54 L. b 88 -e.

on dem »Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund, er⸗ läutert durch Dr. F. C. Oppenhoff, Ober⸗Staatsanwalt bei dem Königlich preußischen Ober⸗Tribunal«, Verlag von Georg Reimer zu Berlin, sind gegenwärtig die zweite und dritte Lieferung erschienen,

durch welche das Werk abgeschlossen wird. Der Verfasser hat in dem Kommentar das neue Bundes⸗Strafgesetzbuch in dersel⸗ ben Art und Weise bearbeitet, wie dies in seinem Kommentar zum preußischen Strafgesetzbuche mit dem letzteren geschehen ist. Die Vor⸗ arbeiten und Materialien des Gesetzbuches selbst, die Reichstagsver⸗ handlungen, so wie das preußische Recht sind eingehend berücksichtigt worden. Auch die Entscheidungen der höchsten preußischen Gerichts⸗ höfe sind zur Begründung der aufgestellten Rechtssätze benutzt worden. Was den Inhalt des Werkes anbetrifft, so gewährt dasselbe eine Uebersicht der Paragraphen des preußischen Strafgesetzbuches und der entsprechenden Paragraphen des Bundes⸗Strafgesetzbuches, so wie den Wortlaut nebst Kommentar folgender Gesetze:; des Einführungs⸗ esetzes vom 31. Mai 1870, des Strafgesetzbuches für den Norddeutschen Pund, des Einführungsgesetzes zum preußischen Strafgesetzbuche vom 14. April 1851, der (Frankfurter) Einführungs⸗Verordnung zum preußischen Strafgesetzͤbuche vom 12. Oezember 1866 und der (neuen) Einführungs⸗Verordnung zum preußischen Strafgesetzbuche Cfür die neuen Provinzen) vom 25. Juni 1867. Ein ausführliches Register erleichtert den Gebrauch des Werkes. Wenn seit der Verkündigung des Gesetzbuches für den Norddeutschen Bund der letztere selbst, seine Verfassung, Ausdehnung und Benennung Aenderungen erfahren haben, welche auch bei jenem eine Abänderung des Titels und einzelner Textausdrücke nothwendig machen, so werden diese Aenderungen nach der Ansicht des Verfassers für die Auslegung der Gesetzesvorschriften bedeutungslos bleiben. Da die Publikation dieser Aenderungen noch nicht erfolgt ist, so hat der Verfasser an dem Wortlaut der für den Norddeutschen Bund verkündeten Fassung festgehalten. g 8

Landwirthschaft.

Ueber die Ernte⸗Aussichten in Rußland entnehmen wir dem »R.⸗A.⸗ folgende weitere Angaben:

Im Gouvernement Pensa befinden sich die Wintersaaten augen⸗ blicklich in gutem Zustande, das Wachsthum derselben wird aber durch die Kälte gehindert. Die Sommersaaten sind des anhaltenden Regen⸗ wetters wegen schlecht aufgegangen. 1 1

Im Gouvernement Kasan ist hinsichtlich des Wintergetreides das⸗ selbe zu sagen; die Sommerfelder haben bei dem beständigen Regen fast noch nirgend bestellt und besäet werden können. 8

Im Gouvernement Tula waren die Wintersaaten in vorzüglichem

ustände unter dem Schnee hervorgekommen. In Folge der Kälte b sie an gelb zu werden, seit dem Eintritt der Wärme haben sie,

8 e ff ent 1 i ch L r

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8 4 wie Nachrichten vom 27. Mai hesagen, sich indoc fast überall wieder erholt. Der ausgesaͤete Hafer ist während der letzten warmen Tage aufgegangen und das Besäen der Felder nimmt guten Fortgang. Das Gras hat beinahe noch nicht zu wachsen angefangen und ist jetzt noch nichts darüber zu sagen.

In den Gouvernements Plock und Piotrkow hat des kalten und feuchten Wetters wegen die Bestellung und Besäung der Felder sehr spät begonnen werden können; auch die Arbeit geht nur langsam von Statten. Die Kälte hat nicht nur auf das Wachsthum des Getreides, sondern auch auf das des Grases nachtheilig eingewirkt und wenn das Wetter sich nicht bald ändert, ist nur eine späaͤrliche Ernte zu er⸗ warten.

