1871 / 45 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

Meine Sympathien für die Großherzoglich hessische Division werden stets lebendig nit Euch! Sso lebt denn wohl, Gott n von Manstein.«

Sodann ist aus dem Stabsquartier Seeheim, den 20. Juni

1871, folgender Divisionsbefehl an die Division ergangen: »Soldaten der mobilen Armee! 1 Nach einen ruhmvollen Feldzug der deutschen Armeen, an welchem die Großherzogliche Diviston den thätigsten Antheil genommen hat, wird uns am morgenden Tag die Gnade zu Theil, vor Sr. König⸗ lichen Hoheit dem Großherzog, der bereits am 3. März d. J. Euch Seine Allerhöchste Zufriedenheit in gnädigster Weise ausgesprochen hat, zu erscheinen. Es gereicht mir zur besonderen Genugthuung, unserem Landes⸗ und Kriegsherrn Seine Division nach einem der Geschichte ewig denkwürvigen Feldzug als Augenzeuge Eurer Thaten vorführen zu koͤnnen. C1“ nächsten Tagen werdet Ihr theilweise in friedlichen Ge⸗ schäften an den heimathlichen Heerd zurückkehren; ich ergreife daher heute die Gelegenheit, sämmtlichen Offizieren und Mannschaften der mobilen Dioision meinen Dank für die Opferfreudigkeit zu sagen, welche zum Gelingen unserer Erfolge wesentlich beitrug, sowie für das Vertrauen, das mir in den schwierigsten Verhältnissen entgegen⸗ Peörhae a Euch Allen meine Anerkennung über die Manns⸗ zucht aussprechen zu können, die Ihr während des elfmonatlichen Feld⸗ zugs beobachtet. Ihr habt Euch des deutschen Namens in jeder Be⸗ ziehung würdig gezeigt. Das ganze Vaterland, welches in Folge der jüngsten Thaten zu früher nicht gekannter Einigkeit und Stärke ge⸗ langte, erkennt mit Dankbarkeit Eure Leistungen an. K Die siegreichen Schlachten und Gefechte, die Strapatzen der Märsche und Bivouaks haben empfindliche Lücken in unsere Reihen gerissen. Wir wellen S. stets , 9 ü“ die dem Vater⸗ ihre Gesundheit und ihr Leben geopfert haben. 1““ 1 Ihr bei erneuter gefahrvoller Lage des Vaterlandes wieder zum Kampfe aufgerufen werdet, Ihr mit derselben Freudigkeit und Zuversicht Euren Fahnen folgt, wie dies in dem ver⸗

Fall war. gangenen Feldzug der Fa Ludwig, Prinz von Hessen.⸗

SPe eich⸗Ungarn. Wien, 22. Juni. Das Ab⸗ L“ gestern eine Reihe von Gesetzen an, u. A. die Bewilligung eines Kredits von 6 Millionen Gulden für die im Jahre 1873 in Wien abzuhaltende Weltausstellung betreffend; ferner das Gesetz und den Vertrag zur Garantirung einer von der europäischen Donau⸗Kommission abzuschließenden Anleihe und den ““ beekeffänd die Erprobung und iodi ntersuchung der Dampffkessel. 3 periodische ee Die zur Aufstellung der Amtssitze für 102 Gerichtshöfe und 360 Bezirksgerichte eingesetzte Kommission

bat ihre⸗Arbeiten bereits begonnen. Aus 11“ willigung von Gerichtshöfen brinigemisgecp 121e.-4 See Srsea eine bedeutende Ersparniß in Aussicht steht.

22. Juni. (W. T. B.) Der Kaiser hat dem Minister v. Gorove die nachgesuchte Demission gewährt und ihm als Anerkennung die Geheime⸗Raths⸗Würde verliehen. 1

Schweiz. Bern, 19. Juni. b V beschloß der Bündesrath die Ueberweisung des Urtheils der Kri⸗ minalkammer des eidgenössischen Schwurgerichts vom 7. d. M., betreffend die Vorgänge in Zürich vom 9. bis 11. März, an die Regierung dieses Kantons zur Vollziehung. Die Vollzugs⸗ kosten trägt der Bund, die Art der Unterhaltung der Gefan⸗ genen untersteht der im Kanton Zürich geltenden Ordnung.

