und Gewerbesteuer auf 50 pCt. Zuschlag (statt bisheriger 10 pCt.). Bei der Kapital⸗ und Einkommensteuer, sowie bei Hundeauflage, Malzsteuer u. s. w. auf 25 pCt. (statt bisheriger 10 pCt.) Die Finanzkommission der Kammer erkennt die Nothwendigkeit der
teuererhöhung an, beantragt jedoch, solche nur bei der ersten Kategorie auf 30 pCt., bei den andern auf 20 und nur bei den Hunden auf 25 pCt. zu erhöhen, bis man nach Vorlegung eines Spezialetats genaue Kenntniß des Standes habe; mittler⸗ weile stehen der Regierung Mittel genug zur Deckung größerer Ausgaben zur Verfügung. Auch will die Regierung nach einem vorliegenden Gesetzentwurf das Staatspapiergeld um 8 Millionen vermebren.
— 28. Juni. Der König und die Kön igin sind gestern mittelst Extrazuges von Friedrichshafen hier eingetroffen, um dem morgen stattsindenden feierlichen Einzug der württem⸗ bergischen Felddiviston in hiesiger Stadt anzuwohnen.
Hessen. Darmstadt, 28. Juni. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer nahm die Berathung über den Gesetzentwurf wegen Ausführung des mit dem 1. Juli I. J. in Kraft tretenden Reichsgesetzes über den Unterstützungs⸗ wohnsitz den größten Theil der Sitzung in Anspruch. Der Ge⸗ setzentwurf wurde nach den von dem Ausschuß beantragten Ab⸗ änderungen und Zusätzen, mit welchen sich die Regierung ein⸗ verstanden erklärt hatte, angenommen. — Nach Erledigung dieses Gesetzentwurfs berieth die des Ministeriums der Finanzen, den Bau einer Eisenbahn von Offenbach nach Hanau, insbesondere die Bewilligung der Mehrbaukosten für die Erweiterung der zwischen Klein⸗Steinheim und Hanau zu erbauenden Eisenbahnbrücke zu einer Fabrbrücke für Fuhrwerke. Schließlich erklärte die Kammer ihr Einver⸗ ständniß mit einer anderen Vorlage der Regierung, derzufolge
in Zukunft ausländische Handwerker und Fabrikanten, welche
im Großherzogthum Arbeiten ihres Gewerbes, zu dessen Betrieb sie an ihrem Wohnorte die Berechtigung erlangt haben, auf Bestellung ausführen, ohne jedoch eine Gewerbsanlage im Großherzogthum zu errichten, von der Gewerbsteuerentrichtung freigelassen werden sollen, sofern in dem Staate, in welchem sie wohnen, die Reciprocität gewährt wird.⸗ Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 27. Juni. Der Herzog Alfred von Edinburgh ist heute Nachmittag hier eingetroffen und im Herzoglichen Residenzschloß abgestiegen. Elsaß und Lothringen. Straßburg, 29. Juni. Die »„Straßb. Itg.“ veröffentlicht folgende Bekanntmachung: »Vorgekommene Ruhestörungen veranlassen mich, Nachfolgendes zu bestimmen: b Entlassene französische Kriegsgefangene, welche, ohne im Elsaß oder Deutsch⸗Lothringen ortsangehsrig zu sein, sich im Bezirk des General⸗Gouvernements in französischer Uniform betreten lassen und sich nicht durch eine in Garnisonstädten bei der Orts⸗Militärbehörde, in anderen Orten bei den Polizei⸗Kommissaren oder den Gensöd'armerie⸗ posten nachzusuchende Aufenthaltserlaubniß ausweisen können, haben ihre sofortige Arretirung und Abführung nach einer deutschen Festung zu gewärtigen, woselbst sie bis auf Weiteres internirt werden. Werden mit Aufenthaltskarte versehene entlassene Kriegsgefangene bei Auf⸗ läufen, Schlägereien oder Streitigkeiten mit deutschen Militärpersonen oder deutschen Beamten eosfsb. so findet, vorbehaltlich des weiteren Untersuchungs⸗ und Strafverfabrens, die gleiche Maßregel gegen sie Anwendung. Den im Bezirk des General⸗Gouvernements ortsange⸗ hörigen ehemaligen Kriegsgefangenen wird das bereits früher erlassene Verbot des Tragens französischer Uniformen aufs Neue dringlich in Erinnerung gebracht. “ Straßburg, den 28. Juni 1871. ö— General⸗Gouverneur im Elsaß: Graf von Bismarck⸗Bohlen, 88 General⸗Lieutenant. es Präfekten des Nieder⸗Rheins erinnert
— Ein Erlaß d daran, daß das Reichsgesetz über die Kriegsentschädigungen den Elsaß⸗Lothringern nur als Reichsangehörigen und nur aus
Liberalität Entschädigung gewähre; eine Verpflichtung hierzu
sei nicht vorhanden. 8
HOesterreich⸗Ungarn. Wien, 29. Juni. gesetzblatt veröffentlicht u. A. das Gesetz vom 28 Juni d. J., betreffend die Forterhebung der Steuern und Abgaben, dann die Bestreitung des Staatsaufwands im Monat Juli 1871.
