1872 / 67 p. 10 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Mar 1872 18:00:01 GMT) scan diff

1e“ 1is, mee“ eordnung ganz klar darüber war und keinen Zweifel darüber hatte, wie die Handhabung derselben sich bewähren werde. Viele Vorschläge, welche die Regierung seit einer Reihe von Jahren gemacht hat, sind ihr nicht in voller Lebendigkeit als die ein⸗ zigen richtigen erschienen; viele von den Beschlüssen, die Ihre Kommission gefaßt hat, laboriren an demselben Fehler. r. von Meyer hat darin gewiß Recht, und die Herren, von denen die Vorschläge ausgehen, werden ihm darin zustimmen müssen, daß es sich um ein Experiment handelt. Das einzige Mittel gegen die darin liegende Gefahr scheint mir das zu sein, was die Regierung Ihnen immer vorschlägt: entfernen Sie sich bei den Neuerungen nicht über das Bedürfniß hinaus von dem, was bisher praktisch gewesen ist und dessen Folge sich übersehen läßt, die Durchführung des neuen Ge⸗ dantkens allein erfordert große Umgestaltungen, aber beschränken wir ddieselben auf das Maaß des NFothwendigen, benutzen wir nicht die Gelegenheit, um Theorien, die uns onst lieb sind, bei dieser Gelegenheit tout prix zur Geltung zu bringen, thun wir einen großen entschei⸗ denden Schrittvorwärts, ohne einen Sprung zu machen, von dem wir nicht wissen, wohin er uns führt. 1 Wenn das richtig ist, was ich gesagt habe, dann ergiebt sich 8 gleich die Stellung, die die Regierung in den Debatten über dieses Gesetz einzunehmen gezwungen ist. Bei vielen anderen Gesetzen kann die Regierung positiv sagen: das will ich, das halte ich für zweck⸗ mäßig, für richtig, für einzig richtig, und wenn ein entgegenstehender Vorschlag zum Meschlus erhoben wird, so erkläre ich von vornherein, ich gebe diesem Beschluß meine Zustimmung nicht. In sehr vielen Fragen, welche in der vorliegenden Debatte auftauchen werden/ steht die Regierung so nicht. Ich will mich einmal recht offen aus⸗ sprechen; ich könnte mir denken, daß die Regierung sich mit Beschlüssen des Abgeordnetenhauses, die ihr nicht recht gefallen, doch einverstanden erklären könnte und sich mit dem Hause einigte; ich könnte mir auch denken, daß sich die Regierung mit dem Herren⸗ hause einigt, aber der ganze Schwerpunkt der Sache liegt in diesem Falle darin, Herrenhaus und Abgeordnetenhaus zu pereinigen, und die Aufgabe der Regierung muß es sein, gerade auf diese Seite der Frage das Hauptgewicht zu legen. Deshalb werden Sie sehr be⸗ Fingnte Aeußerungen über Annehmbarkeit oder Unannehm⸗ barkeit von hier aus nur in wenigen Fällen erwarten dürfen, die Regierung wird sich vielmehr zur Zeit darauf beschränken müssen Ihnen ihre Wünsche ans Herz zu legen, und dabei namentlich au auf den Gesichtspunkt Rücksicht zu nehmen, ob nach der Fühlung, die sie mit dem Herrenhause hat, gewisse Beschlüsse überhaupt, oder nach E Konzessionen stimmung haben. 8 L“ welche Mitglieder der Kommission gewesen sind, werden mir und meinem Kommissarius nachsagen müssen, daß daß wir uns nicht störrisch benommen haben. Aber daraus geht nicht hervor, daß die Regierung Alles, was aus der Kommission hervor⸗ gegangen ist, gutheißt. Ich halte Vieles von dem, was die Kommis⸗ sion beschlossen hat, nicht für geeignet, um ein Kompromiß zwischen den Häusern herzustellen. Ich halte die Vorlage der Regierung für diejenige, die am meisten Chancen bietet, eine allseitige Zustimmung zu erlangen, und wenn ich deshalb in der Berathung des Gesetz⸗ entwurfs wesentlich auf die Regierungsvorlage zurückgehen werde, natürlich abgesehen von einzelnen Punkten, in denen ja Abweichun⸗ gen davon stattfinden können, so bitte ich, das nicht als schroffe Ab⸗ lehnung desjenigen anzusehen, was die Kommission beschlossen hat, sondern darin nur den ernstlichen und dringenden Wunsch der Regie⸗ rung zu erkennen, in dieser Session mit beiden Häusern des Landtages zu einer Verständigung zu gelangen. Der Regierungskommissar Geh. Regierungs⸗Rath Persius erklärte: Der Herr Abg. von Meyer hat behauptet, der Regierungs⸗ Kommissar, als welcher ich zu fungiren die Ehre hatte, habe in der Kommission die Erklärung Sn daß der vorliegende Gesetz⸗ entwurf nach dem Muster der badischen Kreis⸗Ordnung gearbeitet worden sei. Ich habe eine solche Aeußerung nicht gethan. Herr von Meyer fragte mich, ob in anderen Staaten bereits Verwaltungs⸗ gerichte und ein Barthhthe in Verwaltungs⸗Streit⸗ sachen existirten, worauf ich ihm erwidert, was aber, so viel ich mich entsinne, nicht öffentlich in der Kommission geschah, sondern gelegentlich bei einem Privatgespräch, daß allerdings im Großherzog⸗ thum Baden seit einer Reihe von Jahren Verwaltungsgerichte mit einem öffentlich mündlichen Verfahren beständen, und in dieser Be⸗ ziehung die dort erlassenen Gesetze bei Ausarbeitung des Kreis⸗ Ordnungs⸗Entwurfs nicht unbeachtet gelassen seien.

Verkehrs⸗Anstalten.

Die Direktion der Erie⸗Eisenbahn ist nach den dort vor⸗ gekommenen großartigen Unterschleifen jetzt von Neuem organisirt worden. General Dix ist zum Präsidenten, General Me. Clellau zum Ober⸗Inspektor gewählt worden. Zu der neuen Direktion gehoöͤren außerdem Herr Barlow und Sherman (aus der Firma Duncan, Sherman u. Co.) und General Diven. Herr Sherman ist zum

Kassen⸗Rendanten ernannt. iüwhan b WIII11““

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Produkten- und Waaren-Börse.

Berlin, 16. März. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiritus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren. und Produktenmakler.)

Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 67 83 Thlr. nach Qualität, gelber: „Pr. April-Mai 76 à 75 ¾ bez., Mai-Juni 75 ¾ à 75 bez., Juni-Juli 75 ¼ à 75 bez., Juli- August 74 ½ à 74 ¼ bez.

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ussicht auf endliche allseitige Zu⸗

zen pr. 1000 Kilogr. loco 51 56 Thlr. nach Qunal. ge- fordert, 51 5. 54 ¼ Thlr. nach Qual. bez., April-Mai 52 à 52 ¼ à 52 bez., -Juni 52 à 52 bez., Juni-Juli 52 ¼ à 52 ½ à 52 bez., Juli-August 52 ¾ à 52 à 52 bez. Gerste pr. 1000 Kilogr. 46—61

kleine 46 61 Thlr. nach Qu Hafer pr. 1000 Kilogr. loco 42 50 ¼ Thlr. nach Qualität,

pr. April-Mai 45 ½ ven, Mai- Juni 45 ¼ bez., Juni-Jdli 46 à 46 ¼ bez., Juli-August 4 ez.

8 Ratgenmehl Nr. 0 u. 1 pr. 100 Kilogr. Brutto unvorsteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 7 Thlr. 19 Sgr. nominell, April-Mai 7 Thlr. 19 Sgr. bez., Mai- Juni 7 Thlr. 19 Sgr. bez, Juni-Juli 7 Thlr. 20 Sgr. bez., Juli-August 7 Thlr. 20 Sgr. bez.

Erbsen pr. 1000 Kilogr. Kochwaare 52 —58 Thlr. nach Qua- lität, Futterwaare 48—51 Thlr. nach Qualität. üböl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 28 Thlr., pr. die- sen Monat 27 à 27 % à 27 ½ bez, März-April 27 ½ à 27, à 27 ½ bez., April-Mai 27 à 27 % à 27⅛ bez., Mai-Juni 25 ¾ à 25 bez., September-Oktober 24 ¾%˖ à 24 ½ à 24 ¾. bez., Oktober-November 24 ¾ à 24 ½ à 24 ⁄¾2% bez. Leinöl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 26¾ Thlr. Petroleum raffinirtes (Standard white) Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr.) loco 13 ⅔1 Thlr., diesen Monat 12 Thlr., März-April 12 Thlr., April- Mai Thlr., September-Oktober 13 Spiritus pr. 100 Liter à 100 pr. April-Mai 22 Thlr. 13 à 18 S 6 20 à 18 Sgr. bez., Juni- Juli 22 Thlr. 18 à 27 à 24 Sgr. bez., Juli-August 22 Thlr. 23 Sgr. à 23 Thlr. à 22 Thlr. 28 Sgr. bez. August-September 22 Thlr. 16 à 22 à 20 Sgr. bez, September- Oktober 20 Thlr. 16 à 24 à 20 Sgr. bez. 1 Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. = Thlr. 10 à 12 Sgr. bez. 1 Weizenmehl No. 0 I1 4 10 ½, No. 0 u. 1 10 à 9

Rogg

Thlr. nach Qual.,

8*

pCt. = 10,000 pCt mit Fass.

loco Roggen-

mehl No. 0 8 ¼ à 7 ¼, No. 0. u. 1 7 ¼ à 7¼⅞ pr. 100 Kilogramm

Brutto unversteuert inkl. Sack. Weizenmehl vernachlässigt Roggenmehl zu notirten Preisen langsam abzusetzen. Glasgow, 15. März. Roheisen 88 Sh. 3 Pce. 1 Few-Norkn, 16. Mürz, Abends 6 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Baumwolle 22 ½. Mehl 7 D. 10 C. à D. C. Rother Frühjahrsweizen D. C. Raff. Petrol. in New-Xork pr Gallon von 6 ½ Pfd. 22 ¼, do. do. in Philadelphia do. 21 Havanna-Zucker Nü. 12 8. * 8— “] Fonds- und Aetien-Börse. 1 Frankfurt a. M., 16. März, Abends. (Wolts Tel Ss Günstig. 1 ffekten-Sozietät. Amerikaner 96, do. de 1885 Kreditaktien 364 ½¼ 1860er Locso 93 ½, I185ter Loose —, Staats- dahn 411 ¾, do. neue —, Galizier 276 ½¾, Lombarden 221 ½4 Silberrente 64 ½, Papierrente 59 ¼, Elisabethbahn 264, Nord- westbahn 227 ½, österreichisch-deutsche Bankaktien 126 ½⅞, ita lenisch-deutsche Bank —, Cöln-Mindener Eisenb.-Loose Nene franz. Anleihe vollbezahlte Stücke —, Oberhessen Darmstädter Bankaktien —, Leipziger Vereinsbank —, Pro rinzial-Discontogesellschaft —, Frankfurter Wechslerb. Ungarische Loose —, Brüsseler Bankaktien —, Böhmisch Westbahn —, Frankfurter Bankverein —, Elbthal —, Raab- Grazer Loose —, Engl. Wechslerbank —, Buschtiehrader

Antwerpener Bank —. 8 Frankfurt a. M., 17. März, Nachmittags. (Wolff’'s Tel. Bur.) Still. Austro-türkische Kreditanstalt lebhaft 162. Effoktensozietät. Berliner Wechsel —. Hamburger Wechsel —. Londoner Wechsel —. Pariser Wechsel —. Wiener Wechsel 106 ½, Bundesanleihe Neue Schatz- Anweisungen —. Neue Central-Bodenkredit- Pfandbriefe —. Cöln -Mindener Eisenbahn - Loose —. Papierrente 59 ½. Silberrente 64 vbv, Amerikaner de 1882 96 9%. Türken —. Oesterreichische Kreditaktien 361 ⅞. —. Oesterr.-franz. Staatsbahn 409 ½, den 220. Böhmische Westbahn —. bahn 227 ½5 Elisabethbahn 262 ¾. Kurhessische Loose —. Bayersche Militär- Anleihe —. Bayersche Eisenbahn-Anleihe Badische Prämien-Anleihe —. Neue Badische 1860er Loose 93 ½. 1864er Loose Oberhessen —. Bodenkred. —. Neue Russen —. Elbthal —. Berl. Bankverein —. Frankf. Bankverein ziger Vereinsbank —. Mecklenburger Bodenkredit —. Prov.- Diskontogesellschaft —. Schustersche Gewerbebank —. Centralbank —. Süddeutscher Bodenkredit —. verein —. Brüsseler Bank —. deutsche Bankaktien 128 ¼¾

do. neue 249. Lombar Galizier 275. Nordwest Hessische Ludwigsbahn

Antwerp. Bank —. Oesterr.- 8 Italienisch-deutsche Bank —. Un- arische Anleihe —. Ungarische Loose —. Raab-Grazer oose —. Gömörer Eisenbahnpfandbriefe —. Französische 5proz. Rente —. Kansas —. Rockford —. 8 South Missouri —. South Eastern- Prioritäten —. Pacific —. Gotthardbahn —. Antwerpener Bank Engl. Wechslerbank —. Oesterr.- ungar. Escptb. —. New- Yorker 6proz. Anl. —. Oregoöon 72 ⅓.

Hüöäõchste Notirung des Goldagios 10 ½, niedzigste 10 ½.

(Schlusscourse.) agio 10 ¾, Bonds de 1885 112 ¾¼,

112 ⅛½. Eriebahn —. IIlinois 134.

2

9 ½, Bonds de 1865

8

do. neue 10

11111““

r. bez., Mai-Juni 22 Thlr. 14 4

Pfälzer Bank-

4 74

pr. 100 Kilogr. mit

Thlr. bez.

88 1

10,000 pCt. ohne Fass

Darmstädter Bankaktien

Bayersche Prämien-Anleihe —D.

Russ.

Frankf. Wechslerbank 116 ⅛. Leip-

Georgia —. Central-

NMew-York, 16. März, Abends 6 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.) Wechsel auf London in G0ld 109: Gold.

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Zweite

nzeiger und Königlch Preußischen

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zeiger.

8 Nichtamtliches.

Belgien. Brüssel, 17. März. Der König empfing am Donnerstag den außerordentlichen Gesandten des König von Spanien, Patxot⸗y⸗Achaval, welcher dem König die für den Grafen von Flandern bestimmte Dekoration des Goldenen Vließes überreichte.

Die Repräsentantenkammer hat gestern die Generaldiskussion des Gesetzes, die Auflösung der Provinzial⸗ räthe betreffend, beendet und in der Spezialdiskussion die beiden ersten Artikel angenommen.

Großbritannien und Irland. London, 15. März. Ihre Majestät die i. ist gestern in Begleitung ihrer beiden jüngsten Kinder, des Prinzen Leopold und der Prin⸗ zessin Beatrice, nach Windsor zurückgekehrt, von wo aus sie am 23. d. die Reise nach Deutschland zum Besuche ihrer Stief⸗ u der Fürstin von Hohenlohe⸗Langenburg, antreten wird.

Im Buckingham⸗Palast fand gestern Nachmittag der erste große Herren⸗Empfang in dieser Saison statt. Außer Ihrer Majestät der Königin waren Prinz Arthur, Prinz Leopold, die Prinzessin Louise und ihr Gemahl, der Marquis von Lorne, der Herzog von Cambridge, Prinz Eduard von Sachsen⸗Weimar, die Kabinets⸗Minister und ein großer Theil des diplomatisches Corps zugegen. Der türkische Bot⸗ schafter war durch einen schweren Unfall und der portugiesische Gesandte durch Unwohlsein am Erscheinen verhindert. Während des Levers ertheilte die Monarchin den städtischen Würden⸗ trägern, denen aus Anlaß der nationalen Dankesfeier in der Paulskirche die Ritterwürde verliehen worden war, den Ritter⸗ schlag. 4 Hie offizielle London Gazette« meldet die Ernennung des Lord Northbrook zum General⸗Gouverneur von Indien, und des Lord Hobart zum Gouverneur der Prästdentschaft von Fort St. George in Madras.

Franbrench. Paris, 16. März. Das »Journal officiel« veröffentlicht das Dekret, durch welches in Folge des Beschlusses der National⸗Versammlung den Wittwen des Generals Lecomte,

des Obersten Billet und der als Geißeln getödteten Gensd'armen

und Stadtsergeanten Pensionen zuerkannt werden. Das »Journal officiel« enthält die neuesten Berichte aus Algerien, denen zufolge in der Provinz im Allgemeinen

Ruhe herrscht. 8

18. ürs (W. T. B.) Das » Journal offticiel« er⸗ klärt die Nachricht, daß die Militärkommission die Untersuchung über die Kapitulation von Metz beendigt habe, für verfrüht. Die Kommission habe noch keine Entschließung gefaßt, sondern werde noch mehrere Zeugen vernehmen.

Versailles, 16. März. In der Nationalver samm⸗ lung wurde die Berathung des Budgets fortgesetzt. Der Minister des Auswärtigen, Graf Remusat, legte den Gesetz⸗ entwurf, betreffend den von den Bevollmächtigten Frankreichs und Deutschlands am 14. Februar unterzeichneten Postver⸗ tag. der Versammlung vor. Der Vertrag soll am 1. Mai d. J. in Kraft treten, weshalb die Dringlichkeit erklärt

wurde. Bischof Dupanloup kündigte an, er werde tnftigen

Sonnabend die Nationalversammlung auffordern, den Tag für die Berathung der katholischen Petitionen definitiv festzusetzen. 8

Pportugal. Lissabon, 13. März. Von einem Besuche in Oporto zurückgekehrt, hat sich das brasilische Kaiser⸗ paar heute Nachmittag um 4 Uhr nach Rio de Janeiro ein⸗

geschifft. Italien. Rom, 17. März. Heute wurde die Büste Mazzini'’s in feierlichem Aufzug auf das Kapitol getragen. Es betheiligten sich an der Feier unter Anderen viele Arbeiter⸗ Gesellschaften und Korporationen. Mehrere Reden wurden 8.— , und ging die ganze Feierlichkeit ohne jede Störung vor sich. 1“ Genua, 17. März. Das Leichenbegängniß eööö hat heute unter sehr zahlreicher Betheiligung der Bevölkerung stattgefunden.

Der Senat ge⸗ dies⸗

Numänien. Bukarest, 16. März. sähehägte die Zehnmillionen⸗Anleihe behufs Bezahlung der jähebmn Eisenbahncoupons. 8

Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. März. Die Großfürstin Maria Nikolajewna hat sich in das Aus⸗ land begeben. 1

17. März. (W. T. B.) Der russische Gesandte bei dem Schweizer Bunde, Geheime Rath Ritter de Giers, ist zum russischen Gesandten am schwedischen Hofe, der russische Lece. tions⸗Rath Fürst Gortschakoff in Berlin zum russischen Ge⸗ sandten in Bern ernannt worden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. März. Die Zweite Kammer des Reichstags hat den Vorschlag, betreffend die Abänderungen des Strafgesetzes, berathen und zwar in derselben Weise wie die Erste Kammer, indem sie gleich⸗ wie letztere den Vorschlag des Herrn Tjernlund wegen Ab⸗ schaffung der Todesstrafe verworfen hat. Ferner hat die Kam⸗ mer einen Vorschlag des Herrn Nilsson über Ernennung von Schulinspektoren berathen. Derselbe bezweckt, daß die Landes⸗ thinge (Amtsräthe) ein Vorschlagsrecht bei der Ernennung von Schulinspektoren haben sollen und daß letztere angewiesen würden, den Landsthingen über den Zustand in den Armen⸗ schulen Bericht zu erstatten. Der Ausschuß hatte, mit Aus nahme von drei Mitgliedern, die Verwerfung des Vo schlags anempfohlen, aber die Kammer nahm denselben an. Der Vorschlag des Konstitutionsausschusses über eine Ab⸗ änderung des Grundgesehes, dahin, daß der König in Zukunft nur nach erfolgter Berathung mit dem Hanzen Staatsrathe Bündnisse oder Traktate mit fremden Mächten abschließen könne, während jetzt die Herbeiziehung des Ministers des Aeußern und eines Mitglieds des Staatsrathes zur Berathung genügte, wurde angenommen. Derselbe ist indessen von der Ersten Kammer abgelehnt worden.

Dänemark. Kopenhagen, 15. März. In der Sitzung des Landsthing am heutigen begann die Berathung eines Gesetzentwurfs, betreffend die Besteuerung ausländischer öö welcher von dem Finanz⸗Minister Fenger befür⸗ wortet wurde.

Amerika. New⸗York, 16. März. Wie aus Mata⸗ moras von gestern gemeldet wird, hat der juaristische General Rocha am 3. d. Zacatecas besetzt.

Das Repräsentantenhaus in Washington hat den Beschluß gefaßt, daß in Zukunft in der Militär⸗Aka⸗ demie zu Westpoint die deutsche Sprache gelehrt werden soll.

Ein Telegramm aus Havanna vom 1. d. M. meldet, daß die spanischen Truppen unweit Canto del Embaracodero den cubanischen Oberst Calixto Pieda und den Kapitän Perez ge⸗ fangen nahmen und beide hinrichteten. Wie verlautet, soll in den Bergen von Torro ein hitziges Gefecht stattgefunden haben, in welchem die Spanier siegreich waren.

Ein offizieller Bericht vom 29. Februar giebt die Ver⸗ luste der Spanier in den Gefechten während der letzten vierzehn Tage auf 24 Todte und 30 Verwundete an. Dagegen sollen 121 Cubaner getödtet und 36 gefangen genommen worden sein, während 500 sich freiwillig ergaben.

Den u der neuesten brasilianischen Post zu⸗ folge war in Rio de Janeiro einer der Kommissäre aus Paraguay mit dem diesem Lande und Brasilien abgeschlossenen Friedensvertrage angekommen. Derselbe ver⸗ pflichtet Paraguay nicht zur Tragung irgend einer durch den Krieg entstandenen Schuld und vertagt jede Diskussion über diesen Punkt auf zwei Jahre. Auch enthält der Vertrag keine formelle Stipulation betreffs eines Verbleibens von brasiliani chen Truppen in der Republik oder irgend eines Schutz⸗ und“ Trutzbündnisses. Ferner hat keinerlei Cession von Gebiet statt⸗ gefunden und das darauf bezügliche Abkommen giebt Brasi⸗ lien blos den unbestreitbaren Vestt von Ländereien, die es ste als die seinigen betrachtete. 8

G Kunst und Wissenschaft. 8 Berlin, 18. März. In der Sitzung der archäologischen Gesellschaft am 5. d., welcher unter anderen Gästen der großbri⸗ tannische Botschafter beiwohnte, sprach Funlächst Prof. Hübner über die s. g. Clytia, welche er für ein Porkrait etwa aus Kaiser Clau⸗ dius Zeit halte, und verfolgte die künstlerische Verbindung von Menschen mit Pflanzen und Blumen auf Karvyatiden, steiner⸗ nen Grabreliefs, Bronzegeräthen, Terracotta⸗Figuren und ⸗Reliefs und auf Vasen. Büsten, wie die des M. Aurel und Antinous haben am Untersatz öfters Acanthusblätter. Prof. Curtius zeigte eine

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