11 . Madrid, 30. Juni. Der König hat den italienischen Gesandten in besonderer Audien 8 — In der heutigen Sitzung der Cortes erkärte der Finanz⸗ Minister Moret, den Etat der Staatsausgaben auf 2400 Mill. Realen herabzumindern. “ — 1. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der — Cortes setzten die Deputirten die Budgelberafbung .. Der Finanz „Minister Moret sprach für Aufhebung des Vertrages mit der französischen Bank und hielt eine Besteuerung der Rente nicht fuür angezeigt, dagegen wünschte er die Ausgabe 111““ 5 früheren Defizits zu decken. ie Deputirten Ardanaz und Lohring bekämpften; des Finanz⸗Ministers. 8 ö““
Italien. Rom, 1. Juli. Das offizielle Blatt veröffent⸗
3 lich 3 u durch welches die der — Die Minister sind hier eingetroffen und haben ihre Vureaupx in den für sie bestimmten Cebchafen inaerihib⸗ Aha die Gesandten von Bayern, Brastlien, Griechenland, Portugal und der Schweiz sind angekommen und wurden bereits vom Minister des Aeußern, Visconti Venosta, empfangen. Die Ver⸗ treter der übrigen Mächte werden im Laufe der nächsten Tage
hier ens n
— 2. Juli. Der König ist in Begleitung des Prinzen umbert hier eingetroffen und wurde von den Nirisaurn⸗ 8 esandten, den Präsidenten der Deputirtenkammer und des Senats, sowie von dem Bürgermeister begrüßt. Die Linien⸗ ö1 Aaesa oZeh Vw1b Deputationen mit n u eten Spalier und 28 Sse enfangen ““
„. — Von den Mitgliedern des diplomatischen C hier eingetroffen die Gesandten des Deutschen Ranche, ihs - einigten Staaten von Amerika, Rußlands, der hohen Pforte der “ Pn Spaniens. orenz, 1. Juli. rinz Humbert i ier einge⸗ troffen und nach Rom weitergereist. Auch 88 81 Teit v. K. igeah und Deputirten hat sich bereits nach Rom be⸗
Griechenland. Athen, 2. Juli. (W. T. B.) B bgüglich der vaunohateramen⸗ vee angabe au in Fl und Paris begeben. S 8 hee rest Poster 8 Florenz
Rumänien. Bukar est, 2. Juli. (W. X. B Verhandlungen „der Deputirtenkammer — in der d2,e frage werden frübestens naͤchsten Mittwoch beginnen.
6
— Die Nr. 6 des »Amtsblatts der Deut en ichs⸗ Postverwaltung⸗ enthält folgende Beneroh. Be honna 88 28. I“ Packetbeförderung nach dem Elsaß und Lothringen.
— Das »Justiz⸗Ministerialblatt für die preu Gesetzgebung und Rechtspflege«, Nr. 26, enihaͤlk e- Beschlu des Königlichen Ober⸗Tribunals vom 15. März 1871: Hat der Anklage⸗Senat die Versetzung in den An⸗ klagezustand ausgesprochen, so kann der Schwurgerichtshof die⸗ selbe nicht wieder aufheben, sollte auch in olge eines inzwischen eingetretenen Wechsels in der Gesetzgebung die betreffende That nur noch eine Vergehensstrafe nach sich ziehen können; ferner ein Erkenntniß des Koniglichen Ober⸗Tribunals vom 19. April 1871: Wenn beim Diebstahl auf die Strafe des Rückfalles nach §. 244 des Strafgesetzbuchs erkannt wird, so muß in dem Erkenntnisse ausdrück⸗ lich festgestellt werden, daß die früher gegen den Angeklagten wegen Diebstahls erkannten Strafen nach einander ganz oder doch theilweise verbüßt, oder ganz oder theilweise erlassen worden, und daß seit der e ö Erlaß der letzten Strafe bis zur Begehung des Fenen c 8 zu bestrafenden) Diebstahls noch nicht zehn Jahre ver⸗
— Das»Armee.Verordnungsblatt⸗
Inhalt: Aufloͤsung des Kommandos der mm obeien rücpkatdfe Fese Corps. — Auflösung der Truppenverbände der II. und III. Armee und Formation der Occupe Frankreich. — Aufbewahrung der Registraturen der während des Feldzuges gegen Frankreich errichteten Kommandobehoͤrden ꝛc. nach ihrer mit der D bilmachung ꝛc. er⸗ folgten Auflösung. — Extraordinäre Verpflegungszuschüsse. — Demo machung der bei den Kriegsschulen angestellten re⸗ kommandirten Offiziere aus mobilen Stellen.