— Der Herzog Georg von Mecklenburg ist mit seiner Gemahlin und den Kindern, Prinzessin Helene, Prinz Georg Alexander und Prinz Karl, dem Vernehmen nach auf der Durchreise nach Ischl, hier angekommen.
— Das Abgeordnetenhaus nahm gestern das Grund⸗ buchsgesetz an, erledigte die Regierungsvorlage betreffs der Be⸗ züge der Beamten an den Universitäten und genehmigte die Gesetzentwürfe hinsichtlich der Theilung der Einkommensteuer von den Unternehmungen in beiden Reichstheilen und über das Lotto⸗Anlehen der Stadt Innsbruck. Endlich nahm das Haus den Ausschußantrag bezüglich des vom Herrenhause abgeänder⸗ ten Gesetzes über die außerordentliche Berufung in Straf⸗ veeö.“ 11114“
Kammer über die Vorlage
Das Reichs⸗
— In der ungarischen Delegation wurde die Spezial⸗ debatte über das Budget des Ministeriums des Aeußern fort⸗ gesetzt. IZsedenyi glaubt, daß nach Aufhören der weltlichen Macht des Papstes die römischen Angelegenheiten als nicht mehr politischer Natur nicht zu den gemeinsamen Agenden ge⸗ hören. Dagegen sprachen Erzbischof Haynald und Graf Szechen, und wurden die Kosten des römischen Botschafterpostens votirt. Bezüglich der Subvention für den Lloyd ward Zsedenyi'’s An⸗ trag angenommen, lativen nicht eine Verfügung getroffen haben, nicht in den Wirkungskreis des auswärtigen Amtes gehöre. Im Uebrigen wurden alle Titel unverändert angenommen.
Triest, 30. Juni. Der Lloyddampfer »Urano⸗ ist mit der ostindisch⸗chinesischen Ueberlandpost heute Nacht aus Alexandrien hier eingetroffen. ö114.“ Belgien. Brüssel, 29. Juni. gestern aus den Händen des Grafen Abberufungsschreiben als Großherzoglich hessischer Resident entgegen.
— Die Repräsentantenkammer beschäftigte sich zwei Tage hindurch mit der Absetzung einiger Professoren der Mittelschule zu Rochefort. Nach lebhaften Debatten wurde der Antrag, über diese Angelegenheit mit dem Bedauern, daß die Regierung die Absetzung verfügt habe, zur Tagesordnung über⸗ zugehen, mit 60 gegen 41 Stimmen verworfen.
Großbritannien und Irland. London, 28. Juni. Ihre Majestät die Königin ertheilte am 23. Juni im Buckingham⸗Palaste im Beisein des Ministers für auswärtige Angelegenheiten, Earl Granville, dem Gesandten der Nieder⸗ lande, Grafen von Bylandt, sowie dem Gesandten der Ver⸗ einigten Staaten, General⸗Major Schenck, Antritts⸗Audienzen behufs Ueberreichung ihrer Beglaubigungsschreiben.
