1871 / 84 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Aug 1871 18:00:01 GMT) scan diff

Schlesien).

85

8

Seit einer Reihe von Jahren erfreut sich die deutsche Papier-Fabrikation, wie die hohen Dividenden und die

nsehnlichen Courssteigerungen beweisen, eines überaus lebhaften Geschäftsganges, so z. B. giebt die Thode 8 in Dresden 17 pCt., die Berliner Patentpapierfabrik 13 pOt. Dividende. 8 g odesche Papierfabrik

Gleichzeitig hat die Papierfabrikation in der Technik namhasfte Fortschritte ie Einfü b gemacht, insbesondere durch rung der Holz- und Strohstoffe sich billige Surrogate zu verschaffen gewusst. .

v1“X““

Von der Erwägung geleitet, dass aus den genannten Ursachen die Papierfabrikation in der Th

G 8 8 ; 8 B at zu den rentabel Industriezweigen gehört, ist die „Berliner Aktien-Gesellschaft für Papierfabrikation““ g- hat ““ rühmlichst bekannte Papierfabrik des Herrn F. Hendiler in Alt-Friedland (Kreis Waldenburg in Schle- sien) erworben, ein Etablissement, in dem sich alle für eine vortheilhafte Rentabilität noth 1“ Weise vereinigen. krsrencigen ..

8 Das Etablissement gehört zu den besteingerichteten und renommirtesten Papierfabri

seit seinem 35jährigen Bestehen hat dasselbe einen besonders hervorragenden Ruf in 4a⸗ Fne Schreib- und Postpapiere erlangt. Auf dem erworbenen Areal von circa 60 Morgen, die jede denkbare Erveiteriche gestatten, finden sich in der Hauptfabrik Friedland und den beiden angrenzenden Nebenwerken Blitzenmühle 8 Schmitzdorf nach den eingeholten übereinstimmenden Gutachten anerkannter Sachverständiger die vollständigsten Se. technisch vorzüglich eingerichteten Maschinen und Betriebsmittel. Unter den Betriebsmitteln befindet sich eine Sersgnc⸗ ff Fabrik von grös ster Leistungsfähigkeit, deren Produkte sofort zur Herstellung der feinsten Papiere verwendet den, vollständig eingerichtete Gasanstalt etc., für eine jetzt schon regelmässig erreichte Jahresproduktion von 11,000 SeRsSak Papier, die durch die projektirten Erweiterungen mit Leichtigkeit auf 15,000 Centner gesteigert werden kann. S

Arbeitskräfte sind in erforderlicher Anzahl und zu niedrigeren Lohnsätzen als z. B. in S

b 1 ni . B. achsen und am

vorhanden, Kohlen aus dem nahen Waldenburg leicht und billig zu beschaffen; Quell- und fliessendes Wasser an,nr sich in mehr als ausreichender Menge, und was für die Fabrikation feiner Papiere von unendlicher Wichtigkeit ist, von aus- gezeichneter seltener Qualität (nahezu chemisch rein und eisenfrei) an Ort und Stelle dar. 1

Sind demnach sämmtliche Vorbedingungen einer durchaus rentablen Produktion vorhanden 1

sen, mit der Konsumtion in Verbindung zu treten, und mit der Aufnahme des direkten b Produktion und Konsumtion zu vereinigen und zu erhöhen. War es gelungen, für die Produktion ein vorzüglich ein veeer Etablissement zu erwerben, so musste auf die Gewinnung eines Papier-Engros-Geschäüfts in Berlin das Central- punkte der deutschen Industrie, Bedacht genommen werden. In dem Ankauf der seit 15 Jahren bestehenden 1Lee. htn des Herrn Leopold UIIstein in Berlin mit einer ausgebreiteten Kundschaft in Papiersorten aller Art (darunter Se- 2 anderen die Papierlieferungen zu -Kladderadatsch-, -Volkszeitung- etc.) ist ein Handelsgeschäft gewonnen word 1

welches nicht nur für sich selbst vorzüglich rentirt, sondern auch den günstigsten Einfluss auf den Vertrieb des ei daeens brikats der Gesellschaft ausüben wird. ö“

Berechtigen alle diese Thatsachen zu den vollbegründeten Erwartungen einer erfreulichen Rentabilitä 2 ilität, so ist besonderer W erth darauf 2u legen, dass es sich bei dem Unternehmen nicht um ““ handelt, da man in der glücklichen Lage ist, nach den bisher gewonnenen Resultaten die Dividenden berechnen zu können. Ses nur eine partielle Erweiterung des Fabrikbetriebs in Betracht gezogen wird, aus dem kombinirten nternehmen ein Reinertrag von 50,000—-60,000 Thlr. oder 10—11 pCt. Dividende i 1 j wer den. P in sichere Aussicht gestellt Der fernere Umstand, dass Seitens der Gründer und zeitigen Leiter des Unternehmens, 4 1“

Meyer Cohn ²à erua, Gebr. Guttentag nre⸗ian,

M. S. Meyer masdebaurg,

A. Hofmann in Berlin, Veriatobmehhnümaher,

v“ .“ J1“ .““ . die technische Direktion der beiden acquirirten Etablissements den bewührten Hünden der Herren Eduard H. ine Leopold UIsteim belassen worden ist, wird sicherlich dazu beitragen, dass schon im ersten Jahre eine bedeutende Divi- 1 dende vertheilt werden kann. Für Erwerbung, Neubauten, Erweiterung und volle Kapital-Ausrüstung des Unternehmens sind 600,000 Thlr. (incl. 150,000 Thlr. Betriebskapital) erforderlich, von denen 50,000 Thlr. als eine auf lange Zeit u bvare Hypothek auf dem Altfriedlünder Grundstick stehen bleiben. Das zur Zeit emittirte Aktienkapital beträgt

681 3 8

Die nachstehend Verzeichneten sind von dem Konsortium, welches die weitere Begebung der Aktien übernommen nd der unten folgenden Bedingungen betraut worden. 11“

mit der Vermittelung der Begebung auf Gru- v““

9

ÜBedingungen7. 1) Es werden 2750 Aktien zu je 200 Thlr. zur Leichnung ausgeschrieben.

2) Dieselbe findet zum Paricours am 5., 7. und S. August d. J. auf Grund des Gesellschafts-Statuts statt, welchem sich der Teichner unterwirft. G

3) Bei der leichnung sind 10 pCt. baar oder in Werthpapieren nach Tagescours zu

3 8

ͤͤ111141414114141416452

1“ 8 ““ 19) Im Fall der Ueberzeichnung bleibt eine eduktion der Zeichnungen vorbebalten.

5) Das Ergebniss der Zeichnungen und eventuell der Massstab der Reduktion wird so bald als möglich öffentlich bekannt gemachht.ß

6) Die erste Finzahlung von 20 PCt. ist am 20. August d. J. 2u leisten. Die

weiteren Einzahlungen werden vom Aufsichtsrath bestimmt und die Zeit der Ein-

zahlung durch die im Statut vorgesechenen gesellschaftsblätter bekannt gemacht.

52 jeder leichner erhält über seine Zeichnung und die geleistete Kaution eine Beschei- nigung, die bei Abnahme der Interimsscheine zurückgegeben werden muss.

8 .“ v116“

8 88 8

8

8

der Gesellschaft Wilhelmstr. 71.

Breslau. Gebrüder Guttentag. 8 görlitz. Simon Pollarbcbck. Jauer. Gewerbebank, H. Schuster & Co. Schweidnitz. J. G. Scheder sel. Sohn. Waldenburg i. Schlesien. Ziebig & Co. Magdeburg. M. S. Meyer.

Halberstadt. S. L. Sussmann.

Halle a. S. Bankverein Kulisch, Ke

Erfurt. Hch. Moos. v“ Meiningen. B. M. Strupp und dessen Filialen. Mühlhausen i. Ih. A. R. Blachstein.

8

Ferdinand Schönheimer. Dresden. Victor Blachstein. chemnitz. Kunath und Nieritz. Littan. Bormann & GCo. Hannover. Michel Berend. Göttingen. Benfey & Co. Bremen. Franz Herm. Abbes Coblenz. R. J. Goldschmidt. Königsberg i. Pr. E. N. Jacob. Posen. Bninski, Chlapowski, Pla

Leipzig.

Hühlhansen i. Ih. Engelhart & Weymar.

8