die Baumwollenerndte verspricht über den Ertrag einer Mittel ernte hinauszugehen, vorausgesetzt, daß der durch die Baum⸗ wollenraupe angerichtete Schaden nicht ein zu bedeutender wird. Das in Boston in der Mitte Juni begonnene Musikfest hat am 6. Juli sein Ende erreicht. In musikalischer Beziehung war die Wirkung der großen Massen, 12,000 Sänger und 1500 Instrumente, eine verfehlte, und nur die europäischen Sänger und Musiker scheinen einen wahrhaft künstlerischen Genuß 1 u haben. “ New⸗York wird unterm 7. d. Mts. telegra⸗ phirt: William Lloyd Garrison und Frederick Dou⸗ glas haben Schreiben veröffentlicht, welche die Präsident⸗ schafts⸗Kandidatur Grants unterstützen. neuesten und hNahezu vollständigen Wahlberichten erhellt, daß die Republikaner in Nord⸗Carolina gesiegt haben, in⸗
dem sie Mr. Caldwell zum Gouverneur und das gesammte
Staats⸗Ticket wählten. S üeerss. üge haben indeß eine Majorität in der Legislatur erhalten.
“ Aus Havacna wird unter dem 24. Juli gemeldet: General Riguelma berichtet telegraphisch über ein Engagement der Regierungstruppen mit den noch übrigen 19 Mitgliedern der Expedition des Dampfers »Fannie«. Zehn Flibustier wurden getödtet und vier gefangen, welche später erschossen wurden. Die übrigen fünf sind entkommen. Der General⸗ Postmeister der Insurgenten, Augustin Aguero, wurde gefan⸗
gen genommen.
Statistische Nachrichten. Nach dem Bericht 8 Berliner Turnerschaft über das Verwaltung jahr 1871/72 besteht die Berliner Turnerschaft aus vier Männer⸗Abtheilungen mit zusammen 594 den verschiedensten Berufs⸗ und Altersklassen angehörenden Mitgliedern. Die Einnahmen ein⸗ schließlich eines Bestandes von 563 Thlr. beliefen sich auf 2605 Thlr.) die Ausgaben, darunter 711 Thlr. für Miethe und 670 Thlr. für Gas, auf 1839 Thlr., so daß Ende März d. J. ein Bestand von 766 Thlr. verblieb, von dem 750 Thlr. zinsbar angelegt sind. Der Rest des durch freiwillige Beiträge gesammelten Fonds zur Unter⸗ stützung der im Felde stehenden Vereinsmitglieder, resp. deren An⸗ gehörigen ist mit 57 Thlr. zu zweckentsprechender Verwendung ge⸗ “ des am 31. März 1872 beendeten Quartals kamen in den Vereinigten Staaten 46,809 Einwanderer an (30,896 männ⸗ lichen und 15,913 weiblichen Geschlechts). Der Nationalität nach kamen von der Gesammtzahl der Einwanderer aus Großbritannien 11,071; Irland 5493; Deutschland und Oesterreich 15,414; Schweden, Norwegen und Dänemark 819; Frankreich 1660; 8 613; Spanien und Portugal 207; Italien 827; Niederlande 348; Belgien 27 Rußland und Polen 469; anderen europäischen Län⸗ dern 50; China und Japan 1053; Australien 688; Britisch⸗ nord⸗ amerikanischen Provinzen 7641; Mexiko 129 „ Sühamertta 71 Westindien 220; und sämmtlichen anderen Ländern 73. — Dem Stande resp. der Beschäftigung nach waren von der Gesammtzahl der Ein⸗ wanderer: Künstler 18, Bäcker 194, Schmiede 358, Metzger 171, Zimmerleute 1301, Geistliche 32, Commis 368, Ingenieure 132, Far⸗ mer 5593, Juweliere 55, Tage⸗Arbeiter 10,367, Adpokaten 22, See⸗ leute 138, Maurer 713, Professionisten, nicht spezifizirt, 444, Kauf⸗ leute 1104, Bergleute 905, Maler 277, Aerzte 48, Nätherinnen 30, Dienstboten 782, Schuhmacher 326, Schneider 377, Lehrer 17, Sge 152, während 1893 diverse andere Beschäftigungen trieben, und 20,99 Einwanderer (größtentheils Frauen und Kinder) keinen Erwerbszweig
anegben. 8 8 Kunst und Wissenschaft. “ Berlin, 10. August. Der Historien⸗ und Porträtmaler Professor Eduard Magnus, Mitglied der Akademie der Künste, ist gestern früh hierselbst verstorben. Der Künstler war in Berlin am 7. Ja⸗ nuar 1799 geboren, studirte auf der hiesigen Bau „Akademie wandte sich dann der Malerei zu, bildete sich von 1826—29 in Rom weiter aus und machte sich zunächst bekannt durch italienische Landschaften und Genrebilder. Später entstanden das beliebte, durch den Mandel⸗
schen Stich weit verbreitete Gemälde der beiden im Sonnenschein
pielenden Kinder, das Landmädchen und der Fischerknabe von Nizza ꝛc. In den 40. Jahren trat M. als Porträtmaler auf. gemein bo kannt sind die Bildnisse der Prinzessin von Preußen, Ihrer Majestät der sehigen Kaiserin, der Pgescerscgtn Mecklenburg, der Gräfin riette Sonntag), Jenny Lind u. A. 1
1g peben chen, 8. Augus. Dem ordentlichen Professor an der Universität Würzburg, Dr. Felix Dahn, wurde die wegen Annahme eines ihm zugekommenen Rufes an die Hochschule berg erbetene Enthebung von der Professur in Würzburg unter An⸗ erkennung seiner ausgezeichneten Leistungen in der Wissenschaft, sowie im Lehramt bewilligt. 1
89 8 Der auf den ordentlichen Professor Dr. Georg Karl Auzust Bechmann gefallenen Wahl zum Prorektor der Universität Er⸗ langen für das Studienjahr 1872/73 wurde die Allerhöchste Bestä⸗
1 ertheilt. 3 LC“ 8. August. Der außerordentliche Professor der Landes⸗Universität, Dr. Bernhard Kugler, hat nunmehr sein Werk »Christoph, Herzog zu Wirtemberg«, das er dem König gewidmet hat, vollendet. Se. Majestät hat aus Anlaß des vor vier Jahren gefeier⸗ ten 300jährigen Todestages seines Ahnherrn die Anregung zu dieser historischen Urkunde gegeben und dem Professor Kugler bei der Ein⸗ sendung des zweiten 8 2 Niese Werkes das Ritterkreuz
klasse des Friedrichs⸗Ordens verliehen. 8
“ 88Alu üch Sir Henry Rawlinson, der Präsident der geographischen Gesellschaff in London, hat an Herrn Stanley, den Entdecker Livingstone’s, nachstehendes Schreiben gerichtet:
»Mein Herr! Im Namen eines Komites des Nathes der Königlichen geographischen Gesellschaft, das soeben seine Sitzung ge⸗ halten, statte ich Ihnen unseren besten Dank für die Uebermittlung direkter Nachrichten von Dr. Livingstone an verschiedene Mitglieder des Rathes der Gesellschaft ab Ich ergreife diese Gelegenheit, um Sie im Namen des Komites zu bitten, unsere herzlichste An⸗ erkennung für die Dr. Livingstone in seiner großen Noth geleistete rechtzeitige Hülfe, und den Ausdruck unserer Bewunderung der Energie, Ausdauer und 22 b 88 Ihre Expedition leiteten, zu acceptiren. Empfangen Sie u. s. w.⸗ ba “ 88 Fpinnone an verschiedene englische Minister
des Aeußern gerichteten Schreiben, die aber erst vor einigen Tagen zu gleicher Zeit auf dem auswärtigen Amte angelangt sind, sind jetzt veröffentlicht worden und “ einen vollständigen Einblick in die
Arbeiten des unermüdlichen Afrikareisenden während der letzten fünf Jahre. Auf Manches von dem, was jetzt zu unserer Kenntniß gelangt, sind wir bereits durch den Brief von Stanley und durch die Briefe Livingstone's an J. Gordon Bennett vorbereitet worden, aber erst jetzt sind wir im Stande, uns eine genaue Vorstellung von den Entbehrungen, Leiden und, man kann wohl sagen, den Triumphen des großen Reisenden zu verschaffen. Mit einer für ihn charakteristischen Beschei⸗ denheit giebt er die Ueberzeugung an, zu der er gelangt ist, so wie die Gründe, welche ihn bewogen haben, die Folgerungen seiner Vorgänger von der Hand zu weisen. Man hat immer die Ver⸗ muthung gehabt, daß die Annahme Speke's, der Nil entspringe aus einem großen See, von dessen Küsten er aber nur einen kleinen Theil erforscht hatte, eine irrige sei, und sie ist jetzt ohne Zweifel völlig widerlegt worden. Um die HQuellen des Flusses, welchen Livingstone den »großen alten Nil« nennt, zu entdecken, man bis zu einem Flußgebiete etwa 12 Aequator gehen, wo aus einem schwammigen Boden zahlreiche Bäche entspringen, daß die Lebensdauer eines Menschen nicht hinreichen würde, sie zu zählen; diese Bäche verbinden sich zu
Flüssen, welche schließlich einen Strom bilden, von dem
ivingstone annimmt, daß es derselbe sei, welcher etwa zweitausend
englüge Meilen weiter nördlich den Fuß der Pyramiden umspült un
aber noch nicht gen
ich in das mittelländische Meer ergießt. Er ist seiner Sache “ diesem Flußgebiete hat er eine en erforscht, aber noch hundert Meilen sind zu Zwei große Flüsse, sagt Livingstone, entspringen em westlichen Ende dieses Flußgebietes und fließen
Strecke von 600 Mei untersuchen. irgendwo auf
ihren Weg nach Norden nehmen, wirklich nach Aegypten fließen; ist dies der Fall,
Aus den
der Schweiz
muß Grad südlich vom
21 den Vorschriften des Vertrages und den Regeln der Kunst gehört.
“ nach Norden — nach Aegyvpten? Zwei andere Flüsse entspringen in dach rc Gegend 8 üegen in südlicher Richtung in das Innere Sin Afrika. Doch äußere ich dies nur mit Mißtrauen, denn ich . ¹ einer jener wenig gereisten Pseudogeographen, die alle von S . ihnen aufgebundenen Märchen glauben.« Dies ist der Kern on Dr. Livingstone’s Folgerungen, und er bleibt in Afrika um “ zu machen, ob jene beiden Flüsse, die von jenem Flußgebiete au
ist das ceg des “ “ . ung des Lauss dieser Flüsse, welche den L Riislo gung, s ihn der für eine beträchtliche Strecke nach Westen gehende Lauf auf den Gedanken, daß es der Congo und nicht der Nil sein könne, dessen ersten Nebenflüssen er folge. »Als ich aber fand, daß der Lualaba nicht weiter nach Westen floß, daß er in dem See Kamolando Bartle Frere’s großen Fluß, und weiter abwärts im Lincoln⸗See Noung's großen Fluß aufnahm, da wagte ich den Gedanken zu Fassen, 8. sei auf der rechten Spur. Die Gebirge dieses Flußgebie 81 sagt Livingstone, sind wahrscheinlich dieselben, welche Pto e⸗ mäus, aus uns unbekannten Gründen, das Mondgebirge nennt. Ich fand, daß die Quellen des Nils unzweifelhaft an ihrem Fuße 82 springen. Dasselbe hat auch Ptolemaus behauptet, und “ ist geographisch eine richtige.« Livingstone erwähnt dann zweier ewigem Schnee bedeckter Berge, von denen man angenommen gat, daß Ptolemäͤus sie im Sinne gehabt habe, aber da sie kein “ zum Nil senden, so »konnten jene genauen Erforscher sie niemals ge⸗ meint haben, von denen Ptolemäus und seine Vorgänger ihre richti⸗ gen geographischen “ 8 von dem elenden Kram verschieden sind, der heutzutage dafür gilt.“« 4 se vMechn sieht hiens daß Livingstone eine viel bessere Meinung von seinen Vorgängern im grauen Alterthume in Betreff ihrer 6 graphischen Kenntnisse von Central⸗Afrika hat, gals von seinen Zeit⸗ genossen, ja er geht wirklich so weit, an die Angabe Herodots zu glauben, die diesem von einem Priester in Sais gemacht wurde, daß
so
nämlich auf einem Berge vier Quellen entsprängen, von denen zwei
in nördlicher Richtung nach Aegypten flössen. Livingstone hofft in den 100 Meilen des Flußgebietes, welche noch zu untersuchen sind, auf diese Quellen zu und so die Angaben der alten Geographen nerhin zu bestätigen. 3
8 Cernerh Maänchentn erscheinen, daß irgend ein menschliches Wesen sich freiwillig solchen Strapazen unterwerfen könne / wieL ivingstone sie erduldet hat, oder daß Jemand im Stande sei, dergleichen zu überleben. Unendlich lange Sümpfe zu burchwaten, sich einen Weg durch Wiesen mit zwölf Fuß hohem Rohre, denn so kann man wohl mit Recht Gras nennen, dessen Stengel durchschnitt⸗ lich 1 ⅞ Zoll stark sind, zu bahnen, Flüsse auf natürlichen schwimmen⸗ den Brücken von verwobenen Pflanzen zu überschreiten, in die der Fuß des Reisenden bei jedem Schritte mehr als einen Fuß einsinkt und die dabei voller Löcher sind, so daß ein Fehltritt, wie Livingstone sagt, »das Kapitel zu Ende bringen würde«, häufige und schreckliche Fieberanfälle, Fußkrankheiten, bei denen man Monate lang unfähig ist, die mit tiefen Geschwüren bedeckten Glieder zu gebrauchen, das sind einige der Leiden, wie sie mit dem eisen in Central⸗Afrika verbunden sind, und dazu kommt noch die Gefahr, wilden Thieren zum Opfer zu fallen, oder jene noch größere Gefahr, von den Eingebornen erschlagen zu werden, die mit Recht über das häufige Wegsangen ihrer Kinder und Frauen von Händlern, welche mit Elfenbein und Stlaven handeln, entrüstet sind. Allen diesen Gefahren ist Livingstone ausgesetzt gewesen, 18 obgleich ihm die Mittel ihnen zu entgehen zu Gebote standen, 9 hat er ihnen doch freiwillig getrotzt, in der Hoffnung, das große Räthsel zu lösen, dem er nicht den kleinsten Tbeil seines Lebens ge⸗ widmet hat, und in der Absicht, dem Vorwurfe zu entgehen, der viele seine ’. mit Recht trifft, Phantasiebilder anstatt nackter 84 n zurückzubringen. 1 8
großes Stück einer Säule vom Tempel der Dian a zu Ephesus, das umfangreichste, das bis jetzt noch von diesem Ge⸗ bäude nach Großbritannien gekommen ist, ist dieser Tage nach dem British Museum gebracht worden. Die Last war so groß / daß zehn zum Transport genommen werden mußten. — Zu Ankäufen für das British Museum sind dieses Mal 15,000 Pfd. St. extra bewilligt worden und zwar 2600 Pfd. St. zum Ankauf von neuen, sehr werth. vollen Papyri, 3000 Pfd. St. als Hälfte für die Ausgrabungen des Diana⸗Tempels. Dafür soll in den beiden Jahren 1873
Allgemein be⸗ bis 1874 und 1874 bis 1875 das Votum für griechische und römische
Alterthümer um 1000 Pfd. St. jährlich verringert werden. 10,000 Aber gümie sind bewilligt für den Ankauf von Münzen aus der Sammlung des verstorbenen Mr. Wigan. Dafür sollen die üblichen Posten zum Ankauf von Münzen so lange um 500 ‚Pfd. St. jährlich reduzirt werden, bis die Summe von 10,000 Pfd. St. erreicht ist. — Zum Andenken an J. Hershell soll, auf Veranlassung des Oberst⸗Lieutenant Loyd, ein Fenster in der Pfarrkirche zu Hawk⸗ hurst in Kent errichtet werden. Dasselbe soll vorstellen die Weisen aus dem Morgenlande, die dem Leitsterne nach der Geburtsstätte Christi folgen. Se.n 8. “ Pfd. St. veranschlagt und d Subskriptionen vollständig gedeckt. 8 8 3 August. An 38 Stelle des auf der Rhede von Cher⸗ bourg ertrunkenen Delaunay soll der Astronom Faye, welcher wegen seiner Arbeiten über die Sonnenflecken bekannt ist, zum Direktor der pariser Sternwarte ernannt werden. Verkehrs⸗Anstalten. 8 Die Direktion der Gotthardbahn hat am 7. August, nachdem Unterhandlungen mit verschiedenen Konkurrenten Monate hindurch stattgefunden, den Vertrag, betreffend den Bau des großen Gotthard⸗Tunnels, unter Vorbehalt der Ratifikation des Verwaltungsrathes der Gotthardbahn so wie der Genehmigung des Schweizer Bundesraths unterzeichnet. Der Vertrag ist, wie tele⸗ graphisch bereits gemeldet, mit L. Favre, Bauunternehmer von Genf, abgeschlossen. Favre hat als Unternehmer schon sehr bedeutende 8 bahnarbeiten und unter diesen erhebliche Tunnelbauten in einer Weise ausgeführt, welche ihm die ungetheilte Anerkennung der bauleitenden Ingenieure, unter welchen sich hervorragende technische Notabilitäten befinden, erworben hat. Derselbe hat der Direktion der Gotthardt⸗ bahn bereits eine Caution von 8 Millionen Franken in soliden Werth⸗ schriften geleistet. Die Caution soll für die Erfüllung aller und jeder Favre in Folge des Vertrages über den Bau des „Gotthard⸗Tunnels obliegenden Verpflichtungen, so wie für den Ersatz jedweden Schadens, welcher von 1.S. der eeeebhehheüat aus irgend welchem Grunde zugefügt worden sein möchte, haften. 8 8 nDie⸗ Gotshardbahngeselsschaft leistet Favre für den fertig ausgeführten Tunnel nach dem Ausmaße und Einheitspreisen Ver⸗ gütung. Fapre hat der Gesellschaft in dem Vertrage so günstige Preise zugestanden, daß, selbst wenn eine Ausmauerung des Tunnels in erheblich größerem Umfange nöthig werden sollte, als die inter⸗ nationale Konferenz vorausgesetzt hat, die Gesammtkosten des großen Tunnels sich gleichwohl bloß⸗ auf circa 50 Millionen (alles, somit auch die allgemeine Verwaltung, die Vorarbeiten, die Schienengeleise, das Betriebsmaterial u. s. f., gerechnet) belaufen werden und somit gegenüber dem Voranschlage der internationalen Konferenz und den bisherigen Annahmen eine Ersparniß von etwa 10 Millionen eintre⸗ ten wird. — Fapre übernimmt die Herstellung des Gotthardtunnels vollständig auf seine Gefahr und lediglich gegen Vergutung der im Vertrage festgesetzten Einheitspreise auf Ausmaß. Diese Einheits⸗
preise umfassen die Vergütung für den vollständigen Ausbruch des
8 rdtunnels auf das Normalprofil, für die Abfuhr und Ab⸗ 78 vnnc Nureas; für die nothwendigen Ausmauerungen, für die Herstellung des Wasserabzugkanales, nach der. Axe des Tun⸗ nels, für die Ausführung der Nischen, für die Beschotterung und Fußwege, für das Legen des Schienengeleises, überhaupt für alles dasjenige, was zur Vollendung des Gotthardtunnels nach
ie Einheitspreise begreifen ferner in sich die Vergütung für alle winakiem uun Ctegänsen, welche der Unternehmer zur . mäßigen Vollendung des Tunnels nöthig findet, also für bewegen e Kraft, Luftkompressionsmaschinen, Bohrmaschinen, EE11 bahnen, Werkstätten, Magazine, Arbeiterwohnungen, Spitäͤler, Werk⸗ und Ablagerungsplätze u. s. w., sodann auch für Abteusung und Ausmauerung eines Schachtes bei Andermatt, sofern der Unternehmer dessen Anlage für dienlich hält. Endlich umfassen jene Einheitspreise auch das Einstehen des Unternehmers auf seine Rechnung und Ge⸗
.
r für alle Zufälli keiten und unvorherzusehenden Schwierigkelte fecest sich bei 1 der Arbeiten in Folge der Beschaffen/ heit des Gesteines oder des Gebirges überhaupt, in Folge aufen gewöhnlich starken Wasserzudranges, in Folge von Elementarereignissean oder aus ähnlichen Gründen irgend welcher Art ergeben möchten.
Favre übernimmt die Verpflichtung, den Gotthardtunnel inner⸗ halb 8 Jahren, vom Tage der Genehmigung des Vertrages durch den schweizerischen Bundesrath an hereeanen in allen Theilen zu vol⸗ enden. — Die Gotthardbahn⸗Gesellschaft zahlt demselben eine Prämi⸗ von 5000 Franken für jeden Tag früherer Vollendung, wogegen ihm ein Abzug von 5000 Franken für jeden Tag späterer ollendung innerhalb der ersten 6 Monate und von 10,000 Franken für jeden Tag späterer Vollendung während der folgenden sechs Monate gemacht wird. Hat die Verspätung ein volles Jahr erreicht, so wird Favre außer Akkord gesetzt und seine Kaution verfällt der Gotthardbahn⸗ Gesellschaft zum Eigenthum. 1““ gie russährung des Tunnels nicht im Verhältniß zu der für die Vollendung desselben festgesetzten Frist vorwärts schreitet, so hat die Gesellschaft der Gotthardbahn das Recht, an die Stelle des Unternehmers zu treten und die Arbeiten auf Kosten und Gefahr des⸗ selben entweder selbst fortzusetzen oder durch Dritte fortsetzen zu lassen. Wenn Favre in Abrede stellt, daf die Voraussetzung vorhanden sei welche die Gotthardbahngesellschaft zur Ausübung dieser Befugni berechtigt, so hat der Bundesrath den Konflikt nach Anhörung von Experten endgültig zu entscheiden. Wenn dagegen die Frage streitig wird, welche Entschädigungsansprüche die Gesellschaft für den Schaden, der ihr aus dem Eintreten des in diesem Artikel vorgeschenen Falke erwächst, an Favre zu feellen berechtigt sei, so urtheilt das Bundes⸗
icht über den Streitfall. 1 1“ sach ganzen Tunnels erfolgt die Uebernahme desselben durch die Gesellschaft nach vorgängiger genauer Untersuchung der Bauten. Mängel, beziehungsmeise vertragswidrige Herstellungen, welche sich dabei herausstellen, sind auf Kosten des Unternehmer zu verbessern. Nach vorschriftsmäßiger Vollendung. des Tunnels und Uebernahme desselben durch die Gotthardbahn⸗Gesellschaft haftet der Unternehmer noch während weiterer zwei Jahre für gute Arbeit und gutes Material und hat derselbe innerhalb dieser Frist alle ein⸗ tretenden Schäden, welche nachweislich von Anwendung schlechten Ma⸗ terials oder von schlechter Arbeit herrühren, in seinen Kosten du verbessern, beziehungsweise ist die Gotthardbahngesellschaft besugt, die nöthigen Ausbesserungen auf Kosten des Unternehmers auszuführen. Mit Rücksicht hierauf wird während der Garantiezeit von der Kaution ein Betrag von Fr. 500,000 zurückbehalten, beziehungsweise ist für diese Summe eine der Fenihmne Sea zweier in der
Schweiz domizilirter Firmen oder Personen zu bestellen. Sng dee Ger Firwpen efensgens nach Mitgabe des Beschlusses des schweiz. Bundesrathes, betreffend Genehmigung der Statuten da Gotthardbahngesellschaft vom 3. November 1871, beziehungsweise der sachbezüglichen Erklärung des Gotthardausschusses vom 27. April 187¹ dazu angehalten werden könnte, die Maschinen und das Material womit die Bohrung des Mont Cenis⸗Tunnels bewerkstelligt wune ganz oder theilweise zu erwerben, ist Fapre verpflichtet, üin die do herigen Verbindlichkeiten der Gesellschaft einzutreten, ohne daß er hicr⸗ für eine Entschädigung zu beanspruchen berechtigt sein soll.
Um sodann auch der Verpflichtung gerecht zu werden, welche der schweizerische Bundesrath der Gotthardbahn⸗Gesellschaft bei Anlaß der Genehmigung ihrer Statuten hinsichtlich der Betheiligung des techni⸗ schen Personals, das bei der Durchbohrung des Mont⸗Cenis thätig war, an den Arbeiten für Ausführung des großen Gotthardtunnels aufgelegt hat, behält sich die Gotthardbahn⸗Gesellschaft gegenüber ihrem Mitkontrahenten das Recht vor, das erwähnte bei der urchbohrung des Mont⸗Cenis thätig gewesene technische Personal zur Haͤlfte in die Rechte und Pflichten eintreten zu lassen, welche sich aus dem gegen wärtigen Vertrage für Favre ergeben, wobei es die Meinung hat, daß, falls von dieser Berechtigung Gebrauch gemacht werden soll das fragliche technische Personal und Favre solidarisch verpflichter Mitkontrahenten der Gotthardbahn ⸗Gesellschaft würden. 8 Wenn die Gotthardbahn⸗Gesellschaft das ihr gemäß diesem Artikel zustehende Recht geltend machen will, so hat se dies binnen 4 Wochen, von dem Tage der Genehmigung des gegenwärtigen Vertrages durch den schweizerischen Bundesrath m gerechnet Favre zu notifiziren. Erfolgt innerhalb dieser In keine solche Anzeige an denselben, so ist er anzunehmen befugt, di die Gesellschaft darauf verzichte, von der fraglichen Berechtigung Gr⸗ brauch zu machen. — Falls dagegen die Gotthardbahn⸗Gesellschaft de Erklärung abgiebt, daß das bei der Durchbohrung des Mont⸗Cenis thätig gewesene technische Personal in den Vertrag eintrete, so hnt zwischen Favpre und diesem Personale beförderlich eine Verständigun über einen Geschäftsbetrieb Platz zu greifen, welcher eine ungef 2 und rasche Durchführung der Tunnelbaute zu sichern geeignet is Sollte eine solche Verständigung nicht binnen Monatsfrist, von dem Tage an gerechnet, an welchem die Gotthardbahn⸗Gesellschaft den Eintritt des technischen Personals des Mont⸗Cenis in den Vertrag erklärt hat, stattgefunden haben, so wird der schweizerische Bundesract nach Einsicht eines Antrages der Direktion der Gotthardbahn bie über maßgebende, für Favre und für das technische FeCG,,. Mont⸗Cenis verbindliche Beschlüsse fassen. Gegen diese Bescheac ist keinerlei Weiterziehung zulässig. — Alles, was während der Fin von 4 Wochen, binnen welcher sich die Gotthardbahngesellschaft ü den Eintritt des technischen Personals des Mont⸗Cenis in den Ver 1nn zu erklären hat, und während der weiteren Frist von einem Mon binnen welcher nach erfolgtem Eintritte eine Verständigung zwisch diesem Personale und Favre über die Art des Geschäfcscerlah Platz zu greifen hat, von Favre zum Zwecke der dssc des Vertrages vorgenommen worden sein wird, ist von dem techni 16 Personale des Mont⸗Cenis, falls es in den Vertrag eintritt, tn Weiteres als für dasselbe verbindlich anzuerkennen und gutzuheißen
Wenn Favre vor Vollendung des Tunnels mit Tot be sollte, so bleibt der mit ihm abgeschlossene Vertrag gleichwoh
9n
Kraft, und es treten somit die Erben desselben in die ihm aus den
Vertrage erwachsenden Rechte und Pflichten ein. Die Erben habane
dann aber im Einverständnisse mit der Direktion der Gotthar einen Sachverständigen zu bezeichnen, welcher den Bau des 126g tunnels in ihrem Namen nach Mitgabe der Vorschriften des diß trages fortzuführen hat. Sollte binnen Mongtsfrist ein Einpeesti 8 über die Person dieses Sachverständigen zwischen den Erben 28 d Direktion nicht erzielt worden sein und würde bei längerem Feha Nachtheil für den gehörigen Fortgang der Baute zu befürchten ehg worüber im Streitfalle der schweizerische Bundesrath 1u en. hat, so ist die Direktion berechtigt, den Sachverständigen far scgersm von sich aus zu bestimmen, als nicht eine Einigung über die Per desselben mit des Erben Favre’s erfolgt sein wird. ttbardbalhn Alle und jede Streitigkeiten, welche zwischen der Go Ser ven Gesellschaft und Favre in Folge des Vertrages oder Füa. 896 Grunde immer entstehen möchten und welche nach Mitgabe vnn weiligen Bestimmungen der Bundesverfassung und Bundesgesetzg dem an das schweizerische Bundesgericht gezogen werden können/ sindr im selben zur Beurtheilung in erster und letzter Instanz zu Fne . — Streitigkeiten zwischen den Kontrahenten des gegenwärtigen, g trages, welche gemäß den jeweiligen Bestimmungen der „ 5- fassung und Bundesgesetzgebung nicht vor das Bündesgerich gen 1 werden können, sollen der erst⸗ und letztinstanzlichen Beurdeger u Obergerichts des Kantons Luzern unterstellt werden. — 588 sei Bundesgericht zu urtheilen berufen ist, soll es ersucht 885 9 4 Entscheidungen nach Maßgabe der Luzernischen Gesetzgebung Vrschräta — Diesen Bestimmungen gegenüber werden diejenigen Vo azchn des Vertrages vorbehalten, gemäß welchen die Entscheidung einz Streitfälle dem schweizerischen Bundesrathe zustehen soll. 18 Es erübrigt noch, zu bemerken, daß einer der Hauptbewer str den Bau des Gotthardtunnels neben Favre die 8 ociege im lianat di lavori pubblici in Turin, an deren Spen. dieser Ge steht, war. Es konnte aber auch auf das neueste Angebot diic chr sellschaft nicht eingetreten werden. Sie beanspruchte 883 4 Bauzeit von 9 Jahren für den Gotthardtunnel, öS sich di nur eine sfolche von 8 Jahren verlangte, und ferner wollte 89 kunmc Verfall der Kaution von 8 Millionen Franken erst wenn der Agran innerhalb 11 Jahren nicht vollendet wäre, gefallen 69 er da avre den Verfall der Kaution schon zugestand, fa 08 nische
dl.
leberd unnel nach 9 Jahren nicht ausgebaut haben sollte. 1 statet sich das finanzielle Ergebniß des Angebots der Grattonis
Tod abgeben h
Baugesellschaft
um ca. 88 Millionen Gotthardbahn⸗Gesellschaft als weise des nunmehr
da
—-
Zur Bade⸗
82
Hof⸗Gastein. Heut, kamen Se. Majestät der D mit nächstem Gefolge auf Gastein in Hof⸗Gastein an. wechselt, verließen Se. Majestät unteren Ende desselben an und Worte und eingehende E lina zu richten,
prachtvollen Bl
ein Gedicht überreicht hatte. La⸗ Fürstlich hohenzollernschen Vill jestät zu Ehren eine
24 schwarz⸗weiß preußische und in deren Mit aus Blumen durch ander verbund
eine dreifach
der
dessen jüngstes umenteller, aus
en Masten, von te große und in sich
en. Anfang
grün umwundenen Säulen die
lichen Majestäten, sowie des Kronprinzen und Eckmast eine deutsche Flagge das deutsche Reichsbanner wehte.
Bogens befand Reichskrone,
Salvêo und am
darunter am Kranze aus Kornblumen, der
und eine
sich, von weiß
Ausgange der E
Montag, den 5. August eutsche Kaiser und
Nachdem hier se
rkundigu
eine deutsche Fahne wehten. Kränze grünem Nadelholz
1 und Ende grenzten eine Ehrenpforte, zu deren beiden Büsten Ihrer Kaiserlichen und der rj s
der Kronprinzessin standen,
Eingange in einem schwar
lionen Franken ungünstiger für die Fleck in der sjenige der Offerte Favre’'s, beziehungs⸗ pielten mit dem letzteren abgeschlossenen Vertrages. ü
Watzmannscharte und endlich nach über den Grat der Scharte gens betrat der
und Reisesaison.
diesen Marktflecken,
— 8.
deren Spitzen mit innerhalb befestigtem
sich befanden, verschlungene „Guirlande mit dieser Ehrenstraße
preußische Fahne,
em Bandelier
hrenstraße der Spruch:
In Gastunae aquis durae Tibi rursum cedant curae.
Die Villa reichischem Fahr
Empfang verbeten hatte
Begrüßungsfeier
das Wetter verschönte die tagen und gestern auf den war der Reise Sr. Majestät
sonniger Tag be Berchtesg
prächtigstes Sonntagskleid seine Nachbarn hatten über Nacht ihr übergeworfen, um nicht hirn
Alpenblumen, Preußens und
zu, die, schön
ruhe« Straße deutschen Blick über B. Eine Kolossalbü⸗
Ehrenpforte aus Tannengrün und auf Alpenruhe!« über einem
Sternen von Ed
über einer schönen grünen
pforte Edelweiß. Hier meindevertretung Krieger von 181 jäger in Nationa Fahnen und Em
sten Alpenblumen
Hallein und Re alten und Bitte vor
langte Erzherzog tanten in viersp der Kronprinzlich prinzessin
jungen acht Tagen Ober⸗Befehlshaber der süddeut
selbst prangte nenflor. Da
in
lichkeit in Hof
schieden. aden (4.
am Berge
Kronprinzen⸗Paar
erchtesgaden
ste des Kaisers
elweiß. Am
erwarteten
blemen. en in ichenh
Damen⸗ all waren Krieger von
Karl Ludwig
begrüßt.
mit dem kleinsten Gefolge in Be
Knappschaft,
ann erschien er
zeigte blinkte in den Königssee, bereitet war,
wurde eine Spazi
die
sich
merkten wir die
Feuerwehr und Rhein«. Hunderte riefen: allen Seiten flogen d an der Ehrenpforte
Jung und Alt Sträuße in
ganzer
den Wagen
auf das
Sonne Pracht. wo alles unterblieb erfahrt in die
preußischen Ge
General Schweinitz und Hrn. v.
Grafen Pückler,
v. Lauer und and
zurück. 5. Auagu lichen Hoheit nommene Abdztg.«: Am begleitet von sein
erchtesggaden weg und welche zwischen
streitbrücke, Ilsank über
st.
em Adjutanten, gelangte
meister Hornberger von Verchtesg
Schopbach bereits,
jagd verbunden werden sollte. Lieutenant a. D.
da die Anstei
Ney, zugleich
ann Kaufmann L. Bleyenberger
epäckträger un
aanker,
ollte. Aber der sich plötzlich mit Haupt des unter hestigen Do niederströmten. Die Jagd nunmehr,
sändig durchnäßt
sur Schopbach⸗Diensthütte.
vervollständigten er Hebenstreitbrücke genommen, von welch
Die Blitze war leider 1 zeitig die S em Unwetter zu schützen. dem Regen sortgesetz
ter das
Feststunde.
August) angethan.
ater den Ehrenpforten aus den Fahnen in den Farben des neuen Bayerns zurückzubleiben. Regens strömten ganz Berchtesg im nationalen Feiertagsputze
auf
Dazu kamen u
Revue schen Bundestruppen. 1 1 in Civil mit semen beiden Adju⸗ änniger Extrapost von Salzburg an, en Villa vor, vom Kronprinzen und v Victoria Der Kaiser traf präzise Die Kapellen der die »Wacht am »Willkommen!« und von Wagen. Der Kaiser ließ halten, und war unermüdlich von nehmen und zu danken. Menge noch einmal dankend »Alpenruhe«.
Liedertafel spielten »Hurrah!« und ie Alpensträuße in den
Empfang zu »Hurrah!« der am offenen Fenster der Villa offenen Wagen zur Spazierfahrt vor — zum
zum auf Wunsch schöne an der königlich⸗bayerischen Villa.
der Hebenstreitmühle und dem Ramsauer Achen führt.
Anführung des
Personal wurde der Weg b er aus nach kurzer Rast die Jagd beginnen
1 deutschem,
⸗Gastein sichtlich überrascht.
Deutschen Aber trotz
seit drei wird stolzen vom
bewohnt und den der ragte Balcon auf. Ein
und Kinderhänden. Gäste herübergekommen.
vor dem Kronprinzen,
rchtesgaden ein.
Der an und
erstenmal. Die Partie 1ö Empfang es Kai ers;, Ramsau unternommen, vorüber Der Kaiser saß neben der Kron⸗
prinzessin, der Kronprinz rückwärts. In den anderen Equipagen be⸗
sandten in Wien und Muͤnchen, Werthern, den Ceremonienmeister
den Flügel⸗Adjutanten Grafen Lehndorf, Leibarzt ere. Um 6 Uhr fuhr der
Kaiser nach Salzburg
Ueber eine von Sr. Kaiserlichen und König⸗ it dem Kronprinzen von Berchtesgaden aus unter⸗ Besteigung des Watzmann berichtet die 29. Juli Mittags
„»Augsb. nach 1 Uhr fuhr der Kronprinz, Oberst⸗Lieutenant v. Mischke, von um 2 Uhr zur sogenannten Heben⸗ dem Brunnhause Dort wartete der Forst⸗ aden mit dem Förster Aigner von
ung des Watzmann mit einer Gems⸗ erner waren unter den
Begleitern Verwalter der Villa Alpenruhe, von Berchtesgaden. Eine Anzahl Bergführes Johann Jl⸗ der Expedition. Von nach der Alpe Kühroint
Himmel, der bisher so freundlich gelächelt, überzog
Gewitterwolken, Watzmann mit dichten nnerschlägen und Blitzen furchtbare fuhren hinauf hierdurch pöllig verdorben, — und es galt chopbach⸗Diensthütte
mit triefenden
Kaum
die das kurz vorher noch freie Massen umhüllten, aus welchen Regengüsse her⸗ und herab in wildem Feuer.
zu erreichen, um sich vor
Unverdrossen wurde der Weg unter strömen⸗ t und so gelangte
te man glücklich, aber voll⸗ Kleidern gegen 7 Uhr Abends dort angekommen, klärte sich mit
einem Male der Himmel, in prachtvollem Glanze senkte sich der Abend
hernieder von den Bergen.
einem
Gegen 10 Uhr
⸗
n das Schlafgemach, — welches
gebrachten Decken lediglich i öhnliche b lediglich in dem gewöͤhnlichen Heulager vun Jagdgehilfen bestand.
0
d hr, war der as Ansteigen der dem Kron rinzen wesenen
Watzmannsprtze.
noch das Vergnügen,
über 40 an
8 g Die Gepäckträger kürzeren Wege bei der Die 8- herumliegenden Steine Souper vorbereitet. wechselt, wurde im
in einen Heerd Nachdem der Freien in fröhlicher Laune weidmännisch soupirt. zog sich der Kronprinz mit
1 waren schon vorher auf nsthütte angelangt, hatten schnell zusammenigesczt und Alles Kronprinz den Anzug ge⸗
seinem Adjutanten zurück außer den nothwendigen mit⸗
gerüstet, gegen 4 Uhr begann Während des Ansteigens ward die zur Jagd bestimmt ge⸗ der Zahl, auf einem grünen
37 Uhr Abends, V König von Preußen Reise von Salzburg nach Wildbad vnelj die Pferde ge⸗
hielten aber am geruhten einige Minuten hindurch ngen an den Besitzer der Villa Caro⸗ Töchterchen Sr. Majestät auf einem Edelweiß und Kornblumen bestehend, ugs der Straßenflucht der ehemals a Carolina war von diesem Sr. Ma⸗ lange Ehrenstraße errichtet worden, bestehend aus herab abwechselnd eine Die einzelnen waren ein⸗ die b be⸗ 86 Seitin 2 üeieebt Ihrer Kaiserlichen und König seit 10 Jab G hren war, ist e betrifft — im vorigen Monat um 136 darüber aber als Oberhalb des grünen umweht, die deutsche gange varz⸗weiß⸗rothen Ce blingsblume Sr. Majestät, das Wort
preußischem und öster⸗ Se. Majestät im Wildbade sich jeden n, waren Höchstdieselben über diese ““
uch d Nach anhaltenden Regen⸗ Bergen ringsum frisch gefallenem S
zum chnee nach Gastein ein ebenso warmer
wie
hatte heute sein fröhlichstes und Sogar der Watzmann und frischestes weißes Schneekleid Tannengrün und Reiches, des rieselnden aden und die nachbarlichen Bergdörfer schon von Mittag am Anfang des Fleckens, gelegen,
an der Villa »Alpen⸗ an der Salzburger Wochen vom vollen Watzmann hat.
Alpenblumen rief: »Willkommen geschmackvollen W aus Moos mit Eingange von Berchte 1, fahnen⸗ eine riesige Kaiserkrone
sgaden schwebte und wappengeschmückten Ehren⸗ aus Tannenzweigen, Moos und viele Hunderte den Kaiser: „ die Knappschaft des Salzber 3 — 1815 und die jungen von ltracht, Feuerwehr und L
die Ge⸗ gwerkes, die greisen 1870 — 1871, Gems⸗ iedertafel. — Alle mit ihren nzählige Sträuße der schön⸗ Auch von
Die 120 Berchtesgaden hatten auf ihre dem Um 12 Uhr
und fuhr bei on der Kron⸗ 2 Uhr
Um 4 Uhr fuhren die und in derselben Minute Watzmann auf vor⸗ dafür
gew der Förster d. Am nächsten Morgen, den 30. Juli früh Kronprinz schon wieder
war einige dem trigonometrischen Signale auf, ein laut schallendes Hoch auf den in die Berge hineinrief. enthalt auf der
Watzmannspitze. dem Watzmann 1
estalt des Kronprinzen erblickten sie auch. Na
getragen,
das in einer Nische des tri
angetreten. Warmbrunn, ü hier eingetroffen: Badegäste 682 F laut Kurliste bis 31. Personen, mithin mehr
mit 151 Personen und Während der Besuch in
als im Jahre 1867; bekanntlich das beste Norderney, 1. August. Wetter recht Reaumur. Sturm und und Herbstgarderoben, Vorschein. schlag. Das Nacht konnte
Gummiröcke, Dagegen entschädigte Meer bot einen imposanten
Oberhand behalten zu wollen. in etwa 4 Stunden statt. Saison gültig, 3 Thlr.
lieblichen Emmerthale wurde gestern
bekener Eisenbahn von
oberhalb Hameln auf sich, bei einen Beweis geliefert hat,
terial
Seebäder geben
Hafens, in unmittelbarer rung, Verbesserung und Verschönerung gebaut und sind die ein neues bequemes Badefloß Badeortes sind ausgedehnte Gartenanla menaden angelegt. Die Preise der warme Bäder 3 Thlr. 18 Sgr.; kalte 6 Sgr. und für Kinder 27 Sgr.; im 4 Thlr. und für Kinder 1 Thlr. 15 Sgr nung). Die Preise Woche für ein Zimmer 2 Zimmer 6 bis 8 Thlr. in der Badeanstalt für ein
für Kinder auf 7 bis 12 Sgr.; Verpfle Büsum. Das Bad ist am Ausf belegen und hat starken Wellenschlag. à Bad 3 Sgr. 9 Pf. Bead 5 Sgr. 3 Pf., und Beköstigung im 12 Sgr., für Kinder schnittlich pro Woche
2 Thlr. 12 Sgr.
Badehaus für 4 Thlr. 6 Sgr. 5 Thlr.
In den I
d das prachtvollste Meerleuchte kämpfen Regen und Sonnenschein, aber
zu sehen, Verlauf t setzten. Kronprinz die Spitze des großen Watzmanns. Minuten vorangeeilt und pflanzte die worauf dann de n»Kronprinzen des Deutse Ungefähr eine Stunde lang wä Nicht leicht,
onometrischen S wahrt wird, wurde der Rückweg über die Gugel⸗
1. August. Während des Mo d amilien mit 1097 Erholungsgäste 1540. Familien mit 2575 Personen.
wie einer
halben Um
8 Uhr
des
Im Ganzen sind
rrliste Juli angekommen: Badegäste 1446 Familien mit 2162 Personen und Erholungsgäste 2512 Fa
1 ersonen. Juni der zahlreschste Badegäste Personen geringer gewesen,
der letzten 10 Jahre. etzten drei Tagen war das ungemüthlich; das Thermometer fiel von
6⁰°
auf 140
Regen verscheuchten die Sommertoiletten, Regenschirme allerdings der schöne Wellen⸗
kamen zum
Anblick und in vergangener
Pyrmont, 4. August. Unserem Bade eine tet durch den Revisionszug auf der Strecke G Hameln nach Pyrmont. die mit großer Sehnsucht lange Zeit des Moments geharrt hat, wo die Schienenwege ihren Arm bis in die hiesigen Berge ausdehnen, war das Heranbrausen der Lokomotive ein historisches und im hohen Grade befriedigendes Ereigniß. Der Befund Besondere Aufmerksamkeit zog die solide Ueberbrückung der Weser ei welcher das Hüttenwerk Dortmund wie in kurzer zum Brückenbau geschaffen werden kann. Strecke Hameln⸗Pyrmont ist auf den 10. d. M. festgesetzt.
für Wohnuna in der
n beobachtet werden.
eute es scheint der letztere die
Außer den bereits mitgetheilten Verbindungen dieser Insel mit dem Festlande findet eine tägliche Dampfschiffverbindung von Emden Preis 2 Thlr.;
Retourbillet, für die ganze
und dem gesammten Ueberraschung berei⸗ der Hannover⸗Alten⸗ Für unsere Gegend,
fiel zufriedenstellend aus.
Zeit ein großartiges Ma⸗ Die Eröffnung der
— Ueber einige an den holsteinischen Meeresküsten befindlichen wir nachstehende kurze Notizen:
e Borby. Das Seebad liegt am nördlichen Ufer des Eckenförder
Nähe der Stadt Cckernförde; für Erweite⸗
der Bade⸗Etablissements sind
in diesem Jahre 6400 Thlr. verwendet, es ist ein
geräumiger Kursaal
Räumlichkeiten für die Warmbäder erneuert, auch ist hergestellt.
Zur Verschönerung des
en mit entsprechenden Pro⸗ Bäder betragen 8s für Erwachsene 1 Thlr.
9
à Dutzend:
onnement für Erwachsene (inel. Wäsche und Bedie⸗ Badeanstalt betragen pro bis 4 Thlr. 24 Sgr., für
Die Preise für die Beköstigun stellen si Diner für Erwachsene dag 46 8
13 Sgr. 6 Pf.,
ung pro Tag auf 1 Thlr. uß der Elbe in die Nordsee Preise der Bäder: „ pro Dutzend 1 Tblr. 12 Sgr.; für Damen a pro Dutzend 1 Thlr. 21 Sgr. Erwachsene und in Privathäusern durch⸗
für Herren
Preise für Wohnung pro Woche 8 Thlr.
Gluüͤcksburg. Das neu eingerichtete Bade⸗Etablissement liegt
in einer Hafens. Preise der Bäder: in den Gasthäusern inkl. Privathäusern ohne Beköstigung mit 1 resp. 2 Mtten wöchentlich mehreren Zimmern Bucht in der Nähe der Stadt Lütjenburg. 6 Sgr. Preise für Logis und Beköstigung 1 Thlr. 15 Sgr.) 2 Tblr. 18 Sgr.
Heiligenhafen. Das Bad großen Belt in unmittelbarer Nähe graphen⸗Station.
JFrivatlogis von 7 Thlr. Sgr. Preise der Bäder: Karrenbäder 3 Düsternbroock (Bellevue) sind afens roock. warme 3 Thlr. 18 Sgr. Preise für 1 Zimmer 3 bis 10 Thlr., in Privathäusern 4 bis 12 er Sgr. B. Bellevue. pro Tag 21 S pro Woche 1 Woche 6 Scharben 8 Schwartau entfernt. Woche, jedes Bett wachsene 12 r für Kinder für Kinder 3 Sgr. Westerland
Preise für Wohnung r. bis 3 hlr. 6 Sgr.
mehr 1 Thlr.
Beköstigung für ein Zimmer 10—14 Thlr., 18 Thlr. 8JSa der Bäder: Karrenbäder 15 Sgr; Mittagstisch im Abonnement Wyk auf Föhr, Nordseebad. Preis und Zimmer 3 — 5 Thlr., Couvert an kaltes Seebad 9 Sgr., 3 Sgr., ein Regen⸗ oder Sturzbad 7 ½ Sgr. Rüdesheim, 4. Au den letzten Wochen außerordentlich gehoben. der Verkehr an Gasthöfe erfreuen vollständig belegt
Ausflügen V prachtvolles Landschaftsgemälde,
dem glatten Spiegel Bild. Die Zahl der und manches schöne Waldfest wurde dort von auswärtigen Gesangvereinen gefeiert.
des Rheins sich erhebt
21 22 ½
Touristen nach dem Ni
schönen waldreichen Gegend am Ausgange des d warme Seebäder 12 Sgr., Sitzbäder 7 Sgr. Kalte Bäder 3. Sgr., pro Dutzend 1 Thlr. Preise für Logis: Beköstigung pro Woche für 1 Wohn⸗ und 1 Schlafzimmer
5 bis 7 Thlr. wöchentlich 10 bis 15 Thlr. Das Bad liegt an der Ostsee in der Hochwachter Preise der Seebäder à Bad
für zwei Personen in e
liegt auf der Stadt, hat Post⸗ und Tele⸗ on. Preise der Wohnungen: ro Woche, für jedes Bett mehr woͤchentlich 24 Sgr. an. Table d'höte Sgr., Wellenbäder 4 Sgr. an der Westseite des Kieler⸗ unmittelbar am Düsternbroocker Gehölz belegen. A Düstern- Preise für kalte Seebäder pro Dutzend 1 Thlr 12 für Logis im Badehotel pro Woche im Hotel Düsternbroock Thlr.; Preise für Beköstigun Badeanstalt Table d'höte 18 Sgr., im Hotel Düsternbroo 1 pro Woche 4 bis 20 Thlr. hlr.; jedes Bett mehr Table d'hôte à Couvert 1 hlr., per Thlr., ganze Pension per Woche 12 Thlr. liegt an der Neustädter Bucht, Preise der Wohnungen 3 bis 7 Thlr. pro reise der Bäder: warme für Er⸗ 7½⅔ gr.; kalte Pension 1 Thlr. 12 Sgr. à P. auf Sylt, Nordseebad. Preise vathäusern 3 — 6 Thlr. pro Woche, in den
e für Wo nung pro Woche Table Sdohr 2 p 9 ein warmes Seebad
ust. Der Fremdenverkehr hat sich hier in
boote bringen täglich eine große Zahl von F Sonntagen ein massenhafter. sich eines so zahlreichen Besuchs, sind. Die Kurfremden der Badeorte Kreuznach, Ems, Johannisberg und Wiesbaden lieben es besonders, auf ihren Rüdesheim und den Niederwald zu besuchen. gegend Rüdesheims gewährt dem Naturfreunde das nicht selten Sonne in wunderbar schöoͤner Beleuchtung erscheint. zuweilen der Mond wie eine feurige Kugel am
l f
ederwald ist eine enorme,
Flensburger
8 bis 9 Thlr.; in
Familien⸗Logis von
für eine Person pro Tag inem Zimmer pro Tag
einer kleinen Insel im Ein Zimmer 2—3 Thlr.
Pension in im Hotel 12 bis 15
sie! zusammen Stunde Mor⸗ Ilsanker Reichsfahne auf r Förster Aigner schen Reiches⸗ hrte der Auf⸗ 1 so versichern alle mit seit langen Jahren vertrauten Begleiter, hat es je einen so prachtvollen Morgen wie diesen gegeben. ppgen 8 Uhr Morgens Hunderte von Augen und auf der Spitze
einem Aufenthalte v dem noch der Kronprinz seinen Namenszug
Unten suchten Fernröhren die 3 Watzmann und on einer Stunde, nach⸗ in das Gedenkbuch ein⸗ ignales aufbe⸗ und Stubenalpe
nats Juli sind Personen und
Familien mit 4128 als im vorigen Jahre: Kurgäste 109 Familien Passanten 714 Nummern mit 1168 den Monaten Mai und er — was nämlich die wirklichen
Sgr., für
4 bis 16 in 24
pro Tag 6 Sgr, 2 Meilen von
für Erwachsene 6 Sgr., erson.
für Logis in Pri⸗ Gasthäusern mit voller für 128 Zimmer 14 bis ½ Sgr., warme Bäder Sgr
0 Sgr.; ein 15 Sgr., ein Sitzbad
Eisenbahn und nmpf. remden. Namentlich i
Unsere renommirten daß sie nicht selten
Die Um⸗ vorzugsweise ein bei untergehender Und wenn dann fernen Horizont über iegt vor uns ein schönes
on in diesem Sommer m Freitag Nachmittag
trafen viele Turner aus Oesterreich auf ihrer Reise nach Bonn hier ein, welche den Niederwald und den Rochusberg besuchten. Auf den vorspringenden Höhen des Niederwaldes, Ramstein und Lein ipfel, unter denen die Wahl für Aufstellung des großen Nationaldenkmals getroffen werden soll, sind Fahnenstangen mit einem Brettergürtel in den deutschen Farben aufgestellt, um diese Punkte den Reisenden be⸗ sonders bemerkbar zu machen.
Graubünden. Herr Müller⸗Wegmann von Zürich, Mitglied des Alpen⸗Clubs, hat den Conducteuren des Kantons Graubünden eine Tabelle 8* Geschenk gemacht, auf welcher die Höhe der Lage aller Ortschaften und Bergpässe an den verschiedenen Postlinien ver⸗ zeichnet und dabei ist sehr ü;bersichtlich jede einzelne Linie beson⸗
sind,
ders mit allen an ihr liegenden Städten und Dörfern aufgenommen, wenn die letzteren auch auf diese Weise mehrfach genannt werden. Die Conducteure werden so in den Stand gesetzt, den Reisenden Aus⸗ kunft zu geben. Es haben pariser Fuß über dem Spiegel des mittel⸗ ländischen Meeres in französischen Metres: Chur 1816, Thufis 2297, Splügen 4464, Splügen⸗Verg 6517, Clefen 976, Bernhard⸗Berg 6351, Roveredo 914, Bellenz 683, Jlanz 2210, Disentis 3540, Ober⸗Alp 6317, Andermatt 4445, Parpan 4633, Parpan⸗ aßhöhe 4775, Maloja 5575, Castasegna 2216, St. Moritz⸗Dorf 5714, Bernina 7185, Puschlav 3112, Campocologno 1650, Tiran 1416, Schuls 3725, Flügla 7404, Davos⸗Platz 3790, Schiers 2118, Albula 7120, Al⸗ ven⸗Bad 2862, Gotthard 6508, Tiefencastel 2737, Schweiningen 3808, Julier 7040, Simplon 6188, Stilfer⸗ och 8663. — Die Sektion Monte Rosa des I lpenklub hat am 21., 22. und 23. Juli die neu erbaute Klubhüͤtte auf dem Zinalgletscher hinten im Val d'Anmiviers feierlich eingeweiht. Die »Walliser Zei⸗ tung⸗ giebt eine Schilderung dieser Festlichkeit, in welcher es u. A. eißt:
Die Ersteigung des Mountet am Montag schwerlich. „Das Ueberschreiten des Zinalgletschers ger als drei Stunden. Aber diese dhge et wurde reichlich auf⸗ gewogen durch das Schauspiel, welches sich auf der Höhe des Mountet, da, wo die Klubhütte errichtet ist, den erstaunt i Wi Man befindet sich 10,000 über dem Meer. Ringsum starren Gletscher und Schneefelder, überragt von den Gipfeln des Rothhorns des Gabelhorns, der Dent Blanche und des Grand⸗Cornier.
Zwischen diesen hohen Spitzen sieht man die Passagen des Triffts von Durand und der Dame blanche. Der Anblick dieser wunderbar schönen Gebirgseinsamkeit brachte einen tiefen Eindruck auf alle An⸗ wesenden hervor. Jetzt stimmt das Musikcorps Valeria das „Rufst du mein Vaterland« an, und die Echos der einsamen Felswände aller Bergriesen ringsherum wiederholen bis in ferne Eisschluchten die harmonischen Klänge der Nationalhymne.
Um 5 Uhr sollte die Einweihung der Klubhütte stattfinden, aber um 4 Uhr hüllten sich die Berggipfel in verdächtiges Gewölk, ein Ge⸗ witter bricht los und bringt die Gäste von Mountet in nicht geringe Verwirrung. Der mächtig rollende Donner ruft rings die Lauinen wach, die mit furchtbarem Getöse von den Felszinnen niederstürzen. Die Klubisten suchen Schutz unter überhängenden Felsen.
Die Damen erwarten in der Klubhütte das Ende dieses Schau⸗ spieles, das nach gerade sehr bedenklich zu werden droht. En lich, nach einigen Stunden lichtet sich das Gewölk, Sterne funkeln ei einem Theile der Tourigen kehrt die frohe Laune wieder und endlich schloß ein Feuerwerk den erei nißreichen Tag. — Schließlich boten der Aufgang des Mondes um Mitternacht und der Aufgang der Sonne um 4 Uhr herrlichen Anblick. Nach eingenommenem Frühstück wurde der Rückweg angetreten.
Ostende, 2. August. Nachdem der Großherzog von Sachsen⸗ Weimar am 31. Juli abgereist war, langte gestern sruh 10 Uhr die Kronprinzessin von Italien mit Gefolge hier an und stieg in den für sie be⸗ reit gehaltenen Apartements im Hotel royal de Prusse ab, wo dieselbe die anze erste Etage bewohnt. Außerdem befinden sich von fürstlichen ersonen noch der Fürst von Schwarzburg⸗Rudolstadt und zwei Prin⸗ 6 von Württemberg und Oldenburg hier, während der König von
elgien und andere höchste Herrschaften nächstens erwartet werden. Um Ostende zu füllen, bedarf es jedoch noch sehr vieler Fremden, deren Zahl, wahrscheinlich wegen der übermäßigen Theuerung in mancherlei Bedürfnissen, entschieden geringer wie 1871 um diese Zeit ist.
Trouville, an der Mündung der Touques in den Kanal la Manche, reizend gelegen, war vor wenig Jahren noch ein Fischerdorf, jetzt ist es ein hüͤbsches Städtchen von erwa 5000 Einwohnern und ein von der vornehmsten Gesellschaft besuchter Seebadeort, mit vielen zum Theil sehr geschmackvollen Landhäusern. Der Strand aus reinem, festen Sande bestehend, flacht sich allmälig in das Meer ab und bietet vorzügliche Badeplätze dar. Am Strande befinden sich ein Etablissement des Bains, ein Kasino mit Tanz⸗ und Concertsälen, Lese⸗ und Spielzimmern. Breite Quais fassen den Strand und Hafen, der etwa 120 Fischerbarken aufnehmen kann, ein. Man macht Ausflüge nach der Chapelle d' Hennequeville, mit einem unter⸗ irdischen, in den Felsen gehauenen Gange, nach Vierville, nach dem Château d'Aguessau, einem hübschen, dem Prinzen Murat gehörigen Schlosse, welches, auf einem Hügel gelegen, die Aussicht über Stadt und Meer beherrscht. In der Nähe von Trouville sind die Ruinen des alten Schlosses Bonneville sur Touques, einst ein Lieblings⸗ aufenthalt Wilhelm's des Eroberers.
Telegraphische Witterungsberichte v. 9 August.
“
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Bar. AbwTemp. Abw . Allgemeine M. Ort. E. T. SF,. v. Wind. 7 Moskau 332,0q — 15, — Windstillc. heiter. „ Danzig 334,0 2,5 1I1, 8 — 0,6 bedeckt.
10. August.
Haparanda. 334,9 9,8 SW., schwach. bedeckt. Cbristians. 337,8 9,1 S., schwach. sleicht bewölkt. Hernösand 336,3 99 N., schwach. shalb bedeckt. Stockholm. 335,9 NNO., schw. bedeckt.¹) Skudesnäs. 336,7 N., schwach. halb heiter. Frederiksh. — SW., schwach. — ²) Helsingör. W., schwach. — ⁸) Memel. 335,8 NW., schwach. wolkig. Flensburg 336,9 W., schwach. heiter. Königsbrg. 336,0—0 2 NW., stark. ttrübe. Purbus.. 334,6 +0, 2 SW., schwach. wolkig. Kieler Haf. 339,2 — WSW., schw. schön. Cöslin W., schwach. zieml. beiter. Wes. Lchtt. 32 SSW., mässig. heiter. Stettin. 338,1 + 1, 5 WNW., schw. heit., gest. Reg. Gröningen 337,3 — 080., schwach. bedeckt. Bremen 337,5 N., mässig. heiter. Helder 336, G 88S0., schwach. Berlin 337,5 SW., schwach. ganz heiter. Posen 335,5 — 1,2 NW., mässig. zZieml. heiter. Münster 335 5 9,2 — 2,6 NW., schw. heiter. Torgau 335 2 9,8 — 2,3 NNW., mässig. ganz heiter. *) Breslau... 332,7 11,2 — 1,2 W., schwach. wolkig. ³) Brüssel 336,2 13,6 — [080., schw. bedeck:t. ³) Cöln .335,9 10,8 — 2,4 S., mässig. bedeckt. Wiesbaden 334,2 8, — NW., s. schw. heit., gest. Reg. -e“ 332,9 9,8 — 2,4 NO., sebhwach. starker Nebel.*) Havre 335,8 14,2 — SW., lebh. trübe, Nebel. Garlsruhe. 334.,1 — 10,% — SW., stll. ewejhe Pari 336,8 8,6 S., mässig. Regen.
12, 10,0 — 2,3 11,0
†1, 9 †1, 2 +0, 5 g + 0,7
10,5 + 0,7
ZZZZ1141“
„ St. Mathicu 336;4 12,8 — WsW., lebh. trübe. „ (Constantin. 335,4 20,0 S., still. schön.
¹) Nebel. Max. 17,6. Min. 11,8. schwach. ³) Gestern Nachmittag NW. ⁴) Gestern Regen. ³) Nachts Regen. ½) Starker Regen in Inter- vallen. ⁷) Gestern Nacht Gewitter,
Hagel und Regen. Innsbruck, 8. August.
¹) Gestern Nachmittag W. mässig. Strom S. Strom N.
. Gegen 7 Uhr Abends und 5 wurden hier sehr heftige Erdstöße verspürt. Kamine stürzten. in Sen⸗.o 5 Uhe Abende 48 — Am 24. Juli gegen r Aben el zu Lame bei — dome in Frankreich sbire cr e er) ein Aerolieh von ven.
E er drang 1 ¾ Meter tief in die Erde und zersprang in drei ücke.
6 Uhr Mor⸗