er betraut sind. Eigenthümli kirche drein, unter deren Arkaden ein Paar chtete Tribünen einen schattigen und Von Weitem fällt dem Beschauer gs⸗Ministerium in das Auge, auf Dache einige Dutzend kleine blauweiße Fahnen lustig im Winde flattern, während über denselben eine riesige schwarz⸗ ihre Bestimmung für die neue Reich Vor der Front zeigen bekränzte Schil⸗ bayerischen Siege und Siegesantheile 4. August, Wörth August, Bazeilles
Bierling und Unger benachbarte Ludwigs . ür die Stadtpfarrer erri Sitz versprechen. das Königliche Krie
weißrothe Fahnenstange fahne kenntlich macht. der die Namen in dem letzten Feldzuge, als: Weißenbu 6. August, Beaumont und Rancourt 31. August, Sedan 1. September, Plessispiquet 19. September, Straßburg 28. September, Artenay 10. Oktober, Orleans 11. Oktober, Bazoches les hautes 2. Dezember, Meung 6. De⸗ Beaugency 8. Dezember, Clamart 14. Januar, Mont⸗ Januar und endlich Paris 1. März. Schꝛüde herum sind Trophäen von Säbeln und mit ihren Scheiden angebracht. Vorbau des Kriegs⸗Ministeriums bilden Karabiner, Säbel und Lanzen, die letzteren mit der von den polnischen Lanciers Napoleons I. vererbten weiß⸗rothen Fahne, an Kürasse und Kürassierhelme angelehnt Trophäen von Reiterwaffen, einen Stock hoch Tabatièrengewehre und Faschinenmesser, um Tornister und Tschako gesammelt, Infanterietrophäen. Neben den Parterre⸗ nstern erregen Gruppen von riesigen Wallbüchsen die allgemeine ufmerksamkeit, und unter den Arkaden erheben sich, von erstem Tannengrün umgeben, Trophäen von Kanonenröhren, wäh⸗ rend unter dem Hauptportal ein riesiges Festungsgeschütz her⸗ vordroht. Endlich auf dem Trottoir vor dem Kriegs⸗Ministe⸗ n Haufen Kürasse aufgestapelt, manche mit ranatensprengstück gerissenen Loch oder der durch die Gewehrkugel verursachten Quetschung. Kriegs⸗Ministerium fällt das des Herzogs Maximilian, Vater Oesterreich, besonders in das Auge. Dasselbe zeigt an beiden ophäen in schwarz⸗weiß⸗roth und blau⸗weiß, arben häufig auch die vielgestreifte Fahne mit dem Wappen des wittelsbachischen Königshauses, inmitten der Trophäen abwechselnd ein schwarz⸗weiß⸗rothes oder ein blau⸗ weißes Schild, im Parterre der Flügel die Wappenschilder der baye⸗ ial⸗Hauptstädte München, Landshut, Speier, Re⸗ ayreuth und Augsburg, un⸗
zember, rouge 29. Um die irschfängern
Ueber den Schilden in dem
nd in ga dem durch das Neben dem alais Sr. Königlichen Hoheit der regierenden Kaiserin von
lügeln Fahnentr att der letzteren
rischen Provin gensburg, Wuͤrzburg, Anspach, B mittelbar am Portale zwei riesige Schilde mit dem Königlichen Namenszuge und der Krone darüber. An der Front über der Einfahrt sind die Vorbereitungen zu einer großartigen Illu⸗
eier zur Kapitulaton von Paris
