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migung
lichen Unglücks
1873/74 seine Zustimmung, das mit 32,580 Thlr. Einnahme, 36,495 Thlr. Ausgabe und einem Zuschuß von 3915 Thlr. abschließt.
Württemberg. Stuttgart, 27. Mai. Der Könsg und die Königin haben heute ihren Aufenthalt auf der König⸗ lichen Villa bei Berg genommen. †
Baden. Karlsruhe, 28. Mai. Der Großherzog und die Großherzogin haben sich gestern Nachmittag zum Besuch der Deutschen Kaiserin und Königin von Preußen nach Baden begeben. Der Großherzog kehrte am gestrigen Abend nach Karlsruhe zurück, während die Großherzogin erst heute Abend zurückerwartet wird.
Sachsen⸗ Weimar⸗Eisenach. W eimar 8 Der Erb⸗Großherzog trifft 4 Uhr 43 Min. hier ein.
Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 29. Mai. Heute Mittag halb 2 Uhr traf die Großherzogin⸗Mutter von Mecklenburg⸗Schwerin zum Besuche auf hiesigem Residenz⸗ schlosse ein.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Coburg, 28. Mai. In der heutigen öffentlichen Sitzung des Landtags des Herzog⸗ thums Coburg gelangte in Betreff der Vorlage des Herzog⸗ lichen Staats⸗Ministeriums vom 10. Mai 1873, die Organi⸗ sation der unteren Gerichtsbehörden betreffend, folgender Kom⸗ missions⸗Antrag zur Abstimmung:
„Der Landtag wolle beschließen, auf die Berathung des Erlasses vom 10. Mai 1873 zur Zeit nicht einzugehen, jedoch zu beantragen, die Justizämter zu Neustadt, Rodach, Sonnefeld und Königsberg bei inzwischen eintretender Vakanz wenn thunlich nur durch je einen rich⸗ terlichen Beamten verwalten zu lassen.“
Der Antrag wurde in seinen beiden Theilen einstimmig an⸗ genommen.
Gotha, 27. Mai. Der Speziallandtag nahm am 26. d. M. den ihm vorgelegten Gesetzentwurf über Vergütungen für gerichtsärzt⸗ liche, medizinale oder sanitätspolizeiliche Verrichtungen an und ge⸗ nehmigte sodann unter verschiedenen Desiderien — namentlich auch wegen angemessener Erhöhung der Abgabe vom Gewerbebetrieb im Umherziehen, sowie wegen Ausdehnung der für Sparkassen⸗ bücher bestehenden Befreiung von der Stempelabgabe auch auf die Spareinlagen bei Spar⸗Vorschußvereinen und Gewerbeban⸗ ken, soweit solche als Genossenschaft eingetragen sind, überhaupt wegen einer Revision des Stempelsteuergesetzes und wegen Wegfalls der Stempelabgabe auf Eingaben und Bescheide — eine Reihe von Einnahmeposten des Staatskassen⸗Etats.
Reuß j. L. Gera, 28. Mai. Sämmtlichen Staatskassen⸗ stellen ist die fernere Annahme der österreichischen und unga⸗ rischen Guldenmünzen des 45⸗Guldenfußes untersagt.
Lübeck, 27. Mai. Der Senat veröffentlicht folgendes
Gesetz, die Quartal⸗Termine betreffend.
Der Senat hat, im Einvernehmen mit der Bürgerschaft be⸗ schlossen und verkündet hierdurch als Gesetz: 1 §. 1. Diejenigen Zinsen von Pfandposten sowie solche Grund⸗ renten, welche bisher in den Quartal⸗Terminen Ostern, Johannis, Michhaelis oder Weihnacht zahlbar waren, werden künftig, in Erman⸗ gelung einer abweichenden Verabredung, am letzten Werktage der Mo⸗ nate März, Juni, September oder Dezember fällig. Am Tage nach dem “ kann wegen Ausbleibens der Zahlung die persönliche Klage erhoben beziehungsweise der Subhastations⸗Prozeß eingeleitet werden. §. 2. Insofern nicht eine anderweitige Vereinbarung getroffen worden, ist als Termin für die Auszahlung der im §. 1 bezeichneten fandposten und Rentekapitalien der letzte Werktag der Monate März, uni, September und Dezember zu betrachten. Nach Ablauf von sieben Tagen nach diesen Terminen kann wegen Ausbleibens der Zah⸗ lung die persönliche Klage erhoben beziehungsweise der Subhastations⸗ Prozeß eingeleitet werden. 1 ie Kündigung zur Auszahlung oder Empfanznahme hat, soweit überhaupt zulässig und eine anderweitige Vereinbarung nicht getroffen ist, sechs Monate vor dem obigen Zahlungstermine, spätestens aber nn ersten Werktage der Monate April, Juli, Oktober und Januar zu geschehen. u 1
CEs macht dabei keinen Unterschied, in welchem Termine das Ka⸗ pital protokollirt steht. b
.. 3. An die Stelle der bei der Miethe von Gehäuden und Ge⸗ bäudetheilen bisher gebräuchlich gewesenen Termine tritt künftig als Umzugstermin der letzte Werktag der Monate März, Juni, September und Dezember.
Die Zahlung des Miethzinses hat, in Ermangelung einer ab⸗ weichenden Vereinbarung, spätestens in denselben Terminen, und zwar im Falle des Umzuges vor der Räumung zu erfolgen.
e Miethzins kann ohne Weiteres eingeklagt werden.
.S. 4. Bei denjenigen Miethverträgen, für welche bisher als Kün⸗ digungs⸗Termine die s. g. Quartal⸗Abende galten, hat künftig die Kündigung spätestens am ersten Werktage der Monate April, Juli, Oktober und Januar zu erfolgen. summrae 5. Das gegenwärtige Gesetz tritt am 1. Juni 1873 in Wirk⸗
eit. Jedoch bildet für die bis zum Tage der Publikation dieses Ge⸗ 8 denselben eingeschlossen, protokollirten 885 die bisher gebräuch⸗
29. Mai. am Sonnabend Nachmittag
iche Zahlung von Zinsen und Kapitalien, sowie die bisher gebräuch⸗ liche Kündigung in den Terminen Ostern, Johannis, Michaelis und Weihnacht noch die Regel bis zum Johannis⸗Termin 1874 einschließ⸗ 19 insofern nicht schon vorher die Parteien übereingekommen sind,
8 nd durch die Bemühungen derselben 558. Personen dem Tode entrissen. An Prämien wurden im vergan⸗ genen Jahre den Stationsmannschaften 555 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf. gezahlt; außerdem hat der Vorstand eine silberne Rettungs⸗ medaille sowie ein Ehrendiplom verliehen. — Die mit 55,813 lr. in Einnahme und Ausgabe und einem Vortrag von 28,914 Thlr. abschließende Jahresrechnung wurde ohne Beanstan⸗ dung von der Versammlung dechargirt. — In weiterer Erledi⸗ gung der Tagesordnung ertheilte die Versammlung ihre Geneh⸗ zur Erbauung neuer Schuppen zur Aufnahme der Rettungsgeräthschaften auf den Stationen Carolinensiel, Nord⸗ deich und Alttief, die Anschaffung neuer Rettungsboote für die Stationen Warnemünde und Hela, letzteres nach Art der Helenser Fischerboote, sowie der Besetzung des zu Duhnen stationirten Rettungsbootes durch ein neues, mit der Maßgabe, daß auf dieser Station nach Bedürfniß noch ein Segelboot angeschafft werde. — Der Antrag des Bezirksvereins Danzig, daß die Gesellschaft fortan regelmäßig auch Mannschaften fremder Schiffe prämirre, welche durch aktives Eingreifen deutsche Seeleute an den deut⸗ schen Küsten retten, fand ebenfalls Annahme. — Ferner ge⸗ nehmigte der Ausschuß nachträglich die Begründung der Station Röm, überwies dem ostfriesischen Bezirksverein einen Reservefonds von ca. 3000 Thlrn. zur sofortigen Ersetzung von bei außerordent⸗ ällen in Verlust gegangenen Geräthschaften, und
ertheilte endlich dem vorgelegten Generalbudget des Jahres
8* Lae.
Auch gelten für die am Tage der den Miethverträge die bisher für
wesenen Termine noch bis zum Johannis⸗Termin 1874 einschließlich, bglen nicht die Parteien ausdrücklich etwas Anderes vereinbart aben.
Gegeben Lübeck, in der Versammlung des Senates, am 26. Mai 873. G. Eschenburg Dr., Secretarius. Hamburg, 29. Mai. In der gestrigen Sitzung der Bür⸗ gerschaft schritt dieselbe zur Schlußabstimmung über den An⸗ trag von C. J. Koyemann, betreffend das Gesetz wegen Auf⸗ hebung der Verpflichtung zu Zahlungen in Hamburger Courant nach dem 34⸗Markfuß. Der Antrag wurde mit 73 gegen 30 Stimmen genehmigt, bedarf mithin einer zweiten Lesung. Der Antrag des Senats, betreffend Anstellung eines zweiten Schul⸗ raths, wurde an einen Ausschuß von fünf Personen verwiesen.
SDesterreich⸗Ungarn. Prag, 28. Mai. Die feierliche Eröffnung der Sitzungen des Landeskultur⸗Raths für Böhmen findet am 12. Juni durch den Statthalter statt.
FPesth, 28. Mai. Folgende Gesetzentwürfe wurden in der letzten Zeit im Finanz⸗Ministerium vollendet: ein Salzgesetz, Pensionsgesetz, Finanz⸗Strafgesetz, Zuckergesetz und Spiritusge⸗ setz, welche demnächst dem Reichstage unterbreitet werden. Gestern war eine Deputation der Kaufmannshalle bei Herrn Csemeghi, um ihn zur Zurücknahme seiner Demission zu be⸗ wegen.
— Das Abgeordnetenhaus hielt heute eine Sitzung zur Entgegennahme eines Nuntiums des Oberhauses. Felix Luksiecs ersuchte, das Haus, einen Gesetzentwurf über die Er⸗ höhung der Abgeordneten⸗Diäten, der Sektion zur Berathung zuzuweisen. (Zustimmung.) Auf Zsedeniyi’s Antrag wurden die Sektions⸗Berathungen des Gesetzes über Provinzialisirung der Militärgrenze auf Donnerstag nach Pfingsten verschoben.
Schweiz. Bern, 29. Mai. (W. T. B.) In der Sitzung des großen Rathes von Bern gelangte eine von der ultra⸗ montanen Partei gestellte Interpellation, die Amtseinstellung der Geistlichen des Berner Jura betreffend, zur Diskussion. Der Re⸗ gierungs⸗Rath Jollysaint beantwortete dieselbe dahin, daß die getroffenen Maßregeln vollständig in der Kompetenz der Staats⸗ behörde lägen und daß sie nur eine nothwendige Konsequenz der Amtsentsetzung des Bischofs Lachat gegenüber dem Klerus seien, der sich mit demselben für solidarisch verbunden erkläre. — Bei den zwei für die Kantonalregierung erforderlichen Ersatz⸗ wahlen wählte der große Rath die Kandidaten der liberalen Partei, Advokat Ritchard von Interlaken und Nationalrath Paulet von Pruntrut.
— Die Herzogin von Madrid hat in einem Schreiben an den Bundesrath gegen die Beschuldigung protestirt, daß sie sich an carlistischen Umtrieben betheiligt 2
Aargau, 29. Mai. (W. T. B.) Der große Rath von Aargau genehmigte die Beschlüsse der Diözesankonferenz, be⸗ treffs der Amtsentsetzung des Bischofs Lachat mit 104 gegen 8 Stimmen. Ebenso wurde die Einführung der Civilehe ge⸗ nehmigt.
Großbritannien und Irland. London, 28. Mai. Der Prinz von Wales ist gestern in Begleitung des Grafen Gleichen und seines Gefolges von Wien nach Marlborough House zurückgekehrt. Bei seiner Landung in Dover wurde der Prinz festlich empfangen.
— Einem Telegramme aus Ottawa in Canada vom 27. d. zufolge hat die Legislatur der Prinz Edward⸗Insel die Begingungen ihrer Vereinigung mit dem canadischen Dominion einstimmig angenommen.
Frankreich. Paris, 27. Mai. Das „Journal officiel“ veröffentlicht eine erste Reihe von Personalveränderungen in den höheren Verwaltungsstellen. Acht Präfekten hatten frei⸗ willig ihre Entlassung gegeben; es sind dies die Herren Charles Ferry (Haute⸗Garonne), Tenaille⸗Saligny (Charente⸗Inferieure), Camescasse (Cher), Poubelle (Corsica), Oustry (Algier), Hendlé (Loir⸗et⸗Cher), Cyprien Chaix (Hautes Alpes) und de la Jon⸗ quièsre (Correre). Zehn andere republikanische Präfekten sind ihrer Posten enthoben und aus der Verwaltung entfernt wor⸗ den, nämlich Audoy (Aisne), de Brancion (Cote d'Or), Dauzon (Vaucluze), Amiard (Creuse), Dumarest (Jura), Jousserandot (Marne), Vimond (Meuse), Philippe (Haute⸗Savoye), General Laporterie (Var) und Ribiere (Vonne). Daneben wurden noch drei durch Tod oder Rücktritt aus nicht politischen Gründen er⸗ ledigte Stellen besetzt. Die Neuernannten gehören den ver⸗ schiedenen monarchischen Parteien, indeß der bisherigen Verwal⸗ tung an, mit Ausnahme des Herrn Henri d'Ideville, welcher unter dem Kaiserreich Gesandtschafts⸗Sekretär in Turin war und zum Präfekten von Algier ernannt ist.
— Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Herzog von Broglie stammt aus einer alten, eigentlich Broglio oder Broglia benannten lombardischen Familie, deren eine Linie sich im 17. Jahrhundert in Frankreich niederließ, hier 1652 natura⸗ lisirt ward und deren Glieder 1742 zu Herzögen, 1759 zu deutschen Reichsfürsten erhoben wurden. Die letzte Auszeichnung verdankt die Familie ihrem berühmtesten Sproß, dem Herzog Victor Francois, der am 13. April 1759 den Prinzen Ferdinand von Braunschweig bei Bergen schlug und trotz der in demselben Jahre bei Minden erlittenen Niederlage den Oberbefehl über das französische Heer bis 1761 führte. Die Broglies haben sich stets durch eine monarchisch⸗katholische Gesinnung ausgezeichnet. Der eben Genannte befehligte 1792 die zur Bekämpfung der Revo⸗ lution aufgestellte Emigranten⸗Armee, errichtete 1794 ein Corps im Dienste Englands, ging 1796 in russische Dienste und starb 1804 in Münster. Ein Bruder desselben wurde 1794 hingerichtet. Dessen Sohn, vermählt mit der als Schriftstellerin bekannten Tochter der Frau von Stasl, bekleidete unter Ludwig Philipp verschiedene Ministerien, das der auswärtigen den. hhlen vom November 1834 bis Februar 1836. Sein 1821 geborener Sohn Albert vertheidigte im „Correspondant“ die katholischen Interessen und die Grundsätze des gemäßigten konstitutionellen Liberalismus; Ende Februar 1871 ging er als französischer Gesandter nach London.
— Der Präsident Mac Mahon hat sich, wie früher der Kaiser, eine „Maison militaire“ zugelegt. Dasselbe besteht aus dem General Borel, Chef des allgemeinen Generalstabes, dem Generalstabs⸗Obersten d'Absac, dem Obersten Broye, dem Oberst⸗Lieutenant Robert, dem Stallmeister de Baugrenant und
daß unter ihnen die in den §§. 1 und 2 dieses Gesetzes vorgeschriebe⸗ nen Regeln gelten sollen, und über solche Vereinbarung das Behufige
8 —
ublikation dieses Gesetzes bestehen⸗ träge ündigung von Miethverträgen Zah⸗ lung von Miethzins und Räumung gemietheter Lokalitäten üblich ge⸗
. 2 v1““ 88 bei dem betreffenden Posten im dxetagonet haben notiren lassen.
erster Sekretär der französische. “ Kabinetschef des Ministers 82 3Hotschen. n London, ist zum
— 29. Mai. (W. T. B.) Man vat sich w parlamen⸗ tarischen Kreisen mit Erörterung der Frage besmäfti t, ob der Präsident der Republik für nicht verantiwartlich zu — und die Dauer seiner Amtszeit auf 5 Jahre fenzusetzen sei; in den Versammlungen der Hauptfraktionen, aus dventen sich die jetzige gouvernementale Majorität der Nationalversammlung zu⸗ sammensetzt, hat man zunächst von einem weiteren Eingehen auf diese Frage und von der Vorlegung eines hierauf bezuüͤglichen Gesetzentwurfs Abstand genommen. Die Regierung und die Majorität scheinen vielmehr darüber einverstanden, in der gegen⸗ wärtigen Session nur das Budget, das Munizipalgesetz und einige kleinere Gesetze noch zur Erledigung zu bringen, alle übrigen Gesetzentwürfe aber und die Berathung über die konstitutionellen Fragen für die Wintersession zu vertagen. — Die Nachricht, daß die äußerste Rechte über die Beziehungen Frankreichs zu Italien eine Interpellation an die Regierung richten wolle, entbehrt aller und jeder Begründung.
— Der seitherige Präfekt von Bordeaux, Duval, ist zum Seine⸗Präfekten ernannt worden. — Der Munizipal⸗ rath von Paris hat mit 39 gegen 30 Stimmen, welche auf Hörisson sielen, Vautrain zu seinem Vorsitzenden gewählt. — Der Deputirte Léon Riant hat seinen Bericht über das Re⸗ tablissement des Kriegsmaterials vollendet; der Bericht schließt mit der Betonung der Nothwendigkeit, 1400 Millionen auf die Ergänzung des Materials in den Kriegsarsenalen zu verwenden. — Der Minister des Auswärtigen, Herzog von Broglie, versuchte wiederholt, den seitherigen Gesandten in Bern, Lanfrey, zur Zurücknahme seines Entlassungsgesuchs zu be⸗ stimmen; Lanfrey ist aber bei seinem Demissionsgesuche verblie⸗ ben. — Der „Messager de Paris“ glaubt zu wissen, daß der frühere Präsident Thiers demnächst eine Reise nach Italien antreten werde. — Betreffs des Prinzen Napoleon soll sich, dem Vernehmen nach, der Präsident der Republik dahin geäußert haben, daß es kein Gesetz gebe, welches demselben die Pforten Frankreichs verschließe; der Präsident hätte indeß hin⸗ zugefügt, der Prinz würde jedenfalls auch ferner im Auslande verweilen, wenn er von den Rücksichten auf seine Pflichten sich bestimmen ließe.
— 30. Mai. Divisions⸗General du Barail ist, wie das „Journal officiel“ heute meldet, zum Kriegs⸗Minister er⸗ nannt worden.
Portugal. Oporto, 17. [Mai. Das Ministerium Fontes Pereira de Mella hat sich trotz der Anstrengungen der Opposition, es während der letzten Cortessession zu stürzen, am Ruder erhalten. Was die Finanzen Portugals betrifft, so beträgt das Defizit nach der Aufstellung des Ministeriums, nicht über 700 Contos de Reis (ungefähr 1,035,000 Thlr.). Ein⸗ schließlich der Reserven hat Portugal augenblicklich 27,000 Mann unter den Waffen, welche zum Theil nach den Grenzfestungen detachirt sind. Bis jetzt haben die Unruhen in Spanien wenig Einfluß auf die Verhältnisse des Landes, der Handel hat sogar seit 1871 zugenommen, denn die Zoll⸗Einnahmen des Landes betrugen vom 1. Juli 1871 bis zum 14. April 1872 6,425,000 S und vom 1. Juli 1872 bis zum 14. April 1873 7,322,000 deis.
— Aus den portugiesischen Kolonien liegen folgende Nachrichten vor: In Angola ist auf den Gouverneur Horta ein Attentat verübt, indem er bei nächtlicher Weile auf der Straße angefallen und mißhandelt wurde. Die Regierung rief daher den Gouverneur zurück und sandte am 16. Februar die Korvette „Sagres“ mit einem neuen Gouverneur nach Loanda. Der Krieg gegen die Dembos⸗Neger ist durch einen zweifelhaften Frieden zu einem vorläufigen Abschluß gelangt. Die Provinz Mozambique ist 88 eine englische Dampferlinie, die in zwei Häfen des Landes anlegt, dem Weltverkehr näher gerückt; von dem Hafenorte Lourenco Marques baut einte englische Gesellschaft
Portugiesisch⸗Indien ist von Räuberbanden heimgesucht.
nach vielen Tausenden zählenden Volksmenge statt. Der Kron⸗ prinz Humbert und der Prinz Amadeus gingen zu beiden Seiten des Sarges. Die ausländischen Akademien waren zahl⸗ vih vertreten. In der Stadt waren viele Trauerflaggen aus⸗ gehängt.
Griechenland. Das britische Auswärtige Amt hat vom britischen Konsul in Corfu die nachstehende, vom 6. d. datirte Depesche erhalten: 1 „Ich habe die Ehre, die Uebersetzung eines vom Nomarchen dieser Insel am 2. d. empfangenen Berichtes zu übersenden, welcher das Auf⸗ tauchen einer Brigantenbande an der Corfu unmittelbar gegenüber liegenden Küste von Epirus und die Gefangennahme eines griechischen Unterthanen durch dieselbe, für dessen Freisetzung die Summe von 500 türkischen Lires gefordert wird, meldet. Der Hauptmann dieser Bande wird, in dem Bericht Hadgi Goumara genannt, aber man hält ihn für den furchtbaren Ali Toumara, dessen Bande im November vorigen Jahres in Folge der energischen Remon⸗ strirungen des Herrn Cipriotti zersprengt wurde, wodurch die Gefahr des Ueberfalles oder der Gefangennahme, welcher zahlreiche Reisegesellschaften unserer Landsleute, die während der verwichenen Jagdsaison nach Albanien kamen, sonst ausgesetzt gewesen sein wür⸗ den, vermieden wurde. Während dieser gefährliche Bösewicht im Besitz des Bezirks Liap bleibt, können Reisende, die Janina zu besuchen be⸗ absichtigen, sich nicht mit irgend welcher Sicherheit über die Landungs⸗ häfen Sajades oder St. Quaranta hinaus begeben, falls sie nicht durch eine starke Eskorte beschützt sind.“ Uebersetzung. Eine 20 Mann starke Brigantenbande, befeh⸗ ligt von Hadgi Goumara, einem albanischen Türken, nahm am jetz⸗ ten Montag Nachmittag zwischen Conispoli und Meegfis den 18jäh⸗ rigen Sohn des Athanasius Gongas gefangen und verlangt 500 tür⸗ kische Lires für seine Frilassung. Corfu, 20. April (2. Mai) 1873.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Mai. Auf Befehl des Kaisers sind die im Jahre 1870 eingesetzten Kommissionen zur Ausarbeitung der Reglements über die persönliche Militärpflicht, über die Ersatz⸗, Lokal⸗ und Reserve⸗ truppen und die Reichsmiliz nach neuen Prinzipien, nach Erledi⸗ gung ihrer Arbeiten aufgelöst worden.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 26. Mai. Im schwedischen Reichstage werden die einzelnen Bewilli⸗ gungen des Finanzgesetzes, nachdem sie vom Staatsausschusse begutachtet worden sind, für sich berathen und bewilligt, aber
dem Kavallerie⸗Lieutenant de Barques. Der Bicomte d⸗Harcourt ist zu seinem General⸗Sekretär ernannt worden. — Gavard,
wenn sie genehmigt worden sind, legt der Staatsausschuß eine Uebersicht vor und bringt in Vorschlag, wie die fehlenden Be⸗
träge herbeizuschaffen sind und die überschießenden verwendet
eine Eisenbahn nach der benachbarten Transvaalschen Republik.
Italien. Mailand, 29. Mai. (W. T. B.) Am heutigen Tage fand das feierliche Leichenbegängniß des Dichters Manzoni unter der Theilnahme aller Gesellschaftskreise und einer
treffend das Erscheinen einer allgemeinen Verloosungs⸗Tabelle.
rden sollen. Dieses Gutachten und die Berechnung des Aus⸗ schusses 8 dem Reichstage am 22. d. M. mitgetheilt und danach werden, wie die „H. N.“ mittheilen, Schwedens sämmt⸗ liche Einnahmen im nächsten Finanzjahre 1874 ca. 55,536,550 Rdl. betragen. Von dieser Summe sind 20,045,000 Rdl. or⸗ dentliche Einnahmen und 32,710,000 Rdl. außerordentliche Ein⸗ nahmen, als Zolleinnahmen 16,500,000 Rdl., Posteinnahmen 2,800,000 Rdl. und Branntweinsteuer 12 Millionen Rdl., wäh⸗ rend der Vorrath 2,682,000 Rdl. ist. Die Ausgaben, welche ebenfalls in ordentliche und außerordentliche eingetheilt wer⸗ den, betragen im Ganzen 60,386,550 Rdl. Es fehlen demnach 4,850,000 Rdl., welcher Mangel nach dem Vor⸗ schlage des Ausschusses mit 2,150,000 Rdl. vom Reichsschulden⸗ komptoir und durch Ausschreibung von 2,700,000 Rdl. als all⸗ gemeine Steuer gedeckt werden soll. Das Reichsschuldenkomptoir, welches die Ausgaben für die Anlagen der Staatseisenbahnen zu übernehmen hat, braucht für das Jahr 1874 einen Zuschuß von 5,400,000 Rdl. und diese Summe soll durch Verkauf von Obligationen aus den Staatsanleihen von 1870 und 1872 her⸗ beigeschafft werden. Außerdem kommen noch im nächsten Finanz⸗ jahre 4,550,000 Rdl. zur Anwendung beim Eisenbahnbau.
— Heute fand der Schluß des schwedischen Reichs⸗ tags statt. Die gewöhnliche Prozession vom Schlosse nach der Hauptkirche und zurück fiel diesmal fort, während die Prozession von den Zimmern des Königs nach dem Reichssaale ganz so wie früher stattfand. Die Thronrede haben wir ihrem Wortlaute nach bereits gestern mitgetheilt.
— Aehnlich wie bei früheren, sollen in Veranlassung der Krönung des jetzigen schwedischen Königspaars Krönungs⸗ münzen ausgetheilt werden.
— Durch eine Königlich norwegische Resolution vom 17. Mai ist bestimmt worden, daß in nächster Zeit Unterhand⸗ lungen über den Abschluß einer neuen Postkonpention zwi⸗ schen Korwegen und Dänemark in Kopenhagen stattfinden.
Amerika. Aus New⸗Vork wird unterm 27. d. per Kabel gemeldet: Attorney General Barlow hat an die New⸗ PYorker Legislatur einen Bericht des Inhalts erstattet, daß, wäh⸗ rend die unter der Administration Goulds emittirten alten con⸗ vertiblen Erie⸗Bonds betrügerische waren, es nun unmöglich sei, einen Unterschied zwischen den betrügerischen und legalen Stücken zu machen, auf Grund dessen es nutzlos sein würde, einen Pro⸗ zeß in der Sache anzustrengen. Die Regierung hat eine Pro⸗ cedur gegen die Union⸗Pacifie⸗Eisenbahn zu dem Behufe einge⸗ leitet, um die dem Credit Mobilier geliehenen Gelder und Accepte zurückzuerlangen. Die Indianer am Rio Grande drohen mit Repressalien für den Angriff, den jüngst Bundestruppen auf sie machten.
— Wie aus Washington unterm 28. d. berichtet wird, hat General Belknap, der Kriegs⸗Minister, die mexikanische Regierung benachrichtigt, daß er die Aktion des Generals Mackenzie, welcher die Vieh raubenden Indianer bis in das E“ Territo⸗ rium verfolgte, billigt. — Die Kickapoos und die Lipanindianer drohen mit Repressalien. General Sheridan ist bereit, zu Felde zu ziehen.
— Aus Mexiko, 15. April, wird den „H. N.“ gemeldet: Nachdem der Kongreß am 1. d. M. eröffnet worden, hielt der Präsident an die versammelten Deputirten die übliche Begrüßungs⸗ rede, in welcher er die Lage des Landes schilderte. Er betonte, daß die äußere und innere Lage des Landes seit langen Jahren nicht so günstig gewesen sei, wie eben jetzt, und daß es nur des einmüthigen und ehrlichen Willens aller Parteien bedürfe, um der Republik Ansehen und Wohlstand zu verschaffen. Der Prä⸗ sident machte insbesondere darauf aufmerksam, daß die Regie⸗ rung von der ihr Seitens des Kongresses ertheilten Ermächti⸗ gung, eine neue Anleihe bis zum Belauf einer Million Pesos zu kontrahiren, keinen Gebrauch gemacht habe, noch machen werde, da die vorhandenen Geldmittel und Hülfsquellen ausrei⸗ chen müßten. Diese Rede wurde günstiger aufgenommen, als die Antwort des Präsidenten des Kongresses, Gomez Palacio. Der Kongreß wird nun seine Arbeiten am Ende des Monats Mai abbrechen, und dann werden die Neuwahlen sofort statt⸗ finden, um denselben zu erneuern. Zunächst wird er sich mit der Wahl eines Präsidenten der Suprema Corte de Justicia be⸗ schäftigen. Die vier hauptsächlichen Kandidaten sind Vicente Rivas Palacio, Porfirio Diaz, Ignacio Mejia und Jose Maria Iglesias. Die allgemeine Meinung nimmt an, daß letzterer den Sieg davon tragen dürfte. — Die Tepicer Angelegenheit bietet
ichts Neues dar. Lozada hat sich mit den Ueberresten seiner Streitkräfte in die Berge geworfen. Die Reihen derselben lich⸗ en sich von Tag zu Tag mehr, und einige seiner Hauptchefs ind zur Sache des Gouvernements übergetreten. &.l
Asien. Aus Japan wird gemeldet, daß sich die Nach⸗ icht von der künftigen Duldung des Christenthums bestätigt. Wie es heißt, werden in Kurzem von Eingeborenen Lokalbanken eröffnet werden. Die Differenz mit Corea ist noch nicht geregelt,
aber die Gerüchte, daß die Coreanen den japanischen Gesandten gefangen hatten, entbehren der Begründung.
gegen sie
Neichstagsangelegenheiten.
Die Fraktionsvorstände haben sichs unter Vorsitz des, Präsi⸗ denten Dr. Fegbtihon vorgestern dahin entschlossen, daß der Reichstag noch bis Ende Juni seine Arbeiten fortseces⸗ dann aber unter gg zicht auf eine Vertagung die Session zum Abschluß gebracht werden soll.
r. 22 des Justiz⸗Ministerial⸗Blatts für die preu⸗ zische Gesetzgebung und Rechtspflege, herausgegeben im “ des Justiz⸗Ministeriums, enthält folgende Fülgemein⸗ Verfügungen: Vom 20. Mai 1873, die Einziehung der bis öu“
geprägten Einthalerstücke betre end. — Vom 24. Mai 1873, Nacg fend die Benachrichtigung der teuerbehörden von den in das eh. buch eingetragenen Eigenthumsveränderungen. — Vom 24. Mai 8 betreffend die Benachrichtigung der Fortschreibungsbeamten in Neu⸗ vorpommern und Rügen von den in die Grund⸗ und H . eingetragenen Eigenthumsveränderungen. — Vom 28. Mai 1873, be⸗
— Die Nr. 22 des „Preußischen Handels⸗Archivs“ hat Inhalt. Gesetzgebung: Deutsches Reich: Verordnungen, etreffend die Ausführung der Seemannsordnung für Oldenburg, Ham⸗
burg, Lübeck und Bremen. — Belgien: Zulassung von Gußeisen zum iktiv⸗Entrepot. — Dänemark und Schweden: Deklaration ber die und Seefahrtsverbindung zwischen Dänemark und Schweden.
