Worcester eine Niederlage erlitten und Herr Washburne wurde statt seiner als Kandidat für den Gouverneursposten von Massachusetts aufgestellt. Die Staaten⸗Konvention von New⸗ York fand gestern in Syracuse statt.
— Weitere Berichte aus New⸗York melden die daselbst erfolgte Ankunft des Herrn Gautier, Ministers des Auswärtigen für die Republik St. Domingo. Derselbe begab sich so⸗ fort nach Long Branch zu einem Besuche des Präsidenten Grant, und es heißt, daß dem Kongreß zum Beginn der Fe n ein neuer Annexionsvertrag unterbreitet wer⸗ en dürfte.
Alsien. Aus Calcutta vom 28. ds. wird gemeldet: Der Prozeß gegen den Mörder des Richters Norman fand heute statt. Es erfolgte ein Schuldigspruch und der Angeklagte wurde zum Tode verurtheilt. Neue Identifizirungsbeweise kamen nicht zum Vorschein und die Prozeßverhandlung dauerte nur zwei Stunden.
— Aus China liegen folgende bis zum 12. resp. 22. August reichende Nachrichten vor. Die Aufregung in
Canton ist in der Abnahme begriffen und wurden in letzterer Zeit keine Demonstrationen gegen Fremde gemacht.
Reichstags⸗Angelegenheiten. . “
Berlin. Einem längeren Aufsatze der »Deutschen Bauztg.« über
das seiner Vollendung entgegengehende prov sorische Parlamenisgebäude
entnehmen wir folgende Einzelheiten: Die Dimensionen des Sitzungs⸗ Saales betragen 90/ Länge, 70 Breite und 40 Höhe, der Sitzungs⸗ Saal des preuß schen Abgeordnetenhauses hat bei gleicher Länge nur eine Breite von 46, ist also mehr als ein Drittheil kleiner. Die Eintheilung des Sitzungssaales ist so angeordnet, das das Bureau des Reichstages, wie die Sitze des Bundesrathes, an einer und derselben Langseite des Saales sich befinden, während die Sitze der Abgeordne⸗ ten sich davor in Form eines Halbkreises gruppiren, dessen Centrum das Redepult bildet. Der Platz des Praͤstdenten ist so nahe an die Saalwand gerückt, daß hinter demselben ein besonderer kleiner Korridor zur bequemen Kommunikation ausgebaut werden mußte. Unmittelbar vor dem Rednerpulte, dessen Entfernung von dem näch⸗ sten Redner nur 16 beträgt, ist in uͤblicher Weise der Platz der Steno⸗ graphen angeordnet, vor diesem aber ein Tisch des Hauses, den in eingelegter Arbeit der Reichsadler und die Wappen der Reichsländer zieren. Die Zahl der Sitze für den Bundesrath, die zu beiden Seiten des Bureaus in je zwei Reihen und zwar in einer hoͤchst vortheilhaf⸗ ten schrägen Stellung angebracht sind, beträgt 44, die Zahl der Sitze für die Abgeordneten, abgesehen von den in den Ecken befind⸗ lichen Divans, 400. Die Breite eines Platzes, welcher mit einem gepolsterten und mit Leder überzogenen Klappsitze und mit einem verschließbaren Pulte ausgerüstet ist, wurde dabei auf mindestens 2 Fuß, die Tiefe auf 3 ½ Fuß bestimmt und das Prinzip durchgeführt, daß neben einem centralen Mittelgange so viel radiale Quergänge angelegt wurden, daß ein Abgeordneter beim Verlassen seines Sitzes höchstens an einem Nachbar vorbei zu passiren . Diese Anordnung, durch welche die Gesammtzahl der Plätze in sieben keilförmige Hauptgruppen zerlegt worden ist, die in dem inne⸗ ren Halbkreise in einer Breite von zwei Plätzen auslaufen, macht neben ihren sonstigen Vorzügen auch eine sehr bequeme und übersicht⸗ liche Vertheilung der einzelnen Fraktionen möglich. Das es jedem einzelnen Bundesrathsmitgtiede resp. Abgeordneten möglich ist, das ganze Haus zu übersehen und von allen Seiten gesehen zu werden, und daß unter diesen Umständen das Sprechen vom Platze, dem ja bekanntlich die Mehrzahl der Abgeordneten den Vorzug giebt, we⸗ sentlich erleichtert worden ist, darf wohl hervorgehoben werden. Eine besondere Aufmerisamkeit ist den Einrichtungen für Heizung, Ventilation und Beleuchtung gewidmet worden, und dürften die mit größter Sorgfalt getroffenen Vorrichtuggen allen Erwartungen entsprechen. Die Beleuchtung, speziell des Sitzungssagles, erfolgt einer⸗ seits durch eine Anzahl von Ampeln, die an den Pilastern der Wände befestigt sind, hauptsächlich aber durch Erhellung des großen Ober⸗ lichtes, über welchem 660 Gasflammen mit neusilbernen Reflektoren angebracht sind, die auf 12 Wagen vertheilt und am Tage zurückge⸗ schoben werden. Da während des Baues mehrfache Hinderungen in der Weiterführung eingetreten sind, die nur durch Geldopfer beseitigt werden konnter, wenn nicht der Bau ungebührlich verzögert werden sollte, so dürften die Anschlagskosten im Betrage von 170,000 Thlrn. nicht genügen, doch läßt sich eine genaue Uebersicht über die Kosten noch nicht geben.
—
Kunst und Wissenschaft.
Im Verlage der Buchhandlung für Staatswissenschaften und Geschichte von Fr. Kortkampf in Berlin ist eine Ausführungs⸗ Verordnung zu dem Militär⸗Penstons⸗Gesetz vom 27. Juni 1871 er⸗ schienen, betreffend Verfahren bei Anmeldung von Pensions⸗ und Unterstützungs⸗Ansprüchen Invalider und deren Hinterbliebenen, vom 18. August 1871, mit Nachweisung des pensionsfähigen Dienstein⸗ kommens und der Peusionssfätze für jede Offizer⸗Charge und jedes Dienstalter im Landheer und der Kaiserlichen Marine.
— Von der Urkundlichen Geschichte der Stadt Stendal von Ld. Götze (Stendal, 1870) sind bis jetzt zwei Lief. (96 S.) er⸗ schienen. In denselben werden nach der veine bistorische Wanderung durch Stendal⸗« überschriebenen Einleitung, S. 1 — 26, behandelt: das Dorf Stendal S. 27 — 28, die Burg Stendal S. 29 — 30, die Ent⸗
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Bewohner S. 37.—39, das Emporblühen der Stadt unter den aska. nischen Markgrafen 1151 — 1319 S. 39 — 66, das äußere Bild der Stadt zu Anfang des 14. Jahrhunderts S. 66—69, städtische Ver⸗ fassung (Stadtschulze und Schöppen, Rathmänner, andere städtische Beamte, Abgaben und Lasten) S. 69 — 96. Die Darstelluug gründet sich durchweg auf die Quellen, insbesondere auf Urkunden, die unter dem Text citirt sind. Das 1. Heft ist mit einer Ansicht von Stendal um die Mitte des 16. Jahrhunderts (nach einem Gemälde von 1569,, das zweite mit einer Abbildung des Rathhauses und des Rolands zu Stendal ausgestattet. — Die in Wien tagende Generalkonferenz der europäi⸗ schen Gradmessung nahm in ihrer Sitzung vom 27. September u. A. folgende Anträge an: Die Generalkonferenz hat mit größer Befriedi⸗ gung von den im August vorigen Jahres von der internationalen Meterkommission gefaßten vorläufigen Beschlüssen und von deren Billigung durch die französische Regiterung Kenntniß genommen und spricht den Wunsch aus, daß die französische Regierung ihrer im vorigen Jahre gemachten Zusage gemäß die internationale Kommission so bald als thunlich zur weiteren Förderung der Angelegenheit wieder ein⸗ berufen möge. — Die Generalversammlung wolle an die Köaigliche Regierung von Großbritannien das Ansuchen stellen, auf der Insel Helgoland einen registrtrenden Pegel aufstellen zu lassen. — Endlich die Erneuerung des schon im Jahre 1864 von der Konferenz fesi⸗ gestellten Beschlusses, dahin lautend: daß die an das Meer grenzen⸗
en Staaten, welche sich bei der europaͤischen Gradmessung betheiligen, dringend ersucht werden sollen, an möglichst vielen Punkten ihrer Küsten durch registrirende Apparate die mittlere Höhe des Meeres festzustellen. »Und speziell die Kommissäre dieser Staaten werden auf⸗ gefordert, der permanenten Kommission noch vor ihrem näckhstjährigen Zusammentritte Mittheilungen über den Stand dieser Angelegenheit
zu machen.⸗ Verkehrs⸗Anstalten.
