ziehungs⸗Departements; die Uni⸗
versität Oxford eine vollständige Serie der Verö en der Universität; ferner die Königliche geographische Gesellschaft, die frühenglische Texvxtgesellschaft, die Balladengesellschaft, die Chaucer⸗Gesellschaft, die religiöse Traktatengesellschaft, die United Service Institu- tion, die Sonntagsschulvereinigung, die philosophische Gesell⸗ schaft zu Glasgow, das Königliche Institut für Großbritannien, der Bartholomäus⸗ und der London⸗Hospital, endlich die Lon⸗
der Clarendon Preß, schön gebunden mit dem app britische und ausländische Bibelgesellschaft, die
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schaftlichen Vereine Deutschlands Beiträge zugesagt. Schenkungen sind endlich von über 200 b kommen oder zugesichert, darunter höchst werthvolle Werke.
b Noch nicht berechenbar sind die Bücherschätze, welche der deutsche und ausländische Buchhandel in hochherziger Weise für
anzen gegen erleger und Antiquare, darunter etwa 200, die ihren ganzen Verlag zur freien Auswahl zur Verfügung gestellt haben. zunächst als ein äußerer Ausdruck der inneren Be⸗ ziehung zwischen der Bibliothek und ihren Stiftern zu betrach⸗ ten, wenn das Komite mit Genehmigung der Kaiserlichen Re⸗ in jedes gestiftete Buch den Namen des Geschenkgebers in einem künstlerisch ausgeführten Bücher⸗ zeichen einzukleben, wodurch die Beziehung des Gebers zu seiner
die Zwecke der Bibliothek beisteuert. Es sind im Es ist gierung beschlossen hat,
Gabe in dankbarer Anerkennung dauernd erhalten bleibt.
Während das durch die wissenschaftlichen Gesellschaften und
en Buchhandel gebotene Material vorzugsweise neuere Lite⸗ ratur umfaßt, bieten die anderen Schenkungsquellen mehr frü⸗ ssenschaftlichen Perioden angehörende Werke. Be⸗ d manche Bibliotheken und Antiquare bestrebt ge⸗ Incunabeln und elsässische Drucke aus dem
wesen, elsäͤssische
16. Jahrhundert ihren Geschenken beizufügen, deren die Biblio⸗ tbhek jetzt schon mehrere Hundert besitzt, darunter Stücke von allein 10 Incunabeln von dem Straß⸗ burger Drucker Mentelin, deren älteste vom Jahre 1469 datirt ist. Die meisten entstammen den Bibliotheken zu Heilbronn und Trier. Auch der Anfang zu einer Handschriftensammlung ist durch Schenkung mehrerer Chroniken und zweier Bruchstücke
hohem Werth, z. B.
niederdeutscher Gedichte gemacht.
Um das bisherige Ergebniß der Thätigkeit des Komites in Zahlen auszudrücken, so kann die Zahl der durch Schen⸗ kung gesicherten Bände auf 120,000 angesetzt werden. Ein nam⸗ ibliothek war bereits in der bisherigen 40,000 Bände starken Akademie⸗Bibliothek vor⸗
hafter Grundstock für die künftige große
handen. Rechnet man dazu die durch die Kaiserliche Regierung
schon angekaufte bedeutende juristische Bibliothek des verstor⸗
benen Geheimen Raths von Vangerow mit ca. 7000 Bänden und die in Aussicht genommenen Erwerbungen zweier anderen Privat⸗Bibliotheken, so dürfte Straßburg hiernuch vor Ab⸗
lauf eines Jahres wieder eine Bibliothek von gegen 200,000
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Zur Geschichte der deuts en
“ 1 1 jetzt noch in den verschiedenen Theilen Deutsch⸗ iche, ländliche Tracht geschichtlich entwickelt hat, mehr nachweisen. Hie und da lassen sich wohl . 1 an das Mittelalter entdecken, im Allge⸗ meinen aber gehen die meisten heutigen Trachten wohl kaum über das siebzehnte Jahrhundert zurück. Erst nach dem 30jäh⸗ rigen Kriege, als die letzten Reste der in den Kleiderordnungen festgestellten Standesvorrechte verschwunden waren „entfaltete sich das deutsche Volksleben zu einem bunten Bilde und kam im Laufe des 18. Jahrhunderts zur vollen Blüthe. Das Kleid des Landmanns steht mit seinem Leben in viel engerer Verbindung, als dies beim Städter der Fall ist. Denn nicht nur ist der Unterschied zwischen der Alltags⸗ und Festtagstracht dort ein viel größerer, sondern die auf dem Lande üblichen, streng innegehaltenen Festlichkeiten dehnen ihre Etikette auch auf die Kleidung aus. Auch wird nicht nur bei dem weiblichen, sondern auch bei dem männlichen Geschlecht
in manchen Gegenden ein Unterschied zwischen verheiratheten
und unverheiratheten Personen, Wittwern und Wittwen u. s. f. gemacht. Wo z. B. junge Bursche die Pelzkappe tragen, haben die verheiratheten Männer den breitkrämpigen Hut. Höchst charakteristisch ist bei dem weiblichen Geschlecht der
doner Stadtbehörde — alle ihre Publikationen oder eine Aus⸗ wahl daraus, die Stadt London sogar eine Sammlung aller von ihr geprägten Medaillen. Auch Amerika ist durch Publi⸗ kationen der Smithsonian Institution vertreten. — Ferner hat der größere Theil der zahlreichen historischen und gere eh.
eiche Privatpersonen zuge⸗
Zusammenhang zwischen der Tracht und der Ehrbarkeit der Trägerin: da sind gewisse gegenstände, ob sie nun in 1 in einem gestickten Käppchen, in dem Schmuck der langherabhängenden Zöpfe oder in einer weißen Schürze bestehen, immer unzertrennlich mit dem guten Ruf ihrer Tra⸗ gerinnen verbunden. So tragen z. B. die Gutacher Mädchen in Baden rothwollene Rosen auf den Hüten, nur bei Trauer bedienen sie sich der schwarzen Rosen, wie sie die verheiratheten Frauen stets tragen; überschreitet aber das Mädchen die Grenze guter Sitte, so muß es als Zeichen der Trauer ebenfalls schwarze Rosen tragen. Diese Sitte spielt in dem Kostüm fast aller Theile Deutschlands eine große Rolle, und zwar ist es meist ein Stück des Kopfputzes, an welchem sich diese Volks⸗ justiz bemerkbar macht.
Am erfindungsreichsten zeigt sich die Phantasie des Land⸗ volks in dem Ausdruck des äußeren Prunks bei frohen Fest⸗ lichkeiten, wie Hochzeiten und Taufen. In der Ausschmückun der Braut ist zwar hauptsächlich immer Krone und Kran mit vielen herabhängenden Bändern das auszeichnende Merk⸗ mal, aber auch hierin herrscht eine große Mannichfaltig⸗ keit. Die Krone ist überhaupt hier Zeichen der Jungfraͤulich. keit; daß sie gerade von der Braut getragen wird, bedeutet nur, daß sie dieselbe zum letzten Male trägt. An vielen Orten wird daher der Kranz oder »das Schappeln« bei der Hochzeit abgetanzt und der jungen Frau nun die Haube aufgesetzt. Die Ausschmückung der Tracht des Bräutigams ist einfacher und be⸗ steht meist in Tüchern, Bändern und Blumen, welche auf Hut und Rockärmel angebracht werden. Namentlich ist es der Ros⸗ marin und die Raute, wie schon im Mittelalter, womit Braut⸗ paar, Gäste, Hochzeitspferde u. s. f. geschmückt werden. Die Myrthe ist nicht deutsch.
„Der Unterschied zwischen Nord⸗ und Süddeutschland zeigt sich bei der Tracht im Allgemeinen darin, daß dort mehr einfache Farbengegensätze herrschen, während die Form der süddeutschen Trachten malerischer erscheint. Es mag dies darin liegen, daß dieser Gegensatz zwischen dem Norden und Süden zugleich der zwischen Flach⸗ und Gebirgsland ist. Der Gebirgsbewohner ist durch die Natur des Terrains auf eine Tracht angewiesen, welche dem Körper freiere Bewegung gestattet; dies führt naturgemäß zu größerer Anmuth, wie in der Bewegung, so auch in keineswegs. Wohl selten giebt es eine buntere Tracht, als der Sonntagsstaat einer pommerschen Weitzackerin, und schwerlich möchte die kleidsame Tracht der thüringischen oder han. noverischen Landmädchen von der der Tyrolerinnen an Geschmack übertroffen werden. Viele von übrigens durch die Volks⸗Genremalerei verwerthet und allge⸗ meiner bekannt geworden, viele Maler machen diese oder jene Tracht dadurch zu ihrer Spezialität, daß sie die Motive ihrer Bilder vorzugsweise an die Lokalität gewisser Gegenden knüpfen ; so wählt Fr. Ed. Meyerheim mit Vorliebe die thüringischen, harzer und hessischen Landmädchen, Riefstahl die Bewohner Ober⸗Bayerns, A. Burger die des Spreewaldes, Kraus, ehe
notorische 8nn
er sich der eleganten Salonmalerei widmete, die pommerschen 8 und westpreußischen Landmädchen, Vautier die Schwäbinnen,
Piotro wski die Samländer, ohne die zahlreichen Darstellungen des bayerischen, tyroler und steyerschen Volkslebens seitens der münchener und düsseldorfer Schule zu erwähnen. Aber außer diesen durch solche künstlerische Verwerthung bekannter gewordenen Trachten giebt es noch eine Menge anderer, welche von nicht geringerem Interesse sind, wie die Trachten der mönchguter Bauern auf Rügen, der Bewohner des pommer chen Weitzacker, die mannigfaltigen Kostüme Hannovers, West⸗ falens, Altenburgs, Schlesiens, der Rheinprovinz, Braunschweigs, Mecklenburgs, der Vierlande u. f. Sie alle besitzen ihren eigenthümlichen, fest ausgeprägten Cha⸗ käster, welcher sich bis in die kleinsten Einzelheiten verfolgen
Um von der Männertracht zuerst zu sprechen, so liebt man in Schlesien z. B. den heruntergeschlagenen Kragen, in Franken und Vorarlberg dagegen niedrige Stehkragen, in Hessen und Baden fällt derselbe ganz fort. Die Taschen an den Röcken, welche letztere bald, wie in Württemberg, bis über die Knie herabreichen, bald die Form der Joppe haben und schließlich zur Jacke zusammenschrumpfen, sind entweder breit oder quer, mit Patten oder schlitzartig angebracht; auch die Formen der Aermelaufschläge und Schöße weichen sehr von einander ab. Ebenso charakteristisch wie der Schnitt der Röcke ist auch die Zusammenstellung der Farbe in Rockstoff und Futter. Im Norden wie im Süden finden sich weiße, farbige und schwarze Röcke, das hochrothe Futter ist im sfüdlichen Schwarzwald ebenso beliebt, wie in Westfalen und Pommern. An den Röcken und Westen spielen auch die Knöpfe eine große Rolle, sofern Größe und Metallwerth von dem Reichthum des Träͤ⸗
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einer goldenen Haarnadel,
der Kleidung. Aber Regel ist dies
diesen Trachten sind
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gers Zeugniß giebt. Oft wer e Silbermünzen dazu genommen, die durchbohrt werden und in dichter Reihe den Rock gleichsam umsäumen. Die Hüte sind entweder von Seidenfilz mit hohem, niedrigem oder ausgeschweiftem Hutkopf mit breiter oder schmaler Krääͤmpe, die, zum Theil aufgeschlagen, einen Dreispitz bildet. In Bayern tritt daneben der Spitzhut von schwarzem oder grauem Filz, den der Tyroler außerdem mit Schnuren und Quasten und mit den Alpenzeichen der Birkhahn⸗ feder, Gemsbart, Edelweiß u. s. f. verziert. Neben dem Hut nimmt die Pelzmütze einen bedeutenden Platz ein; sie hat einen Deckel von Sammet oder Tuch und ist mit Tressen und Quasten verziert. Um den Leib trägt der Tyroler einen Gürtel von chwarzem Leder, mit breitem, nach den Seiten spitz zulaufen⸗ dem Schilde versehen, aufs Reichste mit Pfauenfederkielen ge⸗ stickt. Das Bild der Gemse oder des Doppeladlers wird unter Blumenranken vielfach in der Stickerei angewendet, vor Allem aber steht immer der Name des Besitzers darauf. Die Hosen⸗ träger, welche der Tyroler am Werktage trägt, sind ebenfalls von schwarzem Leder, doch ist hier alles ornamentale Beiwerk durch Ausschlagen von Mustern und außerdem durch Steppen und Metallstickerei hergestellt. Bei der Festtracht ist der Hosen⸗ träger von grauwollenem Damast. Auch die Kniehosen sind vielfach mit Lederstickerei geziert, ebenso die im Hoch⸗ gebirge gebräuchlichen Gamaschenstrümpfe. Selbst die neben den derberen Gebirgsschuhen gebräuchlichen feineren Schuhe, welche zur Festtracht gehören, werden, z. B. bei den Meranern, häufig durch Stickerei und Bandschleifen geziert. Der Passeyerer Schuh bildet zwischen beiden eine Art Mittelgattung, und in dieser Form findet er sich auch in den Hügellandschaften und in der Ebene wieder, wo dann noch die silberne oder gelbmetallne Schnalle hinzugefügt wird.
Außer der eigentlichen Tracht gehören aber noch andere Re⸗ quisite zu der Ausstattung des männlichen Kostüms, namentlich das Besteck, die Ferbatspfei nebst Beutel, das Ränzel und der Stab. Das Besteck besteht aus silberbeschlagenem Messer und Gabel, silbernem Löffel und einem spitzen Stahlinstrument zum Messerschärfen. Dasselbe steckt in einer mit Stickerei geschmückten Lederscheide und hat seinen Platz immer in der rechten Hosen⸗ tasche. In manchen süddeutschen Gegenden, wo die Rauferei landesüblich ist, wird das Messer häufig auch als Waffe ge⸗ braucht. Der Ober⸗Oesterreicher hat sogar eigene Instrumente dafür erfunden, so den Stoßring und einen mit eisernen Spitzen besetzten kleinen Kolben, der durch ein Lederband an der Hand befestigt wird. — Die Tabakspfeife ist reich mit silbernen Beschlägen ausgestattet, die Köpfe seltener von Porzellan als von Maserholz oder gebranntem Thon. — Durch das Ränzel kennzeichnet sich besonders der Schäfer in Norddeutschland. Der Riemen, an welchem er dasselbe trägt, ist auf der Vorderseite mit metallenen Schilden und mannigfachem Zierrath in Leder oder weißen Muscheln geschmückt. Dazu kommt der Hirten⸗ stab, oft mit einer metallenen Schaufel versehen, woran ein
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. Das Moselthal *) 1
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Auf der Strecke zwischen Trier und Coblenz macht die Mosel viele und so bedeutende Krümmungen, daß man, um dieselbe dem Strombette entlang zu Fuß zurückzulegen, min⸗ destens doppelt so viel Zeit braucht, als beim Einhalten der
gewöhnlichen Landstraße der Fall ist. Die Tiefe der Mosel beträgt 6, 10 bis 15“, die mittlere Breite 430/ (zwischen Trier und Trarbach) bis 600 (zwischen Trarbach und Coblenz). Sie wird bei Pont à Mousson ober⸗ halb Metz schiffbar, von kleineren und größeren Flußschiffen befahren, welche Letztere bis nach dem Ober⸗ und Niederrhein verkehren. Von Trier bis Coblenz wird sie zur Dampfschiff⸗ fahrt benutzt, welche indessen bei strenger Winters⸗ und trockener Sommerszeit eingestellt werden muß. An namhafteren Neben⸗ flüssen nimmt sie auf dem linken Ufer auf: 1) unterhalb asserbillig die Sauer; 2) bei Ehrang die Kyll; 3) bei Klüsserath die Salm; 4) bei Lieser die Lieser; 5) bei Alf die Alf; 6) unterhalb Karden die Elz; auf dem rechten Ufer: 9 ei Konz die Saar; 8) bei Ruwer die Ruwer; ) unterhalb eumagen die Drohn. Diese Gewässer sind fisch⸗ und krebsreich. In den Gebirgen zu beiden Seiten des Flusses konzentrirt sich großer Reichthum und zwar auf dem linken Ufer:
Kalk von Wasserbillig bis Igel; bunter Sandstein von Igel
bis unterhalb Quint, und Schiefer von Schweich bis Coblenz; guf dem rechten Ufer trifft man Kalk mit Gipslager von
b Oberbillig bis Reinig; Schiefer von Konz bis Coblenz; bei
——— 8₰ ¹ *) Aus der »Beschreibung des Reg.⸗Bez. Trier«, mit Benutzung Vntlichen Materials bearbeitet von Otio Beck, Königl. Regier.⸗Nath, [Dd. III. Trier, 1871. Verlag der Fr. Lietzschen Buchhandlung.
Konz und unterhalb Trier (bei Kürenz) tritt Diorit zu Tage, ein werthvolles Pflastermaterial. Auf dem Schiefergebirge werden gute und vorzügliche Weine produzirt. Die besseren Lagen ober⸗ und umerhalb Trier mit Einschluß der naheliegen⸗ den Saargegend sind:
Saarstein (gegenüber Kastell), Staad, Geisberg, Bockstein, Ayl, Wiltingen, Scharzberg, Oberemmel, Krettnach, Kanzem, Wawern, Könen (vorzüglicher Rothwein), die südlichen Lagen bei Konz, Thiergarten, Olewig, Pichter (nur in besseren Jah⸗ ren), Avelsbach, Augenschein, Ruwer (Rothwein), Eitelsbach, Kasel, Waldrach, Fell (wenig), Kirsch, Longuich, Riol, Mehring,
Thörnich, Drohn, Piesport, Minheim mit dem Aloys- und
Neuberg, Braunenberg (gegenüber Dusemond), Bernkastel (der Sorer) „Graach, Zeltingen, Uerzig, (Krankenlay), Erden, inheim. b Jedes Plätzchen an dem steilen Gebirge ist in den sonnigen Lagen mit Reben bepflanzt. Viele Lohhecken krönen seit letzter Zeit die Höhen. Freudig ruht das Auge auf der fleißig kulti⸗ virten Landschaft, in der sich das Thal häufig erweitert. Die⸗ selbe ist durch den Fleiß der Bewohner wesentlich verschönert worden. Blühende Dörfer, Flecken und Städte, in denen man noch häufig Resten mittelalterlicher Vertheidigungsthürme und Mauern, gothischen Kirchen mit ihren schlanken Thürmen u. s. w. begegnet, zieren die Ebene, über welche von schroffen Höhen herab die Ruinen zahlreicher Burgen, Schlösser und Klöster, morsche Zeugen einer bald heitern bald düstern Vergangenheit, einen eigenthümlichen Eindruck machen.
Die eigentlichen Moselschönheiten, welche bei der Conzer Eisenbahnbrücke, noch mehr aber an der Moselbrücke bei Trier beginnen, bestehen links unterhalb Trier aus schroffen Fels⸗ während rechts Stadt und Flur vor dem Beschauer iegen.
An Pfalzel, wo ein churfürstlicher Palast gestanden und eine noch sichtbare Befestigung auf die fruühere Wichtigkeit des Ortes schließen läßt, dann an Ruwer vorbei, woselbst die römische Wasserleitung aus dem Riveristhale nach Trier das Moselthal erreicht, gelangt man bald nach dem Hüttenwerk Quint, und schon sieht man das Moselgebirge unterhalb Schweich, wie es sich nach Art der Berge unterhalb 8. und Ander⸗ nach erhebt, als hätte, wie dort der Rhein, hier einst die Mosel sich zu einem großen See gesammelt, dessen Wassermassen sich einen gewaltsamen Durchgang verschafften. Die Mosel strömt an dem alten Rigodulum (Riol), bekannt durch die daselbst wischen den Trierern und Römern im Jahre 70 n. Chr. ge⸗ 7Seenn Schlacht, am Geburtsorte Johannes Trittemius (Trittenheim) vorbei nach Neumagen (Noviomagum), wo sich noch Ruinen eines, der Sage nach, von Konstantin dem Großen errichteten Gebäudes befinden.
bildet für die
Die hier in die Mosel mündende Drohn Bewohner der untern Mosel und des Rheins die Scheide zwi⸗ schen Ober⸗ und Untermosel, während der Trierer den Theil der Mosel oberhalb der Moselbrücke bei Trier als Obermosel bezeichnet. Der Fluß windet sich nun durch die eigentliche Wein⸗
egend, an Piesport und dem Braunenberg vorüber eilend.
an erblickt Veldenz mit seiner Schloßruine und eine Stunde
abwärts das Schloß Landshut bei Bernkastel. Beim Kloster Filzen und bei Dusemond wird das Thal breiter j rechts liegt in üppiger Flur Mülheim, links der Geburtsort des Petrus Lesuranus (Lieser), und bald darauf folgt jener des berühmten Kardinals Cusanus. Nun verengt das Thal sich wieder. Die Ruinen bei Zeltingen, Uerzig und Wolf (Geburtsort des als Begründer der Diplomatik berühmten Züillesius) kommen und schwinden in wechselnden Bildern. Das seit dem Brande im Jahre 1857 neu aufgebaute Trarbach erscheint mit der Gräfen⸗ burg. Wir sind im Regierungsbezirke Coblenz.
eines Bergrückens, der von der Mosel in
von etwa 5 Stunden umflossen wird, steht die
burg. Ueber den Bergrücken gelangt man rasch nach Alf, wo man das Dampfschiff erwarten kann. In der Nähe befinden sich die Burg Arras, das Alfer Hütten⸗ werk und das Bertricher Bad. An Kloster⸗ und Schloßruinen (Beilstein) vorbei, gelangen wir nach dem freundlichen Städt⸗ chen Kochem, gekroͤnt von der Ruine gleichen Namens. Im Hintergrunde auf steiler Höhe liegt Schloß Weinneburg. Ein schönes Bild reiht sich hier an das andere in raschem Wechsel. Nicht leicht wird der Reisende jene von Karden, Treis, Bischofs⸗ stein, Alken, der Ehrenburg, welche der Kasselburg in der Eifel den Rang der Sccönheit bestreitet „vergessen. Anziehende Punkte bilden auch das Stammschloß der Herren von der Leyen bei Gondorf und die Matthiaskapelle neben den Koberner Schloßruinen.
Was die Industrie besonders der Stadt Trier betrifft, so finden wir daselbst Bierbrauereien und Branntwein⸗ brennereien; man fabrizirt Liqueure, Tabak, Cigarren, Leder, Mineralwasser, Messer, Möbel, Seifelichter, Seile,