1873 / 153 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 01 Jul 1873 18:00:01 GMT) scan diff

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eim, 28. Juni. Dem mit dem gestrigen Tage be⸗ narkte waren im Ganzen 5532 Centner Wolle, mit⸗ hin 931 Centner mehr als im Vorjahre zugeführt. Bezahlt wurde feine Wolle mit 76 79 Thlr., veredelte Landwolle (Mittelwolle) mit 66 bis 75 Thlr. und geringere mit 58 64 Thlr. Der Preisabschlag gegen das Vorjahr war bei feiner Wolle 1—-4 Thlr. und bei den an⸗

deren Sorten bis 6 und 8 Thlr. per Centner. 8 Nach den neuesten Handelsberichten aus New⸗York ist man in der Vereinigten⸗Staaten⸗Münnstätte in Philadelphia mit der Ausprägung sehr beträchtlicher Quantitäten von Handels⸗ Dollars (trade dollars) in Silber, welche hauptsächlich für den Verkehr mit China, Japan und den anderen Orientländern bestimmt sird, vollauf beschäftigt. Es werden diese Münzen jetzt nach einem neuen Stempel angefertigt; sie zeigen eine auf einem Baumwollballen sitzende weibliche Figur, welche, die einen Olivenzweig haltende rechte Hand nach der offenen See hin ausstreckt und in der linken Hand eine das Wort „Liberty“ tragende Rolle hält, und die Devise „In God we trust“, nebst der Jahresangabe der Prägung und einem Sternenkranze, und auf der Kehrseite einen Adler mit der Inschrift: „United states of America“ mit dem Motto „E pluribus unum“, der Werthangabe und der Bezeichnung „Trade dollar“. Um Mitte des Juli wird die Ausgabe dieser Münze beginnen. Bei der Münz⸗ stätte in Philadelphia sind bereits sehr belangreiche Beträge davon, die sofort zur Verschiffung nach Japan und China kommen werden, bestellt. 8 88— 8 n Verkehrs⸗Anstalten. 18

München, 26. Juni. Bereits sind die 7 Tunnels, durch welche

I““ Fi. hürsber. Serüb 1.N. 1öö6“ die neue Eisenbahnlinie Nürnberg⸗Hersbruck⸗Neuhaus im Pegnizthale aufwärts führt, durchgeschlagen. Der letzte, an welchem der Stollendurchschlag vollzogen wurde, ist derjenige zwischen Velden und Neuensorg, 320 Meter lang. Der Vogelheerd⸗ und der Plätte⸗ Tunnel liegen bei Enzendorf, der Rothenfelstunnel bei Rupprechts⸗ stegen, der Hufstättetunnel bei Lungsdorf, der Sonnenbergtunnel bei Güntersthal, der Heidenhübeltunnel bei Neuensorg und haben zusam⸗ men eine Länge von 1502 Meter.

Hamburg, 30. Juni. (W. T. B.) Der norddeutsche Lloyd⸗ dampfer „Baltimore“ ist heute hier eingetroffen.

Liverpool, 30. Juni. (W. T. B.) Der norddentsche Lloyd⸗ dampfer „Berlin“ ist heute hier eingetroffen. 6

Falmouth, 30. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer „Lacydon“ ist aus Brasilien angekommen. 4

Southampton, 30. Juni. (W. T. B.) Der Dampfer „Lissey“ ist mit der Post aus Rio de Janeiro und 35,040 Pfd. Sterl. an Contanten aus Lissabon hier eingetroffen.

Aus dem Volff'schen Telegraphen⸗Bureau.

Wien, Dienstag, 1. Juli. Die Deutsche Kaiserin ver⸗ weilte gestern wiederum längere Zeit in der Weltausstellung. Um 1 Uhr war Dejeuner im Kaiserpavillon, an welchem der Kaiser und die Erzherzoge theilnahmen. Abends fand in Schönbrunn eine Theatervorstellung statt. Heute früh um 8 ¾ Uhr erfolgte die Abreise der Kaiserin Augusta nach Baden⸗ Baden von Penzig aus mittelst Separathofzuges. Der Bahnhof

war festlich geschmückt, auf den ausgesprochenen Wunsch der Kaiserin. Anwesend waren nur der deutsche Botschafter General⸗Lieutenant v. Schweinitz, der deutsche Botschaftsrath Graf Doenhof und der Prinz von Sachsen⸗Weimar. Kurz vor 8 ¾ Uhr trafen der Kaiser und unmittelbar darauf die Kaiserin Augusta und die Kaiserin Elisa⸗ beth in offenen Hofwagen ein. Die Verabschiedung der Aller⸗ höchsten Herrschaften trug einen überaus herzlichen Charakter.

Brüssel, Dienstag 1. Juli. Der „Nord“ veröffentlicht in französischer Uebersetzung den Text des neuen vom Sultan dem Vizekönig von Aegypten ertheilten Firmans, durch welchen die bisher bekannt gewordenen Einzelheiten der dem letzteren ver⸗ willi ten Konzessionen in allen Punkten ihre Bestätigung finden.

London, Dienstag, 1. Juli. Nach einem in der „Times“ enthaltenen Telegramm aus Konstantinopel vom gestrigen Tage lautet die nunmehr von der Pforte ergangene Interpretation des die Abgaben⸗Erhebung betreffenden Artikels der Suezkanal⸗ Konzession folgendermaßen: Die Kompagnie hat das Recht von allen Schiffen ohne Unterschied Abgaben zu erheben nach dem Maße ihrer wirklichen Tragfähigkeit, welche nach dem besten Messungssystem festzustellen ist. Als solches erkennt die Pforte offiziell das System Moorson an und ist der Ansicht, daß die Abgaben so lange nach dem Netto⸗Tonnengehalte zu berechnen sind, bis ein allgemeines internationales System der Tonnenmessung eingeführt sein wird.

