Staates New⸗York, dessen Ergebnisse in Hough »Results of a Series of meteoro ogical observations made in obedience to instruction from the Regents of the University at, Sundry 8 Academies in the State of New-York from 1826 to 1850 cxclu- sives veröffentlicht wurden, scheint in dem allgemeinen System der Smithsonian Institution aufgegangen zu sein. (Grade Fahrenheit.) Das den längsten Zeitraum um assende Journal aus Amerika überhaupt ist das von Rew⸗Hafen in Connecticut. Die Monats⸗ mittel und Extreme von 1778—1865 finden sich in »Loomis and Newton on the mean temperature and on the fluvctuations of temperature at New-Hafen«. Die am weitesten zurückgehenden Tagesbeobachtungen sind die von Salem in Massachusetts 1786 bis 1829 in »Enoch Hale, a meteorological Journal from the year 1785 to the vyear 1829 inclusives«. 1 In Chile erscheinen »Observationes meteorologicas verifica- das en el Observatorio Astronomico de Samtiago de Chile- und „Observäciones termometricas del Faro di Vasparaisow.
Für Rio Janeiro besitzen wir außer der alten Reihe von
Bento Sanches Dorta 1782 —1788 (8 mal täglich) in den
Memorias de Mathematica e Pbisica da Academia de Lisboa“, die neuen (13 mal täglich 6 — 6) von Manoel de Mello: „Annaes
Meteorologicos do Rio Janeiro nos annos 1851 à 1856“, die wahrscheinlich noch fortgesetzt wird. .
Die Beobachtungen von Asien, Afrika und Australien beschränken sich vorzugsweise auf die britischen Colonien. Von diesen sind die Beobachtungen der Ingenieurstationen vom Jahre 1853 — 1859
veröffentlicht von Obrist James „Abstracts from ihe meteorologi- cal Observations taken at the Stations of the Royal Engineers.
1862. 4.“ Diese Stationen sind eingegangen. Sie waren: 8 Edinburgh, Glasgow, Ayr, Dumfries, Newcastle, Carlisle, Belfast,
Enniskillen, Newy, Dublin; Southamton, Guernsey, Newfound⸗
land, Quebec, Halifax, Kingston (Canada West) Corfu, Gibraltar,
Malta, Bermuda, Bahamas, Jamaica, Barbadoes, Hongkong, Ceylon,
St. Helena, Mauritius, Freemantle (West⸗Australien), Grahams Town (Süd⸗Australien), Aukland (Nen⸗Seeland).
Das britische Kriegs⸗Ministerium hat nun aber bestimmt, daß
auf allen Militärstationen meteorologische Beobachtungen angestellt
werden sollen, und dabei sind die Beobachtungsschemata und Instru⸗
mente der Ingenieure an die Militaäͤrärzte abgegeben worden.
Das in den meteorol Fischen. Jahrbüchern und anderen Schriften vorhandene Beobachtungs⸗ aterial, welches schon jetzt von einem kaum zu bewältigenden Umfange ist, wächst bei der immer größer werdenden Anzahl von Beobachtungsstationen fortwährend an, so daß über die eigentlich wissenschaftliche Verwerthung desselben noch längere Seit verfließen wird. Es ist daher im Interesse der Fensc und
des “ Lebens erforderlich, daß die wesentlichen Ergebnisse der Beobachtungen kürzerer Zeitabschnitte in übersichtlicher, allgemein ver⸗ — ständlicher Darstellung sofort auch weiteren Kreisen des Publikums zugänglich und praktisch nutzbar gemacht werden. In der »Meteoro⸗ logischen Correspondenz« ist mit der monatlichen Darstellung der Witterungsbeschaffenheit über Europa der erste wissenschaftliche Ver⸗ such gemacht. Es wäre zu wünschen, daß auch von anderer Seite, in fremden Ländern, solche onatsberichte erschienen und daß ein gegen⸗ seitiger Austausch derselben stattfände. Zur Vermittelung des letzteren ist die Redaktion des »Deutschen Reichs⸗Anzeigers und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers« gern bereit. 8 1
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Neue Kunstwerke in den permanenten Ausstellungen Berlins.
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8 Während des zu Ende gehenden Monats sind die perma⸗ nenten Kunstausstellungen Berlins mit zahlreichen neuen Werken, zumal solchen der Malerei, beschickt worden. Alle Gattungen derselben sind darunter vertreten; es fehlt weder an
geschichtlichen und Genrebildern, noch an Landschaften und Porträts.
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Wir beginnen die Umschau mit der Ausstellung des Ver⸗
eins Berliner Künstler (Kommandantenstraße 77—79). Hier ist es besonders ein großes effektvolles Gemälde vom
Grafen v. Harrach, welcheslebhaftes Interesse durch seinen Gegen⸗
stand und dessen malerische Behandlung erweckt. Jenes ist der oft dargestellte Ueberfall Martin Luthers durch die Gewappneten des sächsischen Kurfürsten behufs seiner Entführung zu der sicheren Verborgenheit auf der Wartburg. Wir sehen den plumpen Korbwagen, welcher den Reformator und seinen Begleiter trägt, auf steilem Bergwege durch dichten Buchenwald hinauffahren, als er von den aus dem Dickicht hervorgebroche⸗ nen Reisigen angehalten wird. Der Vorderste derselben ist den Pferden in die Zügel gefallen und schlägt mit der Armbrust auf den sich zur Wehre setzenden Fuhrmann ein. Hinter dem heran, welche zwei wohlgesattelte Pferde, von denen über dem unteren Bilderrahmen nur das Vordertheil mit den Köpfen sichtbar wird, nach sich führen, und fordern den gefaßt dastehenden Luther und seinen erschreckt sich zur Flucht wendenden Gefährten auf, den Wagen zu verlassen. Der eine derselben in rother, geschlitzter Tracht, welche inmitten des frischgrünen Buchenwaldes von der Sonne beschienen, von malerischer Wirkung ist, deutet auf Luthers
Wagen springen zwei andere Männer in Landsknechtstracht
Gestalt und blickt fragend zu den bei en Geharnischten mit geschlossenem Visir vor den Gesichtern auf, welche von links er, den ganzen Ueberfall leitend, aus dem Walde herangerit⸗
en sind. Die dem Maler eigenthümliche Genauigkeit in de Wiedergabe der natürlichen Erscheinung aller Gegenstände (der
Menschen⸗ und Pferdegestalten, wie der Landschaft, der Bäume, 8
des Terrains und des das Bläitterdickicht durchblitzenden Son⸗ nenlichtes) zeigt sich auch in diesem Werke.
An die juüngst vergangenen kriegerischen Ereigniss der vaterländischen Geschichte mahnt das Bild von Professo
Döpler »die Wittwe«. Es zeigt die edle schlanke Gestalt einer
jugendlichen Frau in dunkler Reisetracht, vom Rücken sicht⸗ bar, vom Schmerz gebeugt, halb zusammengesunken auf die Arme des kleinen Holzkreuzes, welches auf der Stätte eines vo
Kurzem geschlagenen Kampfes die Stelle bezeichnet, wo ihr ritterlicher Gatte, der dort den Heldentod gestorben, von sein
Leuten beerdigt worden ist. Im Hintergrund sieht man auf dem, alle Spuren der darüber hingegangenen Schlacht zeigen⸗ den Felde ein Paar Soldaten, mit diesem traurigen Gräber⸗ dienst beschäftigt. .
Auch zwei kleinere Bilder von Prof. Kretzschmer erinnern
an die Zeit des Krieges. Das eine stellt eine nächtliche Scene vom Schlachtfelde dar. Ein großer Hund bewacht treulich seinen schwer verwundet am Boden liegenden Herrn, bereit, ihn gegen jene räuberischen Männer und Weiber zu vertheidigen, welche bei Laternenschein zwischen den Todten dahinschleichen, um sie zu plündern. Das andere Bild zeigt einen bärtigen preußischen Landwehrmann mit bekränztem Käppi, der, zurückgekehrt mit den in die Heimathstadt einziehenden Siegern, seinen Kleinen auf dem einen Arm, sein junges Weib am andern führend, fröhlich seiner Wohnung zuschreitet. 8 Von Professor Gustav Gräf sind die Bleistiftentwürfe und Farbenskizzen ausgestellt, mit welchen sich derselbe an der für die bildliche Ausschmückung der Räume des städtischen Museums zu Leipzig vor mehreren Jahren ausgeschriebenen Konkurrenz deutscher Künstler betheiligte. Es sind vier halb⸗ kreisförmige Lunckten und Wandbilder, Scenen aus der Kulturentwickelungsgeschichte der Stadt Leipzig und Einzel⸗ siguren hervorragender Männer aus verschiedenen Perioden dieser Geschichte; dazu zwei kreisrunde Plafondgemälde, in welchen dichterische und historische Scenen in der Weise des
Kaulbach'schen Kinderfrieses im Neuen Museum durch Kinder⸗
figuren vergegenwärtigt werden.
Von neu ausgestellten Genrebildern im Salon des Vereins
sind noch zu nennen »Freitag Abend im Judenviertel zu Amsterdam« von Friedrichsen, »Der Besuch« von Stein⸗ hardt, »Verschmähter Trost« von Schuch; von Bildnissen das eines ostpreußischen Ofsiziers mit großem Vollbart von Bu das des Reichstags⸗Abgeordneten Prof. v. Treitschke von Teschendorff, zwei kleinere, anmuthige weibliche Brust⸗ bilder von Breitbach.
Von Bildern vaterländischer Landschaft sind ausgestellt: von Hesse eine große Harzlandschaft aus der Gegend von Blanken⸗ burg, mit den Felsblöcken der Teufelsmauer auf kahler Anhöhe zur Rechten, in düsterm Wolkenschatten ; von Dreßler (Berlin) eine Viehweide am schilfigen Gewässer; von Douzette Wassermühlen in der Mark; von Hermes eine Havellandschaft und eine andere norddeutsche Landschaft in trüber Abendstimmung; von Ludwig das Innere eines hohen Buchenwaldes; von Wilberg eine Partie aus den hamburger Stadtkanälen; von Eckermann eine Partie von Rügen; von Knorr preußischer Ostseestrand, mit einem Birkenwäldchen an der flachen sandigen Küste, an welche das lichte blaugrüne Meer mit niederen, leise bewegten Wellen schlägt; von Benne⸗ witz von Löfen eine märkische Landschaft in der Licht⸗ und Luftstimmung und dem zarten Schmuck der ersten hervor⸗ brechenden Vegetation. 3 8
Der italienische Süden hat ebenfalls die Gegenstände für manches Landschaftsbild gegeben: für Eschke’s Klippe des Polyphem an der Felsenküste Capri's, vom blauen schäumen⸗ den Meer umbrandet, desselben Künstlers „blaue Grotte«, und für Arthur Calame’s Campagna di Bordighiera. Malecky stellte eine Dorflandschaft aus seiner polnischen Heimath mit zahlreichen Staffagefiguren von ländlichen Kirchgängern aus.
Die plastische Abtheilung des Künstlervereinslokals enthält
von neueren Arbeiten das lebensgroße Gipsmodell einer Gruppe
von Schweinitz (Berlin): Venus, welche mit der Scheere ihrem Knaben Amor die “ stutzt; eine weibliche Marmorbüste desselben Künstlers und zwei Broncestatuetten von Brodwolf, die eine die des Reichskanzlers, Fürsten Bismarck, in der Haltung und Tracht, in welcher derselbe im Reichstag zu erscheinen pflegt; die andere die des Feldmarschalls Grafen v. Moltke in sinnend nachdenklicher Stellung, die Hand am Kinn des gesenkten Hauptes.
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