1871 / 78 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Jul 1871 18:00:01 GMT) scan diff

Praktikum, derselbe. 8) Schafzucht, derselbe.

derselbe. mann.

säugethiere, Prof. Dr. Fürstenberg. 16) Anorganische Experimental⸗ Chemie,

18) Analytische Chemie, 20) Repetitorium der organischen Chemie, geschichte

selbe. 24) Anleitung zum Bestimmen landwirthschaftlicher Sämereien derselbe. 25) Geognosie, Dr. Scholz. 26) das chest an isgr eer⸗

waltet Dr. Pietrusky. Die Ackergeräthesammlung und die Woll⸗

8 physikalische Kabinet und die technologische Sammlung leitet Prof.

Prof. Dr. Fürstenberg.

belegen.

Berlin ist, haben ihre Ansprüche bei meinem Bureau (Leipzigerstraße

im Schloßgarten und überreichten den Teppich,

88

84 berzo von Oldenburg, den Herzog Wilhelm und den Gouverneur von Cob

schaftliche Akademie Eldena bei der Universität Greifswald. Berlin 1870.

8 Einleitung in dos Landwirthschafterecht DPr. 8 9 Landwirthschaftliche S Dr. Pi 48 n.. 5 ns cker⸗ rselbe. 6) 98 aftliches

Pflanzenbau, 7) Rinbviehzucht, Professor Dr.

und 9) Schweinezucht und dwirthsch . b S und landwirthscha e Demonstrationen, derselbe. 10) Landwirthschaftliches 11) Landschaftsgärtnerei, akademischer Gärtner Fintel⸗

meister Wiese. 13) Landwirthschaftliche Technologie Trommer. 14) das ic Sehcastachonen n techni Fabriken, derfelbe.

„Prpofessor Dr. technisch⸗ökonomischen 15) Anatomie und Physiologie der Haus⸗

Prof. Dr. Trommer. im chemischen derselbe.

17) Anleitung zu chemischen Laboratorium, Dr. Scholz.

19) ee 8—* felbe. 1 erselbe. Natur⸗ der landwirthschafrlich schädlichen Thiere 1 Lehre von den Krankheiten der Pflanzen, Prof. Dr. Jessen. 22) Prinzipien des allgemeinen mit Rücksicht auf Klimatologie, der⸗ selbe. 23) Mikcoskopische Uebungen in der Pflanzen⸗Anatomie, der⸗

Untersuchungen

kunst, I. Theil, akademischer Baumeister Müller. 27) Praktische See Prof. Dr. Fuchs. 28) Mechanik und Mebenehehe⸗ Besondere Institute der Akademie zu Eldena.

Die akademische Bibliothek ist Mittwochs Sonnabends im Wintersemester von 1—2 Uhr, im Sommersemester von 11—12 Uhr geöffnet. Vorsteher Prof. Dr. Jessen. Das akademische Lese⸗Institut leitet derselbe. Die landwirtbschaftliche Modellsammlung, welche im Sommersemester an einem Wochentage zum Besuche geöffnet ist, ver⸗

probensammlung beaufsichtigt Praf. Dr. Rohde. Das üf Institut verwalten Prof. Dr. Trommer 18% Dr. Sae genc⸗

echn Perz 88 Sammlung der eaufsichtigt Prof. Dr. Fuchs. Die chemische Versuchsstation leitet Dr. Scholz. Das Mineralien⸗Kabinet verwaltet beh ane⸗ Das akademische Herbarium, die Früchte⸗- und Saamensammlung, die zoologische Sammlung, das mikroskopische und pflanzenphysiologische Institut beaufsichtigt Prof. Dr. Jessen Die eüeeh en Präparaten⸗ sammlung, das thierphysiologische Institut, die Versuchs⸗ und Kranken⸗ ställe und die verschiedenen thlerärztlichen Sammlungen verwaltet Die thierärztliche Klinik hält derselbe.

