Da ein Geist der Eintracht drinnen Wie am Pfingfest niederzückt, Und des Kaisers Hand die Zinnen . Mit dem Kranz der Freiheit schmückt. An den Säulenpostamenten: Das ist gesundes Wachsthum nicht, Das in die Breite nur geschicht; Es hat sich immer deutsche Art Gern aus der Tiefe offenbart.
„Vor allen Ländern in der Welt
Das deutsche mir am besten gefällt,
Es hat nicht Gold noch Edelsteiiln, Doch Männer hat es, Korn und Wein, „ Und Mädchen aller Ehren.⸗« (Schmidt v. Lü
5) Charlottenstraße. 8 (Der Frieden von v. Heyden) Vorn oben:
Möge dem Deutschen Reichskriege, den wir so ruhmvoll geführt, ein
icher Reichsfrieden folgen. nicht minder glorreich chsf Ugen. Zr, 1871.
Und sind nicht Deine Männer Arbeitsam, redlich, schlicht,
Der Friedenswerke Kenner Und tapfer, wenn man sicht? —
Was uns im Herzen tief gelegen,
Dazu gab Gott der Herr den Segen
Und hat es an den Tag gebracht.
Nun wollen wir's mit Fleiß betreiben,
Daß Licht es soll und Frieden bleiben,
Denn Licht ist Leben, Fleiß ist Macht.
An den Säulenpostamenten:
Die Wahrbeit muß der Sieger sein, Der treue Gott hilft ihr allein.
Laßt in Gott das Herz erbeben,; Der uns Beides hat gegeben — Sieg und Frieden!« (Hans Köster.) Der Vorsehung unseren Dank, senant däß hantse Werk⸗ in durften für so große welthistorische E zeug sein durften für so g 3 Pene ist ben worden über Bitten und Ver eh'n. Uns ist gegeben n 1.rn.
und Völker sind in gemeinsamer Arbeit zu einem Reiche geeint. 4 88 31. Mai 1871.
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3 8 .“ 1“ 8 Die den friedlichen werkthätigen Kräft meten Ehrensäulen. Die Eisenbahn (Wilhelmsstraße.) Euer Fleiß war eisern Glleichwie Eure Wege. Ihr balst zum Gelingen Mit Schaffen und Bringen, Dem Feinde den Krieger, Dem Krieger das Brod, Gesunden die Gabe, 1 .“ Dem Wunden die Labe, 1 Rastlos durch Abend⸗d nd Morgenroth.
Von Remilly nach Pont⸗à⸗Mousson! Durch Sumpf und Wald
Ihr fuhrt gar bald, —
Und war's in Pacific⸗Fagon
Der uralte Streit
I. BSs Zeit Ihr sliegt —
Und habt beide besiegt.
Die Telegraphie. “ den König. (Sprüchw. 20, 28.) Kurz und klar, Warm und wahr, Hundert Siege berichtet! Alle erfochten, Keiner erdichtet
Die Feldpost (Schadowsstraße.
Vom Felde nach Haus Vom Heerde — hinaus, Durch Feuer und Fluth, Durch Schlösser und Nester Mit rastloser Hand Wobet Ihr fester Das Heimathband. 8 den Heerd im Herzen, ing das Heer, und Jeder, Harrte die Heimath. 3 Der ganze Toback ist zu End’, Keine einzige Cigarre brennt. Hurrah! Da kommt der Postillon — Hat ihm schon! —
n gewid⸗
—
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Ein Posthorn in der Ferne, Das hört das Ohr so gerne In Sommermorgenfrüuah. Ein⸗Feldpostbrief, vierpfündig, Der spricht zum Auge bündig Und ist auch Poesie.
Die Liebesgaben.
(Neustädtische Kirchstraße.) So fern kein Landt?,“ So weit kein Meer, Deutsches Herz, deutsche Hand Fand sich zu uns her.
n's Kampfgewübl hinein 9. Weihnachtskerzenschein,
ohl her, wohl hin am Himmelsdom Von Herzgedanken ein voller Strom.
Die Liebe redet nicht, sie liebt, Die Gabe richnet nicht, sie giebt.