„Breslau, 29. September. Die auf heute anberaumte ordent⸗ liche Generalversammlung der Oberschlesischen Eisenbahngesell chaft hat unter sehr zahireicher Betheiligung stattgefunden Die Anträge der Gesellschaftsvorstände, Ausdehnung des Unternehmens der Gesell⸗ schaft auf den Bau und Betrieb einer Lokomotivsahn nach Gleiwitz, sowie Abänderung der Bestimmung des 17. Statuten⸗Nachtrages be⸗ treffend, wurden einstimmig angenommen. Dagegen wurde der An⸗ trag: „Die Versammlung der Oberschlesischen Eisenbahngefellschaft wolle dahin wirken, daß vom laufenden Jahre (1871) ab dem Fiskus die sogenannte Superdividende nur von dem Stammaktienkapital Lit. A. und B. mit 6,303,100 Thlr. überwiesen werde« mit 495 gegen 301 Sstimmen abgelehnt.
— Wie aus Mannheim berichtet wird, beabsichtigt die Cöln⸗ Düsseldorfer Dampsschiffahrts⸗Gesellschaft, die seit 1855 wegen man⸗ gelnder Rentabilität eingestellten Fahrten nach Straßburg wieder aufzunehmen, und läßt gegenwärtig die dazu nöͤthigen Vorarbeiten an⸗ stellen. Es sind zunäͤchst zwei der flacheren kleineren Boote in Aus⸗ sicht genommen. Ob der regelmäßige Dienst noch in diesem Jahre oder erst mit Wiedereröffnung der Schiffahrt im nächsten Jahre be⸗ ginnen wird, hängt vom Wasserstand und der Witterung ab. Das Wahrscheinlichere ist, daß die Fahrten mit dem nächsten Frühjahr
stehung und räumliche Entwickelung der Stadt S. 30 — 36, die ältesten
beginnen werden, und zwar so, daß täglich ein Boot von Mannheim auf⸗ und von Straßburg abwärts gehen wird. 8
Telegraphische Witterungsberichte v. 30. September.
AUgen 185 Himmelsavsicht
bezogen.1) bedechkt. bew., Regen. bedeckt, Regen bed., Ncht. Reg. bedeckt.
halb heit., Ne bezogen. trübe.
trübe. ³)
Bar. Abw[Temp. Abv on. P. EIr.M. R. II. Zemne 335,6 — 1,6 5,8 — 1,8 N., still. Königsbrg. 335,9 — 1.2 5,4 - 2,1 S., s. schwach. Cöslin 334,7 — 1,9 5,2 — 2,2 S0., schwach. Stettin.. 334,7 —- 1,7 5,7 — 2,1 S0., mässig. Putbus 331 9 —- 4,0% 5,9 — 2,8 SO., heftig.
Berlin 332, 8 — 3,6 8,9 +1,2 8., schwach. 6,9 — 1,4 0., s. schw.
Sosen 333,5 — 1,4 Ratibor.. 327,1 —3,2 4,8 — 2,6 S., mässig. 7,0 — 1,1 S., mässig.
Breslau 330,7
Torgaa 330,8 11.0 + 3,2 SW., lebhaft. Münster 331,0 12,2 +₰4,1 SW., 2. heftig. Cöln 332,0 120+ 2,4 SW., mässig. bedeckt. 11,5 + 3,8 SW., stark. trübe.
Trier. 327.0 Flensburg. 332,7 6,2† — 0O., lebhaft. trübe, Regen. W., s. schwach. bedeckt. 31)
Wiesbaden 330,9 3 Zeler Hef. 33, 5 6,2 O., s. lebh. bedeckt. ¹) Wichels sb 331 s — 10,4 — SSW., mässig. trübe. Bremen 331,7 10,0 SW., lebhaft. sbedeckt, Regen Ferexleucht 330, 8 10,0 SW., mässig. bewölkt. Brüssel 331,9 SW., lebhaft. Haparanda 333,5 NW., schwach. heiter. Stockholm. 335, 8 N., schwach. heiter. *) Skudesnäs. 330.9 NO., schwach. Regen. Gröningen 331,23 SW., schwach. bewölkt. Helder... SW., mässig. — Hörnesand 334,9 — NW., s. schw. heiter. Christians. 335,7 — SSW., lebhaft. bewölkt. *) Helsingör. — — — 080., mässig. — 8 S0., mäössig. e)
Frederiksh. — —
¹) Trübe, Regen. ²¹) Gestern regnerisch. ³) Gestern, gestern Regen. ⁴) Regen. Gestern Abend Nebel. ³) Regen in Intervallen. ⁵) Gestern Regen. Max. 8,0. Min. 1,2. ⁷) Gestern Abend Regen. ³) Strom S. Gestern N lebhaft Strom 8 N mittag NNO. mässig. “ fs
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ist, hat nicht ermittelt werden können. Es wird d 1 Betretungsfalle zu verhaften und an die nächste Gerichtsbehörde ab⸗
bewölkt..)
Proklama. Der Kaufmann Selmar Gottschalkson
Franz. Buchholz bei Berlin, gebürtig aus Braunsberg, 29 Jahre alt, mesaischer Konfesston, welcher durch das Erkenntniß vom 10. Oktober 1867 wegen Urkundenfälschung zu einer Gefängnißstrafe von einem Jahre, einer Geldstrafe von 50 Thlr, welcher im Unvermögensfalle
eine einmonatliche Gesängnißstrafe zu substituiren verurtheilt worden Es wird ersucht, denselben im
zuliefern, welche hierdurch ersucht wird, die Reststrafe von 335 Tagen
und 3 Stunden zu vollstrecken und hiervon uns Nachricht zu geben.
Königsberg i. Pr, den 20. September 1871. Königliches Stadtgericht Erste Abtheilung.
Oeffentliche Vorladung. Die nachbenannten Militärpflich⸗ tigen: 1) der Tagelöͤbnersohn Carl Friedrich Hildebrandt aus Neu⸗ hardenberg, geboren am 26. Januar 1847, 2) der Maurer Friedr ch August Richter aus Neu⸗Langjow, geb. am 29 Juni 1847, 3) der Schlosser Wilhelm Mieckley aus Letschin, geboren am 26. Juli 1847 und 4) der Arbeiter Conrad Heinrich Dümke aus Seelow, geb. am 18. April 1847, sind von der Königlichen Staatsanwaltschaft zu Cüstrin unterm 10. August cr. angeklagt, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte da durch zu entziehen ge⸗ sucht haben, daß sie ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet ver⸗ lassen zu haben, oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außer⸗ halb des Bundesgebietes aufhalten, und ist derhalb gegen dieselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom 8. d. M. auf Grund des § 140 St. G B. und §. 10 des Gesetzes vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet und ein Termin zur mündlichen Verhandlung und Entscheidung der Sache auf den 25 Januar 1872, Vor⸗ mittags 12 Uhr, im Sitzungssaale des hiesigen Gerichtsgebäudes anberaumt. Zu diesem Termine werden die vorgenannten Ange⸗ klagten hierdurch öffentlich vorgeiaden mit der Aufforderung, in dem⸗ selben zur bestimmten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Verthei⸗ digung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben her⸗ beigeschafft werden koͤnnen Im Fall des Ausbleibens wird in con- tumaciam mit Untersuchung und Entscheidung gegen die Angeklagzten verfahren werden. Seelow, den 10. September 18711.
Königliche Kreisgerichts⸗Deputation. ““
Ediktal⸗Citation. Die nachbenannten 44 Heerespflichtigen:
1) Wilhelm Herrmann Carl Reich alias Reck aus Sipiory, geb am
8. Mai 1847, 2) Gustav Adolf v. Kownacki aus Gnesen, geb. am 4. August 1848, 3) Joseph Andrychowski aus Lubostron, geb. am 27. November 1848, 4) Gustav Herrmann Krahn aus Mitrucin, geb. am 14 Mai 1849, 5) Michael Staszkiewicz aus Barcin, geb. am 28. August 1850, 6) Johann Beyer aus Dobieszewko, geb. am 21. Januar 1850, 7) Franz Slaboszewski aus Dobieszewko, geb. am 25. August 1850, 8) Ignac Dobecki aus Jwnoz geb. am 31. Juar 1850, 9) Jacob Kajser aus Malice, geb. am 2. Juli 1850, 10) Joseph Kabajki aus Tupadly, geb. am 9. März 1850, 11) August Luedtke aus Zurawia, geb. am 3. August 1850, 12) Andreas Nowak aus Bialoblott, geb, am 5. Oktober 1850, 13) Jehann Chodzinski aus Sadlogosc, geb. am 8. Juli 1850, 14) Paul Kotynski aus Smozor⸗ zewo, geb am 28. Dezember 1850, 15) Joseph Rosachacki aus Jodownik, geb. am 31. Dezember 1850, 16) Christopimgiehlte aus Brzystorzystew, geb. am 25. April 1850, 17) Michael VBukowski aus Chraplewo, geb. am 10. August 1850, 18) Carl Albert Sack aus Cieszkowo, geb. am 10 März 1850, 19) Heinrich Back aus Godzi⸗ mirz, geb. am 17. November 1850, 20) Wojciech Rzyka aus Obrona⸗ lesna, geb. am 28. März 1850, 21) Carl Gustav Nietert aus Schott⸗ land, geboren am 17. Oktober 1850, 22) Thomas Golab aus Sar⸗ binowo, geb. am 30. Dezember 1850, 23) Friedrich Wilhelm Lies ke aus Smolnik, geb. am 26. Juni 1850, 24) Michael Gustav Guderian aus Smolnik, geb. am 4. September 1850, 25) Eduard Herrmann Schilling aus Stanislawke, geb. am 3. März 1850, 26) Andreas Görski aus Wonsosz, geb. am 18. Juni 1850, 27) Lukas Galecki aus Boztjewiczki, geb, am 29. September 1850, 28) August Ferdinand Grünig aus Chomiaza, geb. am 17. Februar 1850, 29) Wladyslaus Brzykzy aus Januszkowo; geb, am 27. Juni 1850, 30) Michael Bylski aus Wik⸗ torowo, geb. am 29. August 1850, 31) Andreas Strominski aus Woycin, geb. am 21. August 1850, 32) Max Theodor Rosenau aus Samoczyn, geb. am 16 Februar 1851, 33) Adam Ferdinand Schoeneck aus Kornelius, geb. am 25. Juni 1851, 34) Ernst Manthey aus An⸗ toniewo, geb. am 8. März 1851, 35) August Emil Kempf aus Bͤͤ⸗ renbruch, geb. am 6. Mai 1851, 36) Rudolf Friedrich Jeschke aus Birken, geb am 9. Oktober 1851, 37) Heinrich Erdmann aus Dom⸗ browko, geboren am 13 Januar 1851, 38) Johann Mentkoweki aus Mycielin, geb. am 12. Januar 1851, 39) Carl Gustav Guderian aus Schottland, geb. am 5. Ffebruar 1851, 40) Gustav Schendel aus Groß Slonawy, geb. am 2. Januar 1851, 41) Fötedrich Wilhelm Stern aus Groß Slonawy, geb. am 23. März 1851, 42) Gustav Adolf Fischer aus Groß Stonawy, geb. am 5. April 1851, 43) Julius Bursch aus Groß Slonawy, geb. am 10 November 1851, 44) Si⸗ mon Gonek aus Zaleste, geb. am 15. Oktober 1851, haben sich nach der Bescheinigung der Königlichen Regierung zu Bromberg vom 22. Juli 1871 zu den von den Verwaltungsbehörden angeordneten
mitteln, die angestellten Erkundigungen danach haben auch keine Um⸗ stände ergeben, welche die Annahme ausschließen, das die Heerespflich⸗ tigen die Königlichen Lande ohne Erlaubniß verlassen und sich da⸗ durch dem Eintritt in den Dienst des stochenden Heecres zu entziehen gesucht haben Auf Grund des §. 110 des Strafgesctzbuches hat deshalb die Königl. Staatsanwaltschaft unterm 2. August 1871 gegen die oben⸗ benannten 44 militärpflichtigen Personen die Antlage erhoben und es ist in Folge dessen gegen dieselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichis vom beutigen Tage wegen des gedachten Vergehens die Un⸗ tersuchung eröffnet und zum öffentlichen mündlichen Verfahren der Sache ein Termin auf den 5. Januar 1872, Vorm. 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt worden, zu welchem die oben⸗ benannten 44 Militärpflichtigen nit der Aufforderung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen, und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Be⸗ weismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solhe dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbei⸗ geschafft werden können, und unter der Verwarnung vorgeladen wer⸗ den, daß gegen die Ausbleibenden mit der Untersuchung und En schei⸗ dung der Sache in contumaciam verfahren werden wird. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Ediktal⸗Citation. Die nachbenannten 31 Heerespflichtigen: 1) Adalbert Felmann aus Godzimirz, geb. am 2. April 1848, katbo⸗ lisch, 2) Stephan Pokrandt aus Exin, geb. am 11. November 1849, evangelisch, 3) Michael Niespodziany aus Chwaliszewo, geb. am 5. August 1849, katholisch, 4) Carl Joseph Flatow aus Szczepiec, geb. am 4. Juli 1849, katholisch, 5) Joseph Koczorowski aus Kompie, geb. am 25. Februar 1849, katholisch, 6) Anton Matuszewski aus Glem⸗ bocz k, geb. am 10. November 1849, katholisch, 7) Telesphor Or⸗ lowski aus Chwaliszewo, geb. am 1. Januar 1850, katholisch, 8) Felix Brsykecy aus Jadownik, geb. am 20. Mai 1850, katholisch, 9) Peter Lewandowski aus Mamitt;, geb. am 18. April 1850, katholisch, 10) Mathias Troinski aus Piechcin, geb am 25. Februar 1850, ka⸗ tholisch, 11) Martin Leszeczynski aus Sadlogosc, geb. am 22. Septem⸗ ber 1850, katholisch, 12) Johann Zdrojewski aus Zalesie, geb. am 25. Mai 1850, katholisch, 13) Anton Olszewski aus Kierzkowo, geb. am 17. Januar 1850, katbolisch, 14) Johann Malkowski aus Kierzkowo, geb. am 10. Juni 1850, katholisch, 15) Michael Chorowski aus Kierzkowo, geb. am 10. September 1850, katholisch, 16) Michael Klat aus Kierzkowo, geb. am 19. September 1850, katholisch, 17) Johann Kempka aus Smoguszewo, geb. am 22. Juni 1850, katholisch, 18) Martin Donezewski aus Bielawy, geb. am 12. Dezember 1850, ka⸗ tholisch, 19) Wawrzyn Ciesielki aus Brzyskarzystew, geb. am 18. Juli 1850, katholisch, 20) Jcob Koszynski aus Bezyskorzystew, geb. am 19. Juli 1850, katholisch, 21) Michael Smiejiel aus Brzys⸗ korzystew, geb. am 3. September 1850, katholisch, 22) Johann Mi⸗ chael Tabatt aus Chomentowo, geb. am 28. Mai 1850, evangel, 23) Peter Sojka aus Redezyce, geb. am 3. Juni 1850, katholisch, 24) Vin⸗ cent Pakuta aus Redkowo, geb. am 18. Mai 1850, kathel sch, 25) Jacob Kusz aus Szaradowo, geb. den 4. Zuli 1850, katholisch, 26) Martin Kosmatka aus Staradowo, geb. am 17. Oktober 1850, katholisch, 27) Joseph Kozlowski aus Wieszki, geb. am 25. Februar 1850, katholisch, 23) Constantin Skibinski aus Zalesie, geboren am 7. November 1850, katholisch, 29) Ludwig Hoffmann aus Chomiaza, geb. am 7. Januar 1850, katholisch, 30) Wladislaus Wesolowski aus Wojcin, geb. am 8. Juni 1850, katholisch, 31) Roman Pawlicki aus Schubin, geb. am 26 Februar 1851, katholisch, haben sich nach der Bescheinigung der Königlichen Regierung zu Bromberg vom 15. August 1871 zu den von den Verwaltungsbehoͤrden angeordneten Revisionen nicht gestellt, ihr Aufenthalt im Inlande ist nicht zu ermitteln, die angestellten Erkundigungen danach haben auch keine Umstände ergeben, welche die Annahme ausschließen, daß die Heerespflichtigen die König⸗ lichen Lande ohne Erlaubniß verlassen und sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu entziehen gesücht haben. Auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuchs hat deshalb die Königliche Staatsanwaltschaft unterm 23. August 1871 gegen die oben benannten 31 militärpflichtigen Personen die Anklage erhoben und es ist in Folge dessen gegen dieselben durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage wegen des gedachten Vergehens die Untersuchung er⸗ öffnet und zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache ein Termin auf den 5. Januar 1872, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt worden, zu welchem die oben benannten 31 Militärpflichtigen mit der Aufforderung, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu dem⸗ selben herbeigeschafft werden können, und unter der Verwarnung vor⸗ geladen werden, daß gegen die Ausbleibenden mit der Untersuchung und Entscheidung der Sache in contumaciam verfahren werden wird. Schubin, den 15. September 1871. 1“ Königliches Kreisgericht. Abtheilung I. “
Handels⸗Register. Handels⸗Register des Königl. Stadtgerichts zu Berlin. In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 2365 die hiesige
andelsgesellschaft in Firma: 8 . Simon & Roestel
Revisionen nicht gestellt, ihr Aufenthalt im Inlande ist nicht zu er⸗
vermerkt steht, ist heute eingetragen: