und Herrmann Kahl und demnächst durch Vertrag auf die Wittwe Dorothea Kahl, geborene Pürschel, übergegangen ist und Letztere das Geschäft unter der neuen Firma „G. Kahl’s Wittwe“ sortsetzt. Demnächst ist unter Nr. 94 des Firmenregisters die Handlung „G. Kahl’s Wittwe“, als deren Inhaberin »die Wittwe Doro⸗ tdea Kahl, geb. Pürschel, zu Guhrau« und als Ort der Niederlassung »Guhrau« zufolge Verfügung vom 2. Juli 1872 am 3. Juli 1872 eingetragen worden. M“ Guhrau, den 3. Juli 1872. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
1) In das Gesellschaftsregister ist unter Nr. 655 eingetragen. Col. 2. Firma der Gesellschaft: Magdeburger Papier⸗Fabrik, Aktiengesellschaft
in Magdeburg. .““
Col. 3. Sitz der Gesellschaft:
Magdeburg. 86
Col. 4. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft:
Die Gesellschaft ist eine Aktiengesellschaft, gegründet
auf den notariell abgeschlossenen Gesellschaftsvertrag
vom 14. Juni 1872, der sich in Abdruck in den Akten
über das Gesellschaftsregister Spezialband 29 Bl. 3 ff. befindet.
Zweck des Unternehmens ist die Fabrikation von Papier, Pappen und damit verwandten Gegenständen.
Die Dauer der Gesellschaft ist eine nicht beschränkte.
Das Grundkapital besteht aus 60,000 Thlr., zer⸗ legt in 600 Aktien, jede über 100 Thlr. und auf den Inhaber lautend.
Bekanntmachungen von Seiten der Gesellschafts⸗ organe gelten für gehörig publizirt, wenn sie in die Magdeburgische Zeitung eingerückt werden.
Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einem von dem Aufsichtsrathe zu ernennenden Direktor, welcher alle Rechte und Pflichten hat, welche dem Vorstande einer Aktiengesellschaft gesetzlich zustehen und obliegen.
Alle Urkunden und Erklärunzen des Vorstandes sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie unter der Firma der Gesellschaft von demselben vollzogen sind.
Der Aussichtsrath besteht aus fünf Aktionären und wird gegenwärtig von den Kaufleuten Jacob Römling, Friedrich Wulsch, Peter Schmidt, Berthold Greiner und Gustav Meißner, sämmtlich zu Magde⸗ burg, gebildet. Zum Direktor ist der Kaufmann Robert Wagner zu Magdeburg gewählt.
2) Der Kaufmann Wilhelm Bientz hier ist als Gesellschafter in das von dem Kaufmann Hermann Adolph Walther unter der Firma Hermann Walther bhier betriebene Handelsgeschäft eingetreten, welches von beiden in offener Handelsgesellschaft unter der bis⸗ herigen Firma fortgeführt wird. Letztere ist deshalb Nr. 981 des Firmenregisters gelöscht, und als Gesellschaftsfirma unter Nr. 656 des Gesellschaftsregisters eingetragen.
Der Rendant der Magdeburger Privatbank, Otto Reps hier, hat dieses Amt niedergelegt; an seiner Stelle ist Albert Oppermann hier zum Rendanten bestellt. Eingetragen bei Nr. 131 des Gesellschaftsregisters. Der Kaufmann Carl Untucht hier ist aus der offenen Handels⸗ gesellschaft N. Weichsel 8 Co. hier ausgeschieden und diese dadurch aufgelöst. Der Mitgesellschafter Kaufmann Gustav Adolf Robert Wichsel setzt das Geschaft für alleinige Rechnung unter der bisherigen Firma fort, und ist als deren Inhaber unter Nr. 1345 des Firmenregisters eingetragen, dagegen die Furma der Gesellschaft Nr. 606 des Gesellschaftsregisters gelöscht. Der Kaufmann Theodor Trumpff hier ist als Prokurist für die Firma N. Weichsel & Co. hier unter Nr. 332 des Prokurenregisters eingetragen. ie Kaufleute Heinrich Anton Wilhelm Storck und Friedrich Rudolf Albert Witzig, beide hier, sind als die Gesellschafter der seit dem 1. Juli 1872 hier unter der Firma Storck & Witzig bestehenden offenen Handelsgesellschaft unter Nr. 657 des Gesell⸗ schaftsregisters eingetragen. Der Kaufmann Carl Heinrich Gustav Thunecke hier ist als Inhaber der Firma Gustav Thunecke hier unter Nr. 1346 des Firmenregisters eingetragen. Das von dem Kaufmann Carl Max Weibezahl unter der Firma Carl Weibezahl hier betriebene Hendelsgeschäft ist auf den Kaufmann Carl Oscar Hübner hier übergegangen, der es für alleinige Rechnung unter der bisherigen Firma fort⸗ führt. Er ist als deren Inhaber unter Nr. 1347 des Firmen⸗ registers eingetragen, dagegen die Firma unter Nr. 153 desselben Registers gelöscht. Das von dem Kaufmann Hermann Heinreich Wapler sen. unter der Firma Hermann Wapler hier betriebene Handels⸗ geschäft ist auf den Kaufmann Gustav Schondorff hier über⸗ gegangen, der es für alleinige Rechnung unter der Firma ermann Wapler Nachfolger fortführt Er ist als deren nbaber unter Nr. 1348 des Firmenregisters eingetragen, dagegen e Hermann Wapler unter Nr. 59 des Firmenregisters gelöscht. 1 v Zu 1 bis 8 zufolge Verfügung von heute. Magdeburg, den 6. Juli 1872. Königliches Stadt⸗ und Kreisgericht. I. Abtheilung.
Königliches Kreisgericht zu Eisleben. In unser Gesellschaftsregister ist bei Nr. 36 zufolge Verfügung vom 3. Juli 1872 am folgenden Tage, betr. die Zuckerfabrik Groß⸗ Osterhausen von Bülow, Lüttich & Comp. mit dem Sitz »zu Groß⸗Osterhausen⸗, folgende Eintragung bewirkt worden: C%3l. 4: Als Gesellschafter sind neu eingetreten: 1) Oekonom Oswalt Herold zu Liedersdorf, 2) Gutsbesitzer Hugo Dreßler zu Sotterhausen, 9 Oekonom Friedrich Goldacker daselbst, 4) Oekonom Robert Otte zu Liedersdorf, 5) verwittwete Frau Rittergutsbesitzer Franke, Marie Karo⸗ 8 ve 86. Hoch, zu ae 8 ühlenbesitzer Louis Wachsmuth zu Groß⸗Osterhause 7) Gutsbesitzer Friedrich Wittich daselbst, 1 8 8 8) Gusbesitzer Friedrich Pille daselbst, 9) Gutsbesitzer Otto Giesemann daselbst 10) Gutsbesiter Louis Ruppert daselbst, 11) Gutsbesiber Reinbold Herold daselbst, 12 Gutsbesitzer Friedrich Heynemann daselbst, 13³) Gutsbesitzer Bernhard Keßler zu Bornstedt, 1 ) Gutsbesitzer Friedrich Voigt daselbst, 15) Gutsbesitzer ulius Goldacker zu Einsdorf, 16) Amtmann Wilhelm Fricke zu Mittelhausen, 17) Gutsbesitzer Friedrich Schmidt zu Einsdorf, 18) Gutsbesiter August Danneberg daselbst, 19) Amtmann Adoiph Strauß zu Klosterrode, 20) Gutsbesitzer Julius Bohne zu Holdenstedt. ee1“ Gesellschaft wird nach §. 4 des Gesellschaftsvertrags vom 19. Oktober 1871 durch einen Vorstand von 7 Personen vertreten. Dieser wählt alljährlich 3 seiner Mitglieder als einen Aus⸗ schuß, von welchem je 2 Mitglieder befugt sind, die Gesellschaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen. Zu Mitgliedern des — schusses sind am 15. Februar cr. gewählt worden: 1) der Rittergutsbesitzer Dr. Hermann Müller zu Bornstedt, 8 8 ” er König iche eramtmann Karl Rudol ütti 9 1““ “ “ er Amtmann Herko Hayessen zu Vornstedt. Eisleben, den 3. Juli 1872. s Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
In unser Firmenregister ist zufolge Verfügung vom heutigen Tage der Kaufmann Heinrich Gustav Domnik von hier für sein von dem Kaurmann Ernst Heinrich Schulz käuflich übernommenes und mit seinem bisherigen Cigarren⸗ und Tabaksgeschäft hier vereinigtes Materialwaarengeschäft mit der neuen Firma
H. (G. Domnik, vormals Franz Brandt Wittwe,
v1““
11“”
schafts⸗) Registers, woselbst die Aktiengesellschaft unter der Firma:
Nr. 137 eingetragene Firma „H. G. Domnik“, sowie die des Kaufmanns Ernst Heinrich Schulz unter Nr. 131 eingetragene
Firma 1 11“ 4 8 Franz Brandt Wittwe gelöscht worden sind. 8
Torgau, den 5. Juli 1872. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Eintragungen in das Handelsregister.
Fol. 24. Kaufmann Fritz Laporte in Göttingen hört vom
1. d. J. an auf Mitinhaber der Firma „George Laporte“ in Göttingen zu sein.
Fol. 338. Firma: F. Laporte in Göttingen. Inhaber:
Hanfmnaan Iri in Göttingen. Die Firma wird am Iste
Göktingen, den 28. Juni 1872. 1u
Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.
Im hiesigen Handelsregister ist heute eingetragen, auf Fol. 503 zur Firma Aug. Mercker Nachfolger zu Hildes⸗
heim: dus Firma ist erloschen, auf Fol. 594: 8 g
Firma: Eduard Wolper.
Ort der Niederlassung: Hildesheim. 8
Inhaber: Kaufmann Eduard Wolper in Hildesheim. Hildesheim, den 6. Juli 1872.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.
In das Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute eingetragen: 1) auf Folio 31 zur Firma Franz Wiemann: die Firma ist in Folge Todes des Firmeninhabers Tuch⸗ machermeister Franz Lucas Wiemann zu Bramsche erloschen. 2) auf Folio 94 die Firma Franz Wremann Sohn, als Ort der Niederlassung: Bramsche, als Firmeninhaber: der Tuchmachermeister Friedrich Daniel I zu Bramsche, des zweil. Franz Lucas Wiemann ohn. 8 8 88 Malgarten, 9. Juli 1872. Königlich Preußisches Amtsgericht Vörden.
In das hiesige Handelsregister ist aus dem Bezirke des Jade⸗ gebiets eingetragen: auf Fol. 80: .
Firma: Oldenburgische Spar⸗ & Leih⸗Bank, Filiale Wilhelmshaven.
Ort der Zweigniederlassung: Wilhelmshaven,
der Hauptniederlassung: Öldenburg.
Firmen⸗Inhaber (Vorstand): Den Vorstand bilden Heinrich August Adolph Schönberger und Johann Heinrich Gram⸗ berg, beide zu Oldenburg.
Rechtsverhältnisse: Aktiengesellschaft, zum Zweck des Betriebes von Bank⸗ und Geldgeschäften aller Art ohne beschränkte Zeitdauer.
Zur Vertretung der Zweigniederlassung ist die Unterschrift der beiden Vorstandsmitglieder erforderlich und sind in Fällen der 11“ eines Vorstandsmitgliedes zur Mitzeichnung
efugt: dder Konsul Heinrich Hanßmann, Mitglied des Verwal⸗
tungsraths,
dder Bank⸗Dircktor Carl Heinrich Thorade,
1 der Bank⸗Direktor Conrad Wilhelm August Hegeler,
der Prokurist Johann Heinrich Gottfried Behrmann und
8 der Prokurist Johann Rudolph Münnich in Oldenburg.
Wittmund, am 8. Juüli 1872 868 — Königliches Amtsgericht I. v. Martens.
In unser Handelsregister sind folgende Eintragungen bewirkt:
1) Nr. 33 des Firmenregisters:
8 Die Firma J. Speyer Jumior in Hagen ist erloschen.
2) Nr. 270 daselbst die Firma Moritz Bacherach mit dem Sitze in Hagen und als deren Inhaber der Kaufmann Moritz Bache⸗ rach in Hagen.
3) Nr. 50 daselbst:
885 Firma Friedrich Bilstein zu Volmarstein ist er⸗ oschen. ’
4) Nr. 2271 daselbst die Firma Marie Bilstein mit dem Sitze in Volmarstein und als deren Inhaberin die Marie Vilstein zu Volmarstein.
5) Nr. 120 des Prokurenregisters die von der Inhaberin der Firma Marie Biistein zu Volmarstein Nr. 271 des Firmenregisters
ihrem Vater, dem Friedrich Bilstein ertheilte Protkura.
6) Nr. 272 des Firmenregisters die Firma August Müller mit dem Sitze in Hagen und als deren Inhaber der Kaufmann August Müller in Hagen.
7) Nr. 140 des Gesellschaftsregisters:
ön Bruünett & Huver in Hagen ist erloschen und gelöscht.
8) Nr. 273 des Firmenregisters die Firma Richard Brünet mit dem Sitze in Hagen und als deren Inhaber der Kaufmann Richard Brünett in Hagen.
9) Nr. 21 des Gesellschaftsregisters bei der Firma Johann Caspar Vormann & Sohn in Breckerfeld.
Die Kaufleute Eduard Vormann junior und Johann Caspar Vormann junior sind mit dem 1. Januar c. als offene Gesellschafter in die zu Breckerfeld bestehende offene Handels⸗ gesellschaft: „J. C. Vormann § Sohn“ aufgenommen 1e und zur Vertretung der Gesellschaft nach außen be⸗ rechtigt.
10) Nr. 121 des Prokurenregisters:
Der Kaufmann Arnold Hueck zu Hagen hat dem Buchhalter Emil Kleinschmidt zu Herdecke und Fabrikdirektor Carl von der Heyden zu Herdecke für sein in Herdecke unter der Firma D. u. A. Hueck bestehendes, sub Nr. 221 des Firmen⸗ registers eingetragenes Geschäft am 23. Mai 1872 Kollektiv⸗ Prokura ertheilt.
11) Nr. 185 des Gesellschaftsregisters die am 15. April d. J. in LETEE“ nhem⸗ “ Hahn & Martini und als deren Inhaber die Kaufleute Friedri ahn und Ottomar Martini daselbst.
12) Nr. 133 des Gesellschaftsregisters bei der Kommanditgesell⸗ schaft Harkort’'s Erben zu Harkorten der Austritt des Kom⸗ manditisten Hardesvogt Ludwig Petersen zu Eckernvoerde.
13) Nr. 122 des Prokurenregisters die von ” der zu Wetter bestehenden offenen Handelsgesellschaft Peter Harkort F Sohn, Kaufmann und Fabrikbesitzer Peter Harkort zu Schede bei Wetter und Kaufmann Carl Gravemann zu Wetter 56 Fabrikdirektor August Hethey zu Wetter ertheilte
rokura.
14) Nr. 246 des Firmenregisters die Verlegung der Firma Frie⸗ drich Wolf von Voerde nach Hagen. 3 g
Hagen, 24. Juni 1872. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Auf Anmeldung ist bei Nr 1175 des hiesigen Handels⸗(Gesell⸗ schafts⸗) Registers, woselbst die Handelsgesellschaft unter der 8 8 1 „Bochem & Breuer“ in Cöln, und als deren Gesellschafter die Kaufleute Franz Bochem und Arnold Breuer, ersterer in Wien, letzterer in Cöln wohnend, vermerkt stehen, heute eingetragen worden, daß die Gesellschaft aufge⸗ löst worden ist. Cöln, den 3. Juli 1872. 8
Der Handelsgerichts⸗Sekretär
Weber.
Auf Anmeldung ist bei Nr. 1293 des hiesigen Handels⸗(Gesell⸗ „Rheinische Glashütten⸗Aktiengesellschaft“
u Ehrenfeld bei Cöln vermertt steht, heute eingetragen worden, daß er Aufsichtsrath der Gesellschaft laut Akt des Notars Bessenich da⸗
sub Nr. 143 eingetragen worden, während seine bisherige unter 89 9 1“ 8 1“ 1 “ N 8
hier vom 1. l. Mts. Juli den in Cöl
sellschaft gewählt hat.
Ferner ist in dem Prokurenregister unter Nr. 811 heute die Ein⸗ tragung erfolgt, daß die genannte »Rheinische Glashütten⸗Aktien⸗ gesellschafte zu Ehrenfeld dem in Cöln wohnenden Kaufmann Friedrich Verwer Protura ertheilt hat. 3
Cöln, den 4. Juli 1872.
Der Handelsgerichts⸗Sekreturara—
2 Weber. “
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels⸗ Gesellschaft Register unter Nr. 1303 eingetragen worden die H. dee unter der Firma: b 8 acbechrehe
„Seligmann 8& Schoenfeld“, welche ihren Sitz in Cöln und mit dein 1. Juli 1872 begonnen hat Die Gesellschafter sind die in Cöln wohnenden Kaufleute Benja⸗ min Seligmann und Siegfried Schoenfeld, und ist jeder derselben berechtigt, die Gesellschaft zu vertreten. Cöln, den 4. Juli 1872. 8 8 DDer Handelsgerichts⸗Sekretär
Der früher zu Aachen, jetzt zu Brüsse 1 2 „ jetzt z el wohnende Kaufm Poseph Kayser hat das von ihm zu Aachen unter der Firma Joseng ngsc f ghe e andegogeschaf deiet weshalb besagte Firma 1 Nr. 2769 des Firmenregisters gelöscht worden i Aachen, den 6. Juli 1872. ü Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat. 8 Unter Nr. 3115 des Firmenregisters wurde heute ei b 1 8 ein 88 der zu Aachen wohnende Kaufmann Robert Bleidt dafelgfkragen er Firma Nobert Bleidt Joseph Kayfer Nachf. ein Handels geschäft betreibt. Aachen, den 6. Juli 1872. Königliches Handelsgerichts⸗Seckretariat.
„ Anter Nr. 1036 des Gesellschaftsregisters wurde heute ei
die Handelsgesell chaft unter der Flems — 8 Efrer dea
am 6. Juli c. begonnen, in Aachen ihren Sitz hat, und von jedem
ihrer Gesellschafter, Leopold Homann und Franz Esser, beide Kauf⸗
leute in Aachen, vertreten werden kann. Aachen, den 9. Juli 1872 Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat. 8
Caspar August Müller K uf Aug Mü⸗ Kaufmann in Coblenz, hat an⸗ gemeldet, daß er daselbst Kohlenhandlung und Agenturgeschäft trale IX“ Fen. „C. August Müller“, welche heute Sub zirmenregisters in das delsregister ei P F gisters in das Handelsregister eingetragen Coblenz, den 3. Juli 1872. Der Sekretär des Handelsgerichts, Klöppel. . Bei der sub Nr. 43 des Gesellschaftsr 1 1 . Nr. 8 . Fregisters in das hiesige Han⸗ delsregister eingetragenen Firma: Gottfried Weber 8 Hesige him deren Sitz Kreuznach, ist in Folge Meldung aller Betheiligten beute angemertt worden daß der Gesellschafter Carl Schmidt jun. am 18 vor. Mts. mit Tode abgegangen und in seine Stelle dessen Wittwe, aroline, geborene Schmidt, daselbst wohnhaft, eingetreten, welche, E“ Föö Johann Schmidt und b ted Schmidt einzeln berechtigt ist, diese offene Handels⸗ gesellschaft zu vertreten. 1u1“ “ Eoblenz, den 5. Juli 1872. Der Sekretär des Handelsgerichts, Klöppel. 1 8 Der Kaufmann Johann Anton Triacca; 1 1 . n Triacca zu Mayen hat für seine unter der Firma: J. Ant. Triacca daselbst bestegenze Aafte lung seinen Sohn Anton Triacca, Kaufmann, ebendaselbst Rohnende Eöö bestellt, welche Prokura acceptirt und sub Nr. 313 des Prokurenregisters in das hiesige Handeksregister ein⸗ getragen worden ist. Es wurde ferner sub Nr 314 ibidem eingetra ie Lauf — kern Nr.;. 8 gen die dem Kauf⸗ mann An ton Lriacca zu Mayen zur Vertretung der daselbst 1 der Firma: Triacca & Kohlhaas bestehenden offenen Handels⸗ gesellschaft von den Vertretern derselben ertheilte, durch den Pro⸗ kuristen auch angenommene Prokura, welche neben jener ersteren be⸗
stehen soll. Coblenz, den 6. Juli 1872. Der Sekretär des Handelsgerichts, Klöppel. In das Genossenschaftsregister des hiesigen Königlichen Haudets⸗ gerichts ist heute unter Nr. 15 eingetragen worden: Firma der Genossenschaft: „Stadtkyller Darlehnskassen 2 Werein, eingetragene 8 Genossenschaft.“ 8 Sitz der Genossenschaft: Rechtsverhältnisse der Genossenschaft: 8 Nach dem Gesellschaftsvertrage vom 27. April 1871 hat der Verein den Zweck, seinen Mitgliedern die zu ihrem Geschafts⸗ oder Wirtbschaftsbetriebe nöthigen Geldmittel unter gemeinschaftlicher Garantie in verzinslichen Darlehnen zu beschaffen und auf diee Weise deren Verhältnisse in jeder Beziehung moͤglichst zu verbessern.
Der Vorstand besteht aus dem Vereinsvorsteher und vier Bei⸗ sitzern, im Ganzen aus 5 Mitgliedern. Aus den Beisitzern wird ein Mitglied zum Stellvertreter des Vorstehers gewählt.
Die Zeichnungen für die Genossenschaft erfolgen, indem der Firma des Vereins die Unterschriften der Zeichnenden hinzuge⸗ fügt werden. Die Zeichnung hat nur dann verbindliche Kraft, wenn sie vom Vorsteher oder dessen Stellvertreter und wenigstens 2 Beisitzern erfolgt ist. Bei Einlagen unter 25 Thaler genügt jedoch die Unterzeichnung durch den Vorsteher oder dessen Stellvertreter
und ein vom Vorstande zu bestimmendes zweites Mitglied, um dieselbe für den Verein rechtsverbindlich zu “
Der Vorsteher hat zu den Sitzungen des Vorstandes und der General⸗Versammlung die Einladungen zu erlassen.
Alle öffentlichen Bekanntmachungen werden durch den Vereins⸗ vorsteher. unterzeichnet und durch die Prümer Zeitung publizirt. ve weelgeben 9 letzteren bezeichnet der Vorstand an deren Stelle
ich der Genehmigung der Generalverse in an⸗ 88n Büaech hmigung ralversammlung ein an
Die zeitigen Vorstandsmitglieder sind:
1) Friedrich Kraus, Bürgermeister zu Stadtkyll, zugleich Ver⸗ einsvorsteher, 1 2) De. Andreas Jacob Kersten zu Stadtkyll, zugleich Stellver⸗ treter des Verelnsvorstehers, b 3 Peter Joseph Dick, Posthalter zu Stadtkyll) 4) Joseph Bungart, Ackerer zu Kerschenbach, “ S9s Srans Segf gr. Poöber zu Stadtkyll. .“ „Verzeichniß der Genossenschafter kann jeder Zei hies⸗ gen Königl. Handelsgerichte ive;xö “ 16 Trier, den 1. Zuli 1872. Der Handelsgerichts⸗Sekretär Hasbron.
In das Genossenschaftsregister des hiesigen Königl. Handelsze
richts ist heute eingetragen worden:
ad Nr. 4. Oberkailer Darlehnskassen⸗Verein, einge⸗ tragene Genossenschaft zu Metasse 6 Nr. 5. Betriebsmaterial⸗Beschaffungs⸗Verein zu Oberkail, eingetragene Genossenschaft:
»An Stelle des stellvertretenden Vereinsvorstebers Pe⸗ ter Müller, Lehrer zu Oberkail, der nach Amerika aus⸗ gewandert ist, wurde am 3. März d. J. durch den Ver⸗ waltungerath das bisherige Vorstands⸗Mitglied, Guts⸗ besitzer Johann Caspar Buchholz zu Hof Eulendorf, zum Stellvertreter des Vereinsvorstehers und der Bierbrauer Nicolaus Zens zu Schwarzenborn zum fünften Vor⸗
andsmitgliede gewählt, diese Wahl auch am zwölften
Kai dieses Jahres durch die General⸗Versammlung ge⸗ nehmigt« den 4. Juli 1872.
wohnenden Kaufmann Ernst
Der Handelsgerichts⸗Sekretär v1I1X“
Leybold zum zweiten Mitgliede des Vorstandes der genannten Ge⸗
Sern
“
en
Das Abonnement beträgt 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pfg.
für das Vierteljahr.
Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 3 Sgr.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes
nehmen Bestellung an,
für Berlin die Expedition: Zietenplatz Nr. 3.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Königlich bayerischen Steuer⸗Einnehmer, Lieutenant a. D. Sturz zu Mellrichstadt bei Kissingen den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse zu verleihen.
qPöWEiche eh.
inrichtung einer neuen Postanstalt in dem H 8 8 Fckenen g. Nr. 26.
Mit dem 15. Juli cr. tritt in Berlin, Ritterstraße Nr. 26, eine Postanstalt in Wirksamkeit, welche die Bezeichnung Postamt Nr. 42 (Ritterstraße) führen und sich mit der Annahme von Post⸗ fndungen aller Art — mit Ausschluß von Geldfässern, Geld⸗ isten und Geldbeuteln — befassen wird. e“
Berlin, 12. 5 1872.
u“ er Kaiserliche Ober⸗Post⸗Direktor u Sachße.
1“
Zu Versmold, Regierungsbezirk Minden, wird am 1. August gr. eine mit der Post⸗Anstalt kombinirte Telegraphenstation mit beschränk⸗ tem Tagesdienste eröffnet werden.
Cöln, den 9. Juli 1872. — 1 Kaiserliche Telegraphen⸗Direktion.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Kreisgerichts⸗Rath und Abtheilungs⸗Dirigenten Beisert in Kosten zum Direktor des Kreisgerichts daselbst zu ernennen.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche , Arbeiten.
Der Dirigent der Provinzial⸗Gewerbeschule zu Königs⸗ berg, Dr. JFranz Hermann Albrecht, ist zum Gewerbeschul⸗ Direktor und die Lehrer Dr. Louis Saalschütz und Gustav Adolph Werner sind zu Gewerbeschul⸗Lehrern ernannt und an der Provinzial⸗Gewerbeschule zu Königsberg angestellt worden. b
Der bei dem Bau der Bebra⸗Friedlander Eisenbahn als Abtheilungs⸗Baumeister fungirende Baumeister Eugen Knebel in Bebra ist zum Königlichen Eisenbahn⸗Baumeister ernannt worden.
Angekommen: Der General⸗Stabsarzt der Armee und Chef der Militär⸗Medizinal⸗Abtheilung im Kriegs⸗Ministerium, Dr. Grimm, von München.
Personal⸗-Veränderungen in der Armee. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. A. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Den 4. Juli 1872. Eichling, Sec. Lt. vom Westfäl. Train⸗ Bat. Nr. 7, als außeretatsm. Sec. Lt. in die 7. Art. Brig. versetzt. Den 6. Juli 1872. Frhr. v. Stoltzenberg, Prem. Lt. vom Königs⸗Husaren⸗Regt. (1. Rhein.) Nr. 7, zum Nittm. und Esc. Chef, Mühlberg, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr. Lt., Erbprinz zu Bentheim⸗Steinfurth, Sec. Lt. von dems. Regt., zum überzähl. r. Lt. befördert. Paris, Ob. Lt. à la suite des Gren. Regts. Prinz Carl von Preußen (2. Brandenb.) Nr. 12 und Direktor des Milit. Knaben⸗Erziehungs⸗Instituts zu Annaburg, ein Patent seiner
Charge verliehen. B. Abschiedsbewilligungen ꝛc. Den 6. Juli 1872. Mayer, Hauptm., aggreg. dem Hohen⸗ ollern. Füs. Regt. Nr. 40 und kommandirt zur Wahrnehmung der ndw. Bezirks⸗Kommando⸗Geschäfte nach Molsheim, unter Stellung ur Disp. mit Pension, zum Bezirks⸗Commandeur des Landw. Bats. Rolsheim ernannt.
Nachweisung der 2 eingetretenen Veränderungen. Durch Verfügung Sr. Excellenz des Herrn IEö“ Den 6. Juni 1872. Dr. Raffel, Ob. Stabs⸗ und Regts.
Arzt des 4. Garde⸗Regts. zu Fuß, bis auf Weiteres zur Wahrneh⸗
mung der Garnison⸗Ob. Stabsarzi⸗Geschäfte von Berlin kommandirt. Durch Verfügung des General⸗Stabs⸗Arztes der Armee.
Den 28. Mai 1872. Dr. Villaret, prakt. Arzt in Berlin, vom 1. Juni cr. ab zum Unterarzt des aktiven Dienststandes ernannt und mi einer vakanten Assist. Arzt⸗Stelle beim 7. Feld⸗Laz. der 19. Division beauftragt.
Den 30. Mai 1872. Dr. Paetsch, Unterarzt vom Garde⸗ held.Art. Regt., vom 1. Juni cr. ab zum Kadettenhause in Wahl⸗ att versetzt und mit Wahrnehmung der daselbst vakanten Assist. Arzt⸗Stelle beauftragt. 1
Den 31. Mai 1872. Dr. Steinrück, Unterarzt beim Garde⸗ Kür. Regt., mit der bei seinem Truppentheil vakanten Assistenz⸗Arzt⸗ Stelle beauftragt. 1 b
Den 3. Juni 1872. Dr. Pedell, Unterarzt im Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, mit Wahrnehmung der bei diesem Regt. vakanten Assist. Arzt⸗Stelle beauftragt. Dr. Petsch, lssist. Arzt vom 1. Posen. Inf. Regt. Nr. 18, zur Marine kommandirt.
Den 12. Juni 1872. Dr. Westphal, Unterarzt vom 2. Gd.⸗ Regt. zu Fuß, versetzt zum 1. Hess. Inf. Regt. Nr. 81 und mit Wahr⸗ nehmung einer vakanten Assist. Ärzt⸗Stelle beauftragt.
Den 19. Juni 1872. Dr. Fritzschen, Unterarzt vom Garde⸗ Schützen⸗Bat., versett zum Holstein. Inf. Regt. Nr. 85 und mit Wahr⸗ nehmung einer vakanten Assist. Arzt⸗Stelle beauftragt.
Dr. Schmitz, Unterarzt vom 2. Garde⸗Ulan⸗Regt., versetzt zum 2. Nessan. Inf. Regt. Nr. 88 und mit Wahrnehmung einer
vakanten Assist. Arzt⸗Stelle beauftragt. 1
Berlin, Sonnabend,
beim Sanitätskorps pro Monat Junk 1872
den 13. Juli,
QAAAꝑA
Abends. 8 1822.
Den 24. Juni 1872. Dr. Steinrück, Unterarzt vom Garde⸗ Kür. Regt., versetzt zum 2. Hannov. Ulanen⸗Regt. Nr. 14 und mit Wahrnehmung einer daselbst vakanten Afsist. Arzt⸗Stelle beauftragt.
Den 25. Juni 1872. Dr. Heinrich, Untcrarzt vom Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, versetzt zum 8. Ostpreuß. Inf. Regimt. Nr. 45 und mit Wahrnehmung einer vakanten Assist. Arzt⸗ Stelle beauftragt.
Den 27. Juni 8 Füs Regimt., versetzt zum Ostpreuß Drag. Regt. Nr. 10 und mit
daehade einer vakanten Assist Arzt⸗Stelle beauftragt.
Den 29. Juni 1872. Dr. Pedell, Unterarzt vom Kaiser Alexander Garde⸗Gren. Regt. Nr. 1, versetzt zum Pomm. Husaren⸗ Regimt. (Blücher. Hus.) Nr. 5 und mit Wahrnehmung der daselbst vakanten Assist. Arzt⸗Stelle beauftragt. Dr. Müller, Unterarzt vom 2. Garde⸗Ulanen⸗Regt., versetzt zum Colberg. Gren. Regiment e. Pomm.) Nr. 9 und mit Wahrnehmung einer vakanten Assist.
Urzt⸗Stelle beauftragt. Gestorben.
Den 28. Juni 1872. Dr. Gielen,
—
Ob. Arzt des 1. Garde⸗Regts. z. F. .
Stabs⸗ und Regts.
4
2
MNicchtamtliches. Deutsches— Preußen. Berlin, 13. Juli. Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin werden Sich mit Höchstihren beiden jüng⸗ sten Kindern, den Prinzessinnen Sophie und Margarethe, am 15. d. Mts. über München zu einem mehrwöchentlichen Auf⸗ enthalte nach Berchtesgaden begeben. Im Gefolge befinden sich die Hofdame Gräfin Brühl, der Hofmarschall Graf zu Eulenburg, der persönliche Adjutant, Oberst⸗Lieutenant Mischke, und der Kammerjunker Graf von Seckendorff.
Am selben Tage werden die älteren Kronprinzlichen Kinder und zwar Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm, Heinrich und Waldemar, sowie die Peinzessinnen Charlotte und Victoria in das Nordseebad Wyk auf der Insel Föhr abreisen, begleitet vom General v. Gottberg, der Ober⸗Gouver⸗ nante Graäsin Reventlow und dem Civil⸗Gouverneur Dr. Hintzpeter.
— Der Minister für Handel ꝛc. und der Minister des Innern haben in einem Spezialfall entschieden, daß die Anlage und der Betrieb von Pferde⸗Eisenbahnen nicht unter das Gesetz über die Eisenbahnunternehmungen vom 3. November 1838 fällt. Die Bestimmungen dieses Gesetzes sowohl, als der §. 6. der Gewerbe⸗Ordnung vom 21. Juni 1869, welcher die Anwendung der Gewerbe⸗Ordnung auf Eisenbahnunterneh⸗ mungen ausschließt, haben, wie in den betreffenden Rescripten ausgeführt ist, Lokomotiveisenbahnen zur Voraussetzung. Pferde⸗Eisenbahnen aber, welche zu ihrem Betriebe nicht, wie Lokomotivbahnen und Chausseen, die Herstellung eines besonderen Straßenkörpers, sondern nur die Benutzung vor⸗ handener Straßen zur Einlegung von Schienen in einer den übrigen Verkehr nicht beeinträchtigenden Weise erfordern, ge⸗ hören zu denjenigen Transportmitteln, welche hinsichtlich des Verkehrs innerhalb der Orte gemäß §. 37. der Gewerbe⸗Ord⸗ nung der Regelung durch die Ortspolizeibehörder unterliegen, und zwar begreift diese Regelung nicht nur den Betrieb der⸗ artiger Transportunternehmungen in gewerblicher Beziehung, sondern auch die zur Ausübung dieses Betriebes nothwendigen Anlagen, soweit polizeiliche Interessen dabei in Frage kommen.
— Den Angriffen wegen unzulänglicher Ausrüstung der Staatseisenbahnen mit Transportmitteln steht erneut die Thatsache gegenüber, daß während des Monats Juni c. von den bedeckten Güterwagen der Osthahn, obgleich 200 Achsen der⸗ selben leihweise an eine Privateisenbahn überlassen wurden, und eine größere Anzahl ausnahmsweise für den Viehtransport eingestellt worden war, noch im Durchschnitt täglich 935 Achsen weder auf den Ostbahnstrecken, noch auf anderen Staatsbahnen Verwendung gefunden haben.
— In der Sitzung des Internationalen Gefängniß⸗ Kongresses zu London am 9. d. M., welcher Herr D. Haines Vereinigte Staaten) präsidirte, überreichte, bevor zur Be⸗ eecaün der auf der Tagesordnung stehenden Fragen über⸗ gegangen wurde, Dr. Wines (Vereinigte Staaten) eine Reihe von 25 Vorschlägen, die dem Komite vorgelegen hatten, dem Kongresse zur Begutachtung. Dieselben werden demnächst ge⸗ druckt und vertheilt werden. — Die Tagesordnung wurde darauf b8s n Murray Browne aufgenommen, der die
e erörterte:
Frag »Welches ist die beste Art und Weise, entlassene Sträflinge zu nterstützen ?«
2 Cersäfhe sbrache sich sehr anerkennend über das Werk der Hülfsgesellschaften für entlassene Sträflinge und der Zufluchts⸗ und Besserungsanstalten für Frauen aus und machte darauf aufmerksam, wie durch sie diejenigen zur Arbeit angehalten würden, die sonst nur die Reihen der Verbrecher vermehren. Nach seiner Angabe giebt es in England 34 Unterstützungs⸗ gesellschaften für Gefangene, und werden jährlich 5500 ent⸗ lassene Gefangene unterstützt. Diese Gesellschaften sind alle frei⸗ willige, aber vom Staate anerkannt, und erhalten Beiträge aus Staatsmitteln. Knaben werden nach ihrer Entlassung aus dem Gefängnisse entweder auf die See gesche oder er⸗ halten Arbeit in der Nähe ihrer Heimath. Auswanderung werde von diesen Gesellschaften, der großen Ausgaben
1872. Dr. Klein, Unterarzt vom Garde⸗
E
wegen, nicht als Unterstützungsmittel angewandt. Herr Alinger (Sachsen) beschrieb die in Sachsen durch den König Johann
ins Leben gerufenen Gesellschaften und erwähnte, daß Herren und
Damen Mitglieder seien und viel Gutes durch sie gewirkt werde. Herr Robin Frankreich) hob als beste Mittel, entlassenen Sträf⸗ lingen zu helfen, moralische Belehrung und Gewöhnung an industrielle Thätigkeit während der Strafzeit hervor. Außer⸗ dem sprachen über diesen Gegenstand Herr Bayne Ranken und Herr Guillaume (Schweiz). 3 Zu der zweiten Frage: »Welches sind die besten Mittel, die Besserung entlassener Sträf⸗ linge zu sichern?«
nahm Herr Stevens (Belgien) das Wort: Dieselbe müsse auf zwei Wegen, auf moralischem und gesetzlichem Wege, ge⸗ schehen, auf moralischem Wege dadurch, daß man dem Gefangenen die Wohlthaten des religiösen Unterrichts in seinem eigenen Glauben zukommen lasse. Er bemerkte, daß, obwohl Belgien vorwiegend römisch⸗katholische Bewohner habe, doch ein jeder Sträfling in seinem eigenen reli⸗ giösen Glauben unterrichtet werde. Dieses Rechtes entbehre der Gefangene in Großbritannien. Der Redner behauptete ferner, daß für einen entlassenen Sträfling die Stellung unter Polizeiaufsicht fast ebenso entehrend sei als das Zuchthaus. Auch sollten nur für männliche Gefangene männliche Aufseher angestellt werden, für Frauen sollte es in den Zuchthäusern welbliche Beamte geben. — Herr Hastings erklärte nach den Be⸗ merkungen des Herrn Stevens könne es scheinen, als ob in Großbritannien die Gefangenen des Vortheils religioͤsen Unter⸗ richts durch Geistliche ihrer Konfession entbehrten. Dies sei nicht der Fall, vielmehr hätten Geistliche Zutritt zu den Ge⸗ fangenen, und es stehe sogar den Beamten der Grafschaft frei, römisch⸗katholische Kaplane neben den sonstigen Geistlichen für die Zuchthäuser anzustellen. In keinem Falle könne aber ein Gefangener gezwungen werden, den geistlichen Zuspruch eines anderen Predigers, als eines seiner eigenen Konfession zu em⸗ pfangen. — Sir W. Crofton äußerte über die Frage, betr. Polizei⸗Aufsicht: er habe in Irland seit 1856 Erfahrungen über Polizei⸗Aufsicht gesammelt und niemals schlechte Erfolge davon bemerkt. Seit 1864 sei dies System in Großbritannien mit gleichem Resultat eingeführt worden und habe nicht allein keine schlechten Folgen gehabt, sondern habe sogar entlassenen Sträf⸗ lingen ehrliche Arbeit verschafft, anstatt sie daran zu verhindern. Das Resultat des Systems, das von solchen Gefangenen, die vor Ablauf der Strafzeit entlassen seien, eine monatliche Mel⸗ dung verlange, sei sowohl für den Verbrecher, als für den Staat von Nutzen. — Herr Stevens erklärte darauf, daß er mit dem Ausdrucke surveillance« das auf dem Kontinente gebräuch⸗ liche System gemeint habe, ein System, das von dem briti⸗ schen, welches er sehr billige, durchaus verschieden sei. Er sei völlig davon überzeugt, daß das britische System für den Ver⸗ brecher und die Gesellschaft von Vortheil gewesen sei, indessen habe das auf dem Kontingente geltende immer in entgegen⸗ gesetzter Weise gewirkt. — Frau Howe bemerkte, daß stets der Verdacht vorliege, wenn Sträflinge ihre verbrecherische Lauf⸗
bahn fortsetzten, daß die Gesellschaft und nicht der Verbrecher
daran Schuld sei. — Sir G. Packington sprach sich im Sinne des Herrn Hastings aus. Hierauf wurde die Debatte über diese Frage geschlossen. b
Herr Hill erörterte darauf die Frage:
„»Durch welche Mittel kann die Huͤlfe von Kapitalisten bei Ver⸗ brechen am besten unterdrückt werden?« 1 .
Er befürwortete ein Vorgehen gegen die Kapitalisten, die den Verbrecher unterstützen. Oberst Ratliffe zweifelte daran, daß der von Herrn Hill gemachte Vorschlag von Erfolg sein werde.
Herr Pols (Niederlande) brachte die Frage ein:
»Sollte in allen Gefängnißsystemen jede Art der köͤrperlichen Züchtigung ausgeschlossen sein?«
In den Niederlanden seien zur Zeit der barbarischen körperlichen Züchtigungen auch die gesellschaftlichen Zustände roher gewesen. Seitdem die Strafen milder geworden, sei dieser Zustand ein besserer geworden. Sir W. Crofton sprach sich für Beibehal⸗ tung der Prügelstrafe aus, wenn selbige auch nur im äußersten Nothfalle anzuwenden sei. General Pilsburg (Vereinigte Staaten) bemerkte, daß er durch lange Erfahrung zu der Ueberzeugung gekommen sei, daß körperliche Züchtigung von Vergehen ab⸗ schrecke.
Die folgende Frage:
»Welches sollte 8 längste Strafdauer, mit Ausnahme der guf Lebenszeit, in Zellengefängnissen oder anderen Gefängnissen sein ?« wurde zuerst von Professor Marquardsen besprochen. Sir W. Croston Dr. Frey und Baron Mackay betheiligten sich an
der Debatte.
Ueber die Frage:
»Wie sollten Gefangene vor ihrer Ueberführung behandelt werden ?« sprach Graf Foresta, und erklärte sich derselbe mit dem in Irland angenommenen Systeme durchaus einverstanden. Er sei ein Gegner aller Einzelhaft vor erfolgter Ueberführung. Die Herren Stevens, Pownall und Vaucher⸗Crémieux bethei⸗ ligten sich an der Debatte, nach deren Schluß sich der Kongreß vertagte.
— Der General der Infanterie und kommandirende Gene⸗ ral des XIV. Armee⸗Corps, v. Werder, hat gestern Abend Berlin verlassen und sich nach Karlsruhe begeben.
— Der General der Infanterie und Präses der Ober⸗ Militär⸗Examinations⸗Kommission, v. Holleben, hat sich nach der Proveinz Pesen begeberlrl.
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