Statistische Nachrichten. ““
728. Juni. Nach dem Personalverzeichnisse der hie das laufende Peme g8 - en. Während das vorige on 1762 inskribirten Stu⸗
962 Nicht⸗Sachsen absch Bestand im gegenwärtigen Seni er hen 1gag e belause sich dieser
“ 1“ 8 b 8 v1““
inskribirt zu sein, die Erlaubniß zum Besuch der akademischen 2 lesungen erhalten, so daß die Gesammtsumme der Hörer 1ng eaar. Von den Inskribirten studiren Theologie (darunter 54 zugleich Philo⸗ logte) 380 (136 Inländer, 244 Ausländer); Jurisprudenz (darunter 69 sagegch Cameralia) 520 (291 Inl, 229 Ausl.); Medizin 263 (145 Jnl, 118 Ausl.); Pharmacie 62 (36 Inl., 26 Ausl.); Naturwissenschaft (Chemie und Physik) 91 (40 JInl., 51 Ausl), Phiklosophie 54 (15 Inl., 9 Ausl.); Pädagogik 54 (42 Jnl., 12 Ausl.); Philologie 258 (80 nl.,
im Personalverzeichnisse aufgeführten Lehrern haben im jüngsibeendeten
als Ritter des Eisernen Kreuzes aufgeführt. — Das dem Personal⸗ verzeichnisse beigefuͤgte Verzeichniß der dem Kriege um O
hGg 8 “ ergiebt 550 I
— Aus der Kapkolonie (Port Elizabeth) wurden n. Jahresbericht des deutschen Konsulats de9) in Jabre 18,0dem Wolle verschifft: 133,809,934 Pfd, gegen 31,754,784 Pfd. in 1869, 31,752,679 Pfd. in 1868, 31,090,966 Pfd. in 1867. Der Werth dieser Wollen belief sich auf 1,538,579 Pfd. St., gegen 1,395,080 Pfd. St. in 1869, 1,620,484 Pfd. St. in 1868, 1,643,174 Pfd. St. in 1867. Von der Wolle gingen 22,702,168 Pfd. (1,094,006 Pfd. St.) nach England, 3,870,630 Pfd. (195,045 Pfd. St.) für Ordres nach Fal⸗ mouth, 1,420,220 Pfund (70,440 Pfd. St.) nach dem Kontinent, 3,958,685 Pfund (96,501 Pfd. St) nach Amerika Die Gesammt⸗ ausfuhr der Kolonie erreichte im J. 1870 1,949,620 Pfd. St., gegen 1,607,776 Pfd. St. in 1869; die Gesammteinfuhr 1,295,030 Pfd. St., gegen 1,136,139 Pfd. St. im Vorjahre. In Port Elizabeih verkehr⸗ ten im J. 1870 13 deutsche Schiffe; ein deutscher Schraubendampfer fuhr regelmäßig zwischen Kapstadt, Port Elizabeth und Natal. Die Diamantenfelder am Vaalflusse werden durch 10 — 12,000 Menschen energisch ausgebeutet; der Gesammtwerth der dort gefundenen Dia⸗ manten wird auf 250,000 Pfd. St. geschätzt. Kunst und Wissenschaft. Berlin. In der Sitzung der m
g 6 venn Fnachte 1 1
r. G. Hirschfeld in Athen, welcher über dortige Ausgrabungen be⸗ richtet. Durch Auffindung solcher Plätze, wo 8.8 4 bs 5 Bcheic ber wohl erhaltener Gräber nachweisen kann, wird es möglich, für den Kunstzweig attischer Gefäßmalerei chronologische Anhaltspunkte zu gewinnen. Es lagen auch diesmal Durchzeichnungen von Vasen vor, welche nur in der untersten Gräberschicht gefunden werden, unver⸗ mengt mit anderen Stilarten aber mit Gold⸗ und Silbersachen, die in späteren Perioden nicht vorkommen, namentlich die Durchzeichnung einer Schiffsdarstellung, welche Anlaß gab, die Photographie eines Steins aus Pesaro, vorzulegen, auf dessen 3 Seiten Schiffe und Schiffsmannschaften eingeritzt sind. Dann legte der Vor⸗ “ 6 deans 8 der Annali und Monumenti
