1872 / 119 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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——————— emesbea erdzu. 8 28 .na

dess. Bats., Pietzsch, Prm. Lt von der Kav. dess. Bats., Wildt, Er Lt. von der Inf. des Res. Landw. Bats. tagdeburg Nr. 36, Harff, Sec. Lieut. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Barmen Nr. 39, Hering, Sec. Lieut. von der Inf. des 2. Bats. (Stolp) 6. Pomm. Landw. Regmts. Nr. 49, Güthe, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Bromberg) 7. Pomm. Landw. Regmts. Nr. 51, No⸗ wack, Sec. Liceut. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Hannover Nr. 73, Thäder, Hauptm. von der Art. dess. Bats., Haack, Sec. Lieut. von der Inf. des 2. Bats. (Lingen) Ostfries. Landw. Regmts. Nr. 78, Fleck, Pr. Lt. von der Inf. des 1. Vats. (Cassel), 1. Hess. Landw. Regmts. Nr. 81, Liebisch, Sec. Lieut. von der Kavall. des 1. Bats. (Schleswig) Schlesw. Landw. Regmts. Nr. 84, Em⸗ minghaus, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Weilburg) 2. Nass. Landw. Regiments Nr. 88, Breithaupt, Pr. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Oldenburg) Oldenb. Landw. Regmts. Nr. 91, sämmt⸗ lich in das Landw. Bat. Straßburg, Püschel, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats. (Posen) 1. Pos. Landw. Regts Nr. 18, Schumach er; Sec. Lt. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Hannover Nr. 73, in das Landw. Bat. Molsheim, Heinrich, Pr. Lt von den Pion. des Res. Landw. Vats. Königsberg Nr. 33, Schroeder, Sec. Lt. von der Inf, des 2. Bats. (Jülich) 5. Rhein. Landw. Regts. Nr. 65, in das Landw. Bat. Colmar, Winterschladen, Rittm. von der Kav. des Res. Landw. Bats. Barmen Nr. 39, Simon, Sec. Lt. von der Art. des Res Landw. Bats. Cöln Nr. 40, Tiebel, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats. (Neutomysl) 3. Pos. Landrv. Regts. Nr. 58, Demuth, Schmidt, Sec. Lts. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Hannover Nr. 73, in das Landw. Bat. Mühlhausen i. E. v. Un⸗ ruh, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Halle) 2. Magdeb. Landw. Regts. Nr. 27, Goering, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats. (Neu⸗ wied) 3. Rhein. Landw. Regts. Nr. 29, Tettenborn, Hauptm. von der Inf. des Res. Landw. Bats. Berlin Nr. 35, Thomann, Sec. Lt. von der Inf. des 2. Bats. (Andernach) 7. Rhein. Landw. Regts. Nr. (9, in das Landw. Bat. Altkirch, Halm, Pr. Lt. von der Art, des 2. Bataillons (Andernach) 7. Rheinischen Landwehr⸗ Regiments Nr. 69, in das Landwehr⸗Bat. Schlettstadt einrangirt.

Den 14. Mai 1872. v. Treskow, Sec. Lt. vom Pomm. Train⸗Bat. Nr. 2, unter Versetzung in das Bad. Train⸗Bat. Nr. 14, zum Prem. Lt. befördert. Deichmann, Sec. Lt. von der Res des 2. Hess. Inf. Regts. Nr. 82, zur Dienstl. in eine vakante etatsm. Sec. Lts. Stelle des Bad. Train⸗Bats. Nr. 14 kommdrt. Liepe, Sec. Lt. vom Train⸗Bat. Nr. 15, unter Velass. in seinem Kommdo. bei der 2. Proviant⸗Kolonne der 19. Div., zum Pomm. Train⸗Bat. Nr. 2 versetzt. Krause, Sec. Lt. von der Res. des Schles. Train⸗ Bats. Nr. 6, zur Dienstl. in eine vakante Sec. Lts. Stelle des Train⸗ Bats. Nr. 15 kommdrt. Majunke, Sec. Lt. von der Res. der 6. Art. Brig. und kommdrt. zur Dienstl. beim Garde⸗Train⸗Bat., im stehenden Heere, und zwar als Sec. Lt. im Garde⸗Train⸗Bat. ange⸗ stellt. Schneider, Vize⸗Wachtm. vom Reserve⸗Landwehr⸗Bataillon Berlin Nr. 35, zum Sec. Lt. der Reserve des Brandenburgischen Train⸗Bats. Nr. 3 befördert. Jaeger, Sec. Lt. von der Res. des Schlesw. Holstein. Ulanen⸗Regts. Nr. 15 und kommandirt zur Dienst⸗ leistung beim Bad. Train⸗Bat. Nr. 14,/ im stehenden Heere, und zwar als Sec. Lt. im Bad. Train⸗Bat. Nr 14 angestellt. Heyse, Vize⸗ Wachtm. vom 1. Bat. (Rotenburg) 2. Thür. Landw. Negts. Nr. 32, zum Sec. Lt. des Landwehr⸗Trains befördert. Schmid, Vize⸗Wachtm. vom 1. Bat. (Darmstadt) 3. Großh. Hess. Landw. Regts. Nr. 117, zum Sec. Lt. der Res. der Großherz. Hess. Train⸗Comp. befördert. v. Pentz, Pr. Lt. aggr. dem 3. Ostpr. Gren. Regt. Nr. 4, dessen am 13. Januar c. verfügtes Kommando zur Dienstleistung beim Kriegs⸗ Ministerium bis zum 1. Oktober c. verlängert.

B. Abschiedsbewilligungen ꝛc.

Den 11. Mai 1872. Kirstein, Sec. Lt. vom 1. Nass. Inf. Regt. Nr. 87, mit Pens. nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Regts. Unif., Frhr. v. Hilgers, Major vom 2. Nass. Inf. Regt. Nr. 88, m. Pens. u. d. Regts. Unif., v. Gayette, Ob. Lt. vom 8e Phür. Inf. Regt. Nr. 95 m. Pens. u. d. Regts. Unif, v. Lieres u. Wilkau, Rittm. u. Escadr. Chef vom 2. Hess. Hus. Regt. Nr. 14, als Major m. Pens. u. d. Regts. Unif. der Abschied bewilligt Grim m; Hauptm. z. D., früher Comp. Chef im 2. Nass. Inf. Regt. Nr. 88 und während des letzten Krieges als Platzmajor bei den Etappen⸗ Kommandanturen resp. zu Fulda und Ligny in Funktion gewesen, Weiz, Hauptm. a. D., früher Comp. Chef im 2. Nass. Inf. Regt. Nr. 88 und während des letzten Krieges als Comp. Führer beim Landw. Besatz. Bat. Rotenburg und später als Eisenbahn⸗ Etappen⸗ Kommand. zu Mainz in Funktion gewesen, diesem unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Armee⸗Unif., beiden der Charakter als Major verliehen. v. Manstein, Ob. Lt. z. D.“ von der Stellung als Bezirks⸗Commandeur des Reserve⸗Landwehr⸗Bataillons Glogau Nr. 37, unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen seiner bisher. Uniform, entbunden. v. Seydlitz, Hauptm. u. Comp. Chef vom Königs⸗Gren. Regt. (2. Westpreuß.) Nr. 7, mit Pension und der Regts. Uniform, Streit, Hauptm. und Comp. Chef vom 1. Niederschles. Inf. Regt. Nr. 46, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Regts. Uniform, der Abschied bewilligt. Tuckermann I., Pr. Lt. von der Kav. des Res. Landw. Bats. Glogau Nr. 37, als Rittm., v. Treskow, Pr. Lt. von der Kav. des 1. Bats. (Posen) 1. Posen. Landw. Regts. Nr. 18, v. Kalckreuth, Pr. Lt. von der Kav. des 2. Bats. (Samter) dess. Regts., diesem als Rittm. mit der Landw. Armee⸗Uniform, der Absschild bewilligt. 8 en mhes⸗ Sec. Lt. vom Hannov. Train⸗Bat.

.10, der Abschied bewilligt. 8 Den 14. scee 1879 v. Staa, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats. (Crossen) 2. Brandenburg. Landw. Regts. Nr. 12, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst und der Landw. Armee⸗ Uniform, Wessel, Sec. Lt. von der Res. des 3. Hess. Inf. Regts. Nr. 83, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst,

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Müller, Rittm. vom Train des Res Landwehr⸗Bats. Glogau Nr. 37, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Neubauer, Sec. Lt. von der Inf. des 1. Bats. 8. Ostpr. Landw. Regts. Nr. 45, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst, der Abschied bewilligt. Pioletti, Hauptm von der Inf. und Comp. Führer vom 1. Bat. (Sprottau) 1. Niederschles. Landw. Negts. Nr. 46, mit Pension ausgeschieden. Weißenborn, Hauptm. von der Inf des 2. Bats. (Bromberg) 7. Pomm. Landw. Regts. Nr. 54, Douglas, Pr. Lt. von der Kav. des 1. Bats. (Cassel) 1. Hess. Landw. Regts. Nr. 81, v. Sydow, Sec. Lt. a. D., früher im Pom⸗

mersch. Train⸗Bat. Nr. 2, zuletzt als Mitglied der Lazareth⸗Kom-⸗ mission des Res. Lazareths zu Bergquell bei Stettin in Funktion

ewesen, allen dreien die Anstellungs⸗Berechtigung für den Civil⸗ dienst ertheilt. Wirth, Sec. Lt. von der Art. des Res. Landw. Bats. Stettin Nr. 34, mit Pension der Abschied bewilligt. JFromm, Pr. Lt. a. D., früher Sec. Lt. im damaligen 8. schweren Landw.

Reiter⸗Regt, Zuletzt bei der Ersatz⸗Abtheilung des Rhein. Train⸗Bats. Nr. 8, die gesetzliche Pension bewilligt. v. Raschkauw, Sec. Lt.

a. D. früher im 2. Brandenburg. Gren. Regt. Nr. 12, (Prinz Carl von Preußen) zuletzt bei der Infanterie des 1. Bats (Krossen) 2. Brandenburgischen Landwehr⸗Regiments Nr. 12, die gesetzliche Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Civildienst bewilligt.

Offiziere und Beamte der Militär⸗Verwaltung.

8 Durch Allerhöchste Kabinets⸗Ordre.

Den 11. April 1872. v. Massow, Ob. Lt. von der Armee, eine Milit. Intend. Stelle definitiv übertragen.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums.

Den 1. Mai 1872. v. Massow, Ob. Lt. von der Armee u. Milit. Intendant, die Milit. Intend. Stelle des VIlI. Armee⸗Corps verliehen. Goldmann, Hauptm. von der Armee und Intendant. Mitglied, der Intend. des I. Armee⸗Corps überwiesen.

Beamte der Militär⸗Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den 29. April 1872. Süykers, Langebartels, Intend. Sekret. Applikanten vom X. Armee⸗Corps 2ꝛc. Süykers unter

Ueberweisung zu der Intend. XV. Armee⸗Corps zu Intend. Sekr.

Assist ernannt.

Den 30. April 1872. Kießlich, Intend. Sekret. Applikant

vom Garde⸗Corps, unter Ueberweis. zu der Intend. V. Armee⸗Corps, zum Intend. Sekret. Assist. ernannt.

Den 2. Mai 1872. Geiß, Intend. Sekret. Assistent vom XI. Armee⸗Corps, 88 seinen Antrag die Entlassung aus dem preuß. Staatsdienst ertheilt.

Den 1 Mai 1872. Holck, Zahlm. Aspir vom Magdeburg. Hus. Re t. Nr. 10, zum Zahlm. bei dem 1. Bat. Magdeburg. Füs. Regts. Nr. 36, Erbsmehl, Zahlm. Aspir. vom Thüring. Husaren⸗

Regt. Nr. 12, zum Zahlm. bei dem 1. Bat. 4. Thür. Inf. Regmts.

Nr. 72, ernannt.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

achsen. Dresden, 22. Mai. Die Königin Maria ist heute Mittag nach Wien abgereist. An die am 6. April vertagte und auf heute zu einer kurzen Sitzung wieder einberufene Ständeversam vilnng ist das nachstehende zunächst an die Erste Kammer gelangte Allerhöchste Dekret, den Zusammentritt der Deputationen wäh⸗ rend der Vertagung der Ständeversammlung betreffend, er⸗ angen: „Mittelst Allerhöchsten Dekrets vom 23. März dieses Jahres war unter Anderem auch die Zustimmung der getreuen Stände dazu be⸗ antragt worden, daß die Deputationen der Kammern auch während der Vertagung der letzteren ihre Arbeiten fortsetzen könnten.« Da eine Erklärung der getreuen Stände hierüber vor der, am 6. April dieses Jahres erfolgten Vertagung nicht hat abgegeben wer⸗ den können, das Fortarbeiten der Deputationen während der Zeit der Vertagung aber zur Beschleunigung der künftigen Berathungen der Ständeversammlung dringend wünschenswerth, jedoch nach § 146 der Landtagsordnung ohne ausdrückliche ständische Genehmigung nicht ausführbar ist, so haben Se. Königliche Majestät beschlossen, die Ständeversammlung wiederum einzuberufen und geben derselben, unter Zurückziehung des Allerhöchsten Dekrets vom 23. März dieses Jahres, anheim, sich damit einzuverstehen, daß während der Ver⸗ fagung der Kammern einzelne oder sämmtliche Deputationen zur Vorberathung der ihnen zugewiesenen Gegenstände versammelt blei⸗ ben, auch wieder G sowie denselben etwaige weitere Vor⸗ lagen der Regierung überwiesen werden können. 8 Seine Königliche Majestät sehen der verfassungsmäßigen Erklä⸗ rung der getreuen Stände hierauf in Huld und Gnaden entgegen. Dresden, am 22. Mai 1872 Sean Richard Freiherr von Friesen.⸗«

Beide Kammern werden morgen zur Berathung dieses

lllerhöchsten Dekrets zusammentreten. . 8b LL Stuttgart, 21. Mai. Die Königin

it der Großfürstin Vera ist auf der Rückreise am 18. 2 Mts. in 1b sis wohin die Königin von Griechenland sie begleitete, eingetroffen, am 20. in Ancona gelandet und hat von 8. die Reise nach Ravenna fortgesetzt, woselbst Ibre Majestät am 20. Mittags angekommen ist. Am 23. d. Mts.

geenkt Ihre Majestät mit der Großfürstin in der Königlichen

illa einzutreffen. Der König wird von diesem Tage an gleichfalls in der Villa Wohnung nehmen. „Beaden. Karlsruhe, 21. Mai. Der Großherzog, die Großherzogin und der Erbgroßherzog, sowie die Prinzessin Victoria und der Prinz Ludwig Wilhelm haben Montag, den 20. d., früh die Residenz verlassen, um sich nach St. Blasien zu begeben. Die Großherzogliche Familie gedenkt den dortigen Aufenthalt zu Ausflügen in die Um⸗ egend zu benutzen und nach einer Abwesenheit von etwa acht agen in die Residenz zurückzukehren. deeeer Weimar, 22. Mai. Der Großherzog und der Erbgroßherzog, sowie die Prinzessin Marie haben von heute ab einen mehrtägigen Aufenthalt auf der Wartburg genommen. Die Prinzessin Elisabeth begleitete dieselben bis Eisenach und reiste von da zum Gebrauch einer Kur nach Bad Driburg. Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 22. Mai. Ge⸗ stern s traf die Prinzessin Moritz von Karlsbad

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Oesterreich⸗ Wien, 22. Mai. Weitere ulletins über das Befinden Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Erzherzogin Sophie melden vom heutigen Tage: Im Verlaufe des gestrigen Tages ist bei der Erzherzogin Sophie ein auffallend rasches Sinken der Kräfte und der Gehirnthätig⸗ keit eingetreten. Der Zustand selbst ist sehr besorgnißerregend. 22. Mai, Abends. In dem Befinden der Erzherzogin Sophie ist im Laufe des heutigen Tages keine wesentliche Ver⸗ änderung eingetreten. Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert bos Preußen ist in Karlsbad zum Kurgebrauche einge⸗ roffen.

Das Reichsgesetzblatt enthält die Konvention zwischen der österreichisch⸗ungarischen Monarchie und den Ver⸗ einigten Staaten von Nord⸗Amerika vom 25. November 1871. um Schutze der Handelsmarken. (Abgeschlossen zu Wien am 5. November 1871; von Sr. K. K. Apostolischen Majestät ratifizirt zu Ofen am 9. März 1872 und in den beiderseitigen Ratifizirungen ausgewechselt zu Wien am 22. April d. J.); ferner das Gesetz vom 6. April 1872, durch welches der §. 3 des Ge⸗ setzes vom 26. März 1869, betreffend die Bezüge der Landes⸗ schul⸗Inspektoren abgeändert wird; und die Verordnung des Ministers für Kultus und Unterricht vom 8. Mai 1872, be⸗ treffend die Bezirks⸗ und Landeskonferenzen der Volksschullehrer.

Pesth, 21. Mai. Der Kaiser hat die Einberufung des ungarischen Reichstages auf den 1. September genehmigt.

Schweiz. Bern, 21. Mai. Das Verhältniß der Ver⸗ werfenden zu den Annehmenden bezüglich der Abstimmung über die revibirte Bendesver sung ist nach dem Berner »Bund« in den einzelnen Kantonen Folgendes: Auf 100 »Ja« kommen »Nein« in Uri 2680, in Waadt 1566, in Obwalden 1360, in Inner⸗Rhoden 1292, in Nidwalden 699, in Schwyz 551, in Wallis 533, in Freiburg 348, in Zug 243, in Luzern 191, in Genf 174, in Außer⸗Rhoden 168, in Grau⸗ bünden 131, in Tessin 119, in Neuenburg 114. In St. Gallen war das Verhältniß gleich. In Solothurn kamen auf 100 »Nein« 161 »Ja«, in Aargau 163, in Bern 225, in Glarus 289, in Zürich 416, in Baselstadt 435, in Thurgau 504, in Baselland 512, in Schaffhausen 1428. Für die gesammte Schweiz ist das Verhältniß der »Nein« zu »Ja«: 102: 100. Im Großen Rathe von Bern war das Verhältniß wie 1 zu 7, in der Volksabstimmung aber wie 2 zu 5.

Belgien. Brüssel, 22. Mai. Der »Moniteur« publi⸗ zirt das Gesetz, welches die Dauer der Nationalbank verlängert.

Großbritannien und Irland. London, 21. Mai. Lord Northbrook, der neue Vizekönig von Indien, traf am 26. April an Bord des Regierungsdampfers »Glasgow« in Bombay ein und wurde von der Bevölkerung mit Begeisterung

empfangen.

Frankreich. Pg 21. Mai. Das »Journal officiel« veröffentlicht das Ge e8 vom 16. d. M., die Abänderung des Gesetzes über die Militär⸗Justiz betreffend.

Das offizielle Blatt enthält ferner die Ernennung des Barons Benoist d'Azy (Sohn des Vize⸗Präsidenten der Natio⸗ nal⸗Versammlung) zum Direktor der Kolonien an die Stelle des Herrn Zoepffel, der zum Rath am Rechnungshofe er⸗ nannt wird.

Die birmanischen Gesandten haben um eine Audienz bei dem Präsidenten Thiers ersucht; der Tag ihres Eintreffens von Rom steht noch nicht fest.

Das (siebente) Kr es von Saint⸗Germain⸗en⸗

Laye hat in seiner Sitzung vom 18. Mai den bekannten Seeenegeneral Bergeret in contumaciam zum Tode ver⸗ urtheilt.

Versailles, 22. Mai. (W. T. B.). In der National⸗ Versammlung gelangte bei Fastlezung der Debatte über die Interpellation Rouher zunächst der Herzog d Audiffret⸗ Pasquier zum Wort. Er erklärte, der Bericht der Kommission habe nur von dem Kaiserreiche und nicht von der Regierung des 4. September gesprochen. Hieraus folge, daß Rouher den Gegenstand seiner Interpellation gar nicht berührt habe. Die eigentliche Frage, um die es sich handele, sei die: Ob die Re⸗ gierung des Kaiserreichs für den Krieg gerüstet war? Redner thut durch unwiderlegliche Zeugnisse dar, daß nichts vorbereitet war, weder Munition noch Lebensmittel. Das Kaiserreich könne also die Verantwortlichkeit ieia leichtfertiger Weise begonnenen Krieg nicht von sich ablehnen. Wie Kaiser Augustus seinem Feld⸗ herrn Varus, so rufe jetzt Frankreich dem Kaiserreiche zu: Gebt uns unsere Legionen, unsere Provinzen, unsere Ehre und unsere Fahnen zurück! Die Verantwortlichkeit für die ab⸗ E Tec falle nicht auf die Regierung vom

. September, da beispielsweise das früher erlassene Immuni⸗ tätendekret das Haus Cahen in Lyon gedeckt habe. dAudiffret konstatirte sodann die betrügerische Art, in welcher die Zu⸗ schläge ertheilt, und wie öffentliche Gelder veruntreut worden seien. Ehe die napoleonische Partei von einem Appell an das Volk sprechen könne, möge sie doch abwarten, bis die Natio⸗ nalversammlung die vom Kaiserreich begangenen Fehler gutgemacht habe. Der Herzog schloß mit dem Wunsche, es niemals erleben zu müssen, daß das Land sich so verhäng⸗ nißvoll gewordenen Händen wieder überliefere. (Die Rede d'Audiffret's wurde häufig mit Beifallsbezeugungen unterbrochen.) Rouher ergriff hierauf das Wort und wiederholte seine geftrigen Ausführungen, indem er noch verschiedene Details ür dieselben anführte; namentlich versuchte er auch seine Sie⸗ gesprophezeihungen zu vertheidigen. Er schloß mit den Worten, daß er niemals seiner Pflicht und seiner Ueberzeugung untreu sein werde. (Die Rede wurde häufig durch Proteste unter⸗ brochen und am Schlusse mit ironischem Gelächter aufgenom⸗ men.) Nach Rouher ergriff Gambetta das Wort und be⸗ die Versammlung, nicht dadurch, daß sie sich spalte, in ie Falle zu gehen, welche Rouher ihr gestellt habe. Es handle sich heute gar nicht um das erk des 4. Sep⸗ tember; man müsse genau scheiden zwischen dem Resultat, welches sich nothwendiger Weise aus der Tradition des Kaiser⸗ reiches ergab, und dem Werke, welches die Regierung des 4. September allein und selbständig geschaffen habe. Redner erklärte, daß er mit Vertrauen einer Untersuchung über Alles, was sich auf dieses Letztere beziehe, entgegensehe. Alsdann bezug⸗ nehmend auf die Anschauungen, welche Rouher in seiner gestrigen Rede in Betreff derjenigen, denen die Verantwortlich⸗ keit zufalle, ausgesprochen hatte, stellte Gambetta den Satz auf: »Entweder Ihr hattet Waffen und wozu alsdann jene übereilten und lästigen Lieferungsverträge? Oder Ihr hattet keine Waffen und dann waret Ihr Verräther, die ihr Land dem Feinde auslieferten. Man weiß hinreichend, auf wem die Verantwortlichkeit für Alles dieses lastet. Es ist der Gipfel der Erniedrigung für unser Land, daß es Eure Ver⸗ theidigungsreden über sich ergehen lassen muß«. Gambetta schloß seine Rede, indem er hervorhob, die unerbittliche Gerech⸗ tigkeit der Geschichte werde dereinst jene Regierung, welcher Frankreich den 2. Dezember, die Ereignisse in Mexiko und Sedan verdanke, in gebührender Weise verdammen. Nach⸗ dem Belcastel sowohl das Kaiserreich wie die Regierung vom 4. September wegen ihres Vorgehens im letzten Kriege an⸗ gegriffen hatte, wurde die Diskussion geschlossen, und alsdann einstimmig mit 692 Stimmen eine von Mornay vor⸗ geschlagene motivirte Tagesordnung angenommen, welche lau⸗ tet: »Die Versammlung setzt in die Kommission zur Prüfung der Lieferungsverträge das Vertrauen, daß dieselbe die für alle vor und nach dem 4. September S(ee Verträge in Be⸗ tracht kommende Verantwortlichkeit genau festzustellen und geltend zu machen in der Lage sein wird, und geht in diesem

Vertrauen zur Tagesordnung über.«

Spanien. Madrid, 18. Mai. In der vom Kon⸗

gresse angenommenen Adresse zur Beantmortung der Thron⸗

rede wird der Freude über die Einber sung der Cortes und über die Fortdauer guter Beziehungen zu den auswärtigen Mächten Ausdruck gegeben und dabei insbesondere der Bei⸗ legung eines Zwischenfalles mit der Republik Venezuela ge⸗ dacht, wie die Hoffnung ausgesprochen, daß die alten Verbin⸗ dungen zwischen der spanischen Nation, »welche immer einen Ruhm darin setzte, katholisch zu seina, mit dem Papste auf besserer Grundlage wiederhergestellt werden würden. Es wird eine aufmerksame Prüfung der denklichen und ver