1872 / 121 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 25 May 1872 18:00:01 GMT) scan diff

d) um 8 Uhr Abends in Wunstorf Bahnhof um 10,10 Uhr Abends, im Anschluß an die Eisenbahnzüge von Geestemünde nach Hannover, von Hannover nach Minden und von Minden nach Han⸗ nover aus Wunstorf Bahnhof um 12,20 Uhr Früh, 11,42 Uhr und 10,32 Uhr Abends.

Die Fahrt zwischen Wunstorf Bahnhof und Bad Rehburg wird in 2 Stunden 10 Minuten zurückgelegt.

Das Personengeld beträgt für die Tour pro Person 17 ¾ Sgr., Veichaisen und Nebenwagen werden sowohl in Wunstorf Bahnhof, als auch in Bad Rehburg nach Bedürfniß gestelt. Hannover, den 23. Mai 1872. ““ 6 Der Kaiserliche Ober⸗Post⸗Direktor.

Schiffmann.

Königreich Preußen. 6

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den außerordentlichen Professor Dr. Gerhard vom Rath in Bonn zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der dortigen Universität zu ernennen.

1“ Kriegs⸗Ministerinm.

Der Geheime Kanzlei⸗Sekretär Bevermann ist zum Geheimen Registrator bei dem Königlichen Direktorium des Potsdamschen Militär⸗Waisenhauses ernannt worden.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der bisherige Baumeister Eduard Friese zu Poln. War⸗ tenberg, ist zum Königlichen Kreisbaumeister ernannt und als sless in Gr. Strehlitz (Regierungsbezirk Oppeln) angestellt worden. 8

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Der Rechtsanwalt und Notar Justiz⸗RNath Ellendt in Heiligenbeil ist in Amtseigenschaft nach Königsberg i. Pr. mit Einräumung der Praxis bei den Gerichten erster Instanz, welche daselbst ihren Sitz haben, versetzt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Ddie Privatdozenten Dr. Karl Engler und Dr. Georg Cantor in Halle sind zu außerordentlichen Professoren in der Fakultät der dortigen Universität ernannt worden.

Dem Oberlehrer Hagge am Gymnasium in Kiel ist das Prädikat »Professor« beigelegt worden.

Der seitherige Kreis⸗Wundarzt Dr. Kirchhoff zu Brauns⸗ S zum Kreis⸗Physikus des Kreises B nsberg ernannt worden. 1

naanz⸗Ministerium.

Der Geheime Finanz⸗Nath Kötger ist s g schaft als Mitglied der Königlichen Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden in der öffentlichen Sitzung des Königlichen Ober⸗Tribunals am 13. d. M. nach Maßgabe des §. 9 des Gesetzes vom 24. Februar 1850 vereidigt worden.

MNischtamtliches. Preußen. Berlin, 25. Mai. Se. Königliche Hoheit Prinz Carl von Preußen feierte am 23. d. Mts. in Wies⸗

baden sein 50 jähriges Jubiläum als Chef des 2. Branden⸗ burgischen Grenadier⸗Regiments Nr. 12. Die Kapelle des Hessischen Füsilier⸗Regiments Nr. 80, unter Leitung des Kapell⸗ meisters Münch, brachte Abends 5 Uhr dem Hohen Jubilar ein musikalisches Ständchen. 8

Die vereinigten Ausschüffe des Bundesrathes für das Seewesen und für Rechnungswesen hielten heute eine Sitzung ab.

Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung des Reichs⸗ tags trat das Haus in die Berathung des Etats der Tele⸗ raphenverwaltung ein. Zu dem Abschnitte Einnahmen hatte der Abg. Grumbrecht den Antrag gestellt: Der Reichstag wolle beschließen, den Reichskanzler zu ersuchen: 1) dahin zu wirken, daß die Befreiungen von Gebühren für Tele⸗ gramme nach den in dem Gesetze vom 5. Juni 1869, die Aufhebun der Portobefreiungen betreffend, enthaltenen Prinzipien baldmöglich aufgehoben beziehungsweise beschränkt werden; 2) dem Reichstage wenn möglich noch in dieser Session eine Mittheilung über den Umfang der betreffenden Befreiungen und über das Verhältniß der bezahlten Leistungen der Telegraphenanstalten zu den nicht bezahlten zugehen zu lassen. „Nach längerer Debatte zwischen dem Staats⸗Minister Del⸗ brück, dem Bundesbevollmächtigten Oberst Meydam und den