e aologischen Instituts vor un
den Aufsatz von Brunn über die Statuen dende besnrach insbeseghere
Sacgssen, 972 Nicht⸗Sachsen. Außerdem haben noch 61 Personen, ohne
1“
polis und die Publikation der Wandgemälde aus den räber
Corneto durch Helbig. — Prof. Wittich hielt hierauf “ über die Maaße des Parthenon und beleuchtete dabei die bis in die neueste Zeit zu Toge gekommene Ansicht, nach welcher es ein direktes Zeugniß dafür, daß der vorpersische Parthenon ein Hekatompedos ge⸗ wesen sei, nicht gäbe. Prof. Heydemann legte zuerst das Buch des Professors Ad. Michaelis in Tübingen über den Parthenon vor welches soeben in Leipzig erschienen, aus einem Atlas (15 Tafeln Fol.) nebst Textschrift (XVI. und 370 Seiten mit einer Hülfs⸗
tafel, Octav, besteht und ein handliches Repertorium des massen-
haften Materials giebt, welches der
Rescen seiner Architektur und seiner Skulpturen sowie 86 mannigfachen späteren Schickalen und den auf ihn bezüglichen In- schriften dem Studium darbictet. Dann legte der Vortragende drei Vasenzeichnungen (Raub der Europa, Jason vor Aietes; Familien⸗ scene) vor; genaue Beschreibungen folgen in der »Arch. Ztg 1871. — Zum Schluß sprach der Referent über Darstellung von Windgoͤttern bei Schriftstellern und auf Kunstwerken und legte eine Reihe von Monumenten vor, auf denen dieselben als blasende Köpfe, ähnlich dem bekannten Wappen der Familie Braschi, dargestellt sind bndg Dr. Hübner legte noch das soeben erschienene erste Heft der »Archäologischen Zeitung«, sowie den zweiten Band des »Lapidarium septentrionale« von Dr. Bruce in Newcastle vor, in welchem FefirirsavbäbRnder der drei g nd im b üii chen Museum aufbewahrten find u“ sprach derselbe im Namen der Ge e; selben aus für die ihr übersendeten Ulm und Wiesbaden.
— In New⸗York ist dem noch lebenden benannten Telegraphir⸗Systems, Professor Rotheftnder —— setzt und am 10. Juni feierlich eingeweiht worden. .“ ne
. Landwirthschaft Ueber die diesjährigen Frühjahrs⸗T 8
»Krockers Landwirihschaftliche EEE e- 1 VeeS sich
und das spezielle Ergebniß der diesjährigen Frühjahrs! Wol erlauf
lassen sich im Augenblick noch nicht übersehen; noch sventen märkte
dies rücksichtlich der diesen Verkauf niger aber ist
der Fall. Gewiß ist nur,
Märkten und unter diesen
anderer .F. als von der Mehrzahl der
einigen Monaten, ja, kurz vor Beginn de
e-2. Erstere glaubten u. A. im Hinolice aa elte noch, Seee
7 riege sich zu hohen Erwartungen berechtigt, letztere schi böee⸗ esen Erwartungen zu entsprechen, wie aus den z “
schluͤssen vor den Maͤrkten hervorgeht rst bei E“
v“
schließlich den Preis.
