1873 / 137 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 12 Jun 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Nur Hausbesitzer, Bau-Unternehmer, Architecten, und andere Wagenbau-Fabriken etc. etc. 1

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Die dauerhaftesten, schönsten und billigsten, von ersten Autoritäten anerkannten und von der Englischen Admiralitàt, de Liverpooler Cunard-Linie, dem Oesterreichischen Lloyd etc. etc. angewandten Farben sind die

wasserdichten und feuerfesten Fabrikate der caie paint Company Liverpool,

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b.q% LAandschaft der Provinz Sachs

Die Stelle des ersten Bürgermeisters soll am 1. September . Die Mit lieder des landschaftlichen Kreditverbandes der Provinz Sachsen werden hiermit zur ordentlich

1 3. deh meggnn- ler. Außerd den 400 Thlr. Bureaukos ehalt: haler. Außerdem werden hlr. Bureaukosten 8 f 8 Iuni & 101 8 mit der Verpflichtung bewilligt, dafür selbst einen tüchtigen Gehülfen ve ö1ö1öuö“ den 28. Juni d. J., Vormittags 10 ½ Uhr,

zu engagiren. SFegae 1 St. Fate in das Hotel zur Stadt Hamburg zu Halle a. S., Gr. Steinstraße Nr. 55/57. eingeladen. Qualifizirte Bewerber werden ersucht, ihre Zeu nisse bis zum 1 4 ung. 8 gniss 5 a. Erstattung des Rechenschaftsberichts pro 199. G S2

15. Juli d. J. einzusenden. 1g; Lauenburg a. d. Elbe, den 7. Juni 187753. b. Wahlen für den Verwaltungsrath.

2 ; 1“ b c. Bericht über den Hausbau. Der Magistrat. Halle a. S., den 10. Juni 1873.

Die isthierarzt⸗Stelle des Crossener Kreises mit dem 8 Wohnsitze in der Stadt Crossen und einem Jahresgehalte ven 4 100 Thlrn., ist durch den Tod des bisherigen Inhabers erledigt. Behufs Wiederbesetzung derselben werden Thierürzte I. Klasse, welche das Fähigkeitszeugniß zur Verwaltung einer Kreisthierarzt⸗Stelle be⸗ sitzen und um die gedachte Stelle sich zu bewerben beabsichtigen, hier⸗ durch aufgefordert, unter Einreichung 1) der Approbation als Thier⸗ arzt I. Klasse, 2) des vorerwähnten Fühigkeitözenanisses, 3) eines curriculum vitae sich binnen 6 Wochen bei uns zu melden.

rankfurt a. O., den 7. Juni 1873. önigliche Regierung; Abtheilung des Innern. Staberoh

—ren Werra⸗Eisenbahn.

en Generalversammlung

11“ Vorsitzende altungsraths des landschaftlichen Creditverb 8 1XAX“X“ Stengel.

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3 Ertrazug von Berlin nach dem Harz und zurkkd. 12 8 v1111““ equemlichkeit des den Harz besuchenden Publikums werden wir bis auf Weiteres jede die Generalversammlung der Aktionäre finet . einen Ertragug von Verlin hach Thale und an edem Monzag, zuerft am 20 8e cE

Abfahrt von Verlin 3 Uhr Mt.— Abf en Freitag, den 4. Juli d. J., Bormittags 11 Uhr, ““ Abfahrt von Thale ꝗ7 Uhr Mt. Morgens.

Spandau 3 H“ Wernigerode 7 in den Räumen der Molkenkuranstalt zu Coburg 8 Rathenow 8 elc burg 7 13 statt. 1 Stendal 54 1I Halberstadt 7 58 Die Aktionäre haben ihre Aktien oder Bescheinigungen von 6 Magdeburg 8 8 Magdeburg 9 8 Staats⸗ oder Gemeindebehörden oder Beamten darüber, daß diese Ankunft Halberstadt h1uX“ 3 in Stendal 10 24 Aktien bei ihnen deponirt sind, spätestens bis zum 26. Juni d. J. Quedlinburg 7 50 Rathenow 11. 1 8 hier bei unserem Bureau oder den Villet⸗Expeditionen vorzulegen. Thale . 5 6“ Spandau 12 22 Mititags 8n 88 . 1s 8 Stimme zu. Niemand kann für Ehr Waze ge. 8 3 ““ 1 ich oder Andere mehr als Stimmen ausüben und mehr als einen 1“ in Wagenwechsel findet bei diesen ügen unterwegs nicht statt und werden zu denselben sorn di öͤhnli 3 Stimm⸗ oder Wahlzettel abgeben. h und III. Klasse, als auch die sogenannten Sommer⸗ resp. wec eich st jedoch nur 8 Sa ne Als Bevollmächtigte werden nur Aktionäre zugelassen, welche mi Rathenow, Stendal, Magdeburg einerseits, nach Halberstadt, Quedlinburg, Thale, oder Wernigerode und umgekehrt von Thale Wernigerode, schriftlicher, von Gerichts⸗ Bezirkz⸗ oder Gemeindebehörden beglau Quezlinburg, oder Halberstadt nach Magdeburg Stendal, Rathenow, Spandau oder Berlin ausgegeben. Auf anderen, als den oben angegebe. bigter Vollmacht versehen sind, für juristische Personen aber auch deren nen Stationen, wird der Zug nicht anhalten, also auch weder Reisende aufnehmen, noch absetzen 1 gegeber Reprgfentanfen. Magsdeburg, den 11. we““ egenstände der Verhandlung der Generalversammlung sind: 1““ Di iHedste Gefchäftsbericht auf das Jahr 1872, 68 Direktorium. 2) die Wahl zweier Mitglieder des Verwaltungsraths für die G .“ statutenmäßig ausscheidenden, aber wieder wählbaren Herren [M. 10411 8 8 Geheime Staatsrath Thon und Oberbürgermeister Roese

zu Eisenach. Schlesisch dit-

3) Der Antrag der Herren B. M. Strupp und G hi . ö1*“n Aktien-Bank.

8 4) Antrag des Verwaltungsraths auf Verstärkung des Wirth⸗ 5 1 schaftsfonds. Status vom 31. Mai 1833. Activa.

Für diese Generalversammlung wird den Theilnehmern freie

Fahrt auf der Werra⸗Bahn gewährt, worüber seiner Zeit die An⸗

chläge auf den Stationen einzusehen sind. Kassen- und Wechsel-Bestände . . . . Thlr. Der Geschäftsbericht pro 1872 wird 14 Tage vor der Versamm⸗ Effekten nach §. 40 des Statuts.

lung bei den Billet⸗Expeditionen zum Verkauf aufliegen. (a. 276/6.) Unkündbare Hypotheken-Darlehne

M Kündbare Hypotheken-Darlehne .

ingen, den 29. Mai 1873. D Darlehne ndi v Der Verwaltungsrath S Korporaticnen

8 182¾ der Werra⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft. Grundstück-Konto +—— Diverse Debitoren .

Vormittags.

Berlin⸗Hamburger Eisenbahn. Betriebs⸗Einnah⸗ men pro Monat Mai 1873. Einnahmen für Personen ꝛc. pro Mai ca. 125,646 Thlr., bis ult. Mai 481,090 Thlr. Einnahmen für Güter ꝛc. pro Mai ca. 304,677 Thlr., bis ult. Mai 1,695,607 Thlr. Anderweite Einnahmen pro Mai ca. 8475 Thlr., bis ult. Mai 72 626 Thlr. Summa pro Mai ca. 438,798 Thlr., bis ult. Mai S Thegechn hr⸗ ee Thlr., bis ult.

ai 1,981,45 r. ithin pro mehr: Summa ca. 34

Thlr., bis ult. Mai 267,866 Thlr. 8 4. 334,019. 21. . 1“ 109,169. 19. [17033

5,856,074. 20. 118,593. 10. 20,300. 1111““ 36,950. —. 79,442. 16. 8 407,421. 18.

Thlr. 6,961,971. 16.

Bekanntmachung.

Berlin⸗Hamburger Eisenbahn.

8 Gedruckte Exemplare des Protokolls der 29. ordentlichen General⸗

B Versammlung der Aktionäre der Berlin⸗Hamburger Eisenbahn⸗Gesell⸗

1,456,072. 3. 5. schaft nebst dem Berichte des Ausschusses an he ber können in un⸗

515,219. 12. 8. seren Verwaltungs⸗Bureaux zu Berlin und Hamburg in Empfang ge⸗ nommen werden.

rHr. 6,961,971. Breslau. den 4. Juni 1 873. Berlin und Hamburg, den 11. Juni 1873. 3 Die Direktion.

1 Die Direction. B. a. 78/6. Aktiengesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb. Barretzki. Milch. Landsberg Die Liquidatoren .

Rofendahl. Tappe. EeN. . 1chlesisch Sbchstsch hürmngischer Bekanntmachung.

6 1 8 288 1 zum 8* ““ 3 1 eneg s ür den Verbands⸗Güterverkehr zwischen Sta⸗ v““ 8 FenrSefahlüsse 58 ußerordentlichen Henfrelbfcsamnme. 1 b. heaen 8 1Se cben. Kolschen Före⸗ 8 L2 21— 9 „März und 31. Oktober 1872 ist die Auflösung des 79 er⸗, Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger und in⸗ 2 (Becg. und HüterRetter Meens Aeusclland segher Rhniglichen Niederschlesisch⸗Nätkischen Eisen⸗ Berlin⸗Hamburger Eisenbahn. ei Steele, jetzt in Dortmund domicilirend, zur nagehea gebracht. bahn kicerseits und Stationen der Leipzig⸗Dresdener⸗ und der Thürin⸗ Indem wir. hiervon den Interessenten Kenntniß geben, fordern bischen Eisenbahn, so wie Station Zeitz der Sächsischen Stagtseisen⸗ wir gleichzeitig die Gläubiger dieser Gesellschaft auf, sich bei derselben ahn andererseits vom 1. April 1873 ein Nachtrag I. in Kraft, wel⸗ zu melden. cher neben Druckfehlerberichtigungen, Aenderungen einiger Frachtsätze N näantiand 8 Juni 85 t 8 9 66 8 und h Ir. Berkahr mit Sta⸗ . 2 . Aetien⸗Verei tionen der Rechte⸗Oder⸗Ufer⸗ und der Oberschlesischen Eisenbahn ent⸗ teuscho and, erg Hütten Actien⸗Verein. hält. Der qu. Nachtrag ist bei den Güter⸗ Expeditionen Ver⸗ Mifler Liqu F. Net 4 bandstationen unentgeltlich zu haben. Berlin, den 10. Juni 1873. . F. Netcke. Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.

8

11708. Bekanntmachung.

Auf Grund des Beschlusses der außerordentlichen Generalversamm⸗ lung vom 16. März 1872 ist die Auflösung der „Administration der Fereceh Aktiengesellschaft für 8 und Hüttenbetrieb zu

elper’ (bei Hattingen a. d. Ruhr) zur Ausführung gelangt. Kreditoren im Konto-Korrent. „Indem wir hiervon den Interessenten Kenntniß geben, fordern wir Verschiedene Passiva gleichzeitig die Gläubiger dieser Gesellschaft auf, sich bei derselben zu melden. v Heinrichshütte bei Hattingen a. d. Ruhr, den 10. Juni 1873.

Administration der Heinrichshütte,

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Passiva. Eingezahltes Aktien-Kapital . . . . . Thlr. 2,499,880. Unkündbare Pfandbriefe im Umlauf . . 2,490,800.

der deutschen Reichs⸗Postverwaltung, ausgegeben am 1. d. 5 Seite 2 und 3, abgedruckte Fahrplan für die dieß eitige Bahn nicht zur Ausführung gekommen ist, und da sämmtliche Züge noch nach dem alten Fahrplan, wie solcher in der Maiausgabe des Coursbuches angegeben ist, abgefertigt werden.

Berlin, den 12. Juni 1873.

Die Direction. 816 FNeite Beilage.

Wir machen darauf aufmerksam, daß der im neuesten Coursbuch

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Die XI. Ausstellungsgruppe, welche in diesem ersten Bericht auch nur in Bezug auf die Deutsche Abtheilung be⸗ sprochen werden kann, da die Abtheilungen mehrerer der hierbei sehr in das Gewicht fallender Länder zum Theil, wie Oesterreich, noch nicht genügend, zum Theil, wie Frankreich, noch gar nicht geordnet sind, behandelt die Papier⸗Industrie. Die Gruppe ist im Prinzip und, so weit es sich in der Wirklichkeit aus⸗ führen ließ, auch räumlich in vier Sektionen geschie⸗ den, die an der Hand des eben erschienenen, „amtlichen Ka⸗ talogs der Ausstellung des Deutschen Reichs“ der Reihe nach durchgegangen werden sollen. Die erste Sektion umfaßt „das Papierzeug, die Pappe und das Papier,“ und 67 Aussteller. Der großartige Aufschwung, den die deutsche Maschinen⸗ papier⸗Fabrikation genommen, datirt erst seit dem Ende der vierziger Jahre. Es sind jetzt 350 Fabriken im Betriebe, mit einem Personal von 35,000 Arbeitern, die jährlich durchschnittlich 3 ½ Million Centner Papier im Werthe von 50 Millionen Thlrn. erzeugen. Es wäre unmöglich gewesen, die Produktionskraft in diesem Maße zu steigern, wenn es nicht gelungen wäre, ein Surrogat für die bisher allein gebräuchliche Rohmasse der Hader⸗ lumpen, die heutzutage ungefähr nur noch den vierten Theil des erforderlichen Bedarfs decken, zu erfinden und herzustellen. Dieses Surrogat ist, neben Stroh, hauptsächlich Holzstoff. Die erste Fabrik, welche Holz zu diesem Zwecke verarbeitete, war die, 1848 begründete, von Heinr. Völter in Heidenheim in Bayern, deren gediegene Fabrikate und Holzzeugmaschinen sich auf der Ausstellung befinden. Unter den zahlreichen Fabriken, welche nach und nach die neue Erfindung ausbeuteten und theilweise vervollkommneten, zeichnen sich auf der Ausstel⸗ lung mehrere aus, welche den Fabrikationsprozeß dem Publikum deutlich und sehr verständlich vor Augen geführt haben. In dieser Reihe ist zuerst zu nennen A. M. Schmidt in Regenstein in Bayern, der in sinniger Weise seine Ausstellungs⸗ proben mit einem natürlichen Wespennest eröffnet, dessen Kon⸗ struktion durch Zusammenleimung der von den industriösen In⸗ sekten zermalmten und zu Brei verdauten Holzfasern die Men⸗ schen zuerst zur Nachahmung angespornt haben soll. Sehr in⸗ struktiv hat ferner die Fabrik von O. Opitz in Schreiberhau im Riesengebirge (resp. in Breslau) die Proben ihrer Thätigkeit ausgestellt von dem angeschliffenen Aspen⸗ und Fichtenholz an durch alle Stadien seiner Verarbeitung zu einer mehligen und breiigen Masse, bis zum fertigen Papier⸗ und Pappenstoff. Des⸗ gleichen die W. von Löbbecke'schen Fabriken zu Rückers in Schle⸗ sien, welche Packete von 26 Papp⸗Proben in verschiedenen Stärken von den dicksten bis zu den feinsten Sorten herab zu Jeder⸗ manns Belieben ausgelegt haben, ferner Kade & Co. in Sorau in der Lausitz, dessen Preßspäne und Büchsen mit geschnittenem, gemahlenem und, theils mit Kalk, theils mit Lauge gekochtem Emoh einen interessanten Einblick in die Fabrikationstechnik ge⸗ währen. Besonders bemerkenswerth sind auch seine sehr großen in derselben Manier hergestellten und glattpolirten Deck⸗ bretter zum Appretiren von Shwals und zur Anwendung in lithographischen Pressen. Endlich sind noch anzuführen Zöller in Oberhausen bei Schleiden, die Norddeutsche Papierfabrik⸗Aktiengesellschaeft in Cöslin, die Holzstoff⸗ fabrik in Varzin (Aussteller: Bernhard Behrend in Cöslin), Höborn in Hemer bei Iserlohn mit ge⸗ färbten Strohpapieren weißen und farbigen Papieren beklebt sind, Lemppenau u. Co. in Neuenburg in Württemberg, Gerstenberger und Rosch in Chemnitz (Billetkarten in allen Farben und Mustereinschläge für Manufakturwaaren), Schmidt und Niezel in Dresden, Na⸗ gel in Hamburg, Jagenberg u. Söhne bei Solingen, Förster in Krampt bei Grüneberg, (Briefbogen und Umschläge in elegan⸗ ten, blassen Farben) und Schönwasser in Neuß. Die bereits im 16. Jahrhundert errichtete Papierfabrik von J. W. Zanders in Gladbach produzirt seine Hand⸗ und Maschinenpapiere zu Banknoten, Aktien und Coupons mit Wasserzeichen. Gut ge⸗ ordnet ist und eine Uebersicht über die weitere Verarbeitung der Zeichnen⸗ und feineren Schreibpapiere, auch zu Couverts, ge⸗ währt die Kollektiv⸗Ausstellung der Papier⸗Industriellen in Dü⸗ ren. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit endlich verdient die Pergament⸗Papierfabrik von C. Brandegger in Illwangen, in welcher als neuester und anscheinend seltsamster Produktions⸗ artikel künstliche Wurstdärme, in allen Längen und Breiten, erzeugt werden, die vor den animalischen den Vorzug größerer Haltbarkeit, Billigkeit und absoluter Reinlichkeit voraus haben. Die 2. Sektion umfaßt „Buntpapier, Tapeten, Spielkarten und Kartonnagen“ und 46 Aussteller. Die eigentliche Bunt⸗ papierfabrikation hat ihren Hauptsitz in Aschaffenburg, wo sie seit mehr als 60 Jahren bereits in großem Umfange betrieben wird. Das Hauptgeschäft befindet sich in den Händen von Aloys Dessauer daselbst, dessen Fabrik bereits seit dem Jahre 1810 be⸗ steht. Aber auch die dortige Aktiengesellschaft für Buntpapier⸗ und Leimfabrikation hat ein reiches und geschmackvolles Lager ausgestellt, unter dessen Einzelheiten zumal die sogenannten mar⸗ morirten Papiere erwähnenswerth sind, die sehr gefällige Muster aufweisen. Mit diesen wetteifern die beiden Fürther Fabriken von W. Stern und J. Hesse, desgleichen die Dresdener von Kretzschmar, welche besonders durch die Erzeugung von farbigem und gestreiftem Papier „ohne Ende“ sich bekannt gemacht hat. Auch die Fabrikation von echten Gold⸗ und Silberpapieren ist schon deswegen fast ausschließlich in Bayern hei⸗ misch, weil eben nur hier das Blattmetall produzirt wird. Die Hauptvertreter dieses Industriezweiges sind drei Fa⸗ briken, welche auf der Ausstellung nicht fehlen: Leo Hänle in München (10 Meter lange Rollen), Gebrüder Kathan in Augs⸗ burg und Pauli in Nürnberg, letzterer hauptsächlich mit Borten und gepreßten Verzierungen. In der Tapetenbranche ist nichts Hervorragendes zu verzeichnen, immerhin aber sind A. v. Moock in Crefeld, Stolberg u. Co. in Hannover und C. Hochstätter u.

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und Strohpappdeckeln, die mit.

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Söhne in Darmstadt rühmlichst erwähnenswerth. Von den drei vorhandenen Spielkartenfabriken behauptet die „Stralsunder Vereinigte Spielkartenfabrik“ das alte Renommée der früheren Sonderfabriken, die 1872 mit einander verschmolzen wurden. In Vezug auf die Kartonnagen und eigentlichen Luxus⸗ papiere kann im Wesentlichsten auf den dieses Feld der modernen Papierindustrie behandelnden Artikel in Nr.

des Deutschen Reichs⸗Anzeigers verwiesen werden, zumal in den, hauptsächlich guten Geschmack erfordernden, Phantasiewaaren Berlin nach wie vor den ersten Rang behauptet. Die dort aus⸗ führlicher besprochene Fabrik von O. Schäfer und Scheibe hat als etwas Neues auf den Markt gebracht gedruckte Stickmuster, welche recht exakt ausgefallen sind und durch ihre größere Billig⸗ keit den alten, von Berlin aus bekanntlich in ihrer Branche den Weltenmarkt beherrschenden Stickmusterfabriken, welche sich bei ihren Dessins der Handarbeit von Koloristen bedienen, eine ge⸗ fährliche Konkurrenz machen dürften, vorausgesetzt, daß Erfindung und Geschmack mit ihrer Technik gleichen Schritt halten. Die Fabrik von M. Vollmer hat in ihrer Spezialität (gepreßte Bouquet⸗ und Torten⸗Karton) einen außerordentlichen Reichthum an gefälligen Mustern entwickelt. Carl Hell⸗ riegel hat sich mit besonderer Virtuosität auf jene Sorte wieder modern gewordener Neujahrswünsche ge⸗ worfen, die durch Ziehen sich entfalten und ver⸗ borgene Figuren, sowie ganze koulissenartige Landschaftsbilder erscheinen lassen, auch durch zierliche Reproduktionen der Haupt⸗ typen des deutschen Mährchens ein gutes Verständniß für die Ansprüche der Kinderwelt bewiesen. Von den sonst in diesem Genre bedeutsam gewesenen Orten sind auf der Ausstellung nur noch Lahr und Nürnberg in einigermaßen hervorragender Weise, Buchholz in Sachsen nur durch melancholische Sargver⸗ zierungen vertreten. Ueber die Kaufmannsche Papierwäsche⸗ Fabrik in Berlin läßt sich nur wiederholen, daß sie trotz ihres kurzen Bestehens (seit 1867 in Berlin, seit 1850 schon in New⸗ YVork) eine großartige Thätigkeit entwickelt und durch 500 Arbeite⸗ rinnen täglich 300,000 Stück dieser Waare produzirt. Ein erwähnens⸗ werthes Konkurrenzgeschäft, besonders in Anfertigung des Rohmate⸗ rials, ist das von Martin Schlesinger in Berlin. In der dritten Sektion, welche Schreib⸗, Zeichnen⸗ und Maler⸗Requisiten und 16 Aussteller umfaßt, stehen allen voran die altrenommirte, seit dem Jahre 1761 bestehende Bleistift⸗Fabrik von A. W. Faber in Stein bei Nürnberg und die gleiche, erst 1855 begründete, aber mit jener mit bestem Erfolge wetteifernde von Schwanhäuser (vormals Großberger und Kurz) in Rürnberg. Beide Fabriken haben einen, in einer Beziehung ehrenvollen, in anderer, in Folge des Ueberwiegens mehr in die Augen stechender Industrieerzeug⸗ nisse, unvortheilhaften Ausstellungsplatz in der Rotunde ange⸗ wiesen erhalten. Von dem Umfange der Faberschen Fabrik, deren Erzeugnisse in Aller Händen sind, kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß sie über 1000 Arbeiter beschäftigt und Agenturen und Filialen in Wien, Paris, London und New⸗Vork besitzt. Unter den von Werner und Schumann in Berlin ausgestellten Gegenständen sind, neben den bereits seit längerer Zeit bekannten „Patent⸗Buchstaben“ zum Aufkleben, besonders bemerkenswerth eine reiche Kollektion von wunderhübschen, aus Papier gepreßten und theilweise äußerst geschmackvoll verzierten Fächern und ein neuer sogenannter „optischer“ Zeichnen⸗Apparat für Kinder und Dilettanten. Er besteht aus einer aufzuschlagenden Mappe, in deren Mitte eine einfache Glasplatte senkrecht eingefalzt wird. Die links hinge⸗ legte Vorzeichnung spiegelt sich dann deutlich genug auf dem rechts liegenden Papier ab, um äußerst bequem und genau auf diesem nachgezogen zu werden. So ungemein praktisch diese einfache Erfindung in vielen eiligen Fällen sein mag, möchte es doch rathsam sein, vor einer allzu häufigen und an⸗ haltenden Verwendung dieses Apparates durch zeichnen⸗ lustige Kinder zu warnen, da die durch seinen Gebrauch bedingte schräge Gesichtslinie leicht schädlich für die Augen werden kann. Bormann⸗Nachfolger (Max Otto) in Berlin hat als Novität eine ganz anmuthige Zeichnen⸗ oder vielmehr Mal⸗ spielerei für Damen: die „Spritzmalerei“ ausgestellt. Es werden natürliche Blumen und Blätter auf die zu bemalende Holzfläche gelegt, ein feines Drahtsieb darüber gedeckt und alsdann wird mit einem in Sepiafarbe getauchten Pinsel darüber gefahren, der die Pflanzen in weichen Umrissen leicht von der dunkler ge⸗ färbten Platte sich abheben läßt. Durch Cumulation der Me⸗ thode erzielt man sehr gefällige Quodlibets, die schließlich mit einem Lacküberzug versehen werden. Außerdem sind als höchst praktisch, besonders für den Schulunterricht, zu bezeichnen die farbigen Kreiden, mit denen Landkarten, anatomische und geo⸗ logische Skizzen auf die schwarzen Wandtafeln entworfen werden, wodurch ein weit günstigeres Verständniß erzielt werden kann, als bei einfacher weißer Linearzeichnung. Die 4. und letzte Sektion endlich umfaßt, bei 54 Ausstellern, die Buchbinder⸗, Porte⸗ feuille⸗ und Papiermaché⸗Arbeiten. Unter den Buchbindern, deren Fabrikate die höchsten Ansprüche an Eleganz zu erfüllen im Stande sind, stechen hervor Alexander Demuth in Berlin, der seine reichen und geschmackvollen Einbände in hübscher Zusam⸗ menstellung in einem großen Wandkasten vereinigt hat und in seinen Proben von haltbarer Vergoldung auf Seide ein früher Schwierigkeiten bereitendes Problem glücklich gelöst zu haben scheint, und Degener in Regensburg, der Hee seinen Pracht⸗ einband des „Faust“, in Chagrin mit Handreli arbeit und cise⸗ lirtem Goldschnitt, als ein absolutes „Noli me tangere“ jeder speziellen, näheren Würdigung entzogen hat. Ein besonderer Zweig der Buchbinderei ist heutzutage im Zusammenhange mit dem Aufschwunge des ganzen merkantilischen Lebens die Herstellung von Geschäftsbüchern geworden. Es wird in denselben, in Geheim⸗, Haupt⸗, Comptoir⸗, Kassen⸗ und Kopirbüchern ein auffälliger Luxus getrieben. Die Stadt Hannover (König & Ebhardt, Edker & Krische u. a.) steht in dieser h obenan, doch wetteifern mit ihrem Renommée auch u. a. Bertram & Simon in Braunschweig, Alb. Simon in Hamburg, Kübler in Hei

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bronn, Eilers in Bielefeld und Schmöker & Behrmann in Lü⸗ beck. Durch großartige Massenproduktion hat ein eigenartiges Resultat S. Kanzler in Passau zu Stande gebracht, er liefert 20 der verschiedensten (katholischen) Erbauungsbücher in reichem Einbande mit prächtigem Goldschnitt für zusammen nur 10 Gul⸗ den, eine Offerte, die Wiederverkäufern einen sehr ansehnlichen Verdienst abwerfen muß. Die Albumfabrikation, welcher durch die Ausdehnung der Photographie ein überaus reiches Absatzfeld eröffnet worden ist, ist am eifrigsten durch François Vité in Berlin (Fabrik seit 1850, gegen 200 Arbeiter vertreten, nächstdem durch F. T. Kulbrich in Berlin und Commel & Nacke in Striegau. Ueber die Zugehörigkeit der Wollenwaaren⸗, namentlich Filztuch⸗Fabrik von A. Kayser in Eimbeck, deren Erzeugnisse, Bundtuche und Schläuche, die theilweise zum Maschinendruck und Tapeten⸗ fabrikation in Anwendung kommen, in diese XI. Gruppe würde sich streiten lassen. Unzweifelhaft aber hierher gehören die Steinmassefabrik von Dekorationsartikeln, zum speziellen Gebrauch bei photographischen Aufnahmen, von Vörlein in München und die großartige Papiermachéfabrik der Gebrüder Ait in Forbach (auch in Ensisheim, Schwarzenacker und Pont⸗ a⸗Mousson), deren Galanterie⸗ und Kurzwaaren sich eines sehr bedeutenden Umsatzes und Rufes erfreuen. Diese Fabriken be⸗ schäftigen zusammen etwa 1150 Personen. 11“ 9

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Wien, 10. Juni.

Die erste der drei während der Dauer der Wiener Weltausstel⸗ lung in Aussicht genommenen Thier⸗Ausstellungen ist am 31. Mai eröffnet und am 9. Juni geschlossen worden. Eine kurze statistische Uebersicht derselben wird nicht allein für Landwirthe von Interesse sein. Im Ganzen waren diesmal 2486 Stück Vieh ausgestellt, und zwar 1058 Rinder, 1490 Schafe, 280 Schweine, 10 Ziegen und 6 Esel und Maulthiere. 8

Die Rinder vertheilen sich auf folgende Länder: Oesterreich

mit 559, Ungarn mit 285, Deutschland mit 119, Italien mit 35,

England mit 10 und Rußland mit 2 Stück. Den Racen noch haben ausgestellt: „Shorthorn“ Oesterreich, Ungarn, Deutschland und England; „Holländer“ Oesterreich, Ungarn und Deutschland; „Montafuner“ und „Ostfriesen“ Oesterreich und Deutschland; „Simmenthaler“ Ungarn und Deutschland; „Podolier,“ „Schwyzer,“ „Berner“ und „Allgäuer Oesterreich und Ungarn; „Märzthaler“, „Mariahofer“, „Pinzgauer“, „Tiroler“ „Zillerthaler“, „Graubündtner“, Kuhlaͤnder“ und „Mährischen Landschlag“ Oesterreich; „Czaky“, „Siebenbürger“ und „Büf fel“ Ungarn; „Oldenburger“, „Westfriesen“ und „Bade ner Landschlag“ Deutschland. Neben der temporären Viehaus stellung findet noch eine permanente im Niederösterreichischen Meierei gebäude statt, die 48 Rinder enthält, unter denen, außer schon ge⸗ nannten, noch folgende Racen vertreten sind: „Ober⸗Innthaler“, „Pu⸗ sterthaler“, „Lavantthaler“, „Möllthaler“, „Duyer“, „Egerländer“, „Welserschecken“, „Jochberger“, „Gföhler“, „Stockerauer“ und „Opoczner“. 8 8

Die Schafe vertheilen sich folgendermaßen: Oesterrei mit 467, Ungarn mit 431, Deutschland mit 377, England mit 135 Frankreich mit 49, Italien mit 22 und Rußland mit circa 9 Stück Es sind folgende Racen vertreten: „Rambouillet“ Oesterreich, Un⸗ garn, Deutschland und Frankreich; „Merino“ Oesterreich, Un⸗ garn, Deutschland und Frankreich; „Merino⸗Electoral“, „Merino Negretti“, „Merino⸗Cotswold“ und „Merino⸗Southdown“ Oester⸗ reich, „Merino⸗Zackel Ungarn; „Electorale Oesterreich, Ungarn und Deutschland; „Electoral⸗Negretti“ Oesterreich und Ungarn „Electoral⸗Malmason“ Oestecreich; „Electoral⸗Rambouillet“ Deutschland; „Negretti“ Oesterreich, Ungarn und Deutschland; „Negretti⸗Cotswold” Oesterreich; „Negretti⸗ Rambouillet“ und „Negretti⸗Bolbeduck’ Deutschland; „Southdown” Oesterreich, Deutschland und Großbritannin; „Southdown⸗Birki“ und „Southdown⸗ Paduaner’“ Oesterreich; „Cotswold” Oesterreich und Großbritan⸗ nien;, Cotswold⸗Southdown“ Oesterreich; „Oxfordshiredown“ und Shropshiredown“ Deutsch and und Großbritannien; „Hampfhire“ und „Lincoln“ Großbritannien; „Lincoln⸗Siebenbürger““ Ungarn; „Gadegast“ und „Keltschaner’ Oesterreich; „Zackel“, „Szekler“, „Siebenburger“, „Wallachen“ und „Zigara“ Ungarn; „Rhone“, „Franken“, „schwäbischer Landschlag“ und „Haidschnucken“ Deutsch⸗ land; „Bergamasker“ Italien und „Spanier”“ Rußland.

Die Schweine vertheilen sich auf Oesterreich mit 48, Un⸗ garn mit 125, Deutschland mit 72, Großbritannien mit 24, Italien mit 8 und Rußland mit etwa 3 Stück. Ihre Hauptracen zerfallen in: „Berkshire“ und „Lincolnshire’“ Oesterreich, Deutschland und Großbritannien; „Windsor’“ Deutschland; Suffolk“ und „Yorkshire“ Oesterreich; „Yorkshire⸗Suffolk“ Hesterreich und Deutschland; Krenzung englischer mit japanischer Race Oester⸗ reich; endlich „Mangalicza“ —. Ungarn. Von den Ziegen hat Oesterreich 4, Ungarn und Italien je 3 Exemplare geliefert. Es el sind 2 aus esterreich und 6 aus Italien vorhanden.

Die Gesammtzahl, der Aussteller beziffert sich auf 373. Dar⸗ unter sind 146 aus Oesterreich, 110 aus Ungarn, 72 aus Deutschland, 24 aus Italien, 22 aus England, 4 aus Frankreich und 3 aus Ruß⸗ land. Die Summe dieser Ziffer stimmt mit der obigen nicht, weil hier bei den verschiedenen Gruppen mehrere zweimal gezählt worden sind. Außerdem haben sich die österreichischen Aussteller mehrfach zu Kollektivausstellungen vereinigt, so die Salzburger, die von Leoben in der Steyermark, die der Wiener Landwirthschafts⸗Gesellschaft und die des Neu⸗Titschiner und Fulneker landwirthschaftlichen Vereins. Unter den österreichischen und ungarischen Ausstellern ist der aristokratische Großgrundbesitz besonders reich vertreten, z B. durch die Namen der Fürsten von Schwarzenberg, Liechtenstein, Salm⸗Reifferscheid, Schaum⸗ burg⸗Lippe, des Erzherzogs Albrecht von Teschen, des Herzogs von Coburg,; Grafen Althann, Erzbischofs⸗Primas von Ungarn Gran u. s. w. Die pittoreskeste Abtheilung ist die Se aratausstellung der Aktiengesellschaft Agricola auf der Fürstlich Esterhazyschen Herrschaft Kapuväz mit besonderer Hürde auf freier Haide, Hirtenzelt und einer Gulyasfamilie in malerischem Kostüm mit reichgeschirrten Pferden