1872 / 146 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

Ihre Hoheiten die Herzogin und die Prinzessin Marie von Sachsen⸗Altenburg sind am Sonntag nach Altenburg zurückgereist. u“

Die Ziehung der 1. Klasse 146. Königl. Klassen⸗Lotterie wird

nach planmäßiger Bestimmung am 3. Juli d. J. früh 7. Uhr, ihren Anfang nehmen. Das Einzählen der sämmtlichen 95,000 Loose⸗Nummern nebst den 4000 Gewinnen gedachter 1. Klasse wird schon am 2. Juli d. J., Nachmittags 2 Uhr, durch die Königl. Ziehungskommissarien im Beisein der dazu be⸗ sonders aufgeforderten Lotterie⸗Einnehmer Herren Hempten⸗ macher, Aron und Bohne von hier öffentlich im Ziehungssaale des Lotteriegebäudes stattfinden. Beerlin, den 24. Juni 18722. . Königliche General⸗Lotterie⸗Direktion.

Ober Rechnungskammer.

Die bisherigen Bureau⸗Assistenten Otto Herzberg, Jo⸗ hann Heinrich Krohn, Karl Wilhelm Tobien und Hermann Schwebs sind zu Geheimen revidirenden Kalkula⸗ toren bei der Ober⸗Rechnungskammer ernannt worden.

Preußische Bank. 1

Bekanntmachung.

n Gemäßheit des §. 112 der Bank⸗Ordnung vom 5. Okto⸗

ber 1846 und des Gesetzes vom 15. Juni 1872 ist von mir die Errichtung einer Kommandite der Preußischen Bank in Bre⸗ men beschlossen worden. Ueber den Geschäftsumfang und die

Eröffnung derselben wird das Haupt⸗Bank⸗Direktorium das

Nähere bekannt machen. Berlin, den 24. Juni 18722. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffent Chef der Preußischen Bank. Graf von Itzenplitz. 1

Angekommen: Se. Excellenz der Staats⸗ und Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, Graf von Itzenplitz, aus der Provinz Schlesien.

Abgereist: Se. Excellenz der General der Infanterie und

kommandirende General des XIV. Armee⸗Corps, 88 Wer der 2

nach Königsberg i. Preußen. 8

Preußen. Berlin, 24. Juni. Se. Majestät der Kaiser und göntg empfingen heute den Oberst⸗Kämmerer Grafen von Redern, den Fürsten zu Bentheim⸗Tecklenburg und dessen Sohn, nahmen die Meldung der nach St. tersburg zur Beiwohnung des Manövers kommandirten Offiziere und hierauf die laufenden militärischen Mͤeldungen entgegen. So⸗ dann empfingen Se. Majestät den General⸗Adjutanten Grafen

von der Goltz und den Kaiserlich russischen Militärbevollmäch⸗

tigten Grafen Kutusof, nahmen die Fahne des zweiten Batail⸗ lons Mecklenburgischen Infanterie⸗Regiments Nr. 89 in Augen⸗ schein, und darauf die Vorträge de Kriegs⸗Ministers Grafen von Roon und des Obersten von Albedyll, sowie der Staats⸗ Minister Delbrück und Graf zu Eulenburg und des Staats⸗ Sekretärs von Thile entgegen.

Se. Majestät der Kaiser und König beabsich⸗ tigen, Sich heut Abend 10 Uhr mit dem Courierzug von hier über Magdeburg, Kreiensen und Cassel nach Gießen zu begeben

nd von dort morgen früh 9 Uhr mittelst Extrazugs die Reise nach Ems fortzusetzen. 1“ 8 Se. Königliche Hoheit der Prinz Carl hat als errenmeister der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannes vom Spital zu Jerusalem gestern im Johanniter⸗ Schloß zu Sonnenburg bei Cüstrin ein Ordens⸗Kapitel gehalten nd heute, als am St. Fohanniskage, in der Ordenskirche da⸗ st einer Anzahl von hrenrittern durch den Ritterschlag die nvestitur ertheilt.

Die Konfirmation Ihrer Königlichen Hoheiten er Prinzessinnen Marie und Elisabeth von Preußen, er ersten und zweiten Tochter Sr. Königlichen Ho eit des

enS riedrich Carl, hat Sonnabend, den 22. Juni, orgens 11 ¼ Uhr, in der Kirche von Nikolscoie bei Glinike stattgefunden. Die einfache, auf dem hochansteigenden linken Havelufer ge⸗ legene, von König Friedrich Wilhelm III. erbaute Dorfkirche

Ortsarmenverband des Schloßbezirks

war zu diesem kirchlichen Akte gewählt worden, weil die Schlösser von Glinike zu deren Pfarrbezirke gehören, weil die hohen Konfirmandinnen dort während eines großen Theils des Jahres ihre sonntägliche Andacht zu verrichten pflegten und weil die Feierlichkeit als ein Familienakt in geräusch⸗ loser Stille vor sich gehen sollte. Die Apsis der Kirche und der Altar waren reich mit Blumen geschmückt, links zur Seite desselben waren zwei Sessel für die Prinzessinnen auf⸗ estellt, die Sitze für die Königliche Familie und die hohen Väfte derselben in einem Halbkreise vor dem Altare. Vor Beginn des Gottesdienstes waren versammelt die Eltern der Prinzessinnen, Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Friedrich Carl, mit den beiden jüngsten Kindern, Ihre K. Hoheiten Carl, Prinzessin Friedrich von mit deren jüngsten ochter, Prinz Albrecht (Sohn), Ihre Hoheiten die Herzogin von Altenburg mit der Prinzessin Marie von Altenburg, der Herzog und die Herzogin von Anhalt mit den Prinzen Leopold, Friedrich und der Prinzessin Elisabeth, Se. Königliche Hoheit Prinz Albrecht (Sohn) von Preußen, Ihre Majestät die verwittwete Königin, Ihre Kaiserlich König⸗ sichen Hoheiten der Kronprin und die Kronprinzessin mit den Prinzen Friedrich Wilhelm, einrich, den Prinzessinnen Char⸗ lotte und Victoria. Außer diesen Fürstlichen Personen waren zugegen der Oberst⸗Kämmerer Graf von Redern, der Minister es Königlichen Hauses Freiherr von Shen der Staats⸗ Minister Dr. Falk, weiter Personen, die den Höfen von Gli⸗ nike in gesellschaftlicher oder dienstlicher Beziehung nahe stehen, und die gesammte Hausdienerschaft des Prinzen Und der Prin⸗ zessin Friedrich Carl.

Als Se. Majestät der Kaiser und König erschienen, begann der Gottesdienst mit dem gge. der Gemeinde: »O heiliger Geist kehr bei uns ein«, unter dessen Tönen die hohen Konfirmandinnen von dem Hofprediger Dr. Kögel ge⸗ führt und dem Sakristan zu den für sie bestimmten Plätzen geleitet wurden, begleitet von der Ober⸗Gouvernante Gräfin von Schlieffen. Hofprediger Heym assistirte dem Gottesdienst. Hofprediger Dr. Kögel, der den Prinzessinnen den Konfirma⸗ kions⸗Unterricht ertheilt hatte, begann nach „, mit ihnen eine Unterredung gleichsam Prüfung über die christ⸗ liche Heilslehre, und speziell über das dreifache Amt Christi, das prophetische, hohepriesterliche und königliche. Die Antwor⸗

ten erfolgten von den Konfirmandinnen klar, bestimmt— und

Allen in der Kirche Versammelten vernehmlich. Der Ansprache, welche der fungirende Geistliche nun an Höchstdieselben richtete,

waren die Worte aus dem 43. Kapitel des Jesaias Vers 1 zu

Grunde gelegt: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöset; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein Zum Schluß seiner Rede forderte er die Prinzessinnen auf, da nach dem in dem Königshause üblichen alten Brauche von Ihnen selbst verfaßte Glaubensbekenntniß zu verlesen. Prin⸗

zessin Marie hatte als Text ihres Glaubensbekenntnisses das 8

S Prinzessin Elisabeth das vierte Hauptstück gewählt. dachdem der Domchor die große Doxologie angestimmt hatte, naheten Sich Ihre Königlichen Hoheiten den Stufen des Altars, knieten vor demselben nieder, beantworteten die drei an Sie gerichteten Fragen mit dreimaligem lauten Ja und empfingen durch Handauflegen den Segen der Kirche, Prinzessin Marie unter den Worten der Offenbarung Johannis: Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben, Prinzessin Elisabeth mit der Stelle aus Römer 14: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Die Häupter und Kniee in Demuth gebeugt, versenkten Sie Sich in stillem Gebete an den Stufen des Altars und über die Gesegneten gingen die Töne des: Sie sind getreu bis in den Tod! als ein Gesang der Weihe dahin. Als die beiden Prinzessinnen Sich erhoben hatten und nach dem Schlußgesang der Gemeinde »Ach bleib’ mit Deiner Gnade⸗ die Stufen des Altars herabstiegen, um in tiefer Bewegung von den Hohen Eltern und Großeltern in die Arme geschlossen zu werden und die Glückwünsche Sr. Majestät des Kaisers und Königs und der Mitglieder der Königlichen Familie und der Hohen Gästezu empfangen, lag in ihren jugendlichen Zügen ein tief inniges und andachtsvolles Bewußtsein der weihevollen Stunde aus⸗ edrückt. Se. Majestät der Kaiser und König mit den Fürstlichkeiten, owie die übrige Versammlung verließen die Kirche und nur die beiden Konfirmandinnen, Prinz und Prinzessin Friedrich Carl, Prinz und Prinzessin Carl und Prinzessin Friedrich von Hessen blieben in derselben bei verschlossenen Thüren zurück, um aus den Händen des Hofpredigers Dr. Kögel das heilige Abendmahl zu empfangen.

Bei dem Bundes⸗Amt für das Heimathswesen stehen am 25. Juni folgende Termine an: Ortsarmenverband u Rützow contra Armenverband zu Stettin, Ortsarmenver⸗ and zu Görlitz contra Ortsarmenverband zu Kerzdorf, Krotoschin contra

den Ortsarmenverband der Stadt Krotoschin, Ortsarmen⸗ verband zu Stettin contra Armenverband zu Nemitz, Ortsarmenverband zu Kandszen contra Landarmenverband des Kreises Darkehmen, Landarmenverband der Provinz West⸗ preußen contra den Ortsarmenverband zu Culm, Landarmen⸗ verband des Kreises Insterburg contra den Landarmenverband des Kreises Wehlau, Landarmenverband der Provinz West⸗ falen contra den Ortsarmenverband zu Nenkersdorf.

Die Enthüllung des Steindenkmals in Nassau ist auf den 9. Juli d. 9. festgesetzt. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin haben Ihre Theilnahme an der Feier in Aussicht gestellt.

Nachdem nunmehr die Gen eral⸗Saldirungsstelle für die Eise nbahnen bei der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn 9 Monaten besteht und ihr bereits Staats⸗ und Privatbahnverwaltungen beigetreten sind, läßt sich, wie wir vernehmen, das Resultat der bisherigen Erfahrungen dahin zusammenfassen, daß die Ausgleichung der gegenseitigen For⸗ derungen unter den betheiligten Verwaltungen durch sie wesentlich vereinfacht und beschleunigt worden ist, und diesem bei der gedachten neuen Einrichtung überhaupt erstrebten Ziele immer näher gekommen werden wird, je mehr Verwal⸗

ungen sich der Einrichtung anschließen werden. Die Aus⸗ leichung erfolgt 14tägig, auf Grund von Extrakten, welche die

eneral⸗Saldirungsstelle für jede Verwaltung getrennt anfertigt und in die sie die während dieses Zeitabschnittes bei ihr ein⸗ gegangenen Fe aufnimmt. Es ist dabei Grund⸗ satz, daß stets nur die zahlende Verwaltung die Anmeldung bei der General⸗Saldirungsstelle zu machen hat.

Eine Ausnahme findet nur in Bezug auf die in einzelnen Verbänden bestehenden besonderen Verbands⸗Abrechnungs⸗ bureaux statt. Hier werden die gegenseitigen und Zahlungen nicht durch die einzelnen Verwalkungen, sondern durch die Abrechnungsbureaux direkt der General⸗Saldirungs⸗ stelle zur Ausgleichung aufgegeben.

Die Zahlung der sich ergebenden Saldi hat sofort nach Eingang der Extrakte an die darin bezeichneten Empfangs⸗ berechtigten durch Baarsendung zu erfolgen.

Der »Verein zur Beförderung des Garten⸗ baues in den Königlich preußischen Staatens feierte gestern das Fest seines O jährigen Bestehens durch ein Festmahl im Saale des Englischen Hauses. Derselbe war durch eine geschmackvolle Gruppe von Blumen und Topfgewächsen, in deren Mitte die lorbeerbekränzte Büste Sr. Majestät des Kaisers und Königs stand, nach Angaben des Hofgärtners Kühne ge⸗ schmückt. An dem Mahle nahm außer anderen geladenen Ehrengästen der Staats⸗Minister Dr. Falk Theil. Unter den zahlreichen Toasten, welche ausgebracht wurden, bezog sich der des Vorsitzenden, Geh. Ober⸗Regierungs⸗Raths Dr⸗ Knerk auf Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin, des Hof⸗Garten⸗ Direktors Jühlke und des Staats⸗Ministers Dr. Falk auf das fernere Gedeihen des Vereins.

Der deutsche Gesandte bei der niederländischen Regie⸗ ung Graf Perponcher ist vorgestern früh über Cassel nach dem Haag zurückgekehrt.

Der russische Reichskanzler, Fürst Gortschakoff, ist vorgestern früh aus St. Petersburg hier eingetroffen und im russi⸗ schen Botschaftshotel abgestiegen. Der Sohn desselben, Prinz Gortschakoff, russischer Gesandter bei der Schweizer Eid⸗ genossenschaft in Bern, welcher sich auf einige Tage nach Dres⸗ den begeben hatte, ist bereits am Freitag Abend von dort hier⸗ her zurückgekehrt und war bei der Ankunft seines Vaters auf dem Bahnhofe anwesend. Beide begeben sich in den nächsten Tagen nach Bern, woselbst der Gesandte dem Schweizer⸗Bunde seine Kreditive uͤberreichen wird, und demnächst von dort nach

Interlaken. Der russische Botschafter von Oub⸗ il hat sich nach

K reuznach begeben.

Die in Nr. 144 d. Bl. mitgetheilte Nachweisung der in Folge einer Einladung Sr. Majestät des Kaisers von Ruß⸗ land auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Kaisers und Königs zur Beiwohnung der am 1. Juli d. J. in der Nähe von St. Petersburg stattfindenden Truppen⸗Uebungen kom⸗ mandirten Offiziere der diesseitigen Armee, ist dahin zu berichtigen, daß nicht der Rittmeister von Katte vom 3. Garde⸗ Ulanen⸗Regiment, sondern der Rittmeister von Schack vom 2. Garde⸗Ulanen⸗Regiment hierzu kommandirt worden ist.

Die zum Besuch der vereinigten Artillerie⸗ und ngenieur⸗Schule kommandirten Ingenieur⸗Offiziere be⸗ chäftigen sich von heute ab mit praktischen Uebungen in der Feldtelegraphte. Die Uebungen leitet der zur Zeit bei der

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General⸗Direktion der Telegraphen kommandirte Premier⸗ Lieutenant Nemitz vom Ingenieur⸗Corps’; dieselben werden bis Anfang Juli andauern. G

Der General⸗Stabs⸗Arzt der Armee und Chef der Militär⸗ Medizinal⸗Abtheilung im Kriegs⸗Ministerium, Dr. Grimm,

hat sich mit Urlaub nach Salzburg und München begeben. Der 13. deutsche Genossenschaftstag wird von

Sonntag, dem 18. oder dem 25. August d. J. ab bis zum

Mittwoch, den 21. resp. 28. August in Breslau abgehalten werden. 8

Häannover, 22. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg ist heute Nacht hier eingetroffen und hat im British Hotel Wohnung genommen.

Se. Königliche oheit der Prinz Albrecht (Sohn) ist heute Nacht nach Berlin abgereist.

Bayern. München, 22. Juni. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Saͤchsen sind, von Marienbad kommend, gestern Abend mit dem Courierzuge der Ostbahn hier eingetroffen und nach eingenommenem Souper nach Possenhofen weiter gereist. Die hohen Herrschaften werden acht Tage daselbst verweilen und sich hierauf nach Tegernsee

begeben. Justiz⸗Minister Dr. Fäustle ist mit dem Ober⸗

Der Appellationsgerichts⸗Rath Schmidt gestern aus Berlin hierher zurückgekehrt. Derselbe tritt morgen einen dreiwöchentlichen Urlaub an. 8

Nachdem in dem jüngst erlassenen Gehaltsregula⸗ tiv, welches die Aufbesserungen nach Maßgabe der von den Kammern bewilligten Mittel gewährt, nur jene Staatsdiener aufgeführt werden konnten, welche ihre Besoldung aus den Staatskassen beziehen, sind vom Ministerium des Innern An⸗ träge gestellt worden, auch jenen Beamten, deren Gehalte aus Stiftungen fließen, gleichmäßige Aufbesserung zu gewähren.

Sachsen. Dresden, 8. Juni. Der Prinz und die Prinzessin Georg sind heute früh nach Marienbad abgereist.

Leipzig, 22. Juni. Die Königin der Niederlande traf gestern Abend mit Gefolge und Dienerschaft hier ein und begab sich in bereit gehaltenen Equipagen nach Hauffe's Hotel, um daselbst zu übernachten. Heute Vormittag reiste Ihre Majestät mit dem Personenzuge auf der Leipzig⸗Dresdener Bahn über Großenhain⸗Cottbus nach Muskau. Wrürttemberg. Stuttgart, 21. Juni. Der Köni ist heute nach Ulm abgereist, um die Truppen daselb zu mustern und wird sich morgen von dort mit der Königin und der Großfürstin Vera zu ceinem längeren Sommer⸗ aufenthalt nach Friedrichshafen begeben.

Baden. arlsruhe, 22. Juni. Der aerzoß und die ö sowie die Prinzessin Victoria un der Prinz Ludwig Wilhelm haben heute Nachmittag die Resi⸗ denz verlassen, um sich nach Schloß Mainau zu begeben, wo dieselben einige Zeit zu verweilen gedenken. .

Das heute Gesetzes⸗ und Verordnungs blatt Nr. 26 enthält u. A. Verordnungen und Bekannt⸗ machungen 1) des Ministeriums des Innern: a) die statistischen Erhebungen aus den Standesbüchern betreffend; b) die Benen⸗ nung und Klasseneintheilung der Gelehrtenschulen und Real gymnasien betreffend; c) die Quartierleistung im Frieden be treffend. 2) des Handels⸗Ministeriums: die unfrankirte Absen⸗ dung portopflichtiger Dienstsachen mittelst der Post betreffend

Sachsen⸗A Altenburg, 22. Juni. letztausgegebene Stück der Gesetzsammlung enthält die Kon zessionsurkunde und den Staatsvertrag über den Bau de Eisenbahn Gera⸗Weimar, sowie ein Mandat über die Expro priation des Grundeigenthums für diese Bahn.

Elsaß⸗Lothringen. Straßburg, 19. Juni. Die Sitzungen des Ober⸗Kons istoriums der Kirche Augsburger Konfession in Elsaß⸗Lothringen sind am 15. d. M. beendigt worden. Nachdem zunächst ein von dem protestantischen Se⸗ minar ausgearbeiteter Entwurf, eine neue Prüfungsordnung für Kandidaten des Predigtamtes, diskutirt worden war, wurden die wesentlichen Artikel der Vorlage, betreffend die Regelung der Beziehungen des Stiftes von St. Thomä und des von demselben unterhaltenen Seminars zu der neuen Straßburger unverändert angenommen. Es ward beschlossen, daß da Seminar als besonderer Lehrkörper für Bildung protestantischer Geistlichen in der Universität auf⸗ gehen und von nun an die Präbenden des Stiftes evangeli⸗ scher Professoren dieser Hochschule verliehen werden sollen. In Bezug auf die Verhandlungen, betreffend die Pfarrer⸗Ernen⸗ nungen, ist zu erwähnen, daß zwar dem Direktorium das Ernennungsrecht der Geistlichen belassen, allein im Allgemeinen den Gemeinden ein erweiterter Antheil an den Pfarrerwahlen zugestanden wurde.