178 Ausl.); Mathematik 39 (18 Inl, 21 Ausl.); Landwirt 8 (19 Inl, 35 Ausl.); Cameralia 28 79 Inl., 19 Ausl.), dhee zes
Kriege 4 das Eiserne Kreuz erhalten. Unter den Studirenden sind 23
8 das aber scheint aus den veröffentlichten Berichten hervorzugehen,
sogenannten Bauernwollen und für die hochgezüchteten feinen Tuch⸗
vorausgesehen wurde, seitdem sich herausgestellt hatte, daß unsere
sonderen Umständen, konkurriren können. einigung hohen Ertrag zu gewähren geeignet ist. Wenn andererseits die
unserer Züchter, heute außer Zweifel gestellt ist, daß große Körper
unsere Züchter das sich aus dem Vorstehenden Ergebende als Grund⸗
Verhältnissen passend — also rationell — anwenden wollen; werden
sie jene Erkenntniß kaum 8 stehenden Ergebnisse lassen sich in nachstehenden Sätzen zusammen⸗
fassen: Die überseeischen
zugsweise die Futterverwerthung übernehmen soll. Die Steigerung der Produktion von Fleisch und Wolle auf demselben Individuum ist bis zu einer gewissen Grenze ausführbar; Massenproduktion von Fleisch, leichte Ernährung der Thiere und Frühreife sind dagegen weder mit hohem Schurgewichte noch mit Feinheit und Adel der Wolle in vollen Einklang zu bringen.
1 rationell, wo alle natürlichen 8 richtung den Ertrag in größerem Maße schmälern, als bei jeder an⸗
deren. In der Thatsache, daß diese Züchtungsrichtung in erwähnter Weise nur für wenige Gegenden angezeigt ist, während bleibender
die Voraussetzung, daß in solchem Sinne und Umfange auch die
die Käufer inne geworden zu sein, daß die Konkurrenz sie zu hohen Preisen nicht zwinge, und die Produzenten wurden zum großen Theil zu spaͤt inne, daß ihre Erwartungen zu hoch gespannt waren. Als Folge hiervon zeigten sich die Schwankungen an jedem einzelnen Markte und von einem zum andern; die lokale Konkurrenz machte Für diese Thatsache lassen sich Erklärungen finden; augenblicklich bleibt aber noch unaufgeklärt, weshalb so viel Wolle, namentlich wieder in Breslau und Berlin, unverkauft blieb. Nach allen jenen Vorgängen ist durch diesen Nichtverkauf noch keines⸗ wegs der Nichtbedarf konstatirt; dies würde vielmehr erst der Fall sein, wenn auch nach einiger Zeit noch die nicht verkauften Wollen in nennenswerther Menge auf Lager blieben. Diese Auffassung dürfte besonders darin Begründung finden, daß, wie es scheint, mehr als sonst auf die späteren Märkte Wollen bereits in zweiter Hand um Verkauf gebracht wurden, die Spekulation also auf den Ver⸗ auf der späteren Märkte noch mehr als sonst ihren Einfluß übte. Ob das Fehlen der französischen Käufer von Einfluß und eventuell in welchem Maße war, ist eine bisher noch nicht beantwortete Frage;
daß im großen Durchschnitte die relativ höchsten Preise für die groben,
wollen angelegt wurden. Für die Züchter würde diese Thatsache das bemerkenswertheste Resultat des diesjährigen Frühjahrs⸗Wollmarktes sein, ein Resultat, welches übrigens nicht nur nicht befremden koͤnnte, sondern, von Jahr zu Jahr in wachsendem Maße sich naturwüchsig herausbildend, zu erwarten war und in der That auch von Vielen
Mittelwollen mit den überseeischen Wollen nicht, oder nur unter be⸗ Die Erkenntniß hiervon ist nicht neu, aber man straͤubte sich vor der der Konsequenzen. Diese Erkenntniß wird voraussichtlich Veranlassung zu größerer Produktion von Fleisch werden, welche mit der grober Wollen vereinbar und in dieser Ver⸗
Produktion hochgezüchteter Tuchwolle auf diejenigen Gegenden be⸗ schränkt bleibt, auf welche sie rationell angewiesen ist, wird auch diese einträglich bleiben, zumal, Dank den Bemühungen und der Einsicht und hohes Schurgewicht nicht unvereinbar mit hochgezüchteter Tuchwolle bei demselben Individuum sind. Mit einem Worte, wenn
satz für die einzuschlagende Züchtungsrichtung anerkennen und je nach zu bedauern haben. Die in Rede
Wollen beherrschen am Weltmarkt
in sogenannten Mittelwollen den Markt; ihre Produktion ist deshalb in Deutschland für jetzt irrationell geworden, sobald sie vor⸗
Die Produktion hochfeiner Tuchwolle
bedingt nicht ririne Krper und geringes Schurgewicht, ist aber nur edingungen fäür ibr Gedeihen vor⸗
handen sind, weil alle künstlichen Ersatzmittel bei dieser Züchtungs⸗
Bedarf an hochfeiner Tuchwolle in ziemlich konstantem Umfange an⸗
Ertrag ha
berg und Schönau zu
“ “ 11
Aussicht auf lohnenden
1“ u
A1“ hoch ezuchteter Tuchwollen die . Gewerbe und Handel.
