1871 / 46 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 Jun 1871 18:00:01 GMT) scan diff

W. A. Bach zu Ostende zu Konsul sowie des Li, Konsuls des Norddeutschen Antwerpen zum Vize⸗Konsul des

mann zu Lüttich, Deutschen Reichs,

Bundes ““ zu ichs;, und unte

Deutschen g⸗ die Ertheilung des Exequatur als Konsul der

Argentinischen Republik mit der Residenz in Hamburg an den

Berlin, den 24. Juni 1871. 8 FSFeitungs⸗Comtoir.

Königreich Preuß

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 8 8 weiten Pfarrer zu Alt⸗Landsberg, Johann Ern Ad 5 zum Guperintendenten der Diözes Straus⸗ sbezirk Potsdam, zu ernennen; W“ vE— R 9 in Sinzig bei seinem Uebertritt in den Ruhestand den Charakter als Justiz⸗Rath; und Dem Kreis⸗Wundarzt Dr. Friedlaender in Schlawe den

Charakter als Sanitäts⸗Rath zu verleihhhn. 8

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche

Erlaß, betreffend die Reorganisation der in der 8 g SSe E bestehenden Handelskammern.

uf Grund des §. 35 des Gesetzes über die Handelskam⸗ 8 24. Februar 1870 (Ges. Sammlung pag. 134) wird in Beziehung auf die 8 der Provinz Preußen bestehenden Handelskammern bestimmt: 1 Hangel ege⸗ Handelskammer zu Thorn betreffend: 1) Der Bezirk der Handelskammer umfaßt vom 1. Oktober 1871 ab den Kreis Thorn. 2) Die Handelskammer behält ihren Sitz in der Stadt Thorn. 3) Die Zahl der Mitglieder beträgt

1. Oktober 1871 ab zwölf. vee. Die Handelskammer zu Insterburg betreffend.

der Handelskammer bleibt unverändert. 2) Die Hätlberskammiek behält ihren Sitz in der Stadt Insterburg. 3) Die Zahl der Mitglieder beträgt vom 1. Oktober 1871 ab neun.

III. Die Handelskammer zu Braunsberg betreffend. 1) Die Handelskammer behält ihren Sitz in der Stadt Brauns⸗ berg, auf deren Umfang auch ihr Bezirk beschränkt bleibt. 2) Die Zahl der Mitglieder beträgt vom 1. Oktober 1871 ab neun.

IV. Sämmtliche Handelskammern betreffend. 1) In der Zeit vom 1. Juli bis zum 30. September 1871 er⸗ folgt behufs anderweiter Einrichtung der Handelskammern eine Neuwahl sämmtlicher Mitglieder nach Maßgabe des Gesetzes vom 24. Februar 1870. 2) Die neu Gewählten treten vom 1. Oktober 1871 ab an Stelle der früher gewählten, mit diesem Termine ausscheidenden Mitglieder und Stellvertreter in Funktion. 3) Im Uebrigen treten von demselben Zeitpunkte ab die über die Verfassungen und Einrichtungen der Handelskammern früher ergangenen Bestimmungen außer raft.

Berlin, den 22. Juni 1871. 1b 86 8 Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten

1”“

Behufs Anfertigung der möglichst genauen Aufstellung keiner amtlichen Nachweisung über die Betheiligung der Pro⸗ fessoren, Privat⸗Dozenten, Beamten und Studirenden der hiesigen Königlichen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität an dem Feldzuge von 1870/71 werden die Betreffenden hiermit auf⸗ gefordert, möglichst bald, entweder schriftlich oder mündlich, der Königlichen Universität darüber Anzeige zu machen, in welcher Eigenschaft sie den Feldzug mitgemacht haben, namentlich aauch dabei hervorzuheben, ob sie zur Ableistung ihrer einjährig freiwilligen Militärpflicht, wenn auch früher, als es unter ge⸗ wöhnlichen Verhältnissen hätte geschehen müssen, in die Armee eingetreten sind.

Eltern, Vormünder oder sonstige Angehörige werden gleich⸗ zeitig ersucht, Mittheilung machen zu wollen, wenn Angehörige von ihnen vermißt werden, oder im Kampfe gefallen, an den im Kampfe erhaltenen Wunden gestorben, einer Krankheit er⸗ legen, oder durch andere Ursachen (verunglückt ꝛc.) den Tod ge⸗ funden haben.

Berlin, den 19. Juni 1871.

Der Rektor der Universität. Bruns.

8 RNichtamtliches.

Ober⸗Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath Dr. Mathis, nach Bad Ems.