Auf Königlichen Befehl fand gestern Abend im Buckingham⸗ Palast ein Hofball statt, zu dem sehr zahlreiche Einladungen ergangen waren. Neben den Mitgliedern der Königlichen Fa⸗ milie waren der Großfürst Wladimir von Rußland, der Groß⸗ herzog von Mecklenburg⸗Strelitz mit Gemahlin und Sohn, der
Der König nahm von Enzenberg dessen Minister⸗
japanesische Prinz Higashi Fushimi, Prinz Hassan⸗Pascha von
Aegypten, Prinz Eduard von Sachsen⸗Weimar, der Prinz von Leiningen, die hier anwesenden indischen Hoheiten, das diplo⸗ matische Corps und eine große Anzahl vornehmer Gäste an⸗ wesend. Der Prinz und die Prinzessin von Wales erschienen
in Begleitung des Prinzen Arthur und der übrigen Mitglieder
der Königlichen Familie unter Vorantritt der Hofchargen kurz vor 11 Uhr im Ballsaale, worauf der Ball, bei welchem die Prinzessin von Wales die Honneurs machte, ofort eröffnet wurde.
— Im Oberhause kündigte gestern Lord Granville in Erwiderüng einer desfallsigen Anfrage für nächste Woche die nbe eines Armee⸗Reformgesetzes an.
— Das Unterhaus hielt gestern zwei Sitzungen. Die Nachmittagssitzung wurde durch Anmeldung einer Anzahl von Anträgen und neuen Vorlagen eingeleitet. Als Budget⸗ Komite votirte das Haus nach einer längeren Diskussion 23,078 Pfd. Sterl. zur Kompletirung der für die Instandhal⸗ tung des Parlamentsgebäudes erforderlichen Summe, 60,500 Pfd. Sterl. zur Kompletirung der für das neue Ministerium des Innern und das neue Kolonial⸗Ministerium erforderlichen Summe, 20,500 Pfd. Sterl. für Vergrößerung der National⸗ gallerie, 15,000 Pfd. Sterl. für die Universität in Glasgow, 8000 Pfd. Sterl. für das industrielle Museum in Edinburgh, 36,450 Pfd. Sterl. für Grafschaftsgerichte, 42,547 Pfd. Sterl. für wissenschaftliche und Kunstgebäude 36,215 Pfd. Sterl. für ein neues Gesandtschaftshotel in Konstantinopel, 97,300 Pfd. Sterl. für Vermessungen des Ver. Königreiches, und Eitene andere Summen für Hospitäler und wohlthätige
nstalten.
— 29. Juni. Im Oberhause beantragte Lord Oranmore
ein Tadelsvotum gegen die Regierung wegen Abschlusses des
Washingtoner Vertrages, durch welchen das Land erniedrigt vheen sei. Dieser Antrag wurde nach kurzer Debatte ab⸗ gelehnt.
— 30. Juni. Das Unterhaus lehnte den Antrag, die Ballotbill zu verwerfen, ab und beschloß mit 321 gegen 230 Stimmen die Bill der Ausschußberathung zuzuweisen. .
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Frankreich. Paris, 28. Juni. Der Finanz⸗Minister hat den projektirten neuen Tarif veröffentlicht: Rohseide, Wolle, Baumwolle und alles andere Rohmaterial werden mit 20 pCt. ad valorem besteuert. Eine ähnliche Prämie wird auf den Export von Fabrikaten gelegt. Kaffee zahlt einen Zoll von 150 Frcs., rohes Petroleum von 40 Frcs., raffinirtes von 55 Frcs. pro 100 Kilogramme. Zucker zahlt außer den bestehenden Saͤtzen einen Zuschlag von 30 pCt. Das Porto für Inlandbriefe wird von 20 au 25 Centimes erhöht.
wonach dieselbe, so lange die beiden Legis⸗
— 29. Juni. Vom Longchamp wird 3 Uhr Nachmittags gemeldet: Marschall Mac Mahon traf an der Spitze des Ge⸗ neralstabes, gefolgt von einer glänzenden Suite, um 2 Uhr am Longchamp ein. Die Batterien des Mont Valérien und des Exerzierplatzes kündigten Schlag 2 Uhr die Ankunft der Mitglieder der Regierung und der Nationalversammlung an. Das Defiliren der Truppen begann unmittelbar hierauf. Die Regimenter brachen bei ihrem Vorbeimarsche vor den Tribünen in wiederholte Hochrufe aus.
