1872 / 147 p. 9 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Jun 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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u. ei dem Berliner Bankverein zu Berlin zur öffentlichen Sub⸗

mission gelangen, stellt vermittelst der betreffenden Strecken der Thüringischen Eisenbahn, resp. der projektirten Fortsetzung der Leipzig⸗ Gaschwitz⸗Meuselwitzer Bahn von Meuselwitz nach dem Elsterthale, die kürzeste und günstigste Verbindung zwischen Magdeburg und Leipzig einerseits und Eger andererseits her.

Dem »London und China Telegraph« zufolge hat die Regie⸗ rung der Vereinigten taaten mit der Pacific Mail Steamship Compagnie einen Vertrag auf zehn Jahre ab⸗ Fenen dem zufolge eine vierzehntägige Verbindung zwischen San

rancisco, Japan und China unterhaften werden soll. Die Regie⸗

rung zahlt eine jährliche Unterstützung von einer Million Dollars.

Die Gesellschaft hat in New⸗York Kontrakte für den Bau von sechs neuen Dampfschiffen abgeschlossen.

Zur Bade⸗ und Reisesaison.

Brerlin. Zur Stangenschen Gesellschaftsreise nach Amerika, welche am 12. Juli bestimmt angetreten wird, haben sich Personen aus Berlin, Breslau, Hannoper, Elberfeld, Lübeck ꝛc. angemeldet, ebenso einige aus England, die sich in Southampton anschließen. Die Theilnehmerliste ist auf Wunsch noch bis 2. Juli offen gehalten. An der Reise nach Schweden und Norwegen, die am 16. Juli bestimmt vor sich geht, betheiligen sich Personen aus allen Provinzen, darunter vorwiegend Gerichtsbeamte u. s. w. Die billige Schweizerreise bis Basel, Schaffhausen, Constanz, Bodensee für 18 Thlr. III und 26 Thlr. II. Klasse hin und zurück, geht am 11. Juli früh von Berlin ab und wird namentlich viele Berliner zu ihren Theilnehmern zählen, darunter zahlreich Lehrer und Lehrerinnen. Für diese Reise werden auch Retourbillets nach Elsaß und nach dem Rhein zu billigen Preisen im Stangenschen Reise⸗ Bureau, Berlin, Markgrafenstr. 43, ausgegeben. Bäder⸗Statistik. Aachen bis 23. Juni 11,741; Baden⸗Baden bis 23. Juni 12,906; Baden bei Wien bis 16. Juni 4657; Burtscheid bis 23. Juni 778; Karlsbad bis 21. Juni 9136; Charlottenbrunn bis 11. Juni 175; Elstor bis 18. Juni 1449; Ems bis 23. Juni 5668; Gmunden bis 8 Juni 418; Gleichenberg bis 11. Juni 948; Hall bis 14. veens 819; Homburg bis 20. Juni 5291; Herrmannsbad⸗Ligau bis 21. Juni 217; Johannisbad bis 10. Juni 302; Kissingen bis 21. Juni 3489; Königsbrunn bis 14. Juni 133; Kösen bis 19. Juni 675; Krapina Töplitz bis 10. Juni 709; Landeck bis 15. Juni 820; Luhatschowitz bis 9. Juni 275; Langenau bis 13. Juni 109; Marien⸗ born bei Kamenz bis 20. Juni 89; Meran bis 18. Juni 1836; Nau⸗ heim bis 21. Juni 1918; Neuenahr bis 15. Juni 722; Neuhaus bei Cilli bis 15. Juni 345; Oeynhausen bis 21. Juni 1331; Pyrmont bis 12. Juni 1802; Rehberg bis 6. Juni 139; Reichenhall in Bayern bis 20. Juni 1418; Reinerz bis 14. Juni 642; Schandau bis 21. Juni 494; dss. Segseen im Bielagrund bis 11. Juni 140; Soden bis 23. Juni 1582; Teplitz⸗Schönau bis 20. Juni 15,089; Trenchin⸗Teplitz bis 5. Juni 410; Warmbrunn in Schlesien bis 18. Juni 1081; Warmbad bei Wolkenstein bis 20. Juni 164; Wartenberg in Böhmen bis 18. Juni 180; Wiesbaden bis 22. Juni 20,562; Wildbad⸗Gastein bis 18. Juni 800. 8 Landeck, in der schles. Grafschaft Glatz, 1400¼ über dem Meere, in romantischer, aber rauher Gegend gelegen, rechnete man früher zu den Schwefelbädern; da die Quellen aber wenig Schwefel⸗ bafserzof bei sonst geringem Salzgehalt, besitzen, so zählt es mehr zu den indifferenten Thermen; die Temperatur der Quellen beträgt 15 230° R. Außer den bequem eingerichteten Bassin⸗ und Wannen⸗ bädern werden auch schwefelhaltige Eisenmoorbäder verabreicht, Douchen und Inhalations⸗Vorrichtungen stehen dem Kurpublikum um Gebrauch, nebst zwei Trinkquellen. Das Bad ist seit dem 5. April eröffnet und haben die Thermen namentlich ihren Ruf bei Krankheiten des Nervensystems, nervöser Schwäche, Hysterie und Hy⸗ ochondrie, Frauenkrankheiten, bei Rheumatismus, Gicht und Haut⸗ ankheiten begründet. . Wenn auch nicht zu den bekanntesten, zählt Landeck doch zu den reizendsten der schlesischen Bäder. Für Komfort und geselliges Zu⸗ ammenleben ist Sorge indessen kann jeder Kurgast nach Gefallen auch Stille und Einsamkeit aufsuchen und ist nicht genöthigt, ch durch Toilettensorgen u. dergl. den Sommeraufenthalt zu ver⸗ leiden. Noch ist Landeck ein Provinzialbad, dessen Belebtheit von dem Schlusse des Breslauer Wollmarktes abhängig ist. Beim Be⸗ ginn der diesmaligen Saison sind anwesend der Fürst Windischgrätz mit seiner Gemahlin, der Fürst Hohenlohe und viele Offiziersdamen aus den Garnisonen Glatz und Neisse. Die österreichische Grenze ist kaum Stunden von Landeck und der freundschaftliche Verkehr beider Nachbarvölker vermittelt ein lebhaftes Hinüber und Herüber. Namentlich Gemüse, Obst, Blumen erhalten die Bewohner der hochgelegenen Grafschaft Glatz von dort.

Uebrigens ist Landeck voll von Reminiscenzen an das Preußische Königshaus. Im Marienbade steht noch heute die Holz⸗Badewanne, iihn der »König Friedrich II.« 1765 nach den Strapazen des siebenjäh⸗ rigen Krieges seine Gesundheit wiederherstellte. In einem sehr hübsch, nahe bei dem Bade romantisch gelegenen Vergnügungsorte, dem sogen. Waldtempel, belehrt eine In schri t, daß dort 1813 während des Waffenstillstandes mit Napoleon, König Friedrich Wilhelm II. den Kaiser Alexander großartig und festlich bewirthete. Die ganzen sechs Wochen des Pleisnitzer Waffeenstillstandes verbrachte v Wilhelm III. damals in den Landecker Bädern. Viele

innerungen an die Königin Luise fesselten den König

an diesen Ort. Zahlreiche Denkmäler und Plätze sind der Königin

E re u dem schönen Tanzsaale des Kurgebäudes, dem

Luisensaale, hat die Königin 1800 eigenhändig den Grundstein gelegt

Fefmahl, welches darauf folgte, lebt noch im Gedächtni ecker.

Langerooge. Di s g Juli. ee bad zeichnet sich durch guten Strand und S und billige aus. Das Fährschiff fährt dreimal wöchentlich von Bensersiel (½¼ Stunden von Esens) nach der Insel und zurück.

Spikerooge. Das Nordseebad hat durch neue Einrichtungen wesentliche Verbesserungen erfahren.

Zu dem am 27 bis 30. d. M. in Cassel stattfindenden Musikfest werden von der Station Erfurt Billets zur Hin⸗ und Rück⸗ fahrt zum einfachen Preise, gültig vom 23. Juni bis inkl. 5. Juli, ausgegeben.

Bad Nauheim, 19. Juni. mittelrheinischen Gartenbauverein veranstaltete Rosenausstellung zu Bad Nauheim ist jetzt erschienen. Danach wird dieselbe am 29. des Morgens 11 Uhr im alten Kursaale eröͤffnet und dauert bis zum 1. Juli Abends 8 Uhr. M

Molkenkurort BEE der fränkischen Schweiz. Broschüre des dortigen Kurarztes Dr. Weber entnehmen wir Folgendes:

In dem Dreieck zwischen den Städten Nürnberg, Bamberg, Bay⸗ reuth liegt die an Naturschönheiten überreiche Gebirgsgegend, welche ““ Zeiten mit dem Namen der fränkischen Schweiz elegt hat.

dann das linke Donauufer entlang bis gegen Regensburg her⸗ auf und wendet sich von da nördlich, um in der fränki⸗ schen Schweiz abzuschließen, hier aber, besonders durch die so merkwürdige Dolomitbildung, alle ihre pittoresken Reize in einem Bilde mit kleinerem Rahmen noch einmal zu entfalten. Dunkelbewaldete Berge und mächtige Felsen drängen sich hier malerisch zusammen, unter epheuumrankten Abhängen rieseln klare Quellen und unten im Thale strömen die munteren Bergwässer durch üppig grünende Wiesen. Der Naturkundige findet an den vielfarbigen Felsen seltene Flechtenarten, an verwitterten Kalkbänken zierliche und in den zahlreichen Tropfsteinhöhlen die fossilen Ueberreste untergegangener Thierarten.

Streitberg liegt 1800 hoch und bietet bei geschützter Lage einen angenehmen klimatischen Kurort. Obgleich die Seene e entspräche, sagt Dr. Weber, will ich mich doch nicht des Ausdrucks bedienen: »Streitberg liegt in der von Tuberkulose freien Zone«. Aber Lungen⸗ schwindsucht kommt unter den Eingebornen so selten vor, als in Davos, obgleich die akute Entzündung der Lungen die häufigste Er⸗ krankung unter der Landbevölkerung bildet. Ob eine je nach dem Breitengrade zu bestimmende Immunität gegen die Tuberkulose sichern könne, ist überhaupt noch nicht sicher festgestellt. Zimmeraufenthalt oder Aufenthalt in der freien Luft scheinen allein den Ausschlag zu geben, wenn nicht be⸗ sondere klimatische Schädlichkeiten vorliegen.

der Bergabhänge abweidet, die Milch liefert, werden Jod⸗, Stahl⸗, Tannin⸗ und Tamarinden⸗Molken verabreicht, außerdem frisch aus⸗ gepreßte Kräutersäfte gegen Lungenkrankheiten. Fie bietet die An⸗ stalt einfache Wasserbäder, Fichten⸗ und Kiefernadelbäder, Stahlbäder, Schwefel⸗-, Jodbäder, Kräuter⸗ und Wallnußblätterbäder, Sitz ö ꝛc. und hält die gebräuchlichsten Mineralwässer vorräthig.

Zu Inhalationskuren ist ein besonderes Inhalationskabinet mit den neuesten Verbesserungen eingerichtet.

Die Saison ist am 1. Mai eröffnet und dauert bis zum b b treitberg liegt 2 Stunden von der Bahnstation Forch⸗

eim entfernt.

Stahlbad Rastenberg (Weimar). Unter den Badeörtern dürfte das zwar noch in seiner Entwickelung begriffene und darum noch weniger bekannte, aber freundlich und gesund gelegene, gegen Nord⸗ und OÖst⸗ wind geschützte Rastenberg zu nennen sein. Ein Vorzug Rastenbergs

Steigung hat und alle schöne Punkte, wie der Kapellenberg, die All⸗ mose, der Burgberg, Lauhnshöhe, und vor Allem das durch seine Aussicht so reizende Barfleck in der Nähe sind und ohne zu große An⸗ strengung selbst von Kranken fast alle erreicht werden können und die vielen schönen Waldwege nach verschiedenen Richtungen hin zu Spazier⸗ gängen einladen. Ferner ist das Mühlthal mit seinen sechs Mühlen ein reizender Spazierweg, der von den Kurgästen auch öfters zu größe⸗ ren gemeinschaftlichen Parthien benutzt wird. Das Kurhaus, sehr freundlich gelegen, bietet nicht nur eine ziemliche F. sondern gewährt auch einen e Blick über die etwas tiefer liegende Stadt, wie nach dem Burgberge, dem Kapellenberge und dem so schönen Eingange ins Mühlthal. Die Stadt hat manches Opfer gebracht und sucht auch in diesem Jahre einem Mangel abzuhelfen, indem sie noch einen besonderen Speisesaal an das schon mit einem geräumigen Saale versehene Kurhaus anbaut. Die Preise sind mäßig und an zweckmäßig eingerichteten Wohnungen ist kein Mangel.

rag, 23. Juni. Wegen plötzlicher Abnahme des Wasserstandes und Auftauchens von Seichtstellen nächst Modran fahren die Dampfer »Prag« und »Vysehrad« auf der Moldau einstweilen nur zwischen Prag und Chuchelbad.

Marienbad, 20. Juni. König Ferdinand von Portugal ist unter dem Namen eines Grafen von Villa Vicosa mit seiner Ge⸗ mahlin, Gräfin Edida, zum Kurgebrauche hier eingetroffen. Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Sachsen sind von Marienbad nach Possenhofen abgereist.

Franzensbad. Der Erzherzog Karl Ferdinand ist am 17. d. M. zum Kurgebrauche eingetroffen.

r Besucher Tirols von Interesse,

u erfa i Bozen vom 21. bis 29. September d. J. eine tacgsfabren Wain ausstellung, verbunden mit Thierschau stattfindet. 8

Zweite Beilage

Das Programm für die vom

Der

Aus dem südlichen Frankreich, Savoyen und der Schweiz zieht sich die Juraformation bei Schaffhausen unter dem Rhein durch,

Höhe über dem Meere einem Orte die

Außer den gewöhnlichen Molken, zu welchen eine von der Anstalt gehaltene Ziegenheerde, die des Tages über die gewürzigen Kräuter

ist der, daß der Wald unmittelbar an der Stadt gelegen, wenig

N92 147 ’. 8.

116“ 16 1“ Frankreich. Paris, 23. Juni. Die Leiche des Marschall Forey wird feierlich beigesetzt werden. Der Verstor⸗ bene, Marschall Elie Frederie Forey, war geboren am 10. Januar 1804, sich in Afrika, in der Krim und 1859 in Italien aus, wurde zum Ober⸗Befehlshaber in Mexiko ernannt, und eroberte als solcher Puebla im Mai 1863, zog am 10. Juni dess. J. in Mexiko ein, und wurde am 3. Juli zum Maͤrschall ernannt. Im Oktober kehrte er krank nach Frankreich zurück. Er hat ein ihm übertragenes Militär⸗ Komman o nicht mehr lange geführt, sondern lebte zurück⸗ gezogen in der Nähe von Nancy. 8 Versailles, 24. Juni. In der heutigen Sitzung der Nationalversammlung gab Goulard ein Expose über die finanzielle Lage. Nachdem er vorausgeschickt hatte, daß das ursprünglich vorausgesetzte Defizit von 120 Millionen in Folge unvorhergesehener Ausgaben und vorübergehender Minderung einiger Einnahmeposten sich wahrscheinlich auf die Ziffer von etwa 200 Millionen erhöhen werde, sprach er sich gegen die von der Budgetkommission vorgeschlagenen Steuern aus. Die Regierung glaube in erster Linie den beträchtlichsten Theil ihres Bedürfnisses durch Besteuerung der Rohstoffe decken zu müssen. Dieselbe habe aus der Besteuerung der Rohstoffe eine Summe von 170 bis 180 Millionen her⸗ ausgerechnet, die Tarifkommission habe diese Einnahme nur auf 98 Millionen angeschlagen. Die Regierung acceptire auch diesen Betrag, könne aber nicht verkennen, daß in Folge der noch betcheichen Handelsverträge von dem so hoch bezifferten Betrage jetzt unmittelbar nur etwa 33 Millionen eingehen würden. Die Regierung schlage nun eine weitere Auflage von 10 pCt. auf Salz, sowie einen allgemeinen Steuerzuschlag von 15 Centimes vor und rechne darauf, durch verschiedene Maß⸗ regeln zur Unterdrückung der seither bei der Alkoholsteuer vor⸗ gekommenen Umgehungen und Defraudationen die Gesammt⸗ Einnahme aus diesen Posten bis auf 98 Millionen zu erhöhen. Die vorgeschlagene Steuer auf Salz und der Steuerzuschlag von 15 Centimesseien übrigens durchausprovisorischer Natur. Nachdem Goulard die auf diese Vorschläge bezüglichen Ge etzentwürfe vorgelegt und deren Verweisung an die für das Budget von 1872 bestellte Kommission hatte, ergriff nach einer Bemerkung Dupont's Thiers das Wort und hob hervor, wie sehr die Regierung der Versammlung in Bezug auf die Finanz⸗ frage entgegenkomme, indem sie au ihre ursprünglichen Vor⸗ lagen theilweise verzichte und neue Vorschläge mache. Er fügte hinzu⸗ daß vielleicht schon 150 Millionen zur Herstellung der ilanz genügen würden, daß er der Vorsicht halber aber 200 Millionen fordere, um jedenfalls das Cbe. ese. von Einnahme und Ausgabe sicherzustellen. Aufeineweitere Bemerkung Buffet'8er⸗ widerte Thiers, die in der Berathung der Finanzvorlagen eingetretene Verzögerung falle nicht der Regierung zur Last, welche immer noch die Besteuerung der Rohstoffe für den allein richtigen Weg gehalten habe und auch jetzt noch halte. Wenn die Versammlung die ihr heute gemachten Vorlagen nicht annehme, so werde die Regierung keinen ersuch machen, deren Zustimmun T denn die Versammlung werde dann selbst genöthigt sein, auf die Besteuerung der Rohstoffe zurückzukommen. Thiers verlangte hierauf die alsbaldige Vornahme der und fügte hinzu, eine Vertagung derselben würde den öffentlichen Kredit untergraben und dasjenige auf unbestimmte Zeit hinausschieben, was Jedem das Theuerste sein müsse, die rfüllung der Hoffnungen des Landes. Er stellte anheim, zunächst über die Steuer auf die Fün in 1“M zu treten und inzwischen die heutigen Vorlagen von der 18.g berathen zu lassen. Die Versammlung beschloß demgemä ““

JItalien. Rom, 21. Juni. Der Minister des In⸗ hat ein Eirkular an die Präfekten des Königreichs ge⸗ richtet, in welchem er dieselben einladet, die Unterstützungsbei⸗ träge zum Besten der von

der Ticin⸗ und Po⸗Ueberschwem⸗ mung Beschädigten baldmöglichst einzutreiben. Das Cirkular bestätigt, daß in der Provinz von sevaar ungefähr 70,000 Hektaren Landes überschwemmt und 0,000 Einwohner in das

traurigste Elend versetzt worden sind. 1865, Sene bee Königreichs ist auf den 26. d. M.

einberufen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 22. Juni. Der Kaiser besichtigte am 20. d. M. in Moskau die poly⸗ technische Fssstelung. Um 6 Uhr war bei Sr. Majestät im Kremlpalais Mittagstafel.

Der »RNuss. Inv.“« schreibt: Am Abend des 26. oder am Morgen des 27. Juni wird der Kaiser in Krassnoje⸗Sselo erwartet. Wie verlautet, wird Se. Majestät daselbst bis zum 30. bleiben und dann wieder nach Moskau reisen. ZUum 16. Juli wird die Rückkehr des Kaisers nach Krassnoje⸗Sselo erwartet, wo alsdann die Reihe der Besichtigungen durch Se. Majestät beginnen wird. Nach der vorläufigen Annahme wer⸗ den diese Besichtigungen zum 27. Juli beendigt sein, worauf die Truppen zu den großen Manövern ausrücken, die mit Ein⸗ schluß des Ruhetages fünf Tage dauern werden.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Juni. Die Herzöge von Gotland und Westergötland, Söhne des Prinzen Oscar, sind am 13. d. M. von hier nach Gefle per Dampfschiff abgereist, um eine Reise durch Dalarna und West⸗ manland zu machen.