Aus dem Gouvernement Poltawa wird gemeldet, daß in einigen Kreisen die Winterfelder gut stehen, die Sommersaaten aber noch nicht ausgesäet sind, in anderen aber das Wachsen der Wintersaaten und

das Aufgehen des Sommergetreides durch das kalte Wetter verhin⸗ 1

dert wird. Im Gouvernement Baku steht das Getreid

gut und verspricht eine gute Ernte. 8

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Gewerbe und Handel. Beerlin, 12. Juni. Vom Königlichen Handels⸗Ministerium ist unterm 17. Mai d. J. eine »Instruktion zur Aufstellung der Projekte und Kostenanschläge für den Bau der Kunst

straßen« nebst Berechnungstabellen erlassen, ferner unterm 26. Mai

d. J. eine »Instruktion zur formellen Behandlung der Landbauprojekte« nebst Schema zur Kostenberechnung. Dieselben sind in Folio auf Schreibpapier gedruckt und koͤnnen von der König⸗ lichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) hierselbst be⸗

zogen werden. Frankfurt a. M., 11. Juni. (W. T., B.) Für den 11. Juli

ist eine außerordentliche General⸗Versammlung der Aktionäre der Taunus⸗Bahn nach Wiesbaden einberufen, um über die Vorlage be⸗ züglich Ankaufs der Bahn seitens der Staats⸗Regierung zu berathen. Die hiesige Cours⸗Notiz für Galizier ist exklusive Dividende zu

verstehen. Verkehrs⸗Anstalten. Stockholm, 11. Juni. Das preußische Schiff »Hertha« mit Holz beladen, ist gestern nördlich von Aland, und der englische mit Getreide beladene Dampfer »Asia« auf der Fahrt von Rußland bei

Gottland gestrandet.

Anzeiger.

11“X“X“

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den Kaufmann Gustav Leopold Ro⸗ hert Sueßbier ist die gerichtliche Haft wegen betrüglichen Banke⸗ rutts in den Akten S. 352 de 187 Comm. II. beschlossen worden. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird er⸗ sucht, den ꝛc. Sueßbier im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 8. Juni 1871. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs⸗ Sachen. Kommission II. für Voruntersuchungen. Signalement. Der ꝛc. Sueßbier ist 30 Jahr alt, am 1. März 1841 in Cöpenick, Kreis Teltow, geboren, hat braune Haare, blonde Augenbrauen, ge⸗ wöhnliche Nase und Mund, runde Gesichtsbildung, gesunde Gesichts⸗ farbe, ist starker Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat als be⸗ sonderes Kennzeichen einen kahlen Vorderkoprt.

Steckbrief. Gegen den Buchhalter Carl Friedrich Riebling ist die gerichtliche Haft wegen Unterschlagung in den Akten R. 152 de 1891 Gomm. II. beschlossen worden. Seine Ver⸗ haftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den ꝛc. Riebling im Betretungsfalle festzunehmen und

1871. Kommission II. für Voruntersuchungen.

ꝛc. Riebling ist 32 Jahre alt, am 26. J boren, 5 Fuß 2 Zoll groß, Gestalt und spricht die deutsche Sprache. sprenkelter Rock und Hofen, dunkler Sommerhut.

Offene Requisition. 16 Jahr alt, gebürtig aus Tschicherzig,

Signalement:

11“

vom 29. März d. J und hat sich bis jeßzt zur Weiterbüßung nicht gestellt. wärtige Aufenthalt des Kalisch

vorfindenden Gegenständen zur Strafvollstreckung an die unterze

Direktion abzuliefern. Berlin, den 8. Juni 1871. 8 Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion.