— Nach einer Mittheilung aus Rom hat der Papst den Grafen Harcourt empfangen, welcher ein Schreiben Thiers' überreichte.
— Die Gemäldegalerien im Luxembourg⸗Palast und die Museen des Louvre sind seit dem 24. d. M. dem Publikum wieder geöffnet; letztere haben weiter keinen Schaden erlitten, als daß eine Statue den Arm verloren hat. — Die geheime Druckerei von Plakaten, deren Ursprung man in London und Belgien vermuthete, ist von der Polizei in den Ternes entdeckz worden. — In der Villette brennen die Docks immer noch. Es sind jetzt fast fünf Wochen, daß sie in Brand gesteckt wurden.
— 30. Juni. (W. T. B.) Die der Regierung geneigten Morgenblätter konstatiren, daß die Haltung der Truppen bei der gestrigen Repue eine vortreffliche gewesen und daß nament⸗ lich Thiers und Mac Mahon mit besonderer Begeisterung empfangen worden seien. — Das »Paris Journal« veröffent⸗ licht einen Brief des Barons Haußmann, worin derselbe erklärt, daß er zu keiner expklusiven Partei gehöre und daß er nur ein ergebener Diener Frankreichs sei; im Interesse der Ordnungs⸗ partei sehe er sich veranlaßt, eine Kandidatur abzulehnen. — Ein Cirkular Rouhers an die Wähler des Departements Cha⸗ rente inférieure betont hauptsächlich die Freiheit des Handels, welche er vertheidigen werde. Bezüglich der künftigen Regie⸗ rungsform hebt Rouher hervor, daß die Nation selbst dieselbe später bestimmen müsse und daß derjenige als Aufrührer zu betrachten sein werde, welcher sich dem Willen der Nation nicht unterwerfe. — Gambetta ist gestern hier eingetroffen.
Bordeau, 29. Juni. (W. T. B.) Die hiesigen Journale
veröffentlichen die Ansprache, welche Gambetta an die Delegir⸗
ten des republikanischen Komites gerichtet hat. In derselben erklärte Gambetta, die gegenwärtige Regierung anzuerkennen; denn eine Regierung, in deren Namen der Friede geschlossen sei, Gesetze erlassen und Milliarden erhoben werden, in deren Namen Recht gesprochen wird, die einen furchtbaren Aufruhr niederzuschlagen vermochte, eine solche Regierung seine eine legi. time, welche den Beweis für ihre Macht und für ihr Recht eben durch jene Handlungen geliefert habe. Diese Regierung aber lege Jedermann die Verpflichtung auf, sie zu achten, und wer sie bedrohe, sei als Aufrührer zu betrachten. Im Uebrigen betonte Gambetta die Nothwendigkeit, den Volksunterricht und die allgemeine Wehrkraft zu heben.
Marseille, 29. Juni. (W. T. B.) Von den vor das Kriegsgericht gestellten beim Aufstande Betheiligten sind bis jetzt drei, deren Namen ohne politische Bedeutung zum Tode, vier, unter denen auch Martin, zur Deportation, zwei, Novi und Blanché zu Zwangsarbeiten und einer zur Detentionshaft verurtheilt worden. Zehn Angeklagte wurden freigesprochen.
Spanien. Madrid, 28. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Cortes wurde die Berathung über die Vorlagen des Finanz⸗Ministers sowie über den mit der Bank von Frankreich abgeschlossenen Vertrag begonnen. Die⸗ selbe wurde nicht zu Ende geführt, weshalb eine Abendsitzung stattfinden sollte. Von dem Ausgange der Berathung wird der Verlauf der bestehenden Ministerkrisis abhängen.
Italien. Florenz, 30. Juni. Wie die »Opinione⸗ meldet, soll ein Theil des hohen französischen Klerus dem Papste empfohlen haben, in Korsika ein Asyl zu suchen, um in den ersten Tagen des Juli nicht in Rom anwesend zu sein. 8— S habe jedoch diesem Rathe seine Zustimmung nicht ertheilt.
Neapel, 29. Juni. Der König ist heute hier ein⸗ getroffen und von der Bevölkerung enthusiastisch empfangen
worden. — Der König besuchte heute die Ausstellung und vertheilte
19 goldene Medaillen erster Klasse, von denen die österreichische
Marine zwei erhielt.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 28. Juni. Der Großfürst⸗Thronfolger ist mit seiner Gemahlin und seinen Kindern am 25. d. M. in Hapsal (Esthland) an⸗ gekommen.
Der Erbgroßherzog Friedrich August von Oldenburg ist dem Tarutino'schen Infanterie⸗Regiment Nr. 67 Sr. König⸗ lichen Hoheit des Großherzogs von Old
8
rg zugezählt worden.
New⸗York, 16. J heri⸗ dan, welcher sich während des deutsch⸗französischen Krieges im Hauptquartier der deutschen Armeen befand und welchem von vielen englischen Zeitungen abfällige Urtheile über die deutschen Truppen in den Mund gelegt wurden, hat in einer Antwort an den Redacteur des »New⸗Yorker Demokrat« diesem Ge⸗ rüchte widersprochen, da die Aeußerungen auch in deutsche Zei⸗ tungen vielfach übergegangen sind, giebt die »N. Y. Handels⸗ zeitung« die nachfolgende wortgetreue Uebersetzung des erwähn⸗ ten Briefes: “
»Hauptquartier der militärischen Division des Missour'yr.
“ 8 Cebdicago, Ill, 8. Juni 1871.. Geehrter Herr! Ihr sehr freundlicher Brief vom 1. Juni ist mir soeben durch das Kriegsdepartement zugekommen. Ich bitte um die 8 Erlaubniß, die in den deutschen Zeitungen, die Sie namhaft machen veröffentlichten Artikel, welche Meinungen, Kritiken ꝛc. über den deutsch⸗französischen Feldzug enthalten sollen, zu desavouiren. Ich habe nicht ein Wort gesprochen, das nicht, nach meiner Ansicht, für den Muth und die gute Führuna der deutschen Armeen, sowohl der Offiziere wie der Mannschaften schmeichelhaft gewesen ist. Da die Mehrzahl jener Arutkel, wie Sie sagen, des politischen Effekts wegen veröffentlicht wurden und es ein mühsames Unternehmen für mich sein würde, sie zu bericht'gen, so bitte ich unsere deutschen Freunde, deren gute Mei⸗ nung Alles ist, was ich wuͤnsche, nur das zuglauben, was meine Unterschrift trägt. Alufrichtig Ihr P. H. Sheridan,
General⸗Lieut. der Ver. St Armee.
