1872 / 19 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Jan 1872 18:00:01 GMT) scan diff

Finanz⸗Minister Kerkapolyi kann die freiheitsfeindliche Theorie Miletics, daß die Grenzer ihr Staatsrecht vom Monarchen erhalten haben, nicht annehmen’ diese Rechte seien so alt wie die ungarische Konstitution. Die Regierung wolle den freien Grenzern die freie Wahl lassen. Bisher waren die Grenzer weder selbst frei, noch wären es ihre Wahlen gewesen. Nach⸗ dem Mileties nochmals seinen Antrag motivirt, be⸗ merkend, die Regierung wolle die Provinzialisirung nicht ernstlich, sonst hätte sie die ganze Grenze provinzialisirt, erklärte der Minister⸗Präsident Lonyay: Gegen diese Behauptung Miletics; sprechen die Thatsachen. Zwei Regimenter sind provinzialisirt und in anderen sind die Uebergangsarbeiten im Zuge und werden überall mit Freude begrüßt. Die Annahme des An⸗ trages auf Einberufung einer Grenzvertretung wäre für die Regierung bequem, unter militärischem Einflusse würden die Wahlen regierungsfreundlich ausfallen. Die Regierung wolle nicht diese Kunstgriffe; dagegen versichere er, daß die Regierung keinerlei Bestrebungen gegen die Integrität des Landes und der Krone dulden werde.

Das Grenzbudget wurde hierauf einstimmig votirt.

Agram, 19. Januar. Das im Landtage verlesene König⸗ liche Reskript lautet:

»Wir Franz Joseph I. ꝛc. ꝛc. Den am kroatisch⸗ slavonischen Landtage versammelten Magnaten, Würdenträgern und Volksvertre⸗ tern Unseren Königlichen Gruß! Als Wir mit Unserem Königlichen Schreiben vom 31. März 1871 den kroatisch⸗slavonischen Landtag auf den 1. Juni 1871 in Unsere Landeshauptstadt Agram einberiefen, hegten Wir die Erwartung, daß der neu einberufene Landtag in Würdigung des Umstandes, daß die staatsrechtlichen Verhältnisse

durch den früheren kroatisch⸗slavonischen 1“ einverständlich mit dem ungarischen Reichstage gesetzlich geregelt worden sind, seine ganze Thätigkeit jenen inneren Reformen zuwenden werde, welche für das ersprießliche Gedeihen Unserer geliebten Königreiche Kroatien und Sla⸗ vonien unumgänglich Feeehrtbt sind und als solche allseitig anerkannt werden. Durch die Schroffheit der in Unserem Königreiche Kroatien und Slavonien bestandenen politischen Gegensätze haben Wir Uns kraft der Uns gesetzlich zustehenden Machtvollkommenheit bewogen gefunden, das Zusammentreten des Landtages wiederholt zu vertagen. Die am 20. September 1871 durch die P ehrzahl der Volksvertreter an ihre Wähler erlassene Erklärung hat in Uns die traurige Ueber⸗ zeugung wachgerufen, daß bei der in jener nicht gutzuheißenden und mit den bestehenden Grundgesetzen nicht in Einklang zu bringenden Erklärung zum Ausdrucke gelangten Stimmung von diesem Landtage ein ersprießliches Wirken nicht zu erwarten sei. Andererseits haben Wir mit Befriedigung vernommen, daß unter der Bevölkerung Unserer ge⸗ liebten Königreiche Kroatien und Slavonien schon jetzt allseitig ein ruhigerer und versöhnlicher Geist platzzugreifen beginne. Von diesem versöhnlichen Geiste erwarten Wir mit Zuversicht, daß ein in Folge von Neuwahlen zusammentretender Vertretungskörper bei schuldiger Achtung der durch Uns sanktionirten Gesetze und auf Grund des das staatsrechtliche Verhältniß Unserer Königreiche Kroatien und Slavonien zum Königreiche Ungarn regelnden und in anderer Weise, als es entstanden, nicht abzuändernden Staatsgrundgesetzes bestrebt sein werde, das lebhaft aufblühende nationale Leben zum Wohle der Stephans⸗Krone und der Gesammt⸗Monarchie allseitig zu ördern.

In dieser Anhoffnung sehen Wir Uns veranlaßt, kraft des laut §. 3, Gesetz⸗Artikel II. vom Jahre 1870 Uns zustehenden Königlichen Rechtes den auf den 15. Jänner vertagten Landtag aufzulösen und gleichzeitig den Banus Unserer Königreiche Kroatien, Slavonien und Dalmatien zu beauftragen, wegen Einberufung eines nelten Land⸗

tages das Erforderliche zu veranlassen. Im Uebrigen verbleiben Wir Euch mit Unserer Kaiserlichen und Königlichen Huld und Gnade

wohlgewogen.

Gegeben zu Wien, am 11. Tage des Monates Jänner i Jahre 18722. v

Franz Joseph m. p. Peter Graf Pejacsevich m. p. Koloman Bedekovich m. p.⸗« Schweiz. Bern, 19. Januar. Im Nationalrath

wurden heute von den Anträgen der Revisionskommission die Art. 79— 101 (bisher Art. 73 91) behandelt und im Ganzen damit übereinstimmend angenommen. Verschoben wurden bei Art. 80 Anträge auf Wahl des Bundesraths durch das Volk und auf Vorlage der Staatsverträge an die Volks⸗ abstimmung; ebenso die Ziffern 13, 14, 15 bis zur Feststellun der Kompekenz des Bundesgerichtes. Auch über Art. 84, und 89, Referendum und Initiative, findet die Berathung erst später statt; desgleichen über Art. 94, den Bundespräsidenten betreffend. 1

20. Januar. Heute wurde im Nationalrath der Antrag auf Wahl des Bundesrathes durch ein Listen⸗Skrutinium des Volkes, in Nr. 18. d. Bl. bereits gemeldet, mit großer Stimmen⸗ mehrheit, und zwar mit 77 gegen 12 Stimmen verworfen, ebenso ein Antrag von Carteret, daß zwei Bürger des näm⸗ lichen Kantons nicht unmittelbar nacheinander in den Bundes⸗ rath ö werden dürfen. Damit sind sämmtliche Artikel über den Bundesrath unverändert geblieben.

Niiederlande. Haag, 15. Januar. Von der Guinea⸗ küste ist hier eine an die Erste Kammer der General⸗

7

staaten gerichtete, aus Elmina vom 10. Dezember v. J. datirte Adresse des Königs der Elminesen eingetroffen, welche dem dringenden Wunsche der Elminesen Ausdruck giebt, daß das Vorhaben, das niederländische Guinea an Großbritannien ab⸗ zutreten, nicht zur Ausführung gebracht werde. Die Adresse betheuert die treue Anhänglichkeit der Elminesen an die Nieder⸗ lande, und stellt in Aussicht, daß viel Biut fließen werde, wenn dennoch die britische Flagge in den niederländischen Be⸗ sitzungen an der Guineaküste aufgepflanzt werden sollte. Die Adresse schließt mit der Kundgebung der Forderung, daß »das menschenfreundliche und edelmüthige Holland⸗ nicht mehr an diese Uebergabe denken werde, und empfieblt der Ersten Kammer der Generalstaaten die Obsorge für das Interesse des nieder⸗ ländischen Guinea. Als Abgesandter des Königs Kobben a Edjen von Elmina ist David Mill Grames im Haag anh ggt um diese Adresse zu überreichen. (Wie schon mit⸗ getheilt, hat am 17. d. die Erste Kammer den Vertrag mit Großbritannien, betreffend die Abtretung von niederländischem Gebiete auf der Küste von Guinea angenommen.)

Belgien. Brüssel, 21. Januar. Die Repräsentan⸗ tenkammer hat die Diskussion über den Kredit für Vermeh⸗ rung des Eisenbahnmaterials auch gestern fortgesetzt.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. Wien, Sonntag, 21. Januar, Abends. Auf der gestrigen Soirée des Grafen Andrassy erschien der Kaiser nebst mehreren Mitgliedern der Kaiserlichen Familie.

Paris, Montag, 22. Januar. Alle⸗ Mitglieder des diplo⸗ matischen Corps haben Thiers ihre Befriedigung über die glück⸗ liche Lösung der Krisis ausgedrückt. In den der Regierung nahestehenden parlamentarischen Kreisen verlautet, daß Thiers in Zukunft sich seltener an den Debatten der Nationalversamm⸗ lung betheiligen und daß die Frage in Betreff der Rückverle⸗ gung der Nationalversammlung nach Paris auf lange Zeit vertagt werden solle. 8

11u“

Das »Justiz⸗Ministerial⸗Blatt für die preußische Gesetzgebung und Rechtspflege« Nr. 3 enthält ein Erkenntniß des Königlichen Ober⸗Tribunals vom 1. Dezember 1871: Kompetenz des Disziplinargerichts, wenn der angeschuldigte richterliche Beamte vor rechtskräftig entschiedener Sache auf seinen Antrag aus dem

Staatsdienste entlassen wird oder zur E übergeht. en König-⸗

Die »Annalen der Landwirthschaft in lich Preußischen Staaten.« Nr. 6 haben folgenden Inhalt: Preußen: Uebersicht von den Beständen der unter der Oberaufsicht des Ministeriums für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten stehen⸗ den Provinzial⸗Meliorations⸗Fonds zu Ende des Jahres 1870. Verwendungsplan in Betreff des im Etat des Ministeriums für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten für das Jahr 1872 aus Fonds zu größeren Landesmeliorationen und Deichb stellung der Minimalgrößen der Mobilmachungspferde nach dem vom 1. Januar ab gültigen Maße. Das Decken fremder Stuten durch Beschäler des Hauptgestüts T. rakehnen. Landwirthschaftliches aus Italien. Bearbeitet von Dr. Wolfgang Rawack. Maischkühl⸗ Apparat von A. Nägeli in Wegeleben. (Mit Abbild.) John Fowler's kombinirter Dampfgrubber, Drillsaͤrmaschine und Egge. Aus Posen. (Ausstellun de Vermischtes: Wiener Aus⸗ stellung. Vom Ausschusse des kongresses deutscher Landwirthe. Gesellschaft der Landwirthe Frankreichs. Preis⸗Ausschreiben.

1 8

Kunst und Wissenschaft.

Unter den in diesem Jahre zu veranstaltenden Kunst aus⸗ stellungen in Deutschland wird von dem Cyklus der westlichen Kunstvereine die in Hannover stattfindende am 12. Februar, zu Magde⸗ burg am 8. April, zu Halberstadt am 10. Mai, zu Braunschweig am 10. Juni, zu Dessau am 10. Juli eröffnet werden. Die Ausstellun⸗

en des »Norddeutschen Gesammt⸗Kunstvereins⸗ beginnen zu öremen vom 1. März bis 31. März, zu Hamburg vom 12. April bis 6. Juni, Lübeck vom 22. Juni bis 20. Juli, Rostock vom 21. August bis 20. September, Stralsund vom 3. Oktober bis 26. Oktober. Die periodischen Ausstellungen des »Rheinischen Kunstvereins⸗

RNinderpest in Frankreich.

beginnen vom 1. April bis 1. Mai in Mainz. Es folgen Mann⸗ heim vom 1. Mai bis 1. Juli, Darmstadt 1. Juni bis 1. Juli, Hei⸗ delberg vom 1. Juni bis 1. August, Baden vom 1. August bis 1. Sep⸗ tember, Freiburg vom 1. September bis 1. Oktober, Karlsruhe vom 1. Oktober bis 1. November. Der Süddeutsche Cykluss« eröffnet im Januar 1872 gleichzeitig zu een Stuttgart, Wiesbaden Würzburg, Fürth, Rürnberg, Bamberg, ayreuth und Regensburg, seine Ausstellungen und schließt dieselben im Dezember 1879 München, 15. Januar. Im Hoftheater und im Residenz⸗ theater wurden zusammen während des Jahres 1871 289 Vor⸗ stellungen gegeben; davon entfallen auf das Hoftheater 193, auf das Residenztheater 96 Vorstellungen; zu gleicher Zeit wurde in beiden Theatern an 21 Abenden gespielt. Betrachtet man die Einzelleistungen beider Theater, so ergeben sich folgende Resultate: Das Hoftheater brachte im Schauspiele 14 Novitäten, davon 6 Lustspiele, 5 Dramen und 3 Festspiele. Neu einstudirt gingen 8 Dramen in Scene. Im.

8

417

niglichen Residenztheater gingen 11 Stücke zum 1. Male über die vngeg ween 8 Luscpiele, 3 Schauspiele; neu einstudirt waren 9 Stücke. Das Opern⸗Repertoire zeigt Novitäten: »Rienzi⸗ von Richard Wagner und »Der Haideschacht« von Fr. Holstein, außerdem das Bruchstück »Lorelei« von Mendelssohn⸗Bartholdy und

die 3 Fest⸗Compositionen von Baron Persfe. Wüllner und Zenger.

Benedix gehörten 19, Putlitz 18, Wilbrandt 17, Moliere 14, Bauern⸗ 5 18 Phakespeart 12, Schiller 9, Moser 8, Rosen 8, Laube 7, eyse 6, Goethe 6, Lessing 4, Kleist 4, Grillparzer 3 Abende, Halm, Hebbel Hackländer, Brachvogel, Arthur Müller 2 Abende, Calderon, Mosenthal, Freitag, Holtei und Charlotte Birch⸗Pfeiffer 1 Abend. In der Oper gestaltete sich das Verhältniß zwischen den einzelnen Autoren in folgender Weise: Allen voran geht Richard Wagner mit 24 Abenden, dann kommen Mozart und Lortzing mit je 9 Abenden, Weber mit 8, Rossini und Auber mit je 6, Donizetti und Gounod mit je 5, Flotow und Verdi mit je 4, Boieldieu und Kreutzer mit je 3, Bellini, David, Marschner, Mehul, Meyerbeer und Spohr mit je 2 Abenden, Beethoven und Gluck mit 1 Abend.

Wien, 21. Januar. Franz Grillparzer ist heute gestorben. Derselbe war am 15. Januar 1791 zu Wien geboren. 8

London, 19. Januar. Der Präsident der hiesigen geographischen Gesellschaft, General Rawlinson, hat von dem britischen Konsul in Kairo, Mr. Rogers, eine Depesche erhalten „die dazu angethan ist, alle im Umlauf befindlichen ungünstigen Gerüchte betreffs der Wohl⸗ fahrt der Sir Samuel Baker'’schen Expedition nach dem oberen Nil zu beseitigen. Die Depesche lautet: „Kairo, 72 Januar 1872. Nachrichten von Baker, datirt 8. Oktober 1871, kommen aus dem 42 551 nördlicher Breite. Alle Europäer befinden sich wohl.⸗ In dem erwähnten Breitengrade befindet sich Gondokoro, wo sich vor drei Monaten wahrscheinlich das Hauptquartier der Expedition befand.

Kopenhagen, 16. Januar. Aus St. Thomas erhielt die »Berl. Tid.« folgendes Schreiben: Der Hafen von St. Thomas ist im Dezember von dem amerikanischen 1 Dampfer »Haßler«, welcher zu einer zehn Monate dauernden a zu wissenschaftlichen Zwecken ausgerüstet ist, besucht worden. Es sollen namentlich die Stromverhältnisse an der Ost⸗ und Westseite von Nord⸗ und Südamerika, die größte Tiefe des Oceans östlich von den westindischen Inseln, die Beschaffenheit des Meeresbodens und das dortige Pflanzen⸗ und Thierleben, die Salzhaltigkeit des Meer⸗ wassers, die Tiefe, bis zu welcher das Tageslicht hindurch dringt, untersucht und eine vollständige Sammlung der im Ocean an den Küsten Amerikas vorkommenden Molusken und Fischarten herbei⸗

eschafft werden. Unter den Theilnehmern an dieser pedition be⸗

bühe ich: der bekannte Naturforscher Professor Agassiz (als Führer), Graf Pourtales, der Physiker Hill, der Chemiker Dr. White von Philadelphia, der Naturhistoriker Dr. Steindacher zc. Man erwartet große Ausbeute für die Wissenschaft von dieser Expedition.⸗

Fortsetzung des Nichtamtlichen in der 1. Beilage.

Königliche Schauspielee.

Dienstag, 21. Januar. Im Opernhause. (21. Vorst.) Robert der Teufel. Oper in 5 Abtheilungen, nach dem Fran⸗ zösischen von Scribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik von Meyerbeer. Ballet von Paul Taglioni. Jsaabella: Frl. Lehmann. Alice: Fr. v. Voggenhuber. Robert: Hr. Nie⸗ mann. Bertram: Hr. Behrens. Anf. halb 7 Uhr. M.⸗Pr.

Im SHnpeh hns. (22. Abonn.⸗Vorst.) Graf Essex. Trauerspiel in 5 Akten von Laube. Fr. Ernst: Königin Eli⸗ sabeth, als Gast. Anf. halb 7 Uhr. M.⸗Pr. 5 F. 2.

Mittwoch, 24. Januar. Im Opernhause. (22. Vorst.) Die weiße Dame. Oper in 3 Abtheilungen nach Secribe. Musik von Boieldieu. Anna: 15 Lehmann. Jenny: Frl. Horina. Gaveston: Hr. Fricke. Georg Brown: Hr. Formes. Anfang 7 Uhr. Kl. Pr.

. Safenspielhause (23. Abonn.⸗Vorst.) Krisen. Cha⸗ rakter⸗Gemälde in 4 Aufzügen von Bauernfeld. Anf. 7 Uhr. Mittel⸗Preise.s

8 4 Die Meldun

igen zum ersten Subskriptions⸗Ball sind so außerordentlich zahlreich, daß von den brieflich eingegangenen Gesuchen nur ein sehr kleiner Theil berücksichtigt werden konnte. Eine andere Beantwortung derselben als durch die Zusendung

der betreffenden Einlaßkarten liegt gänzlich außerhalb der Mög⸗

lichkeit, und wird gebeten, weitere Gesuche, deren jedes doch nur

eine besondere Rücksichtnahme beansprucht, nicht einzureichen.

viehmarkt:

[

Berlin, 22. Januar. Marktpr. (nach Ermitt

S Ene gr. Gerste 31 Rindfl. 500 G. Hatar szn 7. 88

Heu tr. Hammelfl ee Kalbfleisch

88

An Schlachtvieh Kindvieh 1910 Stück, Schweine 5637 Stück, 8 Külber 820 Stück. e e1“

Berlin, 22. Januar.

1A1AAAX“ höchste mittel niedrigste Rindvieh pro Centner Schlacht- ewicht Schweine pro Centner Sehlacht- 2 gewicht A 6 2 15 Hammel pro 20 23 Kilogramm 6 ¼½ Thlr. Kälber: Mittelpreise.

2ö222⸗2 e]

18 Thlr. 14 Thlr. 9 10 Thlr.

8*

* 1 8*½

Berlin, 22 Januar. (Nichtamtlicher Gatreide- bericht.) Weizen loco 68 84 Thlr. pr. 1000 Kilog. nach Qual., weissbunt. poln. 81 Thlr bez., pr. April-Mai 80 ¼ 86 Thlr. bez., Mai-Juni 80 ¼ ¼ Thlr. bez., Juni-Juli 81 4 2. 8 Thlr. bez.

Roggen loco 55.— 58 Thlr. gefordert, neuer 55 ¾ 57 ½ Thlr. ab Bahn bez., pr. Januar 56 5 ¼ Thlr. bez., Januar-Febr. 56 bis ¾ Thlr. bez., April- Mai 56 ¼ ½ Thlr. bez., Mai-Juni 57 ½ 56 ¾

Thlr. bez., Juni-Juli 57 ¼ Thlr. bez.

Gerste, grosse und kleine à 46— 61 Thlr. per 1000 Kilogr. Hafer loco 42 50 Thlr. pr. 1000 Kilogr., ostpreuss. 46

bis 47 Thlr. ab Bahn bez., pr. April- Mai 47½ Th'r. bez., Mai- Juni

48 Thlr. bez. Erbsen, Kochwaare 52 58 Thlr., Futterwaare 48 51 Thlr.

Rüböl loco 27 8 Thir., pr. Januar u. Januar- Februar 27 ¾ bis Thlr. bez., April-Mail 28 Thlr. bez., Mai-Juni 28 ¼ Thlr. bezahlt.

Petroleum 13 i Thlr., pr. Januar, Januar-Februar u. Februar- März 12 Thlr. bez. , Leinöl leco 26 ¾ Thlr. pr. 100 Kilogr. 8 Spiritus loco ohne Fass 23 Thlr. 18—22 Sgr. bez., pr.

u. Januar-Februar 23 Thlr. 22 26 Sgr. bez., April-Mai 24 Thlr. 2 9 —8 Sgr. 24 Thlr. 3 10—9 Sgr. bez., Juni- Juli 24 Thlr. 12 16 Sgr. bez.

Weizenmehl No. 0 1154 - 10 ¾ Thlr., No. 0 u. I. 10 ¾ Thlr. Roggenmehl No. 0 8 Thir., No. 0 u. I. 84 8 ¾ Thlr., pr. Januar 8 Thlr. 6 Sgr. bez., Januar-Februar u Februar-Màärz 8 Thlr. 6 5 Sgr. bez. 1 1 hens hes

Weizentermine sehr still. Roggen loco ging nur mässig um; feinc Qualitäten, die spärlich offerirt waren, fanden schlankes Unterkommen. Im erminverkehr bleibt es anhal- tend leblos, die wenigen Abschlüsse, welche zu Stande kamen, riefen keine Preisveränderung hervor. Hafer loco fand schwer- fälligen Absatz. Termine waren sehr still. Rüböl büsste neuerdings ein Geringes im Werthe ein, wozu wohl die flauen Pariser Notizen das Motiv gaben. Gek. 1300 Ctr. Spiritus genoss gute Nachfrage und profitirte auf alle Sichten circa 4 bis 5 Sgr. gegen vorgestern.

Steroin. 22. Nachm. 1 Uhr 21 Min. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) eizen 68 79 bez., Januar 78 i nom., Frübjahr 795 - 79 bez., Br. u. G. Mai-Juni 80 Br. Roggen 50 bis 55 bez., Januar 54 ¾ nom., Frühjahr 55 bez. u. Br. Mai- Juni 544 56 56 ¾ bez., Br. u. G. Rüböl 27 ¼, Januar 27 Br., April- Mai 27 ½ Br. u. G. Spiritus 23 ½ bez., Januar 23 ¼ G., Früh- jahr 23 ½ 23 bez.

L 7rn.e 22. Januar, Vormittags. (Wolff's Tel. Bur.)

iêe Getreidezufuhren vom 13. bis zum 19. Januar betrugen: Eng- lischer Weizen 4181, fremder 23,562, englische Gerste 1595, fremde 13,944, englische Malzgerste 20,473, englischer Hafer 579, fremder 32,701 e; Englisches Mehl 20,419 Sack, frem- des 1271 Sack und 540 Fass.

New-Iork, 21. Januar, Abends 6 Uhr (Wolff’s Tel. Bur.) Baumwolle 22 ½. Mehl 7 D. 00 C. à D. C. Rother Frühjahrsweizen D. C. Raff. Petrol. in New- York pr. Gallon von 6 ¾ Pfd. 23 ½, do. do. in Philadelphia do. 22. Havanna-Zucker No. 12 9 ¼.

7 g. Fonds- und Actien-Börse.

Berlin, 22. Jannar. Die Haltung der Börse war im gestrigen Privatverkehr angeregt, das Geschäft lebhaft. Heut war die Haltung nicht ganz so günstig, da sie eine mehr ab- wartende und das Geschäft nicht so belebt war, wenigstens nicht auf internationalem Gebiet. Lombarden wurden stark ehandelt. Auf dem Eisenbahn-Aktienmarkt fand grösserer Ferkehr in den schweren stntt. Banken waren fest und be- lebt, besonders Darmstädter, Union, Meininger und Darm- städter Zettel. Von Industriepapieren wurden Egestorff zu niedrigeren Preisen, Laurahütte, Norddeutsche Eisenbahn und andere Maschinenbau-Anstalten, und Fonrobert belebt. In- ländische und deutsche Fonds fest und belebt; starkes Geschäft fand in Meininger Prämien-Anleihe statt. Brioritäten waren ruhiger, inländische fest, österreichische desgleichen, russische etwas matter. Die Subskriptionslisten auf Gotthardbahn mussten, wie wir vorausgesagt, gleich nach der Eröffnung geschlossen wer- und hat eine sehr starke Ueberzeichnung stattgefunden; ganz leiche Nachrichten treffen von ausserhalb ein. Heut wurden

IIS8 ce

Erb it. Butter 500 G. 2. 8 Eier Mandel

Aktien zu 105 lebhaft gehandel 8

8