Abgg.Schmidt (Stettin), Miquel und Richter zog der Abg. Grum⸗ brecht seinen Antrag zurück. Bei den Ausgaben stellten die Kommissarien des Hauses zu den Titeln »Besoldungsfonds

für den Betrieb auf den Telegraphenstationen, sowie der Be⸗⸗

zirksverwaltung« folgenden Antrag:

Dem Reichskanzler zu empfehlen, daß die zeitherigen, mehr durh äußere Verhältnisse veranlaßten Lokalzulagen in Wegfall kommen, nachdem Fürsorge getroffen, daß die in Folge der Verschiedenheit der

örtlichen Verhältnisse jetzt vorliegenden Ungleichheiten im Dienstein⸗ kommen der Beamten, durch systematisch geordnete, bei Auswerfung der Pension außer Ansatz bleibende Zuschüsse, in Uebereinstimmung. mit den anderen Zweigen der Reichsverwaltung, beseitigt werden.

Nach längerer Diskussion zwischen dem Staats⸗Minister

Delbrück und den Abgg. Ackermann, Lasker, Miquel und

Richter wurde auch dieser Antrag zurückgezogen. Ferner bean⸗ tragten die Kommissarien zu der Position »Besoldung der

Telegraphen⸗Sekretäre«,

Den Reichskanzler aufzufordern, zu bewirken, daß die Dreitheilung

in der Gehaltsskala der Sekretäre für den Etat pro 1873 aufgegeben, die Besoldung derselben nach Einer Skala, wie vor dem Jahre 1872, unter Aufrechterhaltung des Prinzips der Anciennität, jedoch unter Wahrung der in der Zwischenzeit von Einzelnen erworbenen Rechte, wiederhergelscl und soweit nsthig, ein Nachtragsetat deshalb vor⸗ gelegt werde.

Dieser Antrag wurde nach unerheblicher Debatte abgelehnt.

Ebenso wurden auf Befürwortung des Staats⸗Ministers Del⸗

brück folgende Anträge der Kommissarien ö 8

Den Reichskanzler aufzufordern, zu bewirken, 9 zur Beseiti⸗ gung der durch den Etat für 1872 herbeigeführten Härten denjenigen Beamten, welche bei Ausführung dieses Etats in Folge der Ermäßi⸗ gung resp. des Fortfalls der Lokalzulage eine Aufbesserung ihres Ge⸗ sammteinkommens nicht erfahren haben, entsprechende Entschädigung ewährt und zu solchem Zweck im Nachtragsetat die erforderliche eingestellt werde; 2) daß den in Elsaß⸗Lothringen angestellten

Telegraphenbeamten vom 1. Januar 1872 an gleiche Lokalzulage zu- ebilligt werde, wie sie andere dem Range nach ihnen gleichstehende eamte in jenem Reichslande beziehen, und das darauf bezügliche

Postulat im Nachtragsetat Aufnahme finde.

Zu den einmaligen, außerordentlichen Ausgaben lag ein

Antrag der Kommissarien vor, den Reichskanzler aufzufordern, se veranlassen, daß zur Vermehrung der Telegraphenverbin⸗ ungen und zur Errichtung von Telegraphenstationen ein Organisationsplan aufgestellt und dieser dem Reichstage mit dem nächsten Haushaltsetat vorgelegt werde. Der Antrag wurde genehmigt, ebenso ein Antrag der Abgeordneten Rohland und Genossen: den Reichskanzler aufzufordern, dahin zu wirken, daß neben den Militär⸗Anwärtern einer größeren Anzahl sprachlich gebildeter junger Leute aus dem Civilstande regelmäßig Aufnahme in den Telegraphen⸗ dienst gewährt werde.

Schließlich wurden alle Positionen des Telegraphen⸗Etats gebilligt. Ueber den Etat für die Reichseisenbahnen in

Elsaß⸗Lothringen erhob sich eine kurze. Debatte, an der sich der Abg. Oehmichen, der Staats⸗Minister Delbrück, die Abgg. Dr. Hammacher und von Roggenbach betheiligten, worauf auch dieser Etat unverändert genehmigt wurde.

