1872 / 271 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Nov 1872 18:00:01 GMT) scan diff

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Belgien. Brüssel, 13. November. Die Repräsen⸗ sicher eraen nden Werthvapiere dienen, die mit allen Ländern tantenkammer wählte in der heutigen Sitzung das frühere eechselt werden. Solche Werthpapiere aber sind mit Vorsicht auf⸗ Bureau wieder. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten ataufen will) man nicht ein Steigen der „Wechselceurse, zuwege brachte einen Gesetzentwurf ein, betreffend die Zustimmung der bringen, das auf gefaͤhrliche Art glich den Handel belasten und fast Kammern zu dem zwischen Heittschtand und Belgien im letzten ugenblicnich das Maoͤrgeld hingusbringen würde. Das vatsich benn Juli abgeschlossenen Vertrage üͤber die Wiederaufnahme des duch user; Finauzperwaltung angekegen sein lassen. Mit der gehe⸗

chlo b igen Vorsicht aiistaufend, hat sie zu einem güinstigen Satze Tratten Eisenbahndienstes seitens Belgiens auf der auf Fegftscham Ter. 20 Beürse end 1ns len Lhebern n Bairüs cf,a8 nean ritorium belegenen Strecke der Wilhelm⸗Luxemburg⸗Bahn. vif ge von 450 Millionen

verschafft. 2 1 3 Großbritannien und Irland. London, 12. November, Sie hatte lch auf, diest Morkehwang nicht e Bei der Die Königin der Niedewlande 18 von ihrer Besuchsreise

ersten ve nhg He F;. A vefrawnermesenn guch das Aussehen des Pefhh 1“ 1 kopäischen Marftes überhaurt war, es für rathsam gehalten, die im Norden von Großbritannten nach Claridge's Hotel hierselbst Fürc sam gehalten⸗ zurückgekehrt. 8 40 Mitgliedern bestehende birmanische

Gewähr für die Zeichnung der ganzen hinssireshüm. sich zu sichern; Die aus

es köostete das dem Stagtsschatze eine Kommission, die man, Angesichts Gesandtschaft hat⸗ London verlassen und sich in der birma⸗

iner zwet Milliarden⸗Operation, die noch nicht dagewesen war, wo berschmerzen durfte Bei der zweiten Anleihe im letzten Juli 1o; nischen Staatsyacht über Dover und Voulogne nach Partis be⸗ geben, von wo aus diesekbe nach Ocutschland gehen wird.

onnten Zweifel nicht mehr obwalten, und nahm die Fimanzverlaltung Wie der »Daily Telegraph« mittheilt, entbehven die mit

l einem ganz anderen Mittel ihre Zuflucht Sie sicherte nicht die Bezug auf das Befinden des Premier⸗Ministers Gladstone

Garantie für die Zelchnung der Anieihe, die gewiß war, sondern die für den Wechselcours, der in aungewöhnlicher Weise hätte steigen gehegten Besorgnisse der Begründung. Auf den 15. d. M. ist eine Kabinetsberathung anberaumt.

ünnen. Wir haben uns also à fortait und billig für 790 Millionen

Franken Tratten auf Deutschland perschafft. a überdies die, durch 14. November. (W. T. B.) Die gestern Abend und heute früh fälligen Posten vom Kontinent sind aus⸗

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82 bu nhibu em eehn nein en llen ediktkäßigen a zur eAnen Hälfte im Oktober 1873; zur andern Hälfte aber im April 1874 nach Vorschrift des V 8 8 5 dit 8 Fsga 75 an die allgemeine Landes⸗Rezeplur⸗- kasse Abztsühren ist) in Vorschlag. 1 Was die dritte Proposition einer Modifikation der bestehenden

Landesverfassung betrifft, so haben Se. Königliche Hoheit der Groß⸗ berzog die von Ihren getreken Ständen auf vorjshrigentLandtage zu solchen Verhandlungen erwählte Deputation einberufen kassen, und werden die derselben herausgegebenen Borlagen mit dem über die Verhandlungen geführten Diaxrium dem Landtage zur Beschlußnahme vorliegen. Se. Königliche Hoheit der Großherzog Neben Lillerhschstsich Dabei der Hoffnung dvin/ dasß Ihre gekreuen Stände die von einem TFheile der Deputation gegen . n Ferhobenen prinzipiellen Bedenken bei reiflicher Prüfung nicht theilen; und daß dieselben durch eine eingehende Erklaärung uüber die Vorlagen⸗ zu einer an die beste⸗ enden geschichtlichen Verhaͤltnisse des Landes ssch Ansschließenden Mo diftkatton der Verfassung Se. Königliche Hoheit in Allerhochstihrer landesväterlichen Fürsorge für das Wohl dis Landes unterstüten werden. Insormeit die Vepeeätion auf das Einzelne der Vorlagen eingegangen ist, haben Se. Königliche Hoheit die im Laufe der Ver⸗ handkungen gemachten Bemerküngen schon jetzt einer Prüfung unter. ogen) und sind Allerhöchstihre Landtags⸗Kommissarten beauftragt den getreuen Staͤnden weitere Mittheilungen darüber zugehen zu kassen, in wieweit diese Bemerkungen Berücksichtigung gefunden haben.

mäßige Regicrung des Landes; Anderes wollen, wäre eine e⸗ 8eSeeon und die surchtbarste von allen. b eine neue R

1“ 1

1 bis 5 des nachfolgenden Artikels bezeichneten Fälle die anderweite Wahl eines Abgeordneten für eine Stadt oder einen Wahlbezirk vor⸗ unehmen ist, und seit der ersten Wahl die Zahl der Wahlmänner zurch Tod oder Verlust der für einen Wahlmann erforderlichen vcg, 7 lichen Eigenschaften sich um ein Viertheil öder mehr vermbeeab so werden an die Stelle der Abgegangenen neue Wahlmänner gewählt. Art 48. Die Abgeordneten zur Zweiten Hammner werden auf die Dauer von sechs Jahren gewählt. 8 E Wish jedoch die Zweite Kammer alle drei Jahre in der Wel- theilweise erneulert, daß nach Ablauf der ersten drei Jahre 8 Wahr. periode die Hälfte austritt und durch neue Wahlen ersetzt 8* nhi⸗ nach den ersten drei Jahren austretenden Abgeordneten wer en, 8 i9 die Zweite Kammer vollstaͤndig durch neus Wahlen im ganzen Lande gebildet worden ist, in einer Sitzung der Zwesten Kammer derart durch das Loos bestimmt, daß von den Abgeordneten in jeder Pro⸗ vinz die Halfte ausscheidet. Außerdem findet während der Daner von sechs Jahren eine neue Wahl von Abgeordneten nur Lann Fätt: 1) wenn ein Aögeordneter stirbt; 2) wenn ein Abgeordneter die Wahl ablehnt oder seine Stelle niederlegt/ 3) wenn ein Abgeordneter in den gesetzlich bestimmten Fällen aus der Ständeversammlung gänzlich gusgeschlossen wird; 4) wenn ein Abgeordneter die Wählbarkeit ver⸗ liert, 5) wenn ein Abgeordneter ein besoldetes Staatsamt annimmt oder im Staatsdienst in ein Amt eintritt, mit welchem ein höherer RNang der ein höherer Gehalt verbunden ist. Der an die Ste eines Abgeorbneten, welcher aus einem der unter 1 bis 5 vorstehen

22 bn Zücget 1873 dgs der, Faunne bereits vorliege. „Budget (ohne das Departemental⸗ und, Kommunal. bndget) sei mit einer Ausgabe von 2888 Millionen, also mit bng Verlieren wir nicht unsere Zeit, sie zu proklamiren; aber wenden Iher Meechrnusgabe von 53. Millionen ahgeschlossen worden. 92 2 Sesseh seß Fr Feh es wüpschen s wersher und sothwen⸗ Die Budgetkommission habe einige Reduttisnen vorgeschlagen, EEEE1ö11““ vene won Ihnen dor einghen Ffs⸗. die er fün bedauernswerth halte, die Kammer werde aber dar⸗ EWeha sfan eSh deees b gt, Hen Fhehe ceracge. 28 über urtheilen. Die Ausgaben müsse man vor der Hand auf 8. 8 19 n .. 78 ers,

8 2 k-L-g8, 2 a daß er ein mwohlverdienter sei. Jede Regierung muß tonserbativ fein . Ize. Mlionen festsetzen. Ueber die Einnahmen läßt sich nun nnd keine Gesellschaft kann unter einer Regtergamg Hoenhser es nicht Thiers auf längere Lrtlärungen ein und kommt zu dem ist Die Rrpublit wird konservativ sein, oder sie wird nicht sein. Schlusse, daß die neuen Steuern nächstes Jahr einen genügen⸗ Frankreich will nicht in fortwährender Unruhe leben! es will in den Ertrag liefern und 1874 eine Höhe erreichen werden, die Rühe schlasen, damit es arbeiten kann, um sich zu ernähren und sich noch nicht absehen lasse. Thiers bespricht nun die Liqui⸗ semnen ungeheuren Lasten zu genügen; und wenn man ihm die Ruhe dationsrechnung, die für das Ausland weniger Interesse dar. nicht laäßt, deren es unumgaͤnglich bedarf, so wird es, was für eine bietet, und kommt dann ⸗zu dem Handelsvertraße mit Groß. Regierung es auch sei, die ihm diese Nuhle verweigert Aelelbe nücht britannien, wozu er demen t. Hange duldeu. Man möge sich keine Illusionen machen. Man kann

eEg ichtige Sache mittheilen: Es ist der Dank dem allgemeinen Stimmrecht und somit

. . lauben, daß man Wir müssen Ihnen eine 1 een. 1 2 1 1 mit England unterzeichnete Han flspertrag, welcher die sichere und vcdes Macht der Zahl gestüßt, Fhgs Ffhubeie ereeeente⸗

ag ere welche die einer i sei 1

Fegise Erhehung unserer Stenern auf die Rohstoffe ermöglichen beccg. Die 8 Nernc sätbis brder der Ruhe, der Sicherheit, der Narnösung deherwenaf saa das gtefukfert kanger und mühseliger Ver. Arbeik. Sie ban einige Tage von Agitationen leben; sie lebt davon 88 12 28r &ꝙ biele Monate gedauert he 3 und aber nicht lange. Nachdem sie Anderen Furcht eingejagt, bekommt sie Emopfindniede drerh agsecrsesmeisbchröesed esehages Furcht vor sich selbst; sie wirft sich in die Arme eines zufalligen . es mmana P. ichterstaumt sein, daßin Herrn, und zahlt mit 20 Jahren Sklaverei einige T f derb⸗ England maͤchtige Handelsstaͤdte gegen den Vertrag, welchen die eng⸗ eren’und zablt; ’1 se negf. Lageeis vess⸗

lische Regisrung unterzeichnet hat, Einrebe zhoßen a. und noch lichen Zügellosigkeit. Und dieses hat sie oft gethan; Sie wissen es,

1 schl⸗ habem um zahlreiche und

äinen kleinen Vortheil begünstigten Rentenzeichnungen im Auslande 8 18 uns noch für etwa 300 Miklionen Papiere verschafft hatten, konnten wit die in Rede stehende große Finanzoperration mit 14 bis 1500 Millionen in Wechseln auf Deutschland im Auslande derart bewerk.

bezeichneten Gründe ausscheidet, gewählte Abgcordnete tritt zu dem

he hnge aus, zu welchem der Ausgeschiedene nach den Bestimmun⸗

gen im zweiten Absatze des gegenwärtigen Artikels auszutreten ge⸗ abt hätte. , 1 -

86 Frt 49. Kein Mitglied einer Kammer darf sein Stimmrecht urch einen Stellvertreter ausüben lassen oder für seine Stimme In⸗ fruktionen annehmen, In dem Falle jedoch/ wenn ein Standesherr durch Minderjährigkeit oder Kuratel abgehalten wird, tritt der Agnat, welcher die Vormündschaft oder Kuratel führt, an dessen Stelle, vor⸗ ausgesetzt, daß derselbe in jeder Hinsicht als gehörig qualifizirt erscheint.

Auch soll ein Standesherr, wenn er durch Krankheit oder durch andere Verhältnisse verhindert ist, selbst auf dem Landtage zu erscheinen, und wenn die Erste Kammer diese Gründe als zulänglich erkennt, oder wenn er nach erlangter Volljährigkeit das nach Art. 10 erforderliche Alter nicht erreicht hat, das Recht haben, sich durch einen der nächsten

Landtagsabschiede noch offen gelgssenen Frage in Betreff des Mahlzwangs

dischen Beschlüsse neu redigirte Verordnungs⸗Entwurf wird mit einer

einer Nachwessung der vorgenommenen Redaktions Veränderungen

Viertens haben Se. Königliche Hoheit wegen der in §. 8 des als Gegenstand der dritten Landtags-Prdpofttion des Irhres 1871 Ihren getreuen Ständen vorgelegten Entfontfs einer Verordnung, betreffend die Entschäbigung für die vom 1. Januar 1873 ab durch §. 7 der deutschen Gewerbeprdnung aufgehobenen Bekechtigungen zc. nach dem die Refuͤktate der angestellten Ermittelungen Zieben, und über dieselben eine weitere sachverständige Pruüfung eintreten lassen, und hat sich daraus als zweckmäßig ergeben, bei jedem der beiden Fälle des Bann⸗ rechts noch speiter zu unterscheiden, ob das Bannrecht gegenüber den Bewohnern von Städten und Flecken, oder gegenüber von Bewoh⸗ nern des platten Landes besteht. - 8 8

Der danach und im Uebrigen unter Berücksichtigung der stän⸗

Motivirung der für den Mahlzwang aufgestellten Normen und mit

geblieben.] ““

Aus Kurradschi, I1. November, wird der ¶Timesa tele. graphirt: ʒDer Vizekönig empfing am 4. d. M. in Sutkkur den Khan von Khelat in einer Privgtaudienz. In Beant⸗ wortung einer Adresse der hiesigen Handelskammer theilte der Vizekönig mit, daß er gegen den gegenwärtig in diesem Hafen auf Baumwolle erhobenen Transitzoll sei. Der Ausfuhrzoll auf Getreide und Sämereien sei weniger unangemessen. Seine Fortdauer würde von den im nächsten Jahre zu adoptirenden allgemeinen finanziellen Politik, wenn, wie er hoöffe, eine Steuerermäßigung eintreten würde, abhängen. Er halte zes nicht für wünschenswerth, daß Scinde unter die Negierung des Punjab gestellt werde. Der Vizekönig ist hiex sehr gut empfangen worden. Morgen begiebt sich derselbe nach Bombay.

zu bringen.

steligen, daß dadurch keinerlei Störung im Wechselgeschäfte bervor⸗ gerufen wurde.

Zur Stunde, da wir die Ehre haben, wir an Preußen bereits 800 Millionen; im Dezember erfolgt die Auszahlung weiterer 200, Millionen. Somit wird binnen vier Ronaten eine Milliarde entrichtet worden sein, und es bleiben uns noch für 5⸗ bis 600 Millionen Francs Wechsel zu den Zahlungen im nächsten Jahre.

Da jedoch die Papiere aufs Ausland immer das Metallgeld nuach sich ziehen und⸗das Baargeld selten werden konnte, hatte man im Verein mit der Bank von Frankreich bedeutende Vorkehrungen getroffen, um gegen die Zufälle, die sich ercignen konnten, grsichert zu sein. Sie hatten die Bank zweimal ermächtigt, ihre Notenausgaben von 2 Milliarden 400 Millionen auf 3 Milliarden 200 Millionen

zu Ihnen zu reden, zahlten

die stets dem Staate so

mung zwischen

gestellt und angenommen worden

verheben. Wir glͤauben, daß dieselben Unrecht haben, wie bei uns die Unrecht haben wuͤrden, welche gegen dieses abgemachte Uebereinkommen Sinsprache erheben würden; denn pon der einen wie von der anderen Seite wurden die nationalen Interessen mit der größten Sorgfalt ge⸗ schont. Wir, die englische und die französische Regierung, sind vor dem Punkte stehen geblieben, wo die Uebereinstimmung unmöglich wurde unde wo der Bruch, natuürlich der kommerzielle und keineswegs der politische, nahe bevorstehend war. Aber, in der gegenwärtigen Lage der Welt ist keine, Art von Streit zwischen den europäischen Maͤchten zu wünschen. Fügen Sie hinzu, daß der Mangel an Uebereinstim⸗ mur chen Frankreich und England jedes Einverständniß mit den übrigen Mächten unmöglich gemacht haͤtte, und daß für unsere in England verwesgerten Zollsätze jede Aussicht verloren gegangen wäre, anderwärts angenommen zu werden. Hier übrigens die Grundlagen, welche in London und Paris, vorbehaltlich Ihrer Ratifikation, auf⸗

geglaubt baͤtte.

und glauben Sie nicht, daß sie nicht fähig sei, es wieder zu thun. Sie wird hundertmal diesen traurigen, demüthigen, mit Schmach und Unheil bedeckten Weg von der Anarchie zum Sesotenag und von dem Despotismus zur Anarchie wandeln, auf welchem Frankreich den Verlust zweier Provinzen, eine verdreifachte Schuld, den Brand seiner Hauptstadt, den Untergang seiner Denkmäler und jenes Ge⸗ metzel der Geiseln gefunden hat, welches man nie wieder zu erleben 1 2 ch beschwöre Sie, meine Herren, vergessen Sie nicht diese, auf so schreckliche Weise mit einander verbundenen Zeitpunkte: zuerst stürmische Republik, dann Rückkehr zu einer Regierung, welche man eine starke nennt, weil sie ohne Kontrole und in Folge der Abwesenheit der Kontrole der gewisse und unver⸗ meidliche Ruin ist. Ja! brechen wir die unheilvolle Kette, welche diese unheilvollen Zeitpunkte verbindet, und beruhigen wir, anstatt zu erregen; bringen wir der allgemeinen Sicherheit die noth⸗ wendigen Opfer, bringen wir selbst solche, die übertrieben erscheinen,

Agnaten, wenn dieser gehörig qualiftzirt ist, für diesen Landtag ver⸗ Ftreten zu lassen. Dieses Recht steht unter denselben Bedingungen Dauch dem Senior der Familie der Freiherren von Riedesel zu. Nie darf aber ein solcher Stellvertreter nach Instruktionen handeln und nie, eben so wenc wie ein aus eigenem Recht Berechtigter, mehrere Stimmen führen. 1

88 Art. '”- Während der Wahlhandlung dürfen im Wahllokale

Und die große Finan anstalt, sehr ergeben, hatte nis dhren Werkstätten sassen um für 100 Millionen, kleinere theils 5⸗Francs ⸗Noten und Scheide münze (Silber) ausgeben ju können. Dank diesen Vorsichtsmaßregeln haben wir, ohne im Handel die mindeste Störung hervorzurufen, zu dem größten Werthtransporte schreiten konnen den die Welt je Kesehen. Und ist daraus irgend welche Hemmung entstanden, so ge⸗

sind. Die auf die fremden Pro⸗ dukte gelegten Steuern, namentlich auf die Rohstoffe, und die Aus⸗ gleichungsabgaben, welche deren nothwendige Folge sind, werden vom nächsten 1. Dezember an auf alle Produkte Englands nach dem von Ihnen am 25. Juli genehmigten Tarife erhoben. Was das definitive System anbelangt, welches Unsere kommerziellen Beziehungen mit England leiten wird, so hat man Folgendes abgemacht:

und lassen wir besonders nicht die Negierung einer Partei durch⸗ chimmern. Denn die Republit ist nur ein Unsinn, wenn sie, statt die Regierung Aller zu sein, die Regierung einer Partei ist, welche diese auch sein mag. Wenn man sie z. 9 als den Triumph einer Klasse über eine andere darstellen will, so entfernt man sofort von ihr einen Theil des Landes, zuerst einen Theil und dann das ganze Land. Die Revolution von 1789 wurde gemacht, damit es keine Klassen

den getteuen Ständen von den Allerhöchst verordneten Landtags⸗ Kommissarien herausgegeben werden. 28 b Auch sind dieselben angewiesen, den getreuen Ständen von einem Vortrage des Magistrats zu Rostock Kenntniß zu geben, durch welchen der genannte Magistrat der von den Landtags⸗Deputitten der Stadt Rostock in der Landtags⸗ Sitzung am 20. DBezember v. J. in Bezug

Tag und Nacht arbeiten Noten, theils 20-

Frankreich. Paris, 13. November. Die Botschaft des Präsidenten der Republik hat nach der K. Z.⸗ folgende Wortlaut: 2

Versailles, 13. November. Meine Herren! Nach einer Tren. nung von drei Mongten, während deren das Herstellungswerk, daß

weder Diskussionen stattfinden, noch Ansprachen, unbeschadet des Ar⸗ itels 35, gehalten, noch Beschlüsse gefaßt werden. Ausgenommen hiervon sind die Diskusstonen und Beschlüsse des Wahlsorstandes, welche durch die Leitung des Wahlgeschäftes bedingt sind. Art. 51. Die Bestimmungen in den Artikeln 1 2, 3, 4, 5, 6, n Hestandtheil der Verfassungsurkunde angesehen werden. 8 Art. 52. Die Gesetze vom 6. September 1856, 7. Mai 1861, 14. Juli 1862 und 13. September 1865 sind aufgehoben. Art. 53. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit dem Tage an welchem es im Regierungsblatte erscheint, in Kraft. Urkundlich Unseret eigenhändigen Unterschrift und beigedrückten Großherzoglichen Siegels. 8 Darmstadt, den 8. November 1872. X“ 5 Ludwig. 1öö“ HSHofmann. v. Biegeleben. v. Starck. Kempff.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 14. Novembher. Die Großherzoglich schwerinsche Landtags⸗Proposition, welche die heutigen »Meckl. Anzeigen« veröffentlichen, hat fol⸗ genden Wortlaut: Se. Königliche Hoheit der Allerdurchlauchtigste Großherzog und Herr, Herr Friedrich Franz, Großherzog von Mecklenburg, ZFürst zu Wenden, Schwerin und Ratzeburg, uch Graf zu Schwerin, der Lande

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Zeitpunkte erfolgen könne, mit welchem die durch §. 7 der deutschen

Rostock und Stargard Herr zc) entbieten Ihrer auf die erlassenen Landtagsausschreiben gehorsamlich erschienenen getreuen Nitter⸗ und Landschaft 85 gnädigsten Gruß, und lassen diesen Landtag dahin eröffnen, das LE11““

1) die ordentliche Landeskontribution, nämlich außer und neben der ordentlichen Dominial⸗Hufensteuer zum Betrage von 125 Thlr. 32 l. Cour. für die Hufe von 600 bonitirten Scheffeln, die ordent⸗ liche ritterschaftliche Hufensteuer und die landständische Steuer von Häusern und Ländereien, wie solche in dem J. Artikel des landes⸗ grundgesetzlichen Erbvergleiches vom 18. April 1755, guf dem Kon⸗ vokationstage von 1808 und durch die darauf wegen Errichtung der allgemeinen Landesrezeptur am 21. April 1809 abgeschlossene und unterm 25 April 1809 Allerhöchst ratifizirte Uebereinkunft, sowie weiter durch die zwischen dem Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinschen Staats⸗ Ministerio im speziellen Allergnädigsten Auftrage Sr. Königlichen Hoheit des Allerdurchlauchtigsten Großherzogs und den Landräthen und Depu⸗ tirten von Ritter⸗ und Landschaft der Herzogthuͤmer Mecklenburg zum Engern Ausschusse Namens und im Auftrage der Ritter⸗ und Land⸗ schaft aller drei Kreisfe unterm 29. Juli 1870 vollzogene und unterm 30. Juli 1870 Allerhöchst ratifizirte und publizirte Vereinharung über die Revision der inneren Steuer⸗Gesetzgebung und die Regelung der ordentlichen Kontribution festgestellt, ingleichen auch die Fissbrenzung der Summe von 177,/640 ½ Cour., wie solche durch Artikel II. dieser Ver⸗ einbarung vom 29,/30. Juli 1870 dem Allerdurchlauchtigsten Landes⸗ herrn aus Landesmitteln zugesichert worden, für das Jahr von Johannis 1873 bis Johannis 1874 verkündigt wird; und zwar in Ansehung der Erhebung in der Art, daß, während es dieserhalb hin⸗ sichtlich der landstädtischen Steuer von Häusern und Ländereien bei den landeserbvergleichmäßigen und gesetzlichen Bestimmungen verbleibt, die ordentliche ritterschaftliche Hufensteuer für das Etatjahr Johannis 1873/74, zufolge der auf dem Landlage zu Schwerin in Jahre 1813

bewilligten Veränderung der Sahlunsshrm ne zum ersten Viertheil

auf Johannis 1873, zur Hälfte auf Weihnachten 1873 und zu letztem

Viertheil auf Ostern 1874 geleistet und das Landesherrliche Aversum

pro 1. Juli 1873,74 von 177,640 ½ Thlr. Cour. in Gemäßhelt des

darüber im Artikel 1V. der Steuer⸗Vereinbarung vom 29.,30. Juli

1870 getroffenenen Uebereinkommens, aus der Landes⸗Rezepturkasse

zur Landesherrlichen Kasse abgeführt wird. 8 üA

Wenn übrigens in dem Haushalts⸗Etat des Deutschen Reiches für 1873 die Matrikularbeiträge für Mecklenburg⸗Schwerin nur zu

293,137 Thlr. Cour. ausgeworsen sind, und dieser vorläufig auf

Grund der Volkszählung von 1867 ausgeworfene Beitrag sich viel⸗

leicht bei der definitiven Repartition bei Zugrundelegung der Volks⸗

zählung von 1871 noch vermindern wird, so kann zur Frage kommen, ob nicht für das Jahr 1873 der im Artikel UI. der Steuerverein⸗ barung vom 29.30. Juli 1870 vorbehaltene Fall weiterer Verhand⸗ lungen über die Abminderung der aus der Rezepturkasse zu leistenden ordentlichen Kontribution eintreten wird. Da sich indessen zur Zeit noch nicht mit Bestimmtheit angeben läßt / welchen Einfluß die ver⸗ änderte Volkszahl auf die wirklich zu leistenden Matrikulgr⸗Beiträge haben wird, und außerdem nach der bisherigen Erfahrung Erhöhungen derselben durch nachträgliche Bewilligungen in Aussicht genommen werden müssen, so werden diese etwaigen Bewandtnaen jedenfalls erst dann aufgenommen werden können, wenn in dieser Beziehung

Alles feststeht und epentualiter für das Jahr 1878 Rückzahlungen aus der Renterei auf die im zweiten Senzester des Kontributionsjahres Johannis 187273 und im ersten Semester des Kontribütionsjahres 5. aus der Rezepturkasse bereits abgeführten Beträge zu geschehen haben. .

Anlangend 2) die Bedürfnisse der allgemeinen Landes⸗Rezeptur⸗ kasse, so werden dieselben, gleichwie in den Etaljahren pro 1. Juli 1870/73, so auch in dem nächsten Etatjahre dieser Kasse pro 1. Juli

1873 bis ultimo Juni 1874 durch die zu erwartende Aufkuͤnft aus der Erhebung der Kontribution nach dem Kontributions⸗Edikte vom 30, Juni 1870 in dem einmaligen pollen ediftmäßigen Betrage, nebst dem Ertrage aus den indirekten Steuern und der Gewerbscheinsteuer,

ihre Deckung finden, und bringen Se. Köͤnigl. Hoheit der Großherzog

daher Ihren getreuen Ständen auch für das Etatjahr der allgemeinen Landes⸗Rezepturkasse vom 1. Juli 1873 bis 30. Juni 1874 wiederum

auf den ständischen Beschluß zu 8. 3 der Domanialen⸗Vorlage abge⸗ gebenen protestirenden Erklärimg inhäͤtirt. Se. Königliche Hoheit empfehlen diese Vorlagen Ihren getreuen Ständen zu einer baldigen Erledigung, damit die Publikation der Verordnung noch vor dem

Gewerbeordnung aufgehobenen Berechtigungen in Wegfall kommen. Fünftens haben sich im Laufe der Zeit in der Anwendung und Auslegung der erneuerten Papierstempel⸗Ordnung vonr 16. August 1827 und der seitdem dazu erlassenen vielen Erläuterungs⸗ und Zusatz⸗ verordnungen schon die mannigfachsten Unzuträglichkeiten heraus⸗ gestellt, und erscheint auch die Einführung der Stempelmarken zur Geschäfts⸗ und Verkehrserleichterung wünschenswerth und zweckmäßig, so muß der Zeitpunkt zu einer Revbision der bestehenden Stempel⸗ gesetzgebung jetzt um so mehr als gekommen crachtet werdem da zu⸗ gleich in naher Zeit eine pöllige Veraͤnderung des Münzwesens be. vorsteht. Se. Königliche Hoheit der Großherzog haben daher den Entwurf zu einem neuen Gesctze, betreffend die Stempelsteuer, aus⸗ grbeiten lassen, welcher nebst Motiven Alerhoöchstihren getreuen Stän⸗ den auf gegenwärtigem Landtage zur Berathung und demnaäͤchstigen Erklärung herausgegeben werden wird. b r Indem Se. Kölligliche Hoheit der Großherzog die Erklärung der getreuen Stände auf die vorstehenden 2 ropositidnen innerhalb der gesetzlichen Frist gewärtigen, perbleiben Ulerhöchstdieselben Ihrer auf dem gegenwärtigen Landtage erschienenen Ritter⸗ und Landschaft in Gnaden gewogen. Gegeben auf dem Landtage zu Malchin, am 13. Nopember 1872. Friedrich Franz. Graf v. Bassewitz. v. Müller. Buchka. Wetzell. Landtags⸗Proposition pro 1872. 711618 39 tt9 ktr 9, EEEEEIIE11131313“

i ihe aan

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 13. November. Der ehemalige Gr. 6epeFsbc von Toscana, der einige Wochen in Fiume weilte, um die Vollendung seiner im Bau befind⸗ lichen Yacht abzuwarten, hat, nachdem noch längere Zeit hierzu erforderlich ist, Fiume wieder verlassen, um sich nach dem Orient zu begeben. Se. Königl. Hoheit dürfte daselbst bis Ende Januar verbleiben und bhierauf die baleatischen Inseln besuchen, um das Werk über dieselben, von dem bereits drei⸗ Bände erschitenen sind, zu vollenden. Der ehemalige Groß⸗ herzog ist am 12. d. M. in Salzburg eingetroffen.

Pesth, 12. November. (Pesther Lloyd.) Die Verhand⸗ lungen der Kroaten mit unseren leitenden Regierungsmännern haben ihren Anfang genommen. Bevor das Elaborat der kroatischen Mitglieder der Regnikolardeputation dem ungari⸗ schen Theile dieser Deputation unterbreitet wird, soll durch private Unterhandlungen mit der ungarischen Regierung der Versuch angesteltt werden, festzusetzen, was die Kroaten von Ungarn erwarten dürfen, wie sie also ihre Wünsche zu formu⸗ liren und demnach ihr Elaborat zu modifiziren hätten. Bezüglich des finanziellen Theiles der kroatischen Wünsche hält man es wie uns aus verläßlicher Quelle mitgetheilt wird an maßgeben⸗ der Stelle für unmöglich, das jetzige System der sinanziellen Verwaltung Kroatiens durch die Organe der gemeinsamen ungarisch⸗kroatischen Regierung abzuschaffen. Doch gehen die Absichten unserer leitenden Negierungskreise, wie uns dieselbe Quelle versichert, dahin, daß dem kroatischen Minister, als Mitglied der gemeinsamen Regierung, das Recht der Kontrole über die finanzielle Verwaltung Kroatiens zugestanden werde, daß ferner Kroatien nicht wie bisher ein fährliches Pauschale von Ungarn erhalte, sondern alles das zur Deckung der Landes⸗ verwaltuͤng überlassen bekomme, was aus dem dreieinigen Königreiche einfließt, freilich nach Abzug des auf dasselbe ent⸗ fallenden Theiles zur Deckung der gemeinsamen Ausgaben, welche zwischen Ungarn und den übrigen Kronländern Sr. Majestät, einerseits und zwischen Ungarn und Kroatien anderer⸗ seits auflaufen. Demnach solle in Kroatien eine eigene Landes⸗ Finanzverwaltungsstelle systemisirt werden.

13. November. Der heute hiev eingetroffene, von Costa⸗ foru und Schlechta unterzeichnete Vertrag über die rumä⸗ nischen Bahnanschlüsse enthält die Sicherung der Linie über den Bodzanpaß, Bulkanpaß und Oftoszpaß. Beide Re⸗ gierungen sichern 5 Prozent Zinsengarantie für die auf ihr Gebiet fallenden Theilstrecken zu.

Insbruck, 14. Novembher. (W. T. B.) Die klerikalen Abgeordneten gaben dem Landeshauptmann gegenüber die Er⸗ klärung ab, daß sie an den weiteren Sitzungen des Land⸗ tages nicht mehr Theil nehmen werden. Der Statthalter hat darauf in einem an den Landeshauptmann gerichteten Schrei⸗ ben im speziellen Auftrage des Kaisers die Schließung des Landtags wegen Verweigerung der Pflichterfüllung und da⸗ durch herbeigeführter Beschlußunfähigkeit ausgesprochen.

Sie uns anvertraut haben, nicht einen einzigen Augenblick unter⸗ brochen wurde, kommen wir, um die uns von den republikanischen Institutionen auferlegte Pflicht zu erfüllen und Ihnen die wahre Lage des Landes aus einander zu setzen, wobei wir weder das Gute noch das Böse übertreiben oder bemäntell. 3829hb

Die Ruhe, auf die Sie zählten und bezüglich deren Sie mit einem guten Beispiel vorangegangen, indem Sie im Augenblick Ihres Scheidens jede Diskussion, welche Erbit⸗ terung erregen konnte, vermieden, diese Rubhe ist erhalten worden. Wir haben versprochen der nationalen Vertretung, so weit es die uns zuertheilte legale Gewalt erlaubte, die ihr gebührende Achtung zu sschernh und wir haben nicht dulden woslen, daß diese Achtung irgendwie geschmälert werde; denn was würde in diesem von Revolüutionen und vom Kriege heimgesuchten Lande wohl ferner Bestand haben, wenn die National⸗Souveränetät, die hier so gesetz⸗ mäßig vertreten ist, wie sie es je war, nicht die oberste Gewalt, die Quelle aller Gewalten wäre, nicht überall in Ebren gehalten würde, wenn man ihr, nachdem sie gesprochen, nicht überall gehorchen wollte? 3 1

Indessen wir können versichern, jene Achtung ist, abgesehen von unvermeidlichen Zwischenfällen, anfrecht erhalten worden. In Frie⸗ den können Sie als Gesetzgeber und legitime Repräsentanten der National⸗Souveränetät Ihre Sitze wieder einnehmen.

Wir haben nicht nur die Ordnung aufrecht erhalten, sondern gleichzeitig auch über den regelmäßigen Gang der Geschäfte, strengste Befolgung der Gesetze, die Abwickelung der großen Finanzoperation, weiche die Ränmung des Gebietes zur Fee sas soll, die Räu⸗ mung der Departements, welche zuerst befreit sein sollten, das Ein⸗ gehen der neuen Steuern, die Reorganistrung unserer besonnenen und tapferen Armee, den Gang unserer kommerziellen Unterhandlungen, so wie endlich über die friedliche und sreundschaftliche Leitung unserer Beziehungen mit den Mächten diesseit und jenseit des Oceans

ewacht. 8

8 hegvschen arbeitete das Land seinerseits mit jenent Fleiße der immer sein Theil bleibt, der in diesem Augenblicke bezüglich unseres Mißgeschicks den mächtigsten Wiederhersteller bildet, der dieses Jahr eine handelsgeschäftliche Bewegung hervorufen wird, wie sie zu den blühendsten Zeiten nicht bedeutender gewesen. Wenden wir uns nicht

von dem Gegenstande ab, ohne der Vorsehung zu danken, die in dem

Augenblicke ungeheurer Opfer die herrlichste Ernte uns bescheerte, die seit einem Vierteljahrhundert uns zu Theil geworden, was es uns denn auch leichter gemacht hat, einen Theil der Summen zu entrich⸗ ten, die wir dem Auslande zu zahlen hatten. Und hier, meine Herren, dürfen wir nur Gott, dem obersten Urheber aller Dinge, danken, der wechselweise die Völker, welche sehlten und nicht an ihm noch an sich selbst verzweifelten, erleuchtet, unterstützt, wieder aufrichtet, wann es ihm gefällt.

8 F üth, Sie mir, meine Herren, es bei den allgemeinen Aus⸗ lasfungen nicht bewenden zu lassen und in Bezug guf unsere haupt⸗ sächlichsten Angelegenheiten auf einige Einzelheiten einzugehen.

Die Anleihe vom Juli ist jedenfalls die größte sinanztelle Ope⸗ ration, die man bis jetzt versucht hbat. Niemals in der That hatte man 3 ½ Milliarden auf einmal verlangt, und niemals hatte man als Antwort eine Zeichnung von 43 Milliarden erhalten. Wir wissen wohl, daß die, welche diese Anerbietungen machten, sie nicht verwirk⸗ lichen wollten, noch konnten; indessen dat man Grund zu sagen, daß bei dieser Gelegenheit die Gesammtheit der verfügbaren Kapitalien der Welt Frankreich angeboten wurde. Es giebt übrigens etwas Bedeu⸗ tungsvolleres als das Anerbieten nämlichdie Einzahlung. Man konnte fürchten, daß eine sehr lange Zeit nothwendig sei, um dieses Anerbieten zu verwirklichen, und doch hat der Staatsschatz am Tage, wo wir die Ehre haben, zu Ihnen zu sprechen, schon 1750 Millionemvon den Kapitalisten erhalten, von denen die einen gekommen sind, Svee. zur fest⸗ gesetzte Zeit zu machen, die anderen, um auf einmal Alles einzu⸗ zahlen. Es wurde also die Hälfte dieser riesenhaften Anleihe in weniger als drei Monaten verwirklicht. Wir hatten übrigens nichts gethan, um das Spekulgtsonsfieber bei dieser Gelegenheit zu erregen; denn zwischen den vorgeschlagenen Ausgabe⸗Coursen hatten wir den höctsten gewählt, den von 84 Fr. 50 C. Nun beweisen aber die Fesramännigen Course, die seit zwei Monaten zwischen 86 und 87 Franken hin un her schwanken, daß wir der Spekulation nur den geringsten Nutzen gekassem, welchen man ihr gewähren mußte/ und daß dessen ungeachtet der Rutzen genügte, da jedes Mal, wenn eine Baisse eintritt, die Kaufordres, welche aus den Departements einltefen, eine Art von täglicher Amortisirung von mehreren Millionen konstituiren) welche die allmäbliche Vertheilung der Anlkeihe bewerkstelligt.

Die Operation, welche uns die Mittel zur Befreiung unseres Territoriums liefern soll, geht also ohne einen der Zufälle vor sich die zu befürchten waren und welche die Böswilligkeit vorhersehen wollte. Nicht einmal haben wir die Geldkrisis, welche bei der vorigen Anleihe sich einen Augenblick geltend gemacht hatte, der aber zeitig ergriffene Maßregeln bald ein Ende machten, auftauchen sehen. Für so bedeutende und so neue Operationen war keine Erfahrung vor⸗ handen. Aber die Erfahrung war bald gebildet, und unsere Finanz⸗ verwaltung hat sie sich wohl zu Nutzen gemacht. 89 18

Die Hauptschwierigkeit war immer, wie wir es so oft gesagt, di⸗ Zahlung einer Summe von 5 Milliarden im Auslande. Durch die Fntrichtung der Summe in Gold oder Silber wäre das Land⸗ um all sein Baargeld gekommen. Die Zahlung derselben in Waaren war unmöglich, denn keine Macht, wie handeltreibend sie auch’ sein möge, hat Handelsverbindungen mit irgend welchem Lande, ds etnen Geldumsatz von fünf Milliarden bedingten. Selbst Englands Hande überhaupt umfaßt nicht die Summe, und zur Bewerkstelligung ähn⸗

verdanke, daß Aufnahme fände)

Millionen und die

Linfuhr

enbegriffen ist.

abwerfen werden und

schab das nicht bei uns, sondern in den Ländern, wo eine örtliche Spekulation die allgemeine Situation verwickelter gemacht und der Eifer auf unsere Renten zu zeichnen, die Schaffung einer großen Möhge von Werthen bewirkt hatte. Aber diese Störung kann nur vorübergehend sein. Mit dem Golde, das aus den englischen Kolo⸗ ujen kommt, wird bald unser Getreide bezahlt werden, und dleses Gold, der Preis des Getreides, wird von London nach Berlin wan⸗ dern zur Abtragung unserer Schuld an Deutschland. Einige Einzel⸗ heiten über die daig der Bank von Frankreich werden Ihnen die Hkonomischen Verhaͤltnisse des Landes vollständig bekannt machen. (Hier theilt Thiers nur Bekanntes mit, und macht darauf aufmerk⸗ sam, daß der guten Lage, in welcher sich die Bank befände, man es das französische Bankbillet in der ganzen Welt gute Thiers geht dann auf den französischen Handel über. Zu⸗ erst spricht er von den Fortschritten, welche derselbe im Jahre 1872 gemacht. Wenn man die drei letzten Monate nach den eisten neun Monaten berechne, so würde die Einfuhr 3457 Ausfuhr 3557 Millionen, der Gesammt⸗

handel während des laufenden Jahres also 7014 Mil⸗

lonen betragen. 1869 habe der Gesammthandel nur 6227

Millionen betragen, was eine Vermehrung von 787 Millionen ergebe, was ohne Beispiel dastehe. Wenn man auf die Einzel⸗ beiten eingehe, so falle Folgendes auf: Die Ausfuhr wird die um uöungefähr hundert Millionen übersteigen, und erstere würde viel stärker sein, wenn man wegen der schlechten Ernte von 1871 im Anfange des Jahres 1872 nicht eine Masse Getreide hätte einführen müssen. Sie würde sonst 247 Millio⸗ nen betragen haben. Daraus, daß Frankreich mehr aus⸗ als inführt, folgert Thiers dessen kommerzielle und industrielle Ueberlegenheit über seine Nachbarn. Nachdem er nun noch aufgezählt, welche Erzeugnisse Frankreich hauptsächlich einführt, und die, welche es ausführt, stattet er über die Lage des Budgets Vericht ab. Er sagt; Wir müssen jetzt noch Bericht über die enge unserer Budgets erstatten, denn wenn die ökonomische Lage des Landes durch die Unglücksfälle des Krieges nicht so gelitten hat, als man hätte befürchten können, so hätten die Staatssinanzen doch durch dieselben sehr leiden können. Sie lei⸗ den in der That; aber Dank den Opfern, zu denen Sie muthig Jhre Zustimmung gegeben, wird das in der Ausführung be⸗ geiffene Budget leicht auszugleichen sein und unsere zukünftigen Budgets werden sich im Gleichgewicht befinden. Das Budget von 1872 wurde auf 2334 Millionen Ausgaben festgestellt, worin das Departemental⸗ und Kommunal⸗Budget nicht mit griffe Diese Ziffer von 2334 Millionen wird nur um Weniges überschritten werden, und zum ersten Male seit langen Jahren werden Sie keine Vervollständigungskredite haben. Die S witrigkeit für das Gleichgewicht des Budgets besteht also nicht in Mehrausgaben, sondern in der Unzuläng⸗ lchkeit der Einnahmen. Diese Unzulänglichkeit war voraus⸗ gesehen worden; denn einerseits waren die unumgänglich noth⸗ wendigen Steuern nicht zur rechten Zeit bewilligt worden, und ndererseits war es nicht möglich, daß die bewilligten Steuern ofort ihren vollen Ertrag gewährten. Um das Gleichgewicht in den Finanzen herzustellen, reichte es nicht hin, dasselbe zu

bewilligen, man mußte es auch durch die Steuererhebung ver⸗

wirklichen, und dieser zweite Theil des Werkes erheischt zugleich uil Zeit, viele Sorgfalt und viele administrative Festigkeit. ir haben schon gesagt, weil wir nichts zu verheimlichen aben, daß die neuen, dem Budget von 1872 zugetheilten

Steuern hinter ückblei ü 1 inter den Schätzungen zurückbleiben würden aber *8, 9 chätzungen z 8 lose Schmerzen; und

form, die es gewöhnlich tief beunruhigte, gewoöͤhnt es sich nach und nach; diese Regierungsform hält es doch

nicht, weil man zu hoch geschätzt, sondern weil die Erhebung nicht mit einem Schlage stattfinden kann. Thiers läßt sich nun 1 der Art und Weise, wie eine frühere Note des offiziellen lattes, näher über die Ursachen aus, weshalb die einzelnen Steuern weniger eingetragen, als sie es eigentlich sollen, und sagt dann neiter: Alles laͤßt uns hoffen, daß die Ende 1871 und An⸗ fangs 1872 bewilligten Steuern nächstens ihren vollen Ertrag vom 1. Januar 1873 ab das Gleich⸗ wicht vollständig hergestellt werden wird, insofern es die Er⸗

Die Vertraͤge und Konventionen von 1860 werden vom 1. März 1873 an, wo die Aufkündigung ihre Wirkung haben sollte, abgeschafft und in der Zukunft das zwischen beiden Nationen bestehende System

dasjenige sein, welches man überall als das der am meisten begün⸗

stigten Nation⸗ bezeichnet. Diese, Behandlung ist; man muß es zu⸗ gestehen, das natürliche System unserer Zeit. Wenn man heutzutage mit den Handelsmächten Unterhandelt, sagt jede: Behandeln Sie uns wie die anderen. Dies ereignete sich mit Deutschland. Ass unstre Handelsuͤbereinkünfte durch den Krieg gufgehoben worden waren, mußte man mit ihm ein billiges und einfaches Prinzip des kommer⸗ ziellen Friedens annehmen. Wir versprachen ihm und es versprach uns/ uns wie die am meisten begünstigten Nationen zu behandeln. Dieses nämliche Prinzip wird in Zukunft unsere Handelsbeziehungen mit England regeln. Wir werden für den Schutz unserer Industrie das thun, was wir für nützlich erachten, aber wir werden die Erzeug⸗ nisse Englands nicht anders behandeln, als die der übrigen Nationen. England wird Uns gegenüber das Näͤmliche tzun.

Tvbhiers fügt, dann noch hinzu, daß, da Frankreich durch seine Verträge noch bis 1876 gehunden ist, die Zollsätze für Großbritannien bis dahin anders sein werden als für die übrigen Nationen, und es bis zur Einführung des Gleichhetts⸗ systems bis zum 30. November 1876 warten wird.

Der Präsident schließt seine Botschaft folgendermaßen:

Wir haben Sie nun, meine Herren, genau mit der wahren Lage des Landes vertraut gemacht, und wir haben uns besonders des Wei⸗ teren über die Finanz; und handelsgeschäftliche Lage ausgesprochen, weil diese am wichtigsten für unsern Kredit ist, und der Kredit und das Heer, das mit bemerkenswerther Schaelligkeit sich neugestaltet, die beiden Elemente unserer Macht bilden. So hat denn Frankreich nach dem unglücklichsten Krieget nach dem schrecklichsten Bürgerkriege nach dem Susammenbruche eines für fest gehaltenen Tbrones sfaͤmmtliche Nationen sich beeilen sehen, ihm ihre Kapitalien an⸗ zubieten; es hat einen solideren Kredit denn jen in zwei Jahren acht Milliarden gezahlt, den größten Theil dieser Summe ins Ausland gesandt, ohne daß der Verkehr darunter litt; die Bantnote, wird an Baargeldes. Statt ngenommen; oͤhne Nuin für die Besteuerten gehen die um ein Drittel erhöhten Steuern, ein. Das sinanzielle Gleichgewicht stellt sich wieder her oder ist nahe daran, es zu thum; 200 Millionen sind zur Abtragung der Staats⸗ schuld ausgesetzt, Handel und Industrie sahen in einein einzigen Jahre ihre Alinsatzsumme um 700 Millionen zunehmen! Diefe Ergebnisse, die wir Ihnen mitzutheilen nicht wagen würden, wären sie nicht ein schlagenden Beweis für die Lehenskraft des Landes, wem verdanken wir sie, meine Herrene Wir perdanken sie einer Ursache, einer einzigen, der energischen Aufrechthaltung der Ordnung! Ja, die Ordnung ist es, die energisch aufrecht erhaltene Ordnung, auf Grund deren Frank⸗ reich gleich nach dem Kriege, dem Bürgerkriege, als die fremden Sol⸗ daten noch unseren Boden besetzt hielten als die Trümmer unserer Städte noch rauchten, so viele Produkte erzeugen, eines so großen

Bestehens.

(gegen erschlossen bevölkerten sich unsere Werkstätten wieder,

m

sbbung der Steuern betrifft. Er hebt dann noch hervor, daß. se Einregistrirungs⸗ und Stempelgebühren sich um 19 Millio⸗ nen vermehrt und die direkten Steuern die ersten neun onate d. J. 26 Millionen mehr eingetragen haben, als in in entsprechenden Monaten des Jahres 1871. Das Defizit

Ordnung. Laßt denn die Ordnung Euer We⸗ Kann die Ausübung gewisser Rechte, die den freien

flbst schätzt Thiers auf 132 Millionen. Dasselbe kann aber nichs Beunruhigendes haben, keine Verlegenheiten bereiten, venn man an die vorausgeschehenen und schon verwirklichten derditTilgun en denke. Wir werden so kügte Thiers unzu sofort bei Gelegenheit der Liqui ations⸗Rech⸗ nung davon sprechen. Für den Augenblick reicht es

tem, die Ordnung interessire nicht in gleichem Maße ich zu versichern wagen

9 Ihnen zu sagen, daß die Tilgungen sich auf chrere Hundert Millionen belaufen. Thiers bespricht

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Kredites theilhaftig sein konnte, wie in den glücklichsten Zeiten seines

Ich werde es immer und immer, meine Herren, wiederholen.

Wären Sie nicht durchaus Herr der Ordnung gewesen, so haͤtte dieser

Krieg⸗sonder Gleichen in Bezug auf Niederlagen, diese schmerzetregende Zerstückelung unseres Territortums, diese entsetzliche Schuldlast, welche ünsere Kräfte zu übersteigen schien, dieser unter seiner Fehlerlast zu⸗ sammengebrochene Thron, dieses plötzliche Schwinden der alten mo⸗ narchischen Regierungsform, unter der wir zu leben gewohnt waren,

dieses ploͤtzliche Auftauchen der neuen republitanischen Negiekungsform,

die in der Regel bei ihrem Erscheinen die Gemüther beunrubigt, so

hätte alles das, plötzlich und zugleich über unser Land hereinbrechend,

ein heilloses Unglück für uns hilden kͤnnen! Mit der Ordnung da⸗ 1 ll. ossen unse weit enifernt, zu fliehen fremde und französische Kapitakien zu; „der Arbeit stellte sich die Rube wieder ein, und schon erhebt Frankreich das Haupt wieder, erträgt es, ohne sie zu vergessen, trost⸗ was eben so erstaunlich, an eine Regierungs⸗

z6 wenigstens nicht ab, zu neuem Leben zu erwachen, der Hoffnung, dem Vertrauen, das es Andern cihgost, indem es Vertrauen auf sich selbst hat, wieder Raum zu geben. G

Und da ich unumgänglich mich den brennenden Tagesfragen nähere, sage ich zu denen, die seit langer Zeit an die Republik als das am meisten ihrem Denken, dem Gange der modernen Gesell⸗ schaften entsprechende Reglerungsideal glauben: Ihr besonders müßt leidenschaftlich die Aufrechterhaltung der Ordnung wünschen; denn, wenn die Republik, mit der bereits zwei Mal erfolglose Versuche an⸗ gestellt worden, diesmal gelingen kann, so verdankt Ihr das nur der Werk, Eure Sorge sein. Völkern gehören, das Volk beunruhigen, so wisset für den Augenblick darauf zu ver⸗ ichten und bringt der öffentlichen Sicherheit ein Opfer dar, das haupt⸗ fachlich der Repüblik zu Gute kommen muß. Dürfte man behaup⸗ Alle, so würde 1. daß sie Euch ganz besonders interessirt, und daß wir, wenn wir daran arbeiten, sie aufrecht zu erhalten, fast mehr für Euch als für uns selbst arbeiten.

Meine Herren! Die Ereignisse haben die Republik

8 9 1— gegeben, und auf ihre Ursachen zurück zu gehen, wäͤre heute ein eben 1

6 so seaprisches als unnützes Unternehmen. Die Republit besteht; sie ist die gesetz⸗

meine Herren, einem entscheidenden Momente.

mehr gebe, damit es in der Nation nur die Nation selbst gebe, welche anz unter dem nämlichen Gesetze lebt, die nämlichen Lasten trägt, ie nämlichen Vortheile genießt, wo Jeder mit einem Worte seinen Werken gemäß gestraft oder belohnt wird. Indem die Revolution von 1789 so handelte, stellte sie auf der Grundlage der wahren sozialen Ge⸗ rechtigkeit die Existenz Aller her; und ihre Prinzipien haben die Welt er⸗ obert, weil sie nichts Anderes waren, als jene soziale Gerechtigkeit, welche Uüßn ersten Male auf der Welt verkündiat und verwirklicht würde. Und weil sie diese Bedeutung hatte, konnte man von der dreifarbigen Fahne sagen, daß sie die Reise um die Welt (tour du Monde) machen werde. Lange Zeit, in Folge eines Eroberers, wanderte sie siegreich unter den europäischen Nationen einher, aber ihre materiellen ind untergegangen; ihre moralischen Werke bestehen fort und sind der sicherste Ruhm Frankreichs, viel sicherer, als die Siege, die je nach den Zufälligkeiten der Macht von einer Fahne zu der anderen übergeben Was mich betrifft, so verstehe ich die tepublik und lasse sie zu nur in dem Sinne) der ihr innewohnen muß, als der Regierung einer Nation, welche die getheilte Leitung ihrer Geschicke lange un gern einer erblichen Macht gelassen hat, damit aber kein Glück hatte wmehen Meitgriffs, über die wir heute nicht richten können, und nun end ich den Entschluß faßt, sich selbst zu regieren, aus eigener Kraft Und dürch die frei und vorsichtig auserkorenen Männer seiner Wahl, die vorge⸗ nommen wird ohne Rücksichten der Partei, der Plane, der Geburt, der hohen oder der niederen Stellung, nicht schauend nach rechts oder links, sondern geleitet vom Lichte der öffentlichen Schätzung, welches Charaktere, Eigenschaften und Fehler in deutlich zu erkennenden Zügen hervortreten läͤßt / und mit derjenigen Freiheit, deren man nur im Schooße der Ordnung, der Ruhe und der Sicherheit theihaftig wird. Zwei Jahre, die unter Ihren Augen, unter Ihrem Einflusse unter Ihrer Kontrolle in fast ungetrübter Ruhe verslossen sind, berechtigen uns zu der Hoffnung, daß wir diese konservative Republik gründen werden. Aber auch nur zu der Hoffn ung. Denn bas dürfen wir nicht vergessen: der kleinste Fehltritt würde genügen, um diese Hoff⸗ nung in einer traurigen Wirklichkeit untergehen zu lassen. Erlauben Sie mir eine letzte Betrachtung hinzuzufügen. Es ist nicht Frankreich allein, welches von der Republik Beruhigung erwar⸗ tet, die ganze Welt erwartet sie von ihr. Obgleich besiegt, hat Frankreich nicht aufgehört, die Blicke der Nationen auf sich zu ziehen und zu fesseln. Die Völker fühlen Unruhe oder Beruhigung, je nach dem / was in Frankreich geschieht. Und diese von Unruhe erfüllte Aufmerksamkeit ist nur eine Huldigung, die man seinem Einflusse auf die Völker darbringt. Wir hören von Zeit zu Zeit sagen: Frankreich ist isolirt. Das ist aber meist bei den Parteien, die so etwas behaupten, eine Täu⸗ schung ihrer Eitelkeit. Zu anderen Zeiten haben die fremden Regie⸗ rungen die Neigung gehabt, sich in die inneren Angelegenheiten be⸗ nachbarter Länder zu mischen. Aber grausame Erfahrungen haben sie eines Besseren belehrt, und sie denken nicht mehr daran. Aber sie sind Herren ihrer Achtung, und Niemand kann die Achtung Anderer entbehren. Der einzelne Mensch abedarf der Achtung der Nebemmen⸗ schen, und jede Nation der Achtung der übrigen. Außerdem bleibt der Tag nicht aus, wo man einer Stütze bedarf, wenigstens einer moralischen Stütze, und die findet man nur, wenn man sie verdient hat. Die fremden Regierungen sind gegenwärtig hinreichend aufgeklärt, um in Frankreich nur Frankreich selbst zu erblicken. Ist es geordnet, so ist es Allen genehm; ist es nicht nur geordnet, sondern stark, so ist es denen genehm, welche ein gerechtes Gleichgewicht zwischen den Mächten der Welt wünschen. Und ich wage zu Feyhipfen daß die Anstrengungen, welche Frankreich seit beinahe zwei Jahren gemacht hat, ihm eine Achtung verschafft haben, von welcher es berei s zahl⸗ reiche Beweise erhielt. Und diese Beweise richten sich nicht an diese oder jene Partei, an diesen oder jenen Mann) sondern an Frankreich, an Frankreich allein und an das Verhalten, welches es befolgt, um Fehler zu verbessern, die es nicht begangen hat, aber für welche es büßt, weil es sie begehen ließ. Kohlan l ich erkläre, weil ich meiner Pflicht nach die Augen unaufhörlich auf Europa gerichtet habe, daß Frankreich nicht isolirt ist und daß es im Gegentheil nur von ihm abhängt, von zutrauensvollen und nützlichen Freunden umgeben zu sein. Es sei friedlich unter der Republik, und es wird Niemanden abschrecken. Es sei unruhig unter einer wankenden Monarchie, und es wird eine Lecre um sich entstehen sehen unter einer Regierungsform wie unter der anderen. V ir nahen, Die Form dieser Re⸗ publit ist nur eine Form der Umstände, gegeben durch die Ereignisse, be⸗ ruhend auf Ihrer Weisheit und Ihrer Einigkeit mit der Macht, welche Sie zeitweilig gewählt hatten. Aber alle Geister warten auf Sie, alle fragen sich, welchen Tag, welche Form Sie wählen werdem um der Republik diese konservative Form zu geben, deren sie nicht entbehren kann. An Ihnen i es, beide zu wählen. Das Land, als es hnen seine Vollmacht gab, hat Ihnen die augenscheinliche Mission ertheilt, es zu retten, indem Sie ihm zuerst den Frieden verschafften, nach dem Frieden die Ordnung, mit der Ordnung die Herstellung der Macht, und endlich eine regelmäßige Regierung. Sie haben es so proklamirt und deßhalb ist es an Ihnen, die Folge und die Stunde für die ver⸗ schiedenen Theile des Werkes des Heiles festzusetzen welches Ihnen an⸗ vertraut ist. Gott bewahre uns davor, uns an hhre Stelle setzen zu wollen! Aber an dem Zeitpunkte, welchen Sie bestimmt haben werden, wenn Sie einige aus Ihrer Mitte gewählt haben werden, um dieses Hauptwerk in Erwägung zu süchen wenn Sie unseren Rath gyächen, werden wir Ihnen denselben foyal und entschlossen geben. Bis dahin rechnen Sie auf ußgen tiefe Anhänglichkeit an das Land, an Sie, an dieses so schöne und unserem Herzen so pehfe Wesen, welches vor EqEEE111111111“*“*“ Wur

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