Belgien. Brüssel, 22. Juni. Der König empfing gestern den Kaiserlich türkischen Ober⸗Ceremonienmeister Kiamil Bey, welcher demselben die Insignien des Osmanie⸗Ordens über⸗ brachte. Ferner überreichten Herr van Lansberge seine Kreditive als außerordentlicher Gesandter des Königs der Niederlande, Herr Carlos Gutierrez die seinigen als außerordentlicher Ge⸗ sandter des Präsidenten der Republik Costa⸗Rica und Herr von Schweitzer sein Abberufungsschreiben als außerordentlicher Gesandter des Großherzogs von Baden. 1

(W. T. B.) Der Bürgermeister von Brüssel hat ein Schreiben an die Chefs der Garde civique gerichtet, in welchem er seinen Dank für den von derselben bei den letzten Ruhestörungen bewiesenen Eifer ausdrückt, durch welchen sie gezeigt hätte, daß sie entschlossen sei, die Ord⸗ nung unter allen Umständen aufrecht zu erhalten. Es sei dieses Verhalten geeignet, die Aufwiegler und alle die, welche aus solchen Unruhen Nutzen zu ziehen suchten, auf's Tiefste zu entmuthigen. Schließlich spricht der Bürgermeister seine An⸗ erkennung dafür aus, daß die Garde civique es verstanden habe, trotz der maßlosen Herausforderung Geduld mit Energie zu verbinden.

Großbritannien und Irland. London, 21. Juni. hre Majestät die Königin kam heute in Begleitung des

In seiner heutigen Sitzung

Marquis und der Marquise von Lorne und der Prinzessin Beatrice von Windsor nach London und eröffnete unter ent⸗ sprechenden Feierlichkeiten das am Themse⸗Quai, dem West⸗ minster⸗Palast gegenüber erbaute großartige St. Thomas Hospital. Gestern, am 20. Juni, waren es vierunddreißig Jahre, daß die Königin Victoria den Thron von Großbritannien und Irland bestieg. Der Jahrestag der Thronbesteigung wurde in vielen Kreisen festlich begangen. .

Der Herzog von Nemours und die Prinzessin Mar⸗ guerite von Orleans statteten gestern dem Prinzen und der Prinzessin von Wales in Marlborough⸗House einen Besuch ab.

In der gestrigen Sitzung des Oberhauses kam nach Erledigung mehrerer einleitenden Geschäfte von untergeordnetem Interesse eine Anfrage betreffs des im Vertrage von Washing⸗ ton gewählten Begrenzungstermins (9. April 1865) für britische Forderungen zur Sprache. Earl Granville erwiderte, daß dies Datum als das der Beendigung des Bürgerkrieges anzusehen sei.

Das Unterhaus hielt gestern zwei Sitzungen. In der Nachmittagssitzung erklärte der Unter⸗Staats⸗Sekretär des Aus⸗ wärtigen, Lord Enfield, daß in wenigen Tagen eine Aufforde⸗ rung an alle britischen Unterthanen, welche in Gemäßheit des Vertrages von Washington Forderungen an die Regierung der Vereinigten Staaten haben, ergehen wird, dieselben binnen sechs Monaten geltend zu machen. Als Budgetkomite votirte das Haus verschiedene Summen für den Staatsdienst, u. g. 1,148,387 Pfd. St. für den Packetbootdienst, 350,000 Pfd. St. für den Telegraphendienst, 979,885 Pfd. St. für das Zolldepartement, 1,625,625 Pfd. St. für das Inlandsteuer⸗Departement ꝛc. In der Nachtsitzung beschäftigte sich das Haus größtentheils mit lokalen Angelegenheiten.

rankreich. Paris, 22. Juni. Es bestätigt sich, daß die IE auf die neue Anleihe Montag, den 26. Juni, eröffnet werden sollen, und daß der Schluß derselben erfolgt, sobald die zu zeichnende Summe gedeckt sein wird. Der Emis⸗ sions⸗Cours würde sich, eingerechnet die bezüglichen Bonifika⸗ tionen, auf etwa 80 stellen, mithin das Papier circa 6 ¼ pCt. Der »Figaro« giebt eine approximative Schätzung des zu Paris in den letzten Monaten angerichteten Schadens in folgender Liste: v“ Finanz⸗Ministerium 12,000,000 Fr.; Tuilerien 27,00 1000 Fr.; Pa⸗ lais royal 3,000,000 Fr.; Stadthaus 30,000,000 Fr.; Justizpalast 3,000,000 Fr.; Conciergerie 500,000 Fr.; Polizeipräfektur 2,000,000 Fr.; Theater lyrique 1,000,000 Fr.; Chatelet⸗Theater 200,000 Fr.) Porte St. Martin und Umgeb. 4,000,000 Fr.; Vööö“ niques 200,000 Fr.; Speicher (ohne die Vorräthe) 5,000,000 Fr; Arsenal 1,000,000 Fr.; St. Eustache 200,000 Fr.; Gobelins (ohne Inhalt) 1,000,000 Fr.; Mairie des 4. Arrond. 300,000 Fr.; Kasse von Poisy und Bäckerei 2,500,000 Fr; Assistance publique 25.000 00 Fr.; Palagis der Ehrenlegion 1,000,000 Fr.; Staatsrath und Dnüh eMalier 8,000,000Fr.; Depositenkasse 4,000,000 Fr.; Archive der Rechnungskammer 900,000 Fr.; Kaserne Bonaparte 500,000 Fr., Docks von La Vilette 3,000,000 Fr.; Lyoner Bahn 300,000 Fr. ꝛc. und viele Privathäuser, in Summa 132/700,000 Fr. wobei nur der bauliche Schaden berechnet und die Vorstädte Passy, Auteuil, Neuilly u. s. w. nicht einbegriffen sind. Versailles, 22. Juni. (W. T. B.) Dem »Journal offi⸗ eiel« zufolge soll die Revue nunmehr bestimmt am nächsten Sonntage stattfinden. Dasselbe Blatt erklärt, daß die angeb⸗ lichen Depeschen Thierss an Mac Mahon, welche durch den »Gaulois« veröffentlicht wurden, vollständig erdichtet seien. Das Gerücht, daß sich Victor Lefranc nach England begeben habe, wird ebenfalls als unwahr bezeichnet. b In der Nationalversammlung ist von 31 Depu⸗ tirten der Antrag gestellt worden, die 4 Straßburger Fakultäten nach Nancy zu verlegen, wo bereits 3 Fakultäten bestehen. Als Motiv ist angeführt, daß die Universität Nancy ein Gegen⸗ gewicht gegen den Einfluß Deutschlands bilden und zugleich als die Lebensquelle dienen soll, an der die elsässische und loth⸗ ringische Jugend der Städte Metz, Straßburg, Colmar und

Mülhausen ihre Liebe für das französische Vaterland stärken

würde.

Florenz, 22. Juni. (W. T. B.) Der Minister des Innern hat die Auflösung der hiesigen internationalen

Association angeordnet. 23. Jamn. (W. T. B.) Der »Hpinione« zufolge soll

Italien.

die Regierung ihren Gesandten Nigra in Paris angewiesen haben, die Aufmerksamkeit der französischen Regierung auf die Anwerbungen in Frankreich zu lenken, die dem Vernehmen nach von Herrn von Charette zu dem Zwecke vorgenommen würden, um Unruhen in Italien hervorzurufen. 8 Die Deputirtenkammer nahm das Gesetz bezüglich der Reorganisation des Heeres im Ganzen mit 139 gegen 73 Stimmen an. Es begann hierauf die Berathung, betreffend zur Herstellung der öffentlichen Sicherheit.

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Man glaubt, die Kammer werde ihre Arbeiten noch im Laufe dieser Woche beendigen. Die Abreise des Königs nin Ron und Neapel ist auf den 29. Juni festgesetzt.

Portugal. Lissabon, 20. Juni. Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien sind heute nach überstandener Quaran⸗ taine ans Land gekommen, vom Könige und dessen Vater empfangen und vom Volke mit Begeisterung. begrüßt. Am 26. d. begiebt sich der Kaiser nach Madrid. 6—

Türkei. Konstantinopel, 22. Juni. (W. T. B.) Halim Pascha wird sich Sonnabend nach Ems begeben. Msgr. Franchi celebrirte heute einen Trauergottesdienst für die Opfer der letzten Pariser Ereignisse. Der französische Bot⸗ schafter, das Botschafterpersonal, sowie die Notabeln der fran⸗ zösischen Kolonie wohnten demselben bei.

mänien. Bukarest, 22. Juni. (W. T. B.) Pie Kammer hat in ihrer heutigen Sitzung den Gesetzentwurf, betreffend die Aufnahme eines Anlehens im Nominalbetrage von .““ mit einigen unwesentlichen Modifikationen genehmigt.

Dänemark. Kopenhagen, 20. Juni. Gestern Nach⸗ mittag um 6 Uhr gingen der König, der Kronprinz, deren Ge⸗ folge und der Prinz Friedrich von Glücksburg mit Familie bei Humlebeck, in der Näye von Helsingör, dem nächsten von Schloß u] zu erreichenden Einschiffungspunkte, an Bord des Königlichen Dampfschiffes »Slesvig«, welches darauf sofort nach Lübeck abging. Von dort wird die Familie des Prinzen Friedrich nach dem Süden weiter reisen. Der König Georg von Griechenland wird morgen in Lübeck erwartet und dann mit dem Könige Christian IX. und dem Kronprinzen hierher zurückkehren. Die Ausschiffung wird dann voraussicht⸗ lich bei Humlebeck erfolgen.

Amerika. Aus Havana, 29. Mai, wird gemeldet, daß 2000 Cubaner sich zum freiwilligen Dienst zur Unterdrückung der Insurrektion gemeldet haben, daß Valmaseda deren Dienste jedoch zurückgewiesen, indem er seine Truppenmacht für hin⸗ reichend hält, die Insurgenten, die sich nahe Moron befinden, zu besiegen.

In Panama ist, wie von dort via Aspinwall den 24. p. berichtet wird, die Revolution vollständig unterdrückt und haben sich die Revolutionäre in Chiriqui unterworfen; auch wird der saisirte Dampfer »Montijo« den Eigenthümern zurückgegeben.

—. In Mexico ist, wie unterm 20. Mai via Ha⸗ vana 30. Mai berichtet wird, die Telegraphenlinie nach Ma⸗ tamoras hergestellt und in gutem Zustand. Das Ministe⸗ rium des Auswärtigen hat dem Kongreß eine Vorlage be⸗ züglich der Stellung der Ausländer vorgelegt. Darnach wer⸗

en Ausländer gezwungen, sich naturalisiren zu lassen, aber unter sehr ungünstigen Bedingungen.

Die Nr. 25 des »Preußischen Handels⸗Archivs« enthält: Ge⸗ setzgebung: Deutsches Reich: Elsaß⸗Lothringen: Verordnung, be⸗ treffend die Einführung des Zollvereinsgesetzes über die Besteuerung des Tabaks. Bekanntmachung, die Versendung von Gütern des freien Verkehrs des Zollvereins durch die Schweiz nach dem Elsaß be treffend. Niederlande: Königlicher Beschluß, betreffend das Verbot der Verladung von Vieh in auswärts gehende Schiffe ohne vorher⸗ gegangene Untersuchung durch einen von der Regierung bestellten Vieharzt. Oesterreich: Erlaß des Finanz⸗Ministeriums, betreffend die zollamtliche Behandlung der aus dem Auslande für die ungarische Monopolsregie einlangenden Tabakssendungen. Frankreich: Dekret, betreffend die Wiedereinführung der Zollpflichtigkeit von Gegenständen der Marine, des Krieges u. a., welche vom Auslande eingeführt wer⸗ den. Statistik: Zollverein: Provisorische Abrechnung über die ge⸗ meinschaftlichen Einnahmen an Ein⸗ und Ausgangszöllen, nebst den andern dahin gehörenden Erträgen für das 1. Quartal 1871 Pro⸗ visorische Abrechnung über die gemeinschastliche Einnahme an Salz⸗ steuer für das 1. Quartal 1871. Griechenland: Jahresbericht des Konsulats zu Patras für 1870. Großbritannien: Jahresbericht des Konsulats zu Bassein Pegu) für 1870 Einfuhr von Holzgütern und norddeutscher Schiffsverkehr in Grangsmouth im Jahre 1870. Schweden und Norwegen: Handelsbewegung auf der Insel Gothland im Jahre 1870 Jahresbericht des Konsulats zu Bergen für 1870. Vereinigte Staaten von Nordamerika: Tabellarische Uebersicht des Ein⸗ und Ausfuhrhandels der Union im Jahre 1870 Jahresbericht des Konsulats zu St Louis (Missouri) für das Jahr 1870. Mit⸗ heilungen; Cottbus. Landsberg a. W. Memel. Danzig. Brom⸗ berg. Stralsund. Breslau. Glogau. Magdeburg. Halle a. S. Bielefeld. Emden. Buenos-Ayres Ny Karleby. Santiago.

Von den Stationen Merseburg, Weißenfels, Teuchern und Zeitz wurden im J. 1870 an Mineralölprodukten dortiger Fabriken versendet (im Vergleich mit 1869): Theer 60,133 Ctr. b- 2523 Ctr.), Solaröl 205,342 Ctr. (s— 26,195 Ctr.), Photogen 104 Ctr. (+ 206 Ctr), Paraffin 35,024 Ctr. (+ 7598 Ctr.), Pa⸗ raffinol 58,328 Ctr. (+ 15,071 Ctr.), Paraffinkerzen 64,964 Ctr. (+ 7897 Ctr.), Kreosot 525 Ctr. (+ 195 Ctr.), Natronkoks oder „Schlacken 604 Ctr. (+ 202 Ctr.), Petroleun (— 4704 Ctr.), zusammen 429,554 Ctr. (— 2251 Ctr.).

G

bremische.

Auf der Oberweser kamen in Bremen im Jahre 1870 752 beladene Schiffe, 68 leere Schiffe, 566 Flöße, 72 Dampfschlepp⸗ schiffe an, zusammen 1458 Schiffe von 57,488 Last 4000 Pfd.) Ladungsfähigkeit und mit 4981 Mann Bemannung. Bis auf 66 Segelschiffe (4210 Last, 299 Mann), und 7 Flöße (212 Last 14 Mann), die aus Braunschweig, kamen sämmtliche Fahrzeuge aus degeaae nach Laren von den 1386 Schiffen 1200 86,58 pCt.) preußische, 95 (6,85 pCt.) braun schweigische, 7 (0,51 3 lippische, 84 (6,06 pCt.) bremische. b 11ö1

Von Bremen gingen im Jahre 1870 auf der Oberweser 880 Schiffe (450 beladen, 358 leer) ab, mit 440,179 Last Tragfäbigkeit und 3762 Mann. Davon waren 53 mit 2991 Last und 217 Mann nach Braunschweig, die übrigen nach Preußen bestimmt. Der Flagge nach waren von den ausgehenden Schiffen 632 (78,22 pECt.) preußische, 89 (11/01 pCt.) braunschweigische, 7 (0,87 pCt.) lippische, 80 (9,9 „Ct.)

Kunst und Wissenschaft. B den Sitzungen der bistorischen Vereine während des Monats Mai l. J. Verein für Geschichte der Mark Brandenburg: Geh. Archiv⸗Rath Dr. Riedel über die Entstehung der Stadt Treuenbrietzen; Geh. Hofrath Schneider über die Ent⸗ stehungsgeschichte des Eisernen Kreuzes v. J. 1813; Prof Adler über die Auffindung zweier Bildnisse Andr. Schlüter's Verein für die Geschichte Berlins: Direktor Dr. Lehrex v. Ledebur: Zur Geschichte des Ursprungs der zunächst Berlin in Nieder⸗Barnim gelegenen Ort⸗ schaften Stralow, Buch, Landsberg, Rosenfelde (jetzt Friedrichsfelde), Wedding und Carow; Dr. J. Beer über die Streitigkeiten der berliner Bader und Barbierer im 18. Jahrhundert, insbesondere über den berliner Geburtsbelfer Ribke⸗ Frhr. Petsch über Theodor Körner in Berlin/ Geh. Hofrath Schneider über die früheren Theater in Berlin und ihre Geschichte. Verein für die Geschichte Potsdams: Herr Bethge über Kirche und Friedhof des Dorfes Bornstedt. Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens: Prof. Dr. Palm über die Verhandlungen der schlesischen Fuͤrsten und Stände bei der Huldigung des Königs Friedrich von Böhmen im Februar und März 1620. Magdeburgischer Geschichtsverein: Prof. Dr. Wiggers über die Magde⸗ burgische Rose, eines der beiden Bilder im Schild des Stadtwappens von Magdeburg; Dr. Holstein über eine Inschrift, betr. den Erz⸗ bischof Hildebrandt. Harzverein für Geschichte und Alterthums⸗ kunde: Conrect. Müller über die Einfuͤhrung und Schicksale der Refor⸗ mation in Goslar; n über Erbauung, Umfang, Einrichtung, Zweck, Z 1 h n Kaiserhauses in Goslar. Verein für Geschichte und Alterthumskunde von Frank⸗ furt a. M.: Senat. v. Oven üͤber den Einfluß der t⸗ gebung auf die specifisch Frankfurtischen Gesetze; Dr. Stricker über die 1812 1813 auf der Pfingstwiese bei Frankfurt a. M. erbauten Lazareth⸗Baracken. Historischer Verein für den Niederrhein: Schloß⸗ kaplan Dornbusch über die Steingutfabrikation der Siegburger Kunst⸗ gilde während der Zeit v. 14.-bis 18. Jahrh.; Dr. Ennen über den Aufenthalt und den Tod der französischen Königin Maria von Medici in Cöln; Dr. Eckertz über die erste Zusammenkunft Friedrichs d. Gr. und Voltaire's im Schloß Moyland; Dr. Floß über die Kriege und Verhandlungen, welche vor Tausend Jahren zwischen Frankreich und Deutschland um Lothringen geführt wurden. B Das Aprilheft der von Prof. Dr. David Mülle gegebenen* Z eitschrift far Prgh t Geschichte und Landes⸗ kunde« (Berlin, Mittler u. „) enthält folgende Abhandlungen: Eine Milliarde, welche Preußen Frankreich zahlen mußte, vom Geh. Re⸗ gierungs⸗Rath Dr. Duncker; Die Gründung des deutschen Fürsten⸗ bundes (nach Ranke's deutscher Geschichte von 1780 1790, 1. Bd.), von Dr. Dav. Müller; Ueber die Pflege des Obstbaues in der Mark Brandenburg durch den Großen Kurfürsten und die preußischen Könige, von Geh. Archiprath Dr. Riedel; Ueber, einige deutsche Trophäen in der französischen Hanptstadt (Schluß). An diese Abhandlungen schließt ch eine längere Rezension und eine kürzere Inhaltsangabe mehrerer

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historischen Zeitschriften an. .

Landwirtbhschaft. Im Regierungsbezirk Cassel gestalte für die Ernte nicht günstig. Der strenge Frost,

Jahre eingetreten war, bevor eine Schneedecke die Saaten schützte, hatte

dieselben schon erheblich beschädigt.

Die bis in den Sommer anhal⸗

tende rauhe Witterung war nicht dazu geeignet, das Wachsthum der

Pflanzen zu föͤrdern, und so steht, namentlich in Weizen,

Raps und

Klee nur eine geringe Ernte zu erwarten. Auch die Weiden haben

durch die Kälte gelitten, so daß nur außerordentlich günstiges einem Mangel an Futter vorbeugen könnte. Auch auf eine Obsternt ist nicht zu rechnen, da der Frost die Blüthen vernichtet 11X1“X“X“

ö. Verkehrs⸗Anstalten. Leipzig, 22. Juni.

sich auf der Anhalter Bahn, Zschortau,

ereignet.

zwischen den Stationen Rakwitz

Ein mit einem Bataillon vom Grenadier⸗Regiment König

Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 besetzter Extrazug ist auf noch nicht bestimmt festgestellte Weise zwischen den oben bezeich⸗

In der vergangenen Nacht um 1 Uhr hat

einige Stunden von Leipzig, ein großes Eisenbahnunglück

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neten Stationen entgleist und sind bei der Zertrümmerung mehrerer

Wagen

57 verwundet worden. Die Bahn bildete an der Unglücksstelle einen Trümmerhaufen.

19 Mann (2 Unteroffiziere und 17 Soldaten) getödtet und

Aerzte mit Lazarethgehülfen, sowie Lazarethwagen

sind in kürzester Zeit aus dem hiesigen Barackenlazareth an der Un⸗

glücksstätte erschienen und haben Verwundet sind: 1 Offizier schwer, schwer, 41 Füsiliere schwer,

sogleich ihre Thätigkeit be⸗ onnen 9 Offiziere leicht 1 1

12 Füsiliere leicht. Die so unglücklich

umgekommenen Mannschaften sind S Podelwitz mit militärischen

1 Unteroffizier

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