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he.zlichsten Glückwunsch zu dieser wohlverdienten höchsten Ehrenstelle in der Armee, und die Versicherung, daß es Mir eine große Freude gewesen ist, Ihnen dieselbe übertragen zu können.
8 treu ergebener König An den Minister⸗Präsidenten und Kriegs⸗Minister,
General der Infanterie Grafen von Roon.
— Auf den Antrag Württembergs hat zer Bundesrath
in der Sitzung vom 14. v. M. beschlossen, daß Kandidaten der Thierheilkunde aus Württemberg, welche sich vor dem 2. Juli 1874 zur Prüfung melden, nur diejenigen Nachweise beizu⸗ bringen haben, welche nach den bisher in Württemberg gelten⸗ den Vorschriften behufs Zulassung zur thierärztlichen Staats⸗ prüfung erfordert wurden.
— Es wird von jetzt ab unter der Bezeichnung „Post⸗ blatt“ am 15. jeden Monats eine Extra⸗Beilage zu dem „Deutschen Reichs⸗ und Königl. Preuß. Staats⸗ Anzeiger“ erscheinen, welche Nachrichten von allgemeinem Interesse über den Verkehr mit der Post zc. auf Grund amtlicher Materialien bringt und unter Anderem auch eine tabellarische Uebersicht der geltenden Portosätze für die frankirten Briefe, Drucksachen, Waarenproben nach dem Inlande und dem Auslande enthält.
— Mittelst Allerhöchster Kabinets⸗Ordre vom 5. Dezember
ist sämmtli euerwerkern un i ein Abzei . 1 Mirt 86.2 ist s lichen Oberf d Fuerwerkern ein Abzeichen über die Abgabe der iheehS Militärverwaltung macht das )
verliehen worden, das in Form eines F. auf der Schulterklappe resp. uüͤber der Regiments⸗Nummer von gelber Schnur zu tragen ists
— Von dem bei den Wiederherstellungsarbeiten der durch Sturmfluth beschädigten Landebrücke bei Lauterbach auf Rügen beschäftigten Kommando des Eisenbahnbataillons ist jetzt ½ “ von 1 Unterofffizier 20 Mann hierher zurück⸗ gekehrt.
— Der General der Infanterie von der Armee Vogel von Falckenstein, welcher von seiner Besitzung Schloß Dolzig bei Sommerfeld zur Neujahrsgratulation bei Sr. Majestät dem Kaiser und König hier angekommen war, hat sich gestern Abend dorthin zurückbegeben.
— Am 31. Dezember v. J. verschied nach schweren Leiden, das aus befonderem Allerhöchsten Vertrauen seiner Zeit berufene Mitglied des Hevrenhauses, der Kammerherr und Schloßhaupt⸗ mann von Königsberg Graf von Keyserling auf Schloß Neu⸗ stadt in Westpreußen.
— Von dem Deutschen Geschwader sind S. M. Schiffe „Friedrich Carl“ und „Elisabeth“ am 9. Dezember v. J. in La Guayra angekommen. An Bord Alles wohl. S. M. Dampfkanonenboot „Albatroß“ hatte den Befehl erhalten in Barbadoes zurückzubleiben und wurde am 10. ejd. m. in La Guayra erwartet. —
Hannover, 31. Dezember. Der Ober⸗Präsident Graf zu “ ist gestern Nachmittag hier einge⸗ troffen.
Der General der Infanterie und Commandeur des X. Ar⸗ mee⸗Corps v. Voigts⸗Rhetz ist gestern nach Berlin abgereist.
Bayern. München, den 30. Dezember. Prinz Adal⸗ bert nebst Gemahlin werden demnächst eine längere Reise nach Italien antreten. — Die Prinzen Leopold und Ar⸗ nulph gedenken Aufenthalt im Orient abzukürzen und früher nach München zurückzukehren als anfänglich beabsich⸗ tigt war.
— Laut einer Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums soll der Nachweis über die Eintheilung und das gegenseitige Rang⸗ verhältniß der Offiziere, der im Offiziersrang stehenden Aerzte, dann der oberen Militärbeamten und der oberen Civilbeamten der Militärverwaltung durch Rang⸗ und Quartierlisten geführt werden. Dieselben sind zu erstelle: von den General⸗ Commandos sämmtlicher selbständigen Truppentheile, von den Landwehr⸗Bezirks⸗Commandos, vom Generalstab, von der Inspektion der Artillerie und des Trains, von der Inspektion des Ingenieur⸗Corps und der Festungen, von der In⸗ spektion der Militär⸗Bildungsanstalten, von den Gouvernements und Kommandanturen, von den Corps⸗Intendanturen, von der Administration der Remontedepots und von allen übrigen zur Führung eines Dienstsiegels berechtigten Stellen und Verwal⸗ tungsbehörden. Die Rang⸗ und Quartierlisten werden zweimal des Jahres, nämlich je nach dem Stande vom 1. Januar und 1. Juli erstellt. Die Vorlege⸗Termine im Kriegs⸗Ministerium sind je der 1. Februar und 1. August. Die Vorträge in den Rang⸗ und Quartierlisten nach Wehrpflichtigkeits⸗Kategorien sind nach dem aktiven Dienststande der Reserve und Landwehr einzu⸗ theilen und in Offiziere, Aerzte, Militärbeamte und Civilbeamte der Militärverwaltung auszuscheiden. Während sich die Armee im mobilen Verhältnisse befindet, hat die Erstellung zu unterbleiben. Für das Jahr 1873 sollen die ersten Rang⸗ und Quartierlisten nach dem Stande vom 1. Fe⸗ bruar erstellt und vom Kriegs⸗Ministerium am 1. März in Vorlage gebracht werden.
Sachsen. Dresden, 31. Dezember. Das 23. Stück des Gesetz⸗ und Verordnungsblatts für das Königreich Sachsen enthält u. A. eine Bekanntmachung vom 2. Dezember d. J., eine neue Anleihe der Stadt Zwickau betreffend, und ein Dekret vom 7. Dezember d. J., die Konzessionirung der Chemnitz⸗Aue⸗Adorfer Eisenbahn betreffend.
Wrürttemberg. Stuttgart, 31. Dezember. Der Königlich
württembergische Geschäftsträger in St. Petersburg, Geheimer Legations⸗Rath v. Abele, ist seinem Ansuchen gemäß, wegen durch körperliches Leiden herbeigeführter Dienstuntüchtigkeit in den Ruhestand versetzt und der bisherige Sekretär der Königlichen Gesandtschaft in Wien, Legations⸗Rath Freiherr v. Mauecler, unter Beförderung desselben zum wirklichen Legations⸗Rath zum Geschäftsträger daselbst ernannt worden. — Unter dem 26. d. M. ist der Regierungs⸗Rath Kohler in Ludwigsburg wegen Krankheit, seinem Ansuchen gemäß, unter Vorbehalt der Wiederanstellung im Falle der Wiedergenesung, in den Ruhestand versetzt worden.
Baden. Karlsruhe, 1. Januar. Die heutige „Karls⸗ ruher Zeitung“ enthält folgende Aerztliche Mittheilung über das Befinden Ihrer Königlichen Hoheit der Großher⸗ zogin vom gestrigen Tage:
Die Genesung Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin ist in erfreulichem Fortschreiten begriffen. Sämmtliche noch vorhanden ge⸗ wesene Symptome der überstandenen Erkrankung sind bis auf geringe Reste verschwunden, die Kräfte beginnen zu erstarken und konnten
“ 2*
die betreffenden Intendanturen des IX. Armee⸗Corps,
welches die Offiziere gegen Zeitungsangriffe sicher (W. T. B.) Der offizielle
und Lage des Papstes
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Ihre Königliche Hoheit schon seit vorgestern täglich einige S außer Bett verbringen.
Ferner veröffentlicht dasselbe Blatt folgendes Handschreiben Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Baden an den Präsidenten des Ministeriums des Großherzoglichen Hauses, der Justiz und bes Aeußern, Geheimerath v. Freydorf:
Lieber Geheimerath von Freydorf! Die Großherzogin fühlt Sich gedrungen, für die Theilnahme, welche sich aus Anlaß Ihrer Erkran⸗ kung und während des ganzen Verlaufes der Krankheit in so herzlicher allgemein kundgegeben hat, Ihren aufrichtigsten Dank auszu⸗ sprechen. ¹IZch birte Sie, dafür Sorge zu tragen, daß die Dankgefühle der Großherzogin zur öffentlichen Kenntniß gelangen. 8
Karlsruhe, den 31. Dezember 18727.. 6
Friedrich.
Hessen. Darmstadt, 31. Dezember. Der Großherzog hatmittelst Allerhöchster Entschließung vom heutigen Tage die Di⸗
rektion des Großherzoglichen Hoftheaters und der Hofmusik neu⸗
organisirt und zu Mitgliedern derselben ernannt: 1) den Pro⸗ vinzial⸗Direktor, Geheime⸗Rath Dr. Goldmann als Vorsitzenden; 2) den Ober⸗Rechnungs⸗Rath Heß; 3) den artistischen Direktor des Hoftheaters und der Hofmusik, Hofrath Dr. Werther; 4) den Gemeinderath, Kaufmann Hickler⸗ und 5) den OberSteuer⸗Sekretär Jost. Ein besonderes Regulativ regelt die Thätigkeit dieser oberen Verwaltungsbehörde sowie den Geschäftskreis des artisti⸗
schen Direktors. Mecklenburg. Schwerin, 31. Dezember. Die heutige Nummer der „Mecklenburgischen Anzeigen“ enthält folgende
Bekanntmachung:
In Anlaß verschiedener Mittheilungen mecklenburgischer Blätter Militär⸗Departement, unter Vorbehalt künftiger weiterer Veröffent⸗ lichung das Nachstehende bekannt.
Durch die jetzt zwischen Preußen und Mecklenburg⸗Schwerin abge⸗ schlossene Militaͤr⸗Konvention sind diejenigen Geschäfte, welche dem Großherzoglichen Militär⸗Departement, als obersten Verwaltungsbe⸗ hörde des mecklenburgischen Kontingents bisher obgelegen haben, auf resp. das König⸗
lich preußische Kriegs⸗Ministerium übertragen. Daͤgegen haben die Hoheitsrechte Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs in Bezug auf das mecklenburgische Kontingent, welche theils in der Reichsverfasfung, theils in früher abgeschlossenen Konventionen begründet sind, unver⸗ ändert Bestand behalten. 8 Großherzoglich mecklenburgisches Militär⸗Departement. von Bilguer. 8
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Weimar, 31. Dezember. Das „Regierungsblatt für das Großherzogthum Sachsen⸗Weimar⸗ Eisenach“ enthält in Nr. 41 Ministerial⸗Bekanntmachun⸗ gen, betreffend Konzessionirung der Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahngesellschaft zum Bau und Betriebe einer Eisenbahn von Magdeburg nach Erfurt; ferner Bekanntmachungen, betreffend Vornahme der Spezialvisitationen der Pfarreien, betreffend die Unterstellung der Königl. preuß. Militärpersonen zu Mainz in Civilsachen resp. Sachen der freiwilligen Gerichtsbarkeit unter die Jurisdiktion der Königl. preuß. Kreisgerichts⸗Kommission zu Mainz.
Braunschweig. Braunschweig, 31. Dezember. Am Sonntag Morgen traf von Hannover der General v. Barby hier ein, um eine Inspektion der Ställe des Husaren⸗Regiments vorzunehmen. Nachmittags wurde derselbe, wie auch noch einige Hufarenoffiziere aus Aschersleben, zur Herzoglichen Tafel ge⸗ zogen.
Schwarzburg⸗Rudolstadt. Rudolstadt, 30. Dezem⸗ ber. Der Landtag des Fürstenthums ist zum 8. Januar zu⸗ sammenberufen.
Reuß. Gera, 30. Dezember. Dem 7. Thür. Inf.⸗Reg. Nr. 96, von welchem das 2. Bat. hier in Garnison steht, ist, wie die „Leipziger Zeitung“ mittheilt, neuerdings ein Kontingent Elsässer zugetheilt worden, von welchem jedes Bataillon (Altenburg, Gera. Rudolstadt) ein Drittheil erhält. Die für Gera bestimmten 36 Mann treffen am 3. Januar hier ein.
Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 31. Dezember. Der Kaiser ist am 30. v. M. von Gödöllö nach Wien zurückgekehrt.
Linz, 31. Dezember. Da das Ordinariat die Anstellung von Katecheten an der hiesigen Bürgerschule beharrlich verwei⸗ gert, ordnete der Landesschulrath die Ertheilung des Religions⸗ Unterrichts durch weltliche Lehrkräfte an.
Biala, 31. Dez. Der Bialer Gemeinderath hat unter Er⸗ neuerung des Protestes gegen jede Sonderstellung Galiziens eine Petition an das Abgeordnetenhaus um Einführung direkter Reichsrathswahlen beschlossen.
Pesth, 30. Dez. Der Handels⸗Minister Graf Zichy hat Ver⸗ handlungen eingeleitet, daß wegen Unterdrückung der Vieh⸗ seuche ein Gesetz geschaffen werde. —
Großbritannien und Irland. Sir Bartle Frore ist nach einer hier angelangten Nachricht gestern in Aden ange⸗ kommen.
Frankreich. Paris, 31. Dezember. Das „Journal officiel“ veröffentlicht das von der National⸗Versammlung an⸗ genommene Budget für 1873.
Der Präsident der Republik wohnte gestern Nachmittag dem Konzert im Conservatoire de musique an. Er erschien dort ganz unerwartet und wurde mit großer Begeisterung empfangen. Eine größere Anzahl von Generalen und anderen Offizieren be⸗ gleitete ihn. .
Die Kommission des Ministeriums der Classificirung der französischen Konsulate betraut ist, hat beschlossen, daß die General⸗Konsulate zu Batavia, Moskau, Neapel, Quebec, San Francisco und Smyrna einfache Konsulate, und die Konsulate zu Ancona, Birmingham, Boston, Chicago, Larnaca (Cypern), Mossul, Ostende, Port⸗Maurice, Porto, Porto⸗Rico, Sevilla, Stettin, Suez, Valencia und Venedig Vice⸗ Konsulate werden.
In Folge der Beschwerden, die der General Ducrot gegen ein Blatt von Mans an den Kriegs⸗Minister gerichtet hat,
läßt derselbe, dem Vernehmen nach, ein Ges 1 pfstn dn ellen soll.
des Aeußern, welche mit
Versailles, 1. Januar. Empfang bei dem Präsidenten der Republik hat heute ohne irgend welchen Zwischenfall stattgefunden. Mit den Mit⸗ gliedern des diplomatischen Corps wechselte Thiers einige sym⸗ pathische Worte.
— Der „Times“ wird aus Paris gemeldet, daß der Präsi⸗ dent der Republick die Vollmachten des bei dem päpstlichen Stuhle zu akkreditirenden neuen Vertreters der französischen Regierung wahrscheinlich auf solche Angelegenheiten beschränken werde, welche sich v. S auf die gegenwärtige Stellung ezögen.
Spanien. e General Contrera befindet sich gegenwärtig in Gibraltar, von wo er sich wahr⸗ scheinlich nach Marseille einschiffen wird. —Der Text des Artikels 108 der Konstitution, welchen der Deputirte José y Hevia in der Sitzung des Kongresses vom 24. d. M. gegen die Gesetz⸗ lichkeit der für Porto Rico projektirten Reformen geltend machte, lautet:
Artikel 108. Die konstituirenden Cortes werden das gegenwärtige Regierungssystem der überseeischen Provinzen reformiren, sobald die Deputirten von Cuba und von Porto Rico ihre Sitze eingenommen Heeen. zu dem Zwecke in diesen Propinzen die für nöthig erachteten
eformen einzuführen, um sie in den Genuß der in der gegenwärtigen Konstitution enthaltenen Rechte zu setzen.
— Eine von der in Paris erscheinenden „Union“ vom 31. v. M. veröffentlichte Privatdepesche enthält die Meldung, daß der Infant Alphons von Bourbon das Kommando von karlistischen Streitkräften in Katalonien über⸗ nommen hat.
Italien. Rom, 31. Dezember. Der zum Gesandten der französischen Republik beim päpstlichen Stuhle designirte Gene⸗ ral de Corcelles ist heute hier eingetroffen. — Der Kriegs⸗ Minister Ricotti Magnani wird die Provinzial⸗Milizen im Frühling zu militärischen Uebungen einberufen und in einem für diesen Zweck errichteten Lager versammeln.
— (W. T. B.) Der König hat heute Vormittag die Ge⸗ sandten von Belgien und den Niederlanden, welche ihre Be⸗ glaubigungsschreiben überreichten, Audienz ertheilt und darauf die Glückwünsche des diplomatischen Corps entgegengenommen.
Türkei. Der türkische Geschäftsträger veröffentlicht, wie telegraphisch aus London unter dem 1. d. M. gemeldet wird, eine Erklärung, welcher zufolge er von der türkischen Regierung ausdrücklich angewiesen worden ist, alle in dem angeblichen Rund⸗ schreiben Khalil⸗Paschas betreffs einer Unifikation der aus⸗ wärtigen türkischen Schuld ihr zugeschriebenen Absichten, welche Anlaß zu Besorgnissen gegeben, als jeder Begründung entbehrend zu bezeichnen.
Rumänien. Bukarest, 31. Dezember. (W. T. B.) Die rektifizirten Budgets für das Jahr 1873, welche durch das Tabaksmonopol und die Stempelsteuer eine Mehreinnahme von 13 Millionen gegen den ursprünglichen Entwurf nachweisen, sind von der Kammer in ihrer heutigen Sitzung mit großer Majorität votirt worden.
— 1. Januar. Ein in der heutigen Sitzung der Kam⸗ mer gestellter Antrag, eine parlamentarische Kommission zur Be⸗ rathung über die Frage niederzusetzen, ob die hiesige Eisenbahn⸗ Direktion bis zur Erledigung der noch rückständigen Arbeiten noch weiter in Funktion bleiben soll, wurde nach längeren De⸗ batten an die Sektionen überwiesen. Die Kaumer vertagte sich darauf bis zum 22. Januar. — Der Senat hat] das von der Kammer neulich genehmigte Gesetz über die Erhöhung der Offiziers⸗Gagen in seiner heutigen Sitzung verworfen.
RNußland und Polen. St. Petersburg, 30. Dezem⸗ ber. Die Großfürstin Helene Petersburg eingetroffen.
— 31. Dezember. (W. T. B.) Nach dem heute Vormittag ausgegebenen Krankheitsbulletin hat der Großfürst⸗Thron⸗ folger eine fünfstündige Nachtruhe gehabt. Der Fiebergrad ist etwas niedriger, der Kräftezustand ein zufriedenstellender.
— 1. Januar. Nach dem heute Mittag ausgegebenen Bul⸗ letin läßt das Fieber andauernd nach und ist das Allgemeinbe⸗ finden des Großfürsten⸗Thronfolgers befriedigend.
Asien. Hongkong, 31. Dezember. Der gelbe Fluß ist ausgetreten und hat die umliegenden Gebiete in weiter Ausdeh⸗ nung überschwemmt.
Amerika. New⸗York, 30. Dezember. (W. T. B.) Das Gerücht über den Rücktritt des Schatzsekretärs Bout⸗ well wird offiziell dementirt.
— 1. Januar. Der neu ernannte erste Legationssekretär der Deutschen Gesandtschaft in Washington, Graf Andreas Bern⸗ storff, ist mit dem Dampfer „Rhein“ hier eingetroffen.
Zu Leibitsch im Regierungsbezirk Marienwerder wird am 16. Januar fut. eine mit der Post⸗Anstalt daselbst combinirte Telegraphen⸗Station mit beschränktem Tagesdienste eröffnet. (cfr. Ordnung.)
Ssttettin, 31. Dezember 1872. “ 1 Kaiserliche Telegraphen⸗Direktion.
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— Das „Amts⸗Blatt der Deutschen Reichs⸗Postver⸗ waltung (Nr. 104) enthält: General⸗Verfügung vom 16. De⸗ zember 1872. Abschließen der Annahmebücherf und der Auszahlungs⸗ Verzeichnisse für Postanweisungen. — General⸗Verfügung vom 27. Dezember 1872. Korrespondenzverkehr mit China und an via Brindisi. — General⸗Verfügung vom 24. Dezember 1872. Un⸗ regelmäßigkeiten in der Behandlung von Fahrpostsendungen nach den Niederlanden. — General⸗Verfüguug vom 27. Dezember 1872. Eröffnung der Eisenbahn Hude⸗Brake.
— Die Nr. 30 des „Armee⸗Verordnungs⸗Blattes“ enthält Aller⸗ höchste Erlasse, Verordnungen ꝛc. betreffend; Einsetzung einer Gewehr⸗ in Suhl. — Gewährung von Douceurgeldern 5 Geschütze, Adler und Fahnen aus dem Feldzuge 1870/71. —
Aniformirung der zur Reserve resp. Landwehr des Eisenbahn⸗Bataillons
gehörigen Offiziere. — Verleihung eines äußeren Abzeichens an das Feuerwerks⸗Personal. — Rang⸗Verhältnisse der charakterisirten Offi⸗ ziere. — Ausländische Werthpapiere sind fortan nicht mehr außer Cours zu setzen. — Anstellung von Vize⸗Feldwebeln und Vize⸗Wacht⸗ meistern der Reserve oder Landwehr als Portepeefähnriche im stehen⸗ den Heere. — Termin zu Vorschlägen zum Dienstauszeichnungs⸗Kreuz. — Vertheilung von 70 Exemplaren der mömlitär⸗Likeratur⸗ Zeitung⸗ für das Jahr 1873. — Meilenzeiger der Köln⸗Mindener Eisenbahn. — Verfahren beim Verlust von Besitzzeugnissen zu Kriegs⸗Denk⸗ münzen ꝛc. — Zulage für die zur Abhaltung von Krankenträger⸗ Uebungen herangezogenen Lazareth⸗Gehülfen mit Unteroffiziers⸗Rang. — Verwendung verfügbar gewordener Exemplare der Instruktion, be⸗ treffend das Etappenwesen. — Anerkennung preußischer höherer Lehr⸗ anstalten. — Vergütungs⸗Sätze für Brod und Pernh und Ver⸗ gütungs⸗Preis für den aus preußischen Magazinen an Kadetten⸗An⸗ stalten verabreichten Roggen pro I. Semester 1873. — Wohlthätig⸗ keit. — Extraordinäre erpftegungs⸗Zuschüffe — Die Herausgabe einer Geschichte der preußischen Armee durch den Hauptmann und Kompagnie⸗Chef im Seebataillon, Alt.
der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reiche für den Monat November 1872 aufgestellt worden. Nach derselben beläuft sich der Gesammtertrag dieser Abgabe für gedachten Monat auf rund 208,608 Thlr., wovon 193,900 Thlr. auf das Reichspostgebiet, 9846 Thlr. auf Bayern und
4862 Thlr. auf Württemberg entfallen. In den vorhergehenden
Paulowna ist am 29. in St.
§. 4 der Telegraphen-⸗
8 Statistische Nachrichten. “ Vom Kaiserlichen statistischen Amte ist die Nachweisung
Monaten Januar bis Oktob wurden 1,954,480 Thlr. verein⸗ nahmt, so daß sich also die Gesammt⸗ Einnahme an Wechsel⸗ stempelsteuer für die ersten eilf Monate von 1872 auf 2,163,088 Thlr. stellt, von welchen bei den Oberpost⸗Direktionen im Reichs⸗ Peeeh 2,005,104 Thlr., in Bayern 102,050 Thlr. und in Württemberg 55,934 Thlr. aufgekommen sind. Die ein⸗ zelnen Ober⸗Post⸗Direktionsbezirke im Reichs⸗ Postgebiete partizipiren an diesem Aufkommen, nach der Höhe ihrer Einnahmen geordnet, folgendermaßen: Berlin mit 385,685 Thlr.,
amburg mit 254,102 Thlr., Düsseldorf mit 131,334 Thlr.,
kankfurt a. M. mit 129,132 Thlr., Leipzig mit 106,319 Thlr., Cöln mit 95,034 Thlr., Bremen mit 68,524 Thlr., Breslau mit 67,110 Thlr., Arnsberg mit 57,810 Thlr., Magdeburg mit 51,830 Thlr., Königsberg mit 50,857 Thlr., Straßburg i. E. mit 48,326 Thlr., Danzig mit 47,329 Thlr., Stettin mit 38,472 Thlr., Karlsruhe mit 37,866 Thlr., Posen mit 36,472 Thlr., Erfurt mit 34,957 Thlr., Darmstadt mit 33,489 Thlr., Liegnitz mit 31,331 Thlr., Dresden mit 28,322 Thlr., Frankfurt a. O. mit 27,185 Thlr., Hannover mit 25,088 Thlr., Münster mit
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24,004 Thlr., Kiel mit 23,503 Thlr., Oppeln mit 23,310 Thlr.,
Halle a. S. mit 21,406 Thlr., Cässel mit 15,024 Thlr., Braun⸗ schweig mit 14,224 Thlr., Oldenburg mit 12,870 Thlr., Pots⸗ am mit 11,374 Thlr., Constanz mit 11,508 Thlr., Coblenz mit 11,016 Thlr., Metz mit 10,929 Thlr., Schwerin i. M. mit 9877 Thlr., Cöslin mit 7842 Thlr., Gumbinnen mit 7479 Thlr., Trier mit 7168 Thlr. und Lübeck mit 8994 Thlr.
Der Gothaische Hofkalender für 1873 giebt eine Ueber⸗ sicht der Handelsflotten der seefahrenden Nationen. Obgleich die Tabelle keine absolut vollständige ist, so fehlen doch fast nur die Angaben über einige der südamerikanischen Republiken, welche zudem nur Küstenhandel treiben. Um die Angaben einigermaßen unter sich pergleichbar zu machen, hat die Redaktion des „Hofkalenders“ die eigentlichen Seeschiffe (Schiffe langer Fahrt) und die Küstenfahr⸗ euge, nicht aber die Schiffe auf den Flüssen und Landseen und die Fischerboote in Betracht gezogen. Auch ist der Tonnengehalt, wo irgend die Dokumente es gestatteten, auf die metrische Gewichtstonne à 1000 Kilogramm reduzirt. Diefes muß den möglichen Abweichungen andrer Quellen gegenüber ausdrücklich bemerkt werden. Uebrigens sind die offiziellen Originalzahlen unter den einzelnen Artikeln des „Hof⸗ kalenders“ mitgetheilt. Die gesammte Handelsflotte der nachfolgenden 22 Staaten wird zu 129,300 Schiffen von 17,238,000 Tonnen be⸗ rechnet, womit die Angabe Neumanns in Behms Geograph. Jahrbuch Bd. IV. stimmen würde, welcher S. 516 sagt, daß man die Leistungsfähigkeit der Handelsmarine aller Staaten der Erde kaum höher als mit 18 Millionen Tonnen veranschlagen dürfe, so daß zur
See gleichzeitig höchstens 360 bis 380 Mill. Ctr. (gleich der Leistung
von 9 bis 10 Transport⸗Tagen der Eisenhahn) verfrachtet werden können. In obige Summe fallen auf die 7800 Dampfschiffe bereits mehr als ½¼ des gesammten Tonnengehalts, nämlich 2,633,000 T., auf die 121,500 Segelfchiffe nur 14,606,000 T. Die britische Flagge nun faßt an Tonnengehalt mehr als ⁄ der Gesammtfumme, wäh⸗ rend die britische Dampfflottille sowohl an Schiffen wie an Tonnen⸗ Phatt mehr als die Haälfte sämmtlicher Dampfer der Erde ausmacht.
8 8 nämlich unter britischer Flagge Ende 1871: 36,867 Schiffe von 7,253,520 Tonnen, worunter 4021 Dampfer von 1,434,208 T. und 32,846 Segelschiffe von 5,819,315 T. Davon kommen auf Großbritannien 25,892 Sch. v. 5,781,509 T. (3376 D. v. 1,340,538 T. und 22,516 S. v. 4,440,917 T.), auf die britischen Kolonien 10,975 Sch. von 1,472,019 T. (645 D. v. 93,670 T. und 10,330 S. v. 1,378,344 T.) Dann folgen die Vereinig. Staaten von Nordamerika mit (30. Juni 1871) 16,943 Sch. von 2,572,602 T. (1884 Dampfer von 663,349 T. und 15,059 Schiffe von 1,909,253 Tonnen. Hierbei sind also nicht die 3627 Schiffe der Flüsse und Landseen, welche einen Tonnengehalt von etwa 700,000 T. haben, ebensowenig die ab⸗ etakelten Schiffe gerechnet. Die Deutsche Handels⸗Marine nimmt ie dritte Stelle ein. Sie umfaßte Cnde 1870: 5122 Sch. von 1,305,372 T. (179 D, v. 130,786 T. und 4943 Sch. v. 1,174,589 T.) Frankreich hatte Ende 1869 (unter Hinzurechnung der kleinen Ma⸗ rine von Algier) 15,930 Sch. v. 1,079,265 T. (454 D. v. 142,942 T. und 15,476 Sch. v. 936,323 T.), Norwegen 1870: 6993 Sch. v. 1,038,927 T. (118 D. v. 25,000 T. und 6875 Sch. v. 1,014,000 T.), Italien 1870: 18,822 Sch. v. 1,013,038 T. (118 D. v. 32,100 T. und 18,704 Sch. v. 980,938 T.), die Niederlande 1870 (mit Hinzurech⸗ nung der Flotte der Niederl. Kolonien) 2865 Sch. v. 577,452 T. (51 D. v. 24,942 T. und 2814 Sch. v. 552,510 T.), Spanien 1867: 4514 Sch. v. 390,700 T. (151 D. v. 45,514 T. und 4363 Sch. v. 345,186 T.) Oesterreich⸗Ungarn 1871: 2970 S. v. (92 D. v. 48,562 T. u. 2978 S. v. 330,119 T.), Schweden 1870: 3326 Sch. v. 358,189 T. (388 D. v. ca. 20,000 T. u. 2938 S. v. ca. 340,000 T.), Griechenland 1868: 5422 Sch. v. 334,900 T. (12 D. v. 5500 T. u. 5410 S. v. 329,400 T.), Rußland (ohne Finnland) 1869: 2646 Sch. v. 230,229 T. (114 D. v. ca. 30,000 T. u. 2534 S.
von ca. 200,000 T.), Dänemark 1871: 2735 Sch. v. 184,407 T.
(87 D. v. 12,171 T. u. 2648 S. v. 172,236 T.), Türkei 1865: 2735 Sch. v. 184,407 T. (4 D. v. 1000 T. u. 2196 S. v. 181,000 T.), Finnland 1870: 504 Sch. v. 162,704 T. (78 D. v. 4400 T. u. 426 S. v. 158,300 T.), Portugal 1869: 817 Sch. v. 88,392 T. (P. hat nur Segelschiffe), Belgien 1870: 67 Sch. v. 30,149 T. (12 D. v. 9501 T. u. 55 S. v. 20,648 T.), Brasilien 100 Segelsch. v. 20,000 T., Chile 1871: 75 Sch. v. 15,870 T. (15 D. v. 3000 T. u. 60 S. v. 13,000 T.), Peru 1869: 90 Segelsch. v. 9596 T., Hawar 1871: 57 Sch. v. 8197 T. (1. D. v. 421 T. u. 56 S. v. 7776 T., Tunis 1871: 100 Segelsch. v. 4000 T.
— Die vom Bureau der Handelskammer in Lübeck aufgestellten ta bellarischen Uebersichten des Lübeckschen Handels ent⸗ halten verschiedene Tabellen, welche den Umfang und die Entwickelung der Schiffahrt und des Handels von Lübeck in den letzten Jahren genau erkennen lassen. Wir entnehmen daraus die folgenden Angaben: Was zunächst den Seeschiffs⸗Verkehr Lübecks betrifft, so liefen dort ein 1871: 2260 Schiffe von 127,342 Last (1870: 1692 Sch. 100,270 ½ L., 1869: 1775 Sch. von 122,208 ¾ L., 1868: 1618 Sch. von 114,052 † L., 1867: 1639 Sch. von 117,857 ½ L., 1866: 1829 Sch. von 145,081 L., 1865: 1765 Sch. von 139,779 L., 1864: 1484 Sch. von 115,460 L., 1863: 1302 Sch. von 91,656 L., 1862: 1251 Sch. von 88,529 L., 1861: 1074 Sch. von 85,978 L.). Stellt man die betreffenden Ziffern von 1871 und 1861 einandergegenüber, so ergiebt sich für ersteres eine Zunahme der Schiffszahl um 1186 oder 110 pCt. und der Lastenzahl um 61,364 oder 71,½ Ziemlich erheblich ist der Antheil der Dampfschiffe an diesem Verkehr; unter den im Jahre 1871 überhaupt eingelaufenen Seeschiffen befanden sich 698 Dampfschiffe von 67,813 Last (30% Proz. der Schiffszahl und 46, Proz. der Lastenzahl), wäh⸗ rend dieser Verkehr im Jahre 1861 nur 311 Dampfschiffe von 40,440 L. (29,° Proz. der Schiffszahl und 47 Proz. der Lastenzahl) umfaßte. Regelmäßige Hamofiht ahrten werden gegenwärtig zwischen Lübeck und Schleswig⸗Holstein, Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Rußland unterhalten. Von den im Jahre 1871 eingelaufenen S iffen sind 2238 von 146,980 ¼ L. beladen gewesen, während die übrigen 22 von 361 ¼ L. in Ballast eingingen. Von den eingelaufenen Schiffen waren: deutsche 969 von 46,702 ¼ L., dänische 323 von 12,358 L., englische 37 von 4845 ¼ L., niederländische 15 von 1013 L., norwegische 18 von 1581 ½ L., russische 282 von 30,161 ¼ L., schwedische 614 von 50,267 L, französische 1 von 148 L., nordamerikanische 1 von 265 ½ L. Nach den Herkunftsländern vertheilten sich die 1871 (verglichen mit 1861) eingelaufenen Schiffe der Hauptsache nach wie folgt: von Rußland und Finnland 378 Sch. von 39,250 ½ L. (1861: 271 Sch. von 26,950 ½ L.), von Schweden 452 Sch. von 37,428 L. (1861: 334 Sch. von 34,063 ¼ L.), von Dänemark 566 Sch. von 33,347 ½ L. (1861: 104 Sch. von 1755 L.), von Großbritannien 151 Sch. von 18,265 ½ L. (1861: 170 Sch. von 17,829 ¾ L.), von Preußen incl. Schleswig⸗Holstein 640 Sch. von 15,985 ½ L. (1861: 134 Sch. von 2764 L.). Mit anderen Ländern war der Verkehr von geringerer Er⸗
378,681 T.
heblichkeit. Die Zahl der von Lübeck im Jahre 1871 ausgelaufenen Schiffe betrug 2296 von 150,654 ½ L. (1861 nur 1050 von 83,167 L.), von welchen 1525 mit 93,256 ½ L. beladen, die übrigen 771 von 57,397 ¾ L. in Ballast waren. Es waren u. a. bestimmt nach Rußland und Finnland 371 von 41,762 ½ L. (1861: 255 von 25,817 ¼ L), Dänemark 517 von 32,671 L. (1861: 99 von 1371 L.), Schweden 342 von 29,954 L. (1861; 308 von 31,657 ½ L.), der Ost⸗ see 442 von 28,753 ¾ L. (1861: 183 von 14,254 L.), Preußen incl. Schleswig⸗Holstein 546 von 14,515 ¼ L. (1861: 151 von 6735 ½ L.). Was den garenverkehr Lübecks betrifft, so befindet sich derselbe in stetiger Zunahme und es ist gegründete Aussicht, daß er zugleich mit dem Verkehr derjenigen Länder, für welche er der Ver⸗ mittler ü und deren Wohlstand sich kräftig hebt, ferner wachsen werde. Der Gesammtwerth der Einfuhr Lübecks excl. Contanten war in den letzten Jahren folgender: 1871: 103,228,387 Cour. Mark. 1865: 73,588,122 Cour. Mark. 1870: 75,182,620 „ „ 1864: 73,694,014 1869: 74,627,809 1863: 61,967,621 1868: 72,687,508 „ 1862: 60,973,803 1867: 72,375,856 8 1861: 57,304,547 1866: 69,426,105 „ „ 9. Hierbei muß übrigens darauf aufmerksam gemacht werden, daß wegen
.†. 1 2
mangelnden statistischen Materials der Werth von den mittelst Fracht⸗
fuhren angebrachten Gütern und für Getreide hat berücksichtigt werden können. Vergleicht man die Importe von 1871 und 1861 miteinander, so ergiebt sich für die ersteren eine Zunahme von 45,923,840 Mark Cour. oder um 80,1 Proz. Von dem Verkehr beider Jahre entfallen auf die Einfuhr seewärts 29,494,809 C. M. (28„ Proz.) und 17,080,438 C. M. (29, Proz.) und auf die Einfuhr land⸗ und fluß⸗ wärts 73,733,578 C. M. (71, Proz.) und 40,224,109 C. M. (702 P esh. Für die Einfuhr zur See kommen hauptsächlich in Betracht: Rußland und Finnland mit 16,297,606 C. M. (1861: 8,884,305 C. M.) Schweden mit 5,567,559 C. M. (1861: 2,934,111 C. M.) Preußen mit Schles⸗ wig⸗Holstein mit 3,923,693 C. M. (1861: 1,208,980 C. M.), Däne⸗ mark mit 1,444,478 C. M. (1861: 283,985 C. M.), Großbritannien mit 1,088,880 C. M. (1861: 1,906,238 C. M.), Frankreich mit 482,080 C. M. (1861: 1,128,039 C. M.), Nordamerika mit 446,302 C. M. (1861; Nichts). Von dem Verkehr land⸗ und flußwärts ent⸗ fallen auf Hamburg 34.766,866 C. M. (1861: 17,256,024 C. M.), auf die sonstige Einfuhr per Eisenbahn 36,955,456 C. M. (1861: 18,193,049 C. M.). Von den wichtigeren Einfuhrartikeln für 1871 (und 1862) sind folgende hervorzuheben: Baumwolle 62,942 Ctr. (7349 Ctr.), Butter 64,223 Ctr. G 208 Ctr.), Kaffee 58,859 Ctr. (71,452 Ctr.), Chemi⸗ kalien u. Droguen 63,484 Ctr. (26,083 Ctr.), Colonialwaaren 35,270 Ctr. (11,103 Ctr.), Eisen in Stangen zc. 108,832 Ctr. (84,749 Ctr.), Eisenwaaren 166,681 Ctr. (32,500 Ctr.), Fabrik⸗, Industrie⸗ und kurze Waaren 70,876 Ctr. (34,363 Ctr.), Färbestoffe und Farbewaa⸗ ren 70,012 Ctr. (28,825 Ctr.), Felle und Häute 93,851 Ctr. (18,324 Ctr.), gesalzenes und geräuchertes Fleisch 15,164 Ctr. (1774 Ctr.), einheimische und Südfrüchte 47,796 Ctr. (38,043 Ctr.), Graupen, Grütze und Mehl 30,217 Ctr. (4625 Ctr.), Hopfen 12,169 Ctr. (5842 Ctr.), Käse 15,237 Ctr. (7409 Ctx.), Manufakturwaaren 78,543 Ctr. (47,500 Ctr.), Maschinen 39,844 Ctr. (12,724 Ctr.), Papier und Pappe 15,973 Ctr. (6054 Ctr.), Petroleum 41,310 Ctr. (Nichts), Reis 25,472 Ctr. (12,838 Ctr.), Soda 18,100 Ctr. (5606 Ctr.), Stahl 11,737 Ctr. (4423 Ctr.), Steinkohlen und Koks 460,593 To. (319,574 To.), Syrup 36,482 Ctr. (27,243 Ctr.), Tabak und Cigar⸗ ren 53,307 Ctr. (16,908 Ctr.), Wein 428,118 Viertel und 153,931 Flaschen (252,543 Viertel und 115,757 Flaschen), Zucker 86,925 Ctr. (46,276 Ctr). 1 1
Bezüglich der Waarenausfuhr müssen wir uns auf die Angaben für 1871 beschränken, da für die vorhergehenden Jahre nicht vollstän⸗ diges Material vorliegt. Der Gesammtwerth derselben belief sich auf 97,565,111 Cour. Mark und treffen hiervon auf den Verkehr seewärts 61,233,947 C. M. (62, Proz.) und auf die Ausführ landwärts per Eisenbahn 36,331,164 C. M. (37, Proz.). Von den seewärts aus⸗ gegangenen Waaren sind u. a. bestimmt gewesen: nach Ruß⸗ land und Finnland für 27,523,174 C. M., nach Schweden für 22,200,143 C. M., nach Dänemark für 9,114,081 C. M., nach Preu⸗ ßen einschl. Schleswig⸗Holstein für 2,001,462 C. M., nach Mecklen⸗ qurg für 240,976 C. M., nach Bremen für 123,836 C. M.
Landwirthschaft.
München, 1. Januar. In Bezug auf Witterung und Land⸗ wirthschaft werden in der „Zeitschr. d. landw. Ver.“ folgende Nach⸗ richten aus den Kreisen mitgetheilt: Die Witterung im Laufe des No⸗ vember war überaus günstig. Vom 13. bis 16. fiel Schnee, und zwar im ganzen Lande, derselbe blieb jedoch nur kurze Zeit liegen, dann folgte eine äußerst milde und angenehme Temperatur. In München hatte man schönes, klares und mildes Wetter, Sonnenschein so ange⸗ nehm, wie er in der Regel im Frühling ist. Dagegen hat es in der Pfalz so viel geregnet, daß die Bäche und kleinen Flüsse aus ihren Üfern getreten sind. Im ganzen diesfeitigen Bayern scheint die Wit⸗ terung sommerlich schön gewesen zu sein, denn man schreibt aus Kitzin⸗
en im Mainthal, daß die Bienen ausgeflogen seien. Bei Nürnberg aben die Tabakspflanzen aufs Neue ausgetrieben, und die neugewach⸗ senen Blätter konnten um 3 fl. für den Centner als Geiz verkauft werden. Bei dem günstigen Wetter haben sich die Saaten schnell er⸗ holt und stehen überall schön, wo sie nicht durch Schneckenfraß und Mäuse gelitten haben. Leider ist die Plage der Mäuse noch immer nicht geschwunden; in schweren Böden richten sie großen Schaden, so⸗ wohl an den Getreide⸗ als an den Kleefeldern, an. er Handel mit Vieh läßt etwas nach bei unveränderten Preisen; Dezember und Januar sind für den Viehhandel immer die stillsten Monate.
Hünningen, 28. Dezember. Die Königl. zoologische 1“ zu Amsterdam hat den Dirigenten der hiesigen Fis Lacht Anftalt (Haack) in Anerkennung seiner Verdienste um die Fischzucht zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt.
Linz, 31. Dezember. Die Rinderpest ist nach amtlicher Mit⸗ theilung erloschen.
Gewerbe und Handel.
Straßburg, 31. Dezember. Die Kaiserliche Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsaß⸗Lothringen macht unter dem 23. d. M. be⸗ kannt, daß die Einfuhr von Rindvieh, sowie von Fleisch und Abfällen dieser Thiere nach Frankreich aus Elsaß⸗Lothringen, Baden, MWürttem⸗ berg, Bagyern, einschließlich der bayerischen Pfalz, über sämmtliche Grenzstationen wieder gestattet ist. Die Sendungen müssen von amt⸗ lichen Ursprungs⸗Attesten begleitet sein und werden überdies von den französischen Grenzzollämtern einer strengen thierärztlichen Untersuchung unterzogen.
Verkehrs⸗Anstalten. Bukarest, 31. Dezember. Die Regierung hat für die neu eröffnete Verbindungsbahn der beiden Bukarester Bahnhöfe heute
offiziell die Zinsgarantie übernommen.
Hurstrastle, 31. Dezember. (W. T. B.) Der Bremer Dampfer „Weser“ ist heute hier eingetroffen.
Königliche Schauspiele. 1 Freitag den 3. Januar. Im Opernhause. (2. Vorst.) Fidelio. Oper in 2 Abth. nach dem Fanzösischen von F. Treitschke Musik von L. van Beethoven. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr. Wegen Erkrankung der Frau von Voggenhuber kann die
angekündigte Vorstellung „Lohengrin“ nicht stattfinden.
Im Schauspielhause. (2. Ab.⸗Vorst.) Maria und Magda⸗ lena. Schauspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Anfang halb 7 Uhr. M.⸗Pr. 1
Sonnabend den 4. Januar. Im Opernhause. (3. Vorst.) Fantasca. Großes Zauber⸗Ballet in 4 Akten nebst einem Vor⸗ spiel (12 Bildern)von P. Taglioui. Musik von P. Hertel. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.
Im Schauspielhause. (3. Ab.⸗Vorst.) Clavigo. Trauer⸗ spiel in 5 Abtheilungen von Goethe. Anfang 7 Uhr. M.⸗Pr.
8
Uebersicht der Haupt⸗Eisenbahn⸗Verbindungen Berlins durch Courier⸗ und Schnellzüge.
(Erscheint auf Grund der neuesten amtlichen Angaben am 1. jedes Monats.) Berlin, 1. Januar 1873. 2
Abgang nach .... Ankunft in
über Oberhausen oder
Amsterdam. 82
Salzbergen. 11
J8. 45 Ab.*
40 V.* 40 V.*
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über Eisenach resp. Kreiensen.
8. 15 fr.
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über Braunschweig oder
8. 15 fr. † 8. 45 fr. †
Bremen. 11
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7. 45 Ab..-. 8. 45 Ab.
4. 15 Nm. †6. 30. fr..
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Breslau.
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.45 fr. †
1 V. †f 8.45 Ab.* 5 .
5 fr. ††
2. 51 N.*
Brüssel.
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Ankunft in -
ö 775 „.
Gardelegen oder Kreinsen.
über Braunschweig,
8. 34 Ab. † 7. 30 fr.“ 8. 34 Ab. f
8. 20 fr.
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111.
5 Ab.*
Danzig. 88 10 Ab.“9. 37 V.“
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Salzbergen.
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11
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—
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Ab.*
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8
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5 fr. † 5. 20 Nm.*
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Ankunft in
lber ereieg en resp. Eisenach. d
ürich. 10.
J10 Ab. * 9.26 B. †
15 Ab. *
f Schnellzuüge. †† Expreßzüge. * Courierzüge. ** Eil⸗
Zusammenstellung
der im Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger bis ult. Dezember 1872 bekannt gemachten anstehenden Subhastations⸗
Termine.
8.
Gericht, bei welchem die Subhast. schwebt.
Die zur Subhastation stehenden Immobilien.
Verkaufs⸗ Termin.
Reichs Anz. Ir
Kr.⸗Ger. Neu⸗Ruppin
Kr.⸗Ger. Grottkau
Amts⸗Ger. Springe
8 8 8
Rittergut Zernickowund Güter
Kehlchendorf, Burow und
Schulzenho Vitriolwerk Kamnig nebst Grubengerechtigkeiten Immobilien zu Altenhagen
26./3. 73
24/2. 73 4/3. 73