.mit der Kaiserkrone über einem . Endlich ist die Gesammtfront des Palais durch je zwei schwarz⸗weiß rothe und blau⸗weiße riesige ahnenstangen von der übrigen via triumphalis abgegränzt. m Odeonsplatze, wo Se. Majestät der König bekanntlich den Vorbeimarsch der Truppen in Zugskolonne abnehmen wird, ist außer großen Tribünen neben dem König Ludwigs⸗Denkmal, wie vor und auf den Häusern am Hofgarten noch nichts sichtbar, da⸗ gen schreiten die Vorbereitungen in der Feldherrnhalle, wo der auer Guggenberger die Arbeiten leitet, rüstig fort, wenn⸗ schon seine beiden Viktorien und die Riesenbüste Sr. Majestät des Königs mit den Reliefportraits der Generäle Freiherrn von der Tann und Freiherrn von Hartmann von dem Bild⸗ hauer Zumbusch noch vermißt werden. eine breite schwarze Illuminationsfront angebracht, auf der die Worte: »Heil dem König und seinem tapferen Heere« schon Die ganze vom Siegest herrnhalle reichende via triumphalis endlich tianischen Mastbäumen, roth mit goldener Spitze, eingefaßt, die durch Tannenkränze mit rothseidenen Bändern mit einander An der Residenz, dem Residenzplatze und der Zug sich demnächst Vorbereitungen sichtbar, dagegen sind an dem alten Rathhause auf dem Marienplatz ür die Illumination die Worte: »Hoch das einige freie Deutsch⸗ nd!« vorbereitet, während gegenüber das Haus des Landtags⸗ Abgeordneten Juwelier Thomaß eine schöne Germania mit Schild und Schwert, umgeben von der schwarz⸗weiß⸗rothen, der bayerischen, württembergischen, badischen und hessischen gt. Besonders schön endlich ist der Bahnhof ausge⸗ attet. Hier hängen in der Mittelfront zwei kolossale Schilde mit dem W. und der Kaiser⸗ und dem L. und der Königs⸗ Krone nebeneinander, unter denselben glänzen auf blau⸗weißen Schilden die Namen der bayerischen Corps⸗ und Divisions⸗ Generäle, Freiherr von der Tann, Freiherr von Hartmann, Stephan, Maillinger, von Walther und langer Reihe auf lauer Schrift die Namen
mination ersichtlich; bei der brannte dort bekanntlich ein L. mit der Königskrone.
Ueber der Halle ist
or bis zur Feld⸗
jetzt sichtbar sind. st von 170 vene⸗
verbunden sind. der Dienersgasse, bewegen
ahne, zeigt.
Graf Bothmer, an den schwarz⸗weiß⸗rothen eutschen Si
g schildern mit b angegeben.
Soweit ngen,
Mittag, gestaltet hatten. Im Publikum ist die Theilnahme
eine sehr große, bereits sind zahlreiche Fremde, namentlich aus
den Provinzen des Königreiches hier eingetroffen, und schon
gestern hatte der Magistrat für Tribünenplätze die Summe von 7000 Fl. eingenommen. Das Fest, begangen zu Ehren
unserer tapferen bayerschen Armee und verherrlicht durch die
Theilnahme ihres Königlichen Kriegsherrn wie ihres siegreichen obersten Führers, des künftigen Reichsoberhauptes, verspricht ein sehr glänzendes zu werden und dem deutschen wie dem bayerischen Patrioten zur völligen Befriedigung und dauernden
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Sachsen. Dresden, 14. Juli.
Sophie ist heute früh 8 Uhr von Schönbrunn in Niedersedlitz eingetroffen und hat sich auf die Weinbergs⸗Villa der König bei Wachwitz begeben. 8 G“
Württemberg⸗ Stuttgart, 13. Juli. In der gestr 24. Setzung der Kammer der Abgeordneten hatte der Abg. Oesterlen, früheres Zollparlaments⸗Mitglied, eine Interpellation an das Ministerium gerichtet, ob dasselbe geneigt sei der Kammer Bericht zu geben über die Thätigkeit des Bundesraths und speziell uͤber die Stimmführung Württembergs in demselben. Der Justiz⸗Minister v. Mittnacht gab die entschiedene Er⸗ klärung ab, daß „das Ministerium nicht beabsichtigt, der Kammer eine allgemeine Mittheilung zu machen über die Stimmabgabe Württembergs im Bundesrath. Darüber, ob und wie es Anfragen wegen der Stimmabgabe in bestimmten “ Fällen zu beantworten in der Lage ist, wird das Ministerium sich schlüssig machen, wenn der Fall eintreten wird.« Einen allgemeinen Rechenschaftsbericht aber zu geben über die Thätigkeit im Bundesrath, müsse das Ministerium entschieden ablehnen. Ein solches Vorgehen würde in keiner Weise der Würde der Reichsgesetzgebung entsprechen. Die Rede des Ministers von Mittnacht wurde von der Mehrheit der Kammer mit großer Befriedigung aufgenommen. .““
Baden. Karlsruhe, 14. Juli. Die »Karlsr. Ztg.⸗ veröffentlicht folgenden seinen Inhalt bereits telegraphisch ge⸗ meldeten Allerhöchsten Befehl:
Nachdem Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden seinen Truppen die mit denselben konventionsmäßig eintretende Veränderung durch den Tagesbefehl vom 1. d. Mts. bekannt gemacht hat, beauf trage Ich das General⸗Kommando, nunmehr die in den Verband der preußischen Armee eintretenden Generale, Offiziere, Beamten und Soldaten in Meinem Namen herzlich willkommen zu heißen und dieselben dahin anzuweisen, daß bis zum Ergehen der speziellen Per⸗ sonalbestimmungen Jeder an seiner bisherigen Stelle zu verbleiben hat. — Es ist Mir eine besondere Freude, den badenschen Truppen bei dieser Gelegenheit Meine volle Anerkennung für ihr ausgezeichne⸗ tes Verhalten in dem letzten Feldzuge, und Meine Freude darüber auszusprechen, daß sich — Dank des großherzigen Entschlusses ihres Kriegsherrn — eine so vortreffliche Truppe mit der preußischen Armee vereinigt. — Das General⸗Kommando hat dies den Truppen des XIV. Armee⸗Corps bekannt zu machen. Ems, den 10. Juli 1771.
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Wilbhelm. An das General⸗Kommando des XIV. Armee⸗Corps. “
— Die »Karlsruher Zeitung« bringt die definitive Verlustliste der badischen Felddivision. Hiernach be⸗ trägt der Verlust an Offizieren und Aerzten 31 Todte, 147 Verwundete, 4 Vermißte, an Mannschaften 413 Todte, 2584 Verwundete, 259 Vermißte, mithin der Gesammtverlust 3438 Mann. Von den Vermifßten sind bis jetzt zurückgekehrt 4 Offiziere und Aerzte und 220 Mann, 26 Mann werden noch vermißt; 13 starben in der Gefangenschaft.
Reuß j. L. Gera, 13. Juli. Die Wahlen für den nächsten Landtag sind im ganzen Fürstenthum Reuß j. L. auf Dienstag, den 29. August c., festgesetzt worden.
Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 14. Juli. Die »Straßburger Zeitung« enthält eine Verordnung des General⸗ Gouverneurs, durch welche die Wahlen zur vollständigen Ernen⸗ nung der Gemeinderäthe in den Gemeinden Elsaß⸗Lothringens auf den 29. und 30. d. festgesetzt werden. Dasselbe Blatt ver⸗ öffentlicht ferner ein Schreiben des Ober⸗Präsidenten v. Kühl⸗ wetter, durch welches derselbe in seiner Eigenschaft als Civil⸗Kom⸗ missar von den Bean
8
98 b Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 14. Juli. Die Kai serin hat am 12. d. M. in Begleitung der Herzogin von
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Die Erzherzogin
in 8
die Regierung in entschiedener Weise, auf die 2
iuten und Bewohnern des Elsaß Abschied 1161A1A1AX“X“X“X“ .“ 11“
Alengon Ischl verlassen und sich nach Bayern zu vierzehn⸗
igem Aufenthalte begeben. 18 8 Reichsraths „Delegation wurde die
Berathung über das Kriegsbudget (Extraordinarium) fort⸗ 28 Für die Befestigung Krakaus wurden 400,000 Fl., für den Ausbau eines Forts bei Komorn 150,000 Fl., für den Bau der Infanterie⸗Kasernen in Krakau und Pola je 200,000 Fl. statt der vom Ausschusse beantragten 100,000 Fl. bewilligt. Die übrigen Titel des Extraordinariums wurden im Wesentlichen nach den Anträgen des Ausschusses angenom⸗ men. — Bei der hierauf folgenden Berathung des Marine⸗ budgets wurde das Ordinarium zumeist nach der ursprünglichen
orderung der Regierung, das Extraordinarium im Sinne der Ausschußanträge en bloc angenommen.
Schweiz. Bern, 13. Juli. Der Bundesrath hat in seiner Sitzung vom 12. Juli die vom Departement des Innern vorgelegten Hauptergebnisse der Verifikationsarbeit des statisti⸗ schen Bureau, betreffs der eidgenössischen Volkszählung vom 1. Dezember 1870, genehmigt, und es werden dieselben nun mittelst Botschaft der Bundesversammlung zur Bestätigung unverweilt vorgelegt. Danach betrug die faktische Bevölkerung der Schweiz am genannten Tage 2,669,095 Personen und die Wohnbevölkerung, d. h. die Volkszahl ohne die Durchreisenden und einschließlich der vorübergehend Abwesenden 2,665,113 Per⸗
sonen.
Großbritannien und Irland. London, 13. Juli. Das Unterhaus beschäftigte sich in seiner gestrigen Sitzung hauptsächlich mit der Erörterung einer Gesetzvorlage, welche ge⸗ wohnheitsmäßige Trunkenbolde, in ähnlicher Weise wie Irrsinnige, unter staatliche Aufsicht zu stellen proponirt. Die Bill verfügt eine zwölfmonatliche eee von gewohnheitsmäßigen Veun lenbolden in einer Besserungsanstalt.
— Prinz Oskar von Schweden ist hier angekommen
und in der schwedischen Legation abgestiegen.
Frankreich. Paris, 14. Juli. Der neue Gesandte am russischen Hofe, General Leflô, ist heute nach St. Petersburg abgereist. b 8
— Heute hat eine Explosion in dem Feuerwerks⸗Labo⸗ ratorium auf dem Polygon von Vincennes stattgefunden. Man schätzt die Zahl der durch die Explosion Verletzten auf etwa 60. Bisher sind bereits 12 Verwundete, zumeist Frauen,
s den Trümmern gezogen worden.
Epanien. Madrid, 14. Juli. (W. T. B.) Die
Cortes nahmen den Bericht der Kommission, betreffend das
Tabaksmonopol, an.
Rumänien. Bukarest, 13. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Kammer zog die Regierung den Ent⸗ wurf eines Uebereinkommens mit dem Konsortium Strousberg zurück, da es nicht wahrscheinlich erschien, die Majorität der Kammer für diese Vorlage zu gewinnen. . erklärte
ezahlung des älligen Coupons und auf die Konvertirung der Eisenbahn⸗ Obligationen zu verharren, da dies eine höchst dringende An⸗ elegenheit von internationaler Bedeutung sei. Die Kammer beschoß hierauf die Dringlichkeit des Konvertirungsgesetzes. Die Berathung über das Gesetz selbst wird im Laufe der
naächsten Tage stattfinden.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 13. Juli. im Reiche entnehmen wir dem
Woche vom 3.— 10. Juli ein⸗
daß mit Ausnahme Peters⸗
e in Behandlung befinden. In
St. Petersburg betrug die Zahl der Kranken am 9. d. M.
365; im Laufe des Tages kamen 49 hinzu. Riga, 14. Juli, Abends. (W. T. B.) Seit 4 Uhr Nach⸗
mittags wuͤthet eine heftige Feuersbrunst auf der Düna ober⸗ alb der Floßbrücke. Es verbrannten eine amerikanische Barke, ein französischer Schooner, circa 15 mit Hanf, Hanfsaat und Getreide beladene und 12 unbeladene Barken. Man hofft, es werde gelingen, einer weiteren Verbreitung des Feuers Einhalt
zu thun. b Amerika. New⸗York, 12. Juli (per Kabel). Die
Orangisten⸗Prozession paradirte heute Nachmittag um
2 Uhr unter dem Schutz der Polizei und des Militärs, wurde gbe mehrfach von den Katholiken angegriffen. Das Militär feuerte auf die Unruhestifter und, wie verlautet, wurden 15 bis 20 getödtet und Viele verwundet. Man sagt, daß auch
mehrere Soldaten und Polizisten getödtet worden sind. Der Tumult dauert in mehreren Stadttheilen fort. Zwanzig
Miliz⸗Zeuahäuser der Orangisten⸗Logen wurden von dem Pöbel 8 weaceg Zwölf Regimenter stehen unter Waffen, und man
besorgt heute Nacht ernstliche Ruhestörungen.