Denutsches Neich. 11“

2488, Berlin, 24. Juni. Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin begaben Sich gestern Vormittag mit Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden vom Neuen Palais nach Schloß Babelsberg und trafen daselbst mit Sr. Majestät dem Kaiser zusammen. Das gemein⸗ schaftliche Diner, zu welchem auch Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht Sohn erschien, wurde auf der Pfaueninsel ein⸗ genommen, und Sle⸗ sich an dasselbe eine Dampfschiffahrt in Bewässern der Havel.

8* Aernac 10 Uhr eleiteten Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten die Großherzogin von Baden Königliche Hoheit, Höchst⸗ welche mit dem Nachtzuge die Rückreise nach Karlsruhe antrat, zum Bahnhofe. %

In der gestrigen (25.) Sitzung des Bundesrathes in wan der Reichskanzler den Vorsitz führte, wurde die Vor⸗ lage des Präsidiums, betr. den Entwurf einer Allerhöchsten Verordnung wegen Abänderung einiger Bestimmungen über die Kautionssätze der Postbeamten, den betreffenden Ausschüssen überwiesen. Es erfolgte sodann die Wahl dreier Mitglieder des Bundes⸗Ober⸗Handelsgerichts. Ausschußberichte wurden erstattet

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8

Kriegsentschädigung, b) die anderweite Regelung der Abfüh⸗ der eotgusarbeiträg⸗ für 1871, c) die Ausführung des Gesetzes wegen Gewährung von Beihülfen an ausgewiesene Deutsche, d) die Erhöhung der Bauschsumme des Königreichs Sachsen um das Gehalt für 5. Hauptamts⸗Assistenten, e) den Abschluß eines Handels⸗ ꝛc. Vertrages mit Nicaragua, f) den Ab⸗ schluß eines Handels⸗ꝛc. Vertrages mit Costa.Rica, g) den Abschluß einer Uebereinkunft mit Schweden und Norwegen wegen des

BrBvrrfrere SX⸗H-S 8, M arenbezeichnun en, h) den Ent⸗ wurf einer Kaiserlichen Verorditüͤng 3-vnaige Kuutiviten der

Militär⸗ und Marinebeamten, i) die Veränderung der Zol⸗ grenze bei Geestemünde, k) den Entwurf eines Regulativs für die dem Weinhandel zu gewährenden Zollerleichterungen, 1) Petitionen wegen des Weinzollrabatts, m) den Antrag Hessend, Platzanweisungen betreffend.

Königsberg, 22. Juni. Die heutige dritte Sitzung des Provinzial⸗Landtages hatte nach einigen vorgängigen geschäftlichen Mittheilungen nur die Ausführung von Wahlen zum Gegenstande. V

Haͤnnover, 23. Juni. Heute wurde der fünfte Han⸗ noversche Provinzial⸗Landtag durch den Königlichen Kommissarius, Ober⸗Präsidenten der Provinz Hannover, Otto Grafen zu Stolberg⸗Wernigerode mit folgender Ansprache eröffnet: V

»Hochgeehrte Herren Stände!

Als ich bei dem Schluß ihrer vorjährigen Berathungen das Ab⸗ schiedswort an Sie richtete, gab ich dem Wunsche Ausdruck, daß Ir nächster Zusammentritt in eine Zeit des für unser theures Vaterland ersehnten Friedens fallen möge. Dieser Wunsch ist in herrlichste Weise erfüllt. Indem ich Sie heute an derselben Stelle willkommm heiße, dürfen wir gemeinsam mit hoher Befriedigung und Dankbar⸗ keit auf den vor Kurzem abgeschlossenen definitiven Frieden blicken, der einem gewaltigen Kriege voll Sieg und Ehre, aber auch vel schwerer Opfer ein Ende gemacht hat, auf einen Frieden, wie er ruhm⸗ reicher für unser Vaterland kaum gedacht werden kann. Dank den mt Gottes Beistand unter der eignen Führung des Allerhöchsten Kriegshem erfochtenen Siegen der deutschen Armeen und Dank den Bemühunge einer Diplomatie, die nicht mit der Feder verdirbt, was mit de Schwert errungen ist, sehen wir alte deutsche Lande nach langer Ench fremdung mit dem deutschen Vaterlande wieder vereinigt, schen ein neues Deutsches Reich gegründet, an seiner Spitze als Deutsch Kaiser unseren erhabenen König, den Erneuerer deutscher Macht un Herrlichkeit. Es ist ein glückliches Zusammentreffen, daß Sie in desh

Armee in die ungeduldig wartende Heimath zurückkehrt, und wo g auch hier in patriotischem Sinne sich rüstet, die tapferen Hannors schen Regimenter in festlicher Weise zu empfangen. Die Rückkehr 8 Truppen vergegenwärtigt auf das Deutlichste den Eintritt des Flit dens, wie wir Alle hoffen, eines langen, gesegneten, an fruchtbanf Arbeit reichen Friedens. Von dieser Hoffnung werden Sie, wie üͤberzeugt bin, auch bei Ihren Arbeiten durchdrungen sein, und de werden bei Ihrer gewohnten Hingebung der Provinz zum Stee gereichen und den ersehnten inneren Frieden allseitig mit anbahnen.

Hochgeehrte Herren Stände! Sie sind in diesem Jahre zu e

jetzigen ungewohnten Zeit berufen, weil Ihre Mitwirküng zur Voß ziehung einiger Bestimmungen des mit dem 1. Juli dieses Jahres

. S 8 ““ 1I“ FEW * Abgereist: Se. Excellenz der Präsident des Evangelischen

über a) die Verwendung der von Frankreich zu entrichtenden

Tagen sich hier versammeln, wo der größte Theil unserer siegreiches

b Kraft tretenden Landesgesetzes vom 8. März dieses

8 Jahres, die Aus⸗ führung des Bundesgesetzes über den Unterstützungswohnsitz betreffend, in Anspruch genommen werden muß. Es werden Ihnen Vorlagen zugehen wegen Einrichtung des Landarmenwesens in der Provinz, wodurch Ihre ständische Verwaltung wieder eine Erweiterung erhält; Sie werden Mitglieder und Stellvertreter in die in der Stadt Han⸗ nover für die ganze Provinz zu errichtende Deputation für das Heimathswesen zu wählen, einen Tarif für die Erstattungsforderun⸗ gen der Armenverbände zu begutachten und über die Bildung von Kommissionen zu beschließen haben, welchen die Regelung der Ver⸗ hältnisse der dem Bundesgesetze nicht entsprechenden Armenverbände obliegt. Je tiefer die erwähnten Gesetze in mannigfache bisherige Verhältnisse eingreifen, um so mehr giebt sich die Königliche Staats⸗ regierung der Hoffnung hin, daß es Ihrer bewährten Einsicht gelingen wird, zu einer, die Verhättnisse und Interessen der Provinz berück⸗ sichtigenden Ausführung mit uwirken.

Außerdem wird Ihnen der Entwurf eines das Deichwesen be⸗ treffenden Gesetzes zur Begutachtung vorgelegt werden. Die König⸗ liche Staatsregierung geht bei diesem Entwurf von der Absicht aus, in denjenigen Theilen der Provinz, in welchen ein ausgebildetes Recht in Bezug auf das Deichwesen bereits besteht, an dem vorhandenen Rechtszustande nichts zu ändern und nur die Peöglichkeit zu schaffen, daß die Deichverbände auf dem Wege statutarischer Festsetzungen eine selbständigere Verwaltung erhalten, und daß mehrere Verbände zu gemeintamer Verwaltung vereinigt werden, dagegen in denjenigen Theilen der Provinz, in welchen ein Deichrecht sich nicht ausgebildet hat, das in den ältern Provinzen der Monarchie bewährte Gesetz vom 28. Januar 1848 einzufuͤhren.

Sie werden in diesem Jabre von Neuem die Wahlen für die Bezirks⸗Kommission zur Einschätzung der klassifizirten Einkommen⸗ steuer so wie eine Ergänzungswahl für die Bezirks⸗Kommission zur Regelung der Grundsteuer vorzunehmen haben.

Die provinzialständische Verwaltung hat auch in dem verflossenen Zeitabschnitt ihren ungestörten segensreichen Fortgang gehabt; die darauf bezüglichen Vorsagen werden Ihnen von Ihren eigenen Or⸗ ganen vorgelegt werden.

Meine Herren! Zu meinem Bedauern muß ich es mir während des gegenwärtigen Landtages versagen, regelmäkig mit Ihnen zu ver⸗ handeln, da ich von Sr. Majestät zur Leitung der Verhandlungen der gleichzeitig tagenden Stände einer anderen Provinz berufen bin.

Allerhöchsten Orts ist daher als Stellvertreter für mich in meiner

Eigenschaft als Königlicher Kommissarius beim Hannoverschen Pro⸗ vinzial⸗Landtag der Herr Landdrost von Leipziger ernannt worden. Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Kaisers und Königs erkläre ich den fünften Hannoverschen Provinzial Landtag für eröͤffnet.“« Nach Schluß der Rede brachte der Landtags⸗Marschall Graf zu Münster ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König aus, in welches die Versammlung lebhaft einstimmte. Cassel, 21. Juni. In der heutigen öffentlichen Sitzung des Kommunal⸗Landtages wurde über den Vortrag des Verwaltungsausschusses berathen, betreffend die Organisation der Verwaltung der Landkrankenhäuser

Cassel, 23. Juni. Ihre Durchlaucht die Fürstin von Liegnitz ist gestern Nachmittag hier angekommen und hat im »Hotel zum König von Preußen« Quartier genommen.

Wiesbaden, 23. Juni. Ihre Königlichen Hoheiten der

Prinz und die Prinzessin Carl von Preußen sind vor

einigen Tagen zu einer sechswöchentlichen Kur hier eingetroffen und nahmen, wie bereits früher, Wohnung im »Nassauer Hof«.

Württemberg. Stuttgart, 21. Juni. Der König

hat am 19. d. Mts. den bisherigen Königlichen italienischen

außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am hiesigen Hofe, Grafen von Greppi, in Audienz empfangen,

um dessen Abberufungsschreiben entgegenzunehmen.

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In der gestrigen Sitzung der Kammer der Standes⸗

herren eröffnete der Präsident Graf von Rechberg und Rothen⸗ löwen die Sitzung u. A. mit folgenden Worten:

»Hohe Kammer! Nachdem wir uns im Januar dieses Jahres in der Hoffnung trennten, daß die Siege, welche die Heere Deutschlands unter glorreicher Führung mit bewunderungswürdiger Ausdauer und

mit den größten Anstrengungen und Opfern errungen, uns zu einem segensreichen Frieden führen werden, ist nun diese schöne Hoffnung

in Erfüllung gegangen; es beweiset, was Deutschland vermag, wenn seine Stämme fest und einig zusammenhalten. Lassen Sie dieser glückverheißenden Einigung uns erfreuen und Gott danken, daß er die Geschicke Deutschlands zu seinem Wohle geführt hat!⸗ 8

Nach einigen persönlichen Angelegenheiten erfolgten Be⸗ richte der Legitimations⸗Kommission, nach welchen der Staats⸗

Minister von Geßler den Antrag auf Wahl einer volkswirth⸗

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rende Anlagen; die Mittheilung,

chaftlichen Kommission stellte.

22. Juni. der Abgeordneten fanden Wahlprüfungen und Wahlen von Kommissionsmitgliedern statt.

Hamburg, 21. Juni. In der heutigen 21. Sitzung

der Bürgerschaft brachte der Vorsitzende zunächst Mitthei⸗

lungen des Senats zur Kenntniß, nämlich den Antrag, betref⸗ fend einige auf dem Bauplatze der Stadtwasserkunst auszufüh⸗ betreffend die Land⸗

In der heutigen 13. Sitzung der Kammer

Gemeindeordnung und die finanziellen Verhältnisse der Land⸗ gemeinden, so wie die Mittheilung, betreffend die Ausführungs Verordnung zum Bundesgesetz über den Unterstützungswohnsitz

8 ꝓ.

8 Oesterreich⸗Ungarn,

8 Wien, 22. Juni. Das Abge⸗ ordnetenhaus genehmigte in dritter Lesung den Gesetzent⸗ wurf betreffs der Maß⸗ und Gewichtsordnung und lehnte hierbei den Minoritätsantrag auf Anwendung der deutschen Nomenklatur neben der Dezimalnomenklatur ab. Zu Art. 8 wurde ein von Chlumetzky beantragtes Amendement ange⸗ nommen, wonach die Anwendung der neuen Maße und Gewichte mit Januar 1873 gestattet wird. Hierauf begann die Generaldebatte über den Gesetzentwurf wegen der Erhöhung des Friedensstandes auf 25 Kavallerie⸗Regimenter. Rechbauer stellte einen Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung. Morgen wird die Debatte fortgesetzt. Agram, 22. Juni. zum September vertagt.

Belgien. Brüssel, 23. Juni. Die Repräsentanten⸗ kammer beendete gestern die Generaldiskussion über das Steuer⸗ gesetz und ging zur Spezialdiskussion über. Art. 1, welcher das Debitsrecht für Getränke und Steuer aufhebt, wurde mit 57 gegen 39 Stimmen angenommen. Die Erhöhung der Grundsteuer wurde mit 54 gegen 39 Stimmen bewilligt.