Den botanischen Garten verwalten Prof. Dr. Jessen als Vor⸗ steher, und der akademische Gärtner Fintelmann. Die akademische Baumschule, den Obst⸗, Mutter⸗ und Mustergarten, die Obstpflan. zungen, den Gemüsegarten und die Obstmodellsammlung verwaltet 129 es ft ffcge Heeee Die akademische Guts⸗ r aft leitet der Prof. Dr. Rohde. Das is . feld Dr. P 8† vas 1 1AAX“ 1 ne genauere Darstellung der Einrichtungen der Akademie ent⸗ hält die Schrift: Baumstark, Die Königliche staats⸗ und land wirib⸗

eodätischen Instrumente

Eldena, im Juli 1871.

Dr. E. Baumstark. Bekanntmachung. 8 Mit Bezugnahme auf meine Bekanntmachung vom 18. Juni cr.,

betreffend die Verleihung der Kriegs⸗Denkmünze für Nicht⸗Kombat⸗ tanten, mache ich nochmals darauf aufmerksam, daß die Betreffenden ihren Anspruch bei demjenigen Landes⸗Provinzial⸗ oder Bezirks⸗Dele⸗ girten anzumelden haben, in dessen Delegationsbezirk ihr Wohnort

Nur Ausländer und solche Personen, deren ständiger Wohnort

Nr. 3) anzumelden. Berlin, den 27. Juli 1871. Der Königliche Kommissar und Militär⸗Inspecteur der freiwilligen Krankenpflege

Fürst von Pleß.

b Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 31. Juli. Vorgestern, bei d Ankunft Sr. Majestät des Kaisers Meeeen een⸗ die Frauen von 27 versammelt 1 1 welchen sie für Aller⸗ höchstdenselben in Erinnerung an das 9. Kanleg jahr gestickt haben. Fräulein Irene von Hilgers hielt die Anrede, welche Se. Majestät tief bewegt beantworteten. Nach dem Diner im Residenzschlosse begaben Sich beide Kaiserliche ealgseatenatn, die eceeenbagen, Ncn Kcen stattfand. Se. iser werden am 1. Au Aufenthalt in Coblenz eintreffen. EETE

Gestern empfingen Se. Majestät der Kaiser den Erbgroß,

von von M iserlich deutschen Gesandten in London Grafen Wenbur

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12) Forstwirthschaftliche Betriebslehre, akademischer Forst⸗

lichen Familie hier eingetroffen.

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ät di . zittwet göͤni 1. Feehis 9 schloß Sanssouci wüelen

Ihre Maäjestät die Kaiserin von Ru hat mit Ihren Kaiserlichen Hoheiten der Großfürstin Nan und den Großfürsten Sergius und Paul die Reise nach St. Petersburg gestern 5 fortgesetzt. —. Am 2. August, Mittags 12 Ahr, wird der Stif. tungskag der Königlichen militärärztlichen Bildungs. I gefeiert. Professor Dr. Hofmann wird die Festrede

Sangerhausen, 29, Juli. Die Kreisvertretun Kreises Sangerhausen hat für das in der Kreisstadt 6 hausen garnisonirende Magdeburgische Jäger⸗Bataillon Nr. 4 die Summe von Ein Tausend Thalern bewtlligt mit der Be⸗ stimmung, die jährlichen Interessen davon zu Schießprämien zu verwenden, und der desfallsige Beschluß die Bestätigung der Noniglichen Regierung in Merseburg erhalten.

Kiel, 29. Juli. (K. Korr.) Die Königliche Werft ist mit Fertigstellung des Kanonenboots »Meteor«- behufs Indienst⸗ stellung durch das Marine⸗Ministerium beauftragt worden, und

A getroffen.

an den Donaumündungen entsendet werden.