— Eine Depesche vom 13. meldet: Ueber 60 Unruhestifter wurden gestern getödtet und mehr als 150 verwundet. Sechs Polizisten und zehn Soldaten blieben todt auf dem Platze. Um Mitternacht war die Ruhe in der Stadt wiederhergestellt. Etwa 150 Unruhestifter sind arretirt worden.
— DemEchoc wird aus New⸗York unterm 13. Nachts 2 Uhr telegraphirt: Seit heute Nachmittag hat bis zur Stunde keine Erneuerung der Ruhestörungen stattgefünden. Die neuesten Berichte geben die Zahl der Todten auf 40 und die der Ver⸗ wundeten auf über 60 an. Das Gemeetzel verursachte eine einzelne Salve der die Orangisten⸗Prozession beschützenden Miliz. Die Stadt ist noch immer in sehr aufgeregtem Zustande, aber eine Erneuerung des Krawalls wird nicht besorgt.
— In Guatemala fährt die Revolution, deren Haupt Don Miguel Garcia ist, fort, Stand gegen die Regierungs⸗ truppen zu halten, welch' letztere im Departement Tetonicapam von den Insurgenten völlig auf’s Haupt geschlagen wurden. In der Republik Salvador herrscht fortdauernder Frieden, obwohl nach den letzten Berichten die Stimmung gegen die neue Regierung keine allzugünstige ist. Aus Honduras hört man, daß die Revolution unter Jatruch Mangels an Unter⸗ stützung erloschen ist und deren Führer das Land verlassen hat. Nicaragua genießt Frieden. b 8
— Aus Südamerika liegen folgende, bis zum 17. Juni reichende Nachrichten vor. Der chilenische Kongreß wurde in Valparaiso am 1. Juni eröffnet. Die bevorstehende Wahl des Präsidenten hat viel politische Aufregung verursacht. — Aus Montevideo wird unterm 17. Juni gemeldet, daß einige der Bedingungen des mit den Blancos abgeschlossenen Fr edens noch immer nicht geregelt sind. General Mitre kommt nicht nach Montevideo.
Sstatistische Nachrichten.
Im »Centralblatt der Abgaben., Gewerbe⸗ nd Handelsgesetz⸗ gebung und Verwaltung in den Königlich preußischen Staaten⸗ (Nr. 11 für 1871) wird die vom Ausschusse des Bundesraths für Rechnungswesen festgestellte vorläufige Uebersicht der Zöͤlle und Verbrauchssteuern, welche die dem Zollverein angehörigen Staaten des bisherigen Norddeutschen Bundes für das Jahr 1870 an die Bundeskasse abzuführen haben; veröffent⸗ sicht. Nach derselben stellt sich der Gesammtertrag dieser Abgaben, von welchen indeß die an die süddeutschen Staaten und Luxem⸗ burg bereits geleisteten resp. zu leistenden Herauszahlungen noch nicht in Abzug gebracht sind, auf rund 53,479,419 Thlr. gegen 51,402,597 Thlr. in 1869, so daß also ein Mehr von 2,076,822 Thlr. oder 4,% p t. hervorgetreten ist. Auf die einzelnen Abgabenzweige vertheilt sich der gedachte Betrag folgendermaßen: Ein⸗ und Ausgangsabgaben 21,650,690 Thlr. (gegen 1869 mehr 1.513,642 Thlr. oder 7 pCt.); Rübenzuckersteuer 11 545,755 Thlr. (gegen 1869 mehr 362,393 Thlr. oder 32 pCt.); Salzsteuer 7,491,531 Thlr. (gegen 1869. mehr 410,896 Thlr. oder 5/;s pCt); Tabaksteuer und Uebergangsabgabe von Tabak 108,337 Thlr. (gegen 1869 weniger 55,812 Thlr. oder 34,0 pCt.); Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Brannt⸗ wein 9,591,149 Thlr. (gegen 1869 weniger 241,092 Thlr oder 2,5 pCt.); 8 Braumalzsteuer und Uebergangsabgabe von Bier 3,091,957 Thlr. (gegen 1869 mehr 86,795 Thlr. oder 2,8 pCt). .