1“ S8 “ 2 89
Dem Jahresbericht der Handelskammer für die Kreise Hirsch⸗ Hirschberg i Schl. für das Jahr 1870 ent⸗ nehmen wir Folgendes: Leinene Maschinengarne waren in der zweiten Hälfte des Jahres 1870 schlecht verkaͤuflich, doch haben sich im Jahre 1871 die Verhältnisse vortheilhaft geändert. Für Handgarn nahm die Verschlechterung der Konjunktur erheblich zu. Von leinenen Geweben wurden gröbere nach Ausbruch des Krieges in bedeutenden Quanti⸗ täten gesucht, dagegen blieben feinere Gattungen fast ganz unberück⸗ sichtigt. Ungebleichte halbleinene Kreas waren fortdauernd sehr be⸗ gehrt. Die Leinwandbleichen waren wenig beschäftigt, die Garn⸗ bleichen aber unausgesetzt im Betriebe. Die Plüsch⸗ und Chenille⸗ fabrikation stockte nur kurze Zeit bei Ausbruch des Kriegs und exportirte in gewöhnlicher Weise. Die Seidenwaaren⸗Fabrikation ist im Frühjahr 1870 mit 20 Arbeitern wieder aufgenommen worden. Die Fabrikation türkischer Teppiche begann das Jahr 1870 unter glänzenden Aussichten, jedoch wurden nach Aus⸗ bruch des Kriegs fast sämmtliche Aufträge zurückgezogen; nur vermehrter Export nach England gewährte für die Ausfälle einigen Ersatz. Die Fabrik fertigte auf 30 Stühlen 1094 Tep⸗ piche, größtentheils für ganze Zimmer. Aus Jute wurden auf 26 Hand⸗ und 9 mechanischen Stühlen 2879 Stück Stoffe von 60 — 100 berliner Elle Länge und ¾— ¼ Breite hergestellt. Die Tuch⸗, Satins⸗, Croisé- und Trikotfabrik in Neukirch hatte nur geringen Absatz. Ihre Produktion erreichte 1410 Stücke. Auf die Fabrikation brüsseler Spitzen hatte der Krieg keinen nachtheiligen Einfluß: das Gleiche gilt von der Holzfaserstoffbereitung, welche 20,000 Ctr. produ⸗ zirte. Dagegen blieben die Fabriken für Kammgarn, Lumpenpapier, Holzcement und Dachpappen, Strohpapier, Glas, Zinn⸗ und Spiel⸗ waaren, Holzgalanterie und Spanschachteln, Ziegel⸗ und chemische Präparate, hinter der Produktion früherer Jahre zurück.
Die Bergfreiheitsgrube bei Schmiedeberg förderte mit 140 Arbeitern 174712 Ctr. Eisenerze. Aus Aepfeln wurden 2500 — 2600 Ie Cyder gepreßt, dessen Absatz sich aber nur auf einige Kreise Ober⸗ schlesiens beschraͤnkt. An Grüneberger Champagner wurden ca. 4000 Flaschen abgesetzt.
11“
8
Verkehrs⸗Anstalten
Summarische Uebersicht über den Depeschenverkehr auf der Indo⸗Europäischen Telegraphenlinie im Monat Juni 1871.
Es sind an gebührenpflichtigen Depeschen befördert: a) aus London, dem übrigen England und Amerika nach Persien und Indien 892 Stück, b) aus Persien und Indien nach London, dem übrigen Eng⸗ land und Amerika 604 Stück, c) vom europäischen Kontinent — exklusive Rußland — nach Persien und Indien 58 Stück, d) aus Persien und Indien nach dem europäischen Kontinent — exkl. Ruß⸗ land — 40 Stück, Summa 1594 Stück.
Wien, 2. Juli. Die Unionebank veröffentlicht den Prospekt der Subskription auf 44,162 Stück ungarischer Staatsbahnpfand⸗ briefe für die Gömörer Eisenbahn im Gesammtnominalbetrage von 6,624,300 Gulden Silber. Die Pfandbriefe tragen 5 pCt; die Coupons werden am 1. Januar und 1. Juli ohne Abzug in Silber ausbezahlt werden. Die einzelnen Stücke lauten auf 150 Fl. österr. Währung in Silber und sind binnen 40 ½ Jahren im vollen Nennwerthe rück⸗ zahlbar und durch Spezialhypothek auf die Gömörer Eisenbahn, sowie außerdem durch die gesammten Einkünfte des ungarischen Staates garantirt. Die Substkription findet am 8. Juli d. J. in Wien, Pesth, Prag und auch in Deutschland zu Berlin, Franksurt,
zunehmen ist — in dieser Thatsache liegt ferner die Berechtigung für
München ꝛc. statt. Der Emissionscours beträgt 79.
Oeffentlicher Anzeiger.
8* 88
Handels⸗Register.
Die sub Nr. 220 des Firmenregisters für den Ka ufmann Carl Friedrich Dahlenburg eingetragene Firma »Carl Dahlenburg« ist durch Kauf auf den Kaufmann Fritz Lebening zu Putlitz über⸗
gegangen und daher hier gelöscht worden.
Dagegen ist unter der neuen Nummer 227 die Firma ⸗Fritz Lebening« mit der Niederlassung in Putlitz für den oben genannten
Kanufmann Lebening IRö Verfügung vom 21. Juni 1871.
Perleberg, den 21. Juni 1871. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
In das Firmenregister des unterzeichneten Kreisgerichts ist unter Nr. 228 für den Kaufmann Carl Ferdinand Güssow zu Lenzen die Firma »F. Güssow« zufolge Verfügung vom 23. Juni 1871 einge⸗ tragen woͤrden. ö“
leberg, den 23. Juni 1871. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Der Kaufmann Carl Samuel Rentel von hier hat für sein
hiesiges unter der Firma: C. S. Rentel betriebenes Handelsgeschäft dem Ludwig Eduard Schiller von hier Piokuara ertheilt. Die dem Adolph Elkan für das Geschäft ertheilte Prokura ist erloschen. Deshalb ist zufolge Verfügung vom 22 am 26. Juni d. J. im Prokurenregister die neue Prokura unter Nr. 325 eingekragen und die alte Prokura unter Nr 61 gelöscht worden
Köͤnigsberg, den 28. Juni 1871. “
öͤnigliches Kommerz⸗ und Admiralitäts⸗Kollegium.
Die in “ Firmenregister unter Nr. 17 eingetragene Firma »Neue Eisengießerei und Maschinenbau⸗Anstalt F. Scheck«, Inhaber Königlicher Baumeister und interimist. Deich⸗Inspektor Friedrich Femhne Scheck, in Königsberg i. Pr. vor dem Friedländer Thore, ist erloschen.
Königsberg, den 28. Juni 1871. 8 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. In unser Firmenregister ist sub laufende Nr. 181 die Firma W. Oldenhoff zu Saalfeld und als deren Inhaber der Kaufmann Wilhelm Olden hoff daselbst am 29. Juni 1871 eingetragen worden. Mohrungen, den 29. Juni 1871. 8 Königliches Kreisgericht. Abtheilung I. 8
„Zufolge Verfügung vom 24. d. Mts. ist heute die in Elbing errichtete Handelsniederlassung des Kaufmanns Carl August Conrad Angerer ebendaselbst unter der Firma: X“ Conrad Angerer 8 8 das diesseitige Handels⸗ (Firmen⸗) Register (unter Nr. 447) ein-
Elbing, den 26. Juni 1871. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
In unser Genossenschaftsregister ist unter Nr. 1, Colonne 4, fol⸗
†gender Vermerk eingetragen:
Durch Beschluß der Generalversammlung des Vorschußvereins
zu Stuhm veingetragene Genossenschaft⸗ vom 26. Mai 1871 sind