Weltausstellung 1873 in Wien. Wien, 29. Juni. Aus dem, Anfangs nur in russischer, jetz aber auch in französischer Sprache erschienenen Spezial⸗ Katalog der russischen Abtheilung (St. Pétersbourg, Im-

primerie, de l'Académie Impériale des sciences) ist ersichtlich, daß für die XXIV. Gruppe nur 9 Objekte angemeldet gewesen sind, und zwar 2 Porträts von Lampi und Carvagal, eine heilige Familie von del Sarto (?), eine Marine von Berghem, ein Stammbaum von Dürer, ein Gobelin nach Zeichnungen von van der Moulen, eine chinesische Porzellan⸗Vase, ein Sevres⸗ Porzellan⸗Service und das bereits erwähnte Jagdhorn, das außer dem Porträt Peters des Großen auch die Inschrift trägt: „Petrus I. Czarus Russorum MDCXCV“. Schließlich sei se merkt, daß seit kurzer Zeit auch eine deutsche Abtheilung dieser XXIV. Gruppe im Entstehen ist. Ein Mainzer Museum hat besonders recht beachtenswerthe Gegenstände zur Ausstellung ge⸗ langen lassen. Bei weiterer Entwickelung dieser Sektion wird auf dieselbe und sonst neu Hinzugekommenes noch spezieller ein⸗ gegangen werden.

Der Bevollmächtigte der elsaß⸗lothringischen Landes⸗Kom⸗ mission, Dr. Raim. Schramm hat eine, in deutscher und franzö⸗ sischer Sprache gedruckte, „übersichtliche Zusammenstel⸗ lung der Ausstellungs⸗Gegenstände aus Elsaß⸗Loth⸗ ringen in der Wiener Weltausstellung 1873“ erscheinen lassen, welche für den praktischen Gebrauch äußerst nützlich ist und deren Nachahmung auch in Bezug auf andere Ländergruppen, deren Kunst⸗ und Industrie⸗Erzeugnisse über den weitläufigen Raum der Ausstellung oft so zerstreut sind, daß ein Auffinden aller Objekte mit den größten Schwierigkeiten verknüpft ist, sehr erwünscht sein würde. Aus dieser Uebersicht ist auch zu ersehen, daß von den 26 Gruppen der Weltausstellung das deutsche Reichsland in 17 mehr oder weniger reich vertreten ist, beson⸗ ders in allen wesentlicheren. Nur für die Gruppen XIV. bis XVII., XIX., XXI., XXIV. bis XXVI. sind Ausstellungsobjekte nicht eingeliefert worden.

Die 11““] des Deutschen Reichs. Zusammengestellt aus Anlaß der Wiener Weltausstellung.

I. Gebietsumfang und Bevölkerung. II. Landwirthschaft. III. Forst⸗ wirthschaft. IV. Bergbau⸗ und Hüttenwesen. V. Industrie. VI. Handel und Verkehr.

(Vgl. Nr. 144 d. Bl.) und Forstwirthschaft. 1. Landwirthschaft.

Die Bodenkultur ist für den Nationalreichthum Deutschlands von der größten Bedeutung. Sie hat während der letzten Jahrzehnte in Folge rationeller Bewirthschaftung im Allgemeinen einen hohen Grad von Vollkommenheit erreicht und es ist zur Förderung derselben von Seiten der Regierungen durch die im Anfange dieses Jahrhunderts legislatorisch eingeleitete Bewegung auf dem agrarischen Gebiete in Bezug auf bäuerliche Regulirungen, Gemeinheitstheilungen und Real⸗ lasten, Ablösungen u. s. w. viel geschehen. Auch das landwirthschaft⸗ liche Unterrichts⸗ und Vereinswesen, die Landes⸗Meliorationen, die Kredit⸗ und Kommunikations⸗Anstalten haben wesentlich zur Förderung des Landbaues beigetragen. 8

Wie die äußere Gestaltung der Oberfläche Deutschlands, ist auch die Beschaffenheit und Fruchtbarkeit des Bodens in landwirthschaftlicher Beziehung eine wechselnde. Im Ganzen hat das westliche Deutschland, insbesondere die Rheingegend, den fruchtbarsten Boden; hierauf folgen die süddeutschen Länder. Die norddeutsche Ebene hat zwar einzelne überaus Landstriche, wie z. B. die Magdeburger und Soester Börde, die

arschen an der Nordseeküste und der Weichsel, die hinter keiner Bodenart zurückstehen; aber die unfruchtbaren Sandflächen, Haideländer, Moore,

ümpfe und Geestländer bilden doch eine so ausgedehnte Masse, daß die durchschnittliche Bodenbeschaffenheit dieser Region nicht in die vor⸗ dere Linie gestellt werden kann. Dagegen bietet die bessere Zugäng⸗ lichkeit, Kultur⸗ und Meliorationsfähigkeit auch für diesen Boden ein immer bedeutender werdendes Gegengewicht, so daß die Durchschnitts⸗ qualität sich im Laufe der Zeiten derjenigen der westlichen Lande schon mehr genähert hat.

Der Boden Deutschlands, wie wir ihn jetzt vor Augen haben, ist das Ergebniß jahrhundertelanger Verbesserungsarbeiten, durch Reini⸗ gung, Lockerung, Düngung, Mergelung und Erdaufbringen, durch Grabenschlagung, Entwässerungs⸗ und Schutzanlagen, durch neue Be⸗ triebsarten, Fruchtwechsel und Durcharbeitung. Die Eindeichung von Flußthälern und Seeufern, die Entwässerung versumpfter Gegenden, sowie die Festlegung von Sandschellen und die Bewaldung kahlgelegter Bergrücken, wodurch unnutzbare Landstriche der Kultur zugeführt wurden, war schon in früheren Jahrhunderten ein Gegenstand der Fürsorge. Die Abwässerung des Landes, als eines der ersten Hülfs⸗ mittel der Landwirthschaft, ohne das der Fruchtbau nicht bestehen könnte, ist gegenwärtig in fast allen deutschen Staaten durch gesetzliche Vorschriften geregelt. Die Vervollkommnung der Kulturtechnik und die jetzt fast überall durchgeführten umfassenden Kulturgesetze haben in den letzten Jahren große Erfolge in der Urbarmachung von Lände⸗ reien der verschiedensten Art erreichen lassen. Von den zahlreichen, in dieses Gebiet gehörenden Unternehmungen seien nur einige hervor⸗ ragendere besonders erwähnt. Von hohem Interesse sind die Bestre⸗ bungen, um die Moorgegenden des westlichen Deutschlands in Kultur zu setzen und an die Stelle der bisherigen Brandkultur eine rationelle Benutzung der Torfmoore treten zu lassen. Letztere soll nach dem Vorbilde der niederländischen sogenannten Fehnkolonien durch ein zu bei⸗ den Seiten der Ems anzulegendes Kanalnetz herbeigeführt werden. Ein eben so dankbares Feld für Urbarmachung geben die Haideflächen des nordwestlichen Deutschlands und ist deren Verbesserung in neuerer sn von der preußischen Regierung mit besonderem Nachdruck ange⸗ tr

II. Land⸗ (2. Gruppe.)

ebt worden. Eine für den Graswuchs besonders wichtige Art der Melioration des Bodens ist die immer mehr Eingang findende Be⸗ ben Drainirungen, welche die chaft einer vervielfachten Ergiebigkeit und Ertragsfähigkeit

Heeg ze Wiesen. Ebenso ist auch den

Landwirt

entgegenführen, überall ausgedehnter Eingang verschafft worden. Die durch solche Hülfsmittel verbesserte Bodenfläche vergrößert sich von Jahr zu Jahr.

Die Landauftheilung in Deutschland bietet große Verschie⸗ denheiten und Kontraste dar. Im Norden und Osten herrschen die vor; in Preußen umfassen die Großgüter 43,1 Proz., in Brandenburg 49,84 Proz., in Schlesien 51,22 Proz., in Posen 57,34 Proz., in Pommern 62,64 Proz. des nutzbaren Bodens. Im Süden und Westen, in den von fränkischen, schwäbischen und thüringischen Stämmen bevölkerten Ländern, zeigt sich eine Vermehrung und Ver⸗ kleinerung der Wirthschaften. Als die besten Verhältnisse der Land⸗ auftheilung möchten die des mittleren Deutschlands (Sachsen, Thü⸗ ringen und Westfalen) zu bezeichnen sein, wo noch eine zur Beschäfti⸗ gung rationeller Landwirthe und zur systematischen Arbeitstheilung ge⸗ nügende Zahl von Großgütern besteht, kräftige Bauerwirthschaften aber überall vorherrschen und auch den Arbeitern in der über⸗ wiegenden Mehrzahl der eigene Heerd und eine die freie Zeit füllende lohnende Arbeit nicht fehlt.

Einer statistischen Darstellung der landwirthschaftlichen Zustände Deutschlands in einem Rahmen stellen sich außerordentliche Schwie⸗ rigkeiten entgegen, da es in vielen deutschen Ländern an genügenden Unterlagen fehlt, um über den Anbau des Landes, über das Verhält⸗ niß des großen und kleinen Grundbesitzes in seinen verschiedenen Ab⸗ stufungen zu einander, über die numerische Stärke der landwirthschaft⸗ lichen Bevölkerung, über die Wirthschaftssysteme und über die wirth⸗ schaftliche Gesammtproduktion sichere Zahlen angeben zu können. Wir sind deshalb bei den nachfolgenden Ziffernangaben zum Theil auf die Publikationen des Königlich preußischen statistischen Bureaus, sowie auf die Werke von v. Viebahn, Meitzen, Brachelli u. s. w. zurück⸗ gegangen.

Die in landwirthschaflicher Benutzung stehende Bodenfläche läßt sich, abgesehen von den Waldungen, welche im III. Abschnitt beson⸗ ders behandelt werden sollen, annähernd folgendermaßen vertheilen:

Wiesen und Weiden.

Acker⸗ und Gartenland. g 5 8 82 uadrat⸗ Gesammt⸗ Huadrat- Gesammt⸗

V Meilen. (Sohreal. Meilen. Areal.

50,1 1170 18,3 42,2 273 19,8 52,4 36 13,0 47,6 60 17,0 37,2 49 17,5 49,8 18 13,0 52,7 23 10,3 53,5 43 15,0 51,4 36 13,6

43,2 45 15,3 zusammen . 4806 48,6 1753 17,7 1

Im Ganzen sind hiernach in Deutschland dem Acker⸗ und Wiesen⸗ bau, der Produktion von Nahrungs⸗ und Bekleidungsstoffen, sowie von Viehfutter etwas über 66 Proz. der Landesoberfläche gewidmet, während die Waldungen 25 Proz. einnehmen und etwas über 8 Proz. aus unproduktiver Fläche bestehen. Die letztere ist am beträchtlichsten in den Küstengebieten von Preußen, Pommern, Mecklenburg, Schles⸗ wig⸗Holstein und Hannover, wo ausgedehnte Strandseen, Meeresufer, oder auch steriles Geestland eine landwirthschaftliche Benutzung aus⸗ schließen; anderentheils in den unzugänglichen Gebirgsgegenden.

Das Ackerland wird in Deutschland mit Halmfrüchten, Blatt⸗ futter, Wurzelgewächsen (Hackfrüchten), Hülsenfrüchten und Handels⸗ gewächsen bebaut. Unter den Nährpflanzen, welche überall den Haupt⸗ gegenstand des Ackerbaues bilden, sind im deutschen Klima die Halm⸗ früchte die sichersten und billigsten. Sie unterscheiden sich in Winter⸗ früchte, Weizen und Roggen, und in Sommerfrüchte, Gerste, Hafer, Hirse und Mais. Die beiden ersteren nehmen über ein volles Drittel des Ackers ein, während die letzteren das Sommerfeld mit anderen Sommerfrüchten theilen.

Unter den Getreidearten steht der Weizen, welcher im Allgemei⸗ nen die schwereren und kräftigeren Bodenarten liebt, oben an. Der Anbau desselben wird im gesammten Deutschland eifrig betrieben, und bildet nece Frucht einen wichtigen Gegenstand der Ausfuhr. Die Spelze, deren Anbau in Süddeutschland vorherrschend ist, stehen dem Weizen bedeutend nach und können namentlich den Anforderungen des Welthandels nicht genügen. Weizen und Spelz herrschen am stärk⸗ sten vor in Württemberg und Baden, in Rheinhessen, in den Provin⸗ zen Preußen, Hessen⸗Nassau, Sachsen und den Rheinlanden. Einen noch ausgedehnteren Anbau hat aber der Roggen, begünstigt durch Gewohnheit des Volks, Größe des Bedarfs, Klima und Beschaffen⸗ heit des Bodens. Im ganzen preußischen Staate, in Thüringen, Sach⸗ sen, Braunschweig und Mecklenburg hat der Roggenbau ein entschiede⸗ nes Uebergewicht; nur in Württemberg und Baden, wo der Spelz die Brodfrucht ausmacht, wird der Roggen weniger häufig gezogen. Auch die Gerste, die meist einen sicheren und hohen Ertrag gewährt, ist eine bevorzugte Frucht, deren Anbau bei der zunehmenden Verwendung zur Bierbereitung an Ausdehnung gewinnt, namentlich in einzelnen preußischen Provinzen, in Bayern, Hessen, Thüringen u. s. w. Der Hafer, die wichtigste Frucht als Viehfutter, gehört zu den am meisten kultivirten Pflanzengattungen in einigen Provinzen des preu⸗ ßischen Staats, besonders in Brandenburg, Pommern, Hannover, Schleswig⸗Holstein, sowie in Bayern, Sachsen, Thüringen und Olden⸗ burg. Der Anbau von Hirse kommt wenig in Betracht, wogegen der Mais, der früher mehr als Zierpflanze in den Gärten gebaut wurde, in neuerer Zeit als Viehfutter und als menschliches Nahrungs⸗ mittel immer mehr Bedeutung gewonnen hat, die er umsomehr ver⸗ dient, als er an Massenhaftigkeit der Erträge alle anderen Futter⸗

pflanzen übertrifft. Der Bau des Halmgetreides hat zwar etwas an Umfang verlo⸗

ren, seitdem die Hackfrüchte, Futterkräuter und Handelsgewächse stär⸗ ker angebaut wurden; er nimmt aber auch bei der neueren Fruchtwech⸗ er-r. vers noch immer etwas über die Hälfte der gesammten

ckerfläche ein.

eber die Erträge des Halmfruchtbaues lassen sich nur verein⸗

zelte Angaben machen,

3204 581 143

1) Preußen mit Lauenburg Bayern. 8 3) Sachsen .. 4) Württemberg. 169 5) Baden . 1““ 103 COOO66“*“ 70 7) Thüringische Staaten. 118 8) Mecklenburg . . . . 156 9) Elsaß⸗Lothringen 3 135 10) Die übrigen Staaten. 127

da es an einer allgemeinen Statistik der

Ernteerträge in den einzelnen deutschen Staaten bis jetzt noch fehlt. Im preußischen Staate, dessen gesammte Ackerfläche 66,537,696 Morgen beträgt, sind na Verhältniß der An⸗ bau⸗ und Ertragsschätzungen des Königlichen statistischen Bureaus und unter Zugrundelegung der vom Ministerium für die landwirthschaft⸗ lichen Angelegenheiten ermittelten Ernteerträge im Durchschnitt für die Jahre 1870/2 mit Weizen bebaut gewesen 6,653,770 Morgen oder 19 Prozent der Ackerfläche, deren Ertrag sich auf 2,089,155 Tonnen à 1000 Kilogramm stellt. Dem Anbau von Roggen waren 15,947,461 Morgen oder 24 Prozent gewidmet; der Ertrag war 4,200,627 Ton⸗ nen à 1000 Kilogramm. Mit Gerste waren 5,329,425 Morgen oder 8 Prozent, mit Haffr 10,626,049 Morgen oder 16 Prozent bestelkt, deren Ertrag auf resp. 2,740,867 Tonnen und 3,109,275 Tonnen im jährlichen Durchschnitt für 1870,72 geschätzt wurde.

Weas den Getreidebau der einzelnen preußischen Provinzen betrifft, so erzeugt die Provinz Preußen viel Weizen und exportirt nicht un⸗ erhebliche Mengen davon, während Roggen, Hafer und Gerste nur für den eigenen Konsum ausreichend gewonnen werden. Posen hat in vielen Theilen einen fruchtbaren Boden und liefert namentlich Wei⸗ zen; auch Roggen wird über den eigenen Bedarf hinaus gebaut. Pommern gewinnt ebenfalls viel Weizen zur Aussuhr und ist auch der Anbau von Roggen, Gerste und Hafer nicht unbedeutend. Bran⸗ denburg besitzt in den Oder⸗ und Wartheniederungen vorzüglich frucht⸗ baren Boden; es hat aber auch viele sterile Landstriche, weshalb der Anbau von Weizen wenig ausgedehnt, dagegen Roggen die Hauptfrucht der Provinz ist. Schlesien hat theilweise recht guten Boden und erzielt bedeutende Ueberschüsse an Weizen und Roggen; der Anbau von Gerste und Hafer ist geringer und nur für den eigenen Bedarf ausreichend. Die Provinz Sachsen nimmt in Bezug auf vortreffliche Boden⸗ beschaffenheit und sorgfältigen Anbau eine hervorragende Stelle ein, es liefert ansehnliche Ueberschüsse an Weizen und Roggen zur Ausfuhr und gewinnt auch die übrigen Getreidearten in ausreichender Menge. Auch in Schleswig⸗Holstein werden alle Getreidearten kultivirt und in beträchtlichen Mengen exportirt. In Hannover ist im Allgemeinen der Roggenanbau überwiegend, Weizen wird vorzugsweise nur in den sogenannten Marschgegene—, Gerste und Hafer in Ostfriesland ange⸗ baut. Die Getreideproduktion der Provinz reicht aber kaum hin, den eigenen Bedarf zu decken, weil die Bevölkerung des Harzes, sowie die der ausgedehnten Moor⸗ und Haidegegenden mit Getreide aus den fruchtbaren Landstrichen versorgt werden muß. Westfalen, welches zwar einigen Boden von größter Fruchtbarkeit, daneben aber auch weite wenig kulturfähige Strecken enthält, erzeugt Getreide fast nur für den eigenen Bedarf. In Hessen⸗Nassau bildet der Ackerbau die Haupt⸗ beschäftigung eines großen Theils der Bepölkerung und werden alle gewöhnlichen Getreidearten in reichlicher Menge gezogen. Die Rhein⸗ provinz endlich hat in ihren ebenen Theilen äußerst fruchtbare Land⸗ striche, namentlich wird die Jülicher Gegend als Kornkammer der prhnira. angesehen, wogegen die Gebirgsgegenden im Allgemeinen nicht oviel Getreide produziren, als zu ihrem Bedarf erforderlich ist.

Im Königreich Bayern wird ungefähr der fünfte Theil der ganzen Ackerfläche mit Roggen bestellt, welcher die wichtigste Nahrungs⸗ pflanze für das Landvolk und die kleinen Städte ist und auch zur Fütterung und Branntweinfabrikation vielfach Verwendung findet. Der Weizen tritt auf besserem Boden und in besserem Klima an die Stelle des Roggens; Spelz wird selbst in rauherem Klima und auf geringerem Boden gebaut. Auf Weizen treffen etwa 8 Proz., auf Spelz 4 Proz. der gesammten Ackerfläche. Anbau von Gerste, die hauptsächlich zur Bierfabrikation verwendet wird, findet fast überall statt, während Hafer vorzugsweise in den Gegenden, in welchen das Gedeihen anderer Früchte nicht gesichert ist, kultivirt wird. Alle Ge⸗ treidearten werden in solcher Menge gewonnen, daß ein nicht unde⸗ trächtlicher Theil davon ausgeführt werden kann. Der jährliche Durch⸗ schnittsertrag stellt sich von Weizen und Spelz auf 11,171,800 Ctr., von Roggen auf 11,765,800 Ctr., von Gerste auf 5,664,000 Ctr., von Hafer und Hirse auf 7,585,700 Ctr.

„Im Königreich Sachsen ist dem Anbau von Roggen die größte Fläche (22 Proz.) zugewiesen, doch ist anch der Weizenbau in der Leipziger, Zittauer und Bautzener Gegend blühend und nimmt all⸗ jährlich zu. Die Gerste nimmt etwa 8 Proz. des Ackers, der Hafer mehr als das Doppelte des Umfangs der Gerstenkultur ein.

In Württemberg nimmt der Dinkel mit ca. 24 Prozent der Ackerfläche die erste Stelle ein, während Weizen und Roggen in viel geringerem Umfange gebaut werden. Zugenommen hat mit dem be⸗ deutenden Aufschwunge des Brauereigewerbes in Württemberg auch der Gerstenbau; Hafer, der etwas über 15 Prozent der Ackerfläche in sn pergch nimmt, wird besonders auf der Alp, dem Schwarzwald u. s. w. gebaut.

In Baden hat sich die dem Körnerbau gewidmete Fläche bei der in neuerer Zeit stark zugenommenen Kultur von Futterkräutern, Hackfrüchten und Handelsgewächsen auf etwas über 50 Prozent der gesammten Ackerfläche gemindert, welche denn freilich auch intensiver bebaut wird. In Hessen waren von der gesammten Ackerfläche des Landes nach 10jährigem Durchschnitt 215,087 Morgen mit Weizen, Spelz und Mais, 252,102 Morgen mit Roggen, 183,996 Morgen mit Gerste und 140,472 Morgen mit Hafer und Hirse bestellt. Die Pro⸗ vinz Rheinhessen hat den stärksten Anbau von Weizen und Spelz, während in der Provinz Oberhessen vorzugsweise Roggen und Hafer gewonnen werden. Die Ernteerträge werden auf 2,017,000 Ctr. Wei⸗ zen ꝛc., 1,594,200 Ctr. Roggen, 1,231,800 Ctr. Gerste und 817,800 Ctr. Lebe geschätzt. 1

Auch in den übrigen deutschen Ländern ist der Getreide⸗ bau ein ansehnlicher und wird weit über den eigenen Be⸗ darf hinaus betrieben. Zu den reichsten Getreideländern gehören nament⸗ lich Mecklenburg, Braunschweig, Anhalt, die Thüringischen Staaten, nicht min er Elsaß⸗Lothringen, wo der Ackerbau überhaupt sehr vor⸗ geschritten ist.

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg. Drei Beilagen 8 (einschließlich der Börsen⸗Beilage).

eine offizielle Verabschiedung unterblieb

zuu Druschen R

No. 153.

. 2

3

885 88 8

*

8 Er ichs⸗Anzeiger

Juseraten⸗Expedition des Deutschen Reichs-Anzrigers

und Königlich Preußischen Stauts-Anzrigers:

Berlin, Wilhelm⸗Straße Nr. 32.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Handels⸗Register

3. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor⸗ ladungen u. dergl.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Steckbrief. Gegen den Schlächtergesellen Mi⸗ chael Kruzinna ist die gerichtliche Haft wegen Dieb⸗ stahls in den Akten K. 324 1873 Kom. II. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt wer⸗ den können. Es wird ersucht, den ꝛc. Kruzinna im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm ich vorfindenden Begenständen und Geldern an ie Königliche Stadtvoigtei⸗Direktion hierselbst ab⸗ zuliefern. Berlin, den 26. Juni 1873. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für binerjübrggeacen Kommission II. für Voruntersuchungen. Beschrei⸗ bung. Alter: 25 Jahr, am 1. Oktober 1847 ge⸗ boren. Geburtsort: Soldahnen. Größe: 5 Fuß. Sein blond. Augenbrauen: blond. Augen: grau.

inn: oval. Nase: groß. Mund: gewöhnlich. Ge⸗ bsldunst länglich. Gesichtsfarbe: gelblich. Zähne: vollständig. Gestalt: schmächtig. Sprache: deutsch, polnisch und russisch. Besondere Kennzeichen: viele Sommersprossen im Gesicht und sogenannte Dachsbeine.

Wiederholter Steckbrief. An dem Müller⸗ gesellen Joseph Jeschin aus Tschechnitz, Kreis Bres⸗ lau, soll eine einjährige Gefängnißstrafe wegen Ur⸗ kundenfälschung vollstreckt werden. Sein gegenwär⸗ tiger Aufenthalt ist unbekannt. Wir ersuchen, ihn Behufs der Strafvollstreckung an uns oder an die nächste Fericitshe ede. welche uns hiervon Kennt⸗ niß geben wolle, abzuliefern. Königliches Kreisgericht zu Sorau, den 19. Juni 1873.

Der unterm 25. November v. J. erlassene und am 12. Januar I. J. erneuerte Steckbrief gegen den Schuhmachergesellen Ernst Herrmann Löffler aus Grüna wird nochmals erneuert. Hanau, den 28. Inni 1873. Der Staatsanwalt.

Offene Strafvollstreckungs⸗Requisition. Nachgenannte Ersatz⸗Reservisten I. Klasse aus dem Grünberger Kreise: 1) Der Pferdeknecht Johann Friedrich Ernst Weißmann, geboren am 14. Februar 1845 zu Drentkau, 2) der Maurer Johann August Schilf, geboren am 9. September 1848 zu Schlabren⸗ dorf, 3) der Arbeiter Johann Friedrich Kubaile, geboren am 19. Dezember 1847 zu Friedersdorf, 4) der Arbeiter Johann Heinrich Vogt, geboren am 18. August 1846 zu Karschin sind durch rechtskräf⸗ tiges Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 16. Mai cr. wegen unerlaubten Auswanderns zu je 10 Thalern Geldbuße, im Unvermögensfalle zu e 10 Tagen Haft verurtheilt worden. Alle Sicher⸗ heits⸗ und öffentlichen Behörden werden deshalb er⸗ sucht, auf dieselben zu vigiliren und im Betretungs⸗ falle der nächsten Gerichtsbehörde Anzeige zu machen, welche um Strafvollstreckung und Mittheilung an uns gebeten wird. Grünberg, den 20. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Der Poli⸗ zeirichter.

Requisitions⸗Erledigung. Unsere Strafvoll⸗ streckungs⸗Requisition vom 8. Fuli 872 gegen den Arbeitsmann Joseph Grutze aus Kleinitz ist erle⸗ digt. Grünberg, den 27. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Oeffentliche Vorladuug. Auf Grund der Anklage der Polizei⸗Anwaltschaft hier ist gegen den am 5. Mai 1844 zu Alt⸗Buckow, Kreis Bublitz ge⸗ bornen, zuletzt in bei Belgard aufhalt⸗ am gewesenen Reservisten Carl Schmoekel, gemäß g. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs wegen unerlaubten

uswanderns die Untersuchung eingeleitet und zur mündlichen Verhandlung auf den 27. September c., Mittags 12 Uhr, im hiesigen Gerichtshause, Terminszimmer Nr. 3, vor dem Kommissarius für Uebertretungen Termin anberaumt worden, zu wel⸗ chem der Angeklagte hierdurch vorgeladen wird, zur bestimmten Stunde zu erscheinen, und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termine gnzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden koͤnnen. Im Aus⸗ pleibensfalle wird mit der Untersuchung und Ent⸗ scheidung in contumaciam verfahren werden. Belgard, den 27. Mai 1873. g Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Kommissarius für Uebertretungen.

Handels⸗Register.

11“ Handelsregister des Käniglichen Kreisgerichts zu Frankfurt a. O. In unserm Firmenregister ist unter Nr. 633, woselbst der Kaufmann Johann Friedrich Kayser als Inhaber der hiesigen Firma S. F. Kayser einge⸗ tragen steht, zufolge Verfügung vom 25. Juni 1873 am 26. Juni 1873 Folgendes vermerkt worden: Die Firma ist auf den Kaufmann Herr⸗ mann Kayser übergegangen. (Vergl. Nr. 716 des Firmenregisters.) Gleichzeitig ist in unser Firmenregister unter Nr. 716 der Kaufmann Herrmann Kayser zu Frank⸗ furt a. O. als Inhaber der hiesigen Firma: 1 S. F. Kayser eingetragen worden.

Bekanntmachung. „In unser Firmenregister anhes K. Firma: Salomon Peter zu Sorau

455 die

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ꝛc.

und Königlich Preußischen Sta

Dienstag, den 1. Juli

7 Deffentlicher Anzeiger.

eilage

. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w von öffentlichen Papieren. Industrielle Etablissements, Fabriken und Groß⸗ handel. 8—

serate nimmt an die autorisirte Annoncen⸗Expedition von olf Mosse in Berlin, Leipzig, Zamburg, Frank⸗

furt a. M., Nürnberg, Atraßburg, Zürich und Stuttgart.

resglau, JHalle, Prag, Wien, Müuchen,

N.

. Verschiedene Bekanntmachungen. 8 Literarische Anzeigen. 8

ter zu Sorau zufolge Verfügung vom 26. Juni 1873

am heutigen Tage eingetragen. Sorau, den 26. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Schade.

Beekanuntnn., hn. In unser Firmenregister ist unter Nr. 190 als Firmeninhaber: der Kaufmann Johann Ferdinand Albert Engelke zu Anclam. als Ort der Niederlassung: Anclam. als Bezeichnung der Firma: A. Engelke vormals H. Kagemann ufolge Verfügung vom 16. Juni 1873 am selbigen age eingetragen. Anclam, den 16. Juni 1873. 1 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Mees ne h 1 In unser Firmenregister ist bei Nr. 124, Firma: H. Kagemann in Colonne 6 eingetragen:

Die Firma ist erloschen; eingetragen zufolge Verfügung vom 16. Juni 1873 am sel

age. Anklam, den 16. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Bekanntmachung. In unser Register zur Eintragung der Aus⸗ schließung oder Aufhebung der ehelichen Gütergemein⸗ chaft ist unter Nr. 23 auf Grund des Vertrages vom 14. Mai 1873 eingetragen: Der Kaufmann Gustav Manke zu Belgard hat für seine Ehe mit Mathilde, geb. Siewert, ddie Gemeinschaft der Güter und des Erwerbes ausgeschlossen, zufolgs Verfügung vom 24. am 25. Juni 1873. elgard, den 25. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Bekanntma

In unser Firmenregister ist 208 eingetragenen Firma Wilhelm Piaschewski (R. Buchmann) die Veränderung dieser Firma in „Richard Buchmann“ und sodann unter der laufen⸗ den Nr. 228 die Firma Richard Buchmann zu Cöslin, als Inhaber der Kaufmann Richard Buch⸗ mann daselbst zufolge Verfügung vom 24. Juni 1873 eingetragen worden. 1— E Cöslin, den 24. Juni 1873 Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.;

Bekanntmachung. In unser Genossenschaftsregister c auf dem Folio der Pyritzer Creditbank in Colonne 4 der nachstehende Vermerk eingetragen: 1 Der Kassirer August Kunitz zu Pyritz ist mit e versehen und dadurch ermächtigt, im ehinderungsfalle eines Direktors neben dem anderen Direktionsmitgliede rechtsverbindlich für die Genossenschaft zu zeichnen. Eingetragen zufolge Verfügung vom 19. Juni 1873. Pyritz, den 19. Juni 1873. 1 Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

Handelsregister. In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 418 die hiesige Handlung in Firma Stettiner Eisenbahnbedarf und Maschinenbau⸗ Aktien⸗Gesellschaft Arthursberg vermerkt steht, ist hente eingetragen: Colonne 4. Nach dem Beschlusse der Generalversammlung vom 24. Mai 1873 und des Aufsichtsraths vom 10. Juni 1873, sollen zur Erweiterung des Grundkapitals Prioritäts⸗Stammaktien zum Nennwerthe von 200,000 Thaler ausge⸗ geben werden, welche auf den Inhaber und über den Betrag von je 200 Thaler lauten und sind demgemäß die §§. 6 und 39 des Gesellschaftsvertrages abgeändert. Stettin, den 25. Juni 1873. Königliches See⸗ und Handelsgericht.

Handelsregister.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 440 die hiesige Handlung in Firma

Jessel & Aronsohn

vermerkt steht, ist heute eingetragen: Die Handelsgesellschaft ist durch gegenseitige Uebereinkunft am 23. Juni 1873 aufgelöst. Die Aktiva und Passiva der Gesellschaft hat der Kaufmann Julius Jessel (cfr. 1259 des Firmenregisters) übernommen. Demnächst ist in unser Firmenregister Nr. 1259

die Firma Julius Jessel und als deren Inhaber der Kaufmann Julius Jessel zu Stettin heute eingetragen. Stettin, den 22. Juni 1873. Königliches See⸗ und Handelsgericht.

Haäandelsregister.

In unserem Firmenregister,

Nr. 1003 die hiesige Fantins in

C. A. Schneider

vermerkt steht, ist heute eingetragen:

Der Kaufmann Eugen Louis Weichhan hat

das Handelsgeschäft mit Aktivis und Passivis käuflich übernommen.

(vergl. Nr. 1260 des Firmenregisters)

93

ungg. ei der unter Nr.

28

woselbst unter Firma

E. L. Weichhan vormals C. A. Schneider und als deren Inhaber der Kaufmann Eugen Louis Weichhan zu Stettin heute eingetragen worden. Stettin, den 26. Juni 1873.

Königliches See⸗ und Handelsgericht.

1 T-See en Die Gesellschafter der in Stettin unter der Firma: „FJacobi & Morsch am 23. Juni 1873 errichteten offenen Handelsgesell⸗ schaft sind: E2 1 188 1) Der Kaufmann Ernst Gottlob Moritz Jacobi zu Stettin, 2) der Kaufmann Carl Albert Hermann Morsch, ebenda. Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr 498 heute eingetragen. 8 Stettin, den 25. Juni 1873. Königliches See⸗ und Handelsgericht.

Königliches ö. Stralsund, den 26. Juni 1873.

Der Kaufmann Wilhelm Zimmermann ist mit seiner hier errichteten Handelsfirma Wilhelm Zimmermann in das Firmenregister eingetragen.

Königliches Kreisgericht. EStralsund, den 26. Juni 187

Die hier unter der Firma Gebrd. Zimmer⸗ vnnen bestandene offene Handelsgesellschaft ist auf⸗ gelöst.

Königliches Kreisgericht. Stralsund, den 26. Juni 1873. Der Kaufmann Julius Zimmermann hat das hier bisher unter der Gesellschaftsfirma Gebr. immermann betriebene Handelsgeschäft allein üͤbernommen, und führt die Firma Julius Zimmer⸗ manu.

Bekanntmachung. In unser Firmenregister ist eingetragen: „zu Nr. 77. Die Firma J. C. Kruse ist erloschen.“ L1“““ Nr. 84. Firmen⸗Inhaber: Kaufmann Rudolph Stube. Ort: Ueckermünde. Firma: Rudolph Stube. Ueckermünde, den 25. Juni 1873. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

Königliches Freleericht zu Birnbaum, 8 ung.

Am 26. Juni 1873 sind in das Firmenregister fingegragen dis 1“ der Handelsniederlassungen üür Mühlenfabrikate:

Nr. 191. „Wittwe Elendt“ und als deren Inhaberin die Mühlenbesitzerin Wwe. Elendt, Auguste, geb. Zeuschner in Hammermühle;

„Eduard Wendland“ und als deren Inhaber der Mühlenpächter Eduard Wilhelm Emil Wendland in Gorzyn; Nr. 193. S Schelske“ und als de⸗

ren Inhaber der Mühlenbesitzer Johann erdinan elske in Radegosch. Ferdinand Schelsk Radegosch

Bekanntmachung.

Die Firma der Karolina verwittweten Apo⸗ theker Heinze geb. Schmidt zu Ullersdorf, Kreis Glatz, „Otto Heinze“, ist erloschen und dies zu⸗ folge Verfügung von heute unter Nummer 299 un⸗ sers eehüiter. vermerkt worden.

latz, den 24. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

.Handelsregister 8

des Königlichen Kreisgerichts zu Nordhausen.

In unser Firmenregister ist unter Nr. 509 der Kaufmann Julius Heilbrunn zu Nordhausen als alleiniger Inhaber der von ihm neu angemeldeten Firma Julius Heilbrunn mit der Niederlassung zu et zufolge Verfügung vom 24. Juni 1873 an demselben Tage eingetragen worden.

Akten über das Firmenregister Band XV. Seite 37.

Nr. 192.

Bekanntmachnng.

In unser 8FEöö1 ist heute unter Nr. 147 der Lederfabrikant Christian Friedrich Wilhelm Müller jun. zu Stendal als Inhaber der Firma

Friedrich Müller daselbst ufolge Verfügung vom 25. Juni 1873 eingetragen worden.

Stendal, den 26. Juni 1873.

Bekanntmachung. 8*

An Stelle des als Controleur des Vorschuf⸗ Vereins zu Prausnitz „eingetragene Genossen⸗ schaft“ ausgeschiedenen Dr. med. Arthur Tschörtner Kaufmann Wilhelm Giersch zu Prausnitz ge⸗ reten.

Eingetragen zufolge Verfügun 1873 am 26. Juni 1873 bei Nr. res nossen aftsregisters.

Trachenberg, den 26. Juni 1873.

Königliche Kreisgerichts⸗Deputation.

Bekanntmachung. In unser Genossenschaftsregister ist zufolge Ver⸗ fügung vom 25. Juni dieses Jahres eingetragen: Col. 1. Laufende Nr. 8. Col. 2. Firma der Genossenschaft:

vom 22. Juni Colonne 4 unse⸗

und als deren Inhaber der Kaufmann Salomon Pe⸗

die Firma 18

Demnächst ist in unser Firmenregister Nr. 1260

Consum⸗Verein in Wittenberg. (fingetragene Genossenschaft.)

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

mis Wilhelm Steffen in 8 1873 am selbigen T

1“

Col. 3. Sitz der Genossenschaft: Regierungs⸗

Wittenberg, Kreis Wittenberg, Bezirk Merseburg.

Col. 4. Rechtsverhältnisse der Genossenschaft. MNiach dem Statut vom 22. Mai 1873 be⸗ weeckt die am 1. Juli 1873 ins Leben tretende

Genossenschaft unverfälschte Lebensbedürfnisse von guter Qualität einzukaufen und dieselben 82 an ihre Mitglieder zum d⸗ gegen baare Zahlung zu überlassen, auch ihnen aus dden dabei erzielten Ersparnissen Kapital zu

sammeln. 8 Den jetzigen Vorstand bilden:! 1) zen Schuhmacher Friedrich Nicolai, als Vor⸗

eher, 2) der Ober⸗Post⸗Kommissar Carl Heinrich Leh⸗ mann, als stellvertretender Vorsteher, 3) der Tischlermeister Friedrich Kunert, als erster

Beisitzer des Vorstandes,

4) der Bäckermeister Wilhelm Reinhardt, als zweiter Beisitzer des Vorstandes.

Der Verwaltungsrath besteht aus:

a. dem Vorsitzenden,

kb. dessen Stellvertreter,

c. einem Schriftführer und

„d. acht Beisitzern.

Die Zeichnung für die geschieht dadurch, daß zu der Firma der Vorsteher und ein Beisitzer, oder der stellvertretende Vorsteher und ein Beisitzer ihre e hinzufügen.

Die Bekanntmachungen erfolgen durch einmaliges Einrücken in das Wittenberger Wochenblatt und Aus⸗ hang in den Verkaufslokalen.

Wittenberg, den 25. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Bekanntmachung. 1 Zufolge Verfügung vom 25. Juni 1873 ist heute in unser Genossenschaftsregister unter Nr. 4 bei d daselbst eingetragenen, unter der Firma:

„Spar⸗ und Creditbank v. 1870. Eingetragene Genossenschaft“ zu Altona bestehenden Genossenschaft vermerkt worden: Die revidirten Statuten der Genossenschaft datiren vom 20. Mai 1873. 3 nicht d

Der Zweck der Genossenschaft ist mehr, wie nach den früheren Statuten, Mitglieder bei Krankheits⸗ und Sterbefälle zu unterstützen, sondern lediglich nur noch der, die Ersparnisse derselben zu sammeln, ihnen Darlehen, sowie Auszahlungen von Di⸗ videnden zu gewähren.

Altona, den 26. Juni 1873. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

Eintragungen in das Handelsregister.

Fol. 381. Firma: S. Neuhaus in Göttingen, Inhaber: Kaufmann Samuel Neuhaus in Göttingen. t Die Firma: S. Pohly in Göttingen ist erloschen. Götingen, den 27. Juni 1873. Königliches Amtsgericht. Abtheilung II.

Bekanntmachung. Im Handelsregister des unterzeichneten Gerichts sn. 231 die Firma „H. Müller“ auf Antrag gelöscht. Leer, am 25. Juni 1873. 8 Königliches Amtsgericht I.

Bekanntmachung. Im hiesigen Handelsregister ist heute zur Firma „E. H. L. Ritterling zu Neuhaus i. L. Fol. 6 ein⸗- getragen: Die Firma ist erloschen. Neuhaus i. L., den 21. Juni 1873. öniglich Preußisches Amtsgericht.

Bekanntmachung. Auf Fol. 8 des hiesigen Handelsregisters ist heute zu der Firma: „Bernhard Spiegelberg“ G in Colonne 5 eingetragen worden: au Anna Spiegelberg, gebornen eine, ist Prokura ertheilt. Peine, den 26. Juni 1873. Königliches Amtsgericht.

In das hiesige Handelsregister ist heute auf Fol. 28 zur Firma: Ernst Helmkampf in Grund eingetragen: Col. 9. Firma erloschen laut Protokoll vom 4. Juni 1873. 3 Zellerfeld, den 25. Juni 1873. Königliches Amtsgericht II.

Königliches Feesees Minden. I. Abtheilung.

In unser Handels⸗ (Prokuren⸗) Register hat folgende Eintragung stattgefunden.

Band I. Seite 21. Nr. 59.

Die Kaufleute Adalbert et Augustin Endler in Minden haben für ihr im Handelsgesellschaftsregister Band I. Seite 2 Nr. 1 eingetragenes Handlungs⸗ geschäft „Endler & Kampf“, dem Handlungs⸗Com 8 inden, Prokura ertheilt Eingetragen zufolge Verfügung vom 27. Juni age.

Sander, Rechnungs⸗Rath.

Nr. 827. Die Firma S. Bachrach dahier ist laut Anzeige vom 23. d. M. erloschen. Eingetragen Cassel, den 25. Juni 1873.

Traube, in

8*

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung Schultheis. 6