le einzelnen Staaten haben von dem für 1870 festgestellten Be⸗ trage an die Bundeske sse abzuführen: Preußen für seine Hauptlande, einschließlich der Länder und fremden Gebietstheile, in welchen die Bundessteuern von preußischen Kassen erhoben werden, jedoch aus⸗ schließlich des preußischen Jadegebiets und der nicht zum Zollverein gehörenden Ortschaften 42,962,159 Thlr. (1869: Thlr.), für Hohenzollern 46,161 Thlr. (1869: 44,138 Thlr.), für Lauenburg, ein⸗ schließlich der zum Zollgebiete desselben gehöͤrenden Lübeckschen und Strelitzschen Enklaven 35,191 Thlr. (1869: 18,080 Thlr.), für die vereins⸗ ländischen Haupt⸗Zollämter: Lübeck 254,438 Thlr. (1869: 127,341 Thlr.), Bremen 212,372 Thlr. (1869: 233,660 Thlr.) und Hamburg 499,586 Thlr. (1869: 310,217 Thlr. ferner: Köoͤnigreich Sachsen 3,909,479 Thlr (1869: 4,075,625 Thlr.), Hessen für die Free Oberhessen, sowie für Kastel und Kostheim 335,982 Thlr. (1869: 308,928 Thlr.), Mecklen⸗ burg⸗Schwerin 390,513 Thlr. (1869: 379,455 Thlr), Mecklenburg⸗ Strelitz 48,958 Thlr. (1869: 48,279 Thlr.), Sachsen⸗Weimar 237, Thaler (1869: 222,779 Thlr.), Oldenburg, ausschließlich Brake und der unter preußischer Verwaltung stehenden Gebietstheile, jedoch ein schließlich des preußischen Jadegebiets und eines Theils des bremischen Gebiets 181,036 Thlr. (1869: 176,161 Thlr.), Braunschweig 1,503,022 Thaler (1869: 1,470,249 Thlr.), Sachsen „Meiningen 359,715 Thale 1869: 346,871 Thlr.), Sachsen⸗Altenburg 151,485 Thir. (1869: 156,89 haler), Sachsen⸗Coburg⸗Gotha 173,881 Thlr. (1869: 174,837 Thlr.), Anhalt 1,896,104 Tblr. (1869: 2,072,914 Thlr.), Schwarzburg⸗Rudol⸗ stadt 85,912 Thlr. (1869: 76,756 Thlr.), Schwarzburg⸗Sondershausen 34,363 Thlr. (1869: 41,570 Thlr.), Reuß ä. L. 15,621 Thlr. (1869: 16/1809 Thlr.), Reuß j. C. 146,235 Chlr. (1869: 150,786 Thlr.)
— Die vor Kurzem veröffentlichte spezielle “ der Bevölkerungsverhältnisse in Belgien nach der Zählung von 1866 ergiebt folgende Resultate hinsichtlich der Nationalität: Bei einer Gesammtbevölkerung von 4,827,833 sprechen französis 2,041,784 Personen, flämisch 2,406,491, deutsch 35,356, französisch und flämisch 308,361, sranzösisch und deutsch 20,448, flämisch und deutsch 1625, alle drei Sprachen 4966, keine dieser Sprachen 6924 Taubstumm
waren 1878; lesen und schreiben konnten 2,279,091 weder lesen noch