1872 / 103 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

Nichtamtliches. eutsches RNRei

Preußen. Berlin, 2. Mai. Se. Majestät der Kaiser und König haben bestimmt, daß die den Truppen⸗ theilen zur bleibenden Erinnerung an den ruhmvollen Krieg 1870/71 verliehenen Eisernen Kreuze in den Fahnen⸗ bez. Standartenspitzen, so wie die Fahnen⸗ bez. Standartenbänder überall wo es ausführbar durch einen feierlichen Sonn⸗ tagsgottesdienst, bei welchem die mit dem Eisernen Kreuz, bez. den Fahnenbändern dekorirten Fahnen und Standarten am Altar aufzustellen sind, geweiht werden sollen. d2n.

Se. Majestät der Kaiser und König hat dem germanischen Museum zu Nürnberg, welches in der Zeit vom 15. Mai bis 15. Juni d. J. eine Ausstellung hervorragender kunstgewerblicher Erzeugnisse veranstaltet, den im Jahre 1867 in Rußland gekauften, auf den Augsburger Religionsfrieden bezüglichen, als Weihegeschenk an den Kaiser Maximilian II., zwischen 1569 und 1573 von W. Jannitzer in Nürnberg ge⸗

fertigten großen Pokal überweisen lassen.

Ihre Majestät die Kaiserin⸗Königin hat nach⸗ stehendes Schreiben an Frau Simon, die Stifterin des Asyls für deutsche Invaliden zu Loschwitz, gerichtet: »Sie melden Mir, daß die Einweihung der von Ihnen gegrün⸗ deten Heilstätte für deutsche Invaliden am Dienstag, dem Geburtstag des Kronprinzen von Sachsen, stattfinden wird. Ich kann nicht

umhin, Ihnen hierzu Meinen aufrichtigen Glückwunsch darzubringen und Sie aufs Neue Meiner vollen Theilnahme an dem von Ihnen begonnenen Werke der Humanität zu versichern. Moöge jener Tag dem Unternehmen reichen Segen bringen, wie es Ihr edles unermüd⸗ liches Streben verdient. 1“

Verlin, den 24. April. .

Augusta.«

„— Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Carl begaben Sich gestern Vormittag nach Schloß Glinike, woselbst Nachmittags, wie alljährlich am 1. Mai, ein größeres Diner stattfand, zu welchem Mitglieder der König⸗ lichen Familie, Fürstlichkeiten und höhere Offiziere Einladung

In der vorgestrigen Plenarsitzung des Bundesraths führte der Staats⸗Minister Delbrück den Vorsitz. Nachdem eine Vorlage des Präsidiums, betreffend den Entwurf eines Gesetzes über das Eigenthum an den von den Reichsverwal⸗ tungen besessenen Grundstücken der einzelnen Bundesstaaten, den betreffenden Ausschüssen überwiesen war, wurde über den im Reichstage gestellten Antrag wegen Ermäßigung der Ab⸗ gabe von Salz Nr. 30 der Drucksachen des Reichstags in Berathung getreten. Hierauf wurden mündliche Berichte des V. Ausschusses entgegengenommen über die Vorlagen, be⸗ treffend den Postvertrag mit Spanien, die Einführung des Gesetzes über die Portofreiheit in Bayern und Württemberg und die Ermäßigung des Portos für Korrespondenzkarten.

Die vereinigten Ausschüsse des B undesrathes für das Landheer und die Festungen und für Rechnungswesen, sowie der Ausschuß desselben für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen ab.

Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung de tags becheiligten sich an der Debatte üͤber den 2 Abg. Frhen. von Hoverbeck (s. S. 2562) noch der Reichs Fuͤrst von Bismarck und die Abgg. Grumbrecht, von Helldorf, Richter (Rudolstadt), von Benda und Dr.; Demnaͤchst wurde der Antrag nebst dem von den g Stumm und von Wedell⸗Malchow gestellten der Etatsgrupp fuͤr Zölle und Verbrauchssteuern zur Vorberathung für die zweite Lesung überwiesen. Nächste Sitzung Freitag 12 Uhr.

Nach der letzten Notiz über die Ausprägung von Reichs⸗Goldmuünzen waren bis zum 13. April d. J. in den Müͤnzstätten des Deutschen Reiches in Zwanzigmark⸗Stücken 89,107,320 Mark ausgeprggt worden. In der Zeit vom 14. bis 20. April d. J. sind ferner in solchen Stückeh geprägt in Berlin 5,033,040 Mark, in Hannover 1,244,900 Mark, in Frankfurt a. M. 1,839,940 Mark, in München 817,600 Mark, in Dresden 993,480 Mark, in Stuttgart 485,360 Mark, in Karlsruhe 300,000 Mark und in Daͤrmstadt 302,000 Mark, zusammen 10,995,380 Mark

Die Gesammtausprägung stellt d. J. auf 100,102,700 Mark.

daher bis 20. April

Wagen zu Markt. An

Schafe und Ziegen (68,963

202,947 Schweine (304,420 Ctr.), 1905 Spanferkel

820,067 ¾ Ctr. oder

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Auf die Zustimmungs⸗Adresse, welche dem Reichskanzler

Füsten von Bismarck kürzlich aus Fulda anläßlich des neuen Schulaufsichtsgesetzes zugegangen ist, hat Se. Durchlaucht

folgende Antwort ertheilt: Berlin, den 26. April 1872.

Es hat mir zur besonderen Freude gereicht, aus Fulda die von zahlreichen Bürgern verschiedener Konfesionen unterzeichnete Adresse vom 9. d. M. zu empfangen. Die Stadt Fulda, welche sich der Ehre erfreut, die Hüterin des Grabes des »Apostels der Deutschen« zu sein, war in der That vor Allem berufen, Zeugniß abzulegen, daß Deutsch⸗ land die Testamentsvollstrecker jenes großen Blutzeugen nicht außer⸗ halb seiner Grenzen zu suchen hat. Ich sage Ew. Wohlgeboren und Ihren geehrten Mitbuüͤrgern meinen verbindlichen Dank für die Kund⸗ gebung Ihres Vertrauens, und werde bestrebt sein, demselben zu ent⸗ sprechen. v. Bismarck. An den Fabrikbesitzer Herrn Kommerzien⸗Nath

Burchhard Müller, Wohlgeboren in Fuldaa.

Der an Stelle des verstorbenen Wirkl. Geh. Raths von Sydow als Präsident des Central⸗Komites der deutschen Ver⸗ eine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger getretene Staats⸗Minister z. D. von Elsner hat in diesen Tasen zum ersten Male einer Sitzung des Central⸗Komites präsidirt. Es kamen Angelegenheiten von allgemeinem Inter⸗ esse nicht zur Behandlung, da die Sitzung mehr den Charakter einer Einführung des Herrn v. Elsner in die Sitzungsgeschäfte

Der in Bern accreditirte Gesandte der Vereinigten Staaten von Nordamerika, Davis Bancroft, welcher sich vor einigen Tagen von hier nach Dresden begeben hatte, ist Mittag von dort hierher zurückgekehrt und hat im Hotel St. Petersburg Wohnung genommen.

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S. M. Schrauben⸗Korvette »Vineta«, deren Ein⸗ treffen in Havana am 26. April cr. inzwischen bereits tele⸗ graphisch gemeldet ist, war, eingegangenem Bericht zufolge, am 28. März d. J. zu Kingstown (St. Vincent) angekommen und sollte am 3. April d. J. nach St. Kitts und St. Thomas in See gehen.

S. M. Schrauben⸗Korvette »Gazelle« ist am 1. April cr., von Havana kommend, in Pensacola (Florida) eingetroffen.

S. M. Fregatte

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»Niobe« (Kadettenschiff) ist am

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1. d. Mts. von Portsmouth nach Kiel in See gegangen.

Nach amtlichen Zusammenstellungen erkrankten in

Berlin in der Zeit vom 1. Januar 1871 bis 1. April 1872 an

den Pocken 19,821 Personen, von denen 5916 verstarben. Auf das Jahr 1871 kommen hiervon im 1. Quartal 1195, im 2. Quartal 5805, im 3. Quartal 5445, im 4. Quartal 4629, Zzusammen 17,074 Erkrankungen und 5086 Todesfälle.

In den beiden Monaten Januar und Februar 1872 belief sich die Zahl der Erkrankungen auf zusammen 2220 und die Zahl der

Todesfälle auf 691. Im Monat März verminderten sich die

A 2 8 9 Todesf

Erkrankungsfälle auf

auf 139. 1

Der Konsum Berlins im Jahre 1871 berechnet sich

(täglich 650 ⁄3, Wspl.) Roggen, 17,858 Wspl. (täglich 48**26,

Wispel) Gerste, 62,264 Wspl. (täglich 170 ½., Wspl.) Hafer,

5945 Wspl. (täglich 16* ¼, Wfpl.) Erbsen, 599,907 Ctr. (käglich

164322 ⁄3,, Ctr.) Weizenmehl, 722,072 Ctr. (täglich 197822 6 Centner) Roggenmeht, 187,542 Ctr. stäglich 513**7,. Ctr.) Brod. Mit Getreide, Heu und Stroh kamen 27,081 Lagen Wild wurden eingeführt: 1272 Stuͤck Rothwild, 842 Stück Dammwild, 462 Schweine, 10,965 Rehe, 170 Frischlinge, 16,918 Waldschnepfen, k⸗, Haselhühner, Auerhähne und Trappen, 142,972 außerdem 1428 Ziemer, Keulen u. dgl. Ge⸗ tr.), 2003 Lämmer (500 % - 7* b 14,4 190 14 ¾ Ctr.), 2804 Pferde (I11,216 Ctr.); an Fleisch⸗ und Fettwaren find 37,448 Ctr. eng mangen; so daß sich der Fleischkomfum auf Centner in 1870) stellt.

Die Eröffnungsfeierlichkeit der Straßburger

Universität hat gestern in glänzender Weise und unter zaͤhl⸗

richer Betheiligung stattgefunden. Nachdem die Feier durch die OQuverture „er NRA Hauses« cröffnet war, hielt der Ober Präsident von Möller eine kurze Ansprache amn die ver⸗ sammelten Festtheilnehmer und verlas die Kaiferliche Stiftungs⸗ urkunde, welche er alsdann dem zum Rektor der Umiverfität emannten Professor Dr. Bruch seiertich üderrei Hiermuf

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theilte der Ober⸗Präsident ein von Sr. Kaiserlichen und König⸗ lichen Hoheit dem Kronprinzen eingelaufenes Begrüßungs⸗ telegramm mit und brachte ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus. Der Rektor Pr. Bruch sprach alsdann in warmen Worten Allen denen, welche sich um die Begründung der neucn Universität verdient gemacht, seinen Dank aus und gedachte dabei vor Allen Sr. Majestät des Kaisers, dann des Reichskanzlers und des Ober Präsidenten, sowie bes Freiherrn von Roggenbach und des Maires der Stadt Straßburg. Hieran schloß sich die Verlesung der vom Präsidium des Deutschen Reichstages eingesandten Begrüßungs⸗ adresse. Nach Absingung des Chors »Die Himmel erzählen die Ehre Gottes⸗« hielt der Professor Dr. Springer die Festrede. Auf diese folgten die Reden der drei Sprecher der auswärtigen Universitäts⸗Deputationen, denen sich der Rektor Bruch noch⸗ mals mit einigen Worten anschloß.

Bei dem später stattfindenden Festdiner brachte der Gou⸗ verneur der Festung Straßburg, General⸗Lieutenant von Hart⸗ mann, den Toast aus auf Se. Majestät den Kaiser, der Ober⸗ Präsident v. Möller auf die Universität, der Präsident der Pfalz, Staats⸗Rath von Braun, auf den Reichskanzler Für⸗

en von Bismarck. Unter den übrigen Toasten sind der des Rektor Bruch auf Frhrn. von Roggenbach, sowie derjenige des Letzteren auf das Reichsland Elsaß⸗Lothringen hervorzuheben und die Antwort des Grafen Türkheim⸗Montmartin. Tele⸗ gramme wurden gerichtet an Se. Majestät den Kaiser und den Reichskanzler Fürsten von Bismarck. Das Fest verlief in würdigster Weise und unter achtungsvoller Betheiligung der elsässischen Bevölkerung.

Bayern. München, 30. April. Prinz Otto befindet sich erheblich besser und durfte Perßilteen zu seükein Geburts⸗ tage mehrere Besuche zu Nymphenburg annehmen. Prinz Luitpold begiebt sich heute nach dem Allgau, wohin seine Söhne, die Prinzen Ludwig un Arnulph, ihm schon vor⸗ gestern vorangegangen sind. Die Prinzessin Theres e, Tochter des Prinzen Luitpold, ist gestern Abend zu mehrwöchentlichem Seee. nach Süditalien abgereist, der Erbgroßherzog Frie⸗ dfich August von Oldenburg dagegen aus Italien hier ange⸗ ommen.

Sachsen. Dresden, 1. Mai. Der Großherzog und die Großherzogin, sowie der Herzog Paul Friedrich und die Herzogin Marie von Mecklenburg⸗Schwerin sind heute Nachmittag nach Schwerin, der Prinz Günther z EEE“ Rudolstadt Vormittag nach Leipzig abgereist.

wF Stuttgart, 30. April. des Geburtsfestes des Kaisers von Rußland Galatafel im Königlichen Residenzschloß statt.

Baden. Karlsruhe, 30. April. Der Großherzog hat heute Morgen nach mehrtägigem Aufenthalt Herrenwies verlassen und ist Mittags hier eingetroffen.

Hessen. Darmstadt, 30. April. Das heute ausge⸗ . Regierungsblatt enthält u. A. eine Bekanntmachung,

en Bau einer stehenden Brücke über den Rhein bei Duisburg⸗ Rheinhausen betreffend.

Anhalt. Dessau, 29. April. Gestern Abend sind Prinz Julius von Holstein⸗Glücksburg und der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am sächsischen Hofe von Eichmann hier 19,

Bremen, 30. April. Durch Veror mung vom heutigen Tage ist das Gesetz, betreffend die Abschaffung des bremischen Münzsystems und Eiafahrnng⸗ der Markrechnung, publizirt worden. Das Gesetz tritt mit dem 1. Juli in Kraft.

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Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 1. Mai. Die Groß⸗ fürstin Olga von Rußland trifft nächstens aus Italien hier ein.

Pesth, 29. April. Der Reichstag wird nach dem »Naplo« auf den 1. September einberufen.

Prag, 1. Mai. Der Finanz⸗Minister Baron de Pre⸗ tis ist heute Morgen nach Wien abgereist.

Belgien. Brüssel, 1. Mai. Der Finanz⸗Minister legte gestern der Repräsentantenkammer einen Gesetz⸗ entwurf vor, nach welchem 8,172,000 Fres. Spezialkredite ge⸗ fordert werden, darunter 1 Million Fres. für die Erbauung von Schulhäusern. Die Kammer setzte, später auch in einer

Zur Feier fand gestern

Abendsitzung die Berathung des Bankgesetzes fort.

Großbritannien und Irland. London, 1 Der französische Botschafter am hiestgen Hofe, Herzog von Broglie, ist gestern aus Paris auf seinen Posten hierher zurückgekehrt. Gleichzeitig ist auch der schwedische Gesandte, Baron von Hochschild, nebst Gemahlin von Paris hierher zurückgekehrt.

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11“ Eine vI Ee von der westlichen Grenze China'’'s hat sich, einem indi chen Telegramme der »Times« zufolge, von Calcutta nach Großbritannien mit ver⸗ siegelten Briefen für die Königin begeben, deren muthmaß⸗

licher Zweck ist, Hülfe gegen die Chinesen zu erbitten.

11““ Frankreich. Paris, 30. April. Die Nationalver⸗ sammlung hat gestern, indem sie die Fortsetzung der Diskussion über das Staatsrathsgesetz beschloß, den Tar et'schen Antrag auf Vertagung der Herstellung des Staatsrathes bis zur de⸗ finitiven Errichtung der Regierung beseitigt. Blanqui stand gestern vor dem Kriegsgerichte; er wurde zur Deportation in einen befestigten Platz verurtheilt. Versailles, 1. Mai. Die Nationalversammlung verwarf mit 353 gegen 322 Stimmen ein Amendement, welches verlangt, daß der Chef der Exekutivgewalt die Mitglieder des Staatsraths ernenne. Der Justiz⸗Minister Dufaure hatte sich zu Gunsten des Amendements ausgesprochen. 8 8 Spanien. Madrid, 1. Mai. Einer heute in London eingegangenen Depesche zufolge wurde eine Bande von Kar⸗ listen unter Castellone von den Regierungstruppen geschlagen. Dem Vernehmen nach soll Don Carlos nach Genf zu⸗ ortugal. Lissabon, 27. April. Die Cortes haben, wie in London eingetroffene telegraphische Berichte melden, eine Einkommensteuer genehmigt, welche die Staatseinkünfte um 400 Contos (88,888 Pfd. Sterl.) erhöhen werden. Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. April. In den Plenarversammlungen beider Kammern des Reichstages (am 22.) wurde über die Verwendung des Ge⸗ winnes der Reichsbank im Jahre 1871, betragend ca. 1,425,000 Rthlr., und über die Vermehrung des Grundfonds der Reichs⸗ bank um 2 Mill. Rthlr. von 25 auf 27 Millionen aus den der Bank reservirten Mitteln, berathen. Die Verwendung des Bankgewinnes zum Einkauf leicht ieftzneheder Staatspapiere wurde von beiden Kammern genehmigt, ingegen die Vermeh⸗ rung des Grundfonds von der Ersten Keher mit großer Majorität (71 Stimmen gegen 23) verworfen, von der Zweiten dagegen angenommen. Für die Volks⸗Hochschulen wurden 10,000 Thlr. als Unterstützung bewilligt. Der Etat für die Posten ist in Uebereinstimmung mit der Königl. Proposition von dem Staatsausschusse für das nächste Jahr zu Mill. Thlr. berechnet, welche von den eingehenden Mitteln genommen

werden sollen.

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Washington, „Die Abnahme der Staatsschuld im Monat April beträgt 12 ½ Millionen Dollars. In der Staatskasse befinden sich 109 Millionen in baarer Münze und 14 ¼ Millionen Papiergeld.

Die vom Kongreß angenommene Bill, betreffend die Aufhebung des Kaffee⸗ und Theezolls vom 1. Juli d. J. ab, ist vom Prästdenten Unterzeichnet.

In Mexiko hatte sich die neulich geschlagene Rebellen⸗ Armee in Näuberbanden aufgelöst und verursachte der Regie⸗ rung, welche fast machtlos ist, um deren Verwüstungen Ein⸗ halt zu thun, viele Verlegenheiten. Mehrere Güterzüge zwischen Mexiko und Puebla waren angehalten und beraubt worden. Man hoffte, daß, bei der Rückkehr der siegreichen Armee vom Norden, Juarez im Stande sein werde, die Räubereien zu unterdrücken. 1”g

Telegrammen aus Jamaica sosgf hat der amerika nische Konsul in Kingston gegen die urch einen britischen Commodore vollzogene Beschlagnahme des die amerikanische Flagge führenden Dampfers »Eoͤgar Stuart«, mit einer muth⸗ maßlich für die cubanischen BSvees bestimmten Ladung von Kriegsmaterial, Protest eingelegt.

lleber die Zustände in Uruguay schreibt der in Buenos⸗Ayres erscheinende »Standard« vom 28. März: »De Friede scheint nun endlich in Montevibdeo zum Abschluß ge⸗ langt zu sein, und der lange Bürgerkrieg, der während der letzten zwei Jahre die Banda Oriental so verheert hat, mag nun als beendigt angesehen werden. Der La Platastaat verdankt dies dem muthigen Entschluß der brasilianischen Regierung. Es wird in Montevideo eine gemischte Regierung eingesetzt und auf diese Weise dem Zwist zwischen den Blanco’'s und Coloraby's ein Ziel gesteckt werden. Alle Parteien begrüßen diese Nachrichten mit Befriedigung, da Montevideo nur einiger Jahre des Friedens bedarf, um der gedeihlichste und am meisten Fortschritte machende Staat am La Platafluß zu werden.«

Amerikanische Blätter enthalten den vollen Wortlaut

der Artikel des zwischen Spanien einerseits und den alliirten

Republiken Bolivia, Chili, Ecuador und Peru anderer⸗

Amerika.