vor dem Kommissar, Herrn Kreisgerichts⸗Rath Witte, anberaumten Ter⸗ min ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwal⸗ ters abzugeben. b Allen, welche von dem Nachlaß etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, von dem Besitz der Ge⸗
enstände E bis zum 20. Juli 187y8⅛ einschließlich dem Gerichte oder dem Verwalter der Masse Anze ge zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, 1,v ℳ. 2 zur Konkurs⸗ masse abzuliefern. 1 1 . 1 1 Pfandinhaber und andere mit denselben gleichberechtigte Gläubi⸗ cr 8 “ haben den in ihrem Besitze befindlichen andstücken nur Anzeige zu machen. — 8 Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre zeraes. e wer. möhe e rechtshängig sein oder nicht, mit em dafür verlangten Vorre 8 bis zum 6. August 1873 einschließlich 1 bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur üfung der sämmtlichen innerhalb der gedachten Frist engemeldeten orderungen, sowie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Ver⸗ waltungspersonals . am 2. September 1873, Vormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokale, Terminszimmer Nr. I, vor dem genannten
Kommissar zu erscheinen. hat eine Abschrift
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, derselben und ih er Anlagen beizufügen. ’1 Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserem Gerichtsbezirk wohnt, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen, Orte wohn⸗ haften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswartigen Bevoll⸗ mächtigten bestellen und zu den Akten anzeiger. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Hauptner hier, Kursch, Gerlach, Stubenrauch zu Berlin, Tocno zu Mittenwalde, Toll zu Zossen, Poppe und Lazarus zu Charlottenburg und Seeger zu Alt⸗Landsberg zu Sachwaltern vorgeschlagen. ““ Oranienburg, den 18. Juni 1873. 1 hnigliche Kreisgerichts⸗Deputation. 1774 Verfügung. I Die Einecgtun eines Konkursverfahrens über das Vermögen der Gebrüder Heinrich und Christian Glogen zu Sieglos be⸗ treffend. Nachdem die Oekonomen Gebrüder .“ Glogen und 1 8 hristian Glogen zu Sieglos dahier angezeigt haben, daß sie uͤberschuldet und zur Befriedigung ihrer Gläubiger außer Stande seien, wird zur summarischen Anmel⸗ dung der Forderungen, zur Wahl eines Kurators sowie zum Güte⸗ versuche Behufs Abwendung des förmlichen Konkurses Termin auf den 18. Juli d. Js., Vormittags 10 Uhr, Cont. Stunde anberaumt, wozu sämmtliche Gläubiger mit dem Bemerken vorgeladen werden, daß die nicht erscheinenden Chyrographargläubiger als dem Beschlusse der Mehrzahl der Erschienenen beitretend werden angesehen Hersfeld, den 16. Juni 1873. .“ Königliches Amtsgericht. Abtheilung IJI. Beglaubigt Luley. 1“
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.
.1068] Bekanntmachung. “ Zur Unterhaltung des fiskalischen Steinpflasters, soll die Lie⸗ ferung von 994 Q.⸗Meter aus Plötzkyer Bruchsteinen gefertigter, rechteckig behauener Pflastersteine im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden. Die Lieferungs⸗Bedingungen liegen in unserer Re⸗ gistratur zur Einsicht aus und der Einreichung der Submissionen wird bis zum 3. k. M. entgegen gesehen. 8 Berlin, den 12. Juni 1873. Königliche Ministerial⸗Bau⸗Kommission. Kühlenthal. Zeidler.
Die Lieferung von 6 Stück Drehscheiben von 4,0 M. Schienen⸗
Bekanntmachung. g kg
länge, soll im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.
Die Offerten sind bis zum I“
11
Dienstag, den S. Juli l. Is.,
Vormittags 11 Uhr 1 portofrei, versiegelt und mit der Aufschrift:
„Submission auf Drehscheiben“
versehen an die unterzeichnete Direktion einzureichen, welche dieselben zur genannten Terminsstunde in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten eröffnen wird. 1 .
Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt.
Die Lieferungsbedingungen und Zeichnungen sind auf dem Bureau der unterzeichneten Direktion zur Einsicht aufgelegt, und können auch von da gegen Erstattung der Kopialgebühren bezogen werden.
Wiesbaden, den 10. Juni 1873. (a. 496/6) Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
Verschiedene Bekanntmachungen. 11107. Bekanntmachung.
Auf Grund der Beschlüsse der außerordentlichen Generalversamm⸗ lungen vom 16. März und 31. Oktober 1872 ist die Auflösung des „Berg⸗ und Hütten⸗Actien⸗Vereins Neuschottland“ früher zu Horst bei Steele, jetzt in Dortmund domicilirend, zur Ausführung gebracht.
Indem wir hiervon den Interessenten Kenntniß geben, fordern wir gleichzeitig die Gläubiger dieser Gesell'chaft auf, sic bei derselben zu melden.
Dortmund, den 10. Juni 1873.
Neuschottland, Berg⸗ und Hütten⸗Actien⸗Verein. Die Liquidatoren Müller. F. Netcke.
1708sé8 Bekanntmachung.
Auf Grund des Beschlusses der außexordentlichen Generalversantm⸗ lung vom 16. März 1872 ist die Auflösung der „Administration der A e Bergbau und Hüttenbetrieb zu
per“ (bei Hattingen a. d. hr) zur Ausführung gelangt.
Indem wir hiervon den Interessenten Kenntniß geben, fordern wir — die Gläubiger dieser Gesellschaft auf, 1 bei derselben zu
chshütte bei Hattingen a. d. Ruhr, den 10. Juni 1878.
Administration der Heinrichshütte,
Aktiengesellschaft für Bergbaun und Hüttenbetrieb. Die Liquidatoren Rosendahl. Tappe.
82 8
Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren. IM. 1081]
Vank für Rheinland und Westphalen.
Hiermit bringen wir zur Kenntniß, daß von heute ab die defini⸗ tiven Aktien unseres Instituts gegen Einhändigung der Interimsscheine und unter Beifügung eines in duplo ausgefertigten, arithmetisch geord⸗ neten Verzeichnisses . 8 n Verlin bei der Berliner Bank uͤnd
n Cöln an unserer Kasse in den Vormittagsstunden von 9—12 Uhr zur Ausgabe gelangen.
Formulare zu den obigen Verzeichnissen liegen bei den betreffenden Stellen zur Abnahme bereit. —
Cöln, den 19. Juni 1873.
Die Direktion.
EL. Surén.
Die statutenmäßige Generalversammlung der Rostocker Bank
auf Sonnabend, den 21. Juni d. J., Vormittags 10 Uhr, im
laden wir zu derselben die Herren Aktionäre
unter Hinweis auf die §§. 49 und 74 de n
und bemerken zugleich, daß zu dem Besuche der Versammlung die
Vorzeigung einer Einlaßkarte erforderlich 1
Nachmittags von 3—6 Uhr, oder am 21. Juni,
Uhr, im Bankbüreau gelöst werden kann. 1 Zur Verhandlung werden nachfolgende Gegenstände kommen:
1) Der Bericht des Ausschusses und des Verwaltungsraths
uüͤber das Geschäftsjahr vom 1. März 1872 bis zum 28.
Bankgebäude ansetzend,
Februar 1873.
3) Rostock, den 29. Mai 1873.
Die Cinlösung der am 1. Juli d. J. fälligen Coupons über die Bauzinsen pro I. Semester d. J. Volzahlung zur Emission gelangten Stamm⸗ und Stamm⸗Prioritäts⸗Aktien unserer G
vom 1. Juli d. J. ab
nahme auf unsre bezügliche Anzeige vom April cr.
mit 2 Thlr. 15 Sgr. für die Stamm⸗Aktie und
8
Bank.
der Statuten hierdurch ein,
ist, welche am 20. Juni, Morgens von 8 —10
er Rechnungsabschluß dieses Geschäftsjahres. Die Wahl von 6 Ausschußmitgliedern.
Der Ausschuß der Rostocker
Dr. Witte.
8
der bis jetzt durch
es llschaft erfolgt unter
mü 5 Thlr. für die Stamm⸗Prioritäts⸗Aktie gegen Einlieferung des Zins⸗Coupons Nr. 5 un 1 bei der Berliner Bank in Berlin, Jägerstraße 22, an deren Coupen⸗Kasse von 9—12 Uhr,
sowie bei den folgenden von derselben errichteten Zahlstellen:
Herren Beecker
& Co. in
Diskontobank Friedenthal & Co. in Breslau,
Herren Meyer Kohn in Nürnberg,“ uglo⸗Deutsche Bank in Hamburg,
Augsburger Bank in Augsburg,
Bank für Nheinland und Westphalen in Hessische Bank in Cassel,
Herren G. Mensel & C
o. in Dresden,
dem Thüringer Bank⸗Verein in Erfurt, Herrn J. F. A. Zürn in Zeitz, 8u Herrn W. Rust in Neustrelitz, 8 Herrn Otto Pfeiffer in Stralsund, Vorschuß⸗ & Spar⸗Verein in Gransee,
Herrn V. Siemerling in Neun⸗Brandenburg,
Herrn F. Kufahl in Demmin, Herrn G. Ph. Krenkel in Grimmen,
Herren Hammer
& Schmidt in Leipzig,
Herren Koerber & Co. in Treptow a. d. Toll.,
Herrn Bürgermeister Bahr in Fürstenberg i. M., Herrn Michael Behrend in Hannover, Herrn L. Blumenthal in Oranienburg,
der für die Couponeinlösung üblichen Geschäftsstunden.
Den Coupons ist ein in quplo ausgefertigtes, grithmetisch geordnetes N
Die Direktion.
616
ummern⸗Verzeichniß beizufügen. “ )
Verschiedene Bekanntmachnnugen.
in Diskonto-Gesellschaft in Berlin.
In Gemäßheit des Art. 47 des Statuts veröffentlichen wir nachstehend die auf den 31. Dezember 1872 abge schlosene Bilanz
Das Protokoll der am 16. Juni a. c. stattgefundenen Generalversammlung — den Geschäftsbericht pro 1872 ent
haltend — können
die Besitzer von Kommandit⸗Antheilen und die Mitbetheiligten unserer Gesellschaft vom 23. Juni ab bei uns in Empfang nehmen
Berlin, den 18. Juni 1873.
Direktion der Diskonto-Gesellschaft.
Bilanz
Kassen⸗Bestand . . . . . Wechsel⸗Bestände, und zwar:
a) Platz⸗ und andere Pari⸗Wechsel, nach Abzug der Zinsen bis zur WeriG“
b) Wechsel auf andere Plätze, nach dem Tagescourse resp. dem Platz⸗ und Zinsverlust “ v““
b 10,617,553
Bestand an verkauften, erst nach
dem 31. Dezember 1872 abzu⸗
liefernden Werthpapieren . ..
Bestand an eigenen Werthpapieren
Debitoren in lanfenden Rechnungen, und zwar:
a) ö“ oder Conto L. 539,350 13,11
b) Allgemeines Bankgeschäft ein⸗ schließlich der Börsen⸗Dar⸗ lehnsgeschäfte auf kurze Kün⸗
12,590,389 10,186,864
digungsfrist . . . .
Mobilien nach Abschreibung von A“ Gezahlte Dividende (Dividenden⸗ schein Nr. 33) .. Gegahlhe Dividende im W“
26,373,621 16,11 — — 26,912,972 —
20,129,17
Spezial⸗
3
367,141 13 11 121,831,22 6 68,097,738 3 J
Grundstück in der Behrenstraße IZ““ Grundstück in der Charlottenstraße
*. 8
1 Noch nicht abgehobene Dividenden 418,125,18 —
am Z1. Dezember 1822.
11 11“
Passiva. Kapital: a) Eingezahlte Kommandit An⸗
theile 1“ Mitbethei⸗
8
b) Vaareinlage der ligten. “
u““ Allgemeine Reserve. Spezial⸗Reserve.
Deposit⸗Rechnungen: a) Mit Kündigung . . b) Ohne Kündigung
Kreditoren in laufenden Rechnungen: a) Spezial⸗Geschäft oder Conto L. b) Allgemeines Bankgeschäft.
Eeceeceoh
David Hansemann’sche Pensions⸗ kasse für die Angestellten der Ge⸗ sellschaft
Unterstützungsfonds für die Ange⸗ stellten der Gesellschaft 8
Berechnete, später zu zahlende Zin⸗ sen auf die Baareinlage der Mit⸗ betheiligten (4 resp. 26 %) 1 der früheren Jahre . . . .
Tantième des Verwaltungsrathes.
Gewinnbetheiligung der Geschäfts⸗ Inhaber
Dividende der Kommanditäre (27 % )
Reserve⸗Vortrag auf neue Rechnung
243,170 — — — — 20,243,170 —
4,176,963 15 5 1 60,940 16 8 1 — — 4,237,904 2 5,440,895 29 7 134,491, 27 8 5 — —— 5,575,387 27 134,881 17 6 1 24,401,186 — 5 --- — — 24,536,067 17 4,735,176 11
147,457,14 — 4,064 21
85 63,360 12
6,449 21 196,446 25
982,234 5 — 4,320,000 — — 3,044,019 16 9
58,001,738 25
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*
Weltausstellungs⸗Bericht
Errtra⸗Beilage des
1 8
lin, D
den 19. Ju
mi, Abends.
Wien, den 10. Juni.
Der „Amtliche Katalog der Ausstellung des Deutschen Reichs“ ist jetzt erschienen und dieser Tage zur Ausgabe gekommen. Es ist ein stattlicher Oktavband von 37 Bogen Stärke, versehen mit zwei lithographirten Ueversichtskarten über die beiden Ausstellungs⸗Komplexe der deutschen Abtheilung. Die typographische Ausstattung ist durch⸗ aus zufriedenstellend. Das Vorwort, verfaßt von T. Bödiker, „das Deutsche Reich in geographischer, politischer und statistischer Beziehung“, ist eine ebenso sachgemäße, als anregende Zusam⸗ menstellung alles für den vorliegenden Zweck Wissenswerthen und wird in der instruktivesten Weise ergänzt durch Sonder⸗ Einleitungen zu jeder einzelnen Gruppe. Mit Hülfe dieses Werkes ermöglicht es sich, die folgende statistische Uebersicht über
die deutsche Abtheilung auf der Wiener Weltausstellung zu
eben.
Die Gesammtzahl aller Aussteller aus den. Deutschen Reiche dürfte in runder Summe sich auf 8000 beziffern. Nach dem, von dem Verfasser dieses Berichtes gemachten Auszuge hat derselbe allerdings nur 7223 ermittelt, es ist dabei aber nicht zu übersehen, daß die Zahlen dieser ersten Auf⸗ lage des Katalogs, welche selbstverständlich nach den erfolgten Anmeldnngen zusammengestellt werden mußte, erst in der zwei⸗ ten bereits im Druck befindlichen Auflage genau und der wirklichen Ausstellerzahl entsprechend festgestellt sein kann, daß ferner die Angehörigen mehrer um⸗ fangreicher Kollektiv⸗Ausstellungen, zumal in den Gruppen II. und IV., nicht haben mitgerechnet werden können — es ist dies nur da geschehen, wo dieselben numerirt waren, oder wo die größere Wichtigkeit der betreffenden Indnstriebranche eine Ab⸗ zählung der Nichtnumerirten als unumgängliche Nothwendigkeit erscheinen ließ — und daß die Aussteller der XXV. Gruppe (der bildenden Kunst der Gegenwart) haben ganz ausfallen müssen, weil dieser Spezial⸗Katalog noch nicht hat hergestellt werden können. — Die XXIV. Gruppe, Exposition des amateurs (Zusammenstellungs⸗,Versuch“ von Objekten der Kunst und Kunst⸗ gewerbe früherer Zeiten im Besitze von Kunstliebhaber und Sammlern) ist aus dem Deutschen Reiche gar nicht beschickt worden. Die Zahlen für die übrig bleibenden 24 Gruppen ordnen sich folgendermaßen.
Gruppe I. (Bergbau und Hüttenwesen) zählt 364 Aussteller. Die Ausstellungs⸗Objekte dieser Gruppe sind in 16 Abtheilungen geschieden worden, zum Theil vom geographischen Gesichtspunkte aus — Oberschlesien, Niederschlesien, Ober⸗Berg⸗ amts⸗Bezirk Clausthal, Erzgebirge, Hessen, Mittelrhein, Ober⸗ pfalz mit Oberfranken, Bezirk Saarbrücken, Elsaß⸗Lothringen, Bezirk Aachen⸗Eifel, niederrheinisch⸗westfälischer Distrikt mit Os⸗ nabrück und Siegerland —, zum Theil nach sachlichen Grund⸗ sätzen — die Braunkohlen⸗Industrie Preußens, die Stein⸗ und Kalisalzgewinnung nebst Soolquellen und die Blei⸗, Kupfer⸗ und Silberhütten⸗Ausbeutung Deutschlands, — welchen 15 Abtheilungen sich als 16. eine mit Taucherapparaten anschließt. Gruppe II. (Land⸗ und Forstwirthschaft) zählt 616 Aussteller und darüber und zerfällt in 5 Sektionen: Feldwirthschaft mit 290 und mehr, Thierzucht mit 75 und mehr, Forstwirthschaft mit 90, Wein⸗, Obst⸗, Gemüse⸗ und Gartenbau mit 35 und land⸗ wirthschaftliche Maschinen mit 116 Ausstellern. In der ersten Sektion sind die Kollektiv⸗Ausstellungen der Provinz Schlesien, von Ostpreußen, des landwirthschaftlichen Vereins Schleswig⸗ Holstein, der Regierungsbezirke Cassel und Wiesbaden, der säch⸗ sischen Landwirthe, des landwirthschaftlichen Vereins in Carls⸗ ruhe und von Elsaß⸗Lothringen besonders erwähnenswerth; in der zweiten Sektion findet sich nur eine von zahlreichen Be⸗ theiligten gebildete Kollektiv⸗Ausstellung der Provinz Schlesien. Gruppe III. (Chemische Industrie) umfaßt 471 Aus⸗ steller in gleichfalls 5 Sektionen, nämlich 87 Fabrikanten chemi⸗ scher Produkte zu technischen Zwecken, 86 Fabrikanten pharma⸗ ceutischer Präparate, ätherischer Oele, Parfümerien, Droguen und anderer Rohmaterialien für die Pharmacie und chemische In⸗ dustrie, 60 Produzenten in der Fettindustrie⸗Branche, 19 von Produkten der trockenen Destillation und 219 Fabrikanten von Zündwaaren, Farbestoffen, Firnissen und andern Produkten der chemischen Industrie. Gruppe IV. (Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittel als Erzeugnisse der Industrie) zählt 618 Aussteller. Diese Gruppe zerfällt gleichfalls in 5 Sektionen: Mehl und Mehlfabrikate 35, Zucker, Zuckerbäckereiwaaren und
Chokolade 58, Wein, Weinsurrogate, Bier, gegohrne Flüssigkeiten
und Essig 350, Konserven, Extrakte und Fleischwaaren 112, end⸗ lich Tabakfabrikate 63 Aussteller. In der ersten Sektion um⸗ faßt allein der in Berlin domizilirende Verein deutscher Müller und Mühlen⸗Interessenten 57 Mitglieder, noch mehr, nämlich 68 Mitglieder, in der zweiten Sektion der Verein für Pübenzucker⸗Industrie, der gleichfalls seinen Stz in Berin ht, n dr dritten Se von maen sich benerklich die Kollektiv⸗Aus stellungen von 47 nessauische Wein roduzenten, Weinhä dlern und Schaumwein⸗Fabr kanten, einer aröß ren An⸗ zahl von Mosel⸗ und Saa weinproduzent n mit T.ir als In⸗ teressen⸗Verei igungspunkt und von 12 heisischen Bergsträßer⸗ Weimnprodazenten, en lich in der vierten Sektion ist erwähnen⸗ werth die K. llektis⸗Ausstellung von 16 Werstfabrikanten in Schotten in Hessen, deren älteste F brik vereits im Jahre 1785 begrün et worden ist. Gruppe V. (Texti⸗ an Beklei⸗ duns⸗Industie) zählt die größte Zahl von Ausstellern, nämlich 082, und zerfällt in 8 Sektionen: 1) Schaafwollen⸗ mit 362, 2) Baumwollenwaaren mit 117, 3) Leinenwaaren mit 114, 4) Seidenwaaren mit 77, 5) Posamentirarbeiten, Gold⸗ und Silbergespinnste, Spitzen und genetzte Waar n, Stickereien, Schmuckfedern und künstliche Blumen mit 143, 6) Wäsch, Kleider, Kürschnerwaaren, Hüte und Handschuhe mit 204, 7) Schuhwa ren mit 52, und 8) Tapezirrarbeiten mit 13 Ausstellern. Kollek iv⸗Ausstellungen, die immer als ein Zeichen g steigerter Produktionsfähigkeit einer bestimmten Stadt oder Gegend zu be⸗
nehmer,
und Maschinenbestandtheile 133, 2) Arbeits⸗ (ni
trachten sind, giebt s hier in Sektion 1 der Tuchmacher⸗Gesell⸗ schaft in der oben genannten Stadt Schotten in Hessen (18 Theil⸗ aber nur 5 ussteller), der Tuchmanufakturisten in Mezingen in Württemberg, der Tuchfabrikanten in Aachen (17), der Wollwaarenfabrikanten in Finsterwalde (15), der Buckskinfabrikanten in Forst (14), der Tuchfabrikanten in Cott⸗ bus (24), der vereinigten Wollwaarenfabrikanten in Peitz, der vereinigten Zanella⸗ und Konfektions⸗Industriellen in Elberfeld und der Zanella⸗ und Lasting⸗Industriellen in Barmen, in Sektion 3 der Flachs⸗ und Leinenspinnerei⸗, Zwirnerei⸗, Leinen⸗ und gemischter Weberei⸗Industriellen in Württemberg (24, dar⸗ unter seit 1761 und 1774 bestehende Fabriken), in Sektion 4 der Sammet⸗ und Seidenwaaren⸗Fabrikanten in Crefeld (31) und der Städte Viersen, Dülken und Süchteln (7), in Sektion 5 der bayerischen Blamenfabrikanten zumeist in München und der sächsischen (13) Klöppel⸗ und Spitzenschulen, endlich in Sektion 6 der deutschen Hutfabrikanten (34, mit dem Vororte Berlin) und der (25) Handschuhmacher in Halberstadt. Gruppe VI. (Leder⸗ und Kautschuk⸗Industrie) hat 259 Aussteller, die sich auf die 3 Sektionen, Leder⸗ und Rauhwaaren 211, Lederwaaren 26 und Kautschuk⸗ und Guttaperchawaaren 22, vertheilen. In der VII. Gruppe (Metall⸗Industrie) giebt es 716 Aussteller. Sie zerfällt in 4 Sektionen. 1) Gold⸗ und Silberwaaren⸗ und Juwelierarbeiten mit 156 Ausstellern, von denen allein 43 in Hanau, 28 in Stuttgart und 43 in Pforzheim domi⸗ zilirend, je drei Kollektiv⸗Ausstellungen veranstaltet haben. 2) Eisen⸗ und Stahlwaaren mit 355 Ausstellern, darunter 61. Messerschmiede aus Tuttlingen, 30 Fabrikanten aus Remscheid und 10 aus Altena in der Grafschaft Mark. 3) Waffen, Kriegswaffen ausgenommen, mit 20 Ausstellern, unter ihnen die berühmteste Fabrik von allen, die von v. Dreyse in Sömmerda. 4) Anderweite Metallwaaren mit 185 Ausstellern. Gruppe VIII. (Holzindustrie) zählt in ihrer ersten Sektion die Bau⸗ und Möbeltischlerarbeiten, Fourniere, gefrästen, gedrechselten, gestochenen und geschnitzten Waaren, 196 Aussteller (darunter 20 aus Nürnberg⸗Fürth zu einer Kollektiv⸗Ausstellung vereinigte), in der zweiten die Erzeugnisse aus gespaltenem Holz, Holzdraht, Korkwaaren und Korkflechterarbeiten 60, in der dritten die ge⸗ beizten und vergoldeten Holzwaaren 20 Aussteller, in Summa 276. Gruppe INX. (Industrie der Stein⸗Thon⸗ und Glaswaaren) zerfällt auch in drei Sektionen, Stein⸗ und Cementwaaren, Thonwaaren und Glaswaaren. In der ersten sind 116 Aussteller aufgeführt, in der zweiten 104, in der dritten 63, in Summa 283. Gruppe X. (Die Kurzwaaren⸗Industrie) hat 398 Aussteller, die sich folgendermaßen vertheilen: 1) 48 für Arbeiten aus Meerschaum, Schildplatt, Horn, Knochen, Elfenbein, Perlmutter und Fischbein — hier ist die Kollektiv⸗Ausstellung von 15 Schnitzern aus dem hessischen Oberlande (Erbach und Michel⸗ stadt) hervorzuheben. 2) 60 für Spielwaaren und Wachsarbei⸗ ten — hervorzuheben die Kollektiv⸗Ausstellung von 26 Fabri⸗ kanten aus dem Meininger Oberlande (Sonneberg). 3) 238 für Galanteri waaren aus Leder, Bronze und Lackarbeiten — in dieser Branche am bedeutendsten: Nürnberg⸗Fürth mit 131, Offenbach mit 32 und Frankfurt a. M. mit 6 Fabrikanten. 4) 52 für Stöcke, Peitschen, Regen⸗ und Sonnenschirme — Kollektiv-Ausstellung von 12 schwarzwälder Bürstenfabrikanten aus Todtnau. Gruppe XI. (Papier⸗Industrie) zählt 206 Aussteller in den 4 Sektionen: Papierzeug, Pappe und Papier (74), Buntpapier, Tapeten, Spielkarten und Kartonnagen (60), Schreib⸗, Zeichnen⸗ und Mal⸗Requisiten (16) und Buchbinder⸗, Portefeuille⸗ und Papiermaché⸗Arbeiten (70). Gruppe XII. (Graphische Künste und gewerbliches Zeichnen) umfaßt in Sektion 1) Buchdruck, Kupfer⸗ und Stahlstichdruck, Notendruck, Litho⸗ und Chromographie 119, 2) Graveur⸗, Gutlllochir⸗ und rylographische Arbeiten 28, 3) Photographie 115 und 4) Muster⸗ zeichnungen und Dekorationsmalerei 35, in Summa: 297 Aus⸗ steller. In der XIII. Gruppe (Maschinenwesen und Transportmittel) vertheilen sich die 614 Aussteller auf fol⸗ gende 4 Sektionen: 1) Motoren, Kraftübertragungs⸗Maschinen
5 landwirth⸗ schaftliche) Maschinen 404, 3) Transportmittel und Eisenbahn⸗ betriebs⸗Materialien 43 und 4) Straßenfuhrwerke und sonstige Transportmittel 34. Die XIV. Gruppe (der wissenschaft⸗ lichen Instrumente) ist in drei Sektionen geschieden, 1) der mathematischen, astronomischen und physikalischen Instrumente und chemischer Apparate mit 127 Ausstellern, 2) der Uhren mit 115 und 3) der chirurgisch⸗technischen Instrumente mit 39, zu⸗ sammen 281 Aussteller. Gruppe XV. (der musikalischen Instrumente) zerfällt in 1) Tasten⸗Instrumente, 2) Streich⸗ und Saiteninstrumente und 3) Blas⸗, Schlag⸗ und Lärm⸗ instrumente und Spielwerke. 107 m der ersten Sektion, 39 in der zweiten, 30 in der dritten, zusammen 176 Aussteller be⸗ schickten diese Gruppe. Gruppe XVI. (Heereswesen) zählt nur 39 Aussteller, von denen 15 für Bekleidung und Aus⸗ rüstung der Truppen, 3 im Allgemeinen für die Bewaffnuig, 18 im Sanitätswesen und 3 für das militärische Erziehungs⸗ und Unterrichtsw. sen thätig gewesen sind. Die XVII. Gruppe (Marinewesen) umfaßt, ohne Sektionstheilung, 62 Aussteller. Die XVIII. Gruppe (Bau⸗ und Civil⸗Ingenieur⸗ wesen) theilt sich sachlich in Hochbau, Wasserbau und Straßen⸗ und Eisenbah bau und die diesen drei Abtheilungen angehörigen 123, 7 und 30 Aussteller ergeben eine Gesammtzahl von 160. Für die XIX. Gruppe (das bürgerliche Wohnhaus) haben sich 13 Aussteller gefuͤnden, für die XX. (das Bauern⸗ haus) 2 und für die XXI. (nationale Hausindustrie) 3. Die XXII. Gruppe (Darstellung der Wirk⸗ samkeit der Museen und Kunstgewerbe) zählt 10 Aus⸗ steller, die XXIII. (kirchliche Kunst) 43. Wie schon er⸗ wähnt, ist von den nächstfolgenden beiden Gruppen eine gar nicht beschickt, für die zweite das „Künstler“⸗Verzeichniß noch nicht zu beschaffen gewesen. Die letzte und XXVI. Gruppe endlich (Erziehungs⸗, Unterrichts⸗ und Bildungs⸗ wesen) ist wiederum in 4 Sektionen eingetheilt worden, näm⸗
wohner,
lich 1) Volksschulen mit 37, 2) Mittelschulen mit 30, 3) Fach⸗ und technische Hochschulen und Universitäten mit 91 und 4) Hülfs⸗
mittel zur Fortbildung von Erwachsenen mit 66, zusammen
224 Ausstellern.
Die folgende Liste ergiebt in approximativen Zahlen, wie viele Aussteller aus den einzelnen deutschen Staaten und den einzelnen Provinzen stammen. Die Betheiligung an der Wiener Weltausstellung kann zwar allein kein aus⸗ reichendes Bild von der industriellen Thätigkeit der verschiedenen Landestheile gewähren, immerhin ist aber auch eine solche Uebersicht von belehrendem Interesse. Uebrigens sind absichtlich die sich ergebenden Zahlen, deren Totalsumme aus ver⸗ schiedenen Gründen mit der zu Anfang genannten nicht genau stimmen konnte, abgerundet worden, um nur den ungefähren Prozentsatz zu fixiren, der sich aus dem Vergleich mit den eben⸗ falls abgerundeten Bevölkerungsziffern der einzelnen Staaten er⸗ giebt. — Aus Preußen haben circa 3400 Aussteller die Wiener Weltausstellung beschickt, aus Bayern gegen 1150, aus sämmt⸗ lichen sächsischen Staaten über 760, aus Württemberg nicht ganz 550, aus Baden fast 400, aus Hessen ungefähr 330, aus Ham⸗ burg fast 260, aus Elsaß⸗Lothringen fast 150, aus Braun⸗ schweig über 50, aus beiden Mecklenburg, Anhalt, Bre⸗ men und Lübeck je unter 50, aus beiden Schwarzburg und allen Reuß ungefähr je 25, aus Oldenburg etwas über 10, aus Waldeck, beiden Lippe und Luxemburg nur ganz vereinzelte. — Aus dem ganzen Deutschen Reich kommt ca. 1 Aus⸗ steller auf 5500 Einwohner, aus den nichtpreußischen deutschen Staaten zusammengenommen kommt 1 Aussteller auf 4200 Ein⸗ aus Preußen hingegen kommt 1 Aussteller auf 7200 Einwohner. Dieses ungünstige Verhältniß erklärt sich un⸗ schwer durch die weite Entfernung der nördlichsten preußischen Provinzen von Wien, wie denn auch die folgende Uebe sicht der Aussteller aus den einzelnen preußischen Pr vinzen klar zeigt, daß — abgesehen von Brandenburg mit Berlin — die Zahlen stetig mit der wachsenden geogra⸗ phischen Entfernung von Wien abnehmen, eine Thatsache die nur theilweise mit der industriellen Bedeutung dieser Provinzen zusammenfällt. Es kommen nämlich auf Branden⸗ burg (mit Berlin) an 800, auf die Rheinprovinz über 600, auf Schlesien gegen 500, auf. Hessen⸗Nassau über 350, auf Sachsen ungefähr 325, auf Westfalen fast 250, auf Hannover gleichfalls beinahe 250, auf Schleswig⸗Holstein über 150, auf Preußen und Pommern etwa je 70, auf Posen noch nicht 25, auf Hohen⸗ zollern noch nicht 10, auf Lauenburg 1 Aussteller. — Unter den nichtpreußischen Staaten hat sich in Bezug auf die Aus⸗ stellung Hamburg als der industriell rührigste bewiesen, denn in Hamburg kommt schon auf 1500 Einwohner 1 Aussteller, wäh⸗ rend beispielsweise Bayern mit seiner Ausstellerzahl hinter dem Durchschnittsverhältniß von 1 Aussteller auf 4200 Einwo noch etwa um die Ziffer 60 zurückbleibt. 8
Wohl selten ist eine so reiche Sammlung von auserlesenen
rohen und verarbeiteten Hölzern gesehen worden, als auf de
Wiener Weltausstellung. Es liegt in der Natur der Sache, daß die Ausstellung von Langhölzern sich hauptsächlich auf Oester⸗ reich beschränkt, da der Transport von langen und schweren Bäumen auf großen Entfernungen mit zu vielen Schwierigkeiten und Kosten verbunden ist. Von einer produktiven Bodenfläche von 98 Mill. Joch entfallen in OesterreichUngarn auf Waldungen über 32 Mill. Joch, also nahezu ein Drittel des produktiven Areals. Holzsammlungen in vollen Querschnitten oder Segmenten haben fast alle europäische und selbst überseeische Länder aus fernen Zonen ausgestellt; große Sammlungen von Langhölzern bringt nur das wälderreiche Oesterreich, in welchem noch heute Stellen vorkommen, an denen der von der Axt unberührt ge⸗ bliebene Wald seit Jahrtausenden sich selbst überlassen ist. Unter den in der Fürstlich Schwarzenbergischen Kollektivausstellung ent⸗ haltenen Hölzern (Fichte, Föhre, Weißtanne, Lärche, Zirkelkiefer, Stieleiche, Traubeneiche, Zerreiche, Esche, Rothbuche, Weißbuche, Feldulme, Bergahorn, Spitzahorn, Winterlinde, Schwarzerle, Rotheiche, Scharlacheiche, Pyramideneiche, Birke, Schwarzpappel, Akazie, Elzbeerbaum (sorbus torminalis) Moorkiefer ꝛc.) kommen Querschnitte von 200 — 450 Jahr alten Stämmen mit einem Durch⸗ messer von 60“ und einer Scheitelhöhe von weit über 100 vor. Die größte Ausstellung von steyermärkischen, slavonischen und an⸗ dern österreichischen Langhölzern findet sich am äußersten west⸗ lichen Ende des Ausstellungsplatzes, in der Nähe der Bauern⸗ häuser (Vorarlberger, Siebenbürger zc.)
Hier begegnen wir den aus slavonischem Eichenholz herge⸗ stellten Riesenfässern, die den Ruhm des großen Heidelberger Fasses verdunkeln. Eines davon, dessen vordere Bodenseite durch
gute Bildhauerarbeit verziert ist, trägt folgende Inschrift:
Aus Slavonien mein Holz, 8
Aus Ungarn mein Wein, 3
Dooch mein größter Stolz:
Im Wiener Rathskeller zu sein.
Guter Trunk und guter Muth
Kommen dem ganzen Land zu gut.
Als Hülle für vaterländisch edles Geträn
Machst du Stadt Wien dieses Faß zum Geschenk. Joseph Pfeifer. 8
Auch die zur Bearbeitung des Holzes dienenden Werkzeuge und Maschinen sind zahlreich vertreten. Für kleinere Geschäfte ohne Motor sind in der österreichischen Ausstellung der Maschinen⸗ halle beachtenswerthe Zirkularsägen mit hölzernem Gestell und Fußtritt urd einem Schwungrade, auf dessen Welle das Blatt sitzt, zu sehen. Die Konstruktion eignet sich für kleine Schreiner⸗