1871 / 121 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 19 Sep 1871 18:00:01 GMT) scan diff

8 Die Versetzung es Regierungs „Vize⸗Präsidenten Kono⸗ packi in Königsberg in gleicher Eigenschaft an die Königliche otsdam zu genehmigen, sowie den Ober⸗Regie⸗

th von Auerswald in anzig zum Vize⸗Präsiden⸗

ten der Königlichen Regierung in Königsberg; und Den Regierungs⸗Rath von Mettingh zu Stettin zum

Ober⸗Regierungs⸗Rath und Regierungs⸗Abtheilungs⸗Dirigenten

zu ernennen; 3 Dem vormaligen Königlich sächsischen Konsul in Paris, Banquier Karl Leiden zu Cöln, die Führung des ihm von Sr. Majestät dem Könige von Sachsen verliehenen Titels als Kommerzien⸗Rath mit Bezeichnung der fremdherrlichen Verleihung zu gestatten; . und Decorateur Friedrich August Nicolai zu Hannover das Prädikat eines Königlichen Hof⸗

ierers; und .“ 8 S chdruckereibesitzern Georg und Louis Jaenicke r Hof⸗Buchdrucker zu

zu Hannover das Prädikat Königliche

Allerhöchster Erlaß vom 14. August 1871 betreffend die F der fiskalischen Vorrechte für den Bau und die Unterhal⸗ tung einer Guts⸗ und Gemeinde⸗Chaussee um Kreise Neuhaldensleben, des Regierungsbezirks Magdeburg, von Sommerschenburg im An⸗ schlusse an die Belsdorf⸗Warslebener Chaussee über Sommersdorf bis zur braunschwelglschen Landesgrenze bei Honsleben.

Nachdem Ich durch Meinen Erlaß vom heutigen Tage den Bau einer Guts⸗ und Gemeinde⸗Chaussee im Kreise Neuhaldensleben, des Regierungsbezirks Magdeburg, von Sommerschenburg im Anschlusse an die Belsdorf⸗Warslebener Chaussee über Sommersdorf bis zur braunschweigischen Landesgrenze bei Honsleben, genehmigt habe, ver⸗ leihe Ich hierdurch den Unternehmern, dem Grafen von Gneisenau, als Besitzer des Ritterguts Sommerschenburg, und der Gemeinde Sommersdorf, das Expropriationsrecht für die zu dieser Chaussee erforderlichen Grundstücke, imgleichen das Recht zur Ent⸗ nahme der Chausseebau⸗ und Unterhaltungs⸗Materialien nach Maß⸗ gabe der für die Staats⸗Chaussten bestehenden Vorschriften in Bezug auf diese Straße. will Ich den Unternehmern gegen Ueber⸗ nahme der künftigen chausseemäßigen Unterhaltung der Straße das Recht zur Erhebung des Chausseegeldes nach den Bestimmungen des für die Staats⸗Ch usseen jedesmal geltenden Chausseegeldtarifs ein⸗ schließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Be⸗

eiungen, sowie der onstigen, die Erhebung betreffenden zusätzlichen

machen wollen,

111“

burg und Osnabrück, furt a. M. geschehen,

.* 8

sowie bei der Königlichen Kreiskasse in Frank⸗ und werden diejenigen, welche hiervon Gebrauch aufgefordert, die Schuldverschreibungen ꝛc. schon vom 1. Dezember d. J. ab bei der betreffenden Kasse einzureichen, da die⸗ selben von solchen zunächst an die hiestge Regierungs⸗Hauptkasse zum Zweck der Prüfung und Feststellung eingesandt werden müssen. Schließlich machen wir auf die im anliegenden Verzeichniß Nr. II. enthaltene Liste schon früher ausgelooster und gekündigter, aber noch nicht zur Einlösung gebrachter Obligationen d s fraglichen Anlehens aufmerksam. v1113“ Cassel, am 11. September 1811. 1 Königliches Regierungs⸗Präsidium. von Hardenberg.

nd II. liegen der heutigen Numme

dieses Blattes bei.

Bekanntmachung. Es wird, unter 88,bö Erlasses vo . mit bekannt gemacht, daß mit Genehmigung Sr. Excellenz des Herrn Handels⸗Ministers der diesjährige Herbsttermin für das Bauführer Examen ausnahmsweise auf den 1. . und demnach die Kandidaten ihre betreffenden Eingaben

bis spätestens 30. November 1““ zu machen haben. Hannover, den 18. September 1871. 8

Prüfung der Bauf

Köͤnigliche Kommission zur 16 Karmarsch.

Richtamtliches.

Deutsches Neich.

1

Preußen. Berlin, 19. September. Se. Majestät der Kaiser und König erfreuen Sich, nach den neuesten Mittheilungen aus Baden⸗Baden, des besten Wohlseins. Allerhöchstdieselben machen täglich Morgens in Begleitung von Personen aus der Umgebung oder von dort anwesenden Kur⸗ gästen Promenaden nach Lichtenthal, nehmen dort im »Bären« das Fruüͤhstück ein und benu das schöne Wetter zu Spazierfahrten. Die Stunden vor Diner sind den Vor⸗ trägen, Konferenzen und Audienzen gewidmet. Der aus dem Elsaß in Baden⸗Baden eingetroffene kommandirende General des XV. Armee⸗Corps, von Fransecky, wurde gleich nach seiner

Vorschriften, wie diese Bestimmungen auf den Staats⸗Chausseen von Zu”] Penehcses werden, hierdurch verleihen. „Auch sollen die dem Thausseegeldtarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizeivergehen auf die gedachte Straße zur An⸗ wendung kommen. Der gegenwärtige Erlaß ist durch die Gesetz⸗ Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Bad Gastein, den 14 8 Für den Finanz⸗Minister: Graf von Jtenplitz. Graf zu Eulenburg. den Minister für Handel, Gewerbe Iin lsiche— Arbeiten und den Finanz⸗Minister. 8

Ministerium für Handel, Gewerbe und öb lich

Bekanntmachung, petreffend die der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft ertheilte landesherrliche Konzession zum Baue und Betriebe einer Zweigbahn von Zehlendorf nach ohlhaasenbrück. Des Königs Majestät haben mittelst Allerhöchster Kon⸗ zessions⸗Urkunde vom 31. Mai 1871 der Berlin⸗Potsdam⸗ Magdeburger Eisenbahn⸗Gesellschaft den Bau und Betrieb einer Zweigbahn von Zehlendorf nach Kohlhaasenbrück unter gleichzeitiger Verleihung des Expropriationsrechts zu gestatten geruht. Die vorgedachte Allerhöchste Urkunde gelangt durch das Amtsblatt der Königlichen

Veröffentlichung. 8 VBerlin, den 12. September 1871. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche

An

8

ieru in Potsdam Regierung in Potsdam z

4

Im Auftrage: Weishaußt.

Bekanntmachung.

Anuf das unterm 23. März 1834 verbriefte, Betrage von 21,050 Thalern abgetragen werden. die in dem anliegenden (a) Verzeichni

tionen. Es werden daher dieselben deren zember d. J. hiermit gekündigt und die letzteren 18. Dezember d. J. an (mit Ausnahme der Sonn⸗ und

die Kapitalbeträge der betreffenden Obligationen, welche nur

31. Dezember verschreibungen ne

Von Auswärtigen schulden⸗Tilgungskasse zu Berlin,

Hauptkassen, den Königlichen Bezirks⸗ auptkassen zu Hannover,

zur E1

Arbeiten. II “.“ 8

8— vormals kurhessische Staatsanlehen von ursprünglich 1,265,850 Thalern soll der Rest im Derselbe umfaßt e Nr. I. aufgeführten Obliga⸗ Inhabern auf den 31. De⸗ aufgefordert, vom esttage) 1 is zum verzinst werden, gegen Rückgabe der Schuld⸗ es. veen Phergen. Zünsonpans 9. Talons;, bei

der Königlichen Regierungs⸗Hauptkasse dabier in mpfang zu nehmen. alich kann solches auch bei der Königlichen Ehnatg. den sämmtlichen übrigen Reses. üne ·

Ankunft zu einer längeren Unterredung empfangen.

Die mit dem Courierzuge aus Cöln über Minden um 7,38 Uhr Vormittags fällige Post ist 1 Stunde 40 Minuten verspätet hier eingetroffen. . Danzig, 18. September. des Anienschiffes »Renown« zur telegraphisch sistirt worden. Coblenz, 18. September. D besuchte gestern früh mittelst Equipage von Schloß aus die Stadt, wo dieselbe um 11 Uhr U. L. Frauen der heiligen

Bayern. München, 17. September. Der Oberbefehlshaber

der Occupationstruppen in Frankreich, General Freiher v. Man⸗ teuffel, ist gestern Abend hier eingetroffen, im »Bayerischen Hof⸗ abgestiegen und heute Vormittag nach Gastein abgereist.

18. September. Der König verlieh der Königin der Belgier und der Kronprinzessin des Deutschen Reiches das Verdienstkreuz für 1870 und 1871 am großen Bande. Der bayerische Gesandte, Freiherr Pergler von Perglas, überreichte Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kronprinzessin die Dekoration in besonderer Audienz in

Potsdam. Der General⸗Direktor der Verkehrsanstalten, Hocheder,

ist zum Landtags⸗Abgeordneten wiedergewählt. Sachsen. Dresden, 18. September. Aus Metz wird dem »Dresd. J.“ telegraphisch gemeldet, daß der König am 15. September Abends 11 Uhr daselbst eingetroffen und in der Präfektur abgetreten ist. Am 16. September früh hat Allerhöchstderselbe im Dom der Messe beigewohnt und sodann die Schlachtfelder um Metz und das Fort St. Quentin besichtigt. Nachmittags fand eine Parade der sächsischen Garnison vor Sr. Majestät statt, und dieser folgte eine Besichtigung der Stadt. Sonntag früh hat Se. Majestät Metz verlassen und sich von dort nach Stolzenfels zu Ihrer Majestät der begeben. Am 20. September Abends gegen 8 Uhr werden hre König⸗ lichen Majestäten in Dresden wieder eintreffen.

Der Kronprinz und die Kronprinzessin sind vom Jagdschlosse Rehfeld nach Strehlen zurückgekehrt.

Mecklenburg. Schwerin, 18. September.

Vormittags traf, vom Heiligen Damm zurückkehrend, Herzog Wilhelm mit Gemahlin und Tochter un mit Gefolge auf dem Bahnhofe in Rostock ein und dem Vormittagszuge die Reise nach Ludwigslust fort.

Dezember d. J. verschoben ist

1¹““ Schweiz.

(Westpr. Z.) Das Auslaufen Schießübung ist einstweilen

Die Königin von Sachsen Stolzenfels

in der Pfarrkirche zu Messe beiwohnte.

heute

setzte mit

Bremen, 18. September. Das heutige Gesetzblatt publi⸗

zirt die neue Medizinalordnung. gf Gesezulg; veble manchen andern neuen Bestimmungen eine Sanitätsbehörde, welche aus der senatorischen Medizinalkommission, aus sechs bürgerlichen Mitgliedern und dem Gesundheitsrath besteht. Der Gesundheitsrath besteht aus fünf Aerzten und einem Apotheker. Das Medizinalamt in der Stadt Bremen und dem Landgebiet ist einem Mitgliede der Polizeidirektion, in den Hafenstädten den dortigen Aemtern übertragen; es ist ausführende Behörde.

8 Neben den Polizeiärzten besteht ein besonderer Gerichtsarzt.

Elsaß⸗Lothringen. Metz, 16. September. Als Zeitpunkt der Wiedereröffnung des hiesigen eebeber. ces Sic⸗ der 4. ““ d. J. ben hencnmah.

Die Fortsetzung der Zahlungen an die einzelnen Ge⸗ meinden der durch Beschießung und zu mili⸗ tärischen Zwecken verursachten Kriegsschäden nimmt ihren unge⸗ störten Fortgang. Bis jetzt sind definitiv folgende Beträge festgesezt worden: Stadt Diedenhofen 2,577,959 Franken, Marsal 35,957 Franken, Bitsch 2,566,842 Franken, Pfalzburg 1,256,075 Franken. Außerdem 10 Gemeinden in der Umgegend von Metz 3,613,194 Franken, in Summa 10,050,027 Franken. Auf diese Summe von etwas über 10 Millionen Franken sind be⸗ reits die folgenden angewiesen, resp. ausbezahlt wor⸗ den: Diedenhofen: 620,000 Franken, Marsal: 18,000 Franken, 11g. 8 Platzburg: 350,820 Franken, und

en 824,4. 2113,241 Franken.

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Hesterreich⸗Ungarn. Wien, 18. gch W s 5 Sffthe deftereichiscen Gesandien in Ei. Marrsbürg en Chotek der bisheri Haag, Zen Lang . ernannt. E1ö16“ Im mährischen Landtage wurde beschlossen, übe die bei der Eröffnung des Landtages bcerbslht nla üsre der verfassungstreuen Abgeordneten zur Tagesordnung über⸗ zugehen. Der krainer Landtag nahm einen Gesetzentwurf an, wonach diejenigen Abgeordneten, welche im Landtage zu erscheinen sich weigern, des Mandats verlustig werden. Der galizische Landtag nahm einen Antrag bezüglich einer Adresse an und wählte die Mitglieder des Adreßausschusses.

Spolothurn, 18. September. (W. T. B. In der heute hier stattgehabten Versammlung der Folen waren circa 400 Delegirte aus allen Theilen der Schweiz an⸗ wesend. National⸗Rath Kaiser von hier beantragte im Inter⸗ Eö“ beüchlnnabee des Bundesrevisions⸗ Brogram er Nationalraths⸗Kommission. einstimmig angenommen. 1u1u“]

Niederlande. Haag, 18. September. Die General⸗ staaten wurden heute eröffnet. Die Thronrede hebt hervor, daß die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten vortrefflich seien; ferner wird in derselben eine Reorganisation der Armee als nothwendig bezeichnet und eine Vorlage, betreffend Reformen im Steuersystem, angekünditt.

Belgien. Brüssel, 18. September. Der Köni Sa. Ostende verlassen und sich nach derz Insel Wight 8 .

Der Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz ist gestern in Ostende angekommen, w . ö gedfut g wo derselbe 3 Wochen zu Der Kaiserlich deutsche Gesandte von Balan begab sich gestern zu einer mehrwöchentlichen Cur nach Wiesbaden. Während seiner Abwesenheit wird ihn Graf Solms⸗Sonnen⸗ walde rühnger Botschaftsrath in Paris, als Geschäftsträger

Großbritannien und Irland. London, 15. Septem tr De Grogfürstin Martes von Rußland st. von 8 orquay zurückgekehrt, wo sie im ial⸗ Hotel Wohnung genommen 22 1 IMgegiak Gen farrassi a. Füür. vognon start ven- Ie. aieder neral⸗L. ale, Ehren⸗Oberst der 1. Artillerie⸗ Belggde ne Bher 8 72 Jatren. 2 hecgffrfe Mr. Seward, der frühere amerikanische Minister für auswärtige Angelegenheiten, ist, von Hamb gestern 85 daiäesen ““ Die indische Regierung hat beschlossen, ein statistisches Oepartement behufs Ermittelung 1“ der Fness 1 Hülfsquellen Indiens zu organisiren. Als erster eneral⸗Direktor des neuen Departements ist Dr. Hunter

dd

designirt.

8 Frankreich. Paris, 17. September. Die National⸗ ersammlung hat mit dem Schluß der Sitzung in der ver⸗ gangenen Nacht ihre Ferien angetret

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Nothwendigkeit der Verstärkur ng

„— Ein im »Journal officiel« veröffentlichtes Dekret de Feen Thiers setzt die Wahlen für 8 General⸗ 868 rfnor Nenensaͤlbe⸗ mit Ausnahme derjenigen in Algerien, auf en 8. Oktober fest. Zwei andere Dekrete ordnen diese Wahlen für die bei Frankreich verbliebenen Theile des Moseldepar⸗ tements und des Departements Oberrhein. Endlich ruft ein Dekret die Arrondissementsräthe zum 18. Oktober und zum 27. F- 88.ere auf 3 Tage, zusammen.

18. September. Die neuerdings auftauchenden Gerüchte von bevorstehenden Beranberemgen im stanchenem b be »Agence Havas⸗ als gänzlich unbegründet be⸗ eichnet; ebenso wird die Nachricht von einer angeblich bevor ehenden Zusammenkunft Thiers mit dem Fürsten Gort⸗ schakoff vollständig dementirt. Nach den heute Morgen aus 5 und St. Etienne eingetroffenen Telegrammen herrscht ort die vollkommenste Ruhe, und geht die Entwaffnung dort wie überhaupt in den Departements Rhõne und Lofre ohne jede Störung vor sich. In St. Etienne wurden der Behörde bis jetzt bereits 3000 Gewehre ausgeliefert.

Türkei. Konstantinopel, 18. gepeeeben W. T. B Der Mollah Mustapha Bey. ist zum Scheich 8 Igian) Monseigneur Antimius zum ökume eee]

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Griechenland. Der König hat sich neb b amilie am

ö“ Forfu nach büe böedafag erwartet ge ona en Besu dänischen Königspaares. 85 8 1““

Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. S 8 „Sep⸗ 1 ühden Fomeig 885 Fohte 1 Reichstag mit fih.

1 alte na ereits telegraphi Phranzer⸗ vagaee graphisch gemeldeten

»Gute Herren und schwedische Männer! Das lange anerkannte Bedürfniß der Verstärkung unseter Vertheidigungsträfte, obgleich der Gegenstand der Ueberlegungen mehrerer Reichstage, ist immer noch nicht erledigt. Für ein seit alten Zeiten freies Volk, das seine Selb⸗ staͤndigkeit hoch achtet, giebt es wenige Angelegenheiten, die an Wichtig⸗ keit dieser gleichgestellt werden können. Zwar liegen die Schicksale der Voͤlker und Länder in der Hand des Allmächtizen, und am sichersten ist das Land, in welchem wahre Gottesfurcht wohnt. Sowie aber ohne Kampf kein Sieg gewonnen wird, so bewahrt auch ein Volk nicht seine Selbständigkeit, wo diese nicht mit Liebe und Opferwillig⸗ keit gepflegt wird. In der Ruhe der Gleichgültigkeit wird nicht die Kraft erzeugt, welche in der Prüfungszeit besteht.

Mit dem Rechte, das Mir das Grundgesetz zuerkennt, habe Ich ganz besonders füͤr diese wichtige Angelegenheit jetzt Ihr Zusammen⸗ treten gefordert, wodurch die Moöͤglichkeit bereitet wird, schon im nächsten Jahre mit der Durchsetzung der neuen Ordnung den Anfang u machen. Ein Jahr kann unendlich viel in der Geschichte eines Volkes bedeuten, und es ist bedenklich, auf den unsichern Tag, der morgen kommt, aufzuschieben, was schon heute gethan werden kann.

In den Vorschlägen zu der Ordnung des Vertheidigungswesens, die Ich den Grundgesetzen gemäß Ihnen bei dieser Gelegenheit vor⸗ legen lasse, sind Vorschriften enthalten, welche den Zweck haben, in den hauptsächlich auf dem alten Grunde des Eintheilungswerkes ruhenden Stammtruppen eine größere Befehlshabertüchtigkeit zu ent⸗ wickeln. In Zusammenhang damit sind in Hinsicht auf die Institu⸗ tionen, betreffend die Unterhaltung der Infanterie und der Kavallerie, solche Bestimmungen vorgeschlagen, welche als von der eigenen Natur der Sache und von der Billigkeit vorgeschrieben zu sein erscheinen kenne eeghcn hezach diejenigen Anmerkungen, welche

e etzten Reichstage gemachte b

bachen vedons dan ge gemachten Vorschläge erhoben

ich verlassend auf Ihre hochherzige Auffassung dessen, was das Wohl des Vaterlandes fordert, hoffe Ich, daß nng de welche Sie jetzt dieser Ihnen zuvor keineswegs fremden Angelegenheit opfern wer⸗ den, dadurch, daß Sie dieselbe zu einer endlichen Erledigung bringen, weit entfernt verloren zu sein, vielmehr jedem von Ihnen die Befrie⸗ digung erfüllter Pflichten, dem Vaterlande Gluüͤck und Sicherheit ge⸗ 8 1 dentliche Reichst

Der außerorden iche Reichstag wird hiermit von Mir erö erklärt, und verbleibe Ich mit aller Königlichen Gnade 8s Fres Ihnen, gute Herren und schwedische Männer, stets wohlgewogen.⸗

Vor der Versammlun im Reichssaale hatte der König die Sprecher in den beiden Kammern ernannt, nämlich in der Ersten den Landshauptmann Lagerbjelke und in der Zweiten den Erzbischof Sundberg, und darauf war in der großen oder Nicolai⸗Kirche Gottesdienst gehalten worden, zu welchem jedoch die gb Prügessor dieee6c unterblieb.

e Thronrede wurde in herkömmlicher Weise von den Präsidenten der beiden Kammern erwiedert. düs der Antwort des Präsidenten der Zweiten Kammer, Erzbischof Sundberg, ist Folgendes hervorzuheben: ib »Nach dem Willen, Sr. Majestät soll dieser außerordentliche

eichstag auf's Neue die große Frage wegen Verstärkung der Ver⸗ theidigung des Reiches in Behandlung nehmen. Vielleicht hat dieselbe schon zu lange auf eine Lösung warten müssen. Einen Vortheil hat dieses Zögern jedoch herbeigeführt. Das ganze Volk sieht jetzt die cin, wie lebhaft es auch wünschen

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