im Jahre 1872 (Schluß nebst Anhang über Geestemünde und Brake). — Seßekrannics⸗ Laß mwostigt des Konsulats zu Sydney über die Kolonie von New Sduth Wales für 1872. — Jahresbericht des Kon⸗ sulats zu St. Georges (Bermudas) für 1871 und 1872.— Frankreich: Schi S: von Honfleur im Jahre 1872. — Spanien: Jahres⸗ eh des Konsulats zu Almeria für 1872. — Türkei: Jahresbericht des Konsulats zu Adrianopel für 1872. — Vereinigte Staaten von Nordamerika: Jahresbericht des Konsulats zu Chikago für das Jahr 1872. — Mittheilungen: Posen. Stralsund. Görlitz. Stettin. Minden. Amsterdam. Havre. Odessa. Yokohama. Santiago. — Bei⸗ lage: Nachweisung der in die Häfen des preußischen Staats im Jahre 1872 ein⸗ und von dort ausgegangenen Seeschiffe einschließlich der Dampfschiffahrt.
— Im Verlage der Königlichen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. 88. 8.. hierselbst ist soeben erschienen: Verzeichniß der Leuchtfeuer aller Meere. Herausgegeben von dem Hydro⸗ graphischen Bureau der Kaiserlichen Admiralität. Theil I. 22 ½ Bo⸗ gen. Lex. 80. Diese Zusammenstellung ist den besten vorhandenen Quellen entnommen, wobei den offiziellen Angaben der Vorzug gege⸗ ben wurde, wenn die Angaben nicht übereinstimmend waren. Die Leuchtfeuer sind nach den Meeren und den Küsten in derselben Auf⸗ einanderfolge geordnet, wie
sie in Nr. 1 der „Nachrichten für See⸗ fahrer“ pro 1873 unter „Kartentitel“
veröffentlicht worden ist. Die Eintheilung der Karten erfolgt nach den nachstehenden 13 Titeln: Tit. 1. Ostsee. Tit. 2. Belte, Sund, Kattegat und Skagerag. Tit. 3. Nordsee. Tit. 4. Englischer Kanal, Westküste von England und Schottland, Küsten von Irland. Tit. 5. Mittelmeer, Schwarzes Meer und Azowsches Meer. Tit. 6. Nördlich Atlantischer Ozean. Tit. 7. Westindien. Tit. 8. Südlich Atlantischer Ozean. Tit. 9. Indischer Ozean. Tit. 10. Ostindischer Archipel. Tit. 11. Nörd⸗ lich Stiller Ozean. Tit. 12. Südlich Stiller Ozean. Tit. 13. Nördliches und Südliches Eismeer. Die Herausgabe dieses Verzeich⸗ nisses erfolgt in drei separaten Theilen. Der erste Theil umfaßt die Tit. 1, 2, 3, 4 und 13, der zweite Theil die Tit. 5, 6, 7, 8 und der dritte Theil die Tit. 9, 10, 11, 12. nebst den bezüglichen Inhalts⸗ verzeichnissen. Nach Ablauf eines Jahres erscheinen zu den einzelnen Theilen Nachträge, welche jede Veränderung, sowie die Neuerrichtung von Leuchtfeuern enthalten.
Statistische Nachrichten. Darmstadt, 25. Mai. Der Werth des im Kreise Neustadt im Jahre 1872 gewonnenen Obstes belief sich auf 75,020 Fl.; Aepfel wurden 9397 Ctr. im Werthe von 25,947 Fl., Birnen 12,496 Ctr. mit 22, 32 Fl., Zwetschen und Pflaumen 11,059 Ctr. mit 20,136 Fl., sonstiges Obst 1088 Ctr. mit 6905 Fl. Werth geerntet. Die Gemeinde König erzielte einen Obstwerth von 11,403 l., Höchst von 6452 Fl., Kirch⸗Branbach von 4550 Fl., das kleine Wiebelsbach von 4326 Fl. u. s. w. Mit diesen Aufnahmen werden auch Zählungen der Obstbäume verbunden, wonach in 1872 die Privaten 125,703 Söst bäume, die Gemeinden 5954 tragbare und 4581 nicht tragbare Obst⸗
bäume besaßen. AAXX“
Kunst und Wissenschaft.
Von dem großen deutschen Wörterbuche der Gebrü⸗ der Grimm, 8* von M. Heyne, R. Hildebrandt und K. Weigand fortgesetzt wird, ist vor Kurzem der 5. Band, 12. Lieferung, in Lexi⸗ kon 8 erschienen. In diesem deutschen Wörterbuche haben bis jetzt be⸗ reits wenigstens 105,000 Worte Aufnahme gefunden. Das vollständige Werk wird ca. 500,000 enthalten. Die vollständigsten englischen Wör⸗ terbücher dagegen bringen höchstens ca. 200,000 Wörter. Renan be⸗ merkt in seiner Geschichte der semitischen Sprachen, daß das alte Te⸗ stament nur 5642 verschiedene Wörter enthalte. Luther hat im Gan⸗ zen nur 11 — 12,000 Wörter gebraucht. — Zu bemerken ist ferner, daß in den drei ersten Bänden des deutschen Wörterbuches an Autoren und namenlos erschienenen Schriften allein 1451 quellenweise benutzt worden sind. . ““
Naumburg, 26. Mai. In den Tagen vom 22. bis 25. 2 ai fand hier das 330 jährige Stiftungsfest der Königlichen Landesschule in Pforta statt.
