Prokura⸗Register. Im Prokurenregister des unterzeichneten Kreisgerichts ist sub Nr. 19 folgende Eintragung bewirkt: Colonne 2. 1 Bezeichnung des Prinzipals. Ziegeleibesitzer Louis August Wilhelm Schulze zu Bleckendorf. — Colonne 3. Bezeichnung der Firma, welche der Prokurist zu zeichnen 8 Louis Schulze. 8 sesdeaven 6 Colonné 4. 8 — DOrt der Niederlassung: . Bleckendorf. f d S Gesellschaftsregister Verweisung auf das Firmen⸗ oder Gesellschaftsreg . Die Firma: Louis Schulze zu Bleckendorf ist sub Nr. 73 des Firmenregisters eingetragen. Bezeich kurist ezeichnung des Prokuristen. Kaufmann Louis Gottfried Hermann Schulze zu Bleckendorf. Colonne 7. Zeit der Eintragung. Eingetragen zufolge Verfügung vom 19. Mai 18735. Wanzleben, den 20. Mai 1873. 1 88* Königliches “ I. Abtheilung. eiste.
Bekanntmachung. Das in Altona unter der Firma „Julie Beseler“ bestehende Geschäft ist auf die Frau Mathilde Kurtz, geb. Peters, in Altona übergegangen, welche dasselbe unter der Firma 1 „Mathilde Kurtza’ 1 „vormals J. Beseler“
8 ₰
fortführt. 888 “ tführ ist zufolge Verfügung vom 16. Mai 1873 am 19. s. M.
pei Nr. 611 unseres Firmenregisters vermerkt, beziehungsweise unter Nr. 1107 eingetragen worden. h“ Altona, den 19. Mai 1873. , 16 Koönigliches Kreisgericht. I. Abtheilung 88
ch u ng. Zufolge Verfügung vom 19. Mai 1873 ist heute in unser Ge⸗ sellschaftsregister unter Nr. 407 die Firma; 8 1 - „J. H. Hartmann Söhne“ in Altona eingetragen worden. 3 8 Rechtsverhältnisse der Gesellschaft. Die Gesellschafter sind: “ 1) Herr August Nicolaus Hartmann in Altona, 2) Herr Friedrich Hartmann daselbst. Die Gesellschaft hat am 1. Mai 1873 begonnen. Altona, den 21. Mai 1873. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Bekanntmachung. Zufolge Verfügung vom 19. Mai 1873 ist heute in unser Gesell⸗ schaftsregister unter Nr. 403 die Firma: 1 Schulz, Edens & Comp. in Altona eingetragen worden. . Rechtsverhältnisse der Gesellschaft, Die Gesellschafter sind: ö 1) der Tis Lerau ster Georg Heinrich Schulz in Altona, 2) der Tischlermeister Hen einrich Edens daselbst, 1 3) der Tischlermeister Claus Martens daselbst, — 4) der Ti Berneisgen Martin Friedrich Lange daselbst, 8) der Tischlermeister Jochim Hinrich Ralfs daselbst. Die Gesellschaft hat am 19. Mai 1873 begonnen. Altona, den 21. Mai 1873. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Bekanntmachung. 3 Unter Nr. 965 unseres Firmenregisters ist der Kaufmann Heinrich Carl Wilhelm Singhofen zu Flensburg als Inhaber der Firma: „H. C. W. Singhofen“ daselbst heute eingetragen. “ Flensbnrg, den 23. Mai 1873. j “ önigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
Zufolge Verfügung vom 21. Mai 1873 ist am selbigen Tage in unser Femoztgige unter Nr. 628 eingetragen worden: irma: W. H. 18 rt der Niederlassung: Kellinghusen. “ Ihnhaber: Kaufmann Wilhelm Heinrich Paul Peperkorn daselbst. Stzehoe, den 21. Mai 1873. “ Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
Zufolge Verfaguns vom 21. Mai 1873 ist am selbigen Tage in unser Firmenregister das Erlöschen der Firma Nr. 185, Joh. Jac. v. d. Fecht, Inhaber Holzhändler Johann Jacob von der Marno, eingetragen worden. 1 Stzehoe, den 21. Mai 1873. 1u Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
Zufolge Verfügung vom 21. Mai 1873 ist am selbigen Tage in Uunser Firmenregister das Erlöschen der Firma Nr. 518 J. Peperkorn jun., Inhaber Kaufmann Jochim Peperkorn in Kellinghausen, ein⸗ getragen worden. 1 Itzehoe, den 21. Mai 1873. 3 W111“* Eiste Abcheiluuumg.
* 8* * .
Peperkorn.
echt in
Bekanntmachung. Im hiesigen Handelsregister ist heute eingetragen: FFol. 148 als Firma: Mende & Kuhlemann. Ddrt der Niederlassung: Hemelingen. Firmen⸗Inhaber: Cigarrenfabrikant Friedrich Wilhelm Mende 1 in Bremen und Cigarrenfabrikant Heinrich Ludwig Kuhle⸗ G mann in Hemelingen. 88 Rechtsverhältnisse: Offene Gesellschaft. Aechim, den 21. Mai 1873. “ Khäniglich Preußisches Amtsgericht. 1b 8 Dieckmann. G
Bekanntmachung. Im hiesigen Handelsregister ist heute Fol. 84 der Firma Schlens & e sub laufende Nr. 2 eingetragen: ohann Ludwig Schlens ist als Gesellschafter ausgetreten. Alleiniger Inhaber Carl Ferdinand Berger. . Die Firma bleibt unverändert. 8 n; Achim, den 23. Mai 1873. 8 Kböniglich Preußisches Amtsgericht. Mtshe attn Dieckmann. 8 eg tsbgh
Im Handelsregister des hiesigen Amtsgerichts ist auf Fol. 59 zur Firma Julius Stender zum Triangel bei Gifhorn heute eingetragen, daß das Geschäft durch Vertrag auf den Glasfabrikanten Carl Stender übergegangen ist.
Gifhorn, den 23. Mai 1873.
Königliches Amtsgericht. gez. Schliephacke.
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Auf Fol. 206 des hiesigen Handelsregisters ist heute eingetragen:
rt der Niederlassung: Münden.
Firmen⸗Inhaber: Oekonomierath Carl Ewald zu Münden. 8— (Jetzt Handel mit Ziegelsteinen.) Muünden, den 16. Mai 1873. . 8 8 ä Königliches Amtsgericht.-. g s Heute ist in das hiesige Handelsregister eingetragen zu Fol. 126 (Blumenthal & Comp. — Ziegelfabrikation und Handel mit Ziegelwaaren): 3 1) der Gesellschafter Guido Blumenthal zu Springe ist am ] 20. Oktober 1872 verstorben und ist dessen Antheil ab in- tktcVstato vererbt auf 8 “ 8lgr Vater, Kaufmann Salomon Blumenthal zu 8 pringe; . dessen WMiutter, Bertha, geb. Mendel⸗Joel; c. dessen Geschwister: Kaufmann Carl, Ida, Jenny uund Emil Blumenthal. “ 2) Der Gesellschafter, Vollkäthner Conrad Behnsen in Mittel⸗ Fäded st am 1. Januar 1873 aus der Gesellschaft ausge⸗ ieden. 8 3) Der Agent Wilhelm Siegmann zu Springe ist am 1. Ja⸗ nuar 1873 in die Gesellschaft eingetreten. 1 4) Die Gesellschafter Carl Blumenthal und Siegmann ver⸗ festen und zeichnen die Gesellschaft allein, aber gemein⸗ aftlich. ⁊5) Die dem Kaufmann Carl Blumenthal in Springe ertheilte Prokura ist erloschen. Springe, den 21. Mai 1873.
28 Königliches Amtsgericht.
Handelsregister b “] des Königlichen Kreisgerichts zu Bochum.
Die Ehefrau Peter Utsch, Elisabeth geb. Kaiser, zu Bochum hat für ihre zu Bochum bestehende, unter der Nr. 310 des Firmenregisters mit der Firma Frau Peter Utsch sen. eingetragene, Handelsnieder⸗ lassung den Schreinermeister Peter Utsch senior zu Bochum als Pro⸗ kuristen bestelüt was am 19. Mai 1873 unter Nr. 88 des Prokuren⸗ registers vermerkt ist. 8
In unser Firmenregister ist “ a. unter Nr. 310 die Frau Peter Utsch sen. und als
“ die Frau Peter Utsch, Elisabeth geb. Kaiser,
zu Bochum,
. unter Nr. 311 die Firma August Meier und als deren In⸗ haber der Kaufmann August Meier zu Bochum, unter Nr. 312 die Firma H. W. Glaser und als deren In⸗ haber der Kaufmann Heinrich Wilhelm Glaser zu Bochum,
. Unter Nr. 313 die Firma M. Levy und als deren Inhaber der Kaufmann Moritz Levy zu Bochum am 19. Mai 1873 einge⸗ tragen.
Bei der unter Nr. 137 des Gesellschaftsregisters eingetragenen Märkischen Mühlenaktiengesellschaft zu Witten ist Col. 4 am 20. Mai 1873 eingetragen: 3 Das Aktienkapital ist anf 200,000 Thaler erhöht und zerfällt jetzt in 1000 auf den Inhaber gestellte Aktien jede über 200 Thlr. lautend. Zu Stellvertretern des Vorstandes für Verhinderungsfälle sind bestellt: 1 a. Kaufmann Heiurich Gerke,
b. Kaufmann 1 Dammer, 8 1
Beide zu Witten. Dieselben zeichnen für die Gesellschaft, indem sie zu der Firma und dem Zusatze: „Der Vorstand in Vertretung“ Beide döse, Feme.
Bekanntmachung.
8 Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Hagen.
Die unter Nr. 150 des Gesellschaftsregisters eingetragene offene Hendelsgesellcheft Rottmann & Schmidt zu Hagen ist durch Aus⸗ cheiden des Fabrikanten Carl Schmidt zu Hagen aufgelöst.
Mit Genehmigung des Letzteren ist die Firma dem bisherigen Mitgesellschafter Robert Rottmann zu Hagen verblieben und für den⸗ 88 unter Nr. 317 des Firmenregisters am 23. Mai 1873 einge⸗
agen.
88 S
Handelsregister dsoes Königlichen Kreisgerichts zu Hagen. Unter Nr. 209 des Gesellschaftsregisters ü die am 1. Mai 1873 errichtete offene Handelsgesellschaft Schölling & Fischer zu Weh⸗ ringhamsen am 19. Mai 1873 eingetragen, und sind als Gesellschafter vermerkt: 1) der Kaufmann Robert Fischer zu Hagen, 1 2]) der Fabrikant Friedrich Schölling zu Wehringhausen.
5 8 Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Hagen. Die unter Nr. 128 des Firmenregisters eingetragene Firma Fr. Püng b (Firmeninhaber: der Kaufmann Friedrich Rüping zu Gedern) ist ge⸗ löscht am 23. Mai 1873.
Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Lüdinghausen. Zufolge Verfügung vom 17. Mai 1873 ist am 19. ejusd. ein⸗ getragen: 8 1) ins Firmenregister: . a. bei Nr. 15, daß die Firma A. Schürmann zu Bork ga. d. Lippe (Inhaber: Joseph Schürmann,, erloschen ist; b. bei Nr. 61, daß die Firma C. A. Weddige zu Lüding⸗ hausen (Inhaber: Heinrich Weddige), erloschen ft.
e. bei Nr. 34, daß die Firma B. Ostermann et Sohn zu Nordkirchen mit einer Zweigniederlassung zu Dolberg durch DPVertrag auf die Kaufleute Heinrich Ostermann zu Nord⸗
kirchen und Bernhard Ostermann zu Dolberg übergegangen und nunmehr unter Nr. 10 des Gesellschaftsregisters ein⸗ getragen ist; 9 unter Nr. 79 die Firma J. B. Bäöcker zu Senden und 1 als deren Inhaber der Holzhändler Johann Bernhard Beäcker daselbst; 2) ins Gesellschaftsregister:
9
der Kaufmann Heinrich Ostermann Kaufmann Bernhard Ostermann zu ihren Beginn mit dem 14. Mai 1873 genommen hat.
Bekanntmaschung.
„Im Gesellschaftsregister bei der sub 2 Firma: Gebr. Toppmöller zu Freckenhorst: Die Firma ist erloschen. Warendorf, den 17. Mai 1873. 8 Königliches Kreisgericht.
Bekanntmachung.
Firma F. J. O der laufenden Nummer 155 die
Firma: C. Hinteler Ww. zu Ahlen eingetragen.
in unser Prokurenregister als Prokurist Firmenregisters eingetragene
getragen.
Warendorf, den 18. Mai 1873. b Königliches Kreisgericht
unter Nr. 10: die Firma B. Ostermann et Sohn zu Nord⸗ kirrchen mit einer Zweigniederlassung zu Dolberg, deren Inhaber zu Nordkirchen und der olberg sind, und welche
In unser Handelsregister hat folgende Erntrghänng stattgefunden: r. 2 eingetragenen
3 1 g In unserm Firmenregister ist die sub Nr. 103 eingetragene
F. Ostkamp gelöscht. „ Zugleich ist in dasselbe zufolge Verfügung vom 9. Mai c. unter ittwe des Schulzen Caspar Robbert, Magdalena, geborene Schulze, Hirtele. zu Ahlen als Inhaberin der
Ferner ist deren Sohn, der Kaufmann Gerhard Hinteler zu Ahlen, zufolge eben dieser Verfügung unter der laufenden Nummer 26 H für die unter Nr. 155 des Handlung „C. Hinteler Ww ein⸗
Bekanntmachung. In unser Firmenregister haben heute folgende stattgefunden: a. Bei der unter der Nr. 66 eingetragenen Firma Ph. Spiegel u Herzfeld: 8 8 „die Firma ist erloschen.“ b. Bei der unter 8 Nr. 143 eingetragenen Firma G. H. Kaiser zu Warendorf: 8 8 „Die Firma ist durch den Tod des Inhabers erloschen.“ Warendorf, den 21. Mai 1873. 2 8 Königliches Kreisgericht.
ean, bea eeg . 8 . ,
In unser Handelsregister hat heute nachstehende Eintragung statt⸗
efunden: 1 —
88 Im Firmenregister bei der unter Nr. 106 eingetragenen Firma
S. Grüneberg zu Herzfeld: “
„Die Firma ist erloschen.“
Warendorf, den 23. Mai 1873. 1
Königliches Kreisgericht. 11“
An die Stelle des bisherigen Kassirers des Vorschußvereins
u Hünfeld, eingetragene Genossenschaft, Kaufmanns Franz Carl Aha ist nach dessen Tode Rudolf Aha zu Hünfeld zum Kassirer ge⸗ wählt und bestätigt worden. 1X“ Fulda, den 14. Mai 1873. Königliches Kreisgericht.
Heute ist in das Gesellschaftsregister für felgender Eintrag gemacht worden: b Col. 1. Nr. 33, 2. Firma: Dietrich & Co., „ 3. Sitz: Rüdesheim, „ 4. Rechtsverhältnisse: Ddie Gesellschafter sind die Kaufleute 2. Johann Baptist Dietrich von Rüdesheim, “ b. Carl Schultz von Geisenheim.
Die Gesellschaft hat am 1. Mai 1873 begonnen. Wiesbaden, den 23. Mai 1873. 1
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. “X“
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels⸗ Firmen⸗ Re⸗ ister unter Nr. 2498 eingetragen worden der in Cöln wohnende Ffnanmn Arnold Breuer, welcher daselbst seine Handelsnieder⸗ lassung hat als Inhaber der Firma: 6 1 „Arnold Breuer. b Cöln, den 21. Mai 1873. Der “ eber. “ F“
Eintragungen
Abtheilung I. das Amt Rüdesheim
8n
2
Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels⸗ (Gesellschafts⸗) Register unter Nr. 1433 eingetragen worden die Aktiengesellschaft unter der Firma:
„Fabrik für den Bau von Holzbearbeitungs⸗Maschinen
vormals P. Kyll“
Gesellschaftsvertrages (Statuts) errichtet worden ist.
Die Gesellschaft bezweckt die Weiterführung und Ausdehnung der Maschinenfabrik von P. Kyll in Cöln. 8
Die Zeitdauer der Gesell aft ist unbeschränkt. —
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt Dreimalhundert⸗ tausend Thaler, eingetheilt in fünfzehnhundert auf Inhaber lautende Aktien à zweihundert Thaler. Eine Erhöhung des Aktienkapitals bis auf Eine Million Thaler kann von dem Aufsichtsrathe beschlossen werden. Zu jeder weiteren Erhöhung ist ein Beschluß der General⸗ versammlung erforderlich.
derungen erfolgen unter der Aufschrift:
vormals P. Kyll, und unter der Unterschrift: 1 je nachdem die betreffende Veröffentlichung von dem ersteren oder letz⸗ teren zu ergehen hat, in der Kölnischen Zeitung,
Berliner Börsenzeitung. Geht eines dieser Blätter ein, so wählt der Aufsichtsrath ein anderes an dessen Stelle. Auch außer diesem Falle steht demselben die Wahl anderer Gesellschaftsblätter an Stelle der bestehenden frei. Die eintretenden Aenderungen sind jedoch in den bis⸗ herigen Gesellschaftsblättern, soweit diese noch bestehen und zugänglich sind, durch den Aufsichtsrath bekannt zu machen.
Alljährlich findet im Monat April oder Mai eine ordentliche Generalversammlung auf Berufung durch den Aufsichtsrath statt.
Außerordentliche Generalversammlungen beruft der Aufsichtsrath so oft es ihm erforderlich erscheint. Er ist dazu verpflichtet, wenn ein
mendestens den fünften Theil des Grundkapitals darstellen, dies ver⸗ angen. 1 1
Alle Generalversammlungen finden zu Kalk statt. Die Einladun⸗ gen zu den Generalversammlungen müssen mindestens zwei oder höch⸗ stens vier Wochen vor dem Versammlungstage unter Angabe der
folgen.
Der Vorstand besteht aus einem Mitgliede oder mehreren Mit⸗ gliedern nach der Bestimmung des Aufsichtsrathes. Dieselben werden vom Aufsichtsrathe ernannt.
Zu ihrer Legitimation dient die Ausfertigung des die Ernennung beurkundenden notariellen Protokolles. Falls nur ein Vorstands⸗ mitglied funktionirt, genügt dessen Unterschrift zur Zeichnung der Firma; sind mehrere Personen als Vorstandsmitglieder oder als in Funktion, so ist zur Zeichnung der Firma die Unterschrift von zweien derselben erforderlich.
Maschinen⸗Fabrikant in Eöln wohnend. 8 Cöln, den 23. Mai 1873. 8— Der Handelsgerichts⸗Sekretär.
Weber.
2. 1 Inhaber der daselbst wohnende Kaufmann Johann Paffen?; polz ist. Aachen, den 19. Mai 1873. Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.
Der zu Aachen wohnende Kaufmann Edmund Jungbluth, welcher daselbst sub Firma: Edm. Jungbluth ein Handelsgeschäft führte, hat dieses Geschäft eingestellt, weshalb gedachte Firma heute unter Nr. 63 des Feneneezier gelöscht wurde.
Aachen, den 21. Mai 1873. 8 Königliches Handelsgerichts⸗Sekretariat.
Unter Nr. 1115 des Gesellschaftsregisters wurde Pents eingetragen die Kommanditgesellschaft nich ktien unter der 5 Seelhoff
in Aachen gethätigten Gesellschaftsvertrages errichtet und deren per⸗ önlich haftender Gesellschafter der zu Neutral⸗Moresnet wohnende potheker Carl Seelhoff ist. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Aen h bei Aachen. Das Gesellschaftskapital ist auf 7500 Thlr., getheilt in 75 Aktien zu 100 Thlr., festgesetzt. „Als öffentliche Blätter zu ihren Bekanntmachungen bedient sich die Gefellschaft der Aachener Zeitung und der Grenzzei Preußisch⸗Moresnet. 3
Aachen, den 23. Mai 1873. 8 “ Königliches Handelsgerichts⸗Sekratariat. 8
gegeben werden. von Carl Heymanns Verlag, Berlin, Anhalt⸗Straße 12, ange⸗
welche ihren Sitz in Kalk bei Deutz am Rheine hat und auf Grund 18 eines vor Notar Bessenich zu Cöln am 13. Mai 1873 vollzogenen
Alle in dem Statut vorgesehenen Bekanntmachungen und Auffor⸗ „Fabrik für den Bau von Holzbearbeitungs⸗Maschinen, 8 „der Aufsichtsrath“ oder „der Vorstand“,
. gz, der Handels⸗ und Börsenzeitung für Rheinland⸗Westfalen, Allgemeiner Anzeiger und der ktionär oder mehrere Aktionäre, dessen oder deren Aktien zusammen
Tagesordnung durch Bekanntmachung in den Gesellschaftsblättern e-
tellvertreter
Der derzeitige Vorstand der Gesellschaft ist Peter Joseph Kyll,
Unter Nr. 3218 des Firmenregisters wurde heute eingetragen die Firma: Paffenholz⸗Esser, welche in Düren ihre Niederlassung hat
& Cie., welche auf Grund des am 25. März 1873 vor Notar Baum
2₰ 8 “ l W . 82 48 3 8 2 4 5 IETE“ 2
Reich
8
86
8 Berlin, im Mai 1873. Miit der Eröffnung der Wiener Weltausstellung am 1. Mai
d. J. hat der Reichs⸗ und Staats⸗Anzeiger eine regelmäßige Be⸗ 8
gewonnen sind.
richterstattung begonnen, für welche sachverständige Referenten Statistische ꝛc. Materialien werden wir für dieselbe von den Herren Ausstellern gern entgegennehmen und
benutzen.
In Anknüpfung an die publizirten Artikel über die Berliner Industrie sind von uns auf Anregung aus den betheiligten
8 Kreisen für einschlägige Inserate Berliner Industrie⸗Tafeln (s. die
folg. Seite) eingerichtet worden. Im Interesse der deutschen Industrie haben wir diese Annoncen⸗Tafeln auch auf die ge⸗
sammte deutsche Industrie ausgedehnt und bemerken in Betreff
ihrer Benutzung Folgendes: 1) Jedes Annoncenfeld der Industrie⸗Tafeln, von 4 Centi⸗
meter (1½⅛ Zoll) Höhe und 9 Centimeter (3 ½ Zoll) Breite, 37
uadratcentimeter (5 ¼ Quadratzoll) umfassend, wird mit 1 ½ Thlr.
berechnet; es können für die einzelnen Inserate, jedoch auch meh⸗ rere solcher Felder in Anspruch genommen werden. 8 2) Zur Bequemlichkeit der Interessenten, namentlich der aus⸗ rmärtigen, ist die Annoncen⸗Expedition von Rudolph Mosse zu Berlin und deren Filialen in Leipzig, Hamburg, Frankfurt a. M., Cöln, Breslau, Halle, Prag, Wien, München, Nürnberg, Straßbyurg, Zürich und Stuttgart von uns autorisirt, bezügliche
Insertionsaufträge für den Deutschen⸗ Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗Anzeiger zu vermitteln, ebenso können dieselben bei der Expedition des Blattes, Berlin, Wilhelmstraße 32, direkt auf⸗ Außerdem werden buchhändlerische Inserate
nommen. 83.) Die Berichte des Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers erschei⸗ nen in einer Separatausgabe, welche in Wien in dem Ausstel⸗
lungsrayon verkauft und in einer größeren Anzahl gratis ver⸗
theilt werden. .
14]) Die Ausstellungsberichte mit den Industrie⸗Tafeln werden auch den Exemplaren der Abonnenten des Deutschen Reichs⸗ und Preußischen Staats⸗Anzeigers beigelegt. “ 1.
Auf der Wiener Welt⸗Ausstellung hat man von dem bisher in London und zumal in Paris 1867 befolgten Prinzipe Ab⸗ stand genommen, sämmtliche Ausstellungs⸗Objekte nach ihrer Be⸗ schaffenheit in Gruppen zu ordnen und erst innerhalb dieser die geographische Eintheilung durchzuführen. Bei der gegenwärtigen Ausstellung ist die Haupt⸗Eintheilung nach dem geographischen Gesichtspunkte erfolgt, was Mancherlei für sich hat, jedoch dem⸗ jenigen seine Aufgabe wesentlich erschwert, der nur einzelne Ob⸗ jektsgruppen durch sämmtliche Länder zu verfolgen beabsichtigt. Die theilweise Unvollständigkeit der bisher erschienenen Kataloge, das Fehlen der übrigen und der bereits geschilderte Grad von Unfertigkeit, der sich noch immer in allen Abtheilungen der Ausstellung bemerklich macht, mehrere derselben aber noch vollständig der Einsicht des Publikums abschließt, bedingen die Nothwendigkeit, von dem ursprünglichen Plane einer einheitlichen Besprechung aller Gruppen unter sich abzuweichen und eine stück⸗ weise derselben an ihre Stelle treten zu lassen. Die Kommissa⸗ rien der deutschen Abtheilung haben sich zu allererst bestrebt, ihrem Publikum die Uebersicht dadurch zu erleichtern, daß sie an den einzelnen Eingängen Bezeichnungen angebracht haben mit der Angabe, welche Gruppe in den betreffenden Räumlichkeiten vertreten ist.
Die Gruppe XII., mit deren Besprechung hier der Anfang gemacht wird, weil ihre Ordnung am weitesten vorgeschritten er⸗ scheint, umfaßt die graphischen Künste und gewerbliches Zeichnen, speziell die Erzeugnisse des Buchdrucks, der Fylo⸗ aees des Kupfer⸗ und Stahlstichdrucks, der Lithographie und Chromographie, der Photographie, Graveur⸗ und Gulllocheur⸗ Arbeiten, Musterzeichnungen und Dekorationsmalereien und die Apparate und Hülfsmittel, denen sich eine Produktions⸗Statistik anschließt. Diese Reihenfolge des Programms hat aber nicht vollständig inne gehalten werden können; beispielsweise befinden sich die photographischen Ausstellungsobjekte ganz getrennt von den übrigen an den Wänden derjenigen Abtheilung, welche die XV. Gruppe der musikalischen Instrumente umfaßt. — Die Gruppe XII. hat ihren Platz gefunden in dem deutschen Industrie⸗Pavillon, welcher nördlich vom Haupt⸗Ausstellungsgebäude, unmittelbar links von dem Ausgangsportal der Rotunde erbaut worden ist. Gruppe XII. steht zwar einerseits in örtlicher Verbindung mit der ihr auch sachlich verwandten Gruppe XI. der Papier⸗Industrie, an⸗ dererseits aber hat sich eine Verbindung mit der nahestehenden Gruppe XXVI., der, das Unterrichtswesen umfassend, ein beson⸗ derer, westlich davon gelegener Pavillon eingeräumt worden ist, nicht ermöglichen lassen, sondern sie geht hier, fast unvermittelt, in das ihr ganz fremde Gebiet der IX. Gruppe der Glas⸗, Thon⸗ und Steinwaaren⸗Industrie über. — In dieses Gebiet schon ganz hineingeschoben, eröffnet die Gruppe XII. eine Kollektiv⸗Aus⸗ stellung von Hamburger Buchdruckereien. Diese ist nur negativ lehrreich, indem sie sich in ihren Einzelheiten fast nur merkantilischen Zwecken unterordnet. In gauz anderer Weise berufen, die Entwickelung der graphischen Kunst⸗ industrie Deutschlands einleitend zu illustriren, zeigen sich an der⸗ selben Wand, auf der andern Seite vom Eingange, die Einzel⸗ ausstellungen der folgenden Institute. Die Reihe beginnt mit der R. v. Deckerschen Geheimen Ober⸗Hof⸗Buchdruckerei in Ber⸗ lin. Unter den Proben ihres alten Verlages zeichnen sich am meisten aus die Prachtausgabe der Oeuvres historiques de Fréderic II., das vom Grafen von Stillfried⸗Alcantarabredigirte Pracht⸗Illustrationswerk über die Krönung Sr. Majestät König Wilhelms in Königsberg, ferner eine Prachtbibel und sehrwürdig ausgestattete Exemplare von Fidicins Urkundenbuch und der Chronik der Stadt Berlin. An die v. Deckersche reiht sich die nicht
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8 11“] 9 ¹ 8 Sg- 8 2
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ausstellungs
— Evrrtra⸗Beilage des “ In 89
8 4* 1 12 aööamsemeamemme
Berlin, Dienstag, den 27. Mai, Abends.
minder renommirte Offizin von Korn in Breslau, an diesem Orte fast allein durch Druckproben von Werthpapieren vertreten. Es folgt die Anstalt von Mey und Widmayer in München mit einer Kollektion trefflich stylisirter Ornamente zu Zwecken des eigentlichen Kunstgewerbes herausgegeben und Ed. Gäblers in Leipzig, Anstalt für Pantatypie, Lichtätzung u. s. w., die inter⸗ essante Abzüge ausgestellt hat. — Die nächste Querwand enthält die Ausstellung der Königlich preußischen Staatsdruckerei in Berlin, welcher in Nr. 62 des „Deutschen Reichs⸗ und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers“ bereits ein eingehender Artikel gewidmet worden ist, auf den hiermit verwiesen wird. Ein nebenbei befindlicher Schaukasten von G. Braun in Carlsruhe steht noch leer. — An derselben Wand, links vom Durchgange, hat der Hof⸗Buch⸗ händler Alexander Duncker in Berlin Proben seines Kunstverlags zu einer Ausstellung vereinigt. Aus derselben sind hervorzuheben besonders die Radirungen nach Kaulbachschen Zeichnungen, Pho⸗ tographien nach einzelnen Meisterwerken der jüngeren Münchener Schule; die Silhouetten von Hanna Böhm, die sich fast eben⸗ bürtig den Konefkaschen an die Seite stellen, und die farben⸗ glänzenden Initialen der Gräfin St. Genois⸗Stolberg. — Die nächstfolgende, durch Tapetenwände gebildete Abtheilung ver⸗ einigt fast ausnahmslos die kirchlich⸗literarischen Produktionen der Neuzeit in sich. Als ein höchst beachtenswerther Typograph beweist sich hier der, auch mit dem Titel eines Typogra⸗ phen des apostolischen Stuhles ausgezeichnete, Fr. Pustel in Regensburg, dessen Missalen in der Korrektheit, Sauber⸗ keit und Deutlichkeit ihres Druckes und der Eleganz ihrer farbigen Initialen und sonstigen bildreichen Ausstattung jeden Vergleich mit den älteren Meisterwerken der Buchdruckerkunst auszuhalten im Stande sind. Georg Joseph Manz, gleichfalls in Regensburg, der übrigens auch ein geschmackvoll gearbeitetes Betpult mit ausgestellt hat, wetteifert mit dem Erstgenannten in erfolgreicher Weise. Außerdem sind hier zu nennen die Litur⸗ gische Verlagshandlung, von Joseph Kösel in Kempten, Herzing in Groß⸗Steinheim und die Kupferdruckanstalt von Friedrich Felsing in München, deren Spezialität die Produktion von biblischen Bildern ist, ebenso wie die von A. W. Schulgen in Düsseldorf. Dieser letzteren Kunstanstalt räumlich benachbart fallen die Erzeugnisse dreier berliner Institute vortheilhaft in das Auge, der altbekannten Lüderitzschen Kunsthandlung, beziehentlich ihres Kupferstich⸗Kunstverlages, der heliographischen Anstalt von Richard Falk und des industriellen Zeichners Theodor Wendler mit geschmackvollen Musterproben für Stickerei und Kunstwebe⸗ rei. — Der nächstfolgende Durchgang ist auf der linken Seite flankirt durch die literarischen Repräsentanten der altberühmten Firma Brockhaus in Leipzig. Aus ihrer reichhaltigen Kollektion, deren spezielle Aufzählung mehr als überflüssig wäre, sei nur, als wahrscheinlich in weiteren Kreisen weniger be⸗ kannt geworden, auf die im Jahre 1872 erschienene, treff⸗ lich ausgestattete Chronik des Geschlechts von Kielmanns⸗ egge, von zwei Geschlechtsvettern verfaßt, hingewiesen, sowie auf eine, anläßlich des hundertjährigen Jubiläums der Firma am 4. Mai vorigen Jahres edirte Geschichte derselben mit inter⸗ essanten Porträts der aufeinander folgenden Chefs. — Die fol⸗ gende Abtheilung zur rechten hag bildet gewissermaßen das ansprechendste und zweckentsprechendste Ensemble in der ganzen Gruppe, indem in ihr der gemeinsame Wahrspruch der ganzen Weltausstellung „viribus unitis“ am deutlichsten zum Ausdruck gekommen ist. Es ist dies die Kollektivausstellung der Stutt⸗ garter Buchhändler. Die beiden vorderen Ecken nehmen ein die alte Firma J. G. Cotta und die neuere, schnell zu bedeutsam⸗ stem Umfange emporgediehene, von Eduard Hallberger. Es er⸗ scheint fast überflüssig, bei der letzteren wenigstens auf ihre Ausgaben der Doré'schen Iltustrationswerke noch speziell aufmerksam zu machen. Den mittleren Raum nehmen in gleichmäßiger An⸗ ordnung ein die Literatur⸗ und Kunstproduktionen von Emil Hochdanz, J. B. Metzner, A. Kröner, Paul Neff (Scheffels „Trompeter von Seckingen“ und M. von Schwinds „Schöne Melusine), Gustav Weise, C. Grüninger und G. J. Göschen, dessen Spezialität ausgezeichnete griechische Drucke zu sein scheinen. Dieser, einen überaus würdigen Eindruck machenden Kollektiv⸗Ausstellung gegenüber, finden sich vereinigt Kupfer⸗ schwärze⸗Proben der Gebrüder Hänlein in Frankfurt a. M., der Kunstverlag von Friedrich Bruckmann in München und Berlin, unter dessen Blättern die W. v. Kaulbachschen Göthe⸗ Illustrationen den ersten Rang behaupten, und eine reich⸗ haltige Kollektion der xylographischen Kunstanstalt von Brend'amour in Düsseldorf. Hier zeichnen sich besonders die Nachbildungen der Radirungen alter Meister in Holzschnitt durch künstlerische brs ehches aus. — Es folgen nunmehr, unter⸗ mischt mit noch mehreren Buchdruckereien, Schriftgießer, Gra⸗ veure, Guillocheure und Walzenfabrikanten. Von den letzteren ist zu nennen Alexius Jahn in München und Sachs und Schu⸗ macher in Mannheim, diese Firma mit kunstvoll gravirten Stem⸗ pelwalzen. Unter den Graveuren zeichnen sich aus durch korrekte Arbeiten Feodor Schmitt in Magdeburg, F. Vagt in Hamburg, Schlemming in kecchoch Laschky in Berlin und die Gravir⸗ Anstalt von R. Gerhold in Leipzig. Die erwähnenswerthesten Schriftgießereien, deren Druckproben ein erfreuliches Fortschreiten und Berücksichtigen des dekorativen Elements aufweisen, sind die von Wilhelm Wöllmer und Wilhelm Gronau in Berlin. Neben der gleichfalls nicht zu übersehenden Buch⸗ und Schnellpressen⸗ Druckaustalt von Schwann in Neuß, fällt durch ihre inter⸗ essante Einseitigkeit auf die Kupferdruckanstalt von Hennigs in Aachen, deren Spezialität „Nähnadel⸗Etiquetts“ sind, aber in überraschenden Variationen im Einzelnen. Ein bedeutendes Verdienst um die mittelalterliche Kunstgeschichte hat sich der Buchdrucker Heinrich Gerlach in Freiberg in Sachsen erworben durch seine, auch sonst schon rühmlichst bekannt gewordene, Methode von gravirten messingenen Grabplatten durch Ein⸗ schwärzung Original⸗Abdrücke zu erzielen. Es sind einige derartige Original⸗Abdrücke ausgestellt und von einer größeren Anzahl derselben zumeist aus dem Meißner
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ß. Staats⸗An eüeemneng, atss mac.;
Dome — Photographien in kleinerem Maßstabe in einem interessanten Album vereinigt. Den Schluß dieser ersten Hälfte der Gruppe XII. — die, wie schon erwähnt, weiter⸗ hin aufgestellten, aber noch nicht völlig geordneten Photogra⸗ phien müssen einer folgenden Besprechung aufbehalten bleiben — bildet eine, räumlich bereits in die Gruppe Xl. gemengte, Reihe von sogenannten Dekorationsbildern von Cramer in Mün⸗ chen, eigenthümlichen Produktionen, welche die Mitte zwischen künstlerischen und gewerbsmäßigen Farbendrucken halten. Ein Stillleben, ein paar einfache Thierbilder, auch eine Landschaft verdienen in ihrer Auffassung und technischen Ausführung alle Anerkennung; die Mehrzahl, kostümirte Thiertypen, welche mensch⸗ liche Seelenzustände symbolisiren sollen, sind schwerer zu be⸗ urtheilen, da man über ihren Endzweck nicht recht in das Klare kommt.
11ö1ö16“*““ Wien als Industrie⸗Stadt.
In dem klassischen Werk: „Der isolirte Staat in Beziehung auf die Landwirthschaft“ hat J. H. von Thünen bekanntlich die Frage einer eingehenden Untersuchung unterworfen: wie die größere oder geringere Entfernung des Marktes auf die ver⸗ schiedene Gestaltung der Landwirthschaft einwirkt. Als Basis seiner Beobachtungen und Beweisführungen nimmt derselbe einen völlig isolirten, kreisrunden Staat an, in dessen Mittelpunkt eine große Stadt den Absatzort für die Produkte der Landwirthschaft
ildet.
Auf Grund dieser Voraussetzungen konstruirt der Verfasser um die Stadt eine Reihe von konzentrischen Kreisen, in welchen, den Transportkosten entsprechend, der eine oder der andere Pro⸗ dultionszweig hauptsächlich betrieben wird. Aus den verschie⸗ denen Kreisen gehen hiernach die verschiedenen Wirthschafts⸗ systeme und Wirthschaftsformen genetisch hervor; der erste Kreis enthält: die freie Wirthschaft — der zweite: die Forstwirthschaft — der dritte: die Fruchtwechselwirthschaft — der vierte: die Koppelwirthschaft — der fünfte: die Dreifelderwirthschaft — der sechste endlich: die Viehzucht.
In ähnlicher Weise hat F. Gromann in der kürzlich er⸗ schienenen geistvollen Schrift „Miniaturbilder aus dem Gebiet der Wirthschaft (Halle, Nebert)“ einen Ueberblick über die Ver⸗ theilung der Industrie im Lande gegeben.
Wenn dabei auch nicht ausdrücklich Wien und Oesterrei als Grundlage der Darstellung angegeben ist, so scheint es dich unzweifelhaft, daß die Anschauung der dem Verfasser bekannten Verhältnisse seiner Heimath den Ausgangspunkt seiner Schilde⸗ rung darbietet. Von diesem Gesichtspunkte aus wird es im An⸗ schluß an die gegenwärtige Industrie⸗Ausstellung nicht ohne In⸗ teresse sein, auf die topographische Entwickelung der Industrie Wien und Oesterreichs in Folgendem hinzuweisen.
Der Verfasser geht davon aus, daß die meisten Residenz⸗ städte Europas gegenwärtig in dem Uebergange zu Fabriks⸗ städten oder zu Handelsplätzen begriffen sind. Sie umgeben sich mit einem Gürtel dampfender Fabrikessen, deren Rauch Morgens und Abends nicht selten die Sonne verfinstert. Während im Centrum der Stadt die rein geistige Arbeit der Spekulation, der Behörden, der Kirche und Schule, der Wissenschaft zusammen⸗
edrängt schafft und ordnet, reihen sich unmittelbar daran die Halb materiellen, halb geistigen Berufszweige der Luruswaaren⸗ Industrie, besonders der Goldschmiede und Juweliere, der Pho⸗ tographen und Buchdrucker, der Putz⸗ und Modenwaaren⸗ Etablissements. Weiter draußen, jenseits des Ringstraßenkreises mit seinen Blumen⸗ und Gemäldeausstellungen, seinen Theatern und Concerthäusern, seinen Museen und Hochschulen, schmiegt sich der Ring der Manufakturan, wo die Hand mehr als der Kopf, das Werk⸗ zeug oder der Apparat mehr noch als die Hand arbeiten muß. Da finden sich die Tischler⸗ und Schlosserwaarenfabriken, die Optiker und Mechaniker, die Drechsler, Meerschaum⸗ und Bern⸗ steinschnitzer, die Instrumentenmacher, Waaren⸗ und Gewicht⸗ fabrikanten, die Werkzeug⸗, die Geräthe⸗ und die Kassenfabriken, die Möbel⸗, die Klavier⸗ und die Luxuswagenbau⸗Anstalten, die Federnschmücker und die Seidenfärber, die Hutmacher, die Stroh⸗ hut⸗, die Sonnen⸗ und Regenschirm⸗, die Taschen⸗, Quincaillerie⸗ und Bijouteriewaarenfabriken. Nun folgt der Kreis der Fa⸗ briken, wo die Apparate fast ganz in den Vordergrund treten, wie die Parquettboden⸗ und Bauwaarenfabriken, die Essig⸗, die Photographen⸗, Apotheker⸗ und Farbe⸗Waaren⸗, die Sodawasser⸗ und die Cyankaliumfabriken, die Posamentier⸗ und die Web⸗ waaren⸗, die Shawls⸗ und die Seidenzeugfabriken, die Band⸗
die Goldborten⸗ und die Wirkwaaren⸗Etablissements, endlich di
Maschinenwerkstätten von kleinerem Umfange. Hier treibt schon die Dampfkraft einen Theil der Maschinerie. Aber erst im wei⸗ teren Ringe außerhalb der Linie tritt die Dampfkraft als her⸗ vorragendes Glied des industriellen Betriebes umfassender ein. Da finden sich die Maschinenbau⸗Anstalten und Reparaturwerk⸗ stätten, die Gießereien und Walzwerke, die Gasfabriken u. s. f.
Die Kreise der Vororte mit ihren „Sommerfrischen,“ der Lustschlösser des Hofes oder reicher Privaten 8 nun die Fabrikenringe, welche erst weit draußen, fern von den Woh⸗ nungsansiedelungen der städtischen Bevölkerung, gewöhnlich auf einsamer Feldfläche oder auch in kleinen Dörfern, Marktflecken und Provinzstädtchen im Umkreise von ein bis zwei Meilen vom Centrum der Stadt entlegen, sich wieder zu bilden beginnen. Den Reigen eröffnen die Brauereien, die chemischen und die Düngerfabriken sowie einzelne große Ziegeleien. Dann folgen mit einem Halbmesser von etwa zwei bis sechs Meilen die Spin⸗ nereien und mechanischen Webereien, sowie die Papierfabriken, die großen Guß⸗ und Bessemerhütten. In diesen Etablissements beherrschen der Dampf und die automatische Maschine oder der mechanische Apparat fast ausschließlich den Betrieb. 8
Und endlich nach einem weiteren Zwischenringe von etwa sechs bis sechszig Meilen Halbmesser, welcher zum größten Theile der Land⸗ und Forstwirthschaft und dem städtischen Kleingewerbe,
sowie der Hausindustrie gewidmet ist, beginnt, meist nahe an