In der heutigen (28.) Sitzung des Reichstages, welcher am Tische des Bundesrathes die Staats⸗Minister Delbrück, v. Stosch und v. Fäustle, der Präsident Dr. Friedberg, der Geh. Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Michaelis, der Geh. Ober⸗Finanz⸗ Rath Hitzigrath und einige andere Bundeskommissare beiwohn⸗ ten, berieth das Haus in zweiter Lesung über die §§. 7, 8, 19, 20 8 22 des Gesetzentwurfs, betreffend die Einrichtung und die Befugnisse des Rechnungshofes, auf Grund des Be⸗ richts der zur Vorberathung niedergesetzten VII. Kommission. An der allgemeinen Diskussion betheiligten sich die Abgg. v. Benda, der Staats⸗Minister Delbrück, die Abgg. Frhr. v. Zedlitz, Lasker, Dr. Windthorst (Meppen), v. Wedell⸗Malchow und Richter. Bei Schluß des Blattes dauerte die Be⸗ rathung fort.

Eine Anzahl von Reichstags⸗Abgeordneten beabsichtigt, am 1. Juni einen zweitägigen Ausflug von Berlin nach Stubbenkammer auf der Insel Rügen und von dort um Rügen (Arcona) nach Stralsund zu machen.

Behufs ihrer Reparatur von den in den Kämpfen des letztverflossenen Fedange⸗ erlittenen Beschädigungen sind im Laufe des 22. und 23. Mai nachfolgende Fahnen und Standarten aus ihren Garnisonorten hier eingetroffen und zur Abgabe an die Bekleidungs⸗Abtheilung des Königlichen Kriegs⸗Ministeriums gelangt, welche die Wiederherstellung leitet: Die Fahne des Füsilier⸗Bataillons Königs⸗Grenadier⸗Regiments (2. Westpreußisches) Nr. 7, die des 2. Bataillons Holsteinischen Infanterie⸗Regiments Nr. 85, die des 2. Bataillons 3. West⸗ fälischen Infanterie⸗Regiments Nr. 16, die des Füsilier⸗ Bataillons 3. Ostpreußischen Grenadier⸗Regiments Nr. 4, die des 2. Bataillons (Samter) 1. Posenschen Landwehr⸗Regiments Nr. 18. Die Fahne des 1. Bataillons Schleswig⸗Holsteinischen

Füsilier⸗Regiments Nr. 86, die Fahne des 1. Bataillons

an den Universitäten

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. 5. Pommerschen Infanterie⸗Regiments Nr. 42, die Fahne des 2. Bataillons 4. Rheinischen Infanterie Regiments Nr. 30, die Fahne des 2. Bataillons 3. Westfälischen Infanterie⸗Regiments Nr. 16, die Fahne des 2. Bataillons 3. Pommerschen Infan⸗ fanterie⸗Regiments Nr. 14, die Fahne des 1. Bataillons 6. Ost⸗ preußischen Infanterie⸗Regiments Nr. 43, die Fahne des 2. Ba⸗ taillons 2. Ostpreußischen Grenadier⸗Regiments Nr. 3, die Fahne des Füsilier⸗Bataillons 4. Brandenburgischen Infante⸗ rie⸗Regiments Nr. 24 (Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin), die Fahne des 1. Bataillons 4. Garde⸗Grenadier⸗Regi⸗ ments (Königin), die Fahne des 1. Bataillons Hohen⸗ zollernschen Füsilier⸗Regiments Nr. 40, die Fahne des 2. Bataillons 1. Magdeburgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 26, die Fahne des Füsilier⸗Bataillons 2. Hessi⸗ schen Infanterie⸗Regiments Nr. 82, die Fahne des 1. Bataillons 7. Westfälischen Infanterie⸗Regiments Nr. 57, die Standarte des Westfälischen Kürassier⸗Regiments Nr. 4, die Fahne des 1. Bataillons Grenadier⸗Regiments König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2, die Fahne des 1. Bataillons 1. Thü⸗ ringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 31, die Fahne des 1. Nassauischen Infanterie⸗Regiments Nr. 87, die Fahne des Füsilier⸗Bataillons 6. Brandenburgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 52, die Fahne des 1. Bataillons 5. Brandenburgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 48, die Fahne des Füsilier⸗Bataillons 2. Hanseatischen Infanterie⸗Regiments Nr. 76, die Fahne des Füsilier⸗Bataillons 3. Hannoverischen Infanterie⸗Regiments Nr. 79 und die Fahne des Füsilier⸗Bataillons 2. Thüringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 32. .

Der neue Püteesefüteshbat bei Berlin, dessen Anteggang in der Denkschrift motivirt wird, die in der Bei⸗ lage d. Bl. abgedruckt ist, soll in der Cummersdorfer Forst (bei Zossen), 56½ Meile von Berlin, eingerichtet und mit Ber⸗ lin durch eine besondere, eingeleisige Bahn verbunden werden.

8 In der am 22. d. stattgehabten Generalversamm⸗

ung des deutschen Centralkomites für die Pflege der verwundeten und erkrankten Krieger wurde über die Thätigkeit des Centralkomite für die Jahre 1869 bis 1871 Bericht erstattet und sodann der Rechnungsablage für diese Jahre ertheilt. Es bestanden nach den letzten Mit⸗ theilungen 370 Provinzialvereine, denen sich noch 33 andere Vereine angeschlossen haben. Seit 1866 hatte der Geh. Ober⸗ Regierungs⸗Rath v. Wolff den stellvertretenden Vorsitz im Komite, welchen derselbe vncgüehr bei seiner Versetzung in eine Stellung außerhalb Berlins niedergelegt hat; an dessen Stelle wurde der Ober⸗Tribunals⸗Rath v. Holleben zum ersten Stell⸗ vertreter des Vorsitzenden gewählt. Vorsitzender ist bekanntlich der Staats⸗Minister a. D. Wirkl. Geh. Rath v. Elsner, zweiter Stellvertreter der General und Gesandte v. Wildenbruch.

Ueber die gegenwärtigen Rektorenund Prorektoren eutschlands geben wir die nach⸗

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folgende Uebersicht:

Berlin: Prof. Dr. H. W. Dove. Bonn: Prof. Dr. Arnold Schäfer. Breslau: Prof. Dr. Häser. Erlangen: Prof. Dr. v. Hofmann. Freiburg i. Br.: Prof. Dr. Adalb. Maier. Gießen: Prof. Dr. Aug. Streng. Göttingen: Prof. Dr. Ber⸗ theau. Greifswald: Prof. Dr. Limpricht. Halle a. S.: Prof. Dr. Schlottmann. Heidelberg: Prof. Dr. Knies. Jena: Prof. Dr. Hase. Kiel: Prof. Dr. Kupffer. Königsbergi. Pr.: Prof. Dr. C. W. Nitzsch. Leipzig: Prof. Dr. Wunderlich. Marburg: Prof. Dr. K. J. Cäsar. München: Prof. Dr. von Döllinger. Münster in W.: Prof. Dr. A. Bisping. Rostock: Prof. Dr. Schwanert. Straßburg: Prof. Dr. Bruch. Tübin⸗ gen: Prof. Dr. Himpel.

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In einem aus Sondershausen datirten Artikel der »Börsen⸗Zeitung« vom 17. d. M. wird darüber Klage geführt, daß die Staatsregierung einer deh der Nord⸗ hausen⸗Erfurter Eisenbahn entgegentrete, obwohl solche geboten sei, um der Bahn eine bessere Rentabilität zu verschaffen. Wenn in dieser Beziehung insbesondere auf eine Fortsetzung von Erfurt in der Richtung auf Hof hingewiesen wird, so erfahren wir, daß schon vor längerer Zeit der Bau⸗Gesellschaft Pleßner und Comp. die Erlaub⸗ niß zur Anfertigung bezüglicher Vorarbeiten ertheilt worden ist und daß letztere vor Kurzem vollendet und zur Prüfung mit dem Antrage auf Konzessionsertheilung vorgelegt sind. Unzweifelhaft wird dieses Unternehmen der Nordhausen⸗Erfurter Bahn zu hohem Nerhen gereichen. Ob deren Gesellschaft bei der Höhe des für Erfurt⸗Schönberg (Hof) erforderlichen An⸗ lagekapitals und der Schwierigkeit des Baues und Betriebs über hinreichende Kräfte zur Durchführung des Unternehmens gehisteß würde, mag dahin gestellt sein, keinenfalls wird den etheiligten Regierungen verdacht werden können, wenn sie bei der Wichtigkeit dieser Linie für den Durchgangs⸗ wie für den Lokalverkehr die Frage hinsichtlich der Leistungs⸗

8öv der Bewerber einer besonderen Beleuchtung unter⸗ erfen. In dem Artikel wird ferner hervorgehoben, daß die Staats⸗

regierung auf die Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft einen Druck ausübe, um sie zu bestimmen, noch in diesem mit dem Bau einer direkten Eisenbahn von Magdeburg⸗ Erfurt zu beginnen. Nun könne diese Bahn bei Straußfurt in die Nordhausen⸗Erfurter Bahn geleitet werden; leider sei dazu aber wenig Hoffnung vorhanden und es stehe der Nordhausen⸗Erfurter Eisenbahn sonach um so mehr eine Schädigung bevor, als die Regierung zu Gunsten einer Bahn von Mag Er⸗ furt über Sangerhausen sich ablehnend gegen eine Bahn von Magdeburg nach Nordhausen verhalte. it der Nichteinmün⸗ dung in Straußfurt dürfte es allerdings seine Richtigkeit haben, denn bereits unterm 17. November 1866, also 5 Monate vor der unterm 24. April 1867 erfolgten Ertheilung der Konzession zum Bau der Eisenbahn Nordhausen⸗Erfurt, vereinigten sich Preußen und Weimar in einem Staats⸗ vertrage dahin, die Herstellung einer Eisenbahn von Erfurt nach Sangerhausen über Sömmerda mit Durchschneidung des Großherzoglichen Gebiets bei Stotternheim zu betreiben. Der Vertrag findet sich in der Gesetzsammlung ver⸗ öffentlicht. Schon damals lag es in der Absicht der Magde⸗ burg⸗Halberstädter Eisenbahngesellschaft, auf Grund früherer Generalversammlungs⸗Beschlüsse das Projekt (Do⸗ dendorf⸗) Erfurt, welches für den Staat schon wegen der direkten Verbindung der beiden Festungen von Wichtigkeit ist, auszu⸗ führen. Es handelt sich daher im vorliegenden Falle nicht um neue Unternehmen, sondern um Wiederaufnahme eines, zum Phel 85. auf einem Staatsvertrage beruhenden älteren

rojekts.

Der Regierungs⸗Präsident a. D. Fr. Wilh. Aug.

Seebaldt ist nach der »T. Z.« zu St. Wendel am 22. d. M.

im 69. Lebensjahre verstorben. Die Eröffnung der von einem provisorischen Komite

ins Leben gerufenen »Berliner allgemeinen Poliklinik«

wird in den dafür erworbenen Lokalitäten, Taubenstraße 10, am Montag, den 27. d. M., stattfinden.

Die hiesige Bäcker⸗Innung, welche am 17., 18. und 19. Juni d. 2 ihr sechshundertjäßtiges Jubiläum feiert, hat in der am 23. d. M. stattgehabten Generalversammlung beschlossen, alle Bäcker⸗Innungsmeister Deutschlands zu dieser

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Bis gestern haben 2186 Maurergesellen und 1200 Zimmergesellen, als auf die vereinbarten Bedingungen hier ar⸗ beitend, bei der Centralstelle der verbündeten Baugewerke sich angemeldet.

Bei Gelegenheit des Festmahls der XXVIII. Ver⸗ sammlung deutscher Philologen und Schulmänner in Leipzig am 22. d. M. brachte Professor G. Curtius den Toast auf Se. Majestät den Deutschen Kaiser und den König Johann aus. Der zweite Präsident Professor Eckstein toastete auf die beiden anwesenden Staats⸗Minister Dr. v. Gerber und Freiherr v. Falckenstein, worauf ersterer im Namen und Auftrag des Königs Johann die Philologen⸗Ver⸗ sammlung zum dritten Male in Sachsen willkommen hieß. Professor Schroer aus Wien brachte auf die Stadt Leipzig und der Vicebürgermeister Dr. Stephani auf das »wieder⸗ gewonnene Elsaß⸗Lothringen⸗ ein Hoch aus.

Hannover, 24. Mai. Der General der Infanterie und Commandeur des X. Armee⸗Corps, v. Voigts⸗Rhetz, ist gestern Nachmittags hier wieder eingetroffen.

Der General der Infanterie und Inspecteur der Mili⸗ tär⸗Erziehungsanstalten, v. Peucker, ist gestern zum Zweck der Inspizirung der Kriegsschule hier eingetroffen und im Union⸗Hotel abgestiegen.

Soden, 23. Mai. Ihre Königliche Hoheit die Groß⸗ herzogin von Sachsen⸗Weimar ist gestern Abend von Frankfurt a. M. hier eingetroffen.

Frankfurt a. M., 24. Mai. Der König von Däne mark, unter dem Namen eines Grafen Falster reisend, ist mit seiner Familie heute hier eingetroffen. 8

Bayern. München, 23. Mai. Die Königin⸗Mutter begiebt sich in den ersten Tagen des Juni über Berlin nach Schloß Fischbach in Schlesien und wird mehrere Wochen da⸗ selbst verweilen. Prinz Otto, dessen Besserung erfreulich fortschreitet, macht bereits zu Wagen von Nymphenburg aus größere Ausflüge. 88

Der Staats⸗Minister Graf von Hegnenberg ist an einem Brust⸗ und Herzleiden erkrankt; seit gestern ist jedoch

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