1872 / 179 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 01 Aug 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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herauszugeben. Der Herausgeber fordert sowohl Künstler als Hand werker auf, Beiträge zu diesem Werke einzusenden und für diese ent⸗ weder gleich ein Honorar zu empfangen oder mit dem Betrag des Honorars in den Fonds einzutreten, welcher seiner Absicht nach damit verbunden werden soll. Sammlungen von industriellen Zeichnungen, wovon sicher viele im Besitz von Handwerkern und Künstlern sind und oft nach dem Tode zerstreut und vernichtet werden, sollen ange⸗ kauft werden, um geordnet und zugänglich gemacht, Nutzen zu stiften, indem dann zugleich auf eine würdige Weise der Name des Erfinders bewahrt wird. Sobald der Plan realisirt wird, soll eine den Fonds verwaltende Direktion gewählt werden, aus geachteten Männern der drei nordischen Reiche bestehend, welche jährlich eine Mittheilung über die Sammlung und über den Status des Fonds zu veröffentlichen hat. Mehrere Zeichnungen und Probeabdrücke des Werkes sind in diesen Tagen im Festsaale des Handwerker⸗Vereins aufgestellt. Dem Plane gemäß soll die Herausgabe Ende 1872 ge⸗ schehen und fortan zweimal jährlich ein Heft Eine Ab⸗ theilung umfaßt Zeichnungen für Kunstdrechsler, Vergolder, Forte⸗ piano⸗Fabrikanten, Tischler und Zimmerer; eine andere Zeichnungen für Klempner, Goldschmiede, Sattler, Graveure, Kannengießer und Metallarbeiter, und ferner bestehen Abtheilungen für Stickmusterzeich⸗ ner, Dekorationsmaler und Dekorateure, für Porzellan⸗, Thon⸗ und Stukkaturfabrikanten, für Steinhauer, Buchbinder und Papp⸗ arbeiter, für Eisengießer und Schlosser sowie für Nadler.

Die Wirkungen zu hohen oder zu geringen Luftdrucks auf

den menschlichen und thierischen Organismus sind lange bekannt und werden in neuerer Zeit in ausgedehntem Maße in der Heilkunde ver⸗ werthet. Ueber ihre Ursachen hat jüngst der Pariser Physiologe P. Bert Untersuchungen angestellt, welche zeigen, daß bei hohem Druck die verhältnißmäßig große Masse von Sauerstoff, welche in das Blut eingeführt wird, die Ursache der krankhaften, bei kleineren Thieren leicht zum Tode führenden Erscheinungen ist; daß man dagegen bis zu 20 Atmosphären Druck ohne Schaden vorschreiten kann, wenn man dafür sorgt, daß die in das Blut überführbare Menge des Sauerstoffs dieselbe bleibt, wie unter normalen C“ Andererseits, schließt Bert, daß man den schädlichen Folgen der Ver⸗ minderung des Luftdrucks, welche bei Erhebung in große Höhen (Berg⸗ besteigungen, Luftschiffahrt) eintreten, entgegenwirken köͤnne, wenn mon dem Blute beständig die normale Menge von Sauerstoff zu⸗ ührt.

Rom, 28. Juli. Im Herbst wird das Monument Leonardo da Vincis in Mailand feierlich eingeweiht werden. Aufgestellt wird es auf dem Platze der Scala. Bei dieser Gelegenheit soll eine Reihe von industriellen und wissenschaftlichen Festen stattfinden, vor Allem die große National⸗Ausstellung der schönen Künste, an welcher die ersten Künstler Italiens mit bedeutenden Werken, die sie für die Wiener Weltausstellung verfertigt haben, sich betheiligen werden. Außerdem wird auch eine Ausstellung von Kunstwerken aus der Zeit

Leonardo da Vinci's stattfinden, und eine didaktische, enthaltend die Entwürfe und Modelle aller italienischen Kunstakademien.

Die historische Eiche in Megiko ([arbol triste), unter

welcher Ferdinand Cortez in der denkwürdigen Nacht, wo der wiespalt und meuterische Geist seiner Gefährten die Früchte all' einer früheren Anstrengungen vernichtet hatte, saß und weinte, ist, wie amerikanische Blätter melden, mit Theer und Petroleum begossen und in Brand gesteckt worden. Die Urheber sind noch nicht

entdeckt. Landwirthschaft.

Ueber die Ernte⸗Aussichten in England wird der »Times« von, dem Landwirthe Mechi geschrieben: Die nabezu vier⸗ zehntägige tropische Witterung mit ihrem Gefolge von Gewittern und warmen Regengüssen habe auf den Stand der Felder sehr günstig eingewirkt und das unzeitige Grün der Cerealien in eine goldene Erntefarbe verwandelt. Weiden, grüne und Wurzelfrüchte, Klee und künstliche Gräser seien in hohem Grade gediehen. Der Schaden, der den Cerealien durch die späten Frühjahrsfröste und übermäßigen Regen ugefügt wurde, könne, hauptsächlich auf schwerem undrainirtem Bo⸗ en, nicht mehr gut gemacht werden, aber die zurückgebliebenen Kör⸗ ner haben sich durch dieses zeitgemäße Wetter gut entwickelt. Bohnen iares vorzüglich gut gerathen und Hafer verspreche einen reichlichen rtrag. n cerichtes a

er davon betroffene Flächenraum sei verhältniß⸗ mäßig gering.

er

Gewerbe und Handel.

Oranienburg, 30. Juli. Ende voriger Woche fand durch Kommissarien des Königlichen Handelsministerii und der Königlichen Regierung zu Potsdam die landespolizeiliche Bereisung der Ber⸗ liner Nord⸗Eisenbahn statt. In allen Gemeindebezirken wurden die Vorstände und betheiligten Grundbesitzer zugezogen, und verlief dieser wichtige Akt zu allseitiger Zufriedenheit. Die Bahnhofs⸗Sta⸗ tionen Hermsdorf und Oranienburg, den Wünschen der Kommune entsprechend projektirt, wurden durch die Staats⸗Kommissarien geneh⸗ migt. Von Hermsdorf bis zur Havel hinter Oranienburg sind die Erdarbeiten mit Ausnahme kleiner Unterbrechungen vollendet, auch die Telegraphenleitung über Gransce bereits hergestellt. Man darf schon Anfang nächsten Frühjahrs auf Eröffnung der Eisenbahn⸗Ver⸗ bindung zwischen Oranienburg und Berlin rechnen. Der Grund⸗ erwerb ist auf der gedachten Linie zu mäßigen Preisen vergleichsweise geregelt worden.

Breslau, 1. August. In Folge der Einführung des neuen olizeireglements hat heute ein allgemeiner Strike der hiesigen roschkerbbesiher begonnen.

Kopenhagen, 29. Juli. Die nordische Industrie⸗ und Kunstausstellung ist, nach Mittheilung des »Fädrelandet«, vom Eröffnungstage, den 13. Juni, an bis jetzt von 164,000 Personen be⸗ sucht worden oder durchschnittlich von über 3700 pro Tag.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bern, 31. Juli. 68 T. B.) Gutem Vernehmen nach beruhen alle Mittheilungen der schweizer Zeitungen über den Abschluß des Vertrages, betr. den Bau des Gotthardtunnels, auf bloßen Vermuthungen. Die Angelegenheit befindet sich noch im Stadium der Unterhandlung und gelangt daher noch nichts darüber in die

1 Oeffentlichkeit.

Paris, 31. Juli. Der in der gestrigen Generalversammlung

der Aktionäre der Suez⸗Kanal⸗Gesellschaft vorgelegte Bericht konstatirt, daß eine Vermehrung der Einnahmen um 50 pCt. dadurch

erzielt sei, daß man an Stelle der bisherigen Abgaben nach Netto⸗Tonnen⸗ ehatt die Abgaben nach Brutto⸗Tonnengehalt treten lasse. Aus der Versammlung wurde ein Gegenvorschlag gemacht, welcher verlangt, daß der Kubikmeter als Grundlage für die Erhebung der Abgaben an⸗ genommen werde. Der Vorschlag wurde mit 1410 gegen 669 Stimmen abgelehnt. Das 81 der Zeichnungen auf die neue Anleihe beziffert sich gegenwärtig auf 43 Milliarden.

Größere wissenschaftliche ꝛc. Versammlungen finden iesem Jahre statt:

8. bis 11. August. Anthropologische Gesellschaft zu Stuttgart. 8 12 8. 283 August. Versammlung deutscher Naturforscher und erzte zu Leipzig. 18. oder 25. Auqust. Der deutsche Genossenschaftstag zu Breslau. 20. bis 30. August. Achter internationaler säatistischer Kongreß

zu St. er e 26. bis 29. August. Volkswirthschaftlicher Kongreß zu Danzig. 30. bis 31. August. Deutscher Juristentag zu Frankfurt a. M. M2. September. Internationaler Verein für Krankenpflege im Frieden und im Kriege ö zu Dresden). . 20. bis 22. September. Kongreß der Altkatholiken zu Cöͤln. 22. bis 25. September. Generalversammlung des landwirth⸗ schaftlichen Vereins von Rheinpreußen. 22. bis 29. September. Versammlung der deutschen Land⸗ und Forstwirthe zu München. 23. bis 25. September. Verein der deutschen Architekten und Ingenieure zu Karlsruhe. 24. bis 26. September. Generalversammlung des nord⸗ und

füddeutschen Apotheker⸗Vereins zu Frankfurt a. M.

dazu bedienen kann, da diese jetzt Tage lang schon vorausbestellt sind, trotz ihres hohen Preises, der sich für 3—4 Stunden auf 13 Gulden

In 89 en Distrikten haben Hagelstürme vielen Schaden

rungsbezirk Stettin, liegt auf der Insel Usedom, wie sein Name

111“ 8 8 Zur Bade⸗ und Reisesaison.

Die Quellen von Neuragoczi, von Halle a. S. eine Meile entfernt, entspringen aus einem Porphyrfelsen in reizender Umgebung, die einst die Bewunderung König Friedrich Wilhelms 1V. erregte. Nach zwanzigjährigem Bestehen hat Neuragoczi die nöthigen Badeeinrichtun⸗ gen, einen huͤbschen Park und hinreichende Wohnungen mit Comfort vollständig erhalten. 3

In der Tiefe von 60 Fuß liegt ein Porphyrstock, in dem eine Spalte durch den Park des Bades unter der Saale durchgeht. Aus dieser Spalte strömt Gas in großer Menge. Ueber diesem Porphyr liegt eine Zechsteinformation, in die Salz⸗ und Eisenquellen in W Zahl und verschiedener Stärke verlaufen, die Gas aus der Spalte aufnehmen. Das aus der Quelle aufsteigende Gas, welches in großen Blasen entweicht, ist gemischt aus: 98/8 pCt. Stickstoffgas, 0/9 pCt. Kohlensäure, 0,3 pCt. Sauerstoffgas. .

Neuragoczi ist von Berlin nur 21 Meilen entfernt und ist das einzige Bad in der Nähe der Hauptstadt, welches Gase in so be⸗ deutender Quantität enthält, um dieselben zu Kurzwecken zu benutzen; es ist mithin ein werthvolles Bad Norddeutschlands, da die ähnlichen Bäder Westfalens und Schlesiens 40 bis 70 Meilen von der Haupt⸗ stadt entfernt sind. bW1“

Neuragoczi ist der einzige muriatische Eisensäuerling in Nord⸗ deutschland und hat als Eisenquelle den Vorzug vor Pyrmont, Dri⸗ burg, Liebenstein ꝛc. bei Leiden der Unterleibsorgane. Den gleich⸗ stehenden Quellen von Homburg und Kissingen gegenüber hat es eine berechtigte und ebenbürtige Stellung. 1

Keine bis jetzt bekannte Quelle hat so viel Stickgas. Ueber die beruhigende Wirkung dieses Gases bei floriden 111““ Herzleiden und Nervenkrankheiten stehen die Ansichten schon fest und war Lippspringe bis jetzt das einzige Bad, das bei diesen Leiden so günstige Resultate erzielt hat; das Gas wird in besonderen Räu⸗ men inhalirt. Der Gebrauch der Quellen bewährt sich namentlich bei Blut⸗ und Allgemeinleiden, bei Leiden der Schleimhäute, des Magens und Darmkanals, besonders erfolgreich ist zuweilen der gleichzeitige Gebrauch der Bade⸗ und Trinkkur.

Charlottenbrunn, 28. Juli. Der Wohnungsmangel, der in der letzten Zeit recht fühlbar war, wird innerhalb der nächsten 8 dadurch gehoben, daß ein größerer Theil der Gäste, die ihre Kur beendet, uns wieder verläßt. Das beständige Wetter der letzten Wochen gestattete den Fremden, die erfrischende und stärkende Ge⸗ birgsluft in den hiesigen mannigfachen Promenaden und Anlagen recht zu genießen, sowie vielfache Ausflüge zu Fuß oder zu Wagen in die an schönen und anziehenden Partien und Punkten so reiche Umgegend von Charlottenbrunn zu unternehmen. .

Gastein, 28. Juli. Seit dem Eintritt des heißen Wetters ist der Ort am Tage fast verödet. Alles flüchtet vor der heißen Sonnen⸗ gluth in die Berge, und glücklich ist der, welcher sich eines Wagens

beläuft. Die Sonne scheint mit einer Heftigkeit in den Thalkessel Gasteins, daß das Sehen sehr erschwert wird. Um sein Augenlicht zu bewahren, haben sich die meisten Kurgäste Brillen mit blauen Gläsern angeschafft. Die Bänke, welche Se. Majestät der Deutsche Kaiser gesandt hat, sind heute hier in der Richtung nach dem Hirschen zu aufgestellt worden.

Sauerbrunn. Die Trink⸗ und Badeanstalt ist Eigenthum der . Landschaft und wird, nebst den Kurorten Neuhaus und

oblbad, in Regie betrieben.

Die bei Rohitsch in Steiermark belegene Kuranstalt Sauer⸗ brunn liegt in einem schönen Engthale, 6751 über dem adriatischen Meeresspiegel und ist von allen Seiten durch reichbewaldete Höhen vor scharfen Winden geschützt. Der Boden ist stark kalkhaltig, was dem Kurorte insofern sehr gut zu statten kommt, als die Promenaden einige Stunden nach dem heftigsten Regen bereits wieder passir⸗ bar werden. An Areal gehören zur Anstalt 200 Joch, von denen 132 Joch auf Hochwaldungen entfallen, in welchen die wunderbarsten, sehr gut gepflegten Spaziergänge angelegt sind. Zwei Joch und 1009 Quadratklafter nehmen die Gebäulichkeiten ein, von denen 12 mit 378 Zimmern zur Aufnahme von Kurgästen bestimmt sind. Für die Zimmer, wie für alle Bedürfnisse der Gäste bestehen sehr billige Tarife. Als Beweis dessen sei hier nur angeführt, daß per Tag das theuerste Zimmer inklusive voller Bedienung 1 Fl. 96 Kr., das billigste hingegen nicht mehr als 64 Kr. kostet. In fünf Privat⸗ häusern, welche ebenfalls Kurgäste aufnehmen, ist sogar noch billiger zu wohnen. Die Ziffer der Frequenz variirt zwischen 2500 bis 3000 Personen in der Saison. Vom Säuerling wurden im Vor⸗ jahre 1,804,000 große und kleine Flaschen verschickt. Sauerbrunn rangirt demnach, was die Versendung des Wassers anbelangt, gleich hinter Selters. Versuche über die Wirkungen der verschiedenen »Brun⸗ nen« als spezifische Heilmittel bei diesem oder jenem Leiden sind nicht angestellt worden; ja seit dem Jahre 1864 wird noch immerfort an neueren Analysen gearbeitet, ohne daß eine einzige bis heute fertig geworden wäre. Der Kurgast trinkt einfach so und so viele Gläser, bald mehr, bald weniger und befindet sich meist sehr wohl dabei. Ganz besonders günstig wirkt der Genuß des Säuerlings, der fast nur am sogenannten Tempelbrunnen Morgens 6 8 Uhr getrunken wird, auf Personen, die an Magen⸗ und Darmkatarrh, an Verdauungsstörungen im Allgemeinen, sowie an Gelbsucht leiden.

Die Höhe der eigentlichen Saison fällt meist erst in den Monat Juli, in welchem auch die Zimmer um ein Drittel des Preises er⸗ höht werden.

Swinemünde, eine freundlich gebaute Stadt im Regie⸗ es besagt, an der Mündung der Swine in die Ostsee. Die etwa 4000 Einwohner zählende Stadt liegt an einem der größten Seehäfen Deutschlands, der gewissermaßen den Vorhafen für Stettin bildet. Außer den gewöhnlichen See⸗ und Handelsgewerben der Seestädte ist die hervorragende Beschäftigung der Einwohner die Fischerei. Von hoher Bedeutung für die Stadt ist das dortige Seebad, welches im Jahre 1824 erbaut wurde und seitdem in fortwähren⸗ der steigender Blüthe geblieben ist. So wird es im Laufe des Sommers ungefähr von 2000 Badegästen besucht. Dazu laden aber nicht blos die Trefflichkeit und erprobte Güte aller Bade⸗Einrichtungen, sondern ganz besonders auch die herrlichen Umgebungen ein. Unter diesen ist namentlich das unmittelbar bei der Stadt liegende Gehölz, dann in weiterer Entfernung Kriegsdorf, der Golmberg, Corswand, Cammienke und noch manch anderer Ort hervorzuheben. Außerdem sind Promenaden nach dem Strande, der Hafenplantage, den großartigen Moolen (Steindämmen), dem neuen Festungsbau, Fürstenberg und Heringsdorf Vergnügungen, wie sie kein anderes Seebad zu bieten vermag. Auch in Swinemünde selbst findet der Badegast fortwährend Unterhaltung und Zerstreuung, be⸗ sonders im Gesellschaftshause, in Elisenshöhe und in der Hanne⸗ mann'’schen Restauration, deren herrliche Lage einen freien Blick auf das Meer gewährt.

Travemünde liegt an der Mündung der Trave in die Ostsee, 2 Meilen von Lübeck. Es ist ein Städtchen mit ungefähr 1700 Ein⸗ wohnern, einem Hafen und einem Leuchtthurm und ist besonders durch sein Seebad bekannter geworden. Folgendes ist die Geschichte desselben: Im - 1800 wurden daselbst mehrere Vorrichtungen zum Baden in der offenen See getroffen, es wurden für Nichtschwimmer flache Stellen bezeichnet und so Jedem Gelegenheit geboten, seine Gesundheit durch die Früsche des Meerwassers zu kräftigen. Schon zwei Jahre später entstand daraus eine förmliche Badeanstalt, worauf sich bald mehrere stattliche Gebäude mit deet es und ein zweckmäßiges Badehaus mit allem Komfort erhoben. Die ehemals öden Sand⸗ gegenden haben sich allmälich in prächtige Gärten mit englischen An⸗ lagen verwandelt und veranlassen alllährlich eine große Anzahl Frem⸗ der, die weniger die Seebäder, als überhaupt die Seeluft suchen, hier ihren Sommeraufenthalt zu nehmen. 1 8

Das Etablissement zu den Seebädern liegt etwa eine Viertel⸗ stunde von der Stadt entfernt in einer schützenden Bucht; man badet hier meistens in Badewagen mit Fallschirmen und kann auch Damps⸗ und Douchebäder erhalten. Unterhaltung gewähren hier in Travpe⸗ münde Bälle, Promenadenmusik, Abend⸗Concerte, das großartige Wirthschaftsgebäude, Behrens’ botanischer Garten, Spaziergänge auf

ee nach unden. b 3 Auch hier hat man mehrfach Gelegenheit zu den herrlichsten

Wasserpartien; namentlich 89 folche nach den Seebäͤdern Hafftrug, Scharbude und Neustadt, so wie nach dem Travemündener Leucht⸗ thurm empfehlenswerth. Zum Schlusse geben wir noch eine kurze Uebersicht der interessanten Geschichte der Stadt Travemünde: In der Gegend wo heut Travemünde liegt, stand ehemals ein befessigter Thurm oder ein sogenanntes Schloß zur Bewachung des Eingangs in die Travpe, erbaut von Gustav Adolf III. von Holstein im Jahre 1201, neu befestigt von König Waldemar II. von Däne. mark 1217. Später bauten scc Fischer und Schiffer dort an. Durch Verträge mit den Grafen von Holstein kam Lübeck von 1247 1253 vorübergehend, aber seit 1320 in den bleibenden Besitz dieses Ortes. Im Mai des Jahres 1534 wurde Travemünde durch den Grafen TChristoph von Sldenburg, dann vom Herzog Christian exobert, der auch die nahe Müggeburg am 21. Juni einnahm und im August schleifte. Im Jahre 1811 wurde der Ort von den Franzosen mit einer starken Citadelle versehen, die 1814 wieder niedergerissen wurde. Jetzt sind nur noch wenige Reste einer ehemaligen Befestigung vor⸗ handen und selbst die alten Wälle zum größten Theil abgetragen.

Dobberan, im Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. Das älteste Seebad in Deutschland überhaupt, wurde im Jahre 1793 auf Befehl des Herzogs Friedrich Franz unter der Leitung des Arztes S. von Vogel eingerichtet. Es liegt etwa 50 Schritte von der Ostsee entfernt auf dem sogenannten heiligen Damme, einem 12 bis 15 Fuß hohen Walle von eigenthümlich ge⸗ färbten und gebildeten Steinen. Ganz in der Nähe dieses Dammes, der übrigens der Sage nach in einer Nacht von dem Meere aus⸗ geworfen sein soll, finden die Badenden auf reinem Sandgrunde die gehürige Tiefe. Das ältere Badehaus, ein stattliches Gebäude, besitzt Vorrichtungen zu Bädern der verschiedensten Art und T mperatur und erhält das Seewasser durch ein Pump⸗ und Röhrenwerk zugeführt. Demselben wurden in neuerer Zeit noch mehrere Nebengebäude hin⸗ zugefügt, die namentlich zur Aufnahme von Kurgästen dienen. Auch dadurch zeichnet sich Dobberan vor vielen andern Bädern aus, daß auch den Armen hier Gelegenheit geboten wird, ihre Gesundheit zu kräftigen. Im Jahre 1811 errichtete man nämlich hier ein besonderes für zwöͤlf arme Kranke, welche die Bäder unentgeldlich

enutzen. b 1

Lne Seebäder Dobberans werden in allen den Fällen ange⸗ wendet, in denen das Seebad überhaupt von Nutzen ist, nur daß hier wegen des in Vergleich mit andern Bädern geringen Salzgehaltes und Wellenschlags die Veränderungen im Zustande des Kranken wohl ebenso intensiv aber weniger stürmisch eintreten, der Grund weshalb Dobberan besonders schwachen und reizbaren Naturen bekommt. Man badet von Mitte Juni bis Ende August, und zwar in Badewagen oder, nach vorher genommenen Wannenbädern in der offenen Sce. Einen Vorzug vor den meisten übrigen Seebädern hat Dobberan noch dadurch, daß es drei Mineralquellen, eine Eisen⸗, eine Schwefel⸗ und eine Soolquelle besitzt, deren Gebrauch mit dem des Meerwassers nicht selten mit Erfolg verbunden wird.

Der eine halbe Meile vom Bade entfernte Marktflecken Dobberan sft ein Großherzogliches Schloß, ein Schauspielhaus, einen Concert⸗ aal und noch einige andere dem Vergnügen gewidmete Gebäude, die werth sind, besichtigt zu werden. Ebenso die Dobberaner Kirche, welche den alten Herzogen von Mecklenburg zur Begräbnißstätte diente. Das dort gelegene von Pribislaw II. gegründete Cistercienserkloster, zu wel⸗ chem wegen seltener Reliquien einst sehr viele Wallfahrten stattfanden, wurde 1552 säkularisirt und ist jetzt Ruine.

Aus Helgoland, Ende Juli 1872, wird der »National⸗ Zeitung« geschrieben: 1

Wer die Schwierigkeiten genauer kennt, mit denen eine, wenn auch noch so wohlwollende und energische Verwaltung auf Helgoland zu kämpfen hatte, wird sich nicht darüber wundern / daß so manche Klage der Gäste bislang unberücksichtigt bleiben mußte, und nur Unkenntniß oder böse Wille konnte sie dem Manne zur Last legen, dessen unablässiges Streben es war, sie sa beseitigen. Jetzt ist dies geschehen. Es ist nicht allein das politische Regiment in der Hand der Regierung konzentrirt, dieselbe hat auch von der jetzt aufgelosten Aktiengesellschaft, die nur auf gute Dividenden spekulirte, sonst aber jedem Fortschritt abhold war, das Bad zu Eigenthum erworben. Es liegt daher jetzt lediglich in der Macht des Gouverneurs, die insularen Verhältnisse zeitgemäß umzugestalten, und daß dieser Mann Einsicht und festen Willen dazu in hohem Grade besitzt, beweisen die bei aller Kürze der Zeit bereits vorhandenen Leistungen.

Vor Allem ist hier der mit großen Kosten veranstaltete Umbau der Badeanstalt zu erwähnen. Es ist nicht allein eine erheblich größere Anzahl von Einzelnzellen hergerichtet, die mit saubern, geräumigen Wannen und dem möglichsten Komfort versehen sind; es sind auch

wei Bassins, für Schwimmer und Nichtschwimmer, hinzugekommen. Mittelst einer Dampfmaschine wird für den ununterbrochenen Zu⸗ und Abfluß des Seewassers gesorgt, so daß, abgesehen von dem Wellen⸗ schlage, diese Bäder die natürlichen vollkommen ersetzen. Wer es er⸗ fahren hat, wie oft mehrere Tage hintereinander bei stürmischer Witte⸗ rung die Ueberfahrt nach der Düne unmöglich ist, und wie unbe⸗ quem und widerwärtig das deshalb ja auch immer nur von Wenigen benutzte Baden in der sogenannten »rothen Suppes ist, der wird diese Neueinrichtung vor Allem willkommen heißen. Damit es an nichts fehle, sind auch die geräumigen Korridors und Vorsäle mit Sesseln und Tischen bedeckt, auf denen die gelesensten Zeitungen und Journale aufgelegt sind. Ferner sind am Lande, wie an der Düne, feste und zweckmäßig eingerichtete, an beiden Seiten mit Barken besetzte Landungsplätze hergerichtet, welche so weit in die See reichen, daß man sie bequem von den Böten aus betreten kann, während früher das Landen an einem inmitten der Brandung stehenden Karren mit großen Inkonvenienzen verbunden war. Auf der Düne ist die Passage durch eine Menge neuer hölzerner Fußwege erleichtert, auf dem Lande ist vorläufig das Pflaster, welches bis zum Ende des Falm, dieser beliebtesten Straße, führte, bis an den Rand der Insel verlängert. 8

Die Bindfadenallee, ebenfalls ein beliebter Spaziergang im Unter⸗ land, verdient jetzt ihren Namen in Wahrheit, da mehr denn hundert, bereits hübsch belaubte, 15—18 Fuß hobe Ahornbäume, die hier vor⸗ zugsweise gedeihen, beide Seiten schmücken, und demnächst dieser ja so baumarmen Insel zu einer vorzüglichen Zierde gereichen werden.

Schmartau in 2 Stunden, nach Lübeck in ungefähr

bindungsplatz zwischen Unter⸗ und Oberland, war früher von Mor⸗ gens frhh bis Abends spät der ständige Aufenthalt für Kinder und Müßiggänger, die einen unausstehlichen Lärm vollführten und die Passage beengten; dazu hatte hier die Bettelei in den letzten Jahren in unerträglicher 1 zugenommen. Ein Polizeimann durchstreift sest fortwährend die betreffenden Lokalitäten, und dies ganze Unwesen⸗ st gründlich beseitigt.

Der Kreis der Erholungen ist hier bei dem beschränkten Raume ein sehr enger und wird es stets bleiben. Die Hauptsache ist der ge⸗ sellige Verkehr, der sich Morgens und Nachmittags in den am Strande belegenen Kaffeehäusern und Restaurants, Abends in dem Konper⸗ sationssaale konzentrirt findet. Die Musik, der hauptsächlichste Faktor für die Unterhaltung, war bislang höchst traurig vertreten. Ein Haufen zusammengesuchter Musikanten spielte in einer Weise, daß man froh war, sich außer Schallweite zu befinden, was leider sehr schwer zu erreichen war. Jeder Gast erhielt am ersten Morgen sein eigenes »Ständchen«, wofür er die herkömmliche Taxe von 1—2 Thlr.

*¹zu entrichten hatte. Außerdem war die Truppe auf die Eintritts⸗

preise zu den Bällen angewiesen. Jetzt ist dies Alles weggefallen. Eine vortrefflich zusammengesetzte und eingeübte Kapelle einer kleinern Residenzstadt ist engagirt und spielt Morgens, Nachmittags und Abends zu gewissen Zeiten in den oben genannten Lokalitäten. Selbst der Musikkenner und Dilettant findet sich vollkommen befriedigt.

Wenn diese Verbesserungen und Neuerungen in den Einrichtungen unserer Insel von allen Fremden mit größtem Dank gegen den Gou⸗ verneur, dessen energischen und unermüdlichen Anstrengungen sie allein . sind, anerkannt werden; wenn selbst den Insulanern 4* Augen aufgehen über das, was ihr wahres Interesse verlangt und die mit ihrem eigenthümlichen Charakter zusammenhängende Renitenz gegen alles Neue zu weichen beginnt so muß es Wunder erregen,

der Terrasse mit ihren herrlichen Gartenanlagen. x. an

Folgendes sind die Verkehrsverbindungen: elangt von

Travemünde nach Gneversdorf in ½ Stunde, nach Niendorf in einer

wenn man hier und dort in der deutschen Presse die seltsamsten Behauptungen über Helgolands Bad aufgestellt findet. So wurde

E

Kr.⸗Ger. Neustettin

Die große Treppe von ca. 200 Stufen, dieser stits belebte Ver⸗

neulich die Erfindung

erbreitet, hier sei die

Schilingen für die Woche besteuert!

Die Wahrheit ist, daß letzthin einzelne Abgaben in eine

zsammengelegt sind. Bei einem man zu zahlen

uft mit drei oder vier

(durchschnittlich) vierwoͤchentlichen Aufenthalt hatte

ür die Saison ein Avpersum voln . Ständchen (s. oben) Minimum E1 Mt). ....... CI11“

Fremdensteuer

Beträgt nun die jebige Abgabe für 4 Wo uen Einrichtunge ursacht haben, daß auch nicht der minde

o ergiebt sich, zumal die neue

vorliegt.

Auch das Spiel ist abgeschafft, und dies ist lediglich dem Gou⸗ von verschiedener Seite her

verneur zu verdanken,

der hier vorzüglich

2

einzige

Summa 13 Mk. 8 Sch.

chen 13 Mk. 4 Sch., in bedeutende Kosten ver⸗ e Grund zur Beschwerde

die größte Opposition zu bekämpfen hatte.

daß die Pachtsumme jährlich si

Verhältnisse der Insel große

wärtiger Persönlichkeiten, wieder fanden, ist nicht wieder

Auch sei noch bemerkt, daß hier ein se das namentlich bei Regenzeiten einen will den Abend bietet und in voriger Saison vortrefflich

gekommen.

Und wenn ch auf 30,000 Mk., belief, hoch g zu würdi 4 92 icht² hoch genug zu würdigen. Ueber die wohlthätigen Fol

Mafregel brauchen wir kein Wort zu Uüenhecn. 81 8*

kommenen

eine

die wir hier Jahr aus Jahr

hr hübsches Theater besteht, Zufluchtsort für besetzt war.

man erwägt, . eine für die dies Verfahren

enge wider⸗ ein immer

ewiß ieser

Zusammenstellung

der im Deutschen Reichs⸗Anzeiger bis ult. Juli 1872 bekannt

gemachten anstehenden Subhastations⸗Termine.

qqq,

8 Gericht, bei welchem die Subhast. schwebt.

—————

Die zur Subhastation stehenden Immobilien.

Verkaufs⸗ Termin.

Reichs⸗ Anz. Numm.

Kr.⸗Ger. Berlin

Kr.⸗Ger. Flatow

Kr.Ger.⸗Kommiss. Königs ⸗Wuster⸗ hausen

Kr.⸗Ger. Colberg

und Ho

2 2 Kr.⸗Ger. Cöslin

Kr.⸗Ger. Freistadt Kr.⸗Ger. agan

Amts⸗Ger. Gifhorn

Rittergut Lipschau

Amts⸗Ger. Springe

Amts⸗Ger.⸗Wals⸗ rode

Kr.⸗Ger. Warendorf

der im Deutschen Reichs⸗Anzeiger zur Besetzung angezeigten gegenwärtig

Gärtner⸗Grundstück Hyp. Nr. 19 zu Stralau Kossäthengut Hyp. Nr. 25 u. Ländereien Hyp. Nr. 26 zu Selchow Kossäthengut Nr. 12 zu Rosenthal Fischergut Hyp. Nr. 4 nebst Zubehör zu Stralau Grundstück in Grundstücke

.

ꝛu Heslcme

Lehngut Schsvedt a. Kr.

rstenthum

Lehngut Altenho Vorwerk Rothenhoff, ge⸗ nannt Falkenburg Allodial⸗Rittergut Parchlin nebst Zubehör

Neu⸗Tschau

Mühlengrundstück Nr. 4 zu

Ideelles Miteigenthum von z an Glashütte Neuhaus und deren Halbmeierhof Nr. 115 zu Altenhagen Vollhof Nr. 9 zu Ober⸗ Einzingen Kolonat Nr. Buddenbaum

nventar

Zusammenstellung

vakanten Stellen.

Bese cenang

er vakanten Stellen.

Einkommen der Stelle

jährlich.

Kiersdorf

13 cat. zu

11,/9. 72

14./9. 72 18,/9. 72

2./10 72 12,/11. 72

23,/9. 72 16,/9. 72 16,/9. 72 23,9. 72

12./10. 72 14,8. 72

/9. 72

10/9. 72 16/10. 72 27./8. 72

Meldung bis zum

126

138

Reichs⸗ Anzeiger Num.

Physikus des Kreises Krotoschin

Kreis⸗Wundarzt des Kreises

Konitz

Kreis⸗Wundarzt, des Kreises Regenwalde

Kreis⸗Wundarzt des Stadt⸗ und Landkreises Erfurt

deise Thierarzt des Kreises Holdap

Kreis⸗Thierarzt

Ragnit.

Kreis⸗Thierarzt des Kreises *

Kreis⸗Thierarzt des Kreises Naugard

Kreis⸗Thierarzt der Kreise Rummelsburg und Bütow

Lehrer an der Bürgerschule „zu Sommerfeld

Suürgermeister zu Bernburg.. Stadt⸗Baumeister zu Barmen

hhl Setretar zu Garz auf

Orchester⸗Dirigent

zu Homburg

aschinen⸗Techniker 18 Ma⸗ schinenbau⸗Ressort der Kaiser⸗ lichen Marine

Forstschut. Beamter der Stadt

Gemünden

100 Thlr. 100 Thlr. 200 Thlr. 200 Thlr. 200 Thlr.

100 Thlr. und ev. 100 Thlr. Zulage.

400 Thlr.

1200 Thlr. 2000 Thlr.

240 Thlr. u. Tantieème.

200 Thlr.

Feldhüter zu Freienwalde iP.

eeeeee eeeeae

72 Thlr.

28,8. 72. 14,8. 72. 30,/8. 72. 24/8. 72. 19,8.72. 19.8.72. 18,8. 72. 13,8.72. 23/8. 72

172 169 173 168 152 152 164 161 167

Straßbt

wittersuren g/ 29. Juli.

im

oOch. Far. byr Femp. Tbr

P. L. v. M. R.

ganzen Elsa vielen Schaden anrichtete.

Gestern herrschte ein 6, theilweise mit Schlossenfall, der

v. M.

Wind.

gewaltiger Ge⸗

Allgemeine Himmelsansicht

7 QConstantin. 357 2 Wilhelmsh. 333,3 V

18,77 NO., schwach. schön. 11,86⁷ W., schwach.

bedeckt.

1“

te vom I1. August.

1

Des Ortes

hg.

vom Mitte

östliche Länge von Ferro

Barometer Abweic

nördliche Breite

8

vom Mittel

Pariser Linien

Thermometer Reaumur

95*

Abweichun

E —2

82

Allgemeine

Himmelsansicht

8 Bemerkungen

Haparanda Christiansund Hernösand Helsingfors Petersburg Stockholm Skudesnäs..

332,1 334,0 329,5 328,4

328,6

40

Frederikshaven ... Riga

Helsingör... Moskau

Memel Flensburg.. Königsberg Danzig

Putbus

Kieler Hafen... Cöslin Weserleuchtthurm Wilhelmshaven ... Stettin Gröningen.. Bremen.

331,3 332,1 332,1

1—* S 2—

329,3 333,9 332,7

334, 0 333, 8 335,4 334,6 336,1 333, 8 332,3 333,7 40 332,1 42 330,2 2 336,7 37 335,1 Wiesbaden 55 332,4

RahD 53 Trier 46]2 18 331,3 Cherbourg 16 3 [336, 8 Havre. 8 47 236,9 Carlsruhe.. 26 4 332,3 337,8

48 13 14 28 Berlin. 3 Posen. 18

17

8

Paris 20 0 St. Mathieu 12 55 Constantinopel... 46] 55

1as1“ b““ ZE

fast bedeckt. bedeckt, Regen. bedeckt. bedeckt.

NO., mässig. N., schwach. NNO., mässig. W., schwach.

NVI., sehw.

& Regen und Nebel. Nachts Regen.

Min. 13,0. [Nachts Regen

bewölkt.

Max. 16,0.

NW., schw. W., mässig. SW., stark. NW., stürm. W., s. stark. S., heftig.

W., lebhaft. W., Stark

WNW., mässig. WSW., mässig. NW., schwach. WSW., lebh. WNW, mässig. SW., mässig. WSW., stark. SW., schwach. NO., lebhaft. W., schwach. SW., schwach. WSW., z. lebh. NW., schwach.

NO., schwach. Winqdstille. NO., schwach. NO., still.

Gest. Nachm. WNW. mässig.

trübe. bedeckt. wolkig.

Regenschauer.

bewölkt. bedeckt. trübe, gest. Reg.

Gestern Nachm. Gewitter u. Regen.

6

8 trübe. . wolk., gest. Reg.] bewölkt. 8 bedeckt. bewölkt. zieml. heiter. trübe. heiter. heiter. bedeckt. bedeckt. völlig heiter. heiter. heiter. trübe. wenig bewölkt.

Gestern starker Regen.

Gestern Gewitter.

Gestern Vorm. Regen.

5e.x

SSO., schw.

Produaskten- unnl

Berlim, 31. Juli. (Amtliche Preisfeststellung von Getreide, Mehl, Oel, Potroleum und Spiritus auf Grund des §. 15 der Börsenordnung, unter Zuziehung der vereideten Waaren- und Produktenmakler.

Weizen pr. 1000 Kilogr. loco 73 84 Thlr. nach Qualität, gelber * pr. diesen Monat 79 à 78 ½ à 79 ½ bez., Durchschnitts- preis 79 Thlr. Juli⸗-August 79 à ¼ bez., September-Oktober 74,à bez., Oktober- November 75 ½ bez., Ahril-Mai 1873 72½ bez. Gekündigt 15,000 Ctr. 1000 Kilogr. .

Roggen pr. 1000 Kilogr. loco 47 —55 Thlr. nach Qual. ge- fordert, 53 ¼ 55 Thlr. bez., neuer 58 Thlr. ab Kahn bez., pr. diesen Monat 56 à 52 ¾ bez., Durchschnittspreis 53 Thlr., Juli- August 52 ¼ à 52 à ¼ bez., September-Oktober 51 ¾ à ½ à 52 à 51 bez., Oktober-November 51¼ à bez., November- Dezember 51 ¼ à ½⅛ à ½ bez., April-Mai 1873 52 à 51 ¾ à 52 bez. Gekünd. 73,000 Ctr. Kündigungspr. 53 Thlr. pr. 1000 Kilogr.

Gerste pr. 1000 Kilogr. grosse 46 58 Thlr. nach Qual., kleine 46 58 Thlr. nach Qual.

Hafer gf. 1000 Kilogr. loco 37 49 ½ Thlr. nach Qualität, pr. diesen Monat 43 ¼ à 44 à 43 ¾ bez., Durchschnittspreis 43 ¾ Thlr., Juli-August 43 bez., September-Oktober 43 bez., Okto- ber-November 43 i bez. Geküond. 7200 Ctr. Kündigungspreis 43 Thlr. pr. 1000 Kilogr.

Roggenmehl Nr. 0 u. 1 pr. 100 Kilogr. Brutto unversteuert inkl. Sack pr. diesen Monat 7 Thlr. 21 Sgr. nominell, Durch-

Wagren-Börge.

Kündigungspreis 79 ½ Thlr. pr.

VE tember 7 Thlr. 16 Sgr. bez., September-Oktober

Sgr. bez., November-Dezember 7 Thlr. 15 à 14 ½ Sgr. nom.

schnittspreis 7 Thlr. 21 Sgr., Juli-August 7 Thir. 18 ½ Sgr. nom.,

r. 15 Sgr. bez. u. G., Oktober-November 7 Thlr. 15 à 14 ½ Gek. 1000 Ctr. Kündigungspr. 7 Thlr. 21 Sgr. pr. 100 Kilogr. .Erbpsen pr. 1000 Kllogr. Kochwaare 50 —56 Thlr. nach Qua- lität, Futterwaare 44 48 Thlr. nach Qualität.

Oelsaaten pr. 1000 Kilogr. Winterraps 100 106 Thlr, Winterriüübsen 95 104 Thlr.

Rüböl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 23 ¾ Thlr., pr. diesen Monat 23 bez., Durchschnittspreis 23 Thlr., Juli-August 23 bez., August-Sep ember 23 bez., Sepiember-Oktober 23 à % bez., Oktober-November 23 ½ à % bez., November-Dezember 23 ½ à 512 bez., April- Mai 1873 23 ¾ à bez. Gek. 100 Ctr. Kündi- gungspreis 25 Thlr. pr. 100 Kilogr.

Leinöl pr. 100 Kilogr. ohne Fass loco 27 ½¼ Thlr.

Petroleum raffinirtes (Standard white) pr. 100 Kilogr. mit Fass in Posten von 50 Barrels (125 Ctr.) loco 14 Thlr., pr. diesen Monat 13 Thlr., Durchschnittspreis 13 Thlr., Juli-August 13 Thlr., September Oktober 13 à ⁄½2 à 13 bez., Oktober-No- vember 13 ⅛½ à bez, November-Dezember 13 ½ bez.

Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. = 10.000 pCü. mit Fass pr. diesen Monat 22 Thlr. 18 Sgr. à 23 Thlr. bez., Durch- schnittspreis 22 Thlr. 24 Sgr., Juli-August 22 Thlr. 18 Sgr. à 23 Thlr. bez., August-September 22 Thlr. 9 à 20 à 18 Sgr. bez., September-Oktober 20 Thlr. 9 à 12 Sgr. bez., Oktober-No- vember 18 Thlr. 17 à 20 Sgr. bez., November-Dezember 18 Thlr. à 18 Thlr. 4 Sgr. bez., April- Mai 1873 18 Thlr. 10 à 12 Sgr. bez. Gek. 30,000 Liter. Kündigungspreis 22 Thlr. 22 Sgr. Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. = 10,000 pOt. ohne Fass loco 23 Thlr. 4 à 10 Sgr. bez., ab Speicher 22 Thlr. 29 Sgr. bezahlt.

Weizenmehl No. 0 11 ¼ à 10 ½¼, No. 0 u. 1 10 ¾2 à a. Rogzen- mehl No. 0 8 ½ à 7 ½, No. 0 u. 1 7 9⅛ à ½¼ pr. 100 Kilogramm Brutto unversteuert inkl. Sack. G

Danzig, 31. Juli. (Westpr. Ztg.) Weizen loco ist auch heute an unserem Markte in Folge geschäftsloser und flauer lautender auswärtiger Depeschen in lustloser Stimmung ge- blieben. Nur 150 Tonnen kamen zum Umsatz. Bezahlt wurde für: bunt 128 pfd. 76 ½ Thlr., gutbunt 126 pfd. 78 ½ Thlr. Reguli- rungspreis für 126pfd. bunten lieferungsfühigen 80 ½ Thlr. Ter- mine höher gefordert. Auf Lieferung 126 pfd. bunt pr. Juli 81 ¾ Thlr. bez., September-Oktober 76 Thlr. Br., 75 Thlr. G, 88 April-Mai 74 Thlr. Br., 74 Thlr. Gd., 74 ½ Thlr. bez. oggen loco unverändert flau. Umsatz 175 Tonnen. Es be- dang 120pf. 48 ⅞, poln 120 pfd. 45 Thlr, frische 116pfd. 49 Thlr. Regulirungspreis 120 pfd. lieferungsfühigen 47 Thlr., inl. 49 Thlr. Termine fester. Auf Lieferung 120pfd. pr. September-Oktober 47 Thlr. bez. u. Br., pr. April- Mai 47 Thlr. bez. u. G. Gerste loco frische mit 41 Thlr. pr. 104 5-, 107 Spfd. bez. Hafer loco ohne Geschäft. Erbsen, Rübsen loco do. Alles pr. Tonne von 2000 Pfd. Zollgewicht. Spiritus loco nicht zuge- führt. Petroleum loco pr. 100 ab Neufahrwasser 6 ¼ Thlr. Br. Steinkohlen loco pr. 40 Hekt. Deppeltgesiebte Nuss. 25 Thlr. bez. Schott. Masch. 24 Thlr. bez. Stettin, 31. Juli, Nm. 1 U. 26 M. (T. D. des Staats-

August-September 77 bez., September-Oktober 74 ¾ Br, 74 ½ G. Frübjahr 72 ¼ bez. u. G. Roggen 46— 50, Juli-August 49, August September 49 bez., September-Oktbr. 50 ½ Br., Frühjahr 51 G Rüiböl 24, Juli-Aug. 23 ¾, September-Oktober 23 ¼ Br. Spiri

bez, September-Oktober 20 ¼, Frühjahr 18 ½ Br. Posen, 31. Juli. (Pos. Z.) Roggen (pr. 20 Ctr.) Kündi gungs- und Regulirungspreis 54 ¼. Gekiind. 1500 Ctr.

50 ½, Herbst 50 ¼, Oktober-November 50 ¼. Fass) (pr. 100 Liter = 10,000 pCt. Tralles). Kiindigungs- and Regulirungspreis 22 ⁄1⁄. pr. Juli 22 ⁄., August 22 ⁄2, Septembe 21 ¾⅜, Oktober 18 ¼⁄, November 17 ¼, Dezember 17 72.

Breslam, 31. Juli, Nm. 1 U. 53 M. (Tel. Dep. des Staats Anzeigers.) Spiritus pr. 100 Liter à 100 pCt. 23 ¼ 23 ½ Thlr. bez., Br. u. G. Weizen, weisser 226 266 Sgr., gelber 222 252 Sgr. Roggen 157 176 Sgr. 124 136 Sgr. pro 200 Zollpfund = 100 Kilogramm.

Magdeburg, 31. Juli. (Magdeb. Ztg.) Weizen 82 86 Thlr Roggen 53 59 Thlr., Gerste 54 63 Thlr., Hafer 47 51 Thlr pr. 2000 Pfd. Kartoffelspiritus: Locowaare höher bezahlt. Termine steigend. Loco ohne Fass 23 ¾ bez., pr. August ohne Fass 24 Thlr. Gd, pr. August, August-September 23 ½ Thlr. September 23 ¼, Oktbr. 20 % Fhlr., Novbr. 19 Thlr. pr. 10,000 pOt. mit Uebernahme der Gebinde à 1 ½¼ Thlr. pr. 100 Liter. Rübenspiritus still. Loco 22.

Cöln, 31. Juli, Nm. 1 U. (W. T. B.) Getreidemarkt. Wetter: Schön. Weizen höher, hiesiger loco 8.15, fremder loco 7.25, pr. Juli 8.2 ½, pr. November 6.28 ¼, pr. März 6.25. Roggen fest, loco 5.15, pr. Juli 4.13, pr. Novbr. 4.24, pr. März 4.21½⅛. Rüböl unverändert, loco 13 ¾, pr. Oktober 13 ⁄¾8%, pr. Mai 1873 12 ½¼. Leinöl loco 13 ½.

MHamburg, 31. Juli, Nm. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen und Roggen loco ruhig, auf Termine fest. Weizen

September-Oktober 127pfd. pr. 1000 Kilo netto in Mark Bco. 148 G., pr. Oktober-November 127 pfd. pr. 1000 Kilo netto in Mk. Bco. 146 G. Roggen pr. Juli-August 1000 Kilo netto in Mk. Bco. 98 Gd., pr. September-Oktober 1000 Kilo netto in Mk. Bco. 98 Gd., pr. Oktober-November 1000 Kilo netto in Mk. Bco. 98 Gd. Hafer und Gerste ruhig. Rüböl still, loco 23 ½, pr. Oktober 23 Q. Spiritus still, pr. 100 Liter 100 pCt. pr. Juli 17, pr. September-Oktober 17, pr. Oktober November 15 ½ preuss. Thaler. Kaffee fest, Umsatz 2000 Sack. Petro- leum behauptet, Standard white loco 12 ½⅞ Br., 12 G., pr. August- Dezember 12 ½ G. Wetter: Regen.

Bremen, 31. Juli. (W. T. B.) Petroleum höher, Stan- dard white loco 18 Mark 65 Pf.

Amsterdam, 31. Juli, Nm. 4 U. 30 M. (W. T. B.)

Getreidemarkt (Schlussbericht.) Weizen unverändert. Roggen loco unverändert, pr. Oktober 179 ½, pr. August 385. Raps pr. Oktober 401. Rüböl loco 41 ½¼, pr. Herbst 40 ¼, pr. Mai 1873 41 ¼. Wetter: Regnerisch.

Antwerbpen, 31. Juli, Nm. 4 U. 30 M. (W. T. B.)

Getreidemarkt geschäftslos.

Petroleummarkt (Schlussbericht). Raffinirtes, Type weiss, loco, pr. Juli 46 ¼ bez., 47 Br., pr. August und pr. Sep- tember 46 i bez., 47 Br., pr. September-Dezember 47 ½ bez., 48 Br. Fest.

London, 31. Juli. (W. T. B) Getreidemarkt (Schluss- bericht.) Fremde Zufuhren seit letztem Montag: Weizen 13,550, Gerste 2850, Hafer 26,480 Qrtrs. .

Der Markt schloss in allen Getreidearten ruhig, aber fest zu unveränderten Preisen. Wetter: Schön.

Liverpool, 31. Juli, Vm. (W. T. B.) Baumwolle (Anfangsbericht): Muthmasslicher Umsatz 10,000 Ball. Sehr ruhig. Tagesimport 15,000 Ballen, davon 5000 B. amerikanische, 7000 B. ostindische.

Liverpool, 31. Juli, Vm. 11 U. 13 M. (W. T. B.) Baum- wolle: Muthmasslicher Umsatz 10,000 Ballen. Still, Preise unverändert. Tagesimport 14,285B., davon 5024 Ballen ameri- kanische, 6736 Ball. ostindische. Schwimmende Hlau. Orleans September-Verschiffung 10, amerikanische aus irgend einem Hasen neue Ernte 9 8 d. 8

Liverpool, 31. Juli, Nm. (W. T. B.) Baumwolle Schlussbericht). 10,000 B. Umsatz, davon für Spekulation und

xport 2000 Ballen. Flau.

Middl. Orleans 10 ¼, middl. amerikanische 9 2, fair Dhol- lerah 6 2, middl. fair Dhollerah 6 ⅛, good middl. Dhollerah 5 ⅓, middl. Dhollerah 4 ¼, Bengal 4t, new fair Oomra 7 ½⅛, good fair Oomra 7 ⅞, Pernam 10 ¾, Smyrna 8, Egyptische 9 ⅓.

Dhollerah August-September-Verschiffung via Cap 7, Upland neue Ernte Oktober-November-Verschiffung nicht unter

Anzeigers). Weizen 66 —80, Juli 78 ½ Br., Juli-August 77 ¼ G.,

good ordinary 9 ⅛, November-Dezember-Verschiffung 9 ½¼. Or-

Gerste 139 148 Sgr. Hafer

—õ————õ—

Gestern und

Gst. Nm. WSW. schw. Str. N. Str. N.

tus 23 ½, Juli-August 23 ¾ 23 ¾, August-September 23 23 ½ 23.

pr. Juli 54 ¼, Juli-August 50 ½, August-September 50 ⅓, 1“ Spiritus (mit

8 8

pr. Juli-August pr. 1000 Kilo netto in Mark Banço 158 G., pr.