— Unter dem Titel „Das kombinirte Pavillon⸗ und Ba⸗ rackensystem bei dem Bau von Krankenhäusern in Dörfern, kleinen und großen Städten“ hat der General⸗Arzt a. D. Dr. H. Niese eine Broschüre herausgegeben (Altona 1873, C. Th. Schlüter), welche behufs Erneuerung der “ Luft das im Titel benannte System empfiehlt. Der Verfasser resumirt seine Reformvorschläge, die durch 4 lithographirte Tafeln erläutert sind, am Schluß kurz dahin: 1) Keine Korridor⸗Lazarethe, auch keine große Krankenhäuser oder große Kranken⸗ zimmer mehr. 2) Dagegen kleine, für einen nur 12jährigen Gebrauch, deshalb einfach und wohlfeil gebaute Pavillon⸗ und Barackenlazarethe. 3) Anlage derselben nach einem zweckmäßigen, eine Erleichterung der Pflege, Aufsicht und Verwaltung gewährenden Bauplan. 4) Verbannung der Küche und Wirthschaftsräume aus den für die Kranken bestimmten
Gebäuden. “ u sden, 30. Mai. Am 28. d. M. wurde unter Vorsitz de
Gen i. Iehendunten der Königlichen Schauspiele in Berlin, Kammer⸗ herrn v. Hülsen, in den Räumen des Königlichen Hoftheaters die Versammlung des deutschen Bühnenvereins erö enet. Die Sitzung, welche Nachmittags 3 ¼ Uhr begann, dauerte is Abends 9 ¼ Uhr. Es erfolgten zunächst Mittheilungen des Präsidiums ge⸗ schäftlicher Art, nachdem die Feststellungen der Anwesenden, sowie der Stimmübertragung geordnet worden waren und Kabinets⸗Rath Dr. Tempeltey das Amt des Schriftführers übernommen hatte. Hieran schloß sich eine gründliche Besprechung der von der Kommission mit der delegirten Schauspielergenossenschaft ausgearbeiteten Kontrakt⸗ bestimmungen, und man einigte sich schließlich über eine vom Bühnen⸗ verein annehmbare Fassung. Die Verhandlungen sind gestern fort⸗ gesest wafnenz, d. M. wird zur Feier des 100 jährigen Geburts⸗ tages Ludwig Tiecks ein Festessen auf der Brühlschen Terrasse stattfinden. Vorsitzende sind die beiden aͤltesten noch lebenden Freunde Tiecks: Graf Wolf Baudissin, der Mitarbeiter an der Schlegel⸗Tieck⸗ schen Shakespeare⸗Uebersetzung, und der Ober⸗Hofmarschall Hermann
rh. v. Friesen, der Verfasser der Erinnerungen an L. Tieck aus den Füen 1825 — 42 (Wien 1871. 2 Bde.). Die Shakespeare⸗Gesellschaft wird sich durch eine aus dem Prof. Dr. Ulrici, dem Frhrn. Gisbert v. Vincke und dem Dr. Leo bestehende
Deputation vertreten lassen. Die von Hofrath Dr. Pabst und vom Gallerie⸗Direktor Dr. Julius
Hübner gedichteten Festgesänge hat Kapellmeister Dr. Rietz komponirt.
schweig, 29. Mai. Nach dem Programm zu der am
3. 8I1“ 9˙. hierselbst abzuhaltenden Hauptvers amm⸗ lung des Hansischen Gesch a. und des Harz⸗ r Geschichte un 1 1 Rdeea. 8 3. 6 Morgens 7 Uhr, Zusammenkunft auf dem Altstadtrathhause stattfinden. Dann folgt Besichtigung der Martini⸗ und der Brüdernkirche, Besuch des städtischen Museums, wo eine Ausstellung der vasa sacra aus den Stadtkirchen veranstaltet sein wird, 8 ½ Uhr Frühstück auf dem Altstadtrathhause, 9 Uhr gemeinschaftliche Sitzung beider Vereine im Saale des Landschaftlichen Hauses unter Vorsitz des Grafen Botho zu Stolberg⸗Wernigerode, Eröffnung der Verhandlungen durch den Vorsitzenden, Begrüßung der Vereine durch den Ober⸗Bürgermeister, Vortrag des Stadtarchivars 4 änselmann: Braunschweigs Beziehungen zu den Harz⸗ und den eegebieten“; Fahresbericht des Harzvereins, Besprechung über die Anlage eines pertoriums der “ Geschichtslihercte⸗ des Harzes, eingeleit t durch den Archivar und Bibliothekar Dr. Jacobs von Wernigerode; 2 Uhr Nachmittags Mittagsmahl im Saale des Hotel d'Ang eterre; 5 Uhr Fahrt nach Riddagshausen zur Besichtigung 8 Klosterkirche, 7 Uhr Rückfahrt nach Braunschweig und
— istik: Deutsches Reich: Preußen: Ausfall der Reminiscere⸗ Mesfe ze Femmifür⸗ 119 1873 : Handel und Schiffahrt
Uhr veseclige Vereinigung f dem Altstadtrathhause.
8
Alterthumskunde wird am⸗
Am Mittwoch, den 4. Juni wieder: Morgens 7 Uhr Zusam⸗ menkunft auf dem Altstadtrathhause, Besichtigung der Egydienkirche und des Domes. Gleichzeitig wird das Herzogliche Museum geöffnet sein und im Stadtarchive werden die ältesten Stadtbücher Braun schweigs und einiger Nachbarstädte ausgelegt sein; 8 ½ Uhr Frühstück auf dem Altstadtrathhause; 9 Uhr gemeinschaftliche Sitzung beider Vereine im Landschaftlichen Hause unter Vorsitz des Professors Man⸗ tels von Lübeck; Vortrag des Professors C. Uhde: „Zur Geschichte des Profanbaues in Braunschweig“; Jahresbericht des Hansischen Geschichtsvereins; Besprechung über die Art und Weise der Bearbei⸗ tung mittelalterlicher Stadtbücher, eingeleitet durch Dr. Koppmann von Hamburg; um 2 Uhr Mittagsmahl und 3 Uhr 55 Minuten Fahrt nach Wolfenbüttel zur Besichtigung der Bibliothek und der Marienkirche, Besuch des Kaffeehauses; Abends 8 Uhr 50 Minuten Rückfahrt nach Braunschweig. Zug vom Bahnhofe nach dem erleuch⸗ teten Altstadtrathhause, von dessen Laube herab Musik erschallen wird Am Donnerstag, 5. Juni. Morgens 8 Uhr 5 Minuten Fahrt nach Königslutter zur Besichtigung der Stiftskirche, 12 Uhr 15 Mi⸗ nuten Weiterfahrt nach Helmstedt, Mittagsmahl, Besuch des Klosters St. Ludgerie und Marienberg, des Juleums, der Lübbensteine u. s. w., 7 Uhr 40 Minuten Rückkehr nach Braunschweig und darauf letzt Vereinigung auf dem Altstadtrathhause. 1A“
Landwirthschaft. Weißenburg, 27. Mai. Gestern Vormittag 9 Uhr konsti⸗ tuirte sich die 15. Wanderversammlung bayerischer Land⸗ wirthe im Wildbadsaale hierselbst, begrüßt von dem Bürger⸗ meister der Stadt, der mit einem freudig aufgenommenen, dreimalige Hoch auf den König schloß. Zum Vorsitzenden wurde durch Akklama tion Fürst von Hohenlohe gewählt. Das Andenken des verstorbenen Freiherrn von Liebig ehrte die Versammlung durch Erhebung von den Sitzen. Gegenstand der Verhandlung war die schon in andern land⸗ wirthschaftlichen Versammlungen behandelte Frage: su Wünsche der Landwirthe Bayerns in Betreff einer noch gedeihlicheren Entwicklung des landwirthschaftlichen Vereines, sowie in Betreff eine wirksamen Vertretung der Interessen in und durch den Verein? Nach Schluß der sich darüber erhebenden Diskussion wurde mit großer Mehrheit der Wunsch nach regerer Betheiligung am Vereine, sowie einer Statutenveränderung, durch welche die Bezeichnung: außerordent⸗ liche und ordentliche Mitglieder wegfallen soll, zugestimmt, dagegen beschlossen, von weiteren Aenderungen abzusehen. Nachmittags halb. 2 Uhr fand die Preisvertheilung für Ausstellungsgegenstände und Vieh statt, welche bewies, daß die Rindvieh⸗ und Schafzucht in Mittel⸗ franken (und angrenzenden Kreisen) auf einer hohen Stufe stehe. In den späteren Stunden wurde von einem Theile der Versammelten die Oekonomie in Ellingen besichtigt, wobei auch ein Wettmähen verschie⸗ dener Maschinen stattfand, die größere Anzahl begab sich auf die, eine prächtige Aussicht bietende, Ludwigshöhe.
London, 28. Mai. Mr. James Davy
ter und Aussteller von reinem North⸗Devon⸗Z 27. ds. in Flitton Barton (North Molton).
Gewerbe und Handel. 1““ Zu dem Berliner Adreßbuch für das Jahr 1873 ist kürz⸗ lich der Nachtrag erschienen; derselbe kann von den Abonnenten in dem Verlagscomtoir (Schützenstraße 68) in Empfang genommen werden. “ 8 Nürnberg, 28. Mai. Der Staatsminister v. Pfeufer hat während seiner Anwesenheit in Wien dem Direktor des bay erischen Gewerbemuseums 3000 fl. zu Ankäufen für das Museum zur Verfügung gestellt.
1 Verkehrs⸗Anstalten.
Swinemünde, 30. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer „Hum⸗ boldt“ ist heute von New⸗York via Havre wohlbehalten hier ein⸗ getroffee, 29. Mai. (W. T. B.) Die Rheinische Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft setzte in ihrer heutigen Generalversammlung die Dividende pro 1872 auf 9 ¾ % fest. 8
Altenburg, 29. Mai. Die Erdarbeiten für den Bau der Weimar⸗Geraer Bahn, zunächst auf der Strecke Weimar⸗Jena, sollen am 3. k. M. bestimmt begonnen werden. 1
New⸗York, 28. Mai. (W. T. B.) Der Hamburger Poft⸗ dampfer „Frisia“ ist gestern Abend 6 Uhr hier eingetroffen. 8
8 Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.
Herbesthal, Freitag, 30. Mai. Wie aus Paris gemeldet wird, werden telegraphische Depeschen wieder einer strengen Prü⸗ fung unterworfen. Ebenso hat die Beschlagnahme fremder Zei⸗ tungen wieder begonnen und sind mehrere Pariser Blätter offiziös mit der Unterdrückung bedroht worden, wenn dieselben nicht ihre feindliche Sprache gegen die Regierung einstellen würden. VWien, Freitag, 30. Mai. Die Ankunft des Kaisers von Rußland, des Großfürsten⸗Thronfolger und des Großfürsten Wladimir erfolgt hier am 1. Juni Nachmittags 2 ½ Uhr am
ordbahnhofe. 8— 1 8 Freitag, 30. Mai. Die Mittheilung hiesiger Blät⸗ ter, daß der französische Botschafter Marquis von Banneville von hier abberufen werden soll, bedarf noch der Bestätigung.
Pesth, Freitag, 30. Mai, Vormittags. Das Gerücht von einer bevorstehenden Konvertirung der ungarischen Staatsschulden ist, sicherem Vernehmen nach, total grundlos.
Paris, Freitag, 30. Mai. Divisions⸗General Bataille, Kommandant des n. Armee⸗Corps der Armee von Versailles, hat die Anzeige von der Wahl des Marschalls Mac Mahon zum Präsidenten der Republik mit der Erklärung beantwortet, daß „jeder Versuch einer Unordnung oder eines Widerstrebens gegen den Willen des Landes, dessen alleiniger Dolmetscher gegenwärtig die Nationalversommlung sei, sofort mit der rücksichtslosesten Energie unterdrückt werden würde.“
Königliche Schauspiele. Sonnabend, den 31. Mai. Opernhaus. Keine Vor⸗
stellung. Schauspielhause. (146. Abonnements⸗Vorstellung.)
Ein Bechrit vom Wege. Lustspiel in 4 Akten von Ernst G Mittel⸗Preise.
ichert. Anfang halb 7 Uhr.
W““ Juni. Opernhaus. (129. Vorstellung.) Der Freischütz. Oper in 3 Akten. Musik von C. M. von Weber. Agathe: Frl. v. n Aennchen: Frl. Horina. Caspar: Hr. Fricke. Max: Hr. Schott. Anfang 7 Uhr.
ittel⸗Preise.
Uüt Jchauspielhause. (147. Abonnements⸗Vorstellung.) Donna Diana. Lustspiel in 4 Abtheilungen, nach dem Spa⸗ nischen des Don Augustin Moreto von West. Anfang halb
7 Uhr. Mittel⸗Preise. E“
Die in den Königlichen Theatern gefundenen Gegenstände koͤnnen von den Eigenthümern innerhalb 4 Wochen bei den Hauspolizei⸗Inspektoren Schewe (Opernhaus) und H off⸗ me ister (Schauspielhaus) in Empfang genommen werden. Erfolgt die Zurückforderung der betreffenden Sachen in der angegebenen Frist nicht, so werden dieselben den Findern ohne
Weiteres ausgehändigt.