Bayern. München, 29. Juli. Das Regieru veröffentlicht nachstehenden Königlichen Erlaßt Beim Beginn des vor Jahresfrist entbrannten Krieges und während seines Verlaufes wurde die Thätigfeit Unserer Civilstellen und Bebörden, dann der Gemeinden, sewie Unserer Gensd'armetrie vielfach, vor Allem in der Pfalz, in hohem Maße in Anspruch ge⸗ nommen. Sie haben den an sie gelangten Anforderungen mit ebenso großem Eifer als Erfolg in aufopfernder Weise entsprochen, und ihre nicht selten schwere Aufgabe mir der pstichttreuesten und einsichtsvoll⸗ sten Tdätigkeit gelöst. Nachdem nunmehr der gewaltige Kampf glor⸗ reich zu Ende geführt ist, fühlen Wir Uns gedrungen, für diese pflicht⸗ treue und aufopfernde Wirksamkeit den sämmtlichen vüs dice pfs der Cgivilstellen, Behörden und Gemeinden, dann der Gensd'armerie Un⸗ sere Anerkennung, sowie Unseren Königlichen Dank auszusprechen und dieselben Unserer Königlichen Huld und Gnade zu versichern Schloß Berg, 23. Juli 1871. Ludwig (Folgen die Unterschriften sämmtlicher Minister.) Die Erzherzogin Elisabeth von Oesterreich ist gestern Abends mit Gefolge hier angekommen und hat sich heute Vor⸗ mittags nach Ober⸗Ammergau begeben, um der morgen dort⸗ selbst Kagseg enen e ganenorftsslung beizuwohnen. „— Der am Königlichen Hofe beglaubigte Gesandte des Königs von Sachsen, Graf Könneritz, ist von reise 5 sergcgeeahn. 8r .“ Bei der heutigen Wahl des Rektors für die hie⸗ 8 i erfir aitt ns Pöofesor Döllinger 8—— 54 Se 6 Stimmen gewählt. Von 78 stimmberechtigte waren 63 8 Wahl 1 Zu Senatoren wurden gewählt die Professoren Fri drich, Plank, Riehl, Pettenkofer, Zittel und Torrelälgs Abrn lich Gegner des Unfehlbarkeits- Dogmas.

1 Württemberg. Schloß Friedri MK Die Großfürstin dl. nh1g A ch

hafen, 28. Juli Gemahlin des ürsten Constantin von Rußland, mit den beiden Großfürsthrn L

und Wjatscheslaw, sowie die Prinzessin Sachsen⸗Altenburg sind gestern vte Bencth der abeche

Baden. Karlsruhe, 30. Juli. kun e⸗ e- h. N,g 898 5 Juli d. J alsynode der evangelischen Kirche B väffften Feenha dner a üguft hier 8E.S2 1—2.

assung vom J 661 i zweite Synode. ““ 2 ““

Anhalt. Dessau, 27. Juli. Das amtliche Blatt ver⸗ welches einige Abänderungen

Die durch Entschlie⸗ heinberufene Gene⸗

gecern S Gesetz, er Landschafts⸗ und Geschäftsordnung vom 1. O

enthält. Der die Oeffentlichkeit der Isungen 1. 8899 der Landschaftsordnung wird aufgehoben, und angeordnet daß die Sitzungen des Landtages in der Regel öffentlich sein sollen

Geheime Sitzungen finden nur statt, wenn die landesherrlichen Kommissarien es verlangen, wenn der Vorsitzende es im Inter⸗

esse der Ordnung für nöthig erachtet, wenn ein Drittel der Abgeordneten darauf anträgt und wenn eine vorberathende Kommission vn Erstattung eines Berichts Ausschließung

der Oeffentlichkeit beantragt. Eine Veröffentlichung der Protokolle über dehecgie Sitzungen findet alsdann und

nur in so weit statt, als deren Einverständniß zwischen dem bat sg und den Enzishereltchen Kommissarien 88 ist. Bezüglich der Geschäftsordnung wird bestimmt, zur Vertretung des Landschafts⸗Unter⸗Direktors Vorsitzen⸗

periode (sechs Ja

den des Landtags) der Landtag für die Dauer ein er . brt nach absoluter Stimmenmehrheit

meeun.

