„Sophien⸗Realschule⸗
11“ “ “ v11““ 8 ealschule erster Ordnung und die Realklassen der Gymnasien zu Flensburg und Schleswig, sowie die höheren Bürgerschulen zu Otterndorf, Münden, Biebrich⸗ CC“ sind als höhere Bürger⸗ ulen im Sinne der Unterrichts⸗ und Prüfungs⸗Ordnun vom 6. Oktober 1859 anerkannt worden. Berlin, den 19. August 1871. 1e“ 8
Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten. In Vertretung: Lehnert.
Abgereist: Der Unter⸗Staatssekretär im Ju üz⸗Ministe⸗ rium de Rege nach “ 8
Bekanntmachung. Der diesjährige Kursus der Königlichen Bergakademie hal beginnt den 17. Oktober c. 3 Programme sind bei dem Unterzeichneten zu haben. Direktion iglich preußischen Bergakademie zu C v. Proöbdesks
Nichtamtliches. Deutsches Preußen.
8
Berlin, 22. August. Se. Majestät der
Kaiser und König haben am Jahrestage des Sieges von
Vionville und Mars la Tour dem X. Armee⸗Corps und dem verdienstvollen Führer desselben einen Beweis Allergnädigster Anerkennung in folgendem Telegramm zugehen lassen: 8 »Bad Gastein, den 16. August 1871. General der Infanterie von Voigts⸗Rhetz. 8 Hannover.
Ich spreche Ihnen und Ihrem Corps am heutigen ersten Jahres. tage des Kampfes bei Mars la Tour, wo das X. Corps und die 5. Kavallerie⸗Division durch siegreiches Eingreifen in den Kampf des III. Armee⸗Corps Entscheidendes, Ehrenvolles leistete, Meine König⸗ liche Anerkennung erneuert us. 11“
8 8 8. Wilhelm.⸗ b
— Die Kommission zur weiteren Ausbildun der Statistik des Zollvereins beendigte am 19. d“ die ihr von dem Bundesrathe zugewiesenen Arbeiten. Die von
8 derselben erstatteten Berichte erstrecken sich auf folgende Gegen⸗
stände:
1) die Ausstellung von Ortschaftsverzeichnissen und den Plan eines geographischen Wörterbuchs für das Tehe Reich; 2) die Volkszählungen; 3) die Statistik der Bewegung der Be⸗ völkerung; 4) die Statistik der Auswanderung; 5) die Statistik der Erwerbung und des Verlustes der Bundes⸗ und Staats⸗ angehörigkeit; 6) übereinstimmende Ermittelungen der land⸗
wirthschaftlichen Bodenbenutzung und der Ernte⸗Erträge, sowie der Viehhaltung; 7) die Statistik des Bergwerks⸗, Fügen.- und 8 Salinenbetriebs; 8) die Statistik der Industrie⸗, Handels⸗ und Verkehrsgewerbe; 9) die Statistik der Sceschiffahrt; 10) die
Statistik der Schiffsunfälle an der deutschen Küste; 11) die
Statistik des Verkehrs auf den Eisenbahnen; 12) die Statistik
des Verkehrs auf den deutschen Wasserstraßen; 13) die Auf⸗
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meinschaft schaftlichen
stellung von Uebersichten über den Waarenverkehr des Deut⸗ schen Reichs mit dem Auslande; 14) die Herbeiführung einer internationalen Verständigung über die Grundsätze für die “ der Handelsausweise; 15) die Statistik der ge⸗ neinschaftlicheen Zölle und Steuern des Deutschen Reichs; 16) die Statistik der Straffälle in Bezug auf die gemein⸗ etrües Zölle und Steuern des Deutschen Reichs; 17) die Statistik der Organisation und Geschäftsstatistik der 84 und Steuerverwaltung des Deutschen Reichs; 18) die Erndune und Einrichtung einer Reichsbehörde für deutsche Die Kommission war in der Zeit vom 12. Januar bis 18 ebruar und vom 4. bis 16. Juli 1870, ferner vom .April bis 27. Mai und vom 31. Juli bis 19. August 1871 vereinigt und hielt während dieser Zeit 81 Plenarsitzungen.
— S. M. Korvette »Vineta⸗ ist auf d Westindien am 21. d. M. in Cowes S. Sen⸗2. “
Stettin, 21. August. Die Provinzial⸗Kommissi r endgültigen Entscheidung über die Varlehns⸗ und Unter⸗ ützungsgesuche von Landwehrleuten und Reservisten ist heute ier zusammengetreten; sie besteht aus dem Ober⸗Präsidenten reiherrn von Münchhausen als Vorsitzenden und folgenden e. 8 Peovirgigr⸗ Landtages: von Kleist⸗Retzow, im⸗Heinrichsdorf, rgermeister Stä 3 und von Hennigs⸗Stremlo 1 8 “
Kiel, 21. August. S. M. Korvette »Gazell gen 81 W 2 18 Se. n, 20. August. Gestern Nachmittag kurz nach 3 trafen, von Brüssel kommend, der Kaiser ne 8n 5eUhe von Brasilien nebst großem Gefolge hier ein und stiegen im Hotel du Nord ab. Ihre erste Ausfahrt galt dem Dome.
Düsseldorf, 21. August. Der Kaiser und die Kai⸗ serin von Brasilien sind mit Gefolge gestern Abend 9 ½ Uhr, von Cöln kommend, hier eingetroffen und im Breiden⸗ bacher Hof abgestiegen. Dieselben werden von hier diesen Mittag 12 Uhr 40 Minuten nach Essen reisen zur Besichtigung der Kruppschen Werke, worauf dann die Reise nach Hamburg erfolgt. Der Kaiser Dom Pedro besuchte im Laufe des Morgens das Akademiegebäude, die Tonhalle, die permanente Kunstausstellung und die sonstigen Sehenswürdigkeiten der Stadt, und hatte zu diesem Zwecke bereits um 6 Uhr des Mor⸗ gens eg Hore⸗ “
Johann⸗Saarbrücken, 18. August. Gestern traf 8 8 85. 1-. mit Sln hier ein, Gfstemn d . eld am Spichererberge und fuhr nach eingenomm im Hotel Seeeee vge; zurück. hayern. ünchen, 21. August. Durch Königliche Entschließung d. d. Berg, 21. d., ist das neue ön ister lu h in folgender Weise gebildet: Graf Hegnenberg⸗Dux, Vorsitzender des Ministerrathes, Staats⸗Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern; von Pfretschner, Finanz⸗Minister; von Prankh, Kriegs⸗Minister; von Lutz, Kultus⸗Minister; von Pfeufer, Minister des Innern; Dr. Fäustle, Justiz⸗Minister. Die provisorische Leitung des Handels⸗Ministeriums ist bis zu dessen Reorganisation, welche sofort in Angriff genommen werden soll, dem Staatsrath v. Schubert übertragen.
— Die Wahl Döllingers zum Rektor der Universität wurde bestätigt. Dagegen erhielt die Wahl des Professors Friedrich zum Senator die Königliche Bestätigung nicht.
— Der Prinz von Wales mit seiner Gemahlin pas⸗ sirte vorgestern Muͤnchen und begab sich nach Oberammergau, um das dortige Passionsspiel zu sehen.
Baden. Karlsruhe, 21. August. Die evangelische 8 1“ wurde nach Erledigung der Vorlagen ge⸗
n.
Mecklenburg. Schwerin, 21. August. Der Groß⸗ Her9 1 E“ 85 E“ b ngetroffen und wird am Mittwoch Aben 23. d. M., dorthin zurückkehren. “
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 21. Au ust. Wie 8 »Oesterreichische Korrespondenz⸗ meldet, wird der Kaiser mörgen
früh aus Ischl hier eintreffen. Graf Beust verweilt heute in Ischl und wird morgen Abend hier ankommen.
Großbritannien und Irland. London, 21. August. Das Parlament wurde heute durch Königliche Kommissten vertagt. Die Thronrede sprach das Bedauern darüber aus, daß gewisse Maßregeln nicht erledigt worden seien. Es wurden hierauf die Resultate der abgelaufenen Session aufgezählt und dem Parlamente der Dank für die Bewilligung des Budgets ausgedrückt. Auf die auswärtige Politik übergehend, betonte die Thronrede, daß die auf dem Kontinente stattgefundenen großen Ereignisse und wichtigen Veränderungen die freund⸗ schaftlichen Beziehungen Englands zu den ausländischen Mächten nicht beeinträchtigt hätten. Die britische Regierung würde sich an den internationalen Fragen nur behufs Se.s eines allgemeinen Einverständnisses und ahrung des öffentlichen Rechts betheiligen. Die ein⸗ hellige Zustimmung der Konferenzmächte zu dem neuen Vertrage in der Pontusangelegenheit sichere hoffentlich die Ruhe und die Wohlfahrt des Orientes. Als besonders befrie⸗ digend bezeichnete die Thronrede die Beziehungen Englands zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Beide Staaten hätten ein gutes Beispiel gegeben durch Beobachtung der Be⸗ stimmungen des Pariser Vertrages, welchen zufolge inter⸗ nationale Streitigkeiten durch Konferenzen ausgeglichen werden sollen. Das kanadische Parlament habe das Recht, über die Kanada betreffenden Bestimmungen des Vertrages von Washington zu entscheiden. Schließlich erwähnte die Thronrede, daß die französische Regierung den Wunsch ausgesprochen hätte, Modifikationen an dem englisch⸗franzoöͤsischen Handelsvertrage eintreten zu lassen. Die britische Regierung wünsche, einem befreundeten Staate entgegenzukommen, sie würde aber jede S 1“ bedauern. — General Claremont, der militärische Attaché bei der Botschaft in Paris, hat seine emlarisc Das Gesuch ist vom Ministerium des Aeußern angenommen worden.
Föderalisten, welche i
Frankreich. Paris, 19. August. Heute wurden die Kampfe zwischen Versailles und Paris
verwundet worden waren, von den Hospitälern, wo sie geheilt wurden, nach der Polizei⸗Präfektur gebracht. Kürassiere und Infanterie bildeten die Eskorte. Sie sollen später nach Ver⸗ sailles gebracht werden. — Die Versailler Verurtheilten werden in zwei Kategorien getheilt werden: die eine (diejenige, deren Vergehen rein politischer Natur ist) wird nach Neu⸗Caledonien, die andere (die ehemaligen Sträflinge und die, welche wegen gewöhnlicher Verbrechen verurtheilt wurden) nach Cayenne ge⸗
bracht. — In dem »Avenir militaire« finden wir folgenden Status
über den gegenwärtigen Bestand der französischen
rmee: 8 In Frankreich selbst: Generalstab 4300 Mann;, Gensd'armerie
22,100 Mann, 106 Infanterie⸗Regimenter, davon 96 Regimenter mit durchschnittlich je 1668 Mann, 160,180 Mann, 10 Regimenter mit durchschnittlich 1982 Mann, 20 provisorische Regimenter von je 1500 Mann, 30,000 Mann, 30 Bataillone Fußjäger von je 666 Mann, und zwar 28 Bataillone in Frankreich, 18,648 Mann, und 2 Ba⸗ taillone in Algerien, 4 Regimenter Zuaven von je 3000 Mann, 3 Batalllone leichte afrikanische Infanterie von je 1000 Mann, 7 Straf⸗ compagnien, Fremdenregiment, 3 Regimenter algerische Tirailleurs, 66 Regimenter Kavallerie von fe 850 Mann und zwar in Frankreich 51 Regimenier, 45 900 Mann, in Algerien 2 Regimenter, 4 Regi⸗ menter afrikanische Jäger à 1500 Mann; 9 Compagnien Remonte⸗ Kavallerie, 4200 Mann, 3 Regimenter Spahis, 24 Regimenter Ar⸗ tillerie, 2 Regimenter Artillerie⸗Train nebst Feuerwerkern und sonsti⸗ gem Personaf, 41,500 Mann, Genie 9400 Mann, Baucompagnien und fonstiger Train 6500 Mann; Verwaltungsdienst 9000 Mann, in Summa 351,728 Mann außerdem befinden sich in Algerien 78,272 Mann, so doß der Totalbestand des franzoöͤsischen Heeres gegen⸗ wärtig auf 430,000 Mann zu berechnen ist .
— 21. August. Wie Berichte aus Versailles melden, werden die Berathungen, betreffend die Prorogationsfrage, fort⸗ gesetzt. Die Verhandlungen werden geheim gehalten und ver⸗ lautet nur, daß dieselben eine versöhnliche Wendung genommen haben. Der Beginn der Diskussion in der Nationalversamm⸗ lung dürfte erst gegen Ende dieser oder zu Beginn der nächsten Woche erfolgen.
Versailles, 21. August. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung wurde zunächst Bericht ersfattet üͤber einen Gesetzentwurf, betreffend die Tariferhöhung der telegraphischen Depeschen. Die Versammlung beschloß, den⸗ selben in Erwägung zu ziehen. Der Unterrichts⸗Minister Simon beantwortete sodann eine Interpellation bezüglich der Mani⸗ festationen, die anläßlich der Abhaltung von Schulfeierlichkeiten in Lyon stattgefunden haben. Simon sprach sich über diese Manifestationen in hohem Grade mißbilligend aus und er⸗ klärte, daß in Folge derselben Seitens der Regierung beschlossen worden sei, mit der Strenge des Gesetzes sowohl in Lyon wie anderswo gegen dergleichen Vorfälle einzuschreiten. Es wurde hierauf folgende vom Herzog von Broglie vorgeschlagene Tagesordnung angenommen: Die Versammlung, vertrauend auf die vom Minister abgegebene Erklärung, geht zur Tages⸗ ordnung über. Der Unterrichts⸗Minister theilte ferner mit, daß er binnen Kurzem den Gesetzentwurf, betreffend den Elementarunterricht, vorlegen werde. Hierauf folgte die Be⸗ rathung der Steuergesetze. 8
Marseille, 20. August. Der »Agence Havas« aus Algier zugehenden Berichten e macht die Pazifikation Algiers gute Fortschritte. Eine neue soll ihre Unterwerfung erklärt haben.
Spanien. Madrid, 21. August. (W. T. B.) Prinz Humbert ist heute Morgen hier eingetroffen und hat sich Nach⸗ mittags in Begleitung des Königs nach dem Eskurial begeben.
— Wie der »Imparcial« mittheilt, ist das Ausgabebudget durch die bisher vorgenommenen Abstriche auf 621 Millionen Pesetas herabgemindert; durch Ersparungen am Budget des Kultus⸗Ministeriums dürfte das Gesammt⸗Ausgabebudget auf 600 Mill. reduzirtwerden, und es würde daher keine Nothwendigkeit entstehen, Veränderungen an der Staatsschuld vorzunehmen. Da die Höhe der Einnahmen in dem von Moret vorgelegten Bud⸗ get mit 588,688,000 Pesetas angenommen worden ist, so würde sich das Defizit auf etwa 11 ½ Millionen belaufen, ein Betrag, der leicht zu decken wäre. — Wie versichert wird, beab⸗ sichtigt die Regierung, in den amerikanischen Republiken Gene⸗ ralkonsulate zu errichten; in den übrigen Ländern als Ver⸗ treter Spaniens Botschafter oder Gesandte zu bestellen.
Italien. Neapel, 20. August. (W. T. B.) Heute Morgen wurden bei den Mitgliedern des hiesigen Komites der Internationalen Haussuchungen vorgenommen und deren Papiere mit Beschlag belegt. Mehrere Mitglieder wurden ver⸗
haftet und das Komite aufgelöst.
MRNußland und Polen. St. Petersburg, 19. August. Der Kaiser wird, wie der »Kawkas« meldet, aus St. Peters⸗ burg am 20. August abreisen und im Kaukasus, in Petrowsk,
am 7. September eintreffen; in
Anzahl von Tribus
177929 —
Tiflis wird der Kaiser am
20., in Bordshom am 24. desselben Monats erwartet. Die Vorbereitungen zum Empfang des Monarchen werden thätig betrieben. Gerüchtweise verlautet, daß von den drei Tagen, welche der Kaiser in Tiflis verbringen wird, einer zur Fahrt in die Karaja⸗Steppe, die sich durch eine große Mannig⸗ faltigkeit an Wild auszeichnet, bestimmt sein soll.
— Die einzelnen Druckereien der verschiedenen Ressorts sollen in eine Central⸗Staatsdruckerei vereinigt werden, und ist zur Berathung dieser Frage eine besondere Kommission eingesetzt worden.
— Die Exekutivkommission für Neubewaffnung der Truppen ist geschlossen. Gleichzeitig ist ein neuer Inspektor der Gewehrfabriken ernannt und bei der Haupt⸗Artillerie⸗Ver⸗ waltung eine technische Abtheilung konstituirt worden, welche die technischen Kostenanschläge und die Arbeitsregulative zu prüfen hat. In Betreff der allgemeinen Wehrpflicht hat die Sektion der Allerhöchst bestätigten Kommission, die sich mit der Frage von den Privilegien nach dem Bildungsgrad zu beschäftigen hat, mehrere Kategorien aufzustellen beabsichtigt. Zur ersten Kate⸗ gorie sollen alle diejenigen Personen gehören, die den höchsten Bildungsgrad erlangt haben; zur zweiten diejenigen, die den Kursus in den mittleren Lehranstalten, zur dritten diejenigen, die ihn in den Kreisschulen absolvirt haben. Zur vierten Ka⸗ tegorie gehören die uns des Lesens und Schreibens Kundigen und zur fünften und letzten endlich die dessen Unkundigen. In den Sitzungen der Sektion hat das Prinzip den entschiedenen Sieg davongetragen, daß zwischen der vierten und fünften Kategorie eine strenge Scheidelinie zu ziehen sei, in dem Sinne, daß die des Lesens und Schreibens Kundigen zu einem beträchtlich kürzeren Militärdienst verpflichtet sein sollen.
— Die ausländischen Kolonisten Südrußlands wer⸗ den gegenwärtig in ihren Verhältnissen zum Staate und in ihrer Administration den übrigen Landbewohnern gleichgestellt, und ist für die Einführung der neuen Verhältnisse eine sechs⸗ monatliche Frist, vom Tage des Empfanges des Kaiserlichen Ediktes an, gestellt worden. b
— Die Mehrzahl der russischen Zeitungen hat gestern, wie die »St. Petersb. Ztg.“ schreibt, eine irrthümliche Nachricht ge⸗ bracht, indem sie in einer aus Gumbinnen datirten Depesche meldeten, daß die Regierung (also doch die preußische) beschlossen habe, die Ulanen⸗Regimenter als Spezialwaffengattung eingehen zu lassen. Ein Telegramm des Inhalts war allerdings ein⸗ gelaufen, nur mit dem Unterschiede, daß es aus Paris datirte und sich auf die französischen Lanciers bezog, während eine Depesche aus Gumbinnen die Cholera in den polnischen Pro vinzen Rußlands zum Gegenstande hatte. “ 8
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Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. München, Montag 21. August. In der heutiger Sitzung der Handels⸗ und Gewerbekammer für Oberbayern wurde einstimmig beschlossen, nach telegraphischer Einvernehmung mit den übrigen bayerschen Handels⸗ und Gewerbekammern eine Gesammteingabe gegen die nach Mittheilungen der Press beabsichtigte Auflösung des bayerschen Handels⸗Ministeriums an den König zu richten. 8 Hamburg, Dienstag, 22. August. Der Kaiser vor Brasilien ist heute Morgen hier eingetroffen und im Hotel d Europe abgestiegen. Soweit bis jetzt bekannt, soll die Weiter reise nach Berlin morgen stattfinden. 8 London, Dienstag, 22. August. »Reuters Office« wir aus Washington telegraphirt, daß in Folge des Erträgnisses de Subskription auf das neue Anleben am 1. September nahezu 100 Millionen der 1862 ausgegebenen ½ Bonds zur Amor-⸗ tisation gelangen dürften. ä4“*“
Statistische Nachrichten.
Dem Bericht der hiesigen städtischen Schuldeputation sind fol⸗ gende Data über das Schulwesen der Sradt Berlin während des Jahres 1870 zu entnebmen. An öffentlichen Schulen zählte Berlin: 10 Gymnasien mit 5333 Schülern; 10 Real⸗ und andere höhere Schulen mit 5366 Schülern; 4 höhere Toͤchterschulen mit 2436 Schülerinnen; 58 Mittel⸗ und Elementarschulen mit 38,896 Schülern und Schülerinnen; 34 Schulen unter spezieller Aufsicht von Vereinen, Kirchen ꝛc. mit 4476 Schülern und Schülerinnen — in Summa 33,103 Schüler und 23,404 Schülerinnen. Hierzu kommen noch zwei jüdische Schulen mit 389 Schülern und 1034 Schülerinnen und ferner von Privatschulen 8 höhere Knabenschulen mit 3081 Schülern; 20 Mittel⸗ und Elementar⸗ Knabenschulen mit 6941 Schülern; 33 hoͤhere Toͤchterschulen mit 6062 Schülerinnen; 24 Mittel⸗ und Elementar⸗Töchserschulen mit 7628 Schülerinnen; 11 Schulen für beide Geschlechter mit 8274 Schülern und Schüle⸗ rinnen. — Die Summa aller dieser Schulen betrug mit 88,527 Besuchern, wovon 46,986 Knaben und 41,541 Mädchen. Die Zahl der Schüler und Schülerinnen von 6—14 Jahren stellte sich auf 81,907, über 14 Jahre 6620. — Der Lehrplan der hiesigen Gemeinde⸗
chulen und Privat⸗Elementarschulen ist im verflossenen Jahre unver⸗