An Dr. G. Bloede, Redacteur des »N. Y. Demokrat« — Chili. In Valparaiso ist am 6. Mai im Odeon
Theater eine deutsche Friedensfeier veranstaltet worden; dieselb war sehr zahlreich besucht. Die Einnahmen im Betrage von 2365 Dollars wurden dem deutschen Hülfskomite überwiesen. — In Valdivig hat am 13. April, zu Puerto Monte am 29. April, zu Los Anjeles am 1. Mai eine deutsche Friedens⸗ feier stattgefunden. “
1181““ v11e“ “ ““
— Die Nr. 26 des »Preuß. Handels⸗Archivs« enthält: Gesetz⸗ gebung: Deutsches Reich: Preußen: Organisation der Handels⸗ kammern. — Oesterreich: Ecmächtigung des Nebenzollamtes I Klasse zu Bajaschestie in der Bukowina zur Austrittsbehandlung von Zucker und Bier. — Großbritannien; Aufhebung des Einfuhrverbots von Vieh ꝛc. aus Belgien. — Rußland: Auesfuhr von Seidenwurm⸗Eiern aus Turkestan. — Schweden: Erhöhung des Zolltarifs für gewisse Importartikel. — Spanien: Eingangszoll von Waaren, die in fremden, von Spanien angekauften Schiffen in den Kolonien importirt wer⸗ den. — Aufhebung der Differentialzölle in Manilla. Statistik: Deutsches Reich: Preußen: Leggeverkehr auf den Legge⸗Anstalten der Previnz Westfalen in 1870. — Zollverein: Vergleichung der gemein⸗ schaftlichen Zolleinnahmen an Ein⸗ und Ausgangsabgaben im 1. Quartal 1871 mit denen des Vorjahres. — Großbritannien: Anordnungen der Königlichen Schatzverwaltung Behufs Erreichung einer größeren Genauig⸗ keit und Beschieunigung bei Aufstellung der statistischen Handelsaus⸗ weise. — Vereinigte Staaten von Nordamerika: Jahresbericht des Konsulats zu St Louis (Missouri) für das Jahr 1870 (Schluß). — China: Bericht über den Handel und die Verhältnisse auf der Insel Formosa. Mittheilungen: Tilsit. Stettin. Breslau. Triest. Christiania. Lima Santiago. Beilage: Friedensverträge zwischen dem Deutschen Reich und der Französischen Republik.
. 1
Statistische Nachrichten. 11.“ Eine »Nachweisung des Vermögens und des Ein⸗
kommens sämmtlicher evangelischer Pfarreien im Re⸗
gierungsbezirk Cassel« ist, nach amtlichen Quellen gearbeitet, kürzlich in Cassel im Verlag von Th. Kay erschienen. Dieselbe gründet sich auf die sog. Pfarrkompetenzen, welche eine genaue Beschreibung der Vermögensbestandtheile der Pfarreien enthalten und zugleich das mit letzteren verbundene Jahreseinkommen angeben. Im Durchschnit hat jede Pfarrei ein jährliches Einkommen von etwa 610 Thlr. Von dem Gesammteinkommen aller Pfarreien fließen ca. 278,500 Thlr. aus eigenem Vermögen u. s. w, während etwa 17,100 Thlr. aus der Staatskasse zur Ergänzung der Kongrua von Pfarrern auf 400 Thlr. zugeschossen werden. Das Jahreseinkommen sämmtlicher Pfarreien mit 295,622 Thlr. setzt sich aus folgenden einzelnen Ein⸗ nahmen zusammen: Kapitalzinsen, Grundeigenthum, Miethswerth der Wohnungen, ständigen Geldeinnahmen, kleinen Gefällen, Holz, Gebühren für Amtshandlungen. Der Üübrige Theil besteht aus Zu⸗ schüssen aus der Staatskasse.
— Das Stempelgefälle brachte in den im Reichsrath ver tretenen Ländern und Königreichen Oesterreich⸗Ungarns, nach den in der »Anstria« veröffentlichten amtlichen Tabellen im Jahre 1870 12,689 728 G., 2,5 pCt. mehr als im Jahre 1869. Davon ent⸗ fallen auf Stempelmarfen 11 384,770 G., Spielkarten 146,147 G. Kalender 115,022 G., Zeitungen 826,934 G, Ankündigungen 36,240 G. Promessenscheine 44 393 G., Wechselblauquette 136,222 G. Die von der Nationalbank, von den Eisenbahn⸗ und Dampfschiffahrts⸗Unter⸗- nehmungen, Sparkassen, Kredit⸗, Escompte⸗ und Versicherungs⸗An stalten und ähnlichen Instituten für gegebene Vorschüsse, Aufnahms und Versicherangs-Urkunden, statutenmäßig geleistete Einlagen, einge löste Cbéqu s, erfolgte Pensi nen, sowie für ausgegebene Fabhr⸗ un Frachtkarten ꝛc im Jahre 1870 entrichteten unmittelbaren Gebühren betrugen 3,091,729 G., 236,414 G. mehr als im Vorjahre.
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