ersten und einen z

werden.

dürfte der »Meteor⸗ an Stelle des »Delphin« naͤch der Station

zweiten stellpertretenden Vorsitzend deren Bistatiqung dem Landesherrn vorbehalten wird,. Dem Vorfitzenden steht die Seehednng der Polizei im Sitzungs⸗ Iokale zu. Dem Landschafts⸗Syndikus werden künftig ein oder mehtere Stenographen zur Beihülfe zugeordnet werden. Ferner ist für die Dauer einer Landtags⸗Diät jedesmal eine ständige Kommission, der die Regierungsvorlagen zur Vorberathung überwiesen werden, zu bilden. Schließlich wird bestimmt, daß für die Dauer des Urlaubs oder der sonstigen Behinderung der Theilnahme an den Landtagsgeschäften Diäten nicht gewährt

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Das »Reichs⸗

wählt,

Oesterreichꝛungarn. Wien, 30. Juli.

gesetzblatt« veröffentlicht den Staatsvertrag vom 20. Sep⸗

tember 1870 mit den Vereinigten Staaten von Amerika wegen Regelung der Staatsbürgerschaft, der aus der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie nach den Vereinigten Staaten von Amerika und aus diesen nach Oesterreich⸗Ungarn auswandern⸗ den gegenseitigen Staatsangehörigen.

Ischl, 29. Juli. Prinz Christian und Gemahlin, Prinzessin Helene von Großbritannien, sind heute hier ange⸗ kommen.

Belgien. Brüssel, 29. Juli. Der »Moniteur⸗ veröffent⸗ licht das Gesetz, betreffend die Anleihe von 50,000,000 Fres⸗ und die Bedingungen, unter welchen die Anleihe emittirt wird⸗ Die Anleihe ist mit 4 pCt. verzinslich; dadurch, daß der Zeichner die Einzahlungen erst innerhalb 22 Monaten successive zu leisten hat, die Zinsen ihm aber sofort für den vollen Betrag berechnet werden, stellt sich der Emissionscours auf 96 Fres. 54 Cent. pro 100 Fres. .

Der Kaiserliche Gesandte, Wirkl. Geheime Rath von Balan ist hier wieder eingetroffen und hat seine Funktionen wieder übernommen. I I

Großbritannien und Irland. Lon on, 29. Juli. Aus Osborne wird gemeldet, daß Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reichs und von Preußen, begleitet vom Grafen Eulen⸗ burg, von Molecomb, dem Jagdschlosse des Prinzen Eduard von Sachsen⸗Weimar, dahin zuruͤckgekehrt ist.

Unter dem Vorsitze Ihrer Majestät der Königin fand gestern auf Osborne ein Staatsrath statt, bei welchem der Oberstkämmerer Viscount Sidney, der Geheimsiegelbewahrer Viscount Halifax, und der Kanzler des Herzogthums Lancaster, Lord Dufferin, zugegen waren. Nach dem Konseil ertheilte Ihre Majestät dem Kurator des Patent Office Museums in Süd⸗Kensington, Mr, Smith, und dem Sekretär der geistlichen Kommission, Mr. Chalk, die Ritterwürde.

Der Großherzog und der Erbprinz von Mecklen⸗ burg⸗Strelitz haben nebst der verwittweten Herzogin von Cambridge vorgestern London verlassen und sich via Dover und Calais nach Deutschland begeben.

Der Kaiser und die Kaiserin von Brasilien trafen vorgestern, von Liverpool kommend, in Manchester ein, woselbst sie vom Bürgermeister und dem brasilianischen Vize⸗ Konsul empfangen wurden und mehrere der bedeutenderen Fabriken der Stadt in Augenschein nahmen.

