1871 / 194 p. 11 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 13 Dec 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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bahn einerseits und nach Süden an die projektirte Linie Rottenmann-Innsbruck andererseits einen Theil der grossen Verkehrs richtungen, welche sich von dem Norden nach dem Süden Oesterreichs erstrecken. In geradeliniger Verlängerung der 1

Budweiser Bahn wird sie in der Lage sein, einen grossen Theil des nach den österreichischen und italienischen Alpenländern

bestimmten Weltverkehres aufzunehmen und umgekehrt die Güter von hier nach den nördlichen Kulturgegenden zu vermitteln

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Neben dieser internationalen Bedeutung der Ischl-Steger Eisenbahn wird dieselbe in ihren rein lokalen Beziehnn

gen in der Lage sein, einen überaus schwunghaften Betrieb hervorzurufen. Sowohl der Personen- als der Frachtenverkehr-

werden auf dieser, die schönsten Theile des Salzkammergutes durchziehenden Bahn in grossem Maasse zur Geltung kommen

Der stark besuchte Badeort Ischl liegt in der Mitte dieser Bahnlinie, während das gesammte Salzkammergut mit seinen

Heilquellen aller Art und mit seinen seltenen Naturschönheiten einen Anziehungspunkt für Fremde aus allen Weltgegenden b e Bahn einen ungewöhnlich lebhaften Personenverkehr während der Sommermonate aufzu.

bildet, so dass die in Rede ste

weisen haben wird. 8 4 ““

Fine Abzweigung dieser Bahn nach dem nahegelegenen, gleichfalls stark besuchten Kurorte Aussee ist in Pheh,

gengrarhen, und dürfte nach Vollendung der Ebensee-Ischler Strecke sofort in Angriff genommen werden. Die zZahlreichen Fremden, welche ihren Aufenthalt zeitweilig in diesen Gegenden nehmen, werden diese Bahn bei ihren

Ansdtügen um so öfter beniützen, als dies nur mit verhältnissmässig geringem Zeitaufwand verbunden sein wird. die Bevölkerung des Salzkammerguts, die hier beschäftigten Salinenarbeiter, Beamten und Handelsleute werden während des

ganzen Jahres der Bahn eine reichliche Frequenz zuführen. Das Salzkammergut zühlt bei nicht mehr als 12 Quadrafmeilen

1 lächeninhalt 80S,009 Einwohner, wodurch dieser Theil der Alpengegenden als einer der dichtbevölkertsten erscheint. Schon jetzt längs der Trace dieser Bahn an 25,000 Personen jährlich, eine Anzahl, die sich im Laufe der Jahre, sobald die Bahn eröffnet ist, mehrfach vervielfältigen dürfte. .“

In gleich bedeutendem Maasse wird diese Bahn auch des Frachtenverkehres theilhaftig werden. Lüngs dieser Bahn befinden sich die grossen Salzlager Oesterreichs, Kohl arevier ausdehnt, aus dem die zur Verdampfung der Salzsoole nöthige Kohle bezogen werden wird, so dass nach der einen Richtung die massenhaften Salztransporte verkehren werden und nach der entgegengesetzten Richtung auf den leer

gewordenen Wagen die Kohle zur Verfrachtung gelangt, wodurch eine überaus günstige Ausnutzung der Züge sich er-

geben wird.

NMNach Angabe des Statistikers Czörnig befinden sich in den Salzlagern von Hallstadt, am Endpunkte dieser

Bahn gelegen, 417 Millionen, in denen von Aussee 109 Millionen, und in denen vonIschl 15 Millionen Centner. Salz bester Qualität, eine Salzmenge, welche jene von Wieliczka um das 2⁄fache übertrifft. Im Jahre 1869 betrug die Salz- produktion im oberösterreichischen Salzkammergute allein 1, 021,426 Centner, eine iee die ohne Zweifel einer sehr bedeutenden Steigerung entgegengeht, und durch die Eisenbahn nicht wenig gehoben werden vnnd

MNeben der Gewinnung von Salz, die hier ihrem ganzen Umfange nach der Bahn zur Beförderung anheimfallen wird, möss der Verfrachtung von Gyps aus Ischl und Umgebung, ferner von Schnittholz der verschiedensten Sorten aus diesen wald⸗ reichen Gegenden, der dortigen Papiererzeugung, der Tischler- und Bauarbeiten, sowie der Verfrachtung des dort sehr. üppig gedeihenden Viehstandes und anderer Agrikultur-Produkte erwähnt werden. Für den Rücktransport fallen nun nächst der Kohle, die mindestens 1 Million Centner jährlich betragen wird, in die Wagschale: Getreide, Mehl, Getränke und sonstige Nahrung rittel, ferner Kaufmannsgiiter und namentlich Ziegel. Die Tracirungsarb Ss Sebat mehreren anderen tech- nisehan Norkshrungen sind bereits vollendet. Das amtliche Organ des Eisenbahnwesens sprach sich gelegentlich der Projekt- beschreibung der Ebensee-Ischler Bahn (Centralblatt No. 17 ex 1869) folgendermassen über dieselbe aus:

,,,, Die bisherigen Vorarbeiten haben zu dem erfreulichen Resultate geführt, dass sich die Bahn am rechten Traunufer sehr leicht und billig wird herstellen lassen, indem das Terrain nicht die geringsten Schwierigkeiten bietet. Bei den bedeu- 88nh Vortheilen, welche durch die Anlage einer Lokomotivbahn für den Frachtenverkehr. erwachsen, dürfte an dem Zustandekommen dieses Unternehmens umsoweniger zu zweifeln sein, als das Salinenärar eine Ersparniss

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möglichste

ur als 50,000 Fl. jährlich erzielen könnte. Insbesondere halten wir die Interessen der. Kaiserin Elisabeth-Bahn n Hebung des Verkehrs in jenem Theile des Salzkammergutes für innigst verbunden, und betrachten es als em o Aufgabe ihrer Verwaltung, ihre Thätigkeit in jener Richtung zu entfalten.-⸗

Es ist hiernach kein Zweifel, dass neben der bedeutendsten Lebensfähigkeit, die diese Bahn besitzt, dieselbe auf die gentlichste Förderung der Regierung und der Elisabethbahn rechnen darf.

von me W. jchtig

So vereinigen sich bei der Ebensee-Ischl-Steger Eisenbahn sämmtliche Faktoren, welche die Prosperität einer Bahn Bahn wird, wie Eingangs erwähnt, ausserdem als Mittelglied der Westbahn und Südbahn, wenn einen bedeutenden Transitverkehr erhalten, wodurch die Rentabilität der Bah

aogele

zu bedingen fähig sind. Die- zie bezeichnete Verbindung einst erfolgt ist, seiner Zeit nicht wenig erhöht werden dürfte. HDpoch genügen die den lokalen Verkehrsverhältnissen zu Grunde liegenden Personen- und Gütermengen vollkommen, um die nöthige Rentabilität weit zu überschreiten. . ühren wir die Minimalziffern des Frachtenverkehrs an, die schon in den ersten Betriebsjahren zur sich aber von Jahr zu Jahr steigern und somit verdoppeln und verdreifachen müssen

Ctr. Rücktransport Ctr.

. 1,165,000 Kohlen für die Salinen Ischl-Hallstadt. . 300 ,000 76,000 1 Ebensee... 400,000 280,000 Falkenhaynsche Fabrik.. 48,000 110,000 Getreide. 142,000 28,000 Dampfmehl. 1 CAA“ 7,000 52,000 Erdäpfel 5,000 11,000 Wein und Bir 10,000 Züiegel..... .. .. 80,000

Heu und Stroh 4,000

Im Nachfolgenden f erung gelangen werden,

Verkehr stromabwärts

Gyps aus Ischl und Umgebung Schnittholz, Laden, Bretter..

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ö11“ Eisen und Flossen..

Eilgüter... Diverse Frachten, worunter 32,000 Centner

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50 050006065005ã⸗ã—90b0b0b0bö90b9b90bb95059bb0b90᷑b900ù9b8.b95b 9 0

7,000

Papier, Marmor, Kreide, Häute etc. 230,000

Centner 1,959,000

Elgüter e Diverse 1““

““ Centner 1,053,000

Aber auch

rährend auf dem jenseitigen Ende der Bahn das Wolfsegger

Aus wird nun hiernach der Frachtentransport der Ebensee-Ischl-Steger Eisenbahn mit nur 3 Millionen Centner ange- t sich mit Rücksicht auf den zu durchlaufenden Weg dieses Güterquantums laut den der Konzessions-

arifen folgende Rentabilitäts-Berechnung:

Für 2,000,000 Ctr. Salz und Kohle à 2½⅛ Kr. pr. Centner und Meile sammt Manipulationsgebühr von 2 Kr. per Centner und Meile sammt 2 Kr. Manipulationskosten per Ctr. 120,000

dass der grösste Theil der hier verkehrenden die

erdem mindestens 3000 Stück Vieh und nach Einführung des Kernsalz-Bergbaues circa 100,000 Ctr. Kernsalz.

nommen, 80 ergieb Urkunde zu Grunde liegenden T

4 . 2 222222222252—b-—2—-—2-⸗—⸗ 2 222 2522422724242—25222—⸗

und Distanz Für 1,000,000 Ctr. der übrigen Güter à 3 ½ Kr. per Ctr Für den Personenverkehr, wobei zu berücksichtigen ist, 170,000 » 10,000 * 30,000 »

6 6.⸗,859-90bb0b95vb9boãbbobb,6,bS,bã89b0b0bö9obäb9bebekRbb

2 2292292290 2 22

Eilgut... EE11“] k“ 8

204,000 Fr-

Hiervon ab mit Rücksicht auf die Steuerfreiheit und die aus der Rückfracht entstehenden Zugausnutzungs-

verhältnisse die Betriebskosten mit höchstens 40 Perzettt

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6.000 Fl. wird sich in Silber ergeben, da die Bahnverwaltung laut Art. 9 der Kon-

Dieser Minimalreinertrag von 30 zessionsurkunde ermächtigt ist, die Fahr- und Frachtenpreise in inländischer Silbermünze oder in Noten mit Berücksichtigung 8 1¹1“ 8 v vI

des Courswerthes sammt Agiozuschlag einzuheben. 8 ahn ist auf 4 v⅞ Millionen Gulden veranschlagt, wovon vorerst für den Bau der Linie Ebensee-

Stück Prioritäten à 300 Fl. = 200 Thlr. zur Emission gelangen. Die 5 perzentige Ver- insung dieser Prioritiůten erfordert nun sammt der Amortisationsquote 94,000 Fl. in Silber. Rechnet man nun diese Summe von dem obigen gleichfalls in Silber berechneten Reinerträgnisse per 306,000 Fl. ab, 80 verbleibt für die Verzinsung des resti- renden Anlagekapitals von 2,700,000 ein Betrag von 212,000, so dass auch für das diesen Prioritäten in der Verzinsung n ach- folg ende Anlagekapital ein Erträgniss von 7,85 Perzent, mithin nahezu 8 Perzent sich ergeben wird.

Ppünktliche 5 perzentige

BDas Anlagekapital der B schl der Betrag von 1,800,000 Fl. in 6000

wWuährend der Bauzeit garantirt die Wiener Wechslerbank für die

Verzinsung des Anlagekapitals-

Die Vorloosung sümmtlicher Drioritäten findet innerhalb 60 Jahren statt.

Nach Art. 15 der Konzessionsurkunde dieser Bahn werden derselben vom Staate folgende Begünstigungen gewäs

Einkommensteuer und der Entrichtung der Coupons-Stempelgebühren, sowie vo

A. Die Befreiung von der e eingeführt werden sollte, durch fünfundzwanzig Jahre.

Steuer, welche etwa durch künftige Gesetz n und Gebühren für alle Verträge, Eingaben und sonstigen Urkunden zum Zwecke 8

8 B. Die Befreiung von den Stempel Instruirung der Bahn bis zum Zeitpunkt der Betriebse IEnung.