Liebe macht erfinderisch
Die Diakonissinnen und die grauen Schwestern. Ich bin krank gewesen, und Ihr habt mich besuchet. (Matth. 25,36.) Selig sind, die Leid tragen, denn sie sollen getroͤstet werden. (Matth. 5/4.) v1“;“ “ (Friedrichsstraße.) Daß die weniger leiden sollten, Die für Brüder sterben wollten,
Ward in wilder Schlachtenwogen Dieses Zeichen aufgezogen. Die Johanniter.
Acht Spitzen und ein Kreuz, Viel' Wunden und ein Dienst, Viel' Hände und eine Kraft — Das ist Johannis⸗Ritterschaft.
Die Felddiakonen. 5
Felddiakon tritt an, 8 Bring' Buch und Feder mit! Mir wird die Zeit schier lang, Möcht wieder in Reih und Glied.
DOie Feldgeistlichkeit. Mit Gott wollen wir Thaten thun. Eimn feste Burg ist unser Gott,
Ein' gute Wehr und Waffen.
Ich will Euch trösten wie Einen seine Mutter tröstet. (Jes. 66, 13.) Die Aerzte. (Charlottenstraße) Wo Leben stritt mit Leben shr rangt mit Tod und Grab, Und rangt dem großen Schnitter Wohl manche Garbe ab.
Die Invaliden. 8
Wie dieser Krieg ein einheitliches deutsches Heer ge⸗ schaffen hat, so soll auch die Sorge um die Invaliden und Hülflosen eine gemeinsame deutsche Angelegenheit werden. Rheims, 6 tember
Laeso et invicto milit
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Die Vereine.
(am Ende der Lindenpromenade): n Feindesland die Kriegerstärke, Die Friedenskräfte im Vaterland, Sie gehen Hand in Hand 3 Und schaffen an Einem Werke Militi pro rege et patria vulnerato.
Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Bar herzigkeit erlangen. ((Matth. 5,7
8 D ie Frauen. Wie liegt in zarten Händen Doch so viel hohe Kraft, Wie großes fann vollenden, Wer stillgeduldig schafft.
Die Hand, die giebt, ist immer reich, Die Hand, die trägt, ist immer weich, Die Hand, die hält, ist immer fest, Geben, tragen, halten, Ist guter Frauen Walten.
Germania mit Elsaß und Lothringen.
Und wehrhaft, 8
Voll Korn und Wein,
Voll Stahl und Eisen
Sangreich,
Gedankenreich,
Dich will ich preisen Vaterland mein! Nun ist die Kette wieder voll
Weh’ dem, der daran rühren soll, Wir lassen Pflug und Hammer, Wir lassen Buch und Kammer, In Arbeit einig und in Wehr,
Mit Gott und unserm Kaiser!
Ein Volk, Ein Haus, Ein Heer!
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8 8. Das Gebäude der Königlichen Akademie der Künste höö Architrav an der Charlottenstraße die In⸗ rift: 8 b“ Im Festesglanz, nach Schlachtendrang, Den Siegern Gruß, den Siegern Dank. Am Mittelbau über der Büste des Kaisers: Ein Deutsches Reich, dies Kaiserggupt 8 Ein Sieg, wie kaum er je geglaubt. Es hat Dich sichtlich Goties Hand Gesegnet, theures Vaterland! 8 An der Universitätsstraße: In Einheit stark, in Thaten groß, In Sitten rein: ein glücklich Loos!
Unter den lebensgroßen Porträts zwischen Fenstern: 8 z˖rst Hismarckt Eisengeschmückt erwuchs, mit Blut gekittet, die Einheit, Trotzend den Stürmen der Zeit! Meister, Du hieltest Dein Wort! Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin: Herrschend durch eigenes Recht, gehorchend aus eigenem Willen, Fürst und Feldherr zugleich, zogst Du das tapfere Schwert. Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen: Erbe des Purpurs, geschmückt mit erblicher Tagend der Ahnen, Bürgst Du, Sieger im Kampf, Siege des Friedens dem Reich. Prinz Friedrich Carl: Feldherr, markig in Krast, von vorwärts stürmender Kühnheit, Dir folgt, treu bis zum Tod, freudig zum Siege die Schaar. . 8
Kronprinz von Sachsen:
Männer aus jeglichem Gau Germaniens kämpften verbrüdert, Helden, dem Throne zunächst, führten die Starken zum Sieg.
Graf von Moltke:
Dir vertraute das Volk der Deutschen, geeinigt in Waffen, Lenker des schneidigen Schwerts, Denker der siegenden Schlacht.
Großbritannien und Irland. London, 20. Juni.
Ihre Majestät die Königin, welche in Begleitung des Prinzen Leopold und der Prinzessin Beatrice von Balmoral in Windsor eingetroffen, kommt am 21. Juni nach der Haupt⸗ stadt, um das neue St. Thomas⸗Hospital in Lambeth in Per⸗ son zu eröffnen. Am 23. giebt Ihre Majestät in den Gärten des Buckingham⸗Palastes einer zahlreichen und auseriesenen Gesellschaft ein »Public Breakfast« (öffentliches Dejeuner). — In der gestrigen Sitzung des Oberhauses erkundigte sich der Earl von Denbigh bei der Regierung, ob die »Pariser Deklaration von 1856 je von der Königin im Geheimen Rath ratifizirt worden sei, und überreichte mehrere Petitionen aus Manchester, Neweastle, Birmingham, Süd⸗Shields und anderen Plätzen, in denen die Wiederaufnahme des Rechts, in Kriegszeiten feindliches Gut in neutralen Schiffen mit Beschlag belegen und Kaperschiffe ausrüsten zu können, nachgesucht wird. Zur Ent⸗ egnung erhob sich Earl Granville und wies darauf hin, daß eit der Unterzeichnung der Deklaration von Seiten des Par⸗ laments keinem dem Prinzipe gegentheiligen Gefühle Ausdruck gegeben worden sei. Im Uebrigen protestirte er gegen die Idee, daß, falls ein Nothfall eintreten würde, es in Englands Be⸗ lieben stände, sich von den eingegangenen Verpflichtungen los⸗ zusagen, mit welcher Erklärung die Diskussion beendet war.
In der gestrigen Nachtsitzung des Unterhauses wurde nach einer kurzen Interpellation, die Mittheilung von dem Seitens Fenier in der Milizkaserne zu Mallow verübten Waffen⸗ raube betreffend, das Armee⸗Reorganisationsgesetz im Komite des Hauses als Hauptgegenstand der Erörterung behandelt.
Frankreich. Versailles, 20. Juni. Das »⸗Journal officiel« veröffentlicht die Dekrete in Betreff der Einsetzung einer Untersuchungskommission rücksichtlich der Verwaltung der
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Delegation von Tours und Bordeaur, sowie sämmtlicher P tokolle u. s. w. der Regierung der nationalen Vertheidigung. — In Paris sind beide Exemplare des Civilstandsregisters, welche im Hötel de ville und dem Palais de Justice aufbewahrt wurden, verbrannt. Da die gesetzlichen Bestimmungen über di Wiederherstellung dieser Register für so außerordentliche Fälle unzureichend sind, so ist eine Kommission niedergesetzt worden, welche darüber Vorschläge machen soll, wie die Register am zweckmäßigsten wiederhergestellt werden können. — Das neue Gesetz über die Wechselverfallzeiten, wie es jetzt der National⸗Versammlung vorliegt, hat folgenden Text:
Art. 1. Die Frist von sieben Monaten, welche durch den Art. 3 des Gesetzes vom 10. März 1871 för die Einklagbarkeit der vom 13. August bis zum 12. November 1870 verfallenen Wechsel zugestanden td- wird um vier Monate verlängert, so daß die genannten Wechse also vom 18. Juli bis zum 12. Oktober 1871, Datum für Datum, werden kͤnnen. Die Wechsel, welche in der Zeit vom 13. 2 ovember 1870 bis zum 12. Juli 1871 verfallen, sind einklagbar, Datum für Datum, vom 13. Oklober bis zum 20. November. Obige Bestimmungen sind nur anwendbar auf die Wechsel, welche in Paris und den andern Gemeinden des Seine⸗Departements zahlbar sind. .3 2, Der Lauf der Zinsen, die den verfallenen, nicht bezahlten
echseln bewilligt sind, ist aufgehoben für die Zeit der Insurrektion in Paris, vom 18. März bis zum 20. Juni. Art. 3 Innerhal der zehn Taͤge, welche der Verkündigung gegenwärtigen Gesetzes folgen, müssen die Inhaber von Wechseln, deren ursprüngliche Verfallzeit vor diese Verkündigung fällt, ihre Schuldner von den zu erfüllenden Ver⸗ pflichtungen in Kenntniß setzen. Dieselbe Mittheilung muß binnen 24 Stunden gemacht werden bei Wechseln, die nach der Verkündigung dieses Gesetzes verfallen. Dem Schuldner steht es frei, entweder auf der Stelle zu bezahlen, oder von den durch gegenwärtiges Gesetz ge⸗ stellten Zahlungsfristen Gebrauch zu machen. Die vom Gläubiger gemachte Benachrichtigung und die Antwort des Schuldners werden venreseme she “ Der Gläubiger, der jenes 1 ht gegeben hat, darf von dem Ta hätte H02n gun⸗ fordern. 11 — 21. Juni. Dem »Journal officiel« zufolge ist der Post⸗ eng nügc allen Richtungen hin seit heute vollständig n
Paris, 21. Juni. In finanziellen Kreisen hofft man
auf einen vollständigen Erfolg der neuen Anleihe. »Figaro⸗ veröffentlicht einen Brief Thiers’' an Favier Eyma, in welchem jener sich über das jüngste Schreiben Alexander Dumas’ sehr anerkennend ausspricht. — Henri Maret ist verhaftet worden. Man glaubt, daß die Kriegsgerichte nicht vor den Wahlen zu⸗ sammentreten werden.
Bordeaux, 20. Juni. (W. T. B.) Das liberal⸗konser⸗ vative Komite hatte gestern eine Zusammenkunft, um sich über — die aufzustellenden Wahlkandidaten zu einigen. Die meisten ö den “ Charles de Montesquieu un omain de Soze, von den Orleanisten General Pé Meran und Galos. 1 8
Spanien. Madrid, 20. Juni. (W. T. B.) Der Finanz⸗ Minister Moret wird auf seinem Posten bis 8 der Adreßdebatte verbleiben. Derselbe hat trotz Ersuchen Se⸗ rano's sein Entlassungsgesuch aufrecht erhalten und ist dasselbe nunmehr auch angenommen worden.
Italien. Florenz, 20. Juni. (W. T. B.) Die Depu⸗ tirtenkammer hat sämmtliche Artikel des Gesetzes, betreffend die Heeresreorganisation, genehmigt.
Türkei. Konstantinopel, 20. Juni. (W. T. B.) Wie es heißt, hat der Sultan, weil die hohe Pforte von 8n grie⸗ chischen Gouvernement nicht befragt worden ist, ob ihr die Ernennung Trikoupis zum griechischen- Gesandten in Kon⸗ stantinopel genehm sei, sich dahin ausgesprochen, daß Herr Trikoupis vor Erledigung dieses, in dem Verkehre der Regie⸗ rungen untereinander üblichen Gebrauches, nicht werde em⸗ pfangen werden e
— In Prieder (Bosnien) ist ein großer Aufstand ausge⸗ brochen. Die Inspektionskanzlei der türkischen ebane we de zerstört. Das Beamtenpersonale ist nach Oesterreich geflüchtet. Zwei Ingenieure wurden getödtet, mehre verwundet.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 20. Juni. (R. A.) Der Kaiser hat am 6. Juni Folgendes befohlen: Nach Beendigung der Sommerbeschäftigungen sind die Regi⸗ menter der Garde⸗, Grenadier⸗ und Armee⸗Divisionen auf fol⸗ gende Stärke⸗Etats zu bringen: a) Auf den verstärkten Friedens⸗ Etat die Regimenter der Grenadier⸗Division und der 19., 20. und 21. Infanterie⸗Division der kaukasischen Armee, wobei jedoch die vierten Bataillone dieser Regimenter in der Cadrestärke verbleiben; b) auf den gewöhnlichen Friedensetat die Regimen⸗ ter der 1., 2. und 3. Garde⸗, der 1., 2. und 3. Grenadier⸗, und der 4., 6. 7., 8., 10,) 11., 12., 13., 14., 15., 23., 26., 28, 38. und 39. Infanterie⸗Division; c) auf den Cadreetat die Regi⸗ menter der J., 2., 3., 5., 9., 16., 17., 18., 22., 24., 25., 27., 29.,
30., 31., 32., 33., 34., 35., 36., 37 und 40. Infanferie⸗Division.