Bekanntmachugg. Der Eigenthümer Nadack in Tarmitz bei Lüchow, Provinz Hannover, hat auf Umschreibung der Hannoverschen Obliga⸗ tion Lit. E. Nr. 4863 über 2 geigetragen; weil ihm das erste Blatt derselben abhanden gekommen ist Nach Vorschrift des §. 3 des Gesetzes vom 4. Mai 1843 (Ges. S. S. 177) wird deshalb Jeder, der an diesem Papier ein Anrecht zu haben vermeint, aufgefordert, dies binnen sechs Monaten, und späte⸗ stens am 20. November d. Js., uns schriftlich anzuzeigen, widrigen⸗ falls das Papier kassirt und dem Antragsteller neues Dokument ausgehändigt werden wird. “ “ Berlin, den 11. Mai 1872. 1 Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Wedell. Löwe. Hering. Rötger. 1293 1 J. Inhaber folgender in der 23. Verloosung gezogener und in Folge dessen in der öffentlichen Bekanntmachung vom 27. Juni vor. Jahres zur Baarzahlung am 2. Januar d. Js. gekündigter 3 ½ pro⸗ zeutiger Pfandbriefe Lit. B. Nr. 16,792 auf Rachen über 200 Thlr. 9,441 » Dubensko „» 100 Thlr. . 18,489 Casimir » 100 Thlr. . 18,499 do. » 100 Thlr. 18,504 do. » 100 Thlr. .18,524 Berndau » 100 Thlr. Nr. 18,940 Wüsteröhrsdorf „» 100 Thlr. 1 Nr. 18,944 do. » 100 Thlr. Nr. 12,351 * Casimir „ 50 Thlr. werden hierdurch wiederholt aufgefordert, diese Pfandbriefe bei un⸗ serer Kasse (Albrechtsstraße Nr. 32 im eg g ha,9 hierselbst zu präsentiren und dagegen die Valuta derselben in Empfang zu nehmen. 8 b 3 Sollte die Präsentation nicht bis zum 15. August d. Is. v“ erfolgen, so werden die Inhaber der qu. Pfandbriefe nach §. 50 der Allerhöchsten Verordnung vom 8. Juni 1835 mit ihrem Reakrecht auf die in den Pfandbriefen ausgedrückte Spezial⸗Hypothek präkludirt, die Pfandbriefe in Ansehung der Spezial⸗Hypothek für vernichtet erklärt, in unserm Register und im Hypothekenbuche gelöscht und die Inhaber mit ihren Ansprüͤchen wegen dieser Pfandbriefe lediglich an die in unserem Gewahrsam befindliche Kapitals⸗Valuta verwiesen werden. Zugleich bringen wir die Präsentation folgender, in früheren Ver⸗ loosungen gezogener Pfandbriefe B. wiederholt in Erinnerung: 1) à 4 Prozent aus der 7. Verloosung: Nr. 61,045 auf Bonoschau über 100 Thlr. 2) à 3 ½ Prozent aus der 20. Verloosung: Nr. 18,581 auf Hausdorf über 100 Thlr., aus der 21. Verloosung: Nr. 12,358 auf Berndau über 50 Thlr.
Breslau, den 11. April 1872. Königliches Kredit⸗Institut für Schlesien.
Danziger Bankverein.
Die Aktionäre werden gemäss §. 5 unseres Statuts auf- gefordert, die letzten 30 Prozent auf die Aktien mit je 60 Thlr. bis zum 31. Junli 1872 einschliesslich bei unserer Kasse oder bei den Herren Delbrück, Leo £ Co. in Berlin unter Einreichung der Interims- scheine einzuzahlen. Insofern die Interimsscheine nicht so- gleich bei der Einzahlung Fesgcint zurückgegeben werden, wird über dieselben eine Empfangsbescheinigung ertheilt, gegen welche sie acht Tage später von der Einzahlungsstelle quittirt
abzuholen sind.
Der Termin für den Umtausch der vollgezahlten Interims- scheine gegen die Aktien wird nach Fertigstellung der Letz- teren bekannt gemacht werden.
Danzig, 27. Juni 1872. Der Aufsichtsrath
Hirsch. Pape.
Tilsit⸗Insterburger Eisenbahn⸗ gesellschaft.
Der unter Nr. 24,586 bei der Militär⸗Wittwen⸗Pensions⸗Anstalt am 1. Januar 1859 mit einer jäbrlichen Pensionsversicherung von 150 Thlrn. aufgenommene Interessent ist wegen unterlassener Berich⸗ tigung der Beiträge und Wechselzinsen in Gemäßheit der gesetzlichen Bestimmungen von der gedachten Anstalt ausgeschlossen worden, was hierdurch bekannt gemacht wird. — Berlin, den 6. Juli 1872.
General⸗Direktion der Königlich Preußischen Militär⸗ Wittwen⸗Pensions⸗Anstalt.
Verschiedene Bekanntmachungen.
Die Kreis⸗Thierarztstelle des Kreises Fischhausen, mit welcher ein jährliches Eintommen von 100 Thlr. aus Staats⸗ fonds und außerdem vorläufig für die ersten 3 Jahre ein jährlicher Zuschuß von 100 Thlr. aus Kreis⸗Kommunal⸗Fonds verbunden ist, falls der anzustellende Beamte in dem, im Mittelpunkt des Kreises belegenen Kirchspiele Cumehnen seinen Wohnsitz nimmt, ist erledigt. Qualifizirte Bewerber werden daher aufgefordert, sich unter Einreichung
ihrer Atteste, sowie eines selbstgeschriebenen Lebenslaufs, bei uns inner⸗
halb 6 Wochen zu melden. Königsberg, den 7. Juli 1872. Königliche Regierung. Abtheilung des Innern.
Wechsel⸗Advokat JIlulins von Meskö . in Ungarn
hat seine Advokaturs⸗Kanzlei in Temesvär, Festung Domplatz, im Weiß⸗Saändor'schen Hause, 1. Stock, und erbietet sich zur Ueber⸗ nahme aller in das Rechtsfach einschlägigen und persönliche oder schriftliche Vertretung vor den Gerichts⸗, Finanz⸗ und politischen Behörden betreffenden, 0 auch sonstigen Agenden, gegen maäßiges Honorar bei prompter Effektuirung der Aufträge. 8
12239] Norddeutsche Grund⸗Kredit⸗Bank.
Hypotheken⸗Versicherungs⸗Aktien⸗Gesellschaft. Geschäfts⸗Uebersicht pro Juni 1822.
Activa.
Cassa⸗Wechselbestände Thlr. 221,237. 17. Laufende Rechnungen und Lombard⸗Conto. „» 751,138. 4. VWI 60 pCt. auf 1,000,000 Thlr.
Aktien II. Emission. 600,000. Anlage in Werthpapieren ..... ““ 130,854.
„ „ Fe.. eschiften.. 468,003. Grundstück Behrenstraße Nr. 7a 141,046. Thlr. 1,500,000.
Passiva. e tör jijchring Ijchei 1“ ypotheken⸗Antheilscheine, Depotscheine ꝛc... ö1 Arnnachfcen.Anthei HGu“ 15,836. 22. 3. 1090. .
Hypotheken⸗Conto 1“ Accepten⸗Conto .. . .. . .. v „ 48,326. 28. 10.
Angenommene Hypotheken⸗Versicherungen: Thlr. 3,586,564.
Berlin, den 30. Juni 1872. Die Direktion.
[M. 903]
Bekanntmachung. . ·8 1858 FeEEe. 59n ensever Verwaltung ist besetzt und können Bewerbungen nicht mehr berücksichn werden. sichtigt
Brieg, den 12. Juli 1872. Deer Magistrat.
1
—. 906 [M doehtem nunmehr die Handlung Schüttler & Comp. und die Cementfabrik (früher auch Kalkbrennerei) C. L. S üͤttler aufgelöst, diese Firmen im Handelsregister gelöscht und die mir beide ertheilten Prokuren erloschen sind, sage ich für das denselben so lange Jahre erwiesene geneigte Wohlwollen und Vertrauen meinen verbindlichsten Dank. Ich bitte, sämmtliche noch auf beide oben genannte Firmen bezügliche Mittheilungen und Zusendungen an mich, nach dem Comtoir der nunmehr aufgelösten Handlung Schüttler & Compe, Berlin, Schiffbauerdamm Nr. 12, u adressiren. . 8 Berlin, den 15. Juli 171. 8 Hochachtungsvoll
C. A. Schüttler
als Testamentsvollstrecker.
Rhein⸗Nahe⸗Eisenbahn. für für Extra⸗ bis ult. Personen. Güter. ordinair. Summa. Juni 1872. Thlr. VII Thlr. 71,251 44,135 4,884 120,270 755,397
1872 im Juni
provisorisch.. 26,250 59,220 4,729 90,199 570,359 Mithin pro 1872 w. 45,001 m. 15,085 w. 155 w. 30,071 w. 185,08 Saarbrücken, den 11. Juli 1872.
1871 im Juni definitiv
„Vom 15. Juli cr. ab tritt zum Schlesisch⸗Sächsisch⸗
Thüringischen Verbands⸗Güterverkehr ein V. Nach⸗
trag in Kraft, welcher direkte Frachtsätze für Schwefel⸗
säure⸗Transporte von Station Freiberg der Sächs
1 schen Staats⸗Eisenbahn nach den Stationen Saarau
89 ² der Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger und Breslau der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn enthält.
Druckexemplare des Nachtrags werden bei unserer Güter⸗Expe⸗ diton 8 reslau unentgeltlich verabfolgt, so lange solche vorhan⸗ en sind.
Berlin, den 8. Juli 1872. 1
Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.
senstein. Jochmuß.
[M. 902]
Landw. Lehranstalt in Hildesheim.
Provinz Ferenever; Eisenbahn⸗Station.) i
Beginn des Winter⸗Halbjahres am Dienstag, den 15.
5 88
ktober. Weitere Auskunft durch den Unterzeichneten.
E. Michelsen, Direktor.
Versicherungs-Gesellschaft auf Geg seitigkeit in Potsdam.
& Kenten- —
mber 1871 bestanden: 9882 versicherungen mit 2,961,540 Thlr.
Im Laufe des Jahres 1872
gingen an neuen Anträgen ein:
1
ch
r.
Das Abonnement beträgt 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pfg.
für das Vierteljahr.
Insertionspreis für den Raum einer Druchkzeile 3 Sgr.
Alle Post-Anstalten des In⸗- und Auslandes
nehmen Bestellung an,
für Berlin die Expedition: Zietenplatz Nr. 3.
Berlin Dienstag
AüEnsecbainxxlxxcNEHHFimxfasarnns
8
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Bürgerdeputirten, Rentier Carl August Julius ßöͤne zu Berlin, dem Polizeiamts⸗Direktor Klißm zu Mus⸗ kau, Kreis Rothenburg, und dem Kreis⸗Wundarzt Benckert zu Guben den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem Straf⸗ anstalts⸗Direktor a. D. von Rohr zu Halle a. S. den König⸗ lichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; dem Gutsbesitzer Kittel u Schobüllgarden, Kreis Apenrade, und dem Bureau⸗Assisten⸗ ’8 a. D. Göring zu Minden den Königlichen Kronen⸗Orden vierter Klasse; dem Freischulzengutsbesitzer Kietzmann zu Dombrowke, Kreis Schubin, dem Schloß⸗Kastellan Rühl zu Quedlinburg, dem Forstarbeiter Blecker zu Eickhorst, Kreis Gifhorn, und dem Schäfer Carl Hanke zu Steudnitz, Kreis Goldberg⸗Haynau, das Allgemeine Ehrenzeichen; sowie dem Feldwebel Lehmbruch und dem Feuermann Kustan, beide hei der Berliner Feuerwehr, die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den
nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur folgender
ihnen verliehener nichtpreußischer Dekorationen zu ertheilen, und war: des Großkreuzes des Königlich sächsischen Albrechts⸗Ordens: dem General⸗Major von Krosigk, Commandeur der 2. Garde⸗Infanterie⸗Brigade; des Komthur⸗ kreuzes des Großherzoglich sächsischen Ordens vom weißen Falken: dem Major Deimling, Flügel⸗Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden; sowie
des Ritterkreuzes erster Klasse desselben Ordens:
dem Rittmeister Freiherrn Göler von Ravensburg, gleich⸗
falls Flügel⸗Adjutant Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs
von Baden.
Deutsches Neich.
Se. Majestät der Kaiser haben die von dem Bischofe 9 Straßburg vorgenommene Ernennung des Pfarrverwesers eonce Bertrand zu Bischweiler zum Pfarrer in Andols⸗ heim zu genehmigen geruht.
Se. Majestät der Kaiser haben die von dem Direkto⸗ rium der Kirche Augsburgischer Konfession zu Straßburg i. E. vorgenommene Ernennung des Pfarrverwesers Heinrich Albert Blind zu Goxweiler zum Pfarrer in Hunaweyer zu bestätigen geruht. .
Der bisherige Königlich bayerische Finanz⸗Rechnungs⸗Revisor
Die von der Akademie der Wissenschaften in Berlin ge⸗ troffene Wahl des ordentlichen Professors Dr Lassen in Bonn zum auswärtigen Mitgliede der Akademie zu bestätigen und
Dem Avppellationsgerichts⸗Kanzlei⸗Sekretär, Kanzlei⸗In⸗ spektor Johann Gottfried Lorenz in Naumburg a.S. den Charakter als Kanzlei⸗Rath zu verleihen. 1““
Kriegs⸗Ministerium. Bekanntmachun
Zunm Besten der Armee sind beim b teol.Ministerium an
Ftn e der Gaben ferner eingegangen: ei der Abtheilung für das In⸗ validenwesen zur Verwendung für In⸗ validen. 1) Von einem Patrioten unter der Be⸗ zeichnung vein treuer Kamerad«..... 2) Von Herrn Max Krause von hier II. und III. Rate eines zugesagten Bei⸗ trages à 12 Thlr. 15 Sss»— 3) Von Herrn F. Scholke, Ortsvor⸗ stand in Eickel, Kreis Bochum . . .. . .. .. . .. 4 1 6 Summa 59 1 6 „Dies wird unter dem Hinzufügen des wärmsten Dankes für die patriotischen Gaben 5 öffentlichen Kenntniß gebracht. Berlin, den 13. Juli 1872. “ HDHer Kriess Graf v. Roon.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche . Arbeiten.
Gabenbetrag. Thlr. Sgr. Pf.
30
LE 1“
Der Königliche Eisenbahn⸗Baumeister Fischbach zu Bochum ist nach Essen versett und der Ueshertge umehhe Albrecht Sperl zu Elberfeld, unter Verleihung der Eisenbahn⸗Baumeister⸗ Stelle in Bochum, zum Königlichen Eisenbahn⸗Baumeister ernannt worden.
Der bisherige Baumeister Louis Müller zu Torgau ist zum Königlichen Eisenbahn⸗Baumeister ernannt und als solcher bei der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn mit dem Wohnsitze zu Dortmund angestellt worden.
Abgereist: Der Ministerial⸗Direktor der Eisenbahn⸗ Verwaltung Ober⸗Baudirektor Weishaupt nach Süddeutsch⸗ land und der Schweiz.
(9,6 rhein. Fuß) Wassertiefe gefunden worden.
Juli, Abendes. 1872.
— Die Betonnungen vor und in der Kieler Förde, im Friesischen Seegat und der Jade haben in den letzten Wochen mehrfache Ergänzungen und Veränderungen erlitten; auch hat— die Bebakung der Ferpen ser Plate in der Innen⸗Jade durch Pfähle mit hölzernem Kreuz nunmehr stattgefunden.
Bei den Vermessungen des westlichen Theiles der Ostsee, welche in den letzten Wochen stattgefunden haben, ist ungefähr 0,s Seemeilen süͤdöstlich von dem Leuchtthurm Ma⸗ rienleuchte auf der Insel Fehmarn eine Untiefe mi F veeten
eselbe i nur von geringem Umfange und ist der Grund hart, Steine mit Sand vermischt. Vorläufig ist diese Stelle mit einer kleinen Boje und darauf befindlichen Flagge bezeichnet. Geographische is dieser flachen Stelle ist 540 29,567 N. Br., 11° 15,837
—8*
— In der Sitzung des Internationalen Gefängniß⸗ Kongresses am 11. d. Mts. gelangte der Kongreß zu dem letzten und wichtigsten Theile seiner Berathungen, der sich auf das allgemeine System der inneren Ordnung und Disziplin bezieht. Um die Besprechung dieser weiten und viel umfassen⸗ den Frage zu erleichtern, wurde der Kongreß in diß Abthei⸗ lungen gesondert.
Den Vorsitz in der ersten Abtheilung nahm Herr Loyson (Frankreich). Die Debatte beschäftigte sich hauptsächlich mit der Frage, welches von den beiden jetzt am häufigsten an⸗ gewandten Systemen, das irische oder ErEuh oder das Zellensystem den 7-S verdiene. Herr W. Frofton sprach zuerst und betonte vor Allem nachdrücklich den Vortheil eines Systems, das auf progressiver Arbeit beruhe, indem der Sträfling durch seine eigenen Anstrengungen, verbunden mit Izens Betragen, aus einer Abtheilung in die andere versetzt werde, bis er den Standpunkt erreiche, auf dem er in das Uebergangs⸗ Gefängniß (intermediate prison) gebracht werde, wo er einer verhältnißmäßigen Freiheit sich erfreue, und an Selbstvertrauen und Arbeitsamkeit gewöhnt werde. Das Aufrücken der Sträf⸗ linge werde durch Nummern bestimmt, und sie so gleich⸗ sam die Richter über ihr Schicksal. Auf diese Weise werde das Gefühl der Hofnung zu einem wirksamen Hülfsmittel gemacht, und der Sträfling lerne Mäßigkeit und Thätigkeit, die er auch nach seiner Entlassung nicht vergesse. Sein System sei eine Ver⸗ einigung des alten und des neuen Zellensystems, und vereinige die Vortheile beider, ohne deren Nachtheile. — Es folgte nun eine sehr lebhafte Debatte, in der Herr W. Crofton mittheilte, daß nur 10 Prozent der Sträflinge sich durchaus nicht für den Uebergang aus dem Zuchthause in das »Uebergangsgefängniß« eigneten; daß der Prozentsatz der rückfälligen Verbrecher nur
ütat han Schalkhäuser ist zum Geheimen revidirenden Kal⸗ u
Im f. QOuartal: 1233 Antrüge mit 393,462 Thlr. 10 Prozent betrage; daß die Kosten allerdings bedeutend seien,
Die fürs Jahr 1871 zur Zahlung kommende Dividende
der Gesellschafts⸗Stamm⸗Prioritätsaktien beträgt 4 ½, Prozent, also 2 Thlr. 3 Sgr. auf die Aktie von 200 Thalern. Diese Dividende kann unter Vorlegung des abzustempelnden Jahrescoupons gegen Quittung bei den Herren Abel J. — Berlin, J. Jaques — Berlin, Simon Wiwe. und Söhne — Königsberg bis m 20. k. Mts., während derselben Zeit und später bei unserer auptkasse in Tilsit erhoben werden. 1 Quittungsformulare halten die genannten Zahlungsstellen vor⸗ räthig. Tilsit, den 30. Juni 1872.
Der Verwaltungsrath.
88 8 — b
Rhein⸗Nahe⸗Eisenbahn.
Die am 1. Juli d. J. fälligen halbjährigen Zinsen der Prioritäts⸗Obligationen der Rhein⸗Nahe⸗Eisenbahn I. und II. Emission können vom gedachten Tage ab bis zum 31. Juli cr., Vormittags in den Geschäftsstunden,
9 bei der Direktion der Diskonto⸗Gesellschaft in Berlin,
2) bei dem A. Schaaffhausen’schen Bank⸗Verein in Cöln, 3) bei der Filiale der Bank für Handel und Industrie zu Frankfurt a. M. und fortlaufen 4) bei sämmtlichen Stationskassen der Rhein⸗Nahe⸗Eisenbahn, soweit deren Geldbestände ausreichen, und ferner 5) bei g Hauptkasse dahier erhoben werden. — Die Coupons müssen den resp. Zahlstellen mit numerisch geord⸗ neten, nach den Emissionen getrennten und von den Eigenthümern Unterschriebenen Verzeichnissen übergeben werden.
Saarbruͤcken, den 17. Juni 1872. Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
Saal⸗Unstrut⸗Eisenbahn.
Die Inhaber von Stammaktien, auf welche die Büa 31. Mai a. c. ausgeschriebene Einzahlung von 20 Thalern pro Stück bisher nicht geleistet worden ist, werden hiermit aufgefordert, dieselbe bis
15. August a. c. bei unserer Hauptkasse, der Thüringischen Bank in Sondershausen, nebst 5 pCt. öbe und der festgesetzten Konventionalstrafe von 2 Thalern pro Stück nachträglich zu bewirken, widrigenfalls nach §. 16 des Statuts verfahren werden wird. Cölleda, am 30. Juni 1872.
Der Aufsichtsrath.
I1“
[2122
Tit. I. Tit. II. Tit. III.
v. Weithein.
v“ 1365 do. 8
Sa. 2598 Anträge miti Söö, öö Ihir.
Obige Gesellschaft gewährt unter den vortheilhaftesten und liberalsten Bedingungen 8 legenhei aller Arten von Lebensversicherungen, und werden Prospekte, Formulare etc., so w
1 Zu
der unterzeichneten Direktion wie auch von sämmtlichen Vertretern der Geselischaft bereitwilligst ertheilt.
Potsdam, den 12. Juli 1872. 1X“X“ Die Direktion.
der „ornontowitzer
(à Cto. 356 VII
tiengesellschaft“
ie jede gewünschte Auskunft von
Schlusse des Jahres 1871.
A. Activa.
Noch nicht ausgeschriebene Aktien-Einzahlungsraten .... vSraee auf ausgeschriebene Aktienraten onds ..... ZZ“ 5 Geschäftsetablissements und deren Ausrüstung: 1) Steinkohlengruben:
a) Louis-Grube.. 1616“ 1““ ...... . TTIHIII 1 b) Fristende Gruben „ 28,829. 14.
c) Grubenantheile.. E 1“ “ ““ 12,217. 13.
Eisenstein-Gruben.
Sandstein-Brüche
Landwirthschaftlichoe Güter . .ü ü ü. . 8 Forsten
Arbeiterkolonie..
Chausseebau-Projekt
67,557
15,154 89888 156,874
7,545 247
[.ISa. GU.
Betriebsbestände: 1) der Landwirthschaft.. w1““ E116““ 44 2) der Forsten
91,250
0200
Kassenbestände Forderungen.... 1“ 11A11A“ “
.— .0. 00
1.
Aktienkapital Anleihen und Pfandbriefe. Gewinn- und Verlust-Conto.. e11“
Berlin, den 31. Dezember 1871.
2,989
18
Thlr.
165,260 11,680
181,615
1I11“
651,327
94,239 10,701 20,000
worden.
Gesetz, betreffend die Kontrole des Reichshaushalts für das Jahr 1872. Vom 5. Juli 1872.
„Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen ꝛc., verordnen im Namen des Deutschen Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesrathes und des Reichstages, was Frs.
Einziger Paragraph. Die Kontrole des gesammten hüts alss des Deutschen Reichs wird für das Jahr 1872 von der preußischen Ober⸗Rechnungskammer unter der Be⸗
lator bei dem Rechnungshofe des Deutschen Reichs ernannt
nennung »Rechnungshof des Deutschen Reichs« nach Maßgabe
der im Gesetze vom 4. Juli 1868 (Bundesgesetzbl. S. 433), be⸗ treffend die Kontrole des Bundeshaushalts für die Jahre 1867 bis 1869, enthaltenen Vorschriften geführt.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.
Gegeben Bad Ems, den 5. Juli 1872.
(L. S.) Wilhelm. Fürst v. Bismarck.
Das 23. Stück des Reichs⸗Gesetzblattes, welches heute aus⸗ gegeben wird, enthält unter: Nr. 857 das Gesetz, betreffend die Kontrole des Reichs⸗ haushalts für das Jahr 1872. Vom 5. Juli 1872; unter Nr. 858 die Spezial⸗Konvention zwischen Deutschland und rankreich, die Falüng des Restes der französischen Kriegs⸗ osten⸗Entschädigung ꝛc. betreffend. Vom 29. Juni 1872; unter Nr. 859 die Bekanntmachung, betreffend die Schiffs⸗ vermessungs⸗Ordnung. Vom 5. Juli 1872; unter Nr. 860: Von dem Jurisdiktionsbezirke des Kaiserlichen Kon⸗ sulats in Konstantinopel ist der südliche Theil der Dardanellen, von Nagara Point im Norden an, auf der anatolischen Seite bis zur Besika⸗Bay einschließlich, und die Insel Tenedos ab⸗ gezweigt und dem Vizekonsul Grosse in den Dardanellen saschanar⸗Kaless) als Jurisdiktionsbezirk zugewiesen worden; nd unter Nr. 861 Exequatur⸗Ertheilung. Berlin, den 16. Juli 1872. Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt.
935,400 35,174
164,249
20 11
L8
2
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den bisherigen Polizei⸗Präsidenten von Wurmb hierselbst zum Präsidenten der Regierung in Wiesbaden; und Den Landgerichts⸗Rath Schnitzler in Cöln zum Regierungs⸗ Rath zu ernennen,), v1
Deutsches Neich.
reußen. Berlin, 16. Juli. Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin sind gestern Mittags mit den beiden jüng⸗ sten Kindern, der Begleitung und dem Gefolge ꝛc. über München, wo das Diner eingenommen wurde, nach ab⸗ gereist. Die ältesten Kinder der Kronprinzlichen Herrschaften haben sich Nachmittags mit Dampfer nach Spandau begeben und Abends von dort aus die Reise über Hamburg nach der Insel Föhr auf der Bahn fortgesetzt. . Ihre Kaiserlichen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin sind heute Morgen 8 ½ Uhr in München eingetroffen und am Bahnhof von der zahlreich versammelten Menschenmenge mit begeisterten Hochrufen empfangen worden. Der Kronprinz und die Kronprinzessin haben nebst Gefolge im Hotel »Zu den vier Jahreszeitene Wohnung genommen und werden zwei Tage in München verweilen.
— Nach der letzten Notiz über die Ausprägung der Reichsgoldmünzen waren bis zum 29. Juni d. J. in den ve des Deutschen Reichs in Zwan 1 191,722,740 Mark und in Zehnmarkstücken 2,810,610 Mark ausgeprägt worden. In der W — 8 d. J. sind ferner geprägt in Zwanzigmarkstücken: in Hannover 1,012,860 Mark, in Frankfurt a. M. 2,401,720 Mark, in München 1,132,260 Mark, in Dresden 1,186,500 Mark, in Stuttgart 552,420 Mark, in Karlsruhe 204,260 Mark, ferner in Zehnmarkstücken in Berlin 2,850,530 Mark. —
Die Gesammt⸗Ausprägung stellt sich daher bis 6. Juli d. J. auf 203,873,900 Mark, wovon 198,212,760 Mark in Zwanzig⸗ markstücken und 5,661,140 Mark in Zehnmarkstücken bestehen.
— Am 18. August d. J. findet das von dem »Central⸗ Verein für das Wohl der Taubstummen« alljährlich veranstaltete Kirchenfest für Taubstumme in der Dorotheenstädtischen Kirche hierselbst statt. Wegen des Näheren verweisen wir auf die im Inseratentheile veröffentlichte Bekanntmachung.
— Der Kreistag des Teltowschen Kreises, welcher estern hier tagte, hatte u. A. über den dem Kreise überwie⸗ enen Geldbetrag von 35,915 Thlr. 27 Sgr. 6 Pf. für Unter⸗ stützungen, welche in der Zeit vom 16. Juli 1870 bis ult. No⸗ vember 1871 an die Familien der aus Anlaß des eS Krieges zum Dienste eingezogen gewesenen Reserve⸗ und Land⸗ wehrmannschaften aus Kreismitteln gewährt worden sind, Be⸗ stimmungen zu treffen. Der Kreistag beschloß, die genannte
Summe einstweilen zinsbar zu belegen und dieselbe später zum
““
Ankauf eines Ständehauses zu verwenden.
oche vom 30. Juni bis 6. Juli⸗
aber durch die der Gesellschaft erwachsenden Vortheile mehr als gedeckt seien, und daß die Ueberwachung der entlassenen Sträf⸗ linge durch Gesellschaften in den größeren Städten und die 1b-. auf dem Lande günstige Resultate ge eben habe.
apitän Ducane setzte darauf in franzoüscher Sprache das englische Gefängnißsystem auseinander. Dasselbe finde nur auf solche Gefangene Anwendung, die zu einer Strafe von mehr als fünf Jahren verurtheilt seien. Geringere Strafen würden in Kreisgefängnissen verbüßt, in denen das Detail der Ein⸗ richtung in großem Maße den Lokalbehörden überlassen bleibe. Nach der Ansicht des Redners gehe die Decentralisation bei der Verwaltung der Gefängnisse in England zu weit.
Graf Sollohub legte der Versammlung darauf den Plan zu einer Art der Gefängnißeinrichtung vor, von dem er hoffe, ihn in Rußland eingeführt zu sehen, wonach es drei Arten von Gefängnissen, in Stelle der auf dem Kontinente gebräuch⸗ lichen zwei Arten, gebe, nämlich maison d'amendement, de correction und de force. Er sprach sich gegen die Zulässig⸗ keit langer Strafen aus, und bestand darauf, daß das Straf⸗ gesetz in allen Ländern ein milderes, und vorzüglich die Lage der Untersuchungsgefangenen eine bessere werden müsse. — Frau Howe forderte darauf die Frauen aller Länder zur Hülfe an einem Werke auf, dem sie ihre ganze Thätigkeit widme, der Einrichtung von Gesellschaften nämlich, die weiblichen Delin⸗ quenten behülflich sein sollten, ihre verlorene Stelle in der Ge⸗ sellschaft wieder zu gewinnen.
In der zweiten Abtheilung hielt der Erzbischof Man⸗ ning eine längere Rede über Gleichstellung der Konfessionen und die Zulassung von Geistlichen derselben in sämmtliche Ge⸗ fngnisse, zu deren Gunsten er sich a prach P Chandler (Vereinigte Staaten) setzte das Gefängnißsystem in den Vereinigten Staaten auseinander, und Dr. Mowatt sprach über Gefängnisse in Indien.
In der dritten Abtheilung sprachen Fräulein Car⸗ penter, Herr Bremner und Fräulein Faithfull, und es wurde ein Beschluß dahin gefaßt: es sei wünschenswerth, die Regie⸗ rung treffe wirksamere Maßregeln für die Besserung entlassener Gefangenen.
Am 12. d. M. hatte in der Sitzung der ersten Abthei⸗ lung Herr Hill den 88. Fräulein Carpenter berichtete über ihre Erfahrungen in Bezug auf Seseengege eateeng. Sie sprach gegen Arbeitshausschulen, da sie dem Kinde den Makel der Armuth auf Lebenszeit anhefteten, und befürwortete die Nothwendigkeit freier Arbeitsschulen, in Verbindung mit Elementarschulen, für arme und vernachlässigte Kinder. Sie halte es nicht für recht, Kinder in Bessexungsanstalten unter⸗ zubringen, bevor nicht alle Versuche zur Besserung in derartigen Arbeitsschulen gemacht worden seien. Herr Marshall war der⸗ selben Ansicht. — Der Vorsitzende theilte darauf einen Auszug