Das Kaiserliche Paar traf gestern Abend in Glasgow ein.

Im Oberhause verlas vorgestern der Lordkanzler bald nach Eröffnung der Sitzung eine Botschaft der Königin, worin Ihre Majestät die Lords ersucht, ihrem dritten Sohne, Prin⸗

en Arthur William Patrick Albert, der kürzlich seine Voll⸗ jährigkeit erlangt, eine Apangge auszusetzen. Earl Granville kündigte an, er werde in naͤchster Sitzung beantragen, daß diese Botschaft in Erwägung gezogen werde.

In der gestrigen Sitzung kam der Geschäftsgang im Unter⸗ hause zur Sprache, die Vertagung des Parlaments und die eventuelle Herbstsession desselben. Schließlich wurde noch eine das Ballotgesetz betreffende Anfrage von Lord Granville beant⸗

wortet. Im Unterhause erkundigte vorgestern sich Kapitän

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Talbot bei dem Unterstaatssekretär des Auswärtigen, ob die preu⸗

ßische Militärbehörde in Erwiderung einer schriftlichen Demon⸗ chian von Seiten des General⸗Majors Walker, des König⸗ lichen Militär⸗Kommissärs im Hauptquartier des Deutschen Kaisers, mit Bezug auf die im Dezember vorigen Jahres zu Etampes in Frankreich stattgefundene Verhaftung und Ein⸗ sperrung gewisser britischer Unterthanen, darunter Kapitän Hozier, zweiter Militär⸗Kommissär bei den deutschen Armeen, die unter dem Schutze offizieller Pässe und preußischer Geleits⸗

scheine reisten, irgend welche Entschuldigung oder Ausdruck des

Bedauerns abgestattet, und wenn so, in welchen Ausdrücken; und ob er jegliche, mit den preußischen Behörden über diese Angelegenheit gewechselte üepe. dem Hause vorlegen werde. Lord Enfield erwiderte, daß die

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beiderseitiger Befriedigung erledigt, er jedoch kaum im Stande sei, die betreffende Korrespondenz dem Hause vorzulegen⸗

In der gestrigen Nachmittagssitzung des Unterhauses erklärte in Erwiderung einer Interpellation der Marine⸗Mi. nister Goeschen, es sei beschlossen worden, die Prügelstrafe in der Marine, ausgenommen in Fällen von Meuterei, Gewalt⸗ thätigkeit gegen einen Ober⸗Offizier, oder Desertion unter er⸗ schwerenden Umständen, abzuschaffen. Das Haus beschäͤftigte sich alsdann mit der Komiteberathung des Gesetzes behufs Ein⸗ führung geheimer Wahlabstimmungen und erledigte die Para⸗ graphen 12 bis 18 der Vorlage.

In der Nachtsitzung bewilligte das Haus als Budget komite diverse Summen für den Staatsdienst, u. a. 1,103,40⸗ Pfd. St. für den öffentlichen Schulunterricht, 176,179 Pfd. St für das Departement für Kunst und Wissenschaft, 9450 Pfd St. für die gelehrten Gesellschaften Großbritanniens, 8042 Pfd St. für die Londoner Universitäͤt, 14,380 Pfd. St. für die schot tischen Universitäten, 7963 Pfd. St. für die irischen Univer sitäten, 1500 Pfd. St. für die National⸗Porträt⸗Gallerie ꝛc.

30. Juli. (W. T. B.) Bei dem Banket in Mansion House brachte der Lord Major einen Toast auf das diploma⸗ tische Corps aus, welchen der französische Gesandte, Herzog von Broglie, erwiderte. Derselbe sprach zunächst seinen Dank aus für die großmüthigen Gaben, welche Seitens Englands anläß⸗ lich der letzten Ereignisse nach Frankreich gesandt seien, sowie für die Bercitwilligkeit, mit welcher seiner Zeit Löschmann⸗ schaften zur Verfügung gestellt wurden. Frankreich werde nie diese Kundgebungen brüderlicher Sympathie vergessen, welche viel geeigneker seien, die Freundschaft zwischen Frankreich und England zu befestigen, als politische Kombinationen und diplo⸗ matische Berechnungen. Er wünsche nichts sehnlicher, als daß in Paris, welches so lange munizipaler Freiheiten entbehre, jener Geist zur Geltung gelange, der das alte Stadtwesen von London so stark gemacht habe. Der amertkanische Gesandte Schenck, welcher hierauf das Wort ergriff, gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Vertrag von Washington dauernde Freundschaft zwischen England und Amerika herbeiführen möge. Gladstone gedachte in seiner Rede der gegenwärtigen poli⸗ tischen Situation sowohl des Inlandes wie des Auslandes; er berührte dabei die Haltung des Oberhauses, dessen politische Weisheit er mit Anerkennung hervorhob; es sei zu hoffen, daß dasselbe das beabsichtigte Tadelsvotum gegen die Regierung, welche in durchaus loyaler Weise vorgegangen sei, verwerfen werde. Er sei glücklich, fuhr Gladstone fort, konstatiren zu können, daß England in Frieden mit allen Regierungen lebe, er hege den aufrichtigen Wunsch, daß Frankreich den besten Weg finden möge, um wieder zu Wohlstand und Glück zu ge⸗ langen; die Freundschaft, welche England und Frankreich ver⸗ binde, werde eine stets dauernde sein. Russel Gurney, Beamter im städtischen Dienst von London, hat sich nach Amerika begeben, um die Details bezüglich der Ausführung des Washingtoner Vertrages festzustellen.

Frankreich. Paris, 29. Juli. Wie verlautet, hat die Armeereorganisations⸗Kommission die Bestimmung angenommen, daß außer der aktiven Armee und der Reserve kein bewaffnetes Corps organisirt werden darf. (S. unten.) Durch diese Bestimmung wäre das Institut der Nationalgarde beseitigt und auch die Bildung von Francs-tireurs⸗Corps für die Zu⸗ kunft untersagt. Mehrere Journgle, darunter das »Journal des Débats«, billigen diese Maßregel in entschiedener Weise..

Zum Berichterstatter der Kommission für das Militär⸗ Reorganisationsgesetz ist Chasseloup⸗Laubat ernannt worden. Die »Union« will wissen, daß die Fraktion des Hotel des Reservoirs dem Antrag, die Vollmachten Thiers zu verlängern, nicht zustimmen werde.

30. Juli. In der Budget⸗Kommission ist die Vor⸗ lage bezüglich eines Kredits von 218 Millionen zur Deckung von Kriegsausgahen am Donnerstag eingebracht worden. Wie verlautet, ist die Budget⸗Kommission in ihrer Majorität der von Casimir Perier beantragten Einkommensteuer günstig ge⸗ stimmt. In der gestrigen Sitzung wurde die Besteuerung des Renten⸗Einkommens berathen. Dacosta ist verhaftet worden. Donnerstag findet Sitzung des Kriegsgerichts statt. Ander⸗ weitigen Mittheilungen gegenüber verlautet mit Bestimmtheit, daß das Projekt einer Fusion der gemäßigten und der extremen Fraktion der Linken neuerdings nicht wieder innerhalb der Fraktionen zur Berathung gelangt ist, nachdem dasselbe bereits einmal verworfen wurde. 1

Wie die »Agence Havas«⸗ meldet, wird die Aushändigung der neuen Rententitel wahrscheinlich erst nächsten Monat erfolgen. Gutem Vernehmen nach wird der Antrag, die Vollmachten Thiers zu verlängern, in künftiger Woche in der

ngelegenheit zu voller!

Nationalversammlung eingebräcg werden. Fayxe führt die Leitung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten