1872 / 35 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 09 Feb 1872 18:00:01 GMT) scan diff

bestritter werden, daß die Staatsregierung bei der Aufgabe von Reservatrechten nur in Uebereinstimmung mit der Lan⸗ desvertretung vorgehen werde; aber trotzdem sei der Sick'sche

Antrag im Ganzen für die Regierung unannehmbar, weil er

jeder Klarheit in Bezug auf das Materielle der ganzen Frage entbehre. Nach lebhaster Debatte wurde der Vermittlungs⸗ antrag Sicks mit 79 gegen 16 Stimmen abgelehnt, dage⸗ gen die von der Kommisston bezüglich des Oesterlen'schen An⸗ trages vorgeschlagene motivirte Tagesordnung mit 60 gegen 29 Stimmen und sodann aus dem Sickschen Antrage der Passus über Einbringung des Ministerverantwortlichkeits⸗ gesetzes mit 80 gegeut 9 Stimmen gleichfalls angenommen. Der Kommissionsantrag lautet: »„Die Kammer wolle in Erwägung: 1) daß der Königlichen Re⸗ ierung das Recht zusteht: Abstimmungen im Bundesrathe im Sinne des Abschn. 1 und 2 des Art. 78 der Reichsverfassung ohne Zustim⸗ mung der Landesvertretung vorzunehmen; 2) daß vermöge der für Württemberg verbindlichen Kraft der Reichsverfassung durch eine der⸗ artige Abstimmung auch eine Bestimmung der Landesverfassung nicht verletzt werden kann, 8 über den Antrag des Abg. Oesterlen und Genossen zur Tages⸗ ordnung überzugehen.«

Hessen. Darmstadt, 8. Februar. Das am 7. aus⸗ gegebene Großherzogliche Regierungsblatt Nr. 6 enthält u. A.: Verordnung, die Ausführung der Militärkonvention vom 13. Juni 1871 betr. Ferner folgende Kabinetsordre:

An das Kriegs⸗Ministerium. ch bestimme, daß die Großherzoglichen, nicht in den Verband der Königlich Preußischen Armee eingetretenen Offtziere und Militär⸗ beamten in Pension, zu ihrer Verheirathung einer Genehmigung Meinerseits, sowie überhaupt eines besonderen militärischen Konsenses ernerhin nicht bedürfen.

Darmstadt, den 29. Januar 1872. Ludwig.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 8. Februar. In der heutigen Sitzung des Landtags beantwortete der

eheime Staats⸗Rath von Groß eine frühere Interpellation dahin, daß Seitens des Bundesrathes ein Gesetz über das Vereinswesen nicht vorliege, und daß es nach Ansicht der Re⸗ gierung nicht angemessen sei, dem Landtage Mittheilungen üͤber den allerdings vorliegenden Entwurf eines Preßgesetzes zu machen, da dadurch eine freie Berathung und Bestimmung im Reichsrathe beeinträchtigt werde; eine andere Interpellation über Bau der Eisenbahnftrecke Gera⸗Weimar wurde dahin beantwortet, daß am 4. und 5. Februar ein neuer günstigerer

Vertrag als der frühere abgeschlossen worden sei, der dem Land⸗

tag demnächst vorgelegt werden solle. Der Landtag trat darauf in die Debatte über die eern erwähnte Petition über Auf⸗ hebung der Dlätenlosigkeit der Reichstags⸗Abgeordneten. Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Gotha, 6. Februar. Heute starb hier der vormals Herzoglich anhalt⸗bernburgische Wirkliche Geheime Rath und Staats⸗Minister a. D. Wilhelm von Braun; derselbe war am 1. Oktober 1790 zu Thale bei Ruhla geboren.

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 8. Februar. Der Kaiser ist gestern, von Bozen kommend, in Innsbruck angekommen.

Das Subkomite des Herfassungsaubschusses hat, wie die »Neue freie Fvae « berichtet, seine Berathun⸗ gen über die galizische Resolution beendigt. Das Elaborat enthält, dem genannten Blatte zufolge, Konzessionen an Galizien in autonomistischem Sinne auf Grundlage eines Kompromisses, in welchem das Ministerium, die Verfassungs⸗ artei und die Polen übereinstimmwen.

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8 Scchweiz. Bern, 7. Februar. Der Große Rath wählte im dritten Wahlgange mit 106 von 210 Stimmen den Kan⸗

didaten der Liberalen, Kommandanten Winistorf, zum Mit⸗ gliede des Regierungsrathes.“⸗

Im Nationalrath wurden heute in Revision des Art. 28, die Verwendung der Zoll⸗Erträgnisse betreffend, die Entschädigungen einzelner Kantone für den Unterhalt der Alpen⸗ Straßen präzisirt. Dann wurde vom 9. 15. d. M. Ver⸗

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Belgien. Brüssel, 8. Februar. Die Königin hat ihre Wohnung in dem Schlosse Laeken genommen.

Die Repräsentantenkammer setzte gestern die

Diskussion über das Budget des Ministeriums des Innern fort.

Rumänien. Bukarest, 8. Februar. (W. T. B.) Im Senat und in der Kammer wurde über mehrere gegen die Regie⸗ rung gerichtete Angriffe und Interpellationen Uebergang zur Tagesordnung beschlossen.

Die Kammer hat die Vorlagen, betreffend die Stempel und Taxen, angenommen.

In der Sitzung des Senats erklärte die Feegemech⸗ wie nach Wien berichtet wird, auf eine Interpellation, daß die ru⸗

mänische Eisenbahngesellschaft die rumänischen Bahnen durch

wen immer ausbauen und betreiben lassen könne. Der Senat erklärte sich mit dieser Mittheilung für zufriedengestellt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 7. Februar. Das siebente Stück der Gesetzsammlung enthält u. A. unter Nr. 57 den Senatsbefehl vom 24. Jan. 5. Febr., laut dessen die 9 westlichen Gouvernements, in welchen die Friedensgerichte getrennt von den allgemeinen Gerichtsinstitutionen eingeführt worden, in folgender Weise an die Gerichtshöfe zu vertheilen sind: die Gouvernements Wilna, Kowno und Grodno an den Petersburger, die Gouvernements Witebsk, Minsk und Mohilew an den Moskauer, die Gouvernements Kiew, Wolhynien und

odolien an den Odessaer Gerichtshof; unter Nr. 58 den

enatsbefehl von demselben Tage, welcher den Allerh. Befehl vom 7./19. Januar publizirt, laut dessen der §. 1255 des Rekrutirungs⸗Reglements beseitigt wird, durch welchen die Juden, die das Christenthum angenommen oder anzunehmen gewünscht haben, von der Rekrutenpflicht befreit werden; unter Nr. 62 den Senatsbefehl von demselben Tage, welcher das Maß der Immobiliensteuer in den Städten und Flecken

111II“

von 15 Gouvernements für das Jahr 1872 festsetzt.

Schweden und Norwegen. Christiania, 3. Februar. Der dem Storthing vorgelegte Voranschlag zum Staats⸗ budget für das Budgetjahr vom 1. Juli 1872 bis zum 1. Juli 1873 lautet auf eine Gesammt⸗Ausgabesumme von 5,270,000 Spezies. Die Einnahmen sind in dem Budgetvorschlage zu 5,150,000 Spezies berechnet.

Danemark. Kopenhagen, 6. Februar. Gestern wurde im Folkething das Staatsbudget in dritter Berathung beendigt; dasselbe geht jetzt an das Landsthing. Das Defizit ist auf 409,487 Rdl. außer 1 Million, welche vom Reservefonds über

den Vorschlag des Finanz⸗Ministers hinaus genommen wer⸗ den soll, reduzirt.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau. London, Freitag, 9. Februar. »Times« schreibt: England habe seine Zustimmung zu dem Washingtoner Vertrage nicht widerrufen und werde sie nie widerrufen. Die englische Regie⸗ rung sei nach wie vor bereit und entschlossen, bei dem Vertrage zu verharren. Dieselbe könne und wolle sich jedoch nicht auf einen Streit einlassen, welchen der Vertrag zum Abschluß bringen, keineswegs aber erst eröffnen Se.

Demselben Blatte wird aus Philadelphia vom 8. d. tele⸗ graphirt: Die amerikanische Regierung war der Ansicht, es sei den englischen Kommissarien bei den Unterhandlungen über den Wasbhingtoner Vertrag bekannt gewesen, daß die Wiederverguͤtung des indirekt verursachten Schadens bei den Forderungen Ame⸗ rika's einbegriffen war. Die amerikanische Regierung acceptire den Spruch des Schiedsgerichts und hege den Wuusch, einen vollkommenen Ausgleich herbeizuführen, welcher alle zukünftigen Zwistigkeiten ausschließe, übrigens werde sie keinen Theil der Klageschrift zurückziehen. Sa-

London, Freitag, 9. Februar. Einem Telegramm der »Times« aus Washington vom 8. d. zufolge ist die ameri⸗ kanische Regierung entschlossen, keinen der von ihr aufgestellten Ansprüche zurückzuziehen, dagegen alles dem Schiedsgericht in Genf anheimzustellen. 1

Kunst und Wissenschaft. Berlin, 9. Februar. Die permanente Ausstellung des Vereins Berliner Künstler im Industriegebäude ist neuerdings durch eine Anzahl neuer Kunstwerke bereichert worden. Von aus⸗ wärtigen Künstlern sind Rosa Bonheur durch ein Thierstück, Andreas Achenbach und Isabey durch Marinebilder, Herm. Kaulbach (ein Sohn Wilh. Kaulbachs) und Stewens durch Figurenbilder, Lietzen⸗Meyer in München durch ein Damenporträt, Dücker in Düsseldorf und Mohn in Dresden durch vortreffliche Landschaften und Adolf Schrö⸗ der in Karisruhe durch eine großs, breit behandelte Aquarelle ver⸗ treten. Auch ein alter, dem Velasquez zugeschriebener, gut gemalter Porträtkopf ist ausgestellt. Aus der großen Zahl von erken hiesi⸗ ger Künstler sind hervorzuheben die beiden poetischen, harmonisch ge⸗ stimmten Landschaften mit Thierstaffage von Paul Meyerheim, sowie das große, in Wachsfarben gemalte Dekorationsbild von Professor O. Begas (Scene aus Don Juan), ein anderes dekoratives Bild von Schaller, Professor Steffeck's Kinderporträt; Schauß »Johannes der Täufer«, Chialiva’'s »Schafstall« und »Heimkehr«; die kleinen an⸗ mehgg Genrebilder von Conrad und Ehrentraut, Studienköpfe von Kops und Engelbrecht, und Landschaften von Spangenberg (große Aquarelle), Ch. Hoguet, Pflugradt, Douzette u. A. London, 2. Februar. Seit einigen Tagen ist in der Westminster⸗ Abtei über dem Grabe Sir John Lerschets eine Marmortafel mit folgender Inschrift zu sehen: „Johannes Herschel, Guilelmi Herschel natu opere fama filius unicus »coelis exploratis« hic SP; Newtonem requiescit, Generatio et generatio mirabilia ei narrabunt. Psalm CXLV. 4. 5. Vixzit LIII äanmnos. obiit undecimo die maji, A. D. MDCCCLXXI.“

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Paris 338,68 » St. Maihica

Nichts.

Bar. Abw Temp. Abw Wind. [Allgemeine P. L. v. M. R. v. M. md. Himmelsansicht 2,6 N., massig. bedeckt. 9. Februar. 1 Haparanda 337,7 3,8 S80., schwach. sbedeckt. Christians. 342, 4 2,9 SW., mässig. bedeckt, Regen. Hernösand 337,4 2,2 NNO., s. schw. bedeckt. Helsingfors 335, 4 0,1 Winqdstille. EEbX“ Petersburg 336,2 3,8 S0., schwach. bedeckt. ¹) Stockho'm. 337,1 0,5 NW., schwach. bedeckt.2²2 Skudesnäs 338,6 0,2 NNO., schwach. heiter, dunstig. Frederiksh. W., schwach. v1“ Helsingör. WinaFstille. Moskau 333,1 11, 8 S., schwach. bewölkt. Memel 337,7 +†1,2 0,8 +4,6 SW., schwach. bedeckt. Flensburg. 337,8 3,9 N, schwach. Nebel. Königsbrg. 337,9 +l,s 0,2 †3,s SW., s. schw. L““ Danzig 337,7 +0,s 1,7 ¼3,3 bedeckt. 8 Putbus. 335,3 +0,2 2,5 +43,s NW., schwach. Nebel. =) Kieler Haf. 340,58 4,2 Windstille. neblig. Cöslin 337,7 +1, 8 0,8 +† 2,3 S., schwach. trübe.. Wes. Lchtt. 337,8 4,0 SW., schwach. dichter Nebel. Wilhelmsh. 336,68 4,4 Windstille. Stettin 338,9 * 2,11 0,1 +†l, o SW., schwach. wo Gröningen 338,6 6,38 SW., still. trübhee; Bremen .. .338,1 6,35 SW., schwach. Nebel. Helder 328,3 5,6 SSO., s. schw. Berlin 337,4 +l.7 1,8 + 2,2 SW., schwach. ganz bedeckt. Posen 336,8 + 2,8 0,4 + 2,2 NW., schwach. heiter. Münster 336,3 +1,1 4,8 +₰4, 2 SW., schwach. zieml. heiter. Torgau 335,2 + 1, 1 1,0 †lI,s W., mässig. bedeckt, Nebel. Breslau 333,8 +† 1, 8 0,3 †₰0.5 S0., schwach. heiter. Brüssel 337,s8 6,8 SSW., s. schw. 8 Cöln 336,1 +0,66 4,2 + 2,2 S0., mässig. bedeckt. Feae.s Wiesbaden 334,9 04 S0,, schwach. bedeckt, Nebel. Ratibor .. 330,6 +1,2 0,4 43,4 SW., mässig. halb heiter. Trier 331,4 0,9 2,4 +†l, 40., schwach. ttrübe, neblig. (Cherbourg 3371 9,8 SS0., schwach. bedeckt. Carlsruhe 334,7 0,0 SW., still. bedeckt, Nebel. 3,0 SO., schwach. heiter.*) 336,7 8,0 SO., schwach. bedeckt.

¹) Nebel. Schnee. ²) Max. 1.2. Min. 0,6. Gestern Schnee. 3) Gestern Nachmitrag NW. schwach. ⁴) Gestern Nachmittag Wind- stille. Strom S. Strom S. ³) Schwacher Regen. ³) Gestern etwas Regen. ⁷) Etwas trübe. 1A1““

8 Donstantin. 341,5 —.

1

Kopenhagen, 6. Februar. Eine außerordentlich schöne und

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große Feuerkugel wurde hier gestern Abend um 11 ¾ Uhr gegen

Korden in einer Höhe von ungefähr 30 Grad über dem Horizont bemerkt. Die Richtung derselben war von ONO. nach WSW., und sie bewegte sich außerordentlich langsam, war 5 6 Sekunden sichtbar, hatte erst eine dunkelrothe und Weßlich eine bläulich rothe Farbe, verfolgte eine fast horizontale Bahn und theilte sich in den beiden letzten Sekunden in zwei gleich große Kugeln, welche in anscheinend

unbedeutender Entfernung von einander dieselbe Richtung verfolgten.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 10. Februar. Im Opernhause. (34. Vorstell.) Jessonda. Oper in 3 Abtheilungen von E. Gehe, mit Tanz. Musik von Spohr. Jessonda: Fr. Mallinger. Amazili: Frl. Lehmann. Dandau: Hr. Fricke. Nadori: Hr. Formes. Tristan: Herr Betz. Anfang 7 8* Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (40. Ab.⸗Vorst.) Viel Lärmen um Lustspiel in 5 Abtheilungen nach Shakespeare, über⸗ setzt von Tieck. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.

Sonntag, den 11. Februar. Im Opernhause. S Vorst.) Ellinor, oder Träumen und Erwachen. Phanta isches Ballet in 3 Akten und 6 Bildern von P. Taglioni. Musik von P. Hertel. Lady Elinor. Frl. Kitzing. Albert: Herr C. Müller. Anfang 7 Uhr. W8

Im Schauspielhause. (41. Ab.⸗Vorst.) Die Harfenschule. in 3 Akten von A. E. Brachvogel. Anfang 7 Uhr. Saal⸗Theater. A. Böttcher’'s Soirée für instruktive Unter⸗ in drei Akten. Mit wöchentlich zweimal wechselndem

rogramm. Anfang 7 Uhr.

Produkten- und Waaren-Börse-. Berlin, 9. Februar. Fleischpreise auf dem Schlacht-

vieh markt: 1ö1“ höchste mittel niedrigste

Rindvieh pro Centner Schlacht- 1

ewicht.. ö Thlr. 15 Thlr. 9 10 Thlr. Schweine pro Centner Sehlacht- 8

ZZEIFöö A“

Hammel pro 20 23 Kilogramm 6—7 Thlr. Handel matt. Kälber: im Durchschnitt Mittelpreise, jedoch wurde gute Waare auch theuer bezahlt.

sg. pf.

Von Bis Mittel S ai thr'sg. pf. thr’sg. Pf. Ithr'sg. Pf. Weiz. 50 KiI 312 —2s 41 6 3 224 Bohnen 5 lit. Rogan 2 22 6 2 24 9 223 8 Kartoff. do. gr. Gerste 2 9 3 1 6 2200 3 Rindfl. 500 G. Hafer ² W. 2 4 6 2 15 2 9 9Schweine-

(zu L. ——————— fleisch Heu Centr. 29 24 6 Hammelsfl Stroh Schck. 7— 7 15 Kalbfleisch Erbsen5 Lit. 9 - 12 6 10 11 Butter 500 G. Linsen do. 10 - 15 13 3Eier Mandel

Berlin, 9. Februar. AnSchlachtvieh war aufgetrieben Rindvieh 59 Stück, Schweine 1452 Stück, Schafvieh 548 Stück. Kälber 857 Stück. 1

Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus, per 10,000 pCt. nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesi- gem Platze am 1“

2. Febr. 1872 Thlr. 23. 22. à Thlr, 23. 25. ]) ““

1u“ 3. 2 521 24. à 2 2. 23

11““ 23. 24. à 23. 23 23. 21. à 23. 23.

* 23. 18. à. —. —. 111“ 3. 127. 3 23. 13. Berlin, den 8. Februar 1872. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

* 4

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Berlin, 9. Februar. (Nichtamtlicher Getreide- bericht.) Weizen loco 68 85 Thlr. pr. 1000 Kilog. nach Qual. weissbunt poln. 79 81 ½ Thlr., pr. April-Mai u. Mai-Juni 79 Thlr. bez., Juni-Juli 79 ¾ Thlr. bez. ..“ Roggen 54 57 Thlr. gefordert, neuer 55 56 ½ Thlr. ab Bahn bez., pr. Februar und Febr.-März 54 ½ ½-4 Thir. bezszs- April-Mai 55 ¾ ½ X Thlr. bez. u. Br, Mai-Juni 55 ½- ½ —X Thlr. Juni-Juli u. Juli-August 56 ¼ 3 ¼ Thlr. bez. Gerste, grosse und kleine à 46 61 Thlr. per 1000 Kilogr. Hafer loco 41 50 Thlr. pr. 1000 Kilogr., ostpreuss. 44 45 ½ Thlr. bez., pomm. 47 48 Thfr. ab Bahn bez, April-Mai 47 bis 46 ½ Thlr. bez., Mai-Juni 47 Thlr. bez. Erbsen, Kochwaare 50 57 Thlr., Futterwaare 47 49 Thlr. Rüböl loco 28 ¾ Thür., pr. Febr. 28 Thlr. bez., Februar. Mürz 28 ½˖ Thlr. bez., April-Mai 28 ⁄4 X Thlr. bez., Mai- Juni 28 ½ Thlr. bez. 2 Petroleum 13 Thlr., pr. Februar und Februar-

Thlr. Br. 8 I1I11“ 8* JIeinöl loco 26 ¼ Thlr. pr. 100 Kilogr. 1.“ Sspiritus loco ohne Fass 23 Thlr. 10 11 Sgr. bez., pr. Febr. u. Febr.-März 23 Thlr. 11 Sgr. bez., April-Nai 23 Thlr. 25 bis 20 23 Sgr. bez., Mai- Juni 23 Thlr. 26— 21 24 Sgr. bez., Juni- Juli 24 Thlr. 2 bis 23 Thlr. 28 Sgr. bis 24 Thlr. bez., Juli- August 24 Thlr. 4—123 Sgr. bez., August-September 24 Thlr. vbis 23 Thlr. 27 Sgr. bis 24 Thlr. Weizenmehl No. 0 11 ½ -10 ½ Thlr., No. 0 u. I. 10 ½ 9 Thlr

Roggenmehl No. 0 8 ½ 8 Thlr., No. 0 u. I. 8 7 ½ Thlr., pr. Februar, Febr.-März u. März-April 7 Thlr. 29 Sgtrt. Weizen-Termine matter. Roggen zur Stelle in feiner Waare spärlich am Markt, holte vorkommend sfeste Preise. Termine waren heute mehr offerirt und mussten sich Abgeber in billigere Gebote fügen. Schluss matt. Hafer loc und Termine in matter Haltung. Rüböl behauptete seinen estrigen Preisstand leicht. Der Handel blieb ohne Leben. piritus wurde anscheinend in Realisation stark offerirt und selbst nach einem merklichen Preisrückgange beobachtete de Begehr Reserve. Gek. 10,000 Liter. 1 Breslam, 9. Februar, Nachm. 1 Uhr 56 Min. (Tel. I. des Staats-Anzeigers.) Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt.

23 ½ Br., 23 Gd. Weizen, weisser 208 242 ½ Sgr., gelber 208 bis

234 Sgr. Roggen 152 168 Sgr. Gerste 138 154 Sgr. 130 136 Sgr. pro 200 Zollpfund ä= 100 Kilogramm. New-York, 8. Februar, Abends 6 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Baumwolle 23 ½. Mehl 6 D. 80 C. à D. C. Rother Frühjahrsweizen D C. Raff. Petrol. in New-York pr. Gallon von 6 ¼ Pfd. 22 ⅞, do. do. in Philadelphia do. 21 ¾½ Havann cker No. 12 9 . Fponds- und Actien-Börse. 84488 Berlin, 9. Februaar. Die Haltung der Börse war, wie wir vorausgesehen, heut wieder fest, aber die erhöhten Course liessen die Kauflust nicht so lebhaft hervortreten, als bei der Baisse. So besonders auf dem Eisenbahn-Aktienmarkt, Wo das Geschäft schwerfällig blieb. Fremde Spekulationspapiere waren höher, Franzosen, Kredit, auch Italiener, und später, wo die Festigkeit noch prägnanter wurde, besonders noch Lombarden belebt. Banken still, zum Theil höher, Darm- städter, Depositenbank, Centralbank für Handel und Industrie lebhaft. Industriepapiere waren nur zum Theil fester; Hen- richshütte und Neuschottland gesucht; Gummifabrik Bolle be- lebt und 1 höher; Hofjäger in regem Verkehr. Inländische und deutsche Fonds und Prioritäten waren still und fest, besonders gut behauptet russische Prioritäten.

8

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