Steckbrief. Der Maurergeselle Carl Rudolph Marquardt

is L W. soll wegen Diebstahls ver⸗ aus Briesenhorst, Kreis Landsberg a. W., so g E1“

Transporteuren entsprungen und ersuche ich, auf denselben zu achten,

haftet werden. Derselbe ist auf dem Transporte

mit allen bei

ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 10. Juni

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für

uli 1838 in Bublitz ge⸗

hat blasse Gesichtsfarbe, ist schwächlicher Bekleidung: Grau ge⸗

Der Schiffer Herrmann Kalisch, dnchh cen 15 Fnsschen Kreisgericht zu Züllichau erkannte dreiwöchentliche Gefängnißstrafe zu verbü at, ist zufolge Verfügung des Königlichen Polizei⸗Präsidii 2on Hag. 2 aüf die 1enag 3 Wochen der Haft entlassen

Da der gegen⸗ nicht bekannt ist, so wird ersucht,

denselben im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich

im Betretungsfalle zu verhaften und an die Gefaͤngniß⸗Inspektion des Königlichen Kreisgerichts hier abliefern zu lassen. Soldin, den 9 Juni 1871. Der Staats⸗Anwalt. Signalement: Der ꝛc. Marquardt ist 32 Jahr alt, 51 2w groß, hat schwarzes Haar, bewachsene Stirn, schwarze Augenbrauen, graue Augen, spitze Nase, rothlichen Schnur⸗ bart, defekte Zahne, rundes Kinn, gesunde Gesichtsfarbe, spricht deutsch und dient als besonderes Kennzeichen, daß der Mittelfinger der linken Hand krumm ist. Bekleidet war derselbe mit einem braunen, weiß⸗ gepickelten Buckskin⸗Jaquet, zwei Paar grauen Buckskinhosen, einer braunen Buckskinweste, einem schwarzen Jaquet,

einem braungestreiften Shlips, einem Paar weißwollenen Strümpfen, einem Paar kalbledernen Stiefeln, einer schwarzen Mütze mit rothen Paspoils und Maurerwappen. 8

Pomm. Sohn der Altsitz rechtskräftiges Erkenntniß vom 8.

Tagen Gefängniß verurtheilt. unbekannt ist, er

selben Acht zu

liefern zu lassen. b uns sofort zu benachrichtigen. 1871. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung

Steckbrief.

er gelangen zu lassen. Cassel, den 6. Juni 1871. d ggliches Kr isgericht, Strafkammer. (gez.) Bernhard.

ledigt. Greifenhagen, den 3. Juni 1871. G Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

einem weißleinen Hemde, einem Paar Bandhosenträgern, einem blaugepickelten Chemiset,

b 1 Oeffentliche Requisition um Strafvollstreckung. Der Lohndiener Gustay SgPe geboren zu Robe, Kreis Greifenberg i.

tzer Hoppeschen Eheleute zu Rohe, ist durch unser Mai d. J. wegen wiederholter vor⸗ sätzlicher Körperverletzung und thätlichen Widerstandes gegen einen Exekutivbeamten in rechtmäßiger Ausübung seines Amtes zu vierzehn Da der Aufenthalt des ꝛc. Hoppe soll sich vor 14 Tagen nach Berlin begeben haben, und vielleicht auswandern wollen so werden alle Civil⸗ und Militärbehörden des In⸗ und Auslandes hierdurch ersucht, auf den⸗ haben, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und an die nächste inländische Gexichtsbehörde behufs Strafvollstreckung ab⸗ Von der Festnehmung des ꝛc. Hoppe ersuchen wir Greifenberg i. Pomm,, den 6. Juni

Es wird ersucht, den vorhinnigen Hoflakai Jo⸗ hann Emil Huguenin⸗Virchaugx von Cassel, welcher sich der Verbüßung einer wider ihn wegen Diebstahls erkannten 2jährigen Zuchthausstrafe durch Entfernung aus seiner Heimath entzogen hat, im Betretungsfalle festzuhalten und schleunigst Nachricht darüber hier⸗

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Bekanntmachung. Der unterm 24. Februar c. hinter den Schuhmachergesellen Johann Carl Ludwig Schulz aus Nören⸗ berg und den Kahnschiffer Hermann Lange aus Stettin erlassene Steckbrief ist bezüglich des ꝛc. Schulz durch dessen Ergreifung er⸗