„Großbritannien und Irland. London, 22. Juni. Die gestrige Nachmittagssitzung des Unterhauses war fast während ihrer ganzen Dauer der Erörterung des Gesetzentwur⸗ fes, die Schließung der Wirthshäuser (Public-houses) an Sonn- tagen betreffend, gewidmet. Nach längerer Debatte wurde die eingebrachte Bill in umgeänderter Fassung, daß nämlich die Wirthshäuser an Sonntagen nur von 1 3 und am Abend von 8 10 Uhr offen gehalten werden dürfen, mit 147 gegen 119 Stimmen zum zweiten Male gelesen.

Frankreich. Paris, 21. Juni. Die Behörden sind wegen der Lage von Paris noch fortwährend in Besorgniß. Abgesehen von den einzelnen Angriffen, die stets auf die Sol⸗ daten gemacht werden, und der großen Anzahl von Anhängern der Kommune, die noch nicht in ihre Hände gefallen sind, fehlen auch von den Waffen, welche an die Nationalgarde ver⸗ theilt wurden, 120,000 Gewehre und 20,000 Revolver. Die Nachsuchungen nach denselben dauern fort. Die Versailler Kriegsgerichte werden nächsten Montag ihre Arbeiten beginnen. ö zuerst Pgs dieselben.

23. Jank, ends Die Zeichnun üj ie n Anleihe sollen, wie der »Agence Havas⸗ AShener nhled, neu⸗ Dienstag, den 27. Juni, eröffnet werden. Der Emissionscours dürfte wahrscheinlich 82,50 betragen. Die erste Einzahlung soll sich auf 11 Fres. belaufen; außerdem sind 16 monatliche Zah⸗ lungstermine festgesetzt. Aus dem Auslande treffen sehr be⸗- trächtliche Aufträge zu Zeichnungen ein. Das Gerücht, daß der Graf von Paris in Versailles eingetroffen sei, ist unbe⸗- gründet. Ebenso unrichtig ist die Mittheilung der Journale, daß die Wahlen für die General⸗ und Munizipalräthe auf den 16. Juli festgesetzt seien. v1X4X“X“

Mnumänien. Bukarest, 23. Juni. (W. T. B.) Die Kammer hat heute das Budget pro 1871 votirt und wird nunmehr die in Aussicht gestellte, die ganze rumänische Eisen⸗ bahnangelegenheit, die Konzessionsverhältnisse und die Aus⸗ gleichungspropositionen betreffende Regierungsvorlage erwartet

Der kroatische Landtag wurde bis

Sctatistische Nachrichten. Jena, 20. Juni. Nach dem soeben ausgegebenen Verzeichnis der Lehrer, Behörden, Beamten und Studirenden der Gesammt⸗Uni⸗

versität Jena beträgt die Anzahl der Letzteren in diesem Sommer-

Semester 336, wozu noch 20 kommen, welchen zum Besuch der Vor⸗ lesungen hesondere Erlaubniß ertheilt worden ist. Die Gesammtzahl beläuft sich demnach auf 356, demnach 25 mehr als im verflossenen Wintersemester. Von diesen sind 80 Theologen (51 Ipländer, 29 Aus- länder); 82 Juristen (35 Inl., 47 Ausl.); 67 Mediziner (30 Inl., 37 Ausl) und 107 Philosophen (57 Inl., 50 Ausl). Die Zahl der Lehrer beträgt in der theol. Fakultät: 3 ordentl. und 2 außerordentl. Honorar⸗Professoren, sowie 1 Privatdozenten; in der juristischen Fa- tultät: 5 ordentl, 2 ordentl. Honorar⸗ und 2 außerordentliche Pro- fessoren; in der medizinischen Fakultät: 6 ordentl. und 3 außerordentl. Professoren und 1 Privatdozenten; in der philosophischen Fakultät:, 11 ordentl, 3 ordentl. Honorar⸗ und 13 außerordentl. Professoren. sowie 4 Perivatdozenten und 1 Dozenten der Veterinärwissenschaft Lehrer der Künste sind 6 verzeichnet. Bei der Armee stehen von den Studirenden gegenwärtig noch 66, und zwar 10 Theologen, 24 Juristen, 16 Mediziner und 16 Philosophen.

Ueber Neu⸗Süd⸗Wales enthält der Jahresbericht des Bundes⸗ konsulats zu Sidney für das Jahr 1869 folgende Notizen: Die Be⸗ völkerung der Kolonie betrug Ende 1869 485,356 Einwohner; sie hatte sich im Jahre 1899 um 18,591 oder 3,9s pCt. vermehrt, darunter