Laut Telegramm aus ö schreibt das Kopen⸗ hagener »Dagbladet«, ist der Marine⸗Kapitän J. Lerche Johansen zum 288 des Marine⸗ und Post⸗Departements er⸗ nannt und gleichzeitig zum Commandeur erhoben worden.

Dänemark. Kopenhagen, 20. Juni. Der König und der Kronprinz wohnten heute dem Königs⸗Vogelschießen der großen Kopenhagener Schaßenceelche deren Mit⸗

lieder der König und die Königlichen Prinzen sind, bei. Die⸗ elben waren von Bernstorff resp. von Charlottenlund hier eingetroffen. Von den Ministern war der Conseils⸗Präsident ugegen. Der Vormann, Geh. Legations⸗Rath Skrike, bot em König Willkommen und brachte auch bei der Festmahl⸗ eit den vfstziellen Toast auf das Königliche Haus aus, e er König mit einem Hoch auf die .“ dankte.

Einer Mittheilung des »Dagbladet« zufolge ist dem Kolonialrath der dänisch⸗westindischen Inseln ein zu einem neuen Kolonialgesetz vorgelegt worden, welches jedoch vor Abgang der letzten Post noch nicht zur ersten Be⸗ rathung gewesen war, da der Rath in der Versammlung am 18. Mai 7 den Wunsch des Gouverneurs beschloß, die Be⸗ Ferhbac⸗ de Gesetzes aufzuschieben, bis die Budgetberathung

eendet sei.

Produkten-

Berlin, 24. Juni. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Petroleum und Spiritus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler.)

Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 73 84 Thlr. nach Qualität, gelber: pr. diesen Monat 79 à 78 ½ bez., Juni- Juli 78 à 78 bez, Juli- August 76 i à 76 bez., September -Oktober 72 à bez. Gekündigt 8000 Ctr. Kündigungspreis 78 ¾ Thlr. pr. 1000

Kilogr.

Fagen pr. 1000 Kilogr. loco 46 54 Thlr. nach Qual. ge- kordert, 53 ¾ ½ Thlr. nach Qual. bez., pr. diesen Monat 49 à ¼ 28 Juni- Juli 49 ½ à 48 ½ bez., Juli-August 49 à 48 ½ à X à

bez., September Oktober 49 à 48 bez., Oktober-November 49 ¼ à 48 bez., November-Dezember 49 bez. Gek. 9000 Ctr. Kündigungspr. 48 8 Thlr. pr. 1000 Kilogr.

Gerste pr. 1000 Kilogr. 46— 58 Thlr. nach Qual. kleine 46 —58 Thlr. nach Qu. 1

Hafer pr. 1000 Kilogr. loco. 40 —- 49 Thlr. nach Qualität, pr. diesen Monat 46 ¼ bez., Juni-Juli 46 ½ Br., 46 G., Juli August 43 ½ Br., 43 ½ G. Gekündigt 1800 Ctr. ündigungspr. 46 ¾ Thlr. pr. 1000 Kilogr.

Roggenmehl Nr. 0 u. 1 pr. 100 Kilogr. Brutto unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 7 Thlr. 7 à 6 ½ Sgr. bez. u. Br., Juni- Juli 7 Thlr. 7 ½ à 6 ½ Sgr. bez. u. Br., Juli. August 7. Thlr. 7 ½ à 6 Sgr. bez. u. Br., September-Oktober 7 Thlr. 10 à 7 Sgr. bezahlt.

Erbsen pr. 1000 Kilogr. Kochwaare 51—57 Thlr. nach Qua- lität, Futterwaare 46 49 Thlr. nach Qualität. 8

üböl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 23 x⅔⅜ Br., pr. diesen Monat 22 à 23 bez., Juni- Juli 22 bez., Juli- August 23 Br., September-Oktober 23 ¾ à bez., Oktober-November 23 33 à X. bez., November-Dezember 23 ¾% à. †% bez. Gekündigt 260 Ctr. Kündigungspreis 23 Thlr. pr. 100 Kilogr. Leinòl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 25 Thlr.