1871 / 196 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Dec 1871 18:00:01 GMT) scan diff

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Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Königsberg i. Pr., Freitag, 15. Dezember. Auf dem hiesigen Ostbahnhofe sind in vergangener Nacht das Bahn⸗

meisterhaus und der Lokomotivschuppen vollständig niederge⸗

brannt und wurden sieben Lokomotiven sowie die Wasserstation

zerstört. Ein Mensch wurde hierbei schwer verletzt. Der Scha⸗ den wird auf 130,000 Thlr. geschätzt.

Dresden, Freitag, 15. Dezember. Die Regierungs⸗

vorlage, betreffend das Schulgesetz, bestimmt die Einführung von Fortbildungsschulen, die Errichtung eines Orts⸗Schul⸗ vorstandes, bestehend aus den Vertretern der Gemeinde und den geistlichen Lehrern mit freigewähltem Vorsitzenden, sowie die Anstellung von Bezirks⸗Schul⸗Inspektoren. Der Gesetz⸗ entwurf, bezüglich der Besetzung von Pfarrstellen, ordnet an, daß der Kirchenpatron drei Kandidaten zu präsentiren habe. Die Ernennung erfolgt durch den Kirchenvorstand.

London, Donnerstag, 14. Dezember. Im Stadttheile Rotherhithe ist heute eine bedeutende Feuersbrunst ausgebrochen. Der verursachte Schaden ist sehr groß. Wie es heißt, sind an⸗ ehnliche Quantitäten an Weizen verbrannt.

London, Freitag, 15. Dezember, Vormittags. Ueber das Befinden des Prinzen von Wales liegen heute Morgen folgende Bulletins vor: 8

Sandringham, 14. Dezember, 10 Uhr Abends. Die gegen Abend im Zustande des Prinzen eingetretene Ruhe dauert ort; im Uebrigen ist der Zustand unverändert.

15. Dezember, Nachts 1 Uhr. Der Prinz ist seit 10 Uhr wieder sehr beunruhigt.

15. Dezember, früh 7 Uhr. Die Kraftlosigkeit ist zwar roß, doch ist das Allgemeinbefinden wesentlich günstiger.

Die »Times« erklärt sich ermächtigt, die Gerüchte von der angeblich bevorstehenden Abberufung des Gesandten der Ver⸗ einigten Staaten in London, General Schenck, für unbegründet u erklären.

Der hiesige Finanz⸗Kommissar der spanischen Regierung at ankündigen lassen, daß die Bezahlung der am 31. d. fälli⸗ gen Coupons der auswärtigen Schuld am 3. Januar k. J. be⸗ innen werde.

Washington, Donnerstag, 14. Dezember. Senator William von Oregon ist zum General⸗Anwalt ernannt worden.

Das Amtsblatt der Deutschen Reichs⸗Postver⸗ waltung Nr. 63 hat folgenden Inhalt: General⸗Verfügungen: vom 1. Dezember 1871: Anwendung der vom 1. Januar 1872 ab gülti⸗ gen Portotarife; vom 7. Dezember 1871: Ermittelung des Gewichts der auf den Mecklenburgischen Staatseisenbahnen und der Berlin⸗ Hamburger Eisenbahn zu befördernden zahlungspflichtigen Postsen⸗ dungen, und vom 11. Dezember 1871: Vermittelung des Zeitungs⸗ verkehrs mit Frankreich vom I. Quartal 1872 ab betreffend.

Das »Central⸗Blatt der Abgaben⸗, Gewerbe⸗ und Handels⸗Gesetzgebung und Verwaltung in den Königlich Preußischen Staaten⸗ Nr. 24 enthält: Eine Cirkular⸗Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Beibe⸗ haltung der Zolldeklaration und Verzollung nach Zentnern und Pfunden betreffend, vom 7. Juli 1871. Eine Cirkular⸗Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Beschaffung von Maßen und Gewichten betreffend, vom 21. August 1871. Eine Cirkular⸗ Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Anwendung der Vorschriften der Maß⸗ und Gewichtsordnung bei Erhebung ꝛc. der Braumalzsteuer betreffend, vom 31. August 1871. Eine Cirkular⸗ Verfügung des Königlichen Finanz-⸗Ministeriums, die Anwendung der Maß⸗ und Gewichtsordnung auf die Kalender⸗ und Zeitungsszempel⸗ steuer betreffend, vom 31. August 1871. Eine Cirkular-⸗Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Ingebrauchnahme der Con⸗ radischen Tabellen zur Feststellung des Literinhalts cylindrischer Ränme betreffend, vom 22. November 1871. Eine Cirkular⸗Verfügung des Köͤniglichen Finanz⸗Mintisteriums, das Normalgewicht der in mahl⸗ steuerpflichtige Bezirke steuerfrei einzulassenden Weizen⸗ und Roggen⸗ kleie betreffend, vom 31. August 1871. Eine Verfügnng des König⸗ lichen Finanz⸗Ministeriums, die Stempelpflichtigkeit von Aktienüber⸗ tragungen betreffend, vom 24. Juni 1871. Eine Verfügung des Königlichen Finanz⸗Ministeriums, die Taravergütung für Wachstuch⸗ Emballagen betreffend, vom 22. Oktober 1871.

Statistische Nachrichten. In Bamberg hat die Volkszählung 25,740 Einwohner, (Civit und Militär) ergeben. Das Verhältniß zu der Ziffer der vo⸗

rigen Volkszählung (bei welcher die Civilbevölkerung 22,214 betrug)

wird nicht angegeben. Schweinfurt zählt jetzt 10,324 Einwohner, um 576 mehr als im J. 1867. Hof 15,855 (1887: 14,397). Bayreuth 17,908 (1867: 14,654). In Würzburg, dessen Bevölkerungszahl um 4364 Personen gestiegen ist, stellt sich die Zunahme nach Konfessionen wie folgt: 1867: 29,893 Katholiken, 4621 Protestanten und 1071 Israecliten; 1871: 32 020 Katholiken, 6210 Protestanten und 1533 Israeliten. Es ergiebt sich, daß verhältnißmäßig am Meisten die Israeliten sich vermehrt haben, die nächstgroße prozentale Zunahme aber ist bei den Protestanten bemerkbar.

Heidelberg, 9. Dezember. Das Ergebniß der hiesigen Volkszählung beträgt, vorbehaltlich der Revision, 19,910, und zwar 9282 männl: und 10,628 weibl. Personen; hierunter sind jedoch die moment⸗

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wesend gewesenen Personen nicht inbegriffen. 2 S 8 ha. 1 8 s cht inbegriffen. Der Stand von 1867

Rastatt, 9. Dezember. Nach der neuesten Zählun Civileinwohnerschaft in den letzten Jahren Lassen 88g Pegsohat gi genommen. Die Zabl der in der Stadt wohnenden Civil. und Mi⸗ litärpersonen beträgt 7000, mit der Garnison zusammen 11,500.

Darmstadt, 10. Dezember. Die am 1. Dezember vorgenom⸗ mene Volktszählung hat fuͤr die hiesige Stadt, einschließlich des gegen⸗ wärtig durch Beurlaubungen sehr verminderten Militärs, eine Bevöoölkerung von 33,872 Einw. ergeben. Nach der im Jahre 1868 vorgenommenen Zählung betrug die Bevölkerung 31,076 und na der 1865 vorgenommenen Zäaͤhlung 29,224 Einw. Bessungen ist in der neuesten Zählung nicht mit einbegriffen. Die Bevölkerung dieser Gemeinde hat sich in den letzten Jahren überraschend vermehrt und dürfte die Zählung über 6000 Einw. ergeben, so daß Darmstadt und deeeee. zusammen gegenwärtig eine Bevölkerung von 40,000 Einw darstellen. 8

Gera, 12. Dezember. Nach den Ergebnissen der 8 zählung hat die Stadt Gera jetzt 17,957 eeel eine von 1634 gegen 1867. Seit 1846, wo diese Zahl noch 11,975 betrug, ergab sich eine jährliche Zunahme von durchschnittlich 2 pCt. Im Jahre 1819 zählte die Stadt erst 8998 Einwohner, mithin gerade die Häͤlfte von jetzt.

Ueber die Statistik der Weinkonsumtion im Groß⸗ herzogthum Hessen 1870 (verglichen mit 1869) entnehmen wir dem »Notizblatt des Vereins fur Erdkunde ꝛc.« folgende Zahlen: Die Tranksteuer brachte 86548 Fl. 55 Kr. (103,084 Fl. 59 Kr.), die Zapfsteuer 330,012 Fl. 20 Kr. (344,329 Fl. 25 Kr.), beide Steuern zusammen 416,561 Fl. 15 Kr. (447,414 Fl. 24 Kr.) An Aversional⸗ summen wurden 69,466 Fl. (52,723 Fl) ober auf je 1000 Fl. des Gesammtbetrages der Zapfgebühr 210 Fl. (153,2 Fl.) bezablt. Kon⸗ trollirte Einlagen von Wein fanden im Umfang von 51,596 Ohm (53,582 Ohm) steuerfrei und 140,124 Ohm (171,843 Ohm) steuer⸗ pflichtig statt; Weinsendungen im Umfang von 53,626 Ohm (56,126 Ohm) steuerfrei, und 263,128 Ohm (326,602 Ohm) steuerpflichtig. Zum Kleinverkauf wurden 55,943 Ohm (57,581 Ohm) verwendet; es ver⸗ säuerten 66 Ohm (149 Ohm). Auf je 10 Köpfe der Zevoͤlkerung trafen 10,7 Maß (11,12 M. steuerpflichtige 54,4 M. (56 M.) Klein⸗ verkauf, zusämmen 65,1 M. (67,12 M.) Kelterscheine wurden 2183 (2134), Weinspekulationsscheine 59 (55), Deklarationen der häuslichen Konsumtion 673 (675) Stack ausgestellt. Weinhändler waren 694 (677) ohne und 93 (85) mit Kleinverkauf von Wein vorhanden, Klein⸗ verkäufer von Wein 5399 (5285), aversiontrte Wirthe 753. (539). Bei Kleinverkäufern fanden 18,387 Quartals⸗ und Jahres⸗Kelleraufnahmen, sowie 25,951 Zwischenaufnahmen statt. Unter Kontrolle standen 105 Nichtzäpfer. Das verzapfte Weinquantum (in denjenigen Ortseinnehme⸗ reien,welche einen Weinverkauf von mehr als 200 Ohm hatten) stellt sich am höchsten in Bingen 27,6 Maß (30,2 M.) per Kopf der Bevölkerung, demnächst in Budenheim (26,8 M.), Gonsenheim (22 M.), Mainz (19,2 M.) u. s. w; es sinkt bis 2,5 M. (Offenbach) In Darmistadt beträgt das Quan tum 5 66 M. Die Weinkonsumtion ist natürlich in Rheinhessen am stärksten; dort wurden 254,377 Fl. an Tranksteuer und Zapfgebühr aufgebracht; in Starkenburg 139,317 Fl., 22,866 Fl. Auf je 10 Köpfe der Bevölkerung kommen an steuer⸗ pflichtigen Einlagen und Kleinverkauf in Rheinhessen 135,5 Maß, in Starkenburg 54,6, in Oberbessen 13,2 M. Die Weingroßhändler (694) wohnen faß sämmtlich (632) in Rbeinhessen; dagegen sind die Kleinverkaufsstellen in Rheinhessen (1778) weniger zahlreich als in

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Kunst und Wissenschaft.

Berlin Die Vorträge im wissenschaftlichen Verein sind für das Jahr 1872 wie folgt festgestellt: 1) 6. Januar Professor Dr. Helm⸗ holtz: Optisches uͤber Malerei. 2) 13. Januar Dr. Trautwein von Belle: Elsaß⸗Lothringen, ein Spiegelbild der Geschicke Deutschlands. 3) 20. Januar Professor Dr. Lazarus: Ein pfychologischer Blick in unsere Zeit. 4) 27. Janunar Professor Dr. Caro aus Breslau: Ein Wendepunkt im italienischen Humanismus. 5) 3. Februar Haupt⸗ mann im Generalstab Hellmuts: Die Operationen der deutschen Armee bis zum 16. August und die Schlacht von Vionville. 6) 10. Fe⸗ bruar Professor Dr. von Seebach aus Göttingen: Ueber Central⸗ amerika. 7) 17. Febrvar Prof. Dr. Förster: Ueber Sternschnuppen und Feuerkugeln. 8) 24. Februar Dr. Neumeyer: Australien und seine Zukunft. 9) 2. März Prof. Dr. Bona Mayer aus Bonn: Ueber Weltelend und Weltschmerz. 10) 9. März Geheimer Medi⸗ zinalrath Prof. Dr. Bardeleben: Theorie der Wunden. 11) 16. März Major im Generalstabe Freiherr v. Meerheimb: Frankreich und die Franzosen in Beziehung auf den Krieg von 1870/71. 12) 23 März Prof. Dr. Gneist: das Nationalitätsprinzip in der Staatsbildung.

„»Von der Dritten Armee⸗s sind kriegsgeschichtliche Skizzen aus dem Feldzuge von 1870 1871 von Paul Hassel, Docenten

der Geschichte an der Universität in Berlin und während des Krieges

Berichterstatter im Hauptquartier vorgenannter Armee, im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig erschienen. Das schön aus⸗ gestattete Buch ist mit 10 Blättern in Farbendruck versehen, welche nach Original⸗Aufnahmen vom Hauptmann Grafen von Seckendorff ausgeführt worden sind. Der Verfasser ist während des Feldzuges bereits als Korrespondent verschiedener größerer Blätter in weiteren Kreisen bekannt geworden und hat seiner Zeit auch die Berichte von der III. Armee für den „»Königlich Preußischen Staats⸗ Anzeiger« geliefert. Das vorliegende Werk tritt nicht mit dem Anspruche auf, eine vollständige Geschichte der Kriegsthaten jenes Heeres zu liefern: es bietet aber eine auf umfangreichem Quellen⸗

material und eigener Anschauung beruhende, wohlgelungene Dar-

stellung der durch die III. dentsche Armee errungenen Erfolge. Dem Inhalte nach ist das Buch in zwei Hauptabschnitte getheilt, deren

in Oberhessen nur

rkenburg (2213) und nicht viel zaylreicher als in Oberhessen (1408).

Musik

erster vom Einmarsch in Feindesland bis zur Schlacht von Sedan reicht, während der zweite die Lage der deutschen Truppen vor Paris, die in diesen Zeitraum fallende Belagerung und Kämpfe behandelt und mit dem Abschluß der Friedenspräliminarien endet. Gewidmet ist das Werk „dem Oberbefehlshaber der dritten Armee, General⸗ Feldmarschall Kronprinzen des Deutschen Reiches und EEE von Preußen, Kaiserliche und Koͤnigliche oheit.⸗

Im Verlage der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruderei

(R. v. Decker) sind unter demm Titel: »Aus meinem Bühnen⸗

lebenz. Erinnerungen von Karoline Bauer, herausgegeben von Ar⸗

schienen. Karoline Bauer war eine der gefeiertsten Schauspielerinnen aus der vraegs des deutschen Theaters. Als Maͤdchen von kaum 14 Jahren debutirte sie am Hoftheater in Karlsruhe als »„Margarethe« in Ifflands »Hagestolzen⸗« so glüͤcklich, daß sie alsbald im Jahre 1824 etnen ehren⸗ vollen Ruf an das damals neu erstandene e Whaeen as Theater in

nold , —* mit dem Bildniß der Uhsden⸗ in Uhotographie, er⸗

Berlin erhielt, von wo fie an das Koͤnigliche Theater alsbald über⸗ edelte. Von hier verbrettete sich schnell ihr Ruf auch üͤber Deutsch⸗ and hinaus. Bald war sie eine erste Zierde des Kaiserlich deutschen

Theaters in St. Petersburg, dann ehrenvoll bald in Berlin, bald am Burgtheater in Wien, bis sie in Dresden feßen Fnß faßte. Dort blieb die Kanstlerin bis zu ihrem Scheiden von der Bühne, bis zum Jahre 1844. Diesem reich bewegten Bühnenleben sind diese Blaͤtter der Erinnerung gewidmet, die in zwölf Abschnitten die einst so viel genannte Schauspielerin nun auch als Schrifttellerin zeigen.

Im Verlage von Eduard Zernin (Darmstadt und Leipzig) ist zu dem Werke »Neue Studien über die gezogene Feuerwaffe der Infanterie, zweiter Feeelenis . neue Hinterladungsgewehre« ein zweiter Theil erschtenen. Derselbe behandelt »Die deutsche Gewehrfrage« mit Berücksichtigung der neuesten europäischen Or⸗ donnanz⸗Modelle und ist bearbeitet von dem auf diesem Gebiete her⸗ vorragend gewesenen, jüngst verstorbenen Großherzoglich hessischen Major W. v. Plönnies und dem Großherzoglich hessischen Haupt⸗ mann Weygand. Das wissenschaftlich gehaltene Buch, welchem zur Erläuterung des Textes 80 in denselben gedruckte Original⸗Holzschnitte aus dem Atelier von Wolfgang Pfarr und 40 Tabellen beigegeben sind, behandelt zunächst den praktischen Werth und die Kriegswirkung der Waffen im Allgemeinen, sodann die ballistischen Leistungen der Handfeuerwaffen bis 1866 und darauf die Leißung und Konstruktion der neuesten eurspäischen Ordonnanz⸗Modelle. Ansichten uͤber das zu wählende Modell, ballistische Bemerkungen und einige Nachtraͤge schließen das technisch beachtenswerthe Buch.

Auf der Grohherzoglich badischen Albert⸗Ludwigs⸗Hoch⸗ schule zu Freiburg im Breisgau werden im Wintersenester 1871 72 folgende Vorlesungen über deutsches Recht, deutsche Geschichte, Literatur und Länderkunde gehalten: Deutsche Staats⸗ und Rechtsgeschichte, Prof. Dr Rive. Deutsches Privatrecht, Prof. Dr. Sohm. Das Staatsrecht des Deutschen Reichs und des badischen Landes, Prof. Dr. Rive. Polizeiwissenschaft mit Einschluß der Rechts⸗ polizei und mit Rücksichtnahme auf die badische Gesetz⸗ gebung, Hofrath Prof. Dr. v. Busse. Gemeines Straf⸗ recht des Deutschen Reichs, Prof. Dr. Binding. Geschichte detz Deutschen Strafrechts, Derselbe. Verhältniß der Carolina zu ihren Quellen, Derselbe (im Seminar). Code Napoléon und badisches Landrecht, Prof. Dr. Behaghel. Geschichte der deutschen Literatar seit Lessing, als Geschichte der Erziehung und Bildung des deutschen Volks für seine praktische Aufgabe in Kirche, Staat und Gesellschaft, Prof. Dr. Sengler. Die geognostische Beschaffenheit des badischen Landes, Prof. Dr. Fischer. Erklärung der Nibelungen, Prof. Dr. Martin. Geschichte der deutschen Literatur bis 1600, Der⸗ selbe. Deutsche Geschichte vom Sturz der Staufen bis 1648, Prof. Dr. Kern. Geschichte der politischen Einheit Deutschlands bis auf unsere Tage, Derselbe

Landwirthschaft

Berlin. Im Verlage von Wiegandt u. Hempel ist ein Katalog empfehlenswerther Werke über Landwirthschaft und Gartenbau erschienen.

Gewerbe und Handel.

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Im Inseratentheil unserer heutigen Nummer befindet sich die

Ankündigung der in Berlin neu gegründeten »Internationalen Handelsgesellschaft«, in welcher die Mitglieder des Aufsichts⸗ raths, sowie die Namen der Direktoren, näher aufgeführt sind. Die Geschäftsthätigkeit der Gesellschaft 1.n mit dem 1. Januar k. J.

Wien, 15. Dezember. (W. T. B.) Die Direktion der National⸗ bank beschloß, die Dividende der Bankaktien für das 2. Semester 1871 auf 32 ½ Gulden zu beantragen; das Gesammterträgniß des laufenden Jahres beläuft sich somit pr. Aktie auf 57 ½ Gulden.

Die Nationalbank hat den Bankzinsfuß auf 6 pECt. herabgesetzt.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, den 16. Dezember. Im Opernhause. Keine

Vorstellung.

Im Schauspielhause. (248. Abonnements⸗Vorstellung.) Auf Allerhöchsten Befehl: König Erich XIV. Trauerspiel in 5 Akten von Karl Koberstein. Anf. halb 7 Uhr. M.⸗Pr.

Sonntag, den 17. Dezember. Im Opernhause. (245ste Vorst.) Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten nach Scribe,

von Halévy. Ballet von Hoguet. Recha: Fr. von

3““ b

Voggenhuber. Eudora: Frl. Lehmann. Eleazar: Hr. Formes. Kardinal: Hr. Behrens. Anf. halb 7 Uhr. M.⸗Pr.

Im Schauspielhause. (249. Ab.⸗Vorst.) Die Journalisten. Lustspiel in 4 Akten von G. Freitag. Anf. ½7 Uhr. M.⸗Pr.

Telegraphische Witterungsberichte v. 15. Dezember.

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Ber. Abw[Temp. Abw v.,.. Algememe or. P. E.g, M. H. „.9., Wimd. HImafclacnsicht Memel. 337,1 —0,2 2,0 +3,0W., stürmisch. bedeckt. Königsbrg. 339,0 +l, 1,5 —0,3 W., s. stark., bedeckt. Danzig 339,6 + 2,3 1,2 1, 2 bedeckt. OCöslin 339,6 0,4 —0,1 W., mssig. bedeckt. Stettin 341,3 0,4 1.4 WSW., mässig. bedeckt, Neb Putbus 337, 6 0,2 0,1 SW., schwach. Nebel. 8 Berlin 339,8 1,2 1,5 SW., schwach. ganz bedeck Posen 338,7 2 +0,7 W., schwach. bedeckt. Katibor 332,4 2,7 —0,2 SW., massig. bedeckt. Breslau 336,1 0,9 + 0,2 S., schwach. strübe. ¹) Torgan 337,6 W., mässig. bedeckt. Münster 339,7 SW., schwach. trübe. ²)

Cöln. 339,6 SSW., mässig. trübe. 334,2 SW., schwach. trübe, neblig. Flensburg. 339,5 1 bedeckt, Nebel. Wiesbaden 337,27 O., schwach. sbedeckt.2è) Kieler Haf. 341,9 W., schwach. neblig. Wilhelmsh. 339,9 WSW., schw. dicker Nebel. Bremen. 340,2 W., schwach. Nebel. Wevzverleuchtäh. 339,6 SW., schwach. dichter Nebel. Brüssel 340,9 SSW., s. schw. sehr bewölkt. Haparanda 331, 6 N., schwach. sbeiter. Petersburg 332, 5 SW., schwach. bedeckt. Riga 335,2 SW., z stark. bedeckt. Moskau 331,1 Windstille. bedeckt. Stockholm. 335, 6 WNW., schw. heiter. ³) Skudesnäs 338, 8 080., schw. bedeckt, Regen. Gröningen 341,0 Windstille. trübe.

Helder 337,0 WNW., s.schw. Hernösand 333,6 WNW., schw. heiter. ⁵⁴) Christians. 336,1 SSW., lebhaft. bewölkt. Helsingör. WSW., schw.

¹) Gestern Vorm. Schnee. ²) Gestern abwechselnd Regen. ³) Gestern Nachm. starker Schnee. ⁴) Nebel. Regen in Intervaslen. ³) Max. 1,8. Min. 0,4. ⁴) Gestern Abend Nordicht. ⁷) Gestern Nachmittag WsW. schwach. Strom N. Strom S.

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vvvLvgELLLxvv0Ov SOU;ILLLLxLr8CS.

Produkten- und Waaren-Börse.

Kerlina, 15. Dezember. Marktpr. (nach Ermitt. d. K. Poliz.-Präs

Bis Mittel Von

tbr [.. pf. Ensg. pf. 1u“u“ 8g. pf. *8. 3 21 3 8 2Bohnen Mha.

Roggen 2112 6/ 2 10 Kartoffehn

gr. Gerste 2 5,— 1 Rindfl. Pfd.

Hafer 2⁷¼ W.† 1 8 9 Schweine-

2 1 10

1

8

Welz. SChE.

29 L. fleisch Heu Centn. 26 3 Hammelfl. Stroh Schck. 15— Kalbfleisch Erbsen Mtz. 8— Butter Pfd. Linsen 10— 10 Eier Mandel

oœSAS

Berlin, 15. Dezember. An Schlachtvieh war aufgetrieben: Rindvieh 170 Stück, Schweine 2530 Stück, Schafvieh 698 Stück, Kälber 62 Stück.

Berlin, 15. Dezember. Fleischpreise auf dem Schlacht- vieh markt: höchste

Rindvieh pro 100 Pfd. Schlacht- ö— Thlr. 14 Thlr. Schweine pro 100 Pfd. Schlacht- LEOEW-öö-ö1ö1ö11“] Hammel pro 40 45 Pfund 6—7 Thlr. Kälber: Mittelpreise.

mittel niedrigste 10 Thlr.

„. 15 116u“] *

Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus, per 10,000 pCt. nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesi- gem Platze am

18 8 Dez. 1871 Thlr. 23. 28. à Thlr. 23. 20.

23. 11. 295 8. 23. 10.

EIIS 3 vX4“ Berlin, den 14. Dezember 1871. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin. 8

Beriaen, 15. Dezember. (Nichtamtlicher Getreide- bericht.) Weizen loco 68-— 85 Thir. pr. 1000 Kilog. nach Qual., weissbunt poln. 77 81 ½ Thlr. bez, pr. Dezember 79 Thlr. bez., April-Mai 80 ¼ X Thlr. bez., Mai-Juni 81 ¼ ½ Thlr. bez.

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