11“ v“ 8 4
. sein, einen des Civilprozesses Kundigen dort beizugeben. Einstweilen ist dieser Militärbevollmächtigte ein unentbehrlicher Hülfsbeamter für die vgeevr. Thätigkeit unserer dortigen Gesandtschaft, und ich möchte dringend bitten, meine Herren, nicht blos nach persoͤnlicher Rücksichtnahme zu verfahren oder nach dem Wunsche, die Thätigkeit der Regierung nicht zu stören, sondern sich auch von der Ueberzeugung vollständig zu durchdringen, daß diese Gesandtschaften und ihre Thätigkeit zu dem unen behrlichsten Hand⸗ werkszeug unserer Politik gehören, und ich möchte an den Herrn Vorredner die Bitte richten, wenn er nichts Neues als das heute und früher Angeführte über die Sache zu sagen weiß, daß wir uns in Zukunft lieber gegenseitig mit einer Bezugnahme auf die früheren stenographischen Berichte abfinden.
— Der Regierungs⸗Kommissar Wirklicher Legations⸗Rath von Bülow leitete die Diskussion dieses Etats wie folgt ein:
Meine Herren! Es wird nur weniger Worte bedürfen, um den vorliegenden Etat vor Ihnen zu erläutern. Derselbe schließt sich genau an denjenigen des Vorjahres an und enthält nur insofern eine Ab⸗ weichung, resp. Mehrforderung, als in Folge des Hinzutritts der Südstaaten zum Neiche die Gesandtschaften in München, Stuttgart, Karlsruhe und Darmstadt Preußisch geworden sind und als solche vom Bundeshaushalts⸗Etat den preußischen Etat zu übernehmen waren. Ueber die othwendigkeit der Fort⸗ dauer dieser vier Gesandtschaften als regisher⸗ laube ich mich einer näheren Darlegung enthalten zu dürfen, nachdem schon bei früheren Diskussionen von Seiten der Regierung wiederholt und ausführlich die Gründe entwickelt worden sind, welche den Fortbestand preußischer Gesandtschaften an den deutschen Höfen erforderlich er⸗ 6 sbemnen lassen, und nachdem Sie, meine Füres durch Ihr vorjähriges Votum diese Gründe — wenigstens in Bezug auf die Gesandtschaften innerhalb des vormaligen Norddeutschen Bundes — als zutreffend anerkannt haben. —
Um den Umfang des Geschäftsverkehrs zwischen dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten und den auf dem vorliegenden Etat stehenden acht 1““ vor Ihnen klar zu stellen, erlaube ich mir anzuführen, daß im Laufe des vorigen Jahres in runder Summe 4000 Erlasse, resp. Berichte zwischen diesen Gesandtschaften und der Centralbehörde ausgetauscht worden sind; eine Zahl, die früher noch erheblich höher war und jetzt nur dadurch eine geringere ist, daß man allgemein darauf Bedacht genommen hat, das Schreibwesen so viel als möglich zu vermindern. Die obige Ziffer dürfte aber auch darthun, daß die Arbeit, welche
em auswärtigen Amte durch die Besorgung der speziell preußischen Angelegenheiten innerhalb des Deutschen Reiches erwächst und für welche die bekannten 30,000 Thlr., das Pauschal⸗Aequivalent bilden, eine nicht unbeträchtliche ist, zumal wenn Sie erecgfsh daß die oft
umfangreiche Correspondenz mit den inneren preu ischen Behörden über die in Betracht kommenden Angelegenheiten noch hinzutritt. Von der Uebernahme der Missionen an den vier asee- zöfen auf den preußischen Etat ist die Vermehrung der sogenannten ächlichen Ausgaben in den Titeln 4 bis 7 die natürliche Folge gewe⸗ sen. Die bezüglichen Mehrforderungen gründen sich, wie bereits in den Motiven bemerkt ist, auf eine Durchschnittsberechnung der in den letzten drei Jahren bei den Gesandtschaften in München, Stutt⸗ gart, Darmstadt und Karlsruhe vorgekommenen Ausgaben. Schließlich erlaube ich mir noch mitzutheilen, daß die im Titel 2 unter Nr. 7 befindliche Position: Zulage an den Militär⸗Bevoll⸗ mächtigten in Stuttgart 1500 Thaler. vom Etat zurückgezogen wird. Nachdem kürzlich ein preußischer General an die Spitze des Württem⸗ bergischen Armee⸗Corps berufen worden ist, wird die Aeccreditirung eines Militär⸗Bevollmächtigten nG nicht mehr für erforderlich ge⸗ halten. Die Summe der sämmtlichen Ausgaben des vorliegenden Etats vermindert sich danach von 133,900 Thaler auf 132,400 Thaler.
— Bei der darauf folgenden Berathung des Etats der Eisenbahn⸗Verwaltung nahm in der allgemeinen Diskuͤssion nach dem Abg. Dr. Löwe das Wort der Staats⸗Minister Graf von Itzenplitz: 1
Meine Herren! Ich wende mich zunächst zu den Prinzipien, von denen der letzte Herr Vorredner gesßedehen hat, und zu dem, was in Zukunft zu thun sein möchte; von den Vorwürfen für die Gegenwart werde ich dem Herrn Abg. Berger hernach antworten.
Was das System anbetrifft, so wollen Sie sich daran erinnern, daß vor den nun fast zehn Jahren, daß ich die Verwaltung über⸗ nahm, schon das gemischte System im Lande in sehr großer Ausdeh⸗ nung vorhanden war und die größten und machtiggen Eisenbahn⸗ Direktionen bestanden, die auszukaufen weder Gelegenheit noch Ver⸗ anlassung war. Das Erste von Allem schien mir denn doch, dem Lande noch recht viele Eisenbahnen zu geben. Damals fanden Sie aufder Karte noch außerordentlich große Lücken, wo keine schwarzen Striche für die Eisenbahnen waren’ und es ist doch in der Zeit gelungen, sehr viele von diesen Lücken auszufüllen. Ich habe alle diese Zahlen nicht zur Hand; aber in den Jahren 1866—69 sind allein 177. Meilen hinzuge⸗ kommen. Ich fragte mich nun damals: auf welche Weise kannst du denn zunächst Eisenbahnen verschaffen? Als ich eintrat, da hätte ich nicht das Glück gehabt — ich will nicht weiter daran rühren — aber damals hätte ich nicht das Glück gehabt, von diesem Hause Geld für die Eisenbahnen zu bekommen; also das einzige Remedium war wenn ich vorwärts kommen wollte, der Privatindustrie freiere Flü⸗ gel zu lassen als bisher. Das fand anfangs Anklang, aber nachher verworfen; ich habe auch selbst gesehen, daß es mit der Privatindustrie seine Se9e Schattenseiten hat. Wenn es sich also um das handelt, was für die Zukunft mir das Richtige und zu Erstrebende erscheint, dann weiß ich das sehr genau, es ist Folgendes: die Hauptbahnen muß der Staat bauen, wo sie nicht schon gebaut sind, aber dies erste Prinzip wird eine sehr ausge⸗
“
Was nun die Vergangenheit betrifft, ja, meine Herren,
wurde
1 2 ndung in unserem Lande nicht mehr finden, weil wir die Hauptstraßen haben. Allerdings wird es noch vorkommen, und ich kann Ihnen gleich eine nennen, das ist eine Bahn von Trier nach Coblenz, das ist eine Hauptstraße und führt zu⸗ gleich von Trier nach Diedenhofen. Wo aber die Hauptstraßen
a sind und es sich um die Nebenstraßen handelt — Jeder soll doch wissen, was er will, und vorzüglich ein Minister — da ist mein Wunsch und Wille der, daß die Nebenbahnen der Privat⸗ industrie den Provinzen und Kreisen überlassen werden, und daß man dazu ihnen Beihülfen au fonds perdu giebt, so weit es die Mittel des Staates gestatten. Denn, meine Herren, dem rinzip der Garantien bin ich nie hold gewesen; ich habe es vorgefunden und bei vielen Bahnen waren die Einleitungen so ge roffen, daß e auch so weiter geführt werden mußte. Man kann nicht von einer Sache, die halb in der Ausführung begriffen ist, plötzlich abspringen, aber die Garantien haben sehr große Schattenseiten. Der Herr Abgeordnete Berger hat aus eführt, daß der Staat keinen Nach⸗ theil davon habe, das wird aber nicht so bleiben, denn was wir jetzt noch zu garantiren bekommen koͤnnten, das wird unsere Einnah⸗ men nicht vermehren. Ich bleibe also immer dabei: Zunächst recht viele. Eisenbahnen, möglichst viele Eisenbahnen, das ist die Haupt⸗ sache, unbedingt die Hauptsache, die Tarife finden sich nachher von selbst, eine jede Konkurrenzbahn bringt gleich die Tarife herunter. Das wären die Grundsätze, nach denen ich möchte, daß wir noch recht viele Bahnen bekämen.
Einen andern Punkt hat der Herr Abg. Berger berührt, und in dem bin ich ganz vollkommen mit ihm einverstanden: wir müssen die Regierungsart der Eisenbahnen sowohl bei den großen Ge⸗ sellschaftsbahnen, als auch bei den Staatsbahnen modiftziren. Es 88 für die betreffenden Direktionen nicht mehr möglich, an Ort und Stelle alle Leute zu kennen und richtig zu beurtheilen, und um meine Ansicht darzulegen, so erlauben ie mir eine Analogie zu nennen: die jetzigen Direktionen will ich vergleichen mit Ober⸗Präsi⸗ denten und se müssen unter sich haben: Regierungen, d. h. kleinere Direktionen, die unter ihnen stehen und die die Sachen an Ort und Stelle erledigen, aus dem Centrum läßt sich das Alles nicht mehr regieren. Es ist ganz unmöglich, daß die Herren, die in Hsesee sitzen, auf der ganzen Bahn von Holland nach dem Osten hin ihre Leute noch kennen. Das ist aber auch schon in vollem Gange und von mir selbst eingeleitet.
Ein dritter Punkt, den der Herr Abg. Berger nicht erwähnt hat, das sind die Tarife. Wir haben jetzt ein zu komplizirtes Tarifsystem und es ist eine zu schwere Aufgabe für den Mann, der die Waaren annimmt, die richtigen Tarife herauszufinden, und es muß dahin gearbeitet werden, sie zu vereinfachen. In der Beziehung ist uns der jetzige General⸗Direktor in den Reichslanden auch schon mit einem Ver⸗ suche vorangegangen, an den knüpfe ich an, und es ist auch schon ein⸗ geleitet; es hat schon eine Konferenz in Frankfurt a. M. stattgefunden und es wird nächstens eine zweite stattfinden, wo disse Prinzipien zur Geltung kommen und es darauf ankommen wird, sie möglichst bald as wäre, was ich für die Zukunft zu sagen habe. “
v o sind der glorreiche Krieg und die glänzende Lage der Finanzen, d wir jetzt haben, Zesste deren wir uns nicht immer erfreut haben. Unsere Kriege sind zwar immer glorreich gewesen, aber wir haben nicht immer nach dem Kriege Geld, gehabt, und das, was uns am
* *
8 * 88
meisten behindert und zu gleicher Zeit betrübt hat, war, daß wir nach dem glorreichen Kriege von 1866 keinen Ueberfluß an Geld hatten. Ich will das nicht weiter entwickeln, meine Herren.
Aber darin hat Herr Berger ganz Recht, wenn wir damals so viel Geld gehabt hätten, daß ich Alles bekommen hätte, um was ich gebeten hätte, diese Kalamität wohl nicht eingetreten wäre. Ich er⸗ kenne es mit Dank an, der jetzige Herr Finanz⸗Minister hat mir für die Vergangenheit möglichst Alles bewilligt, und daß er für die Zu⸗ kunft mir ebenso willfährig sein werde, darüber gebe ich mich der besten Hoffnung hin. Wäre damals so viel Geld dagewesen, so hätten die Bahnhöfe schon früher vergrößert werden können. Es hätten auch die Doppelgeleise schon früher gelegt werden können, und es hätte besser auf ein zahlreiches und tüchtiges Personal hingewirkt werden können. Das war ja damals aber Alles nicht möglich, und nun wollen Sie nicht vergessen, daß der letzte glorreiche Krieg, der uns auch Geld zugeführt hat, erst vor so kurzer Zeit beendigt itt, so daß es noch nicht möglich gewesen ist, das Alles nachzuholen, und noch nicht Alles hat geschehen können. Daß es an meinen Anträgen nicht gefehlt hat, das werden Sie auch wissen, meine Herren. Die ganze Kalamität im Eisenbahnwesen kann ja Niemanden mehr betrüben als mich, auch noch deshalb, weil sie am schlimmsten gerade einen Landestheil trifft, der mir von alter Zeit her besonders am Herzen liegt und den ich lieb habe, weil ich ihn kenne, indem ich drei Jahre da gewirkt habe. Dessenungeachtet, meine Herren, kann ich doch nicht zugeben, daß ich im Stande ge⸗ wesen wäre, der Kalamität abzuhelfen. Wir arbeiten mit einem Material, was noch lange nicht zu Hause ist. Von dem deutschen Eisenbahnmaterial und Personal ist noch vieles in den Reichslanden; es mußte da sein, denn wir haben die Bahnen in den Reichslanden von Frankreich gekauft; wir haben aber weder die Menschen noch das Material brauchen können, weil es nicht so brauchbar ist wie das unserige, Frit welchem wir also für den Augenblick aushelfen mußten. Vor Allem aber ist den Herren bekannt, daß der Reichstag Geld genug bewilligt hat, um für die Reichslande das nothwendige Material zu
beschaffen. Das Material muß aber erst gemacht und die Personen
müssen erst gefunden werden. Was war nun für den ersten Augen⸗ blick nothwendig? Deutschland mußte aushelfen. Und heute habe ich noch eine sehr große Anzahl — (ich werde vielleicht nachher noch
Gelegenheit haben, die Spezialien Ihnen vorzubrin — ein 1 - 1 Sprealal Ihn 9. Fasijes ngen) 8 gg
8
Anzahl von Eisenbahnbeamten, sowie eine moctiven und
übermäßig angestrengt werden.
1
* 1““
1“] “ “ roße Anzahl von Loko⸗ Wagen, die hier fehlen, in den Reichslanden. Wir ben asso jetzt in e einen geschwächten Bestand an aterial vnc; Personal, und das Personal, welches jetzt operirt, muß
Ja, ich muß es aussprechen, es eht nicht anders! Ich muß doch
dafür sorgen: die Beamten, welche fehlen, müssen ersetzt werden, so gut es eben geht; für einen Lokomotivführer wird ein geübter Heizer genommen u. s. w.
Sie kennen das ja selbst. Aber es fehlt doch am Ende die Zuverlässigkeit und Regelmäßigkeit: z. B. einer der größten Unglückfälle, welche passirt sind, war daß, als eben die Bergisch⸗ Märkische Eisenbahn ein neues abrsg em eingerichtet hatte, wobei auch die Nacht mehr benutzt wurde als bisher, was angeblich allen Uebel⸗ ständen abhelfen, sie wenigstens mindern sollte — da geschah eben das Un⸗ glück, daß, weil ein genügendes Pers onal bei weitem nicht vorhanden war, an einer sehr wichtigen Station zwei Züge auf einander stießen und die Bahn sperrten⸗ Das deroutirte für den Augenblick den ganzen neuen Plan, der zur Ausführung kommen sollte. Es ist das ein Un⸗ lück, das ich von ganzem Herzen beklage, und ich beklage ferner, daß ich die Beamten noch strafen muß; denn sonst hört die Ordnung ganz auf. Ich bestrafe sie aber manchmal, kann ich sagen, mit blutendem Herzen, denn die Leute waren furchtbar angestrengt, und was ich für sie habe thun können, das ist mit der größten Freude geschehen. Also mit unvollständigem Material und Personal sollte ein Aufschwun des Verkehrs bewältigt werden, wie er noch nie dagewesen ist 1 un ein anderer Zug des Handels, der an sich höchst erfreulich ist. Früher ing der Handel mehr von Südost nach Nordwest und umgekehrt, jetzt geht er mehr von Norden nach Süden und umgekehrt. as ist ür Veutschland vortheilhaft, aber daher kommt es auch, daß im ugenblick der Verkehr nicht bewältigt werden kann; der Füssat wirs⸗ sich namentlich auf Bremen, Hamburg und Harburg. Die Han⸗ növerschen Bahnen hatten, wie wir sieübernahmen’ ein sehr beschränktes Betriebsmaterial; daß das noch nicht ergänzt werden konnte, das liegt in der Natur der Sache. Im Uebrigen glaube ich, gethan zu haben, was möglich war; denn ich habe jede Beschwerde geprüft, und ich habe die Ungaben der Zeitungen verfolgt, die nicht immer begründet waren, aber doch verfolgt, denn bisweilen waren sie doch begründet. habe Kommissarien hierhin und dahin geschickt, um zu helfen, uUnd zuweilen haben wir auch geholfen; dadurch ist es dann gekom⸗ men, daß ich Eingaben bekommen habe, worin es hieß: Du hast da geholfen, nun dic auch uns. Ja, meine Herren, wenn das nur
1
immer ginge! Was 5 Integrität ’ so ist mir allerdings bekannt gewor
den, daß darüber geklagt worden ist. Ich habe so ort — ich sage nur denn Fasache Wahrheit — ich habe sofort den ““ von Berlin requirirt, mir einen Polizei⸗Kriminal ommissarius zu geben, und habe denselben dahin geschict, wo man glaubte, daß dergleichen vorgekommen wäre; derselbe hat nicht viel ermittelt, obgleich er in seinem Fache gewandt war. Das 8 zu, wenn Sie das Kriminalrecht beachten wollen, de 1 1 de muß auch immer Einer sein, der besticht, und dieser verfällt dem Kri⸗ minalrecht auch.
e eht ganz natürli
auch gegen die, welche bestechen. Ich beschränke mich au
noch Näheres vorzuführen. Dem Abg. Schmidt (Stettin), welcher u. A. die Breslau⸗
Küstrin⸗Stettin⸗Swinemünder Bahn zur Sprache brachte, er⸗ woiderte der Handels⸗Minister:
Der geehrte Herr Vorredner hat zunächst in Bezug auf die allge⸗ meine Theorie gesagt, was daraus werden solle, wenn »die Sahne vom Staat abgeschöpft sei⸗, was dann den Anderen übrig bliebe. Meine Herren, bis jetzt hat der Staat die Sahne nicht bekommen,
sondern eigentlich liegt es so, daß die lukrativsten Bahnen in den Händen der Privaten sind und die Staatsbahnen nur 1eeiten geordnete Zu den wirklich lukrativen Bahnen gehört nur die Saarbrücker Bahn. Die Ostbahn rentirt 85 mäßig, und 8 cht ersetzen, daß leider dieser Provinz die unterirdischen Schätze fehlen, die in der Provinz d den älteren M taede n* bes westfälische Bahn anbetrifft, so wird den älteren Mitgliedern diese E11 sein, daß ich sie bereits unter Vorbehalt Ihrer Ge⸗ sehr schönes Geld verkauft hatte, daß Sie aber den Meine Herren, ich glaube, Sie haben damit sehr übel gethan, denn diese Bahn wird jetzt — ich kann es aus allgemeinen Rücksichten nicht hindern — an allen Enden und Ecken abgebaut und wir werden nie dafür bekommen, was wir da⸗
und keinesweges so ausgezeichnet, wie auch der Herr A Berger es vorhin angedeutet hat.
aß sie eine lange Verbindungslinie hat, kann lange nich
Schlesien und der Grafschaft Mark vorhanden sind.
nehmigung für 1 Kaufvertrag nicht genehmigt haben.
88
für hätten erhalten können.
Was nun den Spezialfall anbetrifft, welchen der Herr Abg. Schmidt berührt hat, so muß ich gestehen, daß ich mich darauf nicht einlassen kann, die Sache ist ja eben in lebhafter Verhandlun der Meine Herren, wenn das Haus schon in die Verhandlun⸗ gen eingreifen will, während die Sache noch nicht zu Ende ist, dann Die Deputation
aus Stettin ist auch bei mir gewesen und war voller Sorge; ich muß
Behörden. wird das Verhandeln und Verwalten sehr schwer.
gestehen, mir wurde dabei ganz komisch zu Muthe.
Ich habe ihr gesagt: mein Gott, glauben Sie, daß sich die Frei⸗ burger diese Bahn werden nehmen lassen? Es ist ein großer Fehler von andern Bahnen, daß sie diese Bahn nicht früher gebaut haben
—
als die Freiburger; aber die Freiburger werden sie sich nichtnehmen lassen, und ich werde auch keine unbilligen Bedingungen stellen. Ich bin kein Hin⸗ Was nun die Presse anbelangt — nun, das ist mein tägliches Brot; man bringt die Presse edingungen zu erlangen, obgleich
derer von Eisenbahnbauten, ich bin ein Förderer.
in Gang, um noch etwas bessere
58 v““ ök11114“ “ 1MAX“X“
enn wo Einer bestochen wird, da
Wenn also etwas Wahres an der Sache ist, so ist s nicht blos ein Vorwurf gegen die die sich bestechen lassene sonden iese Be⸗
erkungen und behalte mir für die weitere Verhandlung vor, Ihnen
8 11352 111““ 1 ] man mit denen, bekommen hat, cigentlich schon ganz zu⸗ frieden ist. Nun habe ich aber im Interesse des Staates gewisse Rücksichten zu nehmen, ich habe auch Vorschriften von der Reichs⸗ regierung, daß ich gewisse Bedingungen stellen muß, wegen Milität u. s. w. Ich kann auch sagen, die Freiburger Bahn ist auf ihre Re⸗ klamation bereits beschieden, und es ist halb ein Mißverständniß, halb war es eine Rede pro domo und ich könnte eigentlich sehr viel darauf antworten, ich werde es aber nicht thun um die Zeit des Hauses nicht zu sehr in Anspruch zu nehmen mit einem Spezialfall, der noch gar nicht zu Ende ist. Wenn nun die Zeitungen darüber voreilig S. da kehre ich mich gerade so viel dran, wie nöthig ist. Wenn aber ein verehrtes Mitglied, dem ich alle Achtung zolle, mit einem solchen Spezialfalle, der noch nicht beendet ist, die Schlacht er⸗ öffnet, dann möchte ich doch bitten, mir erst zu überlassen, daß ich meine Geschäfte zu Ende führe, und ich kann versichern, daß trotz alledem, was die Herren in den Zeitungen geschrieben haben, die Freiburger Bahn sich diese Bahn nicht wird nehmen lassen, und thäte s es, dann ich für diese Bahn zweioder drei andere, ie sie auf der Stelle bauen werden. 88 — In der allgemeinen Diskussion ergriff nach dem Abg. Berger (Witten) der Regierungs⸗Kommissar, Ministerial⸗ Direktor Weishaupt das Wort: Meine Herren! Gestatten Sie auch mir einige einleitende Be⸗ merkungen zu dem Eisenbahnetat; in die Details einzugehen, mag der Spezialdiskussion vorbehalten bleiben. Das preußische Eisenbahnnetz hat sich im Jahre 1870 um 133 Meilen, im Jahre 1871 um 110 Meilen erweitert und umfaßt gegenwärtig 1635 Meilen mit einer Gesammteinnahme von 125 Mill. Thalern oder einer Durchschnittseinnahme von etwa 80,000 Thalern ro Meile und Fofr. Es ist dies, meine Herren, der höchste Satz, er die bisher hoͤchsten vom Jahre 1867 und 1870 um etwa 1000 Thlr. übertrifft, obwohl die hinzugekommenen Bahnen meist in wenig rentabeln Strecken bestanden und die weichende Tendenz in den Tarifen weitere Fortschritte v hat. Nur noch einige Jahre energischer Bauthätigkeit, und die Bahnen ersten Ranges werden fast durchweg vollendet sein; dann wird es sich darum handeln, der nicht minder schönen Aufgabe der inneren Ausbildung des Eisen⸗ bahnnetzes näher zu treten und diese noch mehr zu fördern, als es bisher geschehen ist. Es wird hierzu des Zusammenwirkens vielfacher Kräfte, insbesondere der Opferwilligkeit aller Betheiligten bedürfen. Schon jetzt beziehen sich die Konzessionsbewerbungen weit mehr auf Zweig⸗ und Konkurrenzbahnen, als auf neue und selbständige Linien in bisher vEEisee ts enen Distrikten. Die Staatsregierung erweist sich diesen Bestrebungen förderlich, indem sie in der Vermehrung er Verbindungen das geeignetste Mittel findet, den allerdings einigen älteren überlasteten Bah
uständen auf übe hierbei davon aus,
nen ein Ende zu machen. Sie geht daß die gegenwärtige Ueberfluthung der den Transporten einen erheblichen Prozentsatz dauernder Steigerung des Verkehrs in sich birgt. Hiernach hat sie ihre Maßnahmen ge⸗ troffen; “ hat eine bedeutende Vermehrung des Betriebs⸗ materials stattgefunden. Im Jahre 1870 sind 430 Lokomotiven und 10,500 Wagen hinzugekommen mit einem Geldwerth von eirca 20 Millionen Thaler. Für dieses Jahr sind bereits 600 Lokomotiven und 18,000 Wagen mit einem Geldwerthe von circa 30 Millionen Thalern bestellt. Es sind dies Summen von solcher Höhe, wie sie bis dahin für den Bau und die Ausrüstung der Bahnen eamaban. genommen nur etwa verwendet worden sind. Leider sind die be⸗ treffenden Etablissements des In⸗ und Auslandes nicht in der Lage, so rasch diese Bestellungen zu effektuiren, als dies im Interesse es Verkehrs gewünscht werden muß. Aus den Verzögerungen der Ablieferung erwachsen den Eisenbahnen mannigfache 1’“
Meine Herren! Das Güterquantum, welches jetzt jährlich auf den Eisenbahnen werden muß, beläuft sich auf etwa 10 Mil⸗ liarden Centnermeilen; für Frlegauwege ist hiervon etwa die Hälfte absorbirt worden. Die Aufgabe nun, dieses Transportdefizit zu decken und zugleich dem Aufschwunge des Handels und der Industrie gerecht zu werden, traf — es muß zugestanden werden — auf ein durch die Strapazen des Krieges stark mitgenommenes und durch die Entsendungen nach Elsaß und Lothringen sehr geschwächtes Personal und Material, dessen Wiederherstellung, Ersatz und Ver⸗ mehrung vece, Pen so rasch beschafft werden konnte, als die natür⸗ liche Ungeduld des Publikums dies forderte. Es ist allerdings noch bis heute nicht gelungen, überall die alte Regelmäßigkeit herbeizu⸗ führen resp. allen Anforderungen des Verkehrs im vollsten Umfange zu genügen. Die Staatsregierung ist aber unablässig bemüht, die alten normalen Verhältnisse wieder herzustellen; auch der vor⸗ liegende Etat liefert hierfür ein Zeugniß. Es sind darin die Ausgaben reichlich, sehr reichlich bemessen, die Einnahmen mit gewohnter Vorsicht in Ansatz gebracht. In Folge dessen ist trotz einer Mehrlänge der Eisenbahnen von 30 Meilen der Ueberschuß nur 439,000 Thaler höher als im vorigen Jahre, und wenn die Eisen⸗ bahnschulden und die extraordinären Ausgaben in Betracht gezogen werden, ist der Betrag sogar um 2,328,442 Thaler geringer als im Vorjahre, indem für extraordinäre Ausgaben 2,079,500 Thaler mehr in Ansatz gebracht und für Verzinsung und Tilgung der Eisenbahn⸗ schulden 687,954 Thaler mehr ausgeworfen worden sind.
Meine Herren! Bei der durchaus soliden Basis, auf welcher der Etat beruht, darf die Staatsregierung sich der Hoffnung hingeben, daß derselbe unveränderte Annahme finden wird.
— Nach dem Abg. Hammacher nahm bei Schluß der General⸗Diskussion der Ministerial⸗Direktor Weishaupt noch⸗ mals das Wort:
Meine Herren: Ich habe nur einige thatsächliche Berichtigungen
bedauerlichen
vorzubringen. Von dem Herrn Abg. Hammacher wird gesagt, er hal
Eisenbahnen mit
8