1872 / 129 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

Geh.

Bekanntmachung.

Auf die für das Jahr 1872 festzusetzende Dividende der Preußischen Bankantheils⸗Scheine wird vom 10. d. Mts. ab ahlung von Zwei und Ein Viertel Pro⸗

die erste halbjährige zent oder

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„22 Thaler 15 Sgr. Courant⸗

furt a. O., Frankfurt a. M., Görlitz, Graudenz, Halle a. S., Hannover,

Stolp, Thorn und Tilsit erfolgen. Berlin, den 1. Juni 1872. Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Chef der Preußischen Bank.

Graf von Itzenplitz. 161

Wochen Uebersicht der Preußischen Bank vom 31. Mai Aktiva.

) Geprägtes Geld und Barren .. . ..... Thlr. 176,820,000

Kassenanweisungen, Privat⸗Banknoten 783 und Darlehnskassenscheine..

3) Wechsel⸗Bestände... 4) Lombard⸗Bestände..

20699989b9 9 2*

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5) Staatspapiere,diskontirte Schahanweisun⸗ gen⸗ verschiedene Forderungen und

1 8 Zenemec da. vnlas 1 epositen⸗Kapitalien.. »„ 22,610 Guthaben der Staatskassen, Institute .“ 68 88 und Privatpersonen mit Einschluß des 1“

Giro⸗Verkehrls .

Berlin, den 4. Juni 1872.

Königlich Preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium. Boese. Rotth. Gallenkamp. Herrmann. Koch. von Koenen.

02790097922092992929—24b——2b—ã9ã—2——9 2*4292 909 9 9 29o

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Angekommen: Se. Excellenz der Minister der geist⸗ lichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten D 38 von Weißenfels. 8 116“ Se. Excellenz der General⸗Lieutenant von der Armee von Hoffmann aus Italien, der General⸗Major und In⸗ specteur der 1. Ingenieur. Inspektion Leuthaus, aus Pommern. Abger eist: Der General⸗Major und Direktor des Militär⸗ Oekonomie⸗Departe nach Marien⸗

ments von Karczewski

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De. . e ka nan s achung. dem Planue gemäß, heute vor Notar und Zeugen . Pfunoeh 54. Serienziehung des vormals kurhessischen, dei 8 ankhause M. A. von Rothschild & Söhne zu Frankfurt g. M., aufgenommenen Staats⸗Lotterie⸗Anlehens vom Jahre 1845

sind fol ende 60 Seriennummern gezogen worden: 58. 123 177. 231. 306. 484. 512. 558. 626. 644. 814. 882, 886.891 957 988. 1204. 1850. 1853. 1957. 2257. 2317. 2337. 2119. 2469. 2602. 2724. 2765. 3118. 3184. 3265. 3328. 3138. 3485. 3512. 3372. 3896. 4032. 4367. 4425. 4514. 4690. 4717. 5006. 5030. 5164. 5488. 5520. 5641. 5699. 5794. 5914. 5927. 6142. 6233. 6380. 6398. 6132.

6707. 6709.

Wir bringen solches hierdurch zur öffentli 8 Cassel, am 1. Juni 1872. aär Fs 8 Königliches Regierungs⸗Präsidium.

H v. Hardenberg.

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Deutsches NReich. ““ 2

Preußen. Berlin, 4. Juni. Se. Majestät der Kaiser und König haben Sich am Sh has kei nech Schloß Babelsberg begeben. Gestern Vormittag empfingen Se. Majestät daselbst einige höhere Offiziere, nahmen den Vor⸗ trag der Hofmarschälle Grafen Pückler und Perponcher und des eh. Hofraths Borck entgegen und machten Ihrer Majestät der ver⸗ wittweten Königin auf Sanssouci und den Kronprinzlichen Herr⸗ schaften im Neuen Palais einen Besuch. Um 4 Uhr fand auf

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........ʒ ʒThlr. 231,748,000

für den Dividendenschein Nr. 51 bei der Faupt⸗Bankkasse 2 schiff nach der Pfaueninsel, woselb

Berlin, bei den Provinzial⸗Bank⸗Comtoiren zu Breslau, Cöln, Danzig, Königsberg i. Pr., Magdeburg, Muͤnster, Posen und Stettin, sowie bei den Bank⸗Kommanditen zu Aachen, Altona, Bielefeld, Bromberg, Cassel, Coblenz, Cöslin, Crefeld, Dort⸗ mund, Düsseldorf, Elberfeld, Elbing, Emden, Essen, Frank⸗ Flensburg, Gleiwitz, Glogau, denz, Insterburg, Lands⸗ berg a. W., Liegnitz, Memel, Metz, Mühlhausen i. E., Minden, Nordhausen, Osnabrück, Siegen, Stralsund, Straßburg i. E., (edoeAem Beginn des Taufakts traten die Allerhöchsten und Höchsten

um

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Schloß Babelsberg ein Diner statt, zu welchem 50 Einladunge gangen waren. Unter den geladenen Gästen befanden sich die

feierlichkeiten hier eingetroffenen See Fremden. Die Tafel⸗ musik wurde von der Kapelle des 1. Garde⸗Regiments ausge⸗ führt. Nach Aufhebung der Tafel fuhren die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mit den Fürstlichen Gästen ꝛc. per Dampf⸗

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das Souper eingenommen wurde.

Palgis zu Potsdam die Taufe der am 22. April gebore Prinzessin, Tochter Ihrer Kaiserlichen 8ns Khniglichen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin, Prinzeß⸗ Royal von Großbritannien und Irland, statt.

Se. Majestät der Kaiser und König und die lan⸗Saale des genannten Palais. Die übrigen Taufzeugen Unmittelbar vor

Herrschaften in die als Taufkapelle hergerichtete Jaspis⸗Galerie und gruppirten sich im Halbkreise um den Arer vöhre Kai⸗

serliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin nahm während der Taufzug sich näherte, in der dnft siche sbeg⸗ Nachdem der Täufling in die zunächst der Taufkapelle gelege⸗

genen Gemächer durch die Leibpagen Ihrer Kgiserlichen und Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und der Hehe cestgchsn gebracht worden war, wurde derselbe, gefuͤhrt von dem Hof⸗ marschall Grafen su Eulenburg, durch die stellvertretende Ober⸗ Hofmeisterin Gräfin von der 8n unter Assistenz der Ober⸗ Gouvernante Gräfin von Revenklov bis an die Thür der Taufkapelle getragen, gefolgt von den beiden Hofdamen Gräsin bog enen nsc Ehiehas 9 Below, welche die Schleppe des Täuflings hielten; der Kammerjunker

2 gie da dug j Graf von Secken In der Thüͤr der Hofkapelle übergab die stellvertretende Ober⸗Hofmeisterin Fräßs von der Gols den Alathnn vhnde Sen ghcss Hoheiten den Prinzessinnen Charlotte und Louise, Zoͤchstdenselben Sr. Majestät dem Kaiser und Könige vor

dem Altar zu überreichen. Die nunmehr beginnende heilige

Handlung wurde durch den Hofprediger Heym unter Assistenz

der übrigen Ober⸗Hof⸗ und Domprediger vollzogen. 8 Schluß derselben übergaben Se. Majestät ber Kaüses snt König den Täufling Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzessinnen

(harlotte und Luise, um Höchstdenselben Ihrer Kaiserli ——uund Königlichen Hoheit der Kronprinzessin 2 berrichen 8 8 Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften begaben Sich

hierauf in die anstoßenden Salons, um Ihre Glückwünsche darzubringen, worauf Ihre Kaiserliche und Königliche Hnscht die Kroneee gsth von den übrigen Taufzeugen eine Defilir⸗

Cour anzunehmen geruhte. Nach Beendigung d im Marmorsaale Galatafel Faadh ee“

Zu den Tauffeierlichkeiten sind hier eingetro der Großherzog von Necklenburg⸗Strelitz, 5 Fer. großherzog von Sachsen und der Herzog von Anhalt. Zu dem Festmahle geladen sind der Präsident des Reichstages Dr. Simson und der zweite Vize⸗Präsident von Sankrh 88 3 5* 15 Fürst Hohenlohe⸗ gsfürst wird in Berlin bleib in die Rei . ö eiben, um die Reichstags⸗

Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht (Sohn) traf vorgestern von Hannover hier ein zund . gestern den Mitgliedern der Königlichen Familie Seine Besuche.

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welche von Sr.

nisonkirche zur Feier ihres 150 jährigen Bestehens hres 15 eschenkt worden, sind von den Hofjuwelieren Joh. Wagner 1 Gener

in Silber ausgeführt und stark vergoldet. Die beiden

tragen in der Fassung des corpus die 4 Eve tgeffern elchr unterhalb einen Eichenkranz. Die Füße sind mit verschiedenen Emblemen verziert. Die Patenen sind in massivem Silber gepreßt, zeigen in der Mitte das größere Christusbild mit dem rechts und links daneben herportretenden A und 2, sowie rings⸗ herum die 12 Apostel. Sämmtliche Gefäße tragen an ihrem Fuße das Datum Tag des Jubiläums: »Den 31. Mai 1872.« 65 Durch Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Ihre Majestät die verwittwete Königin, die Prinzen und Prin⸗ zessinnen des Königlichen Hauses, sowie das Offiziercorps der Garnison sind der Kirche die neuen, in violettem Sammet ausgeführten Altar⸗, Taufstein⸗ und Kanzelbekleidungen geschenkt worden, welche aus der Anstalt des Hofbuchhändlers Heiners dorff hervorgegangen. Besonders schön ist die Leinwanddecke über dem Alkartisch und das reichgestickte Velum.

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ner⸗

Mitglieder der Königlichen Familie, sowie die zu den Tauf⸗

und

Heut Nachmittags 2 Uhr fand im Königlichen Neuen

Höchsten Herrschaften versammelten sich um 2 Uhr im Tamer⸗

Majestät dem Kaiser und König der hiesigen Gar⸗

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8 Sitzungen ab. 1“ e“

Der Bundesrath und

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die Ausschüsse

desselben für

27 Rechnungswesen und ür Zoll⸗ und Steuerwesen hielten heute

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Im weiteren Verlauf der gestrigen Reichstags⸗ g. wurden in der Debatte über die Etats der Zölle und Verbrauchssteuern in zweiter Lesung die früher mitgetheilten —-Anträge der Abgg. Frhr. v. Hoverbeck und Stumm, betreffend die Salzsteuer, abgelehnt; ebenso wurde ein Antrag des z; Sonnemann, ahin gehend, daß die durch das Gesetz vom 12. Oktober 1867 festgestellte Abgabe von Salz vom 1. Januar 1873 ab aufgehoben werde, verworfen; dagegen fand folgende Resolution Annahme:

„Die gänzliche Aufhebung der Abgabe von Salz ist ebenso eine Forderung der Gerechtigkeit als einer gesunden Finanzpolitik und demgemäß, sobald die Finanzlage es irgend gestattet, in erster Linie

durchzuführen.⸗ 1

Demnächst wurde die Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben des Deutschen Reichs mit dem Nachweise der Etatsuüͤberschreitungen in zweiter Lesung genehmigt. Endlich berichtete der Abg. von Benda über den Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Regelung des Etats für 1871. Er empfahl die Annahme der §§. 1 und 3 wegen anderweiter Feststellung der Matrikularbeiträge und Ausgaben für die Telegraphen⸗ verwaltung. §. 2 verlangt eine Deckung von 371,503 Thlr. für Ausgaben in der Marineverwaltung. Die Kommission beantragte Ablehnung dieses Paragraphen, welchem Antrage das Haus nach längerer Diskussion zwischen dem Staats⸗ Minister Delbrück und den Abgg. von Benda und Richter zu⸗ stimmte; §. 1 und 3 wurden enehmigt.

In der heutigen (34.) Sitzung des Reichstages, welcher am Tische des Bundesrgthes die Staats⸗Minister Del⸗ brück und von Mittnacht, der Präsident Dr. Friedberg, Unter⸗ Staats⸗Sekretaͤr Dr Achenbach und andere Bevollmächtigte und Kommissarien beiwohnten, wurde der Antrag des Abg. Freiherrn von Hoverbeck und Gen., betreffend die Ab⸗ änderung des Artikel 28 der Reichsverfassung, nach län⸗ gerer Debatte, an der sich die Abgg. Herz, Hölder, Freiherr von Reichlin⸗Meldegg, von Kardorff, Dr. Windthorst (Meppen), Lasker, Dr. Braun und Frhr. von Hoverbeck be⸗ theiligten, in zweiter Lesun mit großer Majorität angenom⸗ men. Das Haus trat sodann in die zweite Berathung des Gesetzentwur s, betreffend die Rechtsverhältnisse der Reichsbeamten auf Grund der Anträge der III. Kom⸗ mission. Zu einer längeren Diskussion gab zunächst §. 16 Veranlassung, welcher nach der Vorlage der Kommission folgendermaßen lautet: 1

»Kein Reichsbeamter darf ohne vorgängige Genehmigung der obersten Reichsbehörde ein Nebenamt oder eine Nebenbeschäftigung, mit welcher eine fortlaufende Remuneration verbunden ist, überneh⸗ men, oder ein Gewerbe betreiben. Genehmigung ist zu dem Eintritt eines Reichsbeamten in den Vorstand, Verwaltungs⸗ oder Aufsichtsrath einer jeden auf Erwerb gerichten Gesellschaft erforder⸗ lich. Die ertheilte Genehmigung ist jederzeit widerruflich. Auf Wahlkonsuln und einstweilen in den Ruhestand versetzte Beamte finden diese Bestimmungen keine Anwendung.⸗ .

Der Abg. Schulze beantragte, statt des zweiten Satzes zu

agen: . sag „Der Eintritt eines Reichsbeamten in den Vorstand, Verwaltungs⸗ oder Aufsichtsrath einer jeden auf Erwerb gerichteten Gesellschaft ist verboten, sofern die Stelle mittelbar oder unmittelbar mit einer Re⸗ muneration verbunden ist.«

Mit dieser Modifikation, gegen die sich der Unter⸗Staats⸗ sekretär Dr. Achenbach erklärte, wurde §. 16 mit großer Majorität angenommen. §. 75 der Regierungsvorlage bestimmt:

„Ein Beamter, welcher sich ohne den vorschriftsmäßigen Urlaub von seinem Amte entfernt hält oder den ertheilten Urlaub überschrei⸗ tet, ist wenn ihm nicht besondere Entschuldigungsgründe zur Seite

chen, für die Zeit der unerlaubten Entfernung seines Diensteinkom⸗

nens verlustig.“. 1 - Die Kommission beantragte die Streichung dieses Para⸗

graphen, das Haus stellte jedoch nach dem Wunsche des Unter⸗ Staatssekretärs Dr. Achenbach denselben wieder her. Bei Schluß des Blattes dauerte die Berathung fort.

Der sächsische Staats⸗Minister Frhr. v. Friesen hat nach Dresden zurückbegeben. Der Präsident des Groß⸗

oglich badischen Staats⸗Ministeriums, Dr. Jolly, ist nach ruhe zurückgekehrt.

Der General⸗Postdirektor Stephan hat unter dem 29. v. Mts. sämnmttiche Kaiserliche Ober⸗Postdirektionen und Ober⸗Postämter zu eingehender gutachtlicher Beurtheilung über die projektirte Umgestaltung des Packetportos veranlaßt und in einer Denkschrift die dabei in Betracht kommenden Ge⸗ sichtspunkte festgestellt. Dieselbe giebt in kurzen Umrissen auch einen geschichtlichen Ueberblick, und ein genaues Programm der

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.,— Nach einer uns zugegangenen Uebersicht betrug di Zahl der durch die Post debitirten politischen Berliner Zeitungen: 1854 im IV. Quartal 10 mit 31,002 Exemplaren; 1855 im 1V. Quartal 13 mit 33,873 Exemplaren; 1858 im IV. Quartal 15 mit 37,379 Exemplaren; 1860 im I. Quartal 18 mit 43,711 Exempl., im II. Quartal 19 mit 44,705 Exempl., im III. Quartal 19 mit 44,223 Exempl., im IV. Quartal 19 mit 49,083 Exempl., 1871 im I. Quartal 27 mit 109,069 Expl., im II. Quartal 25 mit 97,386 Exempl., im III. Quartal 26 mit 89,051 Exempl., im IV. Quartal 29 mit 98,163 Exempl. Die größere Zahl der im I. und II. Quartal 1871 abonnirten Exemplare erklärt sich aus den damaligen Kriegsereignissen. Es ist also darnach die Zahl der Berliner Zeitungen in 17. Jahren um 19 Zeitungen oder 90 Prozent, die Gesammtzahl der Postexemplare um 67,161 oder 217 Prozent gestiegen. E bedarf keiner Bemerkung, daß die direkt in Berlin debitirten Exemplare nicht unter jenen Zahlen begriffen sind.

Ueber die Fahrt der Bevollmächtigten zum Bundesrathe und Reichstagsmitglieder nach Rügen am 1. und 2. d. Mts. wird nachträglich gemeldet: Der Himmel war während der Ueberfahrt bedeckt, klärte sich aber bei der Ankunft in Saßnitz auf. Dort wurden die Böte zum Landen in Stubbenkammer ins Schlepptau genom⸗ men und traf der Dampfer 5 ½ Uhr in Stubbenkammer ein, wo die Reisegesellschaft nächtigte. Am nächsten Vormittag 11 Uhr ging die Fahrt um Arkona herum nach Stralsund und wurde unterwegs den Reisenden ein Einblick in den Fischerei⸗ betrieb gewährt. Der Fang, welcher an Bord gebracht wurde, kam sofort zum Konsum. Gegen 5 Uhr Nachmittags traf der Dampfer »Kaiser« in Stralsund ein. Ein zahlreiches Publi⸗ kum hatte sich zum Empfang am Hafen eingefunden. Dem Programm gemäß fuhren die Reisenden in etwa zwanzig Equipagen am Schill⸗Relief in der Fährstraße vorbei nach der Knieper⸗Vorstadt zu dem Begräbnißplatze Schills, alsdann zurück in die Stadt zur Marienkirche, von dort zur Nikolai⸗ kirche und zu dem Rathhause, woselbst ein Imbiß im Rath haussaal eingenommen ward. Nach der Besichtigung des Hafens begab sich darauf die Reisegesellschaft gegen 9 Uhr nach dem Bahnhofe zur Rückkehr nach Berlin.

Die Jury zur Prüfung der Entwürfe zum deut⸗ schen Reichstags⸗Gebäude ist nach drei mehrstündigen Sitzungen zu dem Beschluß gelangt, beine Subkommission nieder⸗ zusetzen, welche die ganz ungeeigneten Projekte ausscheiden und über die in eine engere Wahl kommenden Pläne einen Vor⸗ bericht erstatten soll. Diese Subkommission ist aus den sämmt⸗ lichen technischen Mitgliedern der Kommission, sowie aus je einem Mitgliede des Bundesraths und des Reichstages zusa mengesetzt und bereits in Thätigkeit. 1“

Auf die Mittheilung eines Berichts über die öffentliche Versammlung des Vereins gegen das Moorbrennen u Hannover vom 2. April an den Minister der landwirth⸗ sche tlichen ꝛc. Angelegenheiten, v. Selchow, hat der Vorstand als Bescheid auf den eeigneter Unter⸗ Moorbrennens

folgende Antwort erhalten, die zugleich Antrag wegen Prämiirung und bc,

stützung besserer Kulturmethoden an Stelle de anzusehen ist:

Berlin, 12. Mai 1872. Aus der gefälligen Mitthei ung vom

28. v. M. habe ich mit Interesse von den Verhandlungen, welche gelegentlich der diesjährigen Jahresversammlung des Vereins gegen as Moorbrennen stattgefunden haben, Kenntniß genommen, und sehe in den Bemühungen des Vereins eine wirksame Förderung der⸗ jenigen Pläne, welche ich selbst im Interesse der Hochmoore in den S Landestheilen seit Jahren verfolgt habe. Wie bisher, so werde ich auch in Zukunft stets gerne bereit sein, innerhalb der

für dergleichen Zwecke zu meiner Verfügung stehenden Mittel solche

Versuche zu Unterstüßen, welche darauf berechnet sind, die Brandkultur der Moore durch eine rationelle Wirthschaft zu ersetzen. Perrwerhn betrachte ich es als die ungleich größere und wichtigere Aufgabe meiner Verwaltung, die ausgedehnten Hochmoor⸗ distrikte der beiden nordwestlichen Provinzen des preußischen Staates durch ein groß angelegtes Netz von Schiffahrts⸗ und Entwässerungs⸗ kanälen aufzuschließen und der Kultur zu eröffnen. 8

Dieses Mittel wird sicherer als irgend ein anderes zu demjeni⸗ gen Ziele führen, welches sich der Verein vorgesetzt hat, und zugleich fine e pe land⸗ und volkswirthschaftliche Entwickelung ein⸗

ießen.

Ich bin Willens, unverrückt und mit allen zur Verfügung stehen⸗ den Mitteln in dieser Richtung weiter vorzugehen, und hoffe darin der thäͤtigen Unterstützung des Vereins zu begegnen.

Der Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten.

6 v. Selchow.

Durch Verfügung vom 2. April 1853 ist angeordnet worden, bei den höheren Lehranstalten den Beginn und Schluß der Ferien so zu legen, daß zu den Reisen der Schüler von